Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : So muss denn das Schwert entscheiden - Deutsches Reich 1914
Werte Strategiefreunde,
nach einer längeren Zeit der Inaktivität, in derer ich hier nur als stiller Leser fungiert habe, möchte ich mich nun auch wieder ins Feld der AARs vorwagen.
Die einen oder anderen mögen vielleicht noch meinen Finnland AAR (oder sonstige sinnlose Beiträge meinerseits ;) ) im Gedächtnis haben, der leider nach dem "Downfall" des Paradoxforums verloren ward. :(
Als Szenario schwebt mir der erste Weltkrieg in Darkest Hour vor, den ich mit dem Deutschen Reich ausfechten werde. Ja ich weiß, Deutsches Reich ist immer so ne Sache, aber es ist nunmal der Staat über den ich am meisten Wissen habe.
Der Fokus wird vor allem auf der Geschichte und den militärischen Lagebesprechungen liegen, weniger darauf einfach nur schnell zu gewinnen.
Hauptcharakter der Geschichte ist ein gewisser Major von Arckendorf, fiktives Mitglied des Moltkeschen Generalstabs.
Also knapp zusammengefasst:
Version: Darkest Hour 1.03b2
Mods: keine
Land: Deutsches Reich
Kommentare mit Lob und Kritik sind sehr gerne gesehen. :)
Kapitel 1: Audienz beim Kaiser
26. Juni 1914, Residenzschloss Posen
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/b6/CKZamek_Schody_135-13.jpg
Erstaunt hob der junge Major seinen Blick und sah in das Gesicht eines nachdenklichen Moltke, der unruhig mit einer Hand über die vor ihm ausgebreitete Karte fuhr.
http://www.imperial-age.net/Forum/images/weltkarte/europe_1871_1914.jpg
„Wie meinen, Herr Generaloberst?“
„Es ist aussichtslos“, murmelte der ältere Offizier geistesabwesend und fuhr dann klarer fort: „Wie man es auch dreht und wendet, der Kern des Problems bleibt. Wir haben bei zwei, vermutlich eher drei Großmächten als Gegner keinen einzigen verlässlichen Verbündeten.
Die Donaumonarchie ist kaum stark genug, sich selbst zu erhalten und Italien wird bei der erstbesten Gelegenheit umschwenken und den Österreichern in den Rücken fallen.
Trient bietet eben mehr Anreiz als vage Versprechungen bezüglich einer Revision der Westgrenze auf Kosten Frankreichs.
Erschwerend kommt auch noch des Kaisers Rüstungspolitik hinzu, die uns die benötigten Mittel nimmt, nur um sie in Tirpitz fette Eisenkähne zu versenken. Aber die bringen uns nicht nach Paris.“
Er beendete seine Tirade mit dem für ihn typischen, verächtlichen Kopfschütteln, das immer dann zu Tage trat, wenn er von der Marine sprach.
Major von Arckendorf runzelte die Stirn.
„Ich gebe Ihnen ja recht, aber wir sollten nicht vergessen, dass wir mehr sind als nur eine einfache Großmacht. Unser Heer ist das wohl qualitativ beste der Welt und der Generalfeldmarschall von Schlieffen hat uns mit seiner Denkschrift ein brillantes strategische Konzept hinterlassen, das seinesgleichen sucht. Und dann sind da noch wir, der Generalstab. Die Nachkommen von Clausewitz, Scharnhorst und Gneisenau, die intellektuelle Elite unseres Landes und unseren Feinden bei weitem überlegen.“
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/fe/Schlieffen_Plan.jpg
In seinen Gesichtszügen lag keinerlei Arroganz und beide Männer wussten, dass es keine Übertreibung war was Arckendorf soeben gesagt hatte.
Moltkes Zweifel aber ließen sich nicht so leicht zerstreuen und er erwiderte: „Sie vergessen hierbei aber völlig die wirtschaftliche Überlegenheit unserer Feinde. England allein kann unsere ökonomische Stärke aufwiegen, dass heißt, dass wir Tag für Tag, Monat für Monat, Jahr für Jahr um die Höhe sämtlicher französischer und russischer Erzeugnisse überflügelt werden. Auf Dauer...“
Hinter Moltke öffnete ein Adjutant die Tür zu des Kaisers Saal und plärrte mit herrischer Stimme: „ Seine kaiserliche Hoheit empfängt Sie nun.“
Moltke nickte ihm knapp zu und seufzte, aber Major von Arckendorf flüsterte ihm zu: „Denken Sie daran, jede Mark, die Sie ihm abluchsen können bringt uns Paris näher.“
Moltke lächelte schwach, drehte sich um und trat durch die Tür.
http://de.academic.ru/pictures/dewiki/50/220px-Gw_moltke_01.jpg
Viel Erfolg werter Overlord.
