Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Herrscher der Steppe - ein Mongolen-Khanat-AAR
Tirolerhut
06.11.11, 16:42
Werte Regenten,
durch diesen (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=22848) Thread bin ich auf den Geschmack gekommen, mal wieder eine etwas anspruchsvollere Nation zu spielen. Um die werten Regenten mit meinem kläglichen Scheitern zu unterhalten, habe ich mich entschlossen, daraus einen AAR zu machen. Gespielt wird das Mongolen-Khanat, mit folgenden Einstellungen:
Schwierigkeit: Normal
KI-Aggresivität: Normal
Startdatum: 14. Oktober 1399 (große Kampagne)
Alle anderen Einstellungen stehen ebenfalls auf normal, mit Ausnahme der Inflation. Die wird (aus Gewohnheit) ausgeschaltet.
Folgenden Hausregeln kommen erschwerend dazu:
kein Reload - Ausnahme: der erste Krieg gegen die Ming und Mandschu. Ich werde versuchen mich mit den Reloads zurückzuhalten, aber ganz ohne ist dieser Krieg nicht zu schaffen.
keine Änderung der Regierungsform - die Mongolen sind Krieger der Steppe, und werden das in diesem AAR auch bleiben.
Ich bitte die werten Regenten nicht allzu hohe Ansprüche an den Erfolg der Mongolen zu haben, da ich es bisher noch nie geschafft habe, den ersten Krieg zu überstehen. Damit habe ich auch schon ein erstes Ziel: überleben.
Nun würde ich den geneigten Leser darum bitten sich vorzustellen mit einem mongolischen Krieger am Lagerfeuer zu sitzen und der Geschichte der Mongolen zu lauschen...
Die Herrscher der Steppe - ein Mongolen-Khanat-AAR
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Zentralasien. Einst herrschte der große Dschingis Khan über alle Völker der Steppe. Doch Streit über die Nachfolge schwächten das Reich nach dem Tod des Khans, und schon bald zerfiel das einst mächtige Imperium und die Mongolen wurden wieder zurück an die Grenzen Chinas gedrängt.
Vom einstigen mongolischen Weltreich war nicht mehr viel übrig geblieben:
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Khan Elbeg Nigülesügchi aus der Dynastie der Borjigin, direkter Nachfahre des großen Dschingis Khan war der rechtmäßige Erbe des Titels „Yekhe Khagan“ (Groß-Khan). Allerdings war dieser Anspruch schwächer als ein Flüstern des Windes in den Weiten der Steppe. Nur wenige ostmongolische Stämme, darunter die Chahar, Ordos und Khalka, hielten dem Khan die Treue. Doch von hier aus würden sich die Mongolen ein weiteres Mal aufmachen um das Reich zurückzuerobern, dass einst ihres war.
Doch so einfach war dieses Unterfangen nicht. Viele Feinde stellten sich den tapferen Steppenreitern entgegen:
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im Süden lag das Kaiserreich China. Auch China war einst Teil des mongolischen Reiches, doch vor nicht allzu langer Zeit wurde die mongolische Yuan-Dynastie gestürzt und die chinesische Dynastie der Ming übernahm die Macht.
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Im Osten lebte das Volk der Mandschu. Unter der Führung der Dynastie Aisin Gioro waren die Mandschu eine ernstzunehmende Gefahr, stellten aber auch ein potentielles Ziel für Überfälle dar.
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Im Westen lag der Stammesverbund der Oiraten, ein Zusammenschluss westmongolischer Stämme. Khan Elbeg pflegte gute Beziehungen mit den Herrschern der Oiraten, und es kam schon bald zu einem Bündnis zwischen den beiden Reichen. Und dieses war auch bitter nötig: Khan Elbeg war der legitime Nachfahre der Yuan-Dynastie und hatte somit Ansprüche auf den Thron des Kaiserreichs China. Die Herrscher der Ming-Dynastie akzeptierten diesen Anspruch allerdings nicht und versuchten mit allen Mitteln, Khan Elbeg und sein Haus zu vernichten. Aus diesem Grund sandten der chinesische Kaiser seine Krieger aus, um Elbeg Khan zu schlagen. Als die Krieger der Mandschu von diesem Plan hörten, nutzten sie die Gunst der Stunde und fielen ebenfalls in die mongolische Steppe ein, um das Khanat ein für alle mal zu vernichten.
Elbeg Khan war zwar ein vielversprechender militärischer Führer, doch seine Armee war nur von geringer Größe. Nur zwei Tausendschaften (Minghan) standen dem Khan zur Verfügung. Und obgleich diese Männer so tapfer wie eine ganze Armee waren, waren sie nicht zahlreich genug, um die Einfälle der Ming und Mandschu zu stoppen. Sogleich schickte Elbeg Khan Boten in alle Winkel seines Reichs mit der Mitteilung, dass jeder, der sich ihm anschloss, einen nicht unerheblichen Sold erhalten würde. Schon nach vierzehn Tagen waren drei weitere Minghan unter Waffen und machten sich auf nach Tshiyet Noyan, ein Gebiet das formell unter der Hoheit der Oiraten stand. Doch die Stammesführer der Oiraten erlaubten Elbeg Khan seine Männer dort zu versammeln.
Dies war auch notwendig, denn die Truppen der Ming waren beim Eintreffen des Khans in Tshiyet Noyan bereits in die südlichen Provinzen seines Reiches eingefallen. Bevor der Khan allerdings sein Land verließ, um persönlich die Führung der Armee zu übernehmen, verlangte er von allen lokalen Stammesführern einen Eid, dass was auch geschehen sollte, sie nur Elbeg Khan und seinem Clan die Treue schwören würden. Zwar legten alle Stammesführer diesen Eid ab, doch als der Khan das Land verlassen hatte, kam es dennoch zu Unruhen und Zwistigkeiten zwischen den lokalen Anführern.
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Doch im Angesicht der chinesischen Invasion würden diese Unruhen schnell niedergeschlagen werden.
Der Feldzug der Ming verlief nämlich besser als geplant und schon am 15. Mai 1400 mussten die fünf tausend Mann, die Elbeg Khan um sich gesammelt hatte, weiter nach Norden ausweichen. Die chinesischen Truppen und ihre mandschurischen Verbündeten waren bereits auf dem Vormarsch in das Gebiet der Oiraten.
Nur drei Tage später musste der Khan die Schmach über sich ergehen lassen den Krieg verloren zu haben, ohne auch nur eine einzige Schlacht geschlagen zu haben.
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Elbeg Khan verpflichtete sich dazu, den Kaisern der Ming-Dynastie einen monatlichen Tribut zu entrichten und auf weitere Feldzüge gegen China zu verzichten. Doch diese Niederlage hatte auch eine gute Seite: die Mandschu standen nun alleine gegen die Mongolen. Und dieser Krieg war schon sehr viel ausgeglichener. Sofort machte sich Elbeg Khan auf nach Süden, um dort den mandschurischen Truppen Einhalt zu gebieten. Zu diesem Zweck sandte er Boten nach Süden, um dort neue Truppen auszuheben, die bitter nötig waren.
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Schon am 3. Oktober konnte das Gebiet Dornod zurückerobert werden. Anstatt eine lange Belagerung abzuwarten, befahl Elbeg Khan seinen Männern einen Sturmangriff. Zwar war dieser von Erfolg gekrönt, doch kostete er vielen tapferen Männern das Leben. Glücklicherweise hat sich der Minghan, der im Süden rekrutiert wurde, über Tshiyet Noyan nach Dornod durchgeschlagen und konnte sich mit der Armee des Khans vereinigen. Dadurch wurden die Verluste zumindest zum Teil aufgefüllt. Als nächsten Schritt plante der Khan eine direkte Feldschlacht gegen die mandschurische Nachhut, die dabei war, das Land der Chahar zu plündern.
