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Cassius Chaerea
20.07.02, 02:49
Das Groß-Serbische Reich (vielleicht)


Große Kampagne: Serbien
Staatsreligion: orthodox
Kultur: slawisch
Schwierigkeitsgrad: sehr schwer
Aggressivität: aggressiv
Aufträge: aus
Grundgewinnpunkte: ein

An dieser Stelle wagen wir uns an das erste AAR, welches meinen dritten Versuch mit Serbien beschreibt. Der erste Versuch führte in ein (historisch korrektes) Desaster, welches mit der Annektion Rest-Serbiens durch das Osmanische Reich jäh endete. Der Zweite Versuch verlief wesentliche glücklicher, war allerdings durch den Nicht-Aufstieg des Osmanischen Reiches etwas langweilig und so brachen wir das Spiel 1710 vorerst ab. Nach den vielen Tipps und Hinweisen, die wir auf unsere Fragen in einem anderen Thread in Bezug auf Serbien erhielten, hatten wir einfach Freude daran diese in einem neuen Spiel umzusetzen.


Historischer Prolog:

Das serbische Reich entstand im 12. Jahrhundert unter Stefan Nemanja (1151-96), welcher die Stämme einte und aus der byzantinischen Hoheit führte. 1217 erhält Stefan II. vom Papst die Königswürde zugesprochen. Sein Bruder der heilige Sava gründete 1219 gegen seinen Widerstand die serbisch-orthodoxe Nationalkirche, welche Grundlage des dauerhaften Zusammenhalts aller Serben wurde. Die Klöster des Heiligen Sava’s wurden gleichfalls zu serbischen Bildungszenten. Die Sozialstruktur und Innenpolitik wurde damals sowohl von italienischen als auch von griechischen Vorbildern beeinflusst.
Im Jahre 1330 wurden bei Küstendil das bulgarische und griechische Heer geschlagen und Serbien stieg zur Balkanvormacht auf. Makedonien, Albanien, Epirius, Herzegowina und Teile Bulgariens wurden eingegliedert. Stefan Duschan (1331-55) rief sich als „Kaiser der Serben und Griechen“ aus und errichtete das serbische Patriachat. Innenpolitische Umstrukturierungen im Jahre 1349 machten die Kirche zum reichsten Grundherren. Gleichzeitig kam es zur Kodifikation des Rechts im „Zakonik“.

Unter Urosch V. (1355-67) erlebte Serbien einen dynast. Zerfall und feudale Aufsplitterung in despotische Fürstentümer. Der neue König Lazar von Raszien stemmte sich in den kommenden Jahren vergeblich gegen die Türken. Im Jahre 1389 wurden die südslawischen Völker unter serbischer Führung in der berühmten Schlacht auf dem Amselfeld vernichtend geschlagen und der serbische Adel ausradiert. 1396 wurde Serbien türk. Vasall und 1459 schließlich annektiert.

Edit: Das Kartenmaterial ist inzwischen veraltet und gelöscht worden, um für andere Projekte platz zu schaffen.

Cassius Chaerea
20.07.02, 02:51
1419: Das serbische Reich war nur noch ein Schatten seiner selbst. Seine Provinzen bestanden nur noch aus Serbia, die Kornkammer Serbiens, und Kosovo, wo vornehmlich Viehzucht („bäh“) betrieben wurde. Nach den militärischen Niederlagen gegen die Türken bestand das Heer nur noch aus 6.000 Infanteristen und 2.000 Rittern. Über dem Balkan lag die Ruhe vor dem Sturm. Weiter im Osten sollte sich bald der Türke erheben. Stepan Lazar II. wusste, um die Bedrohung durch die Osmanen. Seine Gebete schlossen den einstigen Herrscher der serbischen Lande Byzanz ein. Byzanz, die goldene Stadt am Bosperus, das Tor nach Europa, es sollte dem Türken auf ewig verschlossen bleiben, so hoffte Lazar.

Allein mit Hoffnung und Gebeten konnte Lazar II. dem Patriarch beistehen, zu schwach und arm war Serbien. Dies zu ändern war für ihn die heilige Pflicht. Das im westlich gelegene Bosnien sollte wieder unter Serbische Kontrolle gebracht werden, das war sein Ziel. Bosnien wurde schon seit langem als serbischer Eigentum angesehen. Lazar versammelt seine Berater, darunter auch der orthodoxe Geistliche Djurivic. Djurivic gab Lazar den Beistand der orthodoxen Kirche: „Gehe hin und bringe diesen Katholiken den Segen des Patriarchen“. Umgehend erließ Lazar den Befehl neue Rekruten auszuheben. Fast der gesamte Staatsschatz wurde für die Ausrüstung von 2000 Fußsoldaten und 2000 Ritter verwendet.

Einige Monate später am 3.März 1419 trafen beunruhigende Neuigkeiten am Hofe Lazars II. ein: Der Türke sei eine Militärallianz mit Tekke eingegangen und habe seine Militärpräsenz in Byzanz gekündigt. Der Himmel über Byzanz begann sich zu verdunkeln. „Wir brauchen Verbündete wollen wir dem Türken widerstehen“, sprach Lazar II. Ein Gesandter wurde umgehend nach Wien entsandt, doch war die Antwort Österreichs vom 15.März 1419 sehr unbefriedigend: eine Heirat mit dem Herzog von Raszien kam für sie nicht in Betracht.

Als am 29. Juli die Kunde einer Kriegserklärung der Türken an Byzanz eintraf, war die Bestürzung groß doch zeigte sich niemand am Hofe sich überrascht. Nun zauderte Lazer II. Gerne würde er Byzanz zur Seite stehen, doch war das Heer noch nicht stark genug, um es mit den Osmanen aufzunehmen. Trabzon und Tekke traten kurze Zeit später auf den jeweiligen Seiten in den Krieg ein. Ungeduldig haarte Lazar II. auf die Dinge, die da noch kommen mögen.

Das Jahr verstrich, Lazar II. wartete ab. Vorschnelle Handlungen waren für ihn nicht typisch. Doch als am 7. Januar ein Bote einen blutverschmierten Brief aus der Wallachei übergab, fuhr dem ruhigen Lazar die Zornesröte ins Gesicht und er rief: „Zu den Waffen Brüder! Der Tyrann aus Bukaresti hat uns den Krieg erklärt und seine Schergen strömen bereits über die Donau!“.

Cassius Chaerea
20.07.02, 02:54
Just in diesem Moment marschierte ein 10.000 Mann starkes Heer über eine alte Römerbrücke in das Reich. Das serbische Heer begann sich während dessen in Nish (Kosovo) zu sammeln. Anfang Februar blickt Lazar II. von den Palastmauern in Beograd über die Mauern der Stadt auf das Heer der Wallachei, welches sich vor den Mauern niedergelassen hat und sich daran machte Belagerungsmaschinen zu bauen. „ Wann trifft nur mein Heer ein“, dachte er sich.

Am 28. Mai 1420 war es endlich soweit: vor den Mauern Beograds kam es zur Schlacht. Viele Mannen starben unter der brennenden Frühlingssonne, und schließlich zog sich die Wallacher (oder Wallacheier?!) geschlagen zurück. 10.000 Körper, gleichsam verteilt, lagen leblos auf den Feldern vor der Stadt. Die Moral der Serben hatte den Sieg herbeigeführt, waren sie doch durch ihre vor Monaten gewährten Freiheiten gewillt die Nation zum Sieg zu führen.

Sofort befahl Lazar den Heerführern mit der Gegenoffensive zu beginnen. Und so verfolgten 9000 Mann das geschlagene Heer der Wallachei (5.000 Mann) nach Bukaresti, wo sie allerdings in einem der berüchtigten vampirischen Wäldern in einen Hinterhalt gerieten und von dem geschlagen geglaubten Heer geschlagen wurden. Die Verluste waren entsetzlich: 3000 Serben sollten für immer in der Wallachei bleiben. Nun fürchtete Lazar, dass Moladavien, der Bündnispartner der Wallachei, Truppen schicken würde, doch wurden an den Grenzen keine gesichtet.

Im Juli 1420 versuchte Lazar erneut den Beistand Österreichs zu gewinnen und sie ließen sich zumindest zu einer Staatshochzeit überreden. Doch war die Hoffnung nur kurz denn die Wallachein hatte erneut aufgerüstet und am 13. September begann ein extrem starkes Heer (20.000) erneut Beograd zu belagern. Das serbische Heer, welches erneut im Kosovo lagerte konnte nur mit 1000 Mann verstärkt werden und bestand nun aus 7000 tapferen Kriegern.

Mit versteinerter Mine musste Lazar mit ansehen wie seine schöne Stadt mit kruden Felsbrocken beschossen wurde. Da es ihm immer noch nicht gelungen war ein Defensivbündnis zu knüpfen entsandte er einen Botschafter nach Ungarn, dem es zumindest gelang eine Staatsehe zu arrangieren.

Im März 1421 wurden erneut zwei Botschafter gesendet, welche Lazars Cousinen mit Edelmännern aus Bayern und Albanien verbanden. Die Gefahr einer albanischen Intervention im Kosovo war somit gebannt. Doch stand es schlecht um Beograd, hatte das Heer aus der Wallachei doch bereits den ersten Festungsgürtel überwunden und stand bereits vor dem Palast.

Endlich am 17.April 1421 trafen die 7.000 serbischen Krieger ein. Als sie sahen was für ein Leid die Wallacher über Beograd gebracht hatten, verfielen sie in einen Blutrausch. Neun Tage lang tobte die Schlacht in den Strassen von Beograd. Doch schließlich zogen sich die Truppen aus der Wallachein zurück, sie hatten mehr als 5000 Tote hinzunehmen. Das serbische Heer war auf 5.000 Mann geschrumpft, aber sie hatten ein mehr als doppelt so große Armee zurückgeworfen. Und so war die Freude groß. Lazar ließ den 26. April zum Nationalfeiertag erklären: „Der Tag an dem das Blut der Verräter durch Beograds Straßen floss.“

Der Krieg schien keine Ende nehmen zu wollen, die Wallachei lehnt Lazars Friedensgesuch ab, und hob stattdessen noch mehr Truppen aus. Das viele Gold das sie besaßen deutete auf Hexerei hin. Waren doch einige Gerüchte über den blutsaugenden Monarchen aus Bukaresti wahr?