Eurem Wunsche folgend: Lobenswerter Beginn
Polykrates
02.03.13, 20:56
Auch meinerseits viel Erfolg.
Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, ist es zumindest in der 1.3beta2 so, dass die deutschen Einheiten (bis auf die Kavallerie) einfach zu langsam sind, um mit dem historischen deutschen Vormarsch Schritt halten zu können - auch mit der Großoffensivsentscheidung. Von daher ist die strategische Verlegung sinnvoll, wenn Ihr vor Weihnachten in Paris stehen wollt. Das "Schöne" an dem Szenario ist ja, dass der Krieg höchstens im Westen noch im Jahre 1914 entschieden werden kann, im Osten wird es wohl (auch wegen der langsamen Truppengeschwindigkeit) vor 1916 oder 1917 nicht zum Sieg kommen können. Von daher verkürzt ein erfolgreicher Schlieffenplan den Krieg nicht so dramtisch, macht ihn aber einfacher.:)
Ob die Kosten der Marine nun schlimmer für das Heer waren als das nicht volle Ausschöpfen der Wehrpflicht - gerade im Vergleich zu Frankreich - sei mal dahingestellt und so überlegen sind die deutschen Anführer nun auch nicht, aber wer hat schließlich nicht gerne eine übersteigerte Meinung von sich und seiner Wichtigkeit?;):tongue::D
Danke euch beiden. :)
Ob die Kosten der Marine nun schlimmer für das Heer waren als das nicht volle Ausschöpfen der Wehrpflicht - gerade im Vergleich zu Frankreich - sei mal dahingestellt und so überlegen sind die deutschen Anführer nun auch nicht, aber wer hat schließlich nicht gerne eine übersteigerte Meinung von sich und seiner Wichtigkeit?;):tongue::D
Nunja, mit den tausenden Tonnen Stahl und den Milliarden Goldmark, die man für die Flottenrüstung ausgegeben hat, hätte man wahrscheinlich so viele Geschütze bauen können, um Verdun mehr als nur einmal komplett in Schutt und Asche zu legen. ;)
Zum Thema Heerführer: Es stimmt, dass die deutschen Anführer nicht unbedingt überlegen waren (Joffre war wahrscheinlich ein besserer Heerführer als Moltke), aber der deutsche Generalstab als Institution suchte damals seinesgleichen (sehr gutes Buch dazu: "Der Genius des Krieges" von Trevor Dupuy). :D
Polykrates
02.03.13, 22:54
Eines der Hauptprobleme der Kriegsparteien zu Beginn des Krieges war weniger zuwenig Geschütze und Gewehre zu haben, sondern mehr die Schwierigkeit genug Granaten und Munition zu erzeugen. Aber nicht falsch verstehen: ich bin auch nicht der große Verteidiger der Flottenrüstung, die war sicherlich in der historischen Form in vieler Hinsicht falsch oder zumindest unausgegoren: zu klein um England wirklich zu besiegen oder zur Neutralität zu zwingen und zu groß um das Verhältnis zu England nicht zu gefährden.:o
Die Aussage zur Qualität der Anführer bezog sich mehr auf die Werte im Spiel und die sind - so viel ich mich erinnern kann - zumindest bei Deutschland und Frankreich ziemlich gleichauf: viele brauchbare 4er Generale und Marschälle, wenige Überflieger.:)
Nachtrag zur Vermeidung von Doppelposts: man kann die Marine, die nun einmal gebaut wurde, auch einsetzen um in kurzen Beutezügen zu versuchen, das Übersetzen der BEF zu verzögern/verhindern. Wenn man die Flotte im Kanal parkt, kommen aber über kurz oder lang die britischen Schlachtflotten von Scapa Flow angedampft.:D
H34DHUN73R
03.03.13, 12:34
Wir wünschen gutes Gelingen und werden gespannt folgen, da Wir mit Darkest Hour auch schon geliebäugelt, jedoch bisher nicht zugeschlagen haben :)
Ist das ein Mod für HoI 3 oder der für HoI 2, von dem ich schon Bilder sah?