Und die Entscheidung des Khans war weise:
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Die mandschurische Nachhut konnte mit nur wenigen Verlusten an eigenen Truppen geschlagen werden. Allerdings verfehlte Elbeg Khan sein Ziel, die Nachhut komplett zu vernichten. Stattdessen flüchtete der Rest der Mandschu-Truppen weiter nach Süden, wo die mandschurische Hauptarmee die Stadt Ulaanchab belagerte. Zwar war diese Armee fern ihrer Heimat und von Hunger und Überfällen mongolischer Kleinfürsten bereits geschwächt, Elbeg Khan aber zögerte noch anzugreifen und ließ die mandschurische Armee seine Residenz erobern. Nur wenige Tage nach dem Fall der Stadt zog die mandschurische Armee weiter nach Süden, und Elbeg Khan folgte ihr.
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Wie der Khan erwartet hatte, leistete die mandschurische Garnison in der Stadt nur wenige Widerstand, und so konnte auch Ulaanchab in einem schnellen Sturmangriff zurückerobert werden.
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Der mandschurischen Armee war nun der Rückweg abgeschnitten. Nach einem erfolglosen Sturmangriff waren die Truppen der Mandschu schwer angeschlagen und an Nachschub war nicht zu denken. Elbeg Khan hatte seine Feinde genau dort, wo er sie haben wollte...
Der Zarewitsch
06.11.11, 20:53
Fängt doch ganz gut an, edler Tirolerhut. Hat das soweit ohne "nachladen" geklappt?
Jedenfalls weiterhin gutes Gelingen für Eure schwierige Mission! :)
Tirolerhut
06.11.11, 21:38
Vielen dank werter Zarewitsch. Tatsächlich verläuft es bisher erstaunlich gut, wobei ich an ein, zwei Punkten doch neu laden musste. Allerdings stört das dauernde Neuladen beim Schreiben des AARs schon ziemlich.
Tirolerhut
07.11.11, 15:25
Elbeg Khan hatte seine Feinde genau dort, wo er sie haben wollte... und genau dort sollten sie vorerst auch bleiben. Solange die mandschurische Armee in den südlichen Steppen „gefangen“ ist, konnte sie nichts gegen mongolische Einfälle in die Mandschurei unternehmen.
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Ein kleiner Trupp der mongolischen Armee war nämlich auf Befehl des Khans hin nach Norden gezogen und in die Mandschurei eingefallen, wo sie wüteten und plünderten.
Doch während die Mongolen unter der Führung von Elbeg Khan ihre Heimat Stück um Stück befreiten, erlitten die Stämme der Oiraten eine Niederlage nach der anderen und schon bald war der Oiraten-Verbund vollkommen unter der Kontrolle der Ming. Aber auch von Westen wurden sie bedroht:
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Verschiede Khanate der Turkvölker und die mit ihnen verbündete Goldene Horde fielen in das Reich der Oiraten ein. Elbeg Khan stimmte zu, die Oiraten in ihrem Krieg zu unterstützen, wo er doch wusste, dass dieser Krieg fern seines Reichs und ohne seine Beteiligung entschieden werden würde. Aber das war auch gut so, war der Khan doch damit beschäftigt, gegen die Mandschu-Truppen in die Schlacht zu ziehen. Schon bald erreichte ihn Kunde von den nach Norden ausgesandten Truppen:
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Diese waren tief in die Mandschurei vorgedrungen, und hatten ihrerseits bereits eine Stadt erobert und geplündert und waren auf dem nach Hinggang, der Residenz des mandschurischen Herrschers.
Es vergingen einige Monate, in denen die Mandschu erfolglos versuchten, Ordos einzunehmen. Schon kurz nach der Befreiung Dornods hatte der Khan den Befehl gegeben, Ordos zu befestigen und hatte zu diesem Zweck einen Ingenieur aus China angeheuert. Das Talent dieses Mannes machte sich nun bezahlt. Konnten seine Befestigungen die Mandschu zwar nicht auf ewig aufhalten, doch erschwerten sie die Einnahme der Provinz und gaben damit dem Khan wertvolle Zeit.
Dann traf eine weitere Nachricht von den Truppen im Norden ein:
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Hinggang, Hauptstadt der Mandschurei, war an die mongolischen Truppen gefallen!
Im Süden allerdings mussten die Männer des Khans eine Niederlage hinnehmen. Die mandschurischen Truppen würden bald die Gebiete des Ordos-Stammes einnehmen, und dann nach Norden eilen. Dies konnte der Khan nicht zulassen!
Voller Trauer sah er sich dazu gezwungen den Befehl zu geben Ulaanchab niederzubrennen, die Weidenflächen unbrauchbar zu machen und die Brunnen zu vergiften. Alle seinen Untertanen sollten zusammen mit der Armee nach Norden ziehen. Seinen Feinden würde ein Todesmarsch bevorstehen.
http://img191.imageshack.us/img191/456/burnedground.jpg
Und obwohl viele Tränen über der Entscheidung des Khans vergossen wurden, war sie weise. Nur wenige Tage nach dem Aufbruch der Armee kam ein Bote zu Elbeg Khan mit der Nachricht, die Gebiete der Ordos seien verwüstet worden. Die Truppen der Mandschu hätten viele der Steppen-Bewohner in ihre Armee gezwungen und damit ihre Verluste zum Teil wieder aufgefüllt. Der mandschurische Herrscher würde seine Soldaten bereits nach Ulaanchab führen.
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Es dauerte nicht lange, bis ein weiterer Bote aus dem Süden eintraf. Die mandschurischen Truppen hatten Ulaanchab bereits verlassen und seien ohne Umschweife auf dem Weg nach Norden. Der mandschurische Herrscher wollte seine Soldaten wieder in ihre Heimat führen. Doch so einfach sollte ihr Weg nicht werden. Elbeg Khan befahl einem Teil seiner Truppen sich der anrückenden Mandschu-Armee zu stellen und sie so lange wie möglich aufzuhalten.
Die Schlacht fand im Gebiet der Chahar statt. Über Wochen hinweg überfielen mongolische Truppen die mandschurische Armee und zogen sich wieder zurück. Obgleich die mongolischen Reiter alles daran setzten, die Mandschu-Armee zu stören und aufzuhalten, konnte diese ihren Weg letztendlich fortsetzten. Doch nach wochenlangen Kämpfen mit den Mongolen waren ihre Verluste immens:
http://img507.imageshack.us/img507/46/bloodybattle.jpg
Zwar sahen über tausend Mongolen ihren letzten Sonnenaufgang, doch die Verluste der Mandschu waren doppelt so hoch. Elbeg Khan trauerte noch immer um die Männer die ihr Leben verloren, als ihn Botschaft von den nördlichen Truppen erreichten:
http://img202.imageshack.us/img202/2079/anotheronew.jpg
Ninguta, eine weitere mandschurische Stadt war von den mongolischen Truppen erobert, geplündert und niedergebrannt worden.
