Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Spieleindustrie im Umbruch
Halte ich für ein ganz schlechtes Argument mit der Wirtschaftlichkeit. Es ist jawohl nicht zuviel verlangt das sie die Menge so kalkulieren das sie eben 90% verkaufen. Bei genügend kleiner Menge geht das völlig risikofrei. Und wenn das ganze dann unrentabel wird sollen sies eben auf den Preis schlagen. Einen Markt gibt es.
Seit wann ist Wirtschaftlichkeit ein ganz schlechtes Argument werter Sigmund? Und warum sollte Paradox sich die Qual vom Retail Handel antun, nur um bei über 90% gerade mal so auf die schwarze Null zu kommen?
Und auch die Idee mit der "genügend kleinen Menge" ist völlig weltfremd, da zu kleine Mengen im vornherein gar keine Chance haben überhaupt in den Geschäften zu landen.
Einzig als Fanservice im Direktvertrieb hätte das ganze eine Chance, nennt Johan doch einfach was ihr bereit wärt dafür zu bezahlen. Wenn die Zahl ihn ausreichend beeindruckt im Vergleich zu den Zahlen bei Steam, überlegt er es sich vielleicht noch mal anders. Viel Glück beim Lotto! :D
Al. I. Cuza
18.08.12, 21:28
Und wenn das ganze dann unrentabel wird sollen sies eben auf den Preis schlagen. Einen Markt gibt es.
Welcher Idiot wird sich noch eine physische Kopie kaufen, wenn es digital billiger ist...
Physische Kopien wird es bald nur noch als Collectors Editions oder Special Editions geben.
Württemberg
18.08.12, 21:30
Welcher Idiot wird sich noch eine physische Kopie kaufen, wenn es digital billiger ist...
Württemberg ;)
Nein, der heisst Südmilch.
Seit wann ist Wirtschaftlichkeit ein ganz schlechtes Argument werter Sigmund?
Weil sich wie gesagt eine wirtschaftliche Lösung finden ließe. habe ja auch mit keinem Wort gesagt das das zeug im Laden stehen muss. Ein Versand wäre ganz wunderbar. Ich glaube nicht das ich mir eine Downlaodversion kaufen werde. Noch nicht mal für EU4 auch wenn es weh tut. :(
@Cuza: Ich!
Württemberg
18.08.12, 21:41
Nein, der heisst Südmilch.
Ob ich das als Benutzertitel kriegen könnte? :rolleyes:
@Cuza: Ich!
Richtige Einstellung!!! Ihr seid auch einer der letzten Standhaften! :top:
Jerobeam II.
18.08.12, 21:49
Welcher Idiot wird sich noch eine physische Kopie kaufen, wenn es digital billiger ist...
Physische Kopien wird es bald nur noch als Collectors Editions oder Special Editions geben.
Die Idioten, welche
(a) ein nahezu erotisches Vergnügen an Boxen, Handbüchern etc. haben;
(b) nur auf 1000er-DSL zurückgreifen können.
:)
Württemberg
18.08.12, 21:53
Die Idioten, welche
(a) ein nahezu erotisches Vergnügen an Boxen, Handbüchern etc. haben;
So hatte ich mir mein Coming Out nicht vorgestellt. :P
Jerobeam II.
18.08.12, 21:59
Das war MEINES ...
Jetzt wird sogar DAS geklaut!
Al. I. Cuza
18.08.12, 22:15
Wie gesagt, ich kann mir auch vorstellen Boxen zu kaufen, aber nur wenn sie mir auch eine digitale Kopie geben und dazu noch irgendwelche Goodies (Karten, Büsten, Statuetten, etc...)
CENTURION88
18.08.12, 22:37
Eiserne Kreuze? :D
Wie gesagt, ich kann mir auch vorstellen Boxen zu kaufen, aber nur wenn sie mir auch eine digitale Kopie geben und dazu noch irgendwelche Goodies (Karten, Büsten, Statuetten, etc...)
Das verstehe ich immernoch nicht.
Die Boxen sind meist billiger als die Downloadtitel ( zu Release Zeit ) und haben "mehr Inhalt". Beispiel Diablo 3. Das Spiel konnte man im Retailhandel für 40 € bekommen, wenn man denn ein wenig nach guten Anbietern sucht. Online gab es das ganze nur für 60 €, da Online eigentlich immer Monopol heißt. Und da das Spiel nur Online gespielt werden konnte und ab dem aktivieren überall immer heruntergeladen werden konnte, ist der Kaufort egal. Versandhändler liefern sogar frei Haus am Releasetag.