Ist das ein Mod für HoI 3 oder der für HoI 2, von dem ich schon Bilder sah?
"Darkest Hour" ist ein eigenes Spiel auf Basis der HoI 2 Engine.
http://www.gamersgate.com/DD-DHHOIG/darkest-hour-a-hearts-of-iron-game
Wilhelm Klink
03.03.13, 13:11
Es hat zudem eine mMn. sehr schöne Karte! Die Wehrfähigen-Logik ist von Grund auf anders und es gibt Decisions analog zu HoI3. Mir gefällt das Spiel sehr und ich jedenfalls habe den Kauf nicht bereut.
@ Overlord
Ich bin gespannt und lese mit. Schade, dass Euer Finnland-AAR nicht zu restaurieren ist!
Führt ihr Deutschland nur durch den ersten Weltkrieg oder bis in die 30er und 40er Jahre. Das lässt sich ja bei den Szenariooptionen einstellen.
Das hätte natürlich einen ganz besonderen Reiz.
Kapitel 2: Ein Sturm zieht herauf
Verträumt verfolgte Major von Arckendorf das geschäftige Treiben auf der Straße unter ihm. Er beobachtete die vielen fremden Menschen wie sie ihren täglichen Geschäften nachgingen, wie sie zur Arbeit eilten, sich unterhielten und gemeinsam lachten.
http://www.holocaustresearchproject.org/othercamps/images/posen.jpg
Nicht ungern hätte er selbst Zeit gehabt für derlei Freuden, aber er erwartete mit Spannung die Rückkehr Moltkes, der bereits seit Stunden mit dem Kaiser zu debattieren schien.
Eine Zeit lang hatte er noch im Foyer gewartet, doch nachdem er zum wiederholten Male Tirpitz unangenehme Stimme durch die Tür hatte vernehmen müssen, war er hierher ,in das Arbeitszimmer des Generalstabs, zurückgekehrt.
Seine Aufmerksamkeit wanderte zurück zu dem Dossier, welches vor ihm auf dem Schreibtisch lag. Ein Statusbericht der zwei Landwehrdivisionen, welche hier in der Festung Posen stationiert waren. Nun da er sich gerade selbst in der alten Provinzhauptstadt befand war das die beste Gelegenheit, den Zustand der Divisionen zu prüfen und alte Kontakte wieder aufzufrischen. So zumindest in der Theorie. In der Praxis zeigte sich, dass das Herumspielen mit dem Brieföffner deutlich interessanter zu sein schien.
http://pics.ricardostatic.ch/2_696782452_Big/militaer-schweiz/seltener-offiziers-dolch-als-briefoeffner-massiv-silber.jpg
Nicht zum ersten Mal entfuhr dem Major ein Seufzer. Wie konnte es nur sein dass er sich als königlich preußischer Offizier von derartigen Banalitäten ablenken ließ. „So sind die Menschen eben“, sagte der eine Teil seiner Gedanken. Der andere brüllte ihn an, sich zusammenzureißen.
Gerade als er das Dossier in die Hand nahm, öffnete sich die Tür und ein sichtlich erschöpfter Moltke trat ein.
Major von Arckendorf erhob sich und salutierte rasch. „Herr Generaloberst?“
Der alte Militär lächelte müde und erwiderte verschmitzt: „Ein Sieg will ich meinen, aber ein hart erkämpfter. Der Kaiser bewilligt uns die Mittel zur Aufstellung von neun weiteren Divisionen, davon drei Kavalleriedivisionen. Des Weiteren bekommen wir endlich unsere Festungsbauten in Oberschlesien und einen neuen Speiseplan fürs Offizierskasino.“
http://img171.imageshack.us/img171/4599/capture0030403201314313.jpg
Dem Major entfuhr eines kurzes Lachen bevor er fragte: „Und Tirpitz?“
„Erhält neun neue Unterseeboote zusätzlich zu den Schlachtschiffen, die sich bereits im Bau befinden.“
„Ich gratuliere, Herr Generaloberst. Da haben wir die Fische wohl zurück ins Meer getrieben.“
„Zumindest fürs erste. Wenn Sie mich nun entschuldigen würden, ich habe zu tun. Der Kaiser wünscht neue Taktik-Doktrinen von Heer und Marine und ich habe nicht vor, mich von Tirpitz blamieren zu lassen.“ , erklärte Moltke.