Durch diesen Sieg fasste der Khan den Entschluss, endlich die mandschurische Hauptarmee direkt angreifen zu können. Er befahl den Truppen im Norden nach Dornod zurückzukehren. Dort sollten sie sich mit der Hauptarmee des Khans treffen, um die feindliche Armee ein für alle Mal zu vernichten!
http://img35.imageshack.us/img35/9696/finalfight.jpg
Am 18. April sollten die eingekesselten und stark angeschlagenen Truppen der Mandschu endlich ausgelöscht werden. Die folgende Schlacht zog sich knapp einen Monat hin. Die mandschurischen Truppen kämpften tapfer und kühn, konnte der Macht der mongolischen Armee unter Khan Elbeg Nigülesügchi Borjigin aber nicht standhalten. Die wenigen Überlebenden Mandschu flohen in alle Windrichtungen, doch sie wurden gnadenlos von den mongolischen Steppenkriegern verfolgt und getötet. Am 15. Mai verfügte das einstige Heer der Mandschu über keinen einzigen Soldaten mehr.
http://img818.imageshack.us/img818/3208/victoryx.jpg
Elbeg Khan entschloss sich, die Früchte seines Sieges zu ernten und fiel mit einem Großteil seines Heeres in die Mandschurei ein, um die letzten freien Städte der Mandschu dem Erdboden gleichzumachen. Ein kleiner Trupp der mongolischen Armee wurde jedoch nach Süden gesandt, um Ordos von der letzten mandschurischen Garnison zu befreien...
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Kurze Anmerkung zum vorletzten Screenshot: Die mongolische Hauptarmee steht in Chahar, während die Mandschu-Truppen weiter nördlich davon in Dornod positioniert sind. Das liegt daran, dass die mongolischen Truppe nach der Niederlage in Chahar (zwei Bilder davor), sich nach Dornod zurckziehen musste. Dort angekommen wurden sie nach kurzer Zeit wieder von den nachrückenden Mandschu-Truppen und zogen sich sofort nach Kampfbeginn wieder nach Süden zurück. Ich konnte leider keinen halbwegs ansprechenden Weg finden, dieses Ereignis in den AAR einzubauen (vor allem weil es nur ein kurzes Scharmützel war), weshalb ich die Leserschaft bitten möge, mir diesen Fehler zu verzeihen und sich einfach vorzustellen, die mongolischen Truppen wären nach der Niederlage in Chahar dort verblieben.
SolInvictus202
07.11.11, 19:26
klingt ja sehr interessant - wir werden gerne mitlesen....
allein schon wegen Eures Forumnamens ;)
Tirolerhut
10.11.11, 19:47
Am 16. Juli traf eine Delegation mehrerer mongolischer Kleinfürsten im Heerlager des Khans ein. Mit sich brachte diese Delegation eine ganze Kiste voll Gold, das sie dem Khan als Geschenk seines Sieges überbrachten.
http://img3.imageshack.us/img3/6751/goldve.jpg
Dieses Gold wurde auch dringend benötigt. Ein großer Teil der mongolischen Armee bestand noch immer aus Söldner die auf ihren Sold warteten und die Zerstörung von Ulaanchab hatte den Schatzkammern des Khans auch nicht gut getan.
Seit der Schlacht in Dornod war der Widerstand der Mandschu gebrochen. Nur vereinzelte, hastig aufgestellte Regimenter versuchten sich den mongolischen Horden in den Weg zu stellen. Vergebens. Sie konnten nichts gegen die Macht der Mongolen ausrichten.
Es dauerte nicht lange, bis sich einige der einfallenden Nomaden im neu eroberten Gebiet niederließen. Dadurch konnte der Khan seinen Einfluss auf die Provinzen Yakesa und Hinggang ausweiten.
http://img338.imageshack.us/img338/6237/conquest.jpg
Doch dann erwachte der Riese im Süden ein weiteres Mal: der Kaiser der Ming hörte vom erfolgreichen Feldzug Elbeg Khans und entschloss sich, diesem Einhalt zu gebieten. Ein weiteres Mal befahl er seinen Truppen, in das Reich der Mongolen einzufallen.
Doch Elbeg Khan konnte sich den gewaltigen Armeen der Ming nicht stellen... noch nicht. Seine Truppen waren nur wenige und überall in der Mandschurei verstreut, an Widerstand gegen die Chinesen war nicht zu denken...
http://img256.imageshack.us/img256/5092/anotherwar.jpg
Das Volk der Mongolen litt schwer unter der Besatzung der Chinesen, doch die Söhne und Töchter der Steppen waren hart im Nehmen.
Dennoch konnte der Khan noch nichts unternehmen. Erst mussten die Mandschu endgültig besiegt werden. Zu diesem Zweck versammelte Elbeg Khan seine Truppen und holte zum letzten Schlag gegen den verhassten mandschurischen Feind aus.
Doch dazu brauchte es gar keine mächtige Armee mehr. Trotz dem Einfall der Ming musste sich die letzte mandschurische Stadt den mongolischen Eroberern ergeben:
http://img7.imageshack.us/img7/3290/mandschudefeat.jpg
Elbeg Khan hatte gesiegt. Er hatte seine Feinde vor sich niedergeworfen, er hatte sie gnadenlos verfolgt und vernichten und sich am Geschrei ihrer Frauen ergötzt. Wo auch immer er wandelte, hinterließ er einen Pfad der Zerstörung und des Todes. Wie einst Ögedei Khan die Jurchen unterwarf, so unterwarf nun Elbeg Khan die Mandschuren. Doch noch immer konnte er sich nicht der mächtigen chinesischen Armee stellen. Diese wütete immer noch gnadenlos unter den Bewohnern der Steppe. Einige von ihnen flüchteten und siedelten sich im Land an, das Elbeg Khan erobert hatte:
http://img690.imageshack.us/img690/2163/forgingempire.jpg
Damit fiel auch die Provinz Ninguta dem Khan zu. Dessen Reich erstreckte sich dadurch bis an die Grenzen Koreas. Doch Grenzen waren etwas, dass die Mongolen noch nie respektierten. Und so kam es, dass die neuen Bewohner der Provinz schon bald die südliche Grenze der Provinz überschritten und einige koreanische Grenzdörfer überfielen.
http://img802.imageshack.us/img802/903/victimb.jpg
Schon bald fielen die ersten Truppen des koreanischen Königs in die mongolischen Gebiete in der Mandschurei ein. Geplagt von einem zwei Fronten-Krieg führte der Khan seine Armee nach Norden um in den Provinzen Yakesa und Heilongjian (dass ebenfalls vor kurzem von mongolischen Nomaden besiedelt wurde) neue Soldaten zu rekrutieren.
Auf dem Weg dahin traf ein Bote vom Hof in Nanking ein: der chinesische Kaiser Yongle Ming war verstorben, dass Land wurde nun von einem Regentschaftsrat regiert. Dieser wollte den Krieg so schnell wie möglich beenden um die kaiserlichen Truppen wieder nach China zurückholen um Aufstände niederzuschlagen. Daher wollte das Reich der Mitte mit dem mongolischen Khan Frieden schließen. Einzige Bedingung war, dass der Khan die Niederlage einsah. Ohne zu zögern stimmte Elbeg Khan zu. Mochten die Chinesen über ihn denken was sie wollten, Hauptsache war das sein Volk nicht mehr unter der Besatzungsmacht leiden musste.
http://img839.imageshack.us/img839/654/lostagain.jpg
Nun konnte sich der Khan ganz auf den Krieg mit Korea konzentrieren. Während die Koreaner den ganzen Winter damit verbracht hatten, Haixi zu belagern, sammelte Elbeg Khan immer mehr Männer um sich. Zum Teil wurden mandschurische Bauern zwangsverpflichtet, zum Teil mongolische Söldner angeheuert. Im März, als Haixi fiel, hatte der Khan bereits zwölf Minghan um sich geschart. Damit war seine Armee seit dem Einfall in die Mandschurei auf das doppelte angewachsen. Ohne zu zögern schickte er seine neue Armee auf um das Königreich Korea zu unterwerfen.
Doch diesmal würde nicht er selbst die Armee des Khanats führen. Elbeg Khan war schon viele Winter alt, und er sehnte sich nach den Weiten der mongolischen Steppe, die er vor langer Zeit verlassen hatte um das Königreich der Mandschu zu erobern. Daher entschloss sich der Khan, die Führung der Armee einem seiner fähigsten Offiziere zu übertragen: Eljigidei Subeqai.