Das generelle Problem digitalen Verkaufes ist doch, dass er zu teuer ist. Da hier immer nur die Publisher direkt verkaufen oder aber es nur sehr wenige große Anbieter gibt, wie eben Steam oder Gamersgate, liegt der Preis immer bei der offiziellen Preisempfehlung des Produktes oder noch höher. Dabei gibts dann kein Handbuch, keine Packung, keine DVD. Im Retailhandel ist die Empfehlung eben nur eine Empfehlung, hier herrscht Markt und Konkurrenz, sodass hier die Preise hier geringer sind als online. Dazu gibt es eben eine Box mit Inhalt. Für Leute mit DSL 1000 ( wie ich bis letztes Jahr dank Dorf ( in Deutschland immernoch mehr als 20 Mio. "Opfer" )) oder Leute, die einfach gerne ein Regal voll Boxen haben, ist das sehr wertvoll. Das man früher noch ein Spiel erwarb, jetzt eine Lizenz, ist natürlich auch problematisch.
Pdox und andere Publisher haben doch vorallem einen Grund, sich aus dem Retailhandel zurückzuziehen: Sie verdienen weniger: Online gilt immer ihre Preisvorstellung, so können sie über die Margen des Händlers bestimmen und dort genau ansetzen um mehr Geld zu bekommen. Mussten sie früher für 30 € ihr Spiel an Händler abgegeben, können es jetzt 45 € sein und sie verlangen einfach 60 € vom Endkunden. Gleichzeitig spart man sich so lästige Sachen wie Boxen, DVDs und Handbücher, die ja schon seit Jahren immer kleiner werden oder garnicht mehr existieren. Dank der Lizenzierung und nicht mehr des Kaufes eines Produktes ist der Gebrauchtmarkt auch tod, noch ein Vorteil. Keiner kann mehr unser Spiel, das eh nur noch 8 Stunden Singleplayer hat, durchspielen und dann für 40 € verkaufen. Bei großen Strategiespielen mag das nicht so ausschlaggeben sein, aber da es auch kaum noch Demos gibt, kann man dann das Spiel auch nicht mehr antesten bei geringem Risiko. Sehe ich z.B. bei Legends of Pegasus oder eben Sword of the Stars 2.
Ich sehe keinen Vorteil für die Kunden im reinen Digitalverkauf, der Publisher bekommt da eine ganze Menge. Wenn man bei Digitalverkaufen immerhin die lächerlichen Day One DLCs ( gerne für 10 € ) mitverkaufen würde, würde das etwas rechtfertigen. Denn das Argument für die ist ja, dass sie nicht mehr auf die Datenträger kamen, weil sie erst nach Goldstatus und Presswerk fertig wurden. Aber bei Digitalkopien zieht das Argument nicht ganz. Doch auch hier, kein Vorteil. Man zahlt drauf und bekommt weniger.
Al. I. Cuza
19.08.12, 02:12
Diablo ist doch genau so ein Fall, wo ich auch eine Box kaufen würde. Dass es Retail billiger war, ist schlichtweg falsch, online konnte man es genauso bilig kaufen, man musste halt nur wissen, wo.
Und dass Paradox mehr Geld verdienen will, kommt doch allen zugute. Wäre das nicht der Fall gewesen, wären Vicky2 und CK2 auch verbuggte Drecksspiele bei Release, wie es EU3 damals gewesen ist.
Und wo ihr einen Preiszuwachs sieht, weiß ich beim besten Willen nicht. Der Videospielmarkt ist doch einer der wenigen, welche schon seit Ewigkeiten die selben Preise halten, und nicht an Inflation anpassen. Das Problem hier ist einfach, das manche Publisher ihre Spiele zum selben Preis in Euro und Dollar verkaufen, obwohl diese nicht gleichwertig sind. Daher sind Spiele in Europa, zumindest digital, teurer als in der USA.
Was den Gebrauchsmarkt angeht, ist es noch jungfreuliches Gebiet, der EuGH hat doch verabschiedet, dass man seine digitale "Lizenz" auch verkaufen kann. Zwar hat Steam das in seiner AGB ausgeschlossen, aber es muss halt auch vor Gericht standhalten. Bis nicht jemand Steam dafür verklagt, wissen wir wirklich nicht, wie die rechtliche Lage letztendlich aussieht.
Das Fehlen von Demos hat aber wirklich nichts mit der Diskussion zu tun :ditsch: Schaut euch halt Reviews an oder Let's Plays, dann seht ihr schon wie gut ein Spiel ist.
Aber keine Panik, der Retailhandel wird nicht verschwinden, zumindest nicht für alle Spiele, denn es gibt eine Menge Leute, die kein Bankkonto/Kreditkarte/etc... haben. Bei den Paradoxspielen ist dies meist kein Problem, da Kiddies normaler Weise nicht zu ihrer Zieldemographik gehören.