http://img407.imageshack.us/img407/5174/capture0040403201314330.jpg
„Selbstverständlich, Herr Generaloberst. Ich werde mich, denke ich, ebenfalls zurückziehen. Ich wünsche gute Gedanken und eine geruhsame Nachtruhe.“
„Gleichfalls, gleichfalls. Aber beeilen Sie sich, Arckendorf, soweit ich sehen kann, sind die Aussichten nicht sehr freundlich. Uns droht ein gewaltiger Sturm und in den wollen Sie doch nicht hineingeraten.“
http://www.freiehonnefer.de/wp-content/themes/magazine/images/sturm_250509_01.jpg
Zuerst mal freut es mich, dass soviele mitlesen. Danke! :)
@ Overlord
Ich bin gespannt und lese mit. Schade, dass Euer Finnland-AAR nicht zu restaurieren ist!
Ja, im Nachhinein ärgert mich auch, dass ich den AAR nicht besser konserviert habe. Aber so ist es jetzt nunmal. Als Entschädigung biete ich jetzt eben einen neuen AAR an. :D
Führt ihr Deutschland nur durch den ersten Weltkrieg oder bis in die 30er und 40er Jahre. Das lässt sich ja bei den Szenariooptionen einstellen.
Das hätte natürlich einen ganz besonderen Reiz.
Ich kann mir durchaus vorstellen ein siegreiches Kaiserreich oder auch eine gedemütigte Weimarer Republik durch die schwierigen Zeiten nach dem Krieg zu führem. Aber zuerst muss mal der Krieg ausgefochten werden. ;)
Bis jetzt macht es Lust auf mehr, ich bin gespannt, viel Glück, auf dass die Jungs Weihnachten wieder aus Paris zurück sind :P
Schließe mich meinem Vorredner an.:)
Und macht's ma die k.k.Truppen net schlecht, die stehen schon noch ihren Mann.;)
Kapitel 3: Das Attentat
http://img820.imageshack.us/img820/1777/capture0110403201314332.jpg
Major von Arckendorf erwachte am 29. Juni 1914 selbst für seine Verhältnisse recht früh. Er blickte zum Fenster. Die Sonne schien nach dem gestrigen Gewitter nur umso heller und erleuchtete den gesamten Raum auf angenehme Weise.
Noch ein wenig schläfrig aber mit frischem Elan richtete Arckendorf sich auf und stieg aus dem Bett. Er ging ins Bad, um sich zu waschen und sich anzukleiden. Nachdem er sich frisch gemacht und seine Majorsuniform angezogen hatte, begab er sich in den Salon, um sich einen Tee zu machen und eine Kleinigkeit zu sich zu nehmen.
http://cache.kalaydo.de/mmo/4/368/762/14_-563883559.jpg
Doch gerade als er das Wasser aufsetzen wollte, klopfte es energisch an der Tür.
„Wer wagt sich denn in aller Herrgottsfrühe hierher?“, ärgerte sich der Offizier und öffnete genervt die Tür.
Vor dem Eingang stand ein junger Leutnant, der aus irgendeinem Grund nervös und aufgeregt wirkte.
„Gibt es einen triftigen Grund dafür, dass sie die Morgenruhe eines Generalstabsoffizers stören, Herr Leutnant?“, fuhr Arckendorf ihn an.
Arckendorfs Gegenüber zuckte kurz zusammen, fing sich aber wieder und antwortete ruhig: „Den gibt es. Den gibt es allerdings...“
Er reichte dem Major eine Zeitung, die Arckendorf zuvor gar nicht aufgefallen war. Auf der Titelseite prangte groß: „Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau in Sarajevo ermordet“. Angehängt waren einige Fotos und Kommentare.
http://www.chroniknet.de/assets/229082_1.jpg
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Der junge Leutnant fuhr fort: „ Der Kaiser fürchtet, dass sich daraus ernste Konsequenzen für Europa entwickeln könnten. Moltke hat bereits eine Sondertagung des Großen Generalstabs einberufen. Ich bin hier, um Sie abzuholen.“
Arckendorf hatte ihm nur halb zugehört, er starrte immer noch auf die Fotos der Titelseite. Vor seinem geistigen Auge ging er bereits Mobilisierungspläne durch.