Dieser hatte den Khan seit dem Beginn des Feldzugs begleitet und viele Schlachten erlebt in denen er sich als großartiger Anführer und kompetenter Stratege ausgezeichnet hatte.
Schon bald sollte der neue Feldherr seine Feuertaufe bestehen müssen: die koreanische Armee war auf dem Weg nach Ninguta, wo die mongolischen Truppen stationiert war. Diese waren bereits zur Schlacht vorbereitet, als die koreanischen Truppen eintrafen.
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Die anschließende Schlacht war lang und blutig doch General Subeqai sollte erfolgreich sein: fast sieben tausend Koreaner fanden in der Schlacht ihren Tod.
Sofort nach der Schlacht befahl Subeqai die Reste der koreanischen Armee zu verfolgen und zu vernichten. Doch die mongolischen Truppen wussten nur wenig über das Land das vor ihnen lag und kamen daher nur langsam voran. Doch schlussendlich konnte der General die feindliche Armee ein weiteres Mal stellen und besiegen:
http://img257.imageshack.us/img257/1539/secondvictory.jpg
Die Koreaner zogen sich weiter in Richtung Süden zurück. Am 14. Mai, knapp einem Jahr nachdem die mongolischen Truppen den ersten Sieg gegen ihre Feinde erringen konnten, standen sie nicht weit entfernt von Hanseong, der koreanischen Hauptstadt.
Die Verteidiger stellten sich östlich der Hauptstadt, in der Provinz Gangwon, noch einmal zur Schlacht. Aber ihr Widerstand war zwecklos. In dieser Schlacht vernichteten die mongolischen Eroberer die letzten Überreste der koreanischen Armee.
http://img403.imageshack.us/img403/1894/finalvictory.jpg
Sofort nach ihrem Sieg machten sich Subeqais Truppen dazu auf, die koreanische Hauptstadt zu belagern. Auf Geheiß des Khans sollte Subeqai den Krieg in Korea so schnell wie möglich zu Ende bringen. Während die Truppen des Khans durch den Korea-Feldzug gebunden waren, kam es in der Mandschurei zu blutigen Aufständen. Unterstützt wurden diese Aufstände durch Mandschu-Milizen aus der Stadt Haixi, die vor einem Jahr von koreanischen Truppen befreit wurde und sofort damit begonnen hatte, Truppen auszuheben.
http://img825.imageshack.us/img825/2070/rebelsf.jpg
Die Rebellen hatten bereits eine Provinz im Osten der ehemaligen Mandschurei befreien können, weshalb sich der Khan dazu gezwungen sah, selbst mit einigen neu aufgestellten Minghan einzugreifen.
Doch nicht alle Mandschu standen auf der Seite der Rebellen:
http://img805.imageshack.us/img805/6770/newprovince.jpg
Von den plündernden Rebellenhorden bedroht ersuchte das Volk von Mudanjiang den Khan um Schutz und Beistand im Gegenzug für ihre Loyalität.
Doch nur wenige Tage später forderten die Städte mehr Rechte gegenüber den in der Provinz siedelnden Nomaden, welche ihnen der Khan verweigerte.
http://img411.imageshack.us/img411/2756/privilegs.jpg
Aus dem Süden hingegen kamen erfreulicherer Nachrichten. Am 2. September 1408 konnte Hanseong erobert werden.
http://img851.imageshack.us/img851/5946/capitaldown.jpg
Während Elbeg Khan einen Sieg nach dem anderen erringen konnte, stand es um die westmongolischen Oiraten weniger gut. Ihr Land war schon lange vom Reich der Ming-Kaiser besetzt, welche bereits Han-Chinesen im Gebiet der Oiraten ansiedelten. Als wäre das nicht schon schlimm genug, fielen auch noch Kasachen und Kirgisen in die westmongolischen Steppen ein.
http://img710.imageshack.us/img710/5591/ctaf.jpg
Natürlich versicherte der Khan den Oiraten seinen Beistand, schließlich war er noch immer mit ihnen verbündet. Doch diese Zusage rein formeller Natur.
Zu Beginn des Jahres 1409 errangen die Truppen des Mongolen-Khanats einige wichtige Siege:
http://img266.imageshack.us/img266/1065/gangwong.jpg
Am 6. Januar fiel die koreanische Stadt Gangwong in die Hände von Subeqai. Im Norden konnte Elbeg Khan weitere Erfolge gegen die Rebellen erzielen:
http://img833.imageshack.us/img833/9412/sanxing.jpg
Zum Dank dafür, dass er sie vor den verbrecherischen Rebellen beschützt hatte, schwor auch das Volk von Sanxing dem Khan die Treue. Damit war die mandschurische Revolte so gut wie vernichtet.
Nur wenige Monate später erkannte auch der koreanische König, dass der Widerstand gegen die mongolischen Invasoren sinnlos war, und erklärte sich dazu bereit, dem Khan einen monatlichen Tribut zu bezahlen.
http://img39.imageshack.us/img39/2683/koreai.jpg
Sofort machten sich Subeqais Truppen auf nach Norden, um die letzten rebellischen Städte in der Mandschurei zurückzuerobern. Am 19. November konnte Wusuli erobert werden. Damit waren die Rebellen endgültig besiegt.
http://img810.imageshack.us/img810/3184/endofrebellion.jpg
Elbeg Khan hatte es geschafft. Nach Jahren des Krieges hatte er seinem Volk endlich den wohlverdienten Frieden gebracht. Doch dieser Frieden sollte nicht lange währen...
Tirolerhut
13.11.11, 14:42
Elbeg Khan stand in seinem Yurt. Auf dem Tisch vor ihm lag eine große Landkarte. Neben ihm waren einige seiner engsten Berater um die Karte versammelt. Darauf abgebildet war das Reich, über das der Khan herrschte:
http://img210.imageshack.us/img210/4801/anempire.jpg
Es erstreckte sich von den östlichen Ausläufern der mongolischen Steppe über die Mandschurei bis an die Grenzen des Königreichs Korea, dass dem Khan tributpflichtig war.
Er hatte dieses Reich mit Feuer und Schwert erobert... nun war es an der Zeit, dieses Reich zu organisieren. Die Berater die bei ihm waren, würden ihn dabei tatkräftig unterstützen. Im Einzelnen waren dies:
http://img809.imageshack.us/img809/2719/ministers.jpg
Jorightu Quara Temur, ein Militäringenieur, der sein Handwerk in China erlernt hatte. Er sollte dem Khan dabei helfen, die Festungen und Städte seines Reiches auszubauen und zu verstärken. Dadurch sollte sie länger dem Ansturm seiner Feinde standhalten und der Feldarmee des Khans Zeit geben, seine Feinde zu besiegen. Dayan Koke Gal, ein ranghoher Offizier, der es verstand, die Truppen zu ermutigen und anzuspornen. Unter seinem Befehl kämpften die mongolischen Krieger sogar noch tapferer als es ohnehin schon der Fall war. Oyradai Tegus Burilgi, ein weiterer hoher Offizier. Er war zuständig für die Rekrutierung und Ausbildung der Truppen. Er war dazu in der Lage, selbst den faulsten Bauern in einen disziplinierten Soldaten zu verwandeln. Eljigidei Subeqai, einer der besten Soldaten des Khans und Befehlshaber über die Hauptarmee der Mongolen. Seine erstaunlichen Fähigkeiten als Stratege brachten ihm den Sieg über die Koreaner.