Cassius Chaerea
20.07.02, 02:55
Voller Verzweiflung nahm Lazar im August 1421 gab Lazar einem Gesuch Bosniens und Ragusas statt, welches die drei Nationen nun in einer Militärallianz verband. Gleichzeitig wurde ein 3000 Mann starkes Expeditions-Heer aus der Wallachei in Serabia vernichtet. Doch sollte die Freude darüber nicht lange anhalten.

Denn am 26.Oktober traf das Hauptheer ein (18.000) und vernichtete das serbische Heer (5000) bis auf den letzten Mann. Beograd wurde erneut belagert. Die Lage besserte sich auch nicht als Lazar im Februar 1422 erfuhr das Byzanz besiegt wurde und Moria abgeben, sowie Reparationen in Höhe von 26 leisen musste.

Die Schatzkammer war so gut wie leer, ein Entsatzheer nicht in Sicht und die Mauern Beograds fielen schließlich am 26. Juni 1422 ohne viel Gegenwehr. Zu allem Überfluss entzweite sich der Adel mit Lazar was zu einer schweren politischen Krise führte und das Land erschütterte (Stab –3).

Quo Vadis Serbia?

Zu guter Letzt zeigt der Monarch aus der Wallachei doch ein Einsehen und forderte den gesamten Staatsschatz als Friedensvoraussetzung. Da der Schatzmeister nur 8 Gold verwaltete war es nicht schwer für Lazar ihn zu überzeugen, diese in den Frieden mit der Wallachein und Moldavien zu investieren. Kurz nach dem Frieden von Beograd am 30. Juni 1422 standen 2000 neue Krieger im Kosovo bereit. Um zukünftigen Überfällen vorzubeugen schloss Lazar auch Staatsehen mit Moldavien und der Wallachei.

Augustus Rex
20.07.02, 03:50
Seydt tapfer, Cassius!

Denn Ihr erheythert Uns gar sehr!

Der Zarewitsch
20.07.02, 10:21
Wir drücken Euch die Daumen!

Gott mit Euch! :)

sehr schön geschrieben - können wir auf Karten hoffen?

Cassius Chaerea
20.07.02, 14:18
Ave,

nur zu gerne würden wir unsere königlich-serbischen Karten mit euch teilen, doch unsere Unwissenheit (*ähm, hüstel*) in Sachen Technologie behinderte uns doch arg. Zwar sind Karten vorhanden genause wie kürzlich erworbener webspace von 20mb (eben für diesen Zweck beschafft). Aber leider fehlt es an Kenntnissen der Ausgestalltung für diesen virtuellen Raum.

Cassius Chaerea
22.07.02, 00:38
30. Juni 1422: Endlich war der unnütze Krieg beendet, Stepan Lazar II. wandte sich nun wieder seinen eigentlichen Zielen zu. Die Armee musste dringend verstärkt werden, da gerade mal 2000 Mann unter Waffen waren. Doch die Staatskassen füllten sich nur schleppend, mit 12 Dukaten pro Jahr musste man sich zufrieden geben.

Mitte Juli traf wieder ein Bote aus dem Osten ein, welcher nichts Gutes zu berichten wusste: Der Türke war wieder aktiv geworden. Scharen bewaffneter Moslem fielen über das schwache Herzogtum Athen her und der Lehnsherr aus der Toskana war hilflos, konnte er das Herzogtum doch kaum vor dem drohenden Untergang bewahren.
Nicht nur im Osten entbrannte Krieg: Die Beziehungen zwischen Venedig und Österreich erreichten im November des Jahres einen neuen Tiefpunkt, beide Nationen beanspruchten Triest für sich. Schließlich zog Österreich seinen Unterhändler zurück und erklärte Venedig den Krieg. Bayern, Würzburg und Württemberg unterstützten Österreich, während die Johanniter für Venedig in den Krieg zogen.

Der Osmane blieb im Osten weiterhin siegreich und annektierte am 20. Juni 1423 Athen. Lazar fluchte und schimpfte, nach und nach bekam er es mit der Angst zu tun, wenn neue Boten aus dem Osten um Audienz bei ihm baten.
Lazar konzentrierte sich weiter auf den Aufbau des Heeres und auf die Stärkung der Wirtschaft, er war bemüht ständig mindestens drei Händler auf dem venezischen Markt zu halten. Stets war er bemüht kompetente Minister und Verweser in der Verwaltung einzusetzen und so stellte er sich auch gegen den Vorschlag Ämter an reiche Patrizier zu verkaufen, welche langfristig nur schwache Erträge erwirtschaften würden.

Am 15. Dezember 1424 erschien erneut ein Bote aus dem Osten am Hofe. Lazar II. fluchte, er wollte ihn nicht sehen, doch übermannte ihn schließlich die Neugier. Überraschender weiße waren es wieder schlechte Nachrichten: Der Osmane schlug wieder zu. Diesmal wurde Albanien bedroht, welches von der Toskana und von Neapel Unterstützung erfuhr. Auch der Türke hatte Verbündete, Tekke und Karaman zogen mit den Osmanen gegen die Albaner.

Die Gefahr die vom Osmanen ausging war auch für Lazar unübersehbar und so versuchte er weiterhin die Beziehungen mit den katholischen Mächten zu verbessern. Erfolge hatte er auf der iberischen Halbinsel, dort arrangierte er im November mehrere Staatsehen mit Kastillien, Portugal und Arragon. Auch ein Halbbruder des Dauphins in Frankreich wurde mit einer serbischen Adligen vermählt.

Am 3. Dezember streckte die Toskana die Waffen und wurden ein Vasall der Türkei. Welch schlag für die Katholiken. Doch schienen die katholischen Staaten der Federhandschuh nicht aufnehmen zu wollen. Aber Lazar hatte nichts anderes erwartet, von diesen katholischen Hunden. Es waren ausgerechnet die Hussiten aus Böhmen, welche die wichtige Position Serbiens als Bollwerk gegen die Moslems erkannten. So traten sie für die Unabhängigkeit Serbiens ein. Dies sollte der Grundstein einer langen respektvollen Freundschaft zwischen den beiden Staaten werden.

Der Winter 1426 war einer der besonders kalten. Es tobte immer noch Krieg im verschneiten Albanien. Die Hauptstadt war seit Monaten von Türken belagert, sie stand kurz vor dem Fall. Lange Flüchtlingskarawanen zogen sich über die Berge in den Kosovo, denn es war unvermeidlich, dass Albanien unter die Herrschaft der Türken fällt. Ende Dezember gehörte die Souveränität Albaniens der Vergangenheit an. Der Sichelmond zeigte sich nun an den Grenzen Serbiens und verhöhnte Lazar II.

Das Jahr verging und Lazar baute die Armee weiter auf, auch Handelsabkommen wurden im November 1427 mit Venedig, Frankreich, Ungarn, Polen und auch dem Osmanischen Reich abgeschlossen. Lazar wollte sich den Türken gegenüber tot stellen. Noch war Serbien nicht gerüstet für eine Konfrontation mit den Türken. Lazar stecke jeden Heller des Einkommens in die Armee und in die Forschung, welche am 1. Juni 1430 endlich Früchte trug. Lazar sorgte für den Technischen Fortschritt im Handelswesen und in der Infrastruktur des Landes (beides nun auf 2). Doch wurde er selbst nicht mehr Zeuge diese Fortschritts. Vom Alter gebeugt verstarb er am 20. Juli 1428. Sein Nachfolger Djuradj I. musste vor dem Totenbett noch einen Schwur ablegen, so wünschte es der Sterbende König: „Schwöre bei Gott: Einige alle Slawen und werfe die Osmanen zurück! Diese meine Pflicht übertage ich nun auf Euch, Djuradj.“ Djuradj gelobte es feierlich und Lazar konnte in Frieden sterben. Djuradj sollte ein guter König werden, war er doch fast ebenso geschickt in der Kunst der Diplomatie, wie Lazar, und besaß außerdem noch weitreichendes Wissen über die Heerführung (4/3/4).

Schlechte Nachrichten bekam Djuradj am 3. November 1431 aus dem Westen zu hören. Unsere slawischen Brüder aus Kroatien akzeptierten nun das Königreich Ungarn als Lehnsherren. Djuradj war äußerst besorgt: Versuchten die katholischen Magyaren einen Keil zwischen die slawischen Völker zu treiben?

Am 2. Juni 1432 lief die Militärallianz mit Ragusa und Bosnien aus. Dies war Djuradj durchaus sehr recht. Konnte er nun daran gehen die serbischen Ansprüche auf Bosnien geltend zu machen. Er war bereit Gewalt anzuwenden sollte es unvermeidlich sein. Aber es waren ja auch nur Katholiken.

Kurze Zeit später ging ein Gerücht am Hofe um. Angeblich hätten bayerische Mönche ein geheimes Ellexir , einen Heiltrank erfunden. Umgehend schickte Djuradj einen Brief an den bayerischen König, der in der Zwischenzeit Vasall von Österreich geworden war. Der Briefwechsel verbesserte die Beziehungen beider Nationen und außerdem erklärte sich der bay. König bereit eine Ladung des sagenumwobenen Trankes nach Beograd zu schicken. Die Bayern nannten diesen Trank „Weißbier“.

Venedig, was inzwischen einen Status Quo -Friede mit Österreich eingegangen war, dürstete es nach der wohlhabenden Küstenstadt Ragus und so erklärten die Venezianer der Stadt den Krieg. Zypern und die Johanniter standen auf der Seite Venedigs. „Dies ist eine einmalige Gelegenheit“, dachte sich Djuradj. Eilig schickte er einen Boten zum Duce und bat, um die Aufnahme in die Allianz mit Venedig, welche auch prompt gewährt wurde. Serbien war nun im Krieg gegen Ragusa, der Zugang zum Meer war für Djuradj I. einfach zu wichtig.

Doch plötzlich begannen sich die Ereignisse zu überschlagen. Ein Kundschafter berichtete von massiven Truppenbewegungen in Kroatien, an der Grenze. Und 23. Juni 1432 erklärten uns diese Verräter den Krieg. Eine Lawine kam ins Rollen: Ungarn löste die Staatsehe mit Serbien auf und erklärten uns auf Seiten Kroatiens den Krieg, es folgten Siebenbürgen und Luxemburg. Doch auch Serbiens Bündnisgenossen hielten zur Erleichterung Djuradj I. Wort und unterstützen Djuradj im Kriege gegen diese unheilige Allianz degenerierten Katholiken.