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/contentblob/1372062/timg476x268blob/4396855
Er schüttelte sich und antwortete: „Ja ich...Ja natürlich, ich komme sofort mit.“
Werdet ihr denn auch den Oberbefehl über die Verbündeten übernehmen oder reicht euch die Kaiserliche Armee?
Werdet ihr denn auch den Oberbefehl über die Verbündeten übernehmen oder reicht euch die Kaiserliche Armee?
Das kommt darauf an. Ich habe mit der Verbündeteten-AI schon schlechte Erfahrungen gemacht. Sollten sich die Jungs also zu blöd anstellen, werde ich sie meinem Befehl unterstellen. ;)
Hindenburg
10.03.13, 14:18
Oh, ein Weltkriegs-Szenario mit HoI III... ich schaue hier mal regemlmäßig rein. Sieht interessant aus.
Oh, ein Weltkriegs-Szenario mit HoI III... ich schaue hier mal regemlmäßig rein. Sieht interessant aus.
Darkest Hour ist ein Stadalone Addon für HoI II.
Mit HoI III hat das ganze wenig zu tun.
Kapitel 4: Lange Reden, wenig Sinn
In gespannter Erwartung schritt Major von Arckendorf die Treppen im Residenzschloss Posen hinauf. Während ihrer Anreise hatte der Leutnant ihm noch einige Details zum gestrigen Anschlag in der bosnischen Hauptstadt genannt. Anscheinend war das Attentat von einem serbischen Nationalisten mit dem Namen Gavrilo Princip verübt worden.
http://www.spartacus.schoolnet.co.uk/FWWprincipP.jpg
Ob, und wenn ja wie stark der serbische Staat darin verwickelt war, ließ sich zu diesem Zeitpunkt wohl schlecht sagen. Die letzten Jahre hatten jedoch gezeigt, dass man bei Geschehnissen auf dem Balkan immer das schlimmste vermuten musste.
http://de.academic.ru/pictures/dewiki/84/The_Balkan_boundaries_after_1913.jpg
Arckendorf war in politischen Fragen nicht wirklich erfahren und er überließ den Bürokraten nur zu gern die Führung in solchen Situationen, aber eines wusste er genau: sollte die Politik versagen, würde es der Generalstab schon richten.
Er trat in die Räumlichkeiten des Generalstabs ein und begrüßte die anwesenden Männer mit einem kurzen Kopfnicken.
Er ließ seinen Blick durch den Raum wandern. Außer ihm selbst und Moltke waren außerdem zwei weitere Generalstabsoffiziere, drei Heeresoffiziere, die er nicht kannte und ein Marineoffizier anwesend.
Moltke erhob zuerst das Wort: „Ah ja Arckendorf, da sind Sie ja. Bitte kommen Sie zu uns. Der Kaiser ist bereits nach Berlin abgereist, aber der Rest des Generalstabs hier folgt ihm erst morgen nach. Wir verlegen unseren Sitz fürs Erste nach Berlin, bis die Situation klarer ist.“
„Mit „klarer ist“ meinen Sie, dass dann Krieg herrscht?“, fragte Arckendorf ein wenig provokant.
„Nicht notwendigerweise. Wir müssen lediglich wissen, ob es Krieg geben wird oder nicht. Der Rest folgt dann natürlicherweise.“
„Sie reden so selbstverständlich vom Krieg“, warf der Marineoffizier ein, „ich hege aber arge Zweifel, dass dieser Zwischenfall notwendigerweise zu einem Krieg führen soll. Und selbst wenn, dann wahrscheinlich ohne unsere Beteiligung.“
„Das ist ja wohl eine völlig naive Sichtweise!“, warf Major Gertel, ebenfalls Mitglied des Großen Generalstabs und Arckendorf wohl bekannt, erregt ein, „Die Österreicher werden das Attentat den Serben in die Schuhe schieben und es als willkommenen Anlass sehen, einen Krieg gegen den unliebsamen Nachbarn anzuzetteln. Russland wird Serbien unterstützen und dann stehen wir in der Zwickmühle. Unsere Bündnispflichten gegenüber Österreich und die allgemeine Haltung des Volkes werden uns geradezu in einen Krieg drängen.“
...