Der Khan begann damit, den Anwesenden seine Pläne für die Neu-Organisation der Armee zu erklären. Zurzeit bestand diese aus insgesamt sechzehn Minghan, wovon die Hälfte Söldner waren. Von diesen Truppen waren nur zwei Minghan beritten, der Rest der Armee kämpfte zu Fuß. Der Großteil der Soldaten stammte aus den mongolischen Steppen, zwei Minghan bestanden allerdings großteils aus Mandschuren. Eine Gliederung der Armee war fast nicht vorhanden. Das Heer konnte nur grob in zwei Armeen eingeteilt werden: die Streitkräfte unter dem Befehl von Subeqai, die aus ingesamt dreizehn Minghan bestanden, und eine kleine Armee von drei Minghan, die unter dem direkten Befehl des Khans standen.
Dieser Horde musste nun einheitlich organisiert werden. Der Vorschlag des Khans dazu sah folgendermaßen aus:
Die Armee wird in Zehntausenderschaften, genannt Tumen, aufgeteilt. Diese Tumen sollen aus jeweils sieben Minghan Reitern und drei Minghan Fußsoldaten bestehen. Die Soldaten die in diesen Armeen dienen sollen hauptsächlich aus Mongolen bestehen.
Dazu kommen Hilfstruppen, die ebenfalls in Zehntausenderschaften gegliedert werden. Diese Hilfstruppen sollen hauptsächlich infanteristisch kämpfen und unter den unterworfenen Völkern rekrutiert werden.
Als erste Maßnahme zur Neu-Organisation der Armee entließ der Khan alle Söldner aus seinen Diensten. Dies verringerte die effektive Größe der Armee zwar um achttausend Mann, doch damit sparte sich der Khan die Kosten für den Unterhalt der Söldner. Außerdem entsandte er Männer, um in der Heimat neue Soldaten zu rekrutieren.
Nachdem das Thema „Militär“ erledigt war, ging der Khan dazu über, seine Pläne für die Organisation des „Mongol Ulus“, also des mongolischen Reiches, vorzustellen. Bisher konnte er seine Pläne zur Verwaltung des Reiches nicht umsetzten, da er mit der Führung der Armee beschäftigt war. Dementsprechend unzufrieden war er mit dem derzeitigen inneren Aufbau des Reiches:
http://img706.imageshack.us/img706/7577/politicsk.jpg
Die mongolischen Stämme wurden von aristokratischen Kleinfürsten beherrscht, die über Massen von Leibeigenen verfügten. Innovation und Fortschritt waren für sie ein Fremdwort.
Diese elitäre Clique musste vertrieben werden. Alle Mongolen waren gleich, und wie zu Zeiten Dschingis Khans sollten nicht Geburt und Abstammung, sondern Können und Fertigkeit entscheidend sein. Elbeg Khans Ziel war es, die Leibeigenschaft abzuschaffen und fremde Kulturen und Religionen zu respektieren.
Leider hatten die Kleinfürsten auch Einfluss auf die Armee, weshalb sich dort die Meinung durchgesetzt hatte, man müsse den Feind durch Masse erdrücken. Doch der Khan wusste, dass dies nicht der richtige Weg war. Mongolische Kinder lernten das Reiten fast noch früher als sie das Gehen lernten, und der Umgang mit Pfeil und Bogen war jedem Mongolen so vertraut wie die Weiten der Steppe. Die Armee musste sich auf das Können und Talent der Mongolen verlassen, nicht auf deren nicht vorhandene Masse.
Zu guter Letzt lag auch der Handel in den Händen der Kleinfürsten, die sich darauf beschränkten, Handel zwischen den mongolischen Stämmen zu treiben. Doch dadurch ließ sich kein Gold erwirtschaften. Damit kam der Khan auch schon zu seinem letzten Thema: der Wirtschaft.
http://img69.imageshack.us/img69/8373/economyi.jpg
Der Großteil des Goldes das in die Kassen des Khan floss, kam aus den Steuern und wurde dazu verwendet, den Unterhalt der Armee zu bezahlen. Auch dieses System musste überholt werden. Da die mongolischen Nomaden nicht besaßen, was besteuert werden konnte, wurde die ganze Steuerlast auf die unterworfenen, sesshaften Völker übertragen.
Um weiteres Einkommen zu erzeugen, plante der Khan, Händler in alle vier Windrichtungen aus zu schicken. Diese sollten allerdings nicht nur Gold erwirtschaften, sondern dem Khan auch als Spione und Diplomaten dienen.
Schließlich kam noch der Tribut dazu, den besiegte Völker zu zahlen hatten, die nicht direkt in das Reich des Khans eingegliedert wurden.
Ausgegeben werden sollte das Gold hauptsächlich für die Ausrüstung und den Unterhalt der mongolischen Armee. Außerdem sollte das Gold verwendet werden, um neues Wissen zu erlangen. Vor allem Fortschritte in den Bereichen des Heeres, des Handels und der Verwaltung waren für den Khan von Interesse.
Es war schon spät, als die Berater das Zelt des Khans verließen und dieser sich schlafen legte. Viel Arbeit wartete auf ihn, wollte er die Mongolen wieder zu ihrem rechtmäßigen Platz als Herrscher der Steppe führen.
Schon wenige Monate nach diesem Treffen mit seinen Beratern führten die Maßnahmen des Khans zum Erfolg.
http://img823.imageshack.us/img823/9939/stability.jpg
Durch seine Versprechen, den Kleinadel abzuschaffen, konnte er das Vertrauen seiner Untertanen erringen. Auch die Militär-Reformen des Khans gingen gut voran. Am 30. Juni 1410 war der erste Tumen vollzählig, ein weiterer befand sich noch in Aufstellung.
Leider wurden seine Reformen aber nicht von allen seinen Untertanen begrüßt. Vor allem in den mandschurischen Gebieten gab es Widerstand gegen die Zwangsrekrutierung für die mongolische Armee und die Erhöhung der Steuern.
http://img812.imageshack.us/img812/6198/badstability.jpg
Auch die Entscheidung, die lokalen Fürsten zu Gunsten des Khans zu schwächen stieß auf Widerstand.
http://img685.imageshack.us/img685/8519/baderstability.jpg
Doch davon ließ sich der Khan nicht beeindrucken. Dass sein Vorhaben, die lokalen Kleinfürsten zu entmachten, von diesen nicht begrüßt wurde, war abzusehen. Was ihm allerdings Sorgen machte, war seine Nachfolge. Wie würden sich die lokalen Fürsten verhalten, wenn er starb..?
Am Jahresende lud er noch einmal seine Berater in sein Yurt. Wieder lag eine große Karte des Reiches und seiner Umgebung auf einem großen, runden Tisch in der Mitte des Yurts. Anders als bei dem letzten Treffen war, dass diesmal auch sein Sohn, Gün (Reg. 3, Dip. 5, Mil. 6), anwesend war. Er sollte die Pläne seines Vaters kennen, sollte er selbst einmal Khan werden.
Doch diesmal handelten seine Pläne nicht von der Verwaltung des Reiches, sondern von dessen zukünftiger Expansion.
http://img508.imageshack.us/img508/8569/futureconquest2.jpg
Der Khan beugte sich über die Karte und erklärte sein Vorhaben. Rot eingezeichnet war die Hauptverteidigungslinie der Chinesen, nämlich die Große Mauer der Ming-Dynastie. An das Überwinden dieser Mauer war vorerst nicht zu denken, aber ein Einfall in die Gebiete nördlich davon war denkbar.
Dieses Gebiet war orange eingezeichnet. Hier waren über dreißig tausend chinesische Soldaten stationiert. Ein direkter Einfall in dieses Gebiet war kompletter Selbstmord. Doch schon Sun Tzu sagte: „Wenn du nicht stark bist, sei klug.“
Diesem Ratschlag folgenden, schlug der Khan vor, die Invasion im Westen zu beginnen. Das dafür vorgesehen Gebiet war grün markiert. Die mongolischen Oiraten dort waren schon lange unter der Knechtschaft der Ming, und sollte der Khan sie befreien können, würden sie ihm sicher Hilfe im Krieg gegen die Chinesen leisten. Sollte die Ming-Armee das orange Gebiet verlassen, könnten mongolische Truppen dort ohne großen Widerstand einfallen.