Djuradj befahl dem Heere sich im Kosovo zu sammeln, es waren ungefähr 6.000 Mann. Kurz darauf musste Djuradj I. aus Beograd flüchten, da ein Heer anrückte, welches Serbia bis dato nicht gesehen hatte. 48.000 Soldaten aus Kroatien, Ungarn und Siebenbürgen rückten auf Beograd vor. Das waren mehr als Serbien Einwohner hatte! An den Grenzen des Kosovos begann die Armee Ragusas einzufallen. Obwohl sie von Venedig arg bedrängt wurden, verzichteten sie auf eine Feldschlacht mit den Venezianern, sondern marschierten gegen Serbien. Als Djuradj das hörte, war er sich zu Boden und flehte gen Himmel „Haben sich den Alle gegen uns verschworen?!“

Grimmig erhob er sich und sprach: „Oberst Postek sammelt eure Mannen und bereiten den Banditen aus Ragusa in den Hügeln vor Nish einen blutigen Empfang.“ Noch während Postek seine Soldaten musterte erreichte Djuradj die Kriegserklärung Bosniens, welche auf Seiten von Ragusa in den Krieg eintraten.

Während Beograd immer noch von den vereintem Heer Kroatiens, Ungarns und Siebenbürgen belagert wurde, begann in den bewaldeten Hügeln vor Nish die Entscheidungsschlacht gegen Ragusa. Doch Djuradjs Vertrauen in Postek war gerechtfertigt. Ragusa wurde vernichtend geschlagen sie verloren 3.000 Männer und zogen sich nach Ragusa zurück, welches bereits von Venezianern belagert wurde. Postek, ein ehemaliger Söldnerhauptmann aus Byzanz, hatte nur eine handvoll Verluste zu beklagen. Postek befahl die Verfolgung auf zu nehmen.
Das Heer der Venezianer in Ragusa wurde kurz vor der Ankunft von bosnischen Truppen vertrieben und als Postek schließlich ankam, musste er sich einer Übermacht der Raguser und Bosnier stellen. Die Schlacht wurde verloren, doch waren nur einige Hundert Krieger in Gefangenschaft geraten.

Posteks Regiment sammelt sich im Februar 1433 erneut im Kosovo. Dort wartete bereits Djuradj I. auf seine Ankunft. Am 6. Mai 1433 wurde Beograd von den magyarischen und kroatischen Heer besetzt. Die Stadt ging in Flammen auf und wurde geplündert. Der Hass in der Bevölkerung gegen die Kroaten wuchs immer mehr an, irgendwann würden sie für ihre Verbrechen an ihren Brüdern büßen müssen, das versprach Djuradj.
Die Kroaten, voller Gier, waren nun bereit Frieden zu schließen und forderten nicht weniger als den gesamten Staatsschatz Serbiens. Djuradj hatte keine Wahl, zu groß war die Übermacht dieser Koalition, also übergab er den Schatz von 5 Dukaten als Entschädigung.

Am 20. August 1433 wurde das serbische Heer erneut besiegt und die Raguser begannen Nish zu belagern. Djuradj befahl Postek das Heer nach Serbia zu verlegen und auf Verstärkungen zu warten. Bosnien akzeptierte am 12. März 1434 Frieden mit Venedig und wurde deren Vasall, einige Tage später geriet Nish in die Hand von Ragusa, doch noch war Serbien nicht verloren!

amicus-optimus
22.07.02, 00:53
Bitte spannt uns nicht länger auf die Folter!!!
Wie sollen wir Schlaf finden ohne das Schicksal Serbiens zu kennen...

Cassius Chaerea
22.07.02, 01:00
Habt bitte noch einige Minuten gedult, wir treiben den Geschichtsschreiber gerade an, schneller zu arbeiten. ;)

Cassius Chaerea
22.07.02, 01:42
Endlich wurde das Heer von Oberst Postek um 2000 Infanteristen verstärkt und nach zwei Monatiger Vorbereitung führte er es wieder in den Kosovo. Im Juli 1434 stellte er dort die Raguser zur Schlacht, beide Armeen waren von gleicher Zahl (7.000), doch war Fortuna Postek nicht hold. Die Schlacht wurde verloren, obwohl es kaum Tote gab. Ein langer Rückzug nach Beograd begann.

Glücklicherweise belagerten die Verbündeten aus Venedig nun Ragusa und das ragusische Heer zog in die Heimat, um Ragusa zu befreien. Djuradj I. verlangte von Postek Nish nun so schnell wie möglich wieder zurück zu erobern. Und so geschah es Postek nahm die Belagerung am 9. August 1434 auf, doch stieß er dort zwei Tage später mit den Resten des ragusischen Heeres zusammen, welches von den Venezianern arg gebeutelt war und sich in den Kosovo zurückzog. Posteks Mannen ließen keinen Raguser entkommen, um von ihrer Niederlage berichten zu können. Doch handelte Postek nun plötzlich gegen Djuradjs Befehl Nish zu erobern und zog mit dem serbischen Heer nach Ragusa, dessen Belagerung von den Venezianern aufgegeben wurde. Djuradj war außer sich als er das hörte.

Am 6. September begann Postek mit der Belagerung von Ragusa. Ragusa bäumte sich in den blutigen Tagen von 1.Dezember bis 10. Dezember noch einmal auf, doch wurden auch diese frischen Truppen von Postek bezwungen. Djuradj nutzte die Zeit und ging mit Ungarn und Böhmen zwei weitere Staatsehen ein, denn einen weiteren Dolchstoß konnte Serbien nicht mehr verkraften.

Eines verwunderte Djuradj allerdings. Der Osmane verhielt sich seit Monaten verdächtig ruhig, führte er etwas im Schilde?
Die Antwort erhielt er am 10. Oktober 1435. Das Osmanische Reich erklärte Byzanz erneut den Krieg, „Gott stehe ihnen bei“, sprach Djuradj.

Anfang März 1436 war es schließlich soweit Postek ritt an der Spitze des serbischen Heeres durch die Strassen von Ragusa, doch war der Krieg noch nicht entschieden. Eine kleine Schaar Ragusischer Truppen hatte immer noch den Kosovo besetzt. Postek war gewillt deren Dasein nun zu beenden. Die Schlacht um den Kosovo begann am 26. März und endete am 3. April und der Sieger war erneut Ragusa! Waren diese Katholiken denn mit dem Teufel im Bunde?

Die siegreichen Truppen von Ragusa zogen nun zurück an die Adria und versuchten Posteks Besatzungstruppen auszuhungern. Im Gegenzug befahl Djuradj die Belagerung von Nish endlich durch zuführen. Diesmal gehorchte Postek, wenn auch zähneknirschend. Allerdings kam keine Belagerung zu einem Ende, da Ragus mit dem Allianzführer Venedig am 8. Juli 1436 Frieden schloss, für armselige 64 Dukaten. Djuradj war unzufrieden, fast hätte man Ragusa besiegt.

Nun war die Ausgangssituation ähnlich trist wie vor 17 Jahren. Serbien war noch immer klein und die Armee schwächer als je zuvor. Doch versprach sich Djuradj durch die Allianz mit Venedig nun die notwendige Sicherheit zu besitzen, um in einigen Jahren vielleicht Bosnien zu gewinnen.

Cassius Chaerea
22.07.02, 02:50
Der Freitag der 13. April 1437 sollte auf ewig als Unglückstag der Menschheit in die Geschichtsbücher eingehen, denn es war dieser Tag als das byzantinische Reich vollends zerbrach. Die Türken hatten Byzanz genommen und machten es zu ihrer neuen Hauptstadt Istanbul. Der heilige Patriarch wurde durch eine Marionette ersetzt, natürlich wurde er von Djuradj nicht anerkannt. Auch ein neues Handelszentrum wurde in Thrace errichtet. Auch dies war ein weiterer Beweis dafür das dem Türken nicht zu trauen ist, brach er doch damit sein Abkommen mit Venedig.

Wenige Monate später wurde Djuradj von einer Delegation des Adels nahegelegt die alten Rechte des Adels wieder herzustellen. Djuradj erachtete die Forderung als gerecht und gab ihr nach (Aristokratie +1).

Ein Jahr später loderten erneut die Flammen des Krieges auf. Venedig forderte Serbien auf an dem Krieg gegen den Kirchenstaat teilzunehmen. Djuradj zauderte nicht lange konnte er schließlich nun Rache üben gegen die Katholiken. Der Papst sollte es nun büßen Byzanz nicht geholfen zu haben.

Am 20. Mai 1438 trat Serbien auf der Seite von Venedig, Johanniterorden und Zypern in den Krieg gegen Kirchenstaat, Modena, Genua, Mainz und Kleve ein. Djuradj wartete bis August um dann Kriegsteuern eintreiben zu lassen, welche zur Bewaffnung des Landes eingesetzt werden sollten. Während den Kriegsvorbereitungen wurde bekannt, dass das Osmanische Reich der Wallachei den Krieg erklärte. Moldavien trat der Wallachei zur Seite.

Zum Jahreswechsel schickte Djuradj dem Fürsten der Wallachei 33 Dukaten, um damit die Türken besser bekämpfen zu können. Doch als der Gesandte aus der Wallachei zurückkam wusste er gar grausiges zu berichten: Die Straßen zum Schloss waren gesäumt von gepfählten Türken, welche der wallachische Fürst Vlad III. gefangen genommen hatte. Aasvögel hatten sich bereits auf deren Schultern niedergelassen und sättigten sich an dem noch lebendem Fleische. Ein widerwärtiger Todeswind hatte sich über Bukaresti gelegt. Djuradj I. konnte es kaum glauben und er beschloss die Wallachei nicht länger zu unterstützen. Denn kein Glaube rechtfertigte seiner Meinung solche Schandtaten.