Major von Arckendorf schwirrte fürchterlich der Kopf, als er nach der mehrstündigen Versammlung schließlich ans Freie kam. Er sog gierig die frische Luft ein und ging ein Stück spazieren. Er bewunderte einmal mehr die Schönheit der altdeutschen Stadt und wurde sich zum ersten Mal schmerzlich bewusst, was ein Krieg für die Deutschen eben auch bedeuten würde....
http://www.kulturforum.info/kontext/controllers/image.php/o/4748
Kapitel 5: Die Ruhe vor dem Sturm
Entgegen seiner Erwartungen waren die letzten Wochen seit dem Attentat eher ruhig geblieben. Natürlich gab es diplomatische Gespräche und was sich zwischen Österreich und Serbien tat wusste niemand so genau, aber insgesamt vermittelte die allgemeine Stimmung nicht den Eindruck als stünde man vor einem Krieg.
http://img254.imageshack.us/img254/9091/capture0011103201313155.jpg
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Major von Arckendorf war zusammen mit den anderen Generalstabsoffizieren, die sich in der Posener Kaiserresidenz befunden hatten, Nach Berlin gereist, wo er seitdem seine Zeit absaß. Anders konnte man seine Tätigkeit kaum betiteln, was ihm angesichts der doch nicht unbedrohlichen Lage irgendwie paradox erschien.
Seit mehreren Tagen hatte er Moltke bereits nicht mehr gesprochen und wusste daher auch nichts neues. Bei ihrem letzten Gespräch hatte er allerdings erfahren, dass Ausrüstung und Nachschubbestand der Reserve- und Landwehrdivisionen im Grenzbereich in großem Umfang erneuert und aufgestockt worden waren. Ganz untätig blieb man also wohl doch nicht.
http://img4.imageshack.us/img4/7921/capture0031103201313170.jpg
Dennoch machte dem für seinen Rang noch recht jungen Offizier die Untätigkeit zu schaffen. Seufzend schenkte er sich einen Korn ein, was für die frühe Uhrzeit doch ungewöhnlich war.
http://www.quadenhofer.de/quadenhofershop/media/images/alterkorn-2.jpg
Er blickte auf das Porträt seines Vaters, General von Arckendorf, der im Deutsch-Französischen Krieg gefallen war. Sie waren sich nie begegnet und doch verspürte der Major den starken Drang seinen Vater stolz zu machen.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/8/80/IB55_%E2%80%93_von_Bonin.jpg
Irgendwie wusste er, dass die Gelegenheit dafür nah war.
Wilhelm Klink
11.03.13, 22:49
Werdet Ihr Generalfeldmarschall von Schlieffens letzte Worte in die Planungen des Generalstabs einbringen und die Herren Generäle von der Wichtigkeit derer überzeugen können?
Wir wären sogar dafür Holland in die Pläne miteinzubeziehen.
H34DHUN73R
12.03.13, 21:52
tja, nur nicht an der falschen Stelle sparen :D
Werdet Ihr Generalfeldmarschall von Schlieffens letzte Worte in die Planungen des Generalstabs einbringen und die Herren Generäle von der Wichtigkeit derer überzeugen können?
Der Major wird sich diesbezüglich ins Zeug legen. :)
Wir wären sogar dafür Holland in die Pläne miteinzubeziehen.
Schwierige Frage! Ich hatte das auch bereits erwogen, dann aber eigentlich wegen den zusätzlichen etwa 7 Divsionen, die dann im Norden noch gegen uns stehen, wieder verworfen. An dieser Stelle müsste man wohl mehr Truppen zur Flankensicherung zurücklassen. Andererseits wäre das der Schlieffenplan in Reinform. Hätte auch was. :)
Andere Meinungen dazu?
Wir fordern den Schliefenplan in Reinform. Die paar Holländer sind doch in Rekordzeit besiegt und besetzt!
H34DHUN73R
13.03.13, 20:21
Holland war im Schlieffenplan drin?
Da müssten Wir ja glatt nochmal in Unserer Kopie nachblättern
Holland war im Schlieffenplan drin?