Als der Khan seinen Kopf hob, sah er in erstaunte Gesichter. Der Plan war riskant. Sogar sehr riskant. Aber er konnte funktionieren. Es folgten noch einige Diskussionen mit seinen Feldherren über das genaue Vorgehen, bis Elbeg Khan schließlich zu Bett ging.
Die nächsten Monaten vergingen ereignislos. Der Khan trieb seine Reformen voran, während seine Generäle und Feldherren damit beschäftigt waren, den Angriff auf China zu planen. Da erreichte den Khan eine Nachricht von den Oiraten:
http://img560.imageshack.us/img560/3285/westsidem.jpg
Das Tschagatai-Khanat hatte China den Krieg erklärt! Kirgisische Reiter waren bereits in die westlichsten Provinzen des Kaiserreichs eingefallen und hatten einige westmongolische Stämme befreit. Doch noch wollte der Khan warten, seinerseits in den Krieg einzugreifen...
Erst einige Monate später, am 11. Oktober 1411 war es soweit. Die chinesischen Truppen waren weit im Westen damit beschäftigt, gegen die kirgisischen Tschagatai vorzugehen und ließen die nördlichen Provinzen beinahe schutzlos zurück. Auf Befehl des Khans hin stießen siebzehntausend mongolische Soldaten in das Reich der Mitte vor.
http://img804.imageshack.us/img804/6452/wari.jpg
Eine vollständige Zehntausenderschaft unter dem direkten Befehl des Khans sollte, unterstützt von dreitausend mandschurischen Hilfstruppen, nach Westen vorstoßen. Fünftausend Truppen unter dem Befehl Subeqais würden hingegen in den Nordosten Chinas einfallen.
Es war tiefe Nacht, als der Bote auf persönlichem Geheiß des Khans los ritt, um dem Anführer der Oiraten eine Nachricht zu überbringen...
Oberst Klink
13.11.11, 23:46
Planst du eigentlich zu westernisieren?
Welche Auswirkungen hat eigentlich die Regierungsform Khanat?
Bei den Nomadenvölkern kenne ich mich gar nicht aus.
Tirolerhut
14.11.11, 15:34
Wie ich schon im ersten Post geschrieben habe, habe ich vor NICHT zu westernisieren. Das mag das Spiel zwar etwas schwerer, dafür aber spannender machen.
Die Regierungsform heißt übrigens "Steppennomaden" und bringt folgende Effekte:
+1 nationale Revoltenrisiko +50% Techkosten +100% Mannpower, +100% Unterstützungslimit, -25% Regimentkosten
Man hat also durchaus militärische Vorteile*, wenn man als Horde beginnt.
Allerdings gibt es abseits der Modfier noch einige Besonderheiten, wenn man als Horde spielt. Am wichtigsten ist wahrscheinlich, dass Krieg der Normalzustand ist. Man ist also mit allen Nicht-Horde-Nationen mit denen man eine (Land-)Grenze teilt im Krieg, es sei den man hat diese vasalliert oder bekommt von denen Tribut. Eine andere Möglichkeit ist z.B., wenn man einen Friedensvertrag geschlossen hat. In den 5 Jahren die dieser Vertrag gilt, befindet man sich auch nicht im Krieg.
Eine weitere, wichtige Besonderheit ist das Expandieren als Horde. Man kann in einem Friedensvertrag mit Nicht-Horde-Nationen keine Provinzen fordern (nur Tribut oder Unterwerfung), kann aber auch keine Provinzen abtreten.
Will ich eine Provinz erobern, muss ich diese zwei Jahre ununterbrochen besetzt halten, dann läuft diese zu mir über. Übringens ohne BB-Strafe, was ich schon ein wenig buggy finde...
Will jemand meine Provinzen haben, muss er diese besetzt halten, und dann Kolonisten losschicken (so als wären meine Provinzen unkolonisiert). Ich kann aber diese Kolonien niederbrennen.
Der letzte wichtig Punkt dürfte sein, dass jedes Mal, wenn ein Khan stirbt, eine Rebellion ausbricht. Und wenn ich "Rebellion" sage, bedeutet das, dass in jeder meiner Provinzen, die keine Cores von mir sind, Rebellen spawnen. Das kann (vor allem bei größeren Horden wie den Timuriden und der GH) zu mehreren 100.000 Rebellen führen. Das ist auch der Grund weshalb Horden in sich selbst kollabieren.
*Zu diesen Vorteilen zählen auch die Standard-Truppentypen. Diese sind von den Stats her den Truppentypen meiner Nachbarn leicht überlegen. Während diese mit der Zeit aber immer bessere Truppen entwickeln, habe ich nur meine Standard-Truppen. Deshalb werde ich irgendwann dazu übergehen müssen, fremde Truppen (auf fremden Core-Gebieten) zu rekrutieren, weil meine eigenen hoffnungslos veraltet sind.
edit: Mir fällt noch ein: ich kann auch keine Schiffe bauen. Inselstaaten werden vor mir also generell sicher sein.
Oberst Klink
14.11.11, 18:59
Wie ich schon im ersten Post geschrieben habe, habe ich vor NICHT zu westernisieren. Das mag das Spiel zwar etwas schwerer, dafür aber spannender machen.
Die Regierungsform heißt übrigens "Steppennomaden" und bringt folgende Effekte:
+1 nationale Revoltenrisiko +50% Techkosten +100% Mannpower, +100% Unterstützungslimit, -25% Regimentkosten
Man hat also durchaus militärische Vorteile*, wenn man als Horde beginnt.
Allerdings gibt es abseits der Modfier noch einige Besonderheiten, wenn man als Horde spielt. Am wichtigsten ist wahrscheinlich, dass Krieg der Normalzustand ist. Man ist also mit allen Nicht-Horde-Nationen mit denen man eine (Land-)Grenze teilt im Krieg, es sei den man hat diese vasalliert oder bekommt von denen Tribut. Eine andere Möglichkeit ist z.B., wenn man einen Friedensvertrag geschlossen hat. In den 5 Jahren die dieser Vertrag gilt, befindet man sich auch nicht im Krieg.
Eine weitere, wichtige Besonderheit ist das Expandieren als Horde. Man kann in einem Friedensvertrag mit Nicht-Horde-Nationen keine Provinzen fordern (nur Tribut oder Unterwerfung), kann aber auch keine Provinzen abtreten.
Will ich eine Provinz erobern, muss ich diese zwei Jahre ununterbrochen besetzt halten, dann läuft diese zu mir über. Übringens ohne BB-Strafe, was ich schon ein wenig buggy finde...
Will jemand meine Provinzen haben, muss er diese besetzt halten, und dann Kolonisten losschicken (so als wären meine Provinzen unkolonisiert). Ich kann aber diese Kolonien niederbrennen.
Der letzte wichtig Punkt dürfte sein, dass jedes Mal, wenn ein Khan stirbt, eine Rebellion ausbricht. Und wenn ich "Rebellion" sage, bedeutet das, dass in jeder meiner Provinzen, die keine Cores von mir sind, Rebellen spawnen. Das kann (vor allem bei größeren Horden wie den Timuriden und der GH) zu mehreren 100.000 Rebellen führen. Das ist auch der Grund weshalb Horden in sich selbst kollabieren.