Unterdessen wurde am Hofe Djuradj berichtet, dass Bosnien und Ragusa keinerlei Truppen aufgestellt hatten. Dieser Verlockung konnte Djuradj nicht wiederstehen und er ließ Bosnien Ende Mai 1439 den Krieg erklären, auf Hilfe von Venedig verzichtete er diesmal. Bosnien wurde von Ragusa und Neapel unterstütz. Wiederum lag es in der Hand Posteks nun einen militärischen Triumph herbeizuführen. Er teilte das serbische Heer in zwei Gruppen und ließ sie im August Bosnien und Ragusa belagern. Die eilig einberufenen Truppen der Allianz wurden von Postek vor den Toren der beiden Städten geschlagen. Und am 1. Mai 1440 gelang es ihm Bosnien zu erobern und einen Monat darauf die versprengten Truppen in Serbia zu vernichten.

Moldavien verlor am 2. Mai 1440 seine Selbstständigkeit und wurde gezwungen ein Vasall der Türken zu werden. Die Wallachei stand nun allein.

Ende September gelang es Postek auch Ragus erneut zu erobern. Im adriatischen Frieden von Ragusa verpflichtete Djuradj den Stadtstaat von nun an Serbiens Vasall zu werden. Und endlich konnte Djuradj sein Versprechen erfüllen, er ließ Bosnien annektieren. Auch wenn Serbiens Ruf nun zweifelhaft war, das Volk jubelte.
Bis 1422 verwendete Djuradj alle Einnahmen, um Kanzler in den Provinzen einzusetzen und um das Heer zu stärken. Es war sein Plan Djuradj nach Venedig zu schicken, da der Krieg mit dem Kirchenstaat noch auf Messers Schneide lag. Postek erreichte Venedig am 5. April 1442 mit 10.000 Mann unter seinem Kommando. Es galt Veneto gegen die Heerscharen aus Modena zu verteidigen.

In Beograd erlangt mittlerweile ein wirrer Philosoph Berühmtheit, der auf Druck der orthodoxen Nationalkirche eingekerkert wurde. Djuradj hatte Gefallen an seinen Ideen gefunden und befreite ihn aus dem Hungerturm, was die Kirchenmänner sehr erregte aber bei den Serben für mehr Toleranz sorgte. Die Geistlichen traten aber zurück ins Glied als Djuradj sie an den Krieg gegen den Papst erinnerte. Auch sie mussten zugeben, dass ihm, Djuradj, nicht vorzuwerfen war den orthodoxen Glauben nicht zu verteidigen.

In Venedig spitzte sich die Lage zunehmend zu. Die Venezianer wurden von dem vereinten päpstlichem Heer, welches von Modena und Genua unterstützt wurde, nach Veneto zurückgeworfen, wo sie mit Posteks Truppen in Verteidigungsstellung gingen. Im November trat das päpstliche Söldnerheer zur Schlacht an, wurde allerdings von Postek und den Venezianern zurück geschlagen. Wenige Tage später allerdings kam ein Reiterheer aus Modena an und zwang das serbisch-venezianische Heer zum Rückzug auf Dalmatia.

Die Kunde der Niederlage erreichte Djuradj schnell, so wie es schlechte Nachrichten immer tun. Diesmal sollte es aber keinen weiteren Rückzug mehr geben. Djuradj ließ im Januar 1443 die Heimarmee in Beograd, um weitere 5000 Mann verstärken. Über 10.000 Mann eilten nun von Serbia aus Postek zur Hilfe.

Diesmal wollte Djuradj den Katholiken einen Denkzettel verpassen.

Auf nach Rom!

Cassius Chaerea
23.07.02, 00:23
Im März 1443 wurde das serbische Heer bei Veneto vereint und Modenas Heer besiegt. Einen Monat später belagerte Postek Mantua und eroberte es im Dezember vom Kirchenstaat. Die Truppen Venedigs setzten sich nun nach und nach in Italien durch und Postek marschierte auf Rom. Auf dem Wege wurden kleinere Verbände des Papstes vertrieben.

Am 28. Februar begann die Belagerung Roms. Es kam zu keiner Gegenwehr und wir eroberten es Ende September des gleichen Jahres. Nun sollte auch Modena seine Lektion erhalten, doch wurde Postek bei seinem Angriff auf Modena unter schweren Verlusten zurückgeschlagen. Von dem stolzen 20.000 Mann starkem Heer, dass einst gegen Italien zog blieben lediglich 5.000. Es war die Zeit für Friede gekommen.

Dem Papst wurde ein Angebot gemacht, dass er nicht abschlagen konnte. Er zahlte 200 Dukaten Entschädigung und schwor die orthodoxen Staaten auf dem Balkan gewähren zu lassen. Posteks Mannen kehrten heim.

Nun war die Zeit gekommen sich an den Kroaten zu rächen und deswegen wurde ein erneute Staatsehe mit Österreich vereinbart, um Serbiens Rücken frei zu haben. Am 12. Dezember 1445 erklärte Serbien ohne seine Verbündeten Kroatien den Krieg. Kroatien hatte keine Allianz und besaß auch nur ein kleines Heer von 10.000 Soldaten.

Leider wurde die Unabhängigkeit Kroatiens von Österreich garantiert, welches sich nun nicht mehr an die Staatsehe mit Serbien gebunden sah und uns den Krieg erklärten. Damit zerbrach Österreichs Bündnis, da Djuradj sehr gute Beziehungen zu Württemberg und Bayern, den Bündnispartner Österreichs, aufgebaut hatte. Sie sahen keinen Grund für Kroatien gegen ihre serbischen Freunde zu kämpfen. Gott sei Dank.
Leider zerbrach auch Serbiens Bündnis das weder Venedig, noch die Johanniter gegen Österreich ins Feld ziehen mochten.

Wie erwartet wurde das kroatische Heer schnell besiegt und Krain und Croatia belagert. Es gelang Djuradj mit Österreich einen Frieden abzuschließen der den Status Quo wieder herstellte. Es folgte die dritte Staatsehe mit den Habsburgern. Dann wurde Krain von Serbien annektiert.

Im Juni 1448 schloss auch Venedig Frieden mit dem Papst und die Venezianer dehnten sich nun weit in Italien aus. Sie annektierten Mantua, March, Romagna und Florenz. Kurz darauf verbündeten sie sich mit dem Kirchenstaat, Genua, Modena und erklärten dem Osmanischen Reich den Krieg. Da frohlockten die Serben, endlich traten die Katholiken gegen den Türken in Aktion. Leider wurde auch Ragusa Opfer der venezianischen Expansionspolitik und es wurde im August 1451 von ihnen annektiert.

Doch hatte Venedig nun eine Landgrenze mit den Türken, welche bereits begannen wie die Heuschrecken die Adria hinauf zu ziehen. Venedig geriet unter Druck. Bis 1455 standen die Osmanen kurz vor Venedig, dann ließ der Duce 200 Dukaten an die Türken geben. Sie hatten sich den Frieden erkauft.

Djuradj der Erste, König von Serbien, plante nun Mitglied einer neuen Allianz mit Österreich zu werden. Dazu wurde viel Gold von Beograd nach Wien geschafft. Im Januar 1456 akzeptierte Österreich Serbiens Antrag auf Mitgliedschaft im Bündnis endlich. Doch der Preis war ein erneuter Krieg. Diesmal mit Österreich, Baden und Auvergne gegen Ungarn, Polen, Pommern und Dänemark.

Das serbische Heer wurde verstärkt und auf 25.000 Mann gehoben. Dann überschritt das Heer die Donau nach Banat. Der magyarische Widerstand war nur gering. Während der Belagerung wurden zwei kleine Entsatzheere des ungarischen Königs geschlagen. Am 20. März 1456 begannen wir auch mit der Belagerung von Pest.

Zwei Monate später traf die gute Nachricht ein das der orthodoxe Großinquisitor die Katholiken in Bosnien bekehrt hatte. Welch großer Tag für das orthodoxe Serbien. Auch der Krieg verlief weiter günstig.

Ungarns Verbündete sollten niemals auftauchen und Ungarn selbst war durch den jahrelangen Krieg zu schwach, um sich gegen das serbische Heer zu wehren, welches sich nun aufgeteilt hatte und halb Ungarn belagerte. Ein 15.000 Mann starkes Reiterheer schützte die Belagerungstruppen. Djuradj I. war zufrieden, doch konnte er das Kriegsende nicht mehr erleben.
Er starb am 25. Dezember 1356 an einer Lungenentzündung. Sein Nachfolger wurde Lazar der Dritte. Ein ganz und gar mittelmäßiger Regent.

Bis August 1457 wurde dem Ungar die Kontrolle über Banat, Pest, Odenburg entrissen, und Maros und Magyar standen kurz vor der Aufgabe als Ungarn Lazar III. ein verlockendes Angebot machte. Serbian sollte Banat, Pest und Odenburg für einen Waffenstillstand erhalten. Ohne zögern nahm Lazar III. es an.

Serbien sah nun so aus:
http://mitglied.lycos.de/cassiuschaerea/

Augustus Rex
23.07.02, 01:41
Das sind ja keine Screenshots mehr - das ist ja Kunst!

Und dass es 1457 schon fast Jugoslawien gab, ist eine reife Leistung! Beifall!

Cortes
23.07.02, 10:23
Wir pflichten dem edlen Augustus Rex zu.

Vor allem ist dies jedoch eine Darbietung der hohen Kunst des Regierens. Unsere Hochachtung ist Euch jedenfalls gewiss. :)

Cassius Chaerea
24.07.02, 00:27
Habt Dank für euer Lob, die große Hilfe die wir in diesem vorzüglichen Forum erhalten haben hat sehr viel dazu beigetagen.:)

Cassius Chaerea
24.07.02, 00:29
Es folgten einige Jahre des Friedens, welche vor allem durch zahllose Rebellionen in den neuen serbischen Gebieten und einen hohen Verschleiß an Monarchen gekennzeichnet waren.

Lazar III. starb früh und wurde am 5. Februar 1458 von König Stepan abgelöst, welcher allerdings starke gesundheitliche Probleme hatte und bereits im April 1459 einer unheilbaren Geschlechtskrankheit erlag. Neuer König wurde am 20. April 1459 der äußerst befähigte Stepan Tomas (4/4/4), der das Land mit weitreichenden Reformen fördern wollte. Doch verstarb auch er überraschend schnell. Offizielle Regierungskreise ließen verlautbaren, er sei hingefallen und habe sich das Genick gebrochen.