Diablo ist doch genau so ein Fall, wo ich auch eine Box kaufen würde. Dass es Retail billiger war, ist schlichtweg falsch, online konnte man es genauso bilig kaufen, man musste halt nur wissen, wo.
Und dass Paradox mehr Geld verdienen will, kommt doch allen zugute. Wäre das nicht der Fall gewesen, wären Vicky2 und CK2 auch verbuggte Drecksspiele bei Release, wie es EU3 damals gewesen ist.
Und wo ihr einen Preiszuwachs sieht, weiß ich beim besten Willen nicht. Der Videospielmarkt ist doch einer der wenigen, welche schon seit Ewigkeiten die selben Preise halten, und nicht an Inflation anpassen. Das Problem hier ist einfach, das manche Publisher ihre Spiele zum selben Preis in Euro und Dollar verkaufen, obwohl diese nicht gleichwertig sind. Daher sind Spiele in Europa, zumindest digital, teurer als in der USA.
Was den Gebrauchsmarkt angeht, ist es noch jungfreuliches Gebiet, der EuGH hat doch verabschiedet, dass man seine digitale "Lizenz" auch verkaufen kann. Zwar hat Steam das in seiner AGB ausgeschlossen, aber es muss halt auch vor Gericht standhalten. Bis nicht jemand Steam dafür verklagt, wissen wir wirklich nicht, wie die rechtliche Lage letztendlich aussieht.
Das Fehlen von Demos hat aber wirklich nichts mit der Diskussion zu tun :ditsch: Schaut euch halt Reviews an oder Let's Plays, dann seht ihr schon wie gut ein Spiel ist.
Klar, es gibt einige wenige Websiten, die Steamkeys und sonstige Keys billiger verkaufen. Die zu finden ist schwierig, noch schwieriger ist, vertrauenswürde zu finden. Dazu kennt kaum jemand solche Angebote und wenn es ein Publisher ernst meint, können die keine Keys anbieten.
Wenn ein Publisher mehr Geld verdient, muss jemand erstmal dafür mehr zahlen. Entweder dadurch, dass er weniger Service bekommt, oder dass er mehr zahlt. Ohne Retailverkauf ist eben nur weniger Service, toll ist das aber nicht, gerade, wenn man bei Paradoxen Spielen so hohe Komplexität hat, dass man gerne mal ein Handbuch auf dem Schreibtisch liegen hätte. Stattdessen gibt es mit Glück eins irgendwo in PDF Form und man tabt hin und her. Woanders, als eben am Computer lesen ist auch schwierig, zumindest für mich, der eben auch das Lesen von Büchern an Computern oder Ebookreadern ablehnt. ( denn auch hier sind die Ebooks genauso teuer wie im Laden, aber eben ohne das Buch ). Pdox konnte CK2 und Vicky 2 durch eine Qualitätskontrolle schicken, nicht weil sie vermehrt digital verkauft wurden, sondern weil man eben EU 3 verbuggt zu früh rausbrachte und dann bei den Fans mit Addons absahnte. Mehr Geld verdienen sollte man, in dem man mehr Kunden erreicht, nicht in dem man die Kunden besser abschröpft.
Die Spiele sind sehr wohl im Preis gestiegen. Publisher wie Activision, EA und Ubi ziehen die offizielle Preisempfehlung langsam auf 60€ hoch, früher war das gerne noch 45 €. Dazu gibt es eine neue Preistreiberei, die vorallem Bethesda und Bioware gut beherschen, DLCs. Mit Day One Story DLCs und späteren Story DLCs, die die Haupthandlung beeinflussen und tieferen Eindruck in die Haupthandlung geben, zahlt man mehr. Pdox folgt langsam diesen Weg, wenn auch nicht so drastisch. Verbuggte Spiele gibt es aber trotzdem, egal wieviel Geld der Publisher hat, siehe Sword of the Stars 2 oder "Gettysburg, Armoured Warfare". Gerade Pdox kann seine Meinung zu Spielen schnell ändern und dann den Release einfordern, ohne dass das Spiel fertig ist. King Arthur 2 kann man ihr auch sehr gerne erwähnen.
Die Euro-Dollar Preisbindung gibt es schon so lange ich gerne in den USA eingekauft habe und bei vielen Produkten. Die Wohlfahrtsstaaten in Europa erlauben es, höhere Preise zu nehmen als in den USA. Auch im UK zahlt man weniger, UK Importe sind deshalb immer so schön. Digital ist das wesentlich schwieriger. Bei Steam müsste man über Proxis arbeiten und das ist offiziell in den AGBs verboten.