*Zu diesen Vorteilen zählen auch die Standard-Truppentypen. Diese sind von den Stats her den Truppentypen meiner Nachbarn leicht überlegen. Während diese mit der Zeit aber immer bessere Truppen entwickeln, habe ich nur meine Standard-Truppen. Deshalb werde ich irgendwann dazu übergehen müssen, fremde Truppen (auf fremden Core-Gebieten) zu rekrutieren, weil meine eigenen hoffnungslos veraltet sind.
edit: Mir fällt noch ein: ich kann auch keine Schiffe bauen. Inselstaaten werden vor mir also generell sicher sein.
Wenn du kein einzige Mal westernisieren willst, wirst du später viel Spaß haben. Da müssen keine Europäer kommen, schon die Asiaten werden eine harte Nuss, wenn sie erst Feuerwaffen besitzen.
Danke für deine Erläuterungen bezüglich des Khanats.
Tirolerhut
15.11.11, 19:51
Am 11. Oktober begannen die Truppen des Mongolen-Khanats damit, den Plan ihres Anführers in die Tat umzusetzen:
http://img818.imageshack.us/img818/2170/freemongolia.jpg
Erstes Ziel der Truppen im Westen war Sayin Noyan. In diesem Gebiet hatten sich einige chinesische Siedler niedergelassen, und es würde nicht mehr lange dauern, bis der Herrscher der Oiraten die Kontrolle über das Gebiet vollständig verlieren würde.
Im Osten stießen die Truppen Subeqais nach Liaodong vor.
Der Gesandte des Khans trat in das Yurt des Oiraten-Herrschers. Dieses war prachtvoll ausgestattet und mit vielen traditionellen mongolischen Symbolen verziert. Der Herrscher der Oiraten stand in der Mitte des Zeltes und erwartete den Boten bereits. Dieser trat vor den Herrscher und übergab ihm den Brief, den er ihm Auftrag des Khans überbrachte.
Als der Herrscher der Oiraten die Nachricht gelesen hatte, verfinsterte sich seine Miene. Der Khan hatte ihm mitgeteilt, dass seine Truppe ihr Durchmarschrecht durch das Gebiet der Oiraten nicht mehr nutzen würden und dass das Bündnis zwischen dem Khan und den Oiraten nur noch bis zum 12. November dauern würde und ab dann nicht mehr verlängert werden würde. Außerdem informierte der Khan den Oiraten-Herrscher darüber, dass mongolische Truppen in sein Reich unterwegs seien, um die Ming-Herrschaft zu beenden.
Die Ankunft dieser Truppen, die von Elbeg Khan persönlich geführt wurden, ließ nicht lange auf sich warten. Bereits Ende Oktober waren die Truppen des Khanats in Sayin Noyan eingetroffen und hatten damit begonnen, die Ansiedlungen der Han-Chinesen in dem Gebiet zu plündern und zu vernichten. Nach nur wenigen Wochen, am 28. Dezember, waren alle Chinesen aus der Provinz vertrieben worden. Doch anstatt die Macht wieder an den Oiraten-Herrscher abzugeben, wies der Khan seine Männer an, jeden Widerstand gegen seine eigene Autorität im Keim zu ersticken. Als der Oiraten-Herrscher die List des Khans erkannte, war es bereits zu spät.
Elbeg Khan hatte sie alle getäuscht. Selbst damals, als er seinen engsten Beratern den Plan zum Einmarsch in Nordchina vorlegte, hatte er nicht die ganze Wahrheit erzählt. Sein Ziel war es nie gewesen, bis an die Große Mauer vorzustoßen. Dieses Vorhaben wäre viel zu riskant gewesen. Das eigentliche Ziel des Khans war es, seine Macht auf die westmongolischen Stämme der Oiraten auszudehnen...
Die Vertreibung der chinesischen Siedler aus der Mongolei war ein herber Rückschlag für die Ming-Dynastie. Diese schloss deshalb mit dem Oiraten-Herrscher einen Vertrag, worin dieser die Ming-Kaiser als seine Oberherren anerkannte und sich dazu bereit erklärte, einen monatlichen Tribut an diese zu entrichten. Im Gegenzug dafür würden die Ming ihre Besatzungstruppen aus der Mongolei abziehen.
Auch der Khan entschied sich dazu, der Ming-Dynastie ein Friedensangebot zu machen. Darin verpflichtete auch er sich dazu, einen monatlichen Tribut zu zahlen.
http://img706.imageshack.us/img706/3685/peaceming.jpg
Auch wenn das Khanat der Mongolen inzwischen an Stärke gewonnen hatte, war es noch immer nicht in der Lage, gegen die Oiraten und die Ming zugleich zu kämpfen. Dazu kamen immer wieder aufflammende Aufstände in der Mandschurei. Irgendwann würden die Horden der Mongolen wieder in China einfallen und die Kaiser der Ming-Dynastie vertreiben. Doch noch war die Zeit nicht gekommen....
Erst musste sich der Khan aber um den Krieg mit den Oiraten kümmern. Dieser verlief zu seiner vollsten Zufriedenheit. Ein ganzes Jahrzehnt hatten die Oiraten unter der Herrschaft der Ming gelitten, und das hatte sie schwach gemacht. Es gab keine Armee, die sich den Eroberern in den Weg stellen konnte, und innerhalb eines Jahres hatten die Truppen des Khans den Kern der mongolischen Steppe erobert.
http://img193.imageshack.us/img193/5128/westconquest.jpg
Damit hatte Elbeg Khan sein Ziel erreicht. Die Oiraten stellten keine Gefahr für seine Herrschaft mehr dar. Bereits im Dezember 1412 akzeptierten die Nomanden von Sayin Noyan die Oberherrschaft des Khans:
http://img508.imageshack.us/img508/7194/provincegain.jpg
Als nur wenige, ansonsten ereignislose Monate später auch die Bevölkerung von Tshiyet Noyan überlief, sah sich der Herrscher der Oiraten dazu gezwungen, den Kampf aufzugeben und dem Khan die restlichen besetzen Gebiete freiwillig zu überlassen.
http://img225.imageshack.us/img225/8430/mongolvictory.jpg
Damit erstreckte sich das Herrschaftsgebiet über ein größeres Gebiet als jemals zuvor. Elbeg Khan, der Eroberer, war stolz auf seine Leistungen:
http://img843.imageshack.us/img843/7231/newempire.jpg
Die Monate zogen dahin und der Khan erwies sich als gütiger und gerechter Herrscher. Nicht nur im Krieg, sondern auch im Frieden vermochte er es, sein Volk zu führen. In den neu eroberten Gebieten wurden neuen Truppen für die mongolische Armee ausgehoben, um die Sicherheit im Reich zu garantieren.
Am 1. Januar 1415 rief Elbeg Khan ein weiteres Mal seine Berater zu sich. Zum Kreis seiner engsten Berater gehörten nun inzwischen auch sein Sohn Gün sowie ein Mann namens Ariq Tegsu Burilgi. Dieser ersetzten den bereits gealterten Jorightu Quara Temur und nahm dessen Platz als Militäringenieur (3 Sterne) des Khans ein.
Besprochen wurde in Vorfall der sich im vorhergehenden Jahr ereignet hatte:
Alta Khan, ein mongolischer Kleinfürst, wurde während einer Jagd von einer Gruppe Banditen überfallen und ermordet. Die Familie Alta Khans beschuldigte den Großkhan, den Tod des Kleinfürsten geplant und in Auftrag gegeben zu haben. Bevor der Konflikt sich zu einer offenen Adelsrevolte ausweitete, ließ Elbeg Khan alle Verwandten des Ermordeten zu sich bringen und enthaupten. Dadurch behauptete er sich gegenüber dem Kleinadel, was von vielen seiner Gefolgsleute begrüßt wurde:
http://img841.imageshack.us/img841/3263/plutocracy.jpg
Als mit der Innenpolitik abschlossen wurde, sprachen der Khan und seine Berater über ein Problem, dass ihn schon lange beschäftigt hatte, und das nun endlich gelöst werden musste. Dieses Problem war China. Noch immer bedrohte der (minderjährige) Kaiser der Ming die Herrschaft des Khans. Dies musste nun endlich aufhören. Elbeg Khan wollte ein Exempel statuieren: der Norden Chinas musste fallen!
Doch wie sollte der Khan das schaffen? Die Armee der Ming verfügte über weit über hunderttausend Mann, wohingegen die mongolische Armee gerade einmal fünfundzwanzig Minghan unter Waffen hatten.
Die Diskussionen darüber, wie China zu besiegen sei, hielten noch lange an. Schließlich brachte Subeqai den Vorschlag ein, nicht um Provinzen und Land zu kämpfen, sondern direkt gegen die feindliche Armee. Die Mongolen sollten die feindliche Armee durch gezielte Störangriffe und Abnutzungskämpfe so weit schwächen, bis man die Ming-Truppen direkt angreifen und vernichten konnten.
Elbeg Khan, der mit einer ähnlichen Taktik bereits gegen die Mandschu Erfolg hatte, stimmte dem Vorschlag seines obersten Heerführers zu. Doch als er zu Bett ging, plagten ihn andere Sorgen. Er spürte es an sich selbst. Es würden nicht mehr viele Winter vergehen, bis er den letzten Atemzug tat...
Tirolerhut
18.11.11, 17:02
Das nächste Jahr verlief weitgehendst ereignislos. Der Khan war großteils damit beschäftigt, seine Reformen voranzutreiben während seine Militärs den Krieg gegen China planten.
Am 12. August trat Dayan Koke Gal, einer seiner besten Offiziere und persönlicher Berater mit einem Vorschlag an den Khan:
http://img823.imageshack.us/img823/8048/morepluto.jpg
Für den kommenden Krieg würde der Khan Geld brauchen. Daher schlug Dayan Koke Gal vor, Titel an erfolgreiche Heerführer und Getreue des Khans zu verleihen. Gegen eine entsprechende Summe natürlich. Der Khan, der immer darum bemüht war, den Kleinadel zu schwächen, nahm diesen Vorschlag sofort an.
Das nächste halbe Jahr verlief wie im Flug. Bis es dann soweit war. Am 29. Dezember fielen mongolischen Truppen ein weiteres Mal in Nordchina ein.
http://img507.imageshack.us/img507/5448/mingwar.jpg
Der Khan höchst persönlich führte sein Tumen und die fünftausend Hilfstruppen über Xilin Gol in das Gebiet der Chahar. Dort traf er auf einige angreifende Ming-Truppen konnte diese aber in einer kurzen, blutigen Schlacht besiegen.
http://img507.imageshack.us/img507/9657/firstraid.jpg
Doch noch viel Blut auf beiden Seiten sollte in diesem Krieg folgen. Die angeschlagene chinesische Armee zog sich nach Xilin Gol zurück und der Khan befahl, sie zu verfolgen. Auch die Truppen Subeqais machten sich von Osten aus auf, nach Xilin Gol zu reiten. Nur wenige Tage später kam es zu einer einer epischen Schlacht:
http://img97.imageshack.us/img97/3388/10000tears.jpg
Die vereinten Truppen des Khans metzelten über 11.000 chinesische Soldaten nieder. Die Flüsse in Xilin Gol waren rot von Blut, und die Hinterbliebenen in der chinesischen Heimat weinten zehntausend Tränen für die Gefallenen. Sollten noch weitere solcher Schlachten folgen, würde das Kaiserreich China schon bald zerbrechen!
Nach der Schlacht ließ der Khan seine mandschurischen Hilfstruppen in Xilin Gol zurück, Subeqai schickte er über das Gebiet der Chahar in die zentrale Mongolei. Er selbst hingegen zog weiter nach Süden, um die Festungsstadt Chengde zu belagern. Doch kurz nach seiner Ankunft traf bereits ein Entsatzheer der Ming ein. Aber wie immer behielt der fähige Feldherr Elbeg Khan die Überhand, und am Ende des Tages mussten viertausend neue chinesische Gräber geschaufelt werden:
http://img585.imageshack.us/img585/7162/fightforchengde.jpg
Doch der Khan entschloss sich dieses Mal nicht dazu die feindlichen Truppen verfolgen zu lassen. Er konnte noch nicht derart weit in chinesisches Territorium eindringen. Stattdessen führte er seine Soldaten nach Osten. Dort war ein kleiner Trupp chinesischer Soldaten durchgebrochen und machte sich auf den Weg in die Mandschurei.
Doch bevor er die feindlichen Truppen stellen konnte, griff eine weitere chinesische Armee in Xilin Gol an. Die dortigen mandschurischen Hilfstruppen mussten sich nach Hinggang zurückziehen, doch die Angreifer folgten ihnen. Der Khan sah sich durch diesen Vorfall dazu gezwungen, ebenfalls nach Hinggang zu marschieren um seinen Männern dort beizustehen.
http://img14.imageshack.us/img14/5743/backtomanchuria.jpg
Nur wenige Tage nach dem Zusammenschluss der beiden Armeen traf auch die feindliche Streitmacht ein:
http://img214.imageshack.us/img214/7479/manchuriafight.jpg
Während der Khan im Osten in die Defensive geriet, ergriff Subeqai im Westen die Initiative und attackierte eine feindliche Armee, die noch von einem erfolglosen Sturmangriff erschöpft war:
http://img850.imageshack.us/img850/6249/westoffenisve.jpg
In der folgenden Schlacht wurde das Blut vieler tapferer Männer vergossen, doch am Ende des Tages erwies sich Subeqai ein weiteres Mal als ein hervorragender Anführer:
http://img259.imageshack.us/img259/7214/somemoreblood.jpg
Die wenigen verbliebenen chinesischen Truppen versuchten zwar, nach Ningxia zu fliehen, konnte aber von Subeqais Männer eingeholt und restlos ausgelöscht werden.
Auch im Osten war ein Erfolg zu verzeichnen. Tagelang kämpften die mongolischen Reiter gegen die chinesischen Invasoren. Tagelang flossen Blut und Tränen, doch letzten Endes konnten die Truppen des Khans die Angreifer komplett aufreiben. Nicht ein einziger der 12.000 Chinesen würde wieder in seine Heimat zurückkehren.
http://img521.imageshack.us/img521/8534/aplacewhereangelswheep.jpg
Damit war bereits Ende September, knapp ein Jahr nach Kriegsbeginn, das chinesische Heer um die Hälfte geschrumpft.
http://img72.imageshack.us/img72/1189/statisticsw.jpg
Nach diesem Sieg führte der Khan seine Truppen über Xilin Gol und Chahar Richtung Ulaanchab, wurde aber im Gebiet der Chahar von einer feindlichen Armee gestellt. Auch diese Schlacht konnte der Khan für sich entscheiden:
http://img580.imageshack.us/img580/579/winningchahar.jpg
Nach dieser Schlacht entschied sich der Khan, die feindlichen Truppen zu verfolgen, und griff Ulaanchab an. Dort versammelten sich die Reste der fliehenden Armee mit einem kleinen Trupp, der die Hauptstadt des Mongolen-Khanats belagerte. Doch selbst diese beiden Armeen zusammen konnten sich der Macht des Khans nicht widersetzen. Sofort nach der Schlacht zog sich dieser wieder nach Chahar zurück.
Im Westen attackierte Subeqai unterdessen eine weitere chinesische Armee, musste sich aber im Angesicht der schieren Masse an feindlichen Truppen zurückziehen.
Doch diesen Sieg mussten die Ming mit vielen