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Stahl-Opa
08.11.12, 17:56
Guten Tag werte Regenten,

Ich hatte spontan die Idee, mal so zu den Spielen, die ich spiele, ein kleines Review zu geben. Vielleicht kennt ja jemand hier das jeweilige Game, dann kann man auch gerne darüber diskutieren, oder vielleicht hat jemand Langeweile und sucht mal ne Idee, was es noch so zu spielen gibt.
Naja, auf jedenfall, falls es niemand Interessiert, auch gut, dann werd ich schön Still und dieser Thread wird vergessen ;)

Nun mal zum Review (auchja, es werden allgemein eher unbekannte/ältere Titel sein (die ich aber noch aktiv spiele!), und ich denke was zB HoI angeht muss ich hier niemandem mehr sagen was daran gut und schlecht ist ;):

Necrovision

Veröffentlichung: 2009
Genre: Ego-Shooter
Szenario: 1. Weltkrieg... Eigentlich...

Also, heute haben wir mal wieder Necrovision gespielt. Im grossen und ganzen ganz gutes Spiel, jedoch auch mit nicht ganz unbedeutenden Schwächen.
Es handelt sich um einen Ego-Shooter, angesiedelt im ersten Weltkrieg, besser, 1916 an der Westfront. Grundsätzlich halt eben ein einfacher Ego-Shooter, man hat seine Waffen und ballert sich durch Gegnerhorden. Kurz zur Story: Man spielt einen amerikanischen Freiwilligen, der 1916 unter den Briten in Verdun dient, als plötzlich sehr eigenartige Sachen passieren. Und hier höre ich auch schon wieder auf, da alles andere Spoiler wäre und auch die ganze Spannung der Story ausmacht... (ich würde hier noch einen aufklappbaren Spoiler Teil machen, aber irgendwie finde ich nirgend das Spoiler-Ding beim Post-Erstellen :P)
Was generell positiv auffällt - und sich auch von anderen Shootern abhebt - ist die Möglichkeit, in beiden Händen Waffen zu halten, zB 2 Pistolen, eine Pistole und eine Granate, oder, meine Lieblingswaffe, einen Grabenspaten und eine Pistole. Dabei ist es auch möglich, jede Waffe unabhängig von der anderen einszusetzen. Kombinieren lassen sich die einhändigen Waffen ganz nach eigenem Geschmack. Zu aller vielfalt hinzu kommt noch einen Tritt, mit dem man Gegner zurückschleudern kann. Dazu kommt das meiner Meinung nach wirklich nette, aber etwas komisch umgesetzte Feature des Nahkampfes. So kann man mit jeder Waffe, sei es jetzt mit dem Karabiener (--> Bajonett) oder mit der Grabenschafel auf die Feind einprügeln.

Was auch ganz nett ist, ist das Szenario, wie geasgt, der 1. Weltkrieg, der ziemlich unverbraucht ist und das ganze Chaos in den verregneten Grabensysteme eigentlich noch ganz gut dargestellt wird. Nur: Es ist trügerisch, nur etwa der erste drittel des Spiels ist WIRKLICH in den Gräben des 1. Weltkriegs, und schon in diesem ersten drittel bekommt man es mit, sagen wir, um nicht zuviel zu spoilern, mit übernatürlichen Wesen zu tun. So wird es auch, sobald man aus den Gräben raus ist, zu einem kompletten Fantasy-Szenario, wer also ein 1.WK Shooter erwartet wird enttäuscht sein.

Die Grafik ist halt aufgrund des Alters etwas veraltet, aber noch völlig im Bereich des zumutbaren. Alles ist sehr Dunkel, oft regnerisch oder neblig, die Texturen, im vergleich zu anderen Spielen etwas verschwommen, was aber alles im allem eine sehr düstere, matschige und beklemmende Atmosphäre erschafft, und daher empfinde ich jeden der genannten Punkte (also auch das dunkle Design und die verschwommenen Texturen) als positiv. Einzig die Texturen/Modelle der einzelnen Gegnertypen (von denen es nicht wirklich viele verschiedene gibt) sind durchgehend gleich, was bald langweilig wird, aber mich überhaupt nicht gestört hat wegen der Hektik des Spiels. (Siehe weiter unten).