Es folgte Vuk II. (4/3/3) als König von Serbien, der als erste Amtshandlung die königliche Leibgarde verstärken ließ und dem auch ein langes Leben beschert sein sollte.
Vuk II. ließ die aufkeimenden Rebellionen, welche immer wieder von Krain und Pest ausgingen, gnadenlos unterdrücken. Die Rebellen zeigten sich keineswegs zimperlich und bedrängten die serbische Armee unter Oberst Postek hart. Doch zu guter letzt war Postek immer der Garant für den militärischen Erfolg. Ob der angeschlagenen Armee bemühte sich Vuk II. sich mit Ungarn auszusöhnen und sandte mehrer Geschenke und Briefe nach Magyar. Eine Staatsehe krönte schließlich seine Maßnahmen.

Ende 1465 brannte Europa erneut. Österreich befand sich im Oktober im Kriege mit Bayern und der Auvergne gegen Frankreich und Bourbonnais. Serbien folgte am 2. November Österreichs Aufforderung um Waffenhilfe, Vuk II. hatte allerdings nicht die Absicht Truppen nach Mitteleuropa zeigte sich aber geneigt Kriegssteuern zu erheben. Man konnte ja nie wissen.

Und die Aasgeier aus Siebenbürgen warteten schon auf die richtige Gelegenheit und schickten nach der formellen Kriegserklärung gegen Serbien am 12, März 1466 eine Armee nach Banat. Keine fremden Nationen waren in diesem Konflikt beteiligt. Oberst Postek machte sich mit seiner Armee auf Banat zu schützen als er in die Wirren einer Rebellion in Pest gezogen wurde, die natürlich sofort bekämpft werden musst. Die Hunde aus Siebenbürgen hatten somit die Zeit Banat zu erobern, was am 29. Juli 1466 geschah.

Der Zwergstaat konnte aber nicht hoffen Serbien zu besiegen und als Postek schließlich Siebenbürgens Heer geschlagen hatte wurde Banat am 30. April 1467 zurückerobert. Knapp ein Jahr später wurde Transsylvanien belagert.
Vuk II. war im Juli 1467 ein Darlehen aufzunehmen, um die Korruption zu bekämpfen, welche drohte Serbien in den Würggriff zu nehmen, eine schleichende Inflation konnte er aber nicht verhindern.

Am 12. Januar 1470 war nach der Eroberung von Transylvanien endlich Zeit für Friede; Serbien war inzwischen lediglich noch gegen Siebenbürgen im Krieg. Siebenbürgen zahlte 197 Dukaten dafür an Serbien. Nach dem Krieg erschien Postek am Hofe von Vuk II. und sprach vor:
„Mein Lehnsherr, lange Zeit kämpfte ich für Euren und Serbiens Ruhm, nun nach Jahren des Dienstes und der Entbehrung wünschte ich mir nichts sehnlicheres als meinen Lebensabend in Frieden verleben zu können.“ Vuk II.: „So sei es. Hiermit ernennen wir euch zum Baron und geben euch ein Lehen in Krain. Möget ihr dort eure wohlverdiente Ruhe finden, ihr habt großes für unser Land geleistet.“

Vuk II. war ein friedliebender König und tat alles für dessen erhalt. Weiterhin wollte er die Wirtschaft stärken, er traf allerdings auf den Widerstand (1472) der Kaufleute, welche ihre Investitionen aus dem Handel (-200) zurückzogen. Dies war das Land in der Forschung um Jahre zurück, „Was für ein Unglück“. Auch seine Friedensbemühungen scheiterten als der Osmane, welcher seine Grenzen in den letzten Jahren nach Osten erweitert hatte, Serbien am schicksalshaften 27. Dezember 1474 überfiel.

Bayern und Österreich vernahmen den verzweifelten Ruf aus Beograd: „Zu den Waffen Brüdern“, rief Vuk II. durch die Hallen. Sofort wurde begonnen mehr Männer in die Armee zu rekrutieren. Zu Beginn des Krieges wehrten sich die serbischen Soldaten nach Kräften und besiegten die türkischen Heere bis April 1475 viermal in Banat, doch wurde Kosovo und Serbia bereits von starken türkischen Verbänden, welche zu 80% aus Kavalleristen bestanden, belagert.
Die Hoffnung lag nun auf den Verbündeten. Mit einem starken Heer von 45.000 Mann trafen die Bayern und Österreicher ein und überschritten die Donau zur Wallachei, welches längst türkisch war. Der Türke hatte 30.000 in der Wallachei stationiert. Dem serbischen Heer war es inzwischen gelungen die Belagerer von Serbia zu zerstreuen und so konnten weiter 15.000 Mann in die Wallachei geschickt werden, wo es zu einer gigantischen Schlacht kam. Die Türken wurden bis auf den letzten Mann vernichtet und die Alliierten begannen mit der Belagerung. 8.000 Serben kehrten zurück nach Beograd, um sich mit dem Rest des Heeres zu vereinigen.
Die Belagerung der Wallachei scheiterte als die Türken Verstärkung von ihren Verbündeten aus dem fernen Astrachan bekamen und mit 40.000 Mann die Österreicher und Bayern in die Flucht schlugen. Die Armee der Verbündeten zogen sich in ihre Heimat zurück und über 40.000 Türken und Astrachaner fielen in Banat ein. Am 27.Oktober musste der Kosovo aufgegeben werden, die türkischen Belagerer waren erfolgreich.

Das serbische Heer war nun auf dem Weg nach Banat, um zu verhindern das auch diese Provinz dem Türken anheim fällt. Am 15. Januar konnten die Belagerer verjagt werden, doch nun wurde Beograd selbst angegriffen und so bemühte sich Vuk II. den Sultan zu überzeugen einem Waffenstillstand zu zustimmen. 200 Dukaten konnten ihn im März 1476 schließlich überzeugen.

Der erste große Türkensturm war abgewehrt!

Vuk II. erhöhte in den nächsten Jahren wieder die alte Sollstärke der Armee und begann mit der Inquisition der Katholiken in Krain. Die Bekehrung Krains scheiterte am 18. Juni 1778. Diese Katholiken hielten stur an ihrem Irrglauben fest.
September 1580: unerwarteter Weise erbte Österreich Burgund und hatte nun vier holländische Provinzen zu verwalten.

Der zweite große Türkensturm begann am 2.Mai 1581: Das Osmanische Reiche erklärte Serbien erneut den Krieg. Wieder trat Österreich und Bayern für Serbien ein und Astrachan für die Türken.

Während die serbische Armee sich sammelte belagerten türkische Heere Banat, Kosovo und Serbia. Die Türken konnten bis 22. Juni aus Banat und Serbia getrieben werden doch verlor man erneut den Kosovo an die Türkei. In einer Gegenoffensive wurde im Oktober nun die Wallachei belagert und eine weitere Heeresgruppe für die Rückeroberung des Kosovos bereitgestellt. Ein großes Österreichisches Heer marschiert während dessen Richtung Istanbul. Die Osmanen waren nun daran sich gegen die Österreicher zu wehren, Vuk II. befahl deshalb einen weiteren Angriff: Bulgaria sollte genommen werden.
Die Türken schlugen aber wieder zurück und vertrieben die Einheiten, welche die Wallachei belagerten, und stießen wieder nach Banat und Serbia vor. Die serbische Armee geriet in die Defensive und musste sich nach einigen Niederlagen sammeln. Am 25. November 1483 konnte endlich der Kosovo zurückerobert werden. Während im Januar 1484 Makedonia von serbischen Truppen belagert wurde, erhielt Vuk II. die Nachricht vom Fall Banats. Der verhasste Mond wurde über der Stadt Temeschburg gehisst.

Auch im Kosovo erfolgte eine Niederlage und die Türken nahmen erneut die Belagerung auf. Nur die 16.000 Mann in Makedonia blieben weiterhin siegreich. Im August 1484 belagerten die Türken nun auch Pest, von den Österreichern war nach der Niederlage vor Istanbul nichts mehr zu sehen. Das serbische Heer sammelte sich erneut und vertrieb die Türken aus Serbia. Dann begann man mit der Belagerung von Banat.

Im Februar 1485 erklärte Venedig den Türken den Krieg, Vuk II. schöpfte Hoffnung. Auch der Kirchenstaat, Modena, Genua und Baden traten in den Krieg gegen das osmanische Reich ein. An der Front verspürten die Serben sofort Entlastung, da viele Einheiten der Türken sich nun nach Süden wendeten gegen die Venezianer.

Am 17. April 1485 wurde Djuradj II. neuer König von Serbien (4/4/4). Im Oktober wurde Banat zurückerobert und die Türken in Pest geschlagen, doch waren erneut Osmanen im Kosovo eingefallen. Die Belagerungen in Bulgaria und Makedonien mussten aufgegeben werden, da sich eine überlegene Armee des Sultans im Anmarsch befand. Am 19. Juni 1486 ging der Kosovo erneut in die Hände der Türken über.

Der Krieg schien kein Ende zu nehmen, es war ein blutiges hin und her und diesmal wollten die Serben nicht klein beigeben, sie wollten, besser sie brauchten einen Sieg, sonst wäre die Zukunft des ganzen Landes in Gefahr.

Mit einem letzten Aufgebot der zerschundenen Armee versuchte Djuradj II. die Türken zu bezwingen doch waren es einfach zuviele, die Provinzen Serbia und Banat wurden bereits wieder vom Feind belagert. In einer letzten Schlacht um Beograd konnte den Türken noch eine letzte Niederlage beigebracht werden, doch war es ein Phyrrussieg. Das serbische Heer war am Ende seiner Kraft, die Diplomatie musste Serbien nun retten.

Und es gelang! Das Osmanische Reich akzeptierte einen Friede für 6 Dukaten am 6. November 1486. Das Volk und der Monarch atmete auf, die Gefahr war vorerst gebannt.

Kharon
24.07.02, 00:49
Ein wahrhaft fesselnder Bericht, auch wenn die Gefahr besteht, dass sich die Ereignisse wiederholen....im 5-Jahresrythmus, der Osmane wird wohl so schnell nicht locker lassen.

Cassius Chaerea
24.07.02, 01:06
Ja, der Türke ist mehr als nur ein Dorn im serbischen Fleisch. Wenn es uns nicht gelingt ihn entscheidend zu schwächen, wird das Osmanische Reich ein ständiges Damokles Schwert bleiben.
Möge Gott uns beistehen.

Cortes
24.07.02, 12:55
Viel Feind, viel Ehr!

Und viele orthodoxe Provinzen.:D

Cassius Chaerea
26.07.02, 20:35
Nach den Kriegen gegen die Osmanen galt es nun wieder das Land aufzurichten. Kurz nach der Unterzeichnung des Friedens mit Serbien, gelang es den Türken ihr Gebiet trotzdem auszuweiten: Sie annektierten im November 1486 Asarchstan. Nahezu gleichzeitig annektierten die Österreicher Bayern.

1487 wurde das Ausmaß der finanziellen Misere Dujaradj II. richtig bewusst als er keine Mittel bereitstellen konnte um die Korruption, welche sich immer weiter ausbreitete (da war der vierte Event *argh*), erfolgreich zu bekämpfen.
Es lief bereits ein Darlehen, welches dazu diente die Korruptionseffekte der Vorjahre zu verhindern. Ein weiteres hätte den baldigen Staatsbankrott nach sich gezogen.

Im Juli 1488 wurde dem militärpolitisch isoliertem Österreich von der venezianischen Allianz mit Venedig, Modena, Genua und Kirchenstaat der Krieg erklärt. Lediglich Baden stritt für die Habsburger. Und bald erreichte ein österreichischer Bote Djuradj II. und bat um Hilfe.
Er musste eine Absage mit nach Wien nehmen, den die serbische Armee war nur noch ein Schatten seiner selbst und konnte es noch nicht einmal mit den Horden von Modena aufnehmen. Der Kaiser war natürlich zornig auf Djuradj II. und das Verhältnis der Staaten litt sehr.

Nun war Serbien wieder alleine, eine gefährliche Situation, Djuradj II. eilte sich unter das Dach einer neuen Allianz zu kommen und es gelang ihm schließlich ein aussenpolitisches Hussarenstück:
Im Dezember 1489 vereinbarte er den Eintritt in die mächtigste Militärkoalition, die Europa bis dahin gesehen hatte: Polen, Litauen, Ungarn, Böhmen, Dänemark, Deutscher Orden, Pommern und nun auch Serbien. Djuradj II. wandte sich nun gelassen der Innenpolitik zu.

Im Juli 1491 erreichten die arg bedrängten Österreicher in den Alpen ein Remis gegen Venedig und schlossen Frieden, doch mussten sie ihre Militärpräsenz aufgeben.

Endlich gelang es den serbischen Waffenschmieden in Januar 1994 hochwertigeres Material herzustellen die Heerestechnologie stieg (auf 3). Djuradj II. veränderte das innenpolitische Profil Serbiens in den kommenden Jahren stark, dabei gelang es ihm einige Steuern abzuschaffen, welche ständigen Unmut bei den Handwerkern auslösten, und die Exportbestrebungen im Lande zu verhindern.
Zuerst sollte der Binnenmarkt angekurbelt werden, also gestand er der Bevölkerung auch weitere Freiheiten zu, um die Produktion von Gütern anzukurbeln. Dem Adel wurden mehr Rechte eingeräumt und der Handel in Venedig begann zunehmend Früchte zu tragen. Somit konnte Djuradj II. auch das fällige Darlehen pünktlich zurückzahlen und das Vertrauen in die Wirtschaftskraft Serbiens erneuern.

Im Jahre 1502 wurde Ivanis Berislavic (2/1/2) neuer Oberbefehlshaber des inzwischen gesundeten Heeres. Obwohl er aus einer ehrwürdigen Familie stammte war sein Ansehen nicht sonderlich hoch. Das rührt von seinen mangelnden militärischen Fertigkeiten, da er nicht das Geschick besaß die serbischen Bogenschützen effektiv einzusetzen. Hinter vor gehaltener Hand nannten ihn seine Offiziere „Einauge“.
Es war der Initiative dieser Offiziere zu verdanken, dass sich das serbische Heer trotz einer solch schlechten Führung durch Ivanis Berislavic tapfer gegen die zahlreichen Aufstände dieser Jahre schlug.

Am 11. Dezember übernahm Berislavic auch die Regierungsgeschäfte und wurde neuer Czar Serbiens. In der Politik machte er allerdings keine schlechte Figur (3/3/3) auch wenn er wohl nie zu den glorreichen Königen des Landes zählen wird.

Am 1. Januar 1503 zerbrach die Große Allianz, als Moldavien sich von den böhmischen Unterdrückern befreite. Nur Serbien blieb treuer Gefährte Böhmens. Doch bald verstärkte Brandenburg die Allianz. Wenige Monate nahm Berislavic mit grimmiger Freude die Kriegserklärung Venedigs gegen das Osmanische Reich zur Kenntnis: „Sollen sie nur die Türken beschäftigen, uns bleibt nun mehr Zeit für Präparationen“.
Der orthodoxe Klerus war im April 1504 außer sich, erneut scheiterten alle Bekehrungsversuche der Katholiken in Krain.

Im Juli 1507 war es schließlich soweit: Die Europäer gingen nun vereint gegen den Türken vor!


Der Dritte Türkenkrieg begann (1507-1511)


Mit der Kriegserklärung Böhmens, welches wieder Moldavien kontrollierte, gegen das Osmanische Reich. Es folgte der Kriegseintritt der Verbündeten: Brandenburg, Johaniterorden und Serbien.
Nun erklärte auch Polen und Dänemark der Türkei den Krieg, welche nur das Mogulreich als Verbündeten besaßen.

Berislavic beschloss die Wallachei und Bulgarien anzugreifen. Das serbische Heer ging nun das erstemal in der Geschichte in eine volle Offensive gegen die Türken.

Die Heeresgruppe Wallachei wurde bereits am 7. Juli 1508 nach einer verlorenen Schlacht aus der Wallachei vertrieben. Die Armee in Bulgarien unter Oberst Drascovic aber konnte die Türken in den Bergen vernichtend schlagen, sie begann die Belagerung. Nach dem Eintreffen von Verstärkungen nahm die Heeresgruppe Wallachei erneut die Offensive auf und schlug zwei türkische Heere und begann im November ebenfalls mit einer Belagerung.
Im Frühjahr 1509 begann sich das Blatt wieder zu wenden, der Türke hatte neue Truppen aus dem Boden gestampft und vertrieb beide serbischen Heer noch bevor die Städte eingenommen werden konnten. Berislavic beschloss nun seine Strategie zu ändern, die Offensive war vorerst gescheitert.

Aber anstatt in Serbia auf die türkischen Angreifer zu warten entsandte er ein starkes Reiterheer nach Makedoniak, welches türkische Verbände binden sollte, um das Heimatland vor türkischen Plünderern zu bewahren. Zunächst wurde auch ein türkischer Verband vernichtet, doch musste das Heer schließlich vor einer Übermacht zurück in den Kosovo flüchten und sich neu sammeln.

Im Winter 1509 verloren die Türken viele Mannen gegen die Polen und Böhmen und so enschied Berislavic alles auf eine Karte zu setzen. Er sammelte das größte her aller Zeiten (35.000) und schickte es über Makedonien, wo das türkische Heer überrascht und besiegt wurde, nach Thrace in die Höhle des Löwen. Währenddessen sollte eine kleine Armee spezialisierte Mineure Bulgarien nehmen.
Kurz darauf trat auch Ungarn in den Krieg gegen die Türkei ein und Persien auf der Seite der Türken.

Der Krieg hatte sich zu einem kontinentalen Konflikt ausgeweitet.

Oberst Drascovic führte die Serben in Thrace zum Sieg über mehrer türkische Armeen und zerschmetterte die Heere bei Smyrna, der Sammelpunkt der Osmanischen Koalition. Er konnte erfolgreich die Pforte blockieren und so wurde am 20. März 1510 auch Rumelia belagert.
Drascovic war nicht zu stoppen, während sein Heer Thrace belagerte gewann er nicht weniger als fünf Feldschlachten gegen Türken und Perser, welche pausenlos Entsatzangriffe starteten. Und am glorreichen 15. August 1510 marschierten serbische Truppen in Istanbul ein. Was für ein Schlag gegen die Moslems.

Am 8. März 1511 wurde auch Bulgarien aus den blutigen Klauen des Türken gerissen und nun traf ein Botschafter nach dem anderen am Hofe Berislavics ein, um über die Kapitulation der Türken zu verhandeln. Berislavic konnte nun im Frieden von Istanbul Bulgarien gewinnen, welches fortan Teil des serbischen Reiches wurde.

Die Türken waren Niedergerungen, ganz Serbien war im Freudentaumel.

Kurz darauf wurde die günstige Gelegenheit genützt und Kroatien der Krieg erklärt, da es keinerlei Verbündete besaß. Doch dann starb Berislavic, sein Sohn Stepan Berislavic trat am 1. Januar 1514 seine Nachfolge an. Unter seiner Führung wurde Kroatien schnell besiegt und im Jahre 1515 annektiert.

Serbiens Grenzen im Jahre 1515: http://mitglied.lycos.de/cassiuschaerea/ (http://mitglied.lycos.de/cassiuschaerea) siehe Kartenraum

Der Ruf Serbiens litt stark darunter; Stepan Berislavic setzte sich nun zum Ziel diesen zu Verbessern und eine neue Friedens-periode einzuleiten.

Doch bleibt es fraglich, ob der Balkan in Zukunft zu Ruhe kommen wird.
Es begannen sich bereits neue dunkle Wolken zusammen zu ziehen. Die Habsburger Monarchie richtete nun immer unverhohlener ihre gierigen Blicke nach Süden.

Cortes
30.07.02, 10:48
Bravo, bravo, werter Cassius,

da habt Ihr Euren Kopf bisher fein aus der Schlinge gezogen. Wir erheben Unser Glas zu einem Toast auf Euren Sieg über die heidnischen Osmanen. :drink:

Falls Ihr Unseren Rat jedoch beherzigen wollt, so versucht die Heirat Ungarns und Österreichs zu verhindern. Wir wissen nicht, was dazu von nöten ist, aber vielleicht reicht es, wenn Ihr Ungarn als Vasallen habt. Wahrlich kein einfaches Ziel, aber Ihr wollt doch nicht zwischen Österreich und den Muselmanen zerquetscht werden.

Oliver Guinnes
30.07.02, 11:34
Vielleicht hilft an dieser Stelle ja viel beten und hoffen, dass Österreich unhistorisch spielt (immerhin 15% Chance, besser als im Lotto).