Da müssten Wir ja glatt nochmal in Unserer Kopie nachblättern
In der ursprünglichen Version schon:
Als Schlieffens Verabschiedung aus Altersgründen beschlossen war, legte dieser seinen Plan noch einmal in Form einer Denkschrift im Dezember 1905 nieder.[11] Darin wurde die Moselstellung zum Drehpunkt der deutschen Aufmarschplanung: 7/8 der Truppen sollten nördlich und lediglich geringe Kräfte südlich davon aufgestellt werden. Unter Verletzung der holländischen, belgischen und luxemburgischen Neutralität sollten die französischen Festungen umgangen werden. Nach der Umfassung ihrer linken Flanke sollte die französische Armee geschlagen werden.
Deshalb wollen wir auch das Orginal sehen, dann klappts bestimmt mit dem Kaffeetrinken in Paris.
Kapitel 6: Das Ultimatum läuft ab
Berlin, den 20. Juli 1914, Frühmorgens
Major von Arckendorf drückte den Türkauf hinunter, schwang die Tür auf und betrat den geräumigen Saal, in dessen Mitte Moltke alleine stand und nachdenklich aus dem Fenster blickte.
http://www.preussen-chronik.de/bilder/1100_Helmut_Johannes_von_Moltke.jpeg
„Das wars also?“, fragte er den alten Generaloberst, „es gibt wohl Krieg, oder nicht?“
Der alte Mann erhob erschrocken seinen Blick: „Ach Arckendorf, Sie sind es. Ich weiß nicht...“
„Ach kommen Sie schon, Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass das noch zu retten ist!
Österreich hat ein umfassendes Ultimatum an Serbien formuliert, und anstatt wirklich darauf einzugehen, haben die Serben ihre sogenannten „slawischen Brüder“ in Russland um Hilfe gebeten. Wir haben gar keine Wahl, bei einem Konflikt zwischen Österreich und Russland stehen wir zur Donaumonarchie!“
„Beruhigen Sie sich mein junger Freund, Ihnen fehlt wirklich die Gelassenheit des Alters...“, tadelte der Generalstabschef den energischen Offizier.
http://img545.imageshack.us/img545/981/capture0041103201313191.jpg
„Ich glaube ja, dass Sie recht haben, aber unterschätzen Sie nie die Diplomaten unseres geliebten Reiches. Mal sehen, was sie zu richten vermögen.“
„Pah. Diplomaten werden Deutschland nicht vor dem Untergang bewahren, wenn erst Franzmannen und Russen ins Reich schwemmen.“, höhnte der Major verächtlich, „ habt Ihr mit dem Kaiser gesprochen? Erlaubt er die Mobilisierung?“
„Nicht solange nicht wirklich ein Notstand vorherrscht. Solange noch kein Krieg herrscht, gibt’s auch keine Mobilisierung. Das waren seine Worte...“
http://ungarisches-institut.de/dokumente/pdf/19140722-1.pdf
Das Österreichische Ultimatum
Jerobeam II.
14.03.13, 17:29
Das ist der falsche Moltke! Das ist der Schweiger, nicht der Kriecher!
EDIT: Jetzt ist es der Kriecher, nicht mehr der Schweiger.
:eek::eek: Oberpeinlich!!
Danke für den Hinweis!
Das kommt dabei raus, wenn man bei der Bildersuche schlampt und das Update auf Teufel komm raus noch fertig kriegen will... :(
Langsam wird es spannend, schafft es das Deutsche Heer bis Weihnachten nach Paris oder wird es wieder ein Stellungskrieg wie man ihn aus der Geschichte kennt? ^^
Gibt es denn noch eine Chance für ein Update.
Wir würden euch gerne Europa überrennen und neuordnen sehen.
Kurfürst Moritz
13.05.13, 16:09
Wir fordern die Kriegsberichterstattung auf, ihre Berichte unverzüglich fortzuführen!
Die Öffentlichkeit hat ein Recht auf Bekanntgabe der Mobilmachung etcetera pp.
:ph:
Sehen wir genauso: Update!!!!
H34DHUN73R
13.05.13, 22:24
Vielleicht sind die Neuigkeiten so beschaffen, dass man sie dem Volk nicht zumuten will.
Gab es ungewöhnliche Reiseaktivitäten bei führenden Persönlichkeiten?
Große Überweisungen ins neutrale Ausland gar?
von_Holstein
21.05.13, 17:02
Oder etwa etwas anderes? Ich würde mich über Euren Bericht freuen :)
Frankenland
21.05.13, 17:20
Viel Erfolg!Und denkt dran.Jeder Stoss ein Franzos,jeder Schuss ein Russ und jeder Tritt ein Brit. :D
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