Abschliessend sind mir folgende Punkte aufgefallen:
Wirklich coole Features, die das Spiel von einem Ego-Shooter abheben wie Nahkampf oder kombinierbare einhändige Waffen.

Interessantes Szenario, das jedoch bald durch ein nicht wirklich faszinierendes Dämonenschnetzel-Szenario ausgetauscht wird.

Grafisch zwar veraltet, die düstere Atmosphäre kommt aber auch im späteren Spiel super hinüber, auch Soundmässig etc. wikrlich für das alter völlig in Ordnung und überhaupt nicht störend.

Die Synchros sind durchgehend nicht zu gebrauchen - nur der Hauptcharakter (der sogar ab und zu was sagt! Nicht wie in jedem anderen Shooter...) hat einen wirklich guten Synchronsprecher, der auch wirklich coole/lustige Sprüchlein sagt.

Der Nahkampf ist zwar nett und fast nötig (da im Nahkampf das Spiel eigentlich durchgehend einfacher ist), aber die Umsetzung... Meistens rennen alle Gegner wild auf den Spieler zu, man hämmert auf beide Maustaste und Ctr und irgendwann sind alle Gegner tot. Kombos, die man machen kann sind praktisch rein zufällig und nützen auch nicht wirklich viel und die Gegner (sowie der Spieler) bewegen sich selbst für einen Shooter sehr schnell, sodass es eben immer in einem wildem Gemetzel endet. (Dafür fallen die schlechten Gegnermodells/Texturen fast nicht auf - alles viel zu chaotisch)

Generell ist das ganze Spiel WESENTLICH schneller als andere Ego-Shooter.

Die Story ist etwas loose erzählt und etwas vorhersehbar, aber trotzdem hat sie ihren Reiz und ist auf eine Art doch genug spannend, dass ich immer wieder mal an das Spiel ransitze. Spieldauer auf leicht ca. 12 h, wa sich finde, ist verglichen mit heutigen Ego-Shootern völlig in Ordnung.

Die Levels sind zwar 100% linear, doch leider weiss man trotzdem zT überhaupt nicht was tun oder wo lang, ich brauchte schon mehrmals eine Komplettlösung um den Weg zu finden oder ein "rätsel" zu Lösen. Seeehr nervtötent, zum Glück nur Stellenweise.


Zum Schluss: Ich würde das Spiel sicher empfehlen, vorallem die Atmo finde ich super, also, nicht die 1. WK Atmo, denn die geht eh bald flöten (und ist auch nicht mit sagen wir mal mit CoD (wobei ich nur die älteren Teile kenne) zu vergleichen - viel weniger Trigger-Momente etc.), sondern die düstere, bedrückende Atmo im Allgemeinen. (Ohne dass das Spiel auch nur annähernd Horror-Survival wäre!)
Nahkämpfe geben etwas abwechslung zu anderen Shootern, sind aber schlecht umgesetzt und jetzt nicht ein Punkt, für den das Spiel eine Auszeichnung verliehen bekommen würde.
Ganz nett um zwischendurch mal eine Runde durch eine orginelle Story mit guter Atmo zu ballern, mehr aber auch nicht. Macht mir viel Spass, zwar nur kurzweilig, dafür immer wieder.

Freu mich, falls jemand das Spiel kennt und darüber Diskutieren möchte, oder wenn Jemand noch spezifische Fragen hat. Wenn halbwegs Interesse da ist folgt dann irgenwann der nächste Review ;)

Tex_Murphy
13.11.12, 12:18
Die Idee ist nicht schlecht, aber ein paar Screenshots wären gut.