:drink:

Kharon
30.07.02, 16:51
Ungarn als Vasallen zu gewinnen würde dieses Ereignis nicht verhindern, da hilft nur die Annektion von einem der beiden Staaten. :)
Oder eben das von O.G. erwähnte Gottvertrauen....

Oliver Guinnes
30.07.02, 17:19
Niederwerfung und Annektion ist natürlich wesentlich cooler als hoffen.
:drink:

rolin
30.07.02, 17:26
Ungarn kann am Leben erhalten werden, naja zumindest Teilweise, der Schlüssel dazu heißt Siebenbürgen. Wenn Siebenbürgen am Leben bleibt, dann bekommt Österreich nur Odenburg und ähm, die Provinz nördlich davon. Der Rest fällt als Vasall an Siebenbürgen. Militärisch bleibt es natürlich Österreich offen sich auf dem Balkan auszubreiten.

Cassius Chaerea
30.07.02, 20:32
Nun geschah es doch

Österreich hat Ungarn annektiert. Der Zeitpunkt war allerdings äußerst kurios. Böhmen, Ungarn und Serbien (*g*) führten gerade Krieg gegen Österreich als es zu diesem Event kam.

Die Österreicher schienen fast besiegt, dann der Event und alle ungarischen Truppen wurden K.u.K.'s , welche sofort über Böhmen herfielen und es mächtig verprügelten. Doch mehr darüber wenn ich endlich die Zeit habe an dem AAR weiter zu schreiben.

Aber toll ist das natürlich schon, ausgerechnet in der heißen Phase des Krieges muss sowas passieren :rolleyes:

Blastwarrior
30.07.02, 21:54
lustig *g*

möge Serbien die Macht Bremens nie erfahren müssen *g*


Ich wünsch dir viel Glück *g*:D

Oliver Guinnes
31.07.02, 10:18
Werter Cassius,

da habt Ihr wohl zu wenig gebetet, oder Gott will Euch prüfen.
:drink:

Cassius Chaerea
31.07.02, 11:40
@oliver guiness:

wir haben definitiv zu wenig gebetet, aber dass wird sich jetzt wohl ändern, wo wir nun zwischen einem türkischem und einem österreichischem Mühlstein klemmen :eek:


@blastwarrior

das mächtige Brehmen hat schon seit jahrzehnten das zeitliche gesegnet, wir hoffen ihr seit in eurem Spiel etwas zäher *g*

Cassius Chaerea
27.08.02, 01:39
Ave,

Nach erholsamer Ruhephase sind wir nun wieder zurück und haben das Schicksal Serbien erneut in die Zügel genommen und einige garstige Überraschungen machen müssen:



Der Kampf und Niedergang des Großserbischen Reichs


Am 13. März 1525 trat Serbien auf der Seite seiner Verbündeten Böhmen, Ungarn, Brandenburg und den Johannitern in den Krieg gegen die Habsburger der Österreichischen Linie einen. Diese wurden von England, Sachsen, Pleskau, Württemberg und Mainz unterstütz.

Serbien war nicht gut auf den Krieg vorbereitet und verhielt sich defensiv zum Zwecke der Aufstockung des Heeres. Als die Armee 50.000 Mann erreichte, ein Großteil aus Kavalerie, beschloss der Monarch die Österreicher in Ungarn in einer Feldschlacht gegenüber zu treten, und so kam es im Jahre 1526 zu einer großen Schlacht bei Ofen in Pest. Obwohl die Österreichische Infanterie und Artillerie moderner und schlagkräftiger war errangen die Serben einen großen Sieg. Die schlagkräftige Reiterei der Serben entscheid die Schlacht und Österreich war bald darauf einen Frieden zu günstigen Bedingungen für Serbien anzunehmen.

Auch die Ungarn hatten im Verbund mit den Böhmischen Scharen Erfolge und bereits die Ostmarch eingenommen, doch dann geschah das Unglück, welches die Landschaft auf dem Balkan für immer verändern sollte. König Ludwig von Ungarn stirbt im besten Mannesalter und hinterlässt keinen Erben für die Wenzelskrone! Die ungarischen Stände optieren für ein Vassallentum unter dem Fürsten von Siebenbürgen, doch die Habsburger führen ihre Erbfolgerechte ins Feld und bestehen auf Ungarn, welches ihnen im 29. August 1526 anheimfällt. Am serbischen und böhmischen Hof war das Entsetzen groß, da auch sämtliche ungarische Truppen übergelaufen waren und die Habsburger auch ihre Erbfolge auf die Stefanskrone in Böhmen durchsetzten und Böhmen trotz Kriegszustand Vassall werden musste.

Stepan Berislavic entschloss sich nun auf den Frieden mit Österreich einzulassen, da ansonsten eine katastrophale Niederlage drohte. Böhmen musste seinem Schicksal überlassen werden. Die Habsburger kannten keine Gnade mit Böhmen, welches alle Provinzen bis auf Bohemia in den folgenden Jahren verlor. Währenddessen war auch Venedig zur italienischen Hauptmacht erstarkt und beherrschte fast den gesamten „Stiefel“.

Berislavic musste resigniert feststellen, dass alle Bündnispartner verloren waren und die Beziehungen zu den drei mächtigen Nachbarn Österreich, Venedig und den Türken mehr als schlecht waren. Serbien war isoliert und nun brach eine Staatskrise herein, welche zu drastischen Aufständen aller Orten nach sich zog, welche allerdings niedergeschlagen werden konnten. Nun stellte Berislavic wieder Ruhe und Ordnung her, auch das Heer wurde wieder aufgestockt was auch bitter nötig war den...
Österreich erklärte uns im Dezember 1531 den Krieg. England, Mainz, Sachsen, Württemberg, Pleskau folgten. Auf serbischer Seite fochten lediglich die geschwächten Böhmen und die machtlosen Johanniter mit. Nun witterten auch die Ungläubigen ihre Chance und erklärten wenige Monate später ebenfalls den Krieg. Eine zweite Front im Süden wurde gegen die Osmanen eröffnet.

Berislavic entschied sich für die Strategie „der Türke zuerst“ und ließ im Norden nur wenige Bewacher in den Festungen zurück und zog mit dem Großteil des Heeres gegen die Pforte. Der Sultan hatte schon mit der Belagerung von Bulgaria und Kosovo begonnen doch wurde er in einer Reihen von Schlachten zurückgeschlagen und bis nach Makedonia vertrieben wo die Serben noch weitere Feldschlachten durch ihre formidable Reiterei gewannen. Währenddessen hatten die Österreicher Odenburg im Sturm genommen, doch stieß das Heer des Kaisers glücklicherweise nicht weiter nach Serbien vor. Als der Türke vor Adrianopel vernichtend geschlagen wurde nahm Berislavic den gebotenen Frieden an und ließ sich im April 1534 Tribute in Höhe von 256.000 Dukaten zusichern. Dann zog die serbische Armee nach Norden, nun sollte der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches bezahlen.

Im Dezember 1534 gelang es den Serben schließlich Odenburg nach zäher Belagerung wieder zurückzuerobern, während das Gros des Heeres bereits Wien belagerte und ein kaiserliches Entsatzheer blutig abwies. Doch es war ein Phyrussieg. Neue Kaiserliche waren auf dem Vormarsch und Berislavic, der vom Alter gebeugt war und zunehmend an Gicht litt, schloss vor den Toren Wiens Frieden mit dem Kaiser. Die erträgliche Summe von 26.000 Dukaten an Reparationszahlungen wurde ausgehandelt. Dann starb der König.

Neuer König wurde der untalentierte Pavle Bakic, dessen Regierungszeit in die Annalen der Geschichte eingehen sollte. Zunächst tat er alles Richtige und ging eine Staatsehe mit Österreich ein um diese Bedrohung abzuwenden, das traf den Staatsschatz hart da Hunderte ja Tausende Dukaten für den Ausgleich mit den Habsburgern gezahlt werden mussten, es blieb kaum Geld für die Modernisierung und Aufstockung des Heeres. Die Korruption im Lande verschärfte sich weiter und konnte nur mit der Aufnahme eines Darlehens bekämpft werden, was die Staatsfinanzen noch mehr belastete. Eine neue Militärallianz zu gründen war das Hauptproblem neben dem Geld. Bakic schaffte es nur mit dem schwachen Böhmen und dem entfernten England ein Bündnis zu schließen. Es war kein Geld vorhanden um andere Alternativen zu finden.

Am 17. September 1540 verrieten die Habsburger Hunde die Staatsehe mit Serbien und der Kaiser ließ die seine edle serbische Fürstin verstoßen und erklärte Serbien erneut den Krieg. Auch Siebenbürgen erklärte im Dezember den Krieg und erneut brach ein Zweifrontenkrieg gegen überlegene Gegner aus. Serbiens Kriegsgegner waren nun: Österreich mit Sachsen, Pleskau, Litauen, Pommern und Siebenbürgen mit Brandenburg. England hielt sich an sein Bündnis und nur Böhmen kämpfte den Verzweiflungskampf mit Serbien mit. Doch unterlag Böhmen schnell und musste auch noch nach dem Willen der Habsburger zum Katholizismus konvertieren.
Nun war Serbien wieder alleine.

Doch wieder erwieß sich die serbische Reiterei als unbesiegbar. Nach dem der Kaiser fünf Feldschlachten in den ungarischen Ebenen verlor und die Zahl der toten Kaiserlichen die 100.000 überschritten hatte bat der Habsburger um Friede und ließ 200.000 Dukaten senden. Bakic nahm sich nun des Fürsten von Siebenbürgen an der sich zwar zäh verteidigte und in den Bergen von Transylvanien einige Siege erringen konnte doch schließlich unterlag als er mit seinem Heer in das Banat zog, wo auch er Opfer der serbischen Reiter wurde. 1543 wurde Siebenbürgen schließlich besiegt und zu einem Vassallenstaat.