Das EGH Urteil sagt nichts zum Digitalen Gebraucht Markt, auch wenn man das immer glaubt. Es ging hierbei um Firmensoftware, die von einer Firma weiterverkauft wurde, die sehr wohl auf Datenträgern verfügbar war. Vergleichbar damit, dass man seine Windowsversion samt Lizenzschlüssel veräußert. Der Softwarehersteller hat dies im Kaufvertrag ( oder Lizenzvertrag ) verboten, dies wurde für nichtig erklärt. Über den Digitalmarkt sagt das Urteil nichts aus, dafür müsste ein neues Urteil entweder vor dem BverfG oder eben dem EGH erstritten werden. Es ist aber keine Schwierigkeit, Digitalkäufe in Digitalmieten auf Lebenszeit umzuderklarieren, im Mietvertrag ist weitergabe des Mietobjektes dann streng untersagt.
Das Fehlen von Demos ist ein Puzzle im heutigen Publishergeschäft. Spiele sollen Blind gekauft werden, die die Qualität der Produkte wird eher schlechter als besser, allheilmittel Patch. So kann man zumindest mit Guter Werbung noch viele Vorbesteller abzocken.
Al. I. Cuza
19.08.12, 03:20
Klar, es gibt einige wenige Websiten, die Steamkeys und sonstige Keys billiger verkaufen. Die zu finden ist schwierig, noch schwieriger ist, vertrauenswürde zu finden. Dazu kennt kaum jemand solche Angebote und wenn es ein Publisher ernst meint, können die keine Keys anbieten.
Das meinte ich auch nicht. Und wie gesagt, Diablo ist ein Spezialfall, da Blizzard seine Sachen nur selbst verkauft.
Wenn ein Publisher mehr Geld verdient, muss jemand erstmal dafür mehr zahlen. Entweder dadurch, dass er weniger Service bekommt, oder dass er mehr zahlt. Ohne Retailverkauf ist eben nur weniger Service, toll ist das aber nicht, gerade, wenn man bei Paradoxen Spielen so hohe Komplexität hat, dass man gerne mal ein Handbuch auf dem Schreibtisch liegen hätte. Stattdessen gibt es mit Glück eins irgendwo in PDF Form und man tabt hin und her. Woanders, als eben am Computer lesen ist auch schwierig, zumindest für mich, der eben auch das Lesen von Büchern an Computern oder Ebookreadern ablehnt. ( denn auch hier sind die Ebooks genauso teuer wie im Laden, aber eben ohne das Buch ). Pdox konnte CK2 und Vicky 2 durch eine Qualitätskontrolle schicken, nicht weil sie vermehrt digital verkauft wurden, sondern weil man eben EU 3 verbuggt zu früh rausbrachte und dann bei den Fans mit Addons absahnte. Mehr Geld verdienen sollte man, in dem man mehr Kunden erreicht, nicht in dem man die Kunden besser abschröpft.
Wo ist bitte weniger Service? Nur weil mein kein physisches Handbuch hat? Steam bietet ja tatsächlich viel mehr Service als man es von einer normalen physischen Kopie erwarten kann. Klar, man muss es nicht nutzen, manche mögen sie gar nicht, aber den Service gibt es, und er ist besser als alles was davor kam. Deswegen geht es Steam ja so gut.
CK2 und Vicky2 konnten durch eine bessere Qualitätskontrolle gehen, weil sich die Addons von EU3, die Complete Edition und Chronicles so gut digital verkauft haben, genauso wie Hoi3+Addons. Dazu kommen noch die gepublishten Hits wie Magicka und Mount&Blade, welche fast ausschließlich digital verkauft wurden.
Was eure Wirtschaftsraison angeht: Um mehr Geld zu verdienen kann man 2 Dinge tun: a. Preis steigern (was, wie schon gesagt, kaum passiert) oder b. Kosten senken. Und genau das tut man ja durch die digitalen Verkäufe. Man muss nicht mehr 90% der Datenträger verkaufen um nur auf die 0 zu kommen, sondern man verdient schon ab dem ersten verkauften Spiel.
Die Spiele sind sehr wohl im Preis gestiegen. Publisher wie Activision, EA und Ubi ziehen die offizielle Preisempfehlung langsam auf 60€ hoch, früher war das gerne noch 45 €. Dazu gibt es eine neue Preistreiberei, die vorallem Bethesda und Bioware gut beherschen, DLCs. Mit Day One Story DLCs und späteren Story DLCs, die die Haupthandlung beeinflussen und tieferen Eindruck in die Haupthandlung geben, zahlt man mehr. Pdox folgt langsam diesen Weg, wenn auch nicht so drastisch. Verbuggte Spiele gibt es aber trotzdem, egal wieviel Geld der Publisher hat, siehe Sword of the Stars 2 oder "Gettysburg, Armoured Warfare". Gerade Pdox kann seine Meinung zu Spielen schnell ändern und dann den Release einfordern, ohne dass das Spiel fertig ist. King Arthur 2 kann man ihr auch sehr gerne erwähnen.