Der König versuchte nun wieder ein „sicheres“ Verhältnis mit Österreich zu etablieren doch kam es nicht dazu weil der Sultan Suleiman „der Prächtige“ 1544 erneut den Krieg gegen Serbien suchte.
Das Heer war zu dem Zeitpunkt ausgezehrt und es kam zu einem Verteidigungskrieg, der zu Beginn ausgeglichen verlief. Suleiman konnte seine Überlegenheit an Truppen nicht nutzen, da die serbischen Feldherren es verstanden nur kleine Verbände der Türken zu stellen und dem großen Sultansheer aus dem Weg gingen. 1545 erklärte Genua dem Osmanischen Reich den Krieg und sorgte für Entlastung, die Türken konnten aus Serbien vertrieben werden und der König befahl die Belagerung der Wallachei und die Rückeroberung von Bulgaria, welches sich noch in türkischer Hand befand. Ein Reiterheer machte sich auf nach Konstantinopel um den osmanischen Entsatz dort zu stellen. Doch im Jahr 1546 drehte sich das Kriegsglück und das Heer wurde nach Serbien zurückgeschlagen. Schließlich kam es im August zum Frieden von Konstantinopel indem der Sultan verpflichtet wurde 160.000 Dukaten zu zahlen.
Endlich Friede.

Er währte bis 1553. Dann hatten sich die Osmanen wieder erholt und fielen erneut in Serbien ein. Der Krieg spielte sich meist auf Serbischen Boden ab und dauerte fast neun Jahre. Die Welle der türkischen Truppen schien kein Ende zu nehmen und sie stießen bis nach Pest vor doch wurden die Türken in diesem blutigsten und verlustreichsten Krieg doch noch zurückgeschlagen und der Sultan musste 1559 erneut Reparationen leisten: diesmal waren es 350.000 Dukaten. Doch das Königreich Serbien hatte geblutet. Der ständige Krieg drohte langsam die serbischen Gebiete zu entvölkern.

In den folgendem Jahr versuchte der König Österreich zu besänftigen und eventuell eine Militärallianz zu gewinnen doch waren die Kosten für diplomatische Geschenke enorm und überstiegen die Finanzkraft des Landes.

Am 1564 erneut Krieg. Erneut gegen das Osmanische Reich. Erneut heftige Verluste auf beiden Seiten und doch kein Sieger. Serbien konnte sich erneut behaupten war aber nicht stark genug türkische Besitzungen zu erobern, da der Sultan unermüdlich neue Truppen aushob und kurz vor dem Fall einer seiner Festungen seine Spahis, die Reitertruppen und die Janitscharen schickte welche die Belagerer besiegten. 1567 kam es zum Frieden und der Sultan wurde erneut zur Kasse gebeten, diesmal waren es 200.000 Dukaten. Die Freude über den Sieg währte genau 13 Tage dann war man erneut im Krieg. Diesmal zog der habsburger Kaiser gen Belgrad. Dies konnte bald nicht mehr gut gehen seit über 30 Jahren befand sich Serbien nun im Dauerkriegszustand gegen die mächtigen Nachbarn, sollte nicht bald ein großer Sieg gelingen wäre das Schicksal der Serben besiegelt.

Wie eine Dampfwalze fegten die Kaiserlichen mit über 120.000 Mann über den Balkan. Noch einmal errang die serbische Reiterei einen Sieg in den ungarischen Ebenen und konnte ein 30.000 Mann starkes Heer schlagen, doch waren die Verluste enorm. Der König zog die Armee nach Belgrad zurück um auf Verstärkung zu warten. Währenddessen fiel die Krain und Odenburg, Bosnia wurde von mainzer Hilfstruppen des Kaisers belagert. Mit den Verstärkungen konnten die Österreicher noch zweimal bezwungen werden doch war das Heer nun in einem desolaten Zustand und der Hund Maximilian II. mobilisierte unerbittlich weitere Truppen während bereits Krain, Odenburg und Pest von ihm besetzt war.
Im Diktatfrieden von Ofen musste Serbien nun Pest am 15. Dezember 1568 an den Kaiser abtreten, das traf das Reich hart, war es doch die Provinz mit den höchsten Einnahmen gewesen.

Serbien war nun angeschlagen und das witterte „die Signiora“. Im Januar 1571 erklärte Venedig Serbien den Krieg. Serbien war alleine doch Venedig auch. Leider sollte das nichts an dem Ausgang des Krieges ändern den die schlaue Signiora mied das flache serbische Land und zog ihre Truppen über die Berge von Ragusa und Dalmatien nach Kroatien und Kosovo. Auf diesem Gelände waren die mit Feuerwaffen ausgerüsteten Italiener weit überlegen und schlugen das serbische Heer bei einem Verzweiflungsangriff auf Dubrovnik (Ragusa) vernichtend. Nur wenige tausend Serben konnten entkommen. Im Juli musste der Kosovo geräumt werden und zähneknirschend an Venedig übergeben werden.

Nun herrschten einige Jahre Frieden, das serbische Heer wurde wieder aufgestellt und innenpolitische Reformen eingeleitet. Doch das meiste Geld verschlangen diplomatische Maßnahmen zur Staatsehe mit Venedig und Österreich, doch eine richtige Allianz mit dem einen oder den anderen wollte nicht gelingen. Und so kam es 1580 zum wiederholten mal zum Kampf mit den Osmanen, welche in den Jahren davor ihren Machtbereich bis nach Hinterpersien ausgebaut hatten. Doch nun schielte der neue Sultan Mehmed erneut auf den Balkan.

Mit voller wucht trafen die Osmanen das serbische Heer und jagten es in die Flucht, Bulgaria und Belgrad wurden noch im ersten Kriegsjahr von den Türken genommen. Der serbische König war machtlos. Im Januar 1583 war das geschwächte Serbien schließlich überwältigt worden, nach einer katastrophalen Niederlage vor den Toren Belgrads (ein zweites Amselfeld?) gab es nichts mehr zu retten. Das Banat und Bulgaria waren ans Osmanische Reich verloren.

Mehrere Tage später, die Tinte auf dem Friedensvertrag mit den Osmanen war kaum trocken, viel der Habsburger Hund voll des Mutes erneut in Serbien ein. Das serbische Heer war gerade 5.000 Mann stark und konnte sich der 25fachen Übermacht kaum stellen. Der König nahm das erste Friedensangebot des Kaisers an und gab Odenburg an Habsburg ab.
Welch Schande !

Nun hieß es Geduldig auf den nächsten Krieg gegen den Osmanen warten. Das Heer konnte noch mal auf knapp 30.000 Mann aufgestockt werden bis die Zeit des Waffenstillstandes schließlich endete und der Osmane 1588 erneut über die Grenzen gestürmt kam.
Der Krieg dauerte nicht lange an und grub als Ergebnis sämtliche Großmachtpläne der Serbischen Monarchie zu Grabe. Doch kämpfte das serbische Volk wie die Löwen und es gelang dem Heer noch einmal eine Gegenoffensive in das Reich der Osmanen vorzutragen und die Wallachei zu erobern doch verlagerte sich der Krieg zunehmend nach Serbien und ab 1590 fiel eine Festung nach der anderen bis nur noch Krain als freie Stadt übrig blieb.
Das Heer war geschlagen und sammelte sich bei Pest auf Habsburger Territorium also in Sicherheit, doch war es kaum mehr 7.000 Mann stark, also kleiner als der Tross an Dienern und Mundschenken, welcher den Sultan auf seinem Feldzug begleitete. Als dann in Krain noch eine Rebellion ausbrach war alles dahin .

Am 1.Oktober 1594 wurde die Regierung Serbiens gestürzt und alle besetzten Territorien außer Serbia und Krain, welches noch in Rebellenhand war, wurde Teil des Osmanischen Reiches. Serbien bestand nun nur noch aus Serbia und der Insel Krain im Osmanischen Meer.

Über 150 Jahre leistete Serbien den Osmanen Widerstand doch nun war ihm der Todesstoss versetzt worden. Nur ein Wunder der ganz besonderen art könnte Serbien jetzt noch retten. Aber sicher nicht die Kriegserklärung der Türken im Jahre 1600. Die Niederlage war vorgezeichnet. Am 16. Juli 1602 wurde auch die Krain vom osmanischen Reich annektiert.

Serbian wurde schließlich im Jahre 1623 endgültig dem Osmanischen Reich einverleibt.


ENDE

Augustus Rex
27.08.02, 04:05
Traurig und schön.

Schade um die herrlichen Karten.

Cortes
27.08.02, 09:40
Ihr habt Unser tiefstes Mitgefühl, werter Cassius, dennoch fragen Wir Uns, ob Ihr einen weiteren Versuch mit Serbien unternehmen wollt, oder ob Ihr Euch anderen Ländern zuwenden wollt.

Wir jedenfalls sind nach Euren Geschichten froh, dass der werte Augustus Uns den Johanniter Orden zur Aufgabe gegeben hat und nicht Serbien. :D

Cassius Chaerea
27.08.02, 17:50
Nach einem erfolglosen und einem erfolgreichen und nun wieder das im AAR beschrieben dritte Spiel mit Serbien sind wir nun so langsam den Othodoxen Staaten überdrüssig auch wenn es viel Spaß gemacht hat.
Aber die ständige militärtechnologische Unterlegenheit ab dem 16. Jah. ist eine wahre Herausforderung. Ebenso die strategische Lage Serbiens.

@cortes
in naher Zukunft werden wir wohl ersteinmal ein anderes Land spielen, bevor wir wieder nach belgrad zurückkehren. wir vermissen die meere :)

Doch sinnen wir gerade über die Fehler nach welche wir im Laufe des Serbienspieles machten.

Einen großen Fehler haben wir so denke ich gemacht, weil wir die Böhmen nicht ausreichend gegen Habsburg unterstützt haben und sich dies später rächte.

Problematisch war auch die Tatsache das uns kein entscheidender Sieg über die Osmanen auf dem Balkan gelungen ist, der dir Türken auf Kleinasien zurückgeworfen hat.

Nun ja das sind einige Überlegungen, welchen wir derzeit noch nachhängen bis wir ein neues AAR starten.

Maximilian I
27.08.02, 22:02
Gratuliere, Ihr habt euch um einiges (20 Jahre) länger gehalten, als ich in meinem Serbienspiel

Augustus Rex
28.08.02, 02:00
Originally posted by Cassius Chaerea

Nun ja das sind einige Überlegungen, welchen wir derzeit noch nachhängen bis wir ein neues AAR starten.

Bitte bald!

General wallenstein
28.08.02, 05:50
Alle Achtung, werter CC

Euer AAR ist, wirklich ausgezeichnet, auch wenn er leider kein "gutes" Ende nahm.

Ich werde Eure nächsten AAR´s sehnlichst erwarten.