Das mit den DLCs ist eine andere Geschichte und hier nicht relevant. Ich bin kein Freund von DLCs, Mikrotransaktionen kosten den Verbraucher imo zu guter Letzt mehr.
Die Euro-Dollar Preisbindung gibt es schon so lange ich gerne in den USA eingekauft habe und bei vielen Produkten. Die Wohlfahrtsstaaten in Europa erlauben es, höhere Preise zu nehmen als in den USA. Auch im UK zahlt man weniger, UK Importe sind deshalb immer so schön. Digital ist das wesentlich schwieriger. Bei Steam müsste man über Proxis arbeiten und das ist offiziell in den AGBs verboten.
Das ist halt eines der Probleme, welches aber nicht nur den digitalen Markt betrifft.
Das EGH Urteil sagt nichts zum Digitalen Gebraucht Markt, auch wenn man das immer glaubt. Es ging hierbei um Firmensoftware, die von einer Firma weiterverkauft wurde, die sehr wohl auf Datenträgern verfügbar war. Vergleichbar damit, dass man seine Windowsversion samt Lizenzschlüssel veräußert. Der Softwarehersteller hat dies im Kaufvertrag ( oder Lizenzvertrag ) verboten, dies wurde für nichtig erklärt. Über den Digitalmarkt sagt das Urteil nichts aus, dafür müsste ein neues Urteil entweder vor dem BverfG oder eben dem EGH erstritten werden. Es ist aber keine Schwierigkeit, Digitalkäufe in Digitalmieten auf Lebenszeit umzuderklarieren, im Mietvertrag ist weitergabe des Mietobjektes dann streng untersagt.
Wie gesagt, da muss sich ein Gericht darüber äußern. Bis das passiert, können sich Steam und andere digitale Läden austoben. Aber, dass das Urteil digitale Käufe nicht auch betrifft, ist Schmarrn. Wieso hätte sich Steam sonst die Mühe gemacht seine AGB dementsprechend zu ändern.
K
Die Spiele sind sehr wohl im Preis gestiegen. Publisher wie Activision, EA und Ubi ziehen die offizielle Preisempfehlung langsam auf 60€ hoch, früher war das gerne noch 45 €.
Wenn die Jugend schon mit "damals war alles besser" anfängt. :rolleyes:
Ich kann mich an viele viele Jahre erinnern, wo die Preise nicht besser ausgesehen haben - der Aufwand für die Spiele zu entwickeln aber um ein vielfaches geringer waren. (Rat mal wie sich der personelle Aufwand in den letzten Jahren so geändert hat.)
Wenn man die Erwartung hat, dass Spieler immer komplexer werden sollen (aber wehe es schleicht sich ein Bug ein), mit immer dickerer Grafik usw aber dann gleichzeitig verlangt, dass sie doch günstiger werden sollen wird man halt vielleicht mal entäuscht.
Was ich nicht verstehe ist, wie manche im Spiele Software Bereich auf eine gemeinsame Preisgrenze wie 45€ beharren - wehe es traut sich jemand darüber hinaus. Böse abschröpfer Publisher.
Egal, ob bei einem Projekt vielleicht die doppelte Anzahl an Entwicklern, Grafikern usw arbeitet - egal... sollen sie halt schneller arbeiten wenn sie schon mehr sind.
In anderen Softwarebereichen wird doch auch nicht über unterschiedliche Preisspannen je nach Qualität gejammert (böses Adobe verlangt für seine Software über 60 Euro - wie können sie nur)
Außerhalb des Software-Bereichs würde man wohl nur noch ausgelacht werden, wenn man darüber meckert, dass sich BMW oder Mercedes nicht an die Standard-Autopreise halten würde. ;)
Das mit den DLCs ist eine andere Geschichte und hier nicht relevant. Ich bin kein Freund von DLCs, Mikrotransaktionen kosten den Verbraucher imo zu guter Letzt mehr.
Meiner Meinung nach ist das eine Entwicklung, weil die Kosten für die Spiele aufgrund wachsender Anforderung immer weiter steigen, aber keiner sich traut den Releasepreis vom Gott gegebenen Standard abzuändern.
Weil wenn das gemacht wird, ist es ein böser schröpfender Publisher (die Computerspiele Industrie ist ja für ihre Milliardengewinne bekannt :wirr:)
Al. I. Cuza
19.08.12, 04:02
Weil wenn das gemacht wird, ist es ein böser schröpfender Publisher (die Computerspiele Industrie ist ja für ihre Milliardengewinne bekannt :wirr:)
Das war vielleicht sarkastisch gemeint, aber die Videspielindustrie ist momentan die am schnellsten wachsende Medienbranche und macht jetzt schon Milliardengewinne :ditsch:
Das war vielleicht sarkastisch gemeint, aber die Videspielindustrie ist momentan die am schnellsten wachsende Medienbranche und macht jetzt schon Milliardengewinne :ditsch:
Das ist wieder mal nur die halbe Wahrheit. :ditsch:
Die traditionelle AAA Spieleindustrie schrumpft schon seit Jahren und kommt finanziell großteils nur so über die Runden. Selbst Activision Blizzard als Vorzeigekandidat enttäuschte in den letzten Quartalen. EA macht eine gefühlte halbe Ewigkeit Verluste, Ubisoft hält sich mit billig produzierten Titeln über Wasser, THQ taumelt in Zeitlupe in die Insolvenz.
Die größten Gewinne und den schnellsten Wachstum generieren F2P Titel, was wiederum das Argument dass die Preise für Spiele steigen müssten ...
Al. I. Cuza
19.08.12, 15:03
Es sind halt nicht nur die AAA Entwickler, welche es in der Spieleindustrie gibt ;)
Schwache Ausrede, da das Thema sehr offensichtlich eben diese Kategorie an Spielen war und für diese war eure Behauptung grundlegend falsch.
Wenn man schon :ditsch: verteilen mag, dann sollte man dabei zumindest nicht über die eigenen Füsse stolpern. ;)
Al. I. Cuza
19.08.12, 16:02
Natürlich geht es nicht allen gut, es ist aber immernoch falsch zu behaupten, dass Spiele keine Milliardenindustrie ist. Spiele in der USA zB machen mehr Geld als Filme. Das ist schon etwas.
Natürlich geht es nicht allen gut, es ist aber immernoch falsch zu behaupten, dass Spiele keine Milliardenindustrie ist. Spiele in der USA zB machen mehr Geld als Filme. Das ist schon etwas.
Milliardenindustrie (Umsatz) ist nicht gleich Milliardengewinne.
Ein gutes Beispiel hierfür ist, dass Vivendi erst Aktieneinteile vom Vorzeigekandidat Activision Blizzard verkauft hat und nun wohl nach einem Abnehmer für den Rest sucht.
Zudem geht die Behauptung mit der Spieleindustrie in der USA mit dem Vergleich der Filmebranche fehl. In den USA macht den größten teil die Konsolenwelt aus - was hier absolut nicht das Thema war. Hier ist durchaus ein höherer Preis für die Produkte angenommen worden ohne gleich bei einem 60 Euro Titel von "Schröpfer Publisher" zu sprechen.
Zur Behauptung, dass es in der PC-Spieleindustrie ja so hervorragend aussehen würde, hätte ich dann doch gerne Quellen - weil dass dies stimmt bezweifel ich stark.
Al. I. Cuza
19.08.12, 16:58
Dazu finde ich leider keine Quelle, sorry. Aber ich finde auch nirgends eine Quelle, dass irgendwer im Minus sein würde.
Dazu finde ich leider keine Quelle, sorry. Aber ich finde auch nirgends eine Quelle, dass irgendwer im Minus sein würde.
Wirklich? Ihr werdet doch bestimmt in der Lage sein die Namen der genannten Publisher bei Google einzugeben und dazu "loss / losses" oder "financial results". Auf deren Seiten gibt es auch meist aktuelle Zahlen bei einer Subdomains namens "Investor".
http://investor.ea.com/financials.cfm
http://investor.thq.com/phoenix.zhtml?c=96376&p=irol-IRHome
Oder man schaut einfach bei den diversen Businessseiten nach und kommt dann auf sowas: http://www.finanzen.net/bilanz_guv/Electronic_Arts
Ein Blick und man sieht dass EA 2008-2011 jedes Jahr Verluste machte.
Am einfachsten wäre es natürlich wenn ihr uns einfach glauben würdet. Etwas nicht zu wissen ist keine Schande, es partout nicht eingestehen zu wollen hingegen schon eher. ;)
Aber wenn schon der Umsatz damit gleichgesetzt wird wie gut es einer Industrie geht ...
CENTURION88
19.08.12, 21:20
Ich glaube ihr sprecht von 2 verschiedenen Denkweisen. Unternehmen können im Minus sein, wie ja Golwar mit den aussagekräftigen Links bewiesen hat.
Aber man meint schnell die Unternehmen fahren kräftig Gewinne ein, weil das ja ein großer Markt ist der ja auch noch wächst, vgl. China (auch wenn man da jetzt nich so die Spiele absetzen kann?). Das ist aber eben falsch, weil ein Unternehmen deshalb nicht zwingend Gewinne macht. Ich würde sogar behaupten es ist wegen dem steigenden Wettbewerb sogar schwieriger sich zu behaupten, da sich im Boom neue Firmen gründen, die vielleicht attraktivere Angebote haben. Die Solarbranche wächst (so meine ich) auch noch, in Schwellenländern bspw. Trotzdem gehen deutsche Unternehmen wie Q-Cells, Solarworld etc. in die Insolvenz.
Das Problem meiner Meinung nach sind also die Kosten, nicht die Einnahmen. Daher ist der Schritt weg von Boxen zu Downloads nur logisch, auch wenn ich es eher bevorzuge eine schöne nach Pappe riechende Box mit einem neuen Spiel in der Hand zu halten. Vorfreude ist eben die schönste Freude. Die materiellen Produktionskosten fallen da also quasi ganz weg.
Zu der Preisgrenze wollte ich mich auch nochmal kurz äußern: Ich kann es nachvollziehen, wenn man an einer gewissen Preisgrenze festhält. Die Spiele sollen ja erschwinglich bleiben, andernfalls gäbe es den Tenor: Wir haben die Engine etwas verbessert, das Spiel ist komplexer, also ist's 5 Euro teurer. Und das will ja schließlich auch keiner. Ein weiterer Punkt könnte da aber auch noch die Kaufkraft der Zielgruppe sein. Ich gehe da in Gedanken ganz grob davon aus, dass die hauptsächlichen Spielehersteller wie EA etc. 50% ihrer Spiele an die Altersgruppe 10 bis 25 veräußern. Da diese nicht immer gleich über 60 oder gar 70 Euro verfügen um sich ein Spiel zu kaufen, was defacto nach 2 Wochen durchgespielt ist/sein könnte würden die Hersteller dann Gewinnrückgänge verzeichnen.
Al. I. Cuza
19.08.12, 22:08
50% ihrer Spiele an die Altersgruppe 10 bis 25 veräußern. Da diese nicht immer gleich über 60 oder gar 70 Euro verfügen um sich ein Spiel zu kaufen, was defacto nach 2 Wochen durchgespielt ist/sein könnte würden die Hersteller dann Gewinnrückgänge verzeichnen.
Genau das. Deswegen sage ich ja, die Preise sind nicht gestiegen. Der Schnitt ist sogar sicherlich wegen der großen Anzahl an billigen Indiespielen noch gefallen.
Und warum sind die Konsolenspiele dann durch die Bank weg teuerer? PC Spieler sind Kinder und Konsolenspieler Gutverdiener?
Tex_Murphy
20.08.12, 09:04
Soweit ich weiss liegt es daran, dass die Publisher von Konsolenspielen einen Teil der Einnahmen eines Spieles an den Konsolenhersteller abtreten müssen, eine Art Lizensgebühr.
CENTURION88
20.08.12, 13:52
Bei den Konsolen hat sich halt ein höherer Preis etabliert, mit dem beide Seiten wohl leben können. Dazu kommt ja auch noch, dass man sich ca. alle 5 Jahre eine neue Konsole zu legen muss. Ich wette daher der Großteil hat mehr PC-Games als Konsolenspiele.
Das hat nichts mit einer Etablierung weil alle damit so leben können/wollen zu tun, sondern mit den Lizensierungskosten wie von Tex angedeutet. Früher war es ja so dass die Module auch direkt nur vom Plattformhalter produziert werden durften.
Bei den Konsolen verkauft man die Hardware im Normalfall mit Verlust um den Massenmarkt zu erreichen und holt das Geld dann über die Spiellizenzen wieder rein.
Aber auch bei den Konsolen kommt ja Bewegung in die Finanzierungsmodelle. Inbesondere bei Sony mit dem Playstation Plus Abo oder F2P.
Warum hat man die letzten Beiträge eigentlich noch immer nicht abgetrennt? Sigmund hatte sich doch in #63 offensichtlich im Thread vertan und ab da ist alles am Thema vorbei.
[B@W] Abominus
20.08.12, 15:45
Es gibt doch mehrere Finanzierungswege:
1. Retail-Markt: Verkauf über Amazon, Saturn und direkt über die Website des Herstellers: Verursacht vermutlich die meisten Kosten: CD/DVD Produktion, Verpackung, Versand, Zwischenhändlermargen
2. Digital-Retail: Verkauf reiner Digitalversionen, z.B. über Gamersgate oder DES TEUFELS WERK Steam. Vorteil hier liegt sicherlich auf der Kostenseite für den Absatzprozess. Steam wird einen Anteil haben willen, der liegt vermutlich bei 20-40 Prozent des Verkaufspreises. Bei der Retail-Verkaufsmarge liegt die beim Hersteller/Spieleproduzenten bei etwa 25-50 Prozent, wenn überhaupt. Ganz klar ein Kostenvorteil!
3. Abo-Systeme oder F2P mit Sonderboni für Geld, Zynga macht das auf Facebook, Star Trek Online erreicht dadurch auch einen anderen Kundenkreis, WoW weicht keinen Stück von ihrem System ab. Ich halte das für die schlechteste Art für den Kunden, die jedoch einen gewaltigen Vorteil hat, denn es wird weiterentwickelt, und das permanent. Auch wenn z.B. bei STO die Leute rumjammern, dass ja nicht wirklich bahnbrechend neues kommt, muss man doch zugeben, dass einem auch ohne einen Cent gezahlt zu haben, das Spiel einiges bietet.
4. Addons und DLC sind nicht neue Vertriebsformen, aber sie kommen statt wie früher über den CD/DVD-Weg nun direkt aus dem Netz und fallen daher eher unter 2., was sicherlich auch eine Kostenersparnis ausmacht, wofür z.B. neue Programmierer eingestellt werden können.
Al. I. Cuza
20.08.12, 15:58
Bei den Konsolen hat sich halt ein höherer Preis etabliert, mit dem beide Seiten wohl leben können. Dazu kommt ja auch noch, dass man sich ca. alle 5 Jahre eine neue Konsole zu legen muss. Ich wette daher der Großteil hat mehr PC-Games als Konsolenspiele.
Naja, die Konsole an sich ist viel billiger als ein PC, und (zumindest die letzte Generation) viel langlebiger als ein PC. Und der Anteil... Wenn man Piraterie mitzählt, sind es definitiv mehr PC Spiele, wenn nicht, mehr Konsolenspiele.
Montesquieu
20.08.12, 16:15
Naja, die Konsole an sich ist viel billiger als ein PC, und (zumindest die letzte Generation) viel langlebiger als ein PC. Und der Anteil... Wenn man Piraterie mitzählt, sind es definitiv mehr PC Spiele, wenn nicht, mehr Konsolenspiele.
Musst du aber lange warten, bevor sich der Unterschied wirklich bemerkbar macht. PS3 und XBox haben ja nach Release auch happig viel gekostet. Da wird ein Standard-Gaming PC zu der Zeit zwar teurer gewesen sein, aber der Unterschied ist nicht sooo groß und heute schon gar nicht mehr.
Aber den War möchte ich auch gar nicht aufmachen. PC oder Konsole existieren bei mir gleichberechtig nebeneinander und gerade habe ich das Gefühl, dass durch den langen Lebenszyklus der Konsolen wieder einmal der PC Oberwasser bekommt. Und so ein Summer Sale von Steam ist auch schon eine geniale Sache, an den die Shops der Konsolen einfach nicht drankommen. :)
Al. I. Cuza
20.08.12, 16:20
Ich bin ja eigentlich auch ein Konsolenkind. Die ersten Spiele habe ich auf dem NES gespielt. Meine erste Spielemaschine war die SNES. Ich hatte lange Zeit gar keinen PC.
Ich bin zum PC Spieler geworden, als ich meine Liebe für Strategiespiele entwickelt habe. Warcraft, Starcraft, Red Alert, AoE, Cossacks. Eben das Genre, welches Exklusiv auf dem PC funktioniert.
Abominus;827254']4. Addons und DLC sind nicht neue Vertriebsformen, aber sie kommen statt wie früher über den CD/DVD-Weg nun direkt aus dem Netz und fallen daher eher unter 2., was sicherlich auch eine Kostenersparnis ausmacht, wofür z.B. neue Programmierer eingestellt werden können.
Ähm... ok ernsthaft jetzt? HAHAHAHA
Eine Kostenersparnis wird nicht zur Einstellung neuer Programmierer verwendet.
oh meine Anmerkung zum Topic... Ich liebe Digital Distribution... reduziert den Platzbedarf den ich benötige und senkt die Messiquote :D
[B@W] Abominus
20.08.12, 18:15
Ähm... ok ernsthaft jetzt? HAHAHAHA
Eine Kostenersparnis wird nicht zur Einstellung neuer Programmierer verwendet.
oh meine Anmerkung zum Topic... Ich liebe Digital Distribution... reduziert den Platzbedarf den ich benötige und senkt die Messiquote :D
Homo Oeconomicus, ich spreche hier von idealtypischen Bedingungen. Zumindest bei EU3 hat sich noch jedes Addon gelohnt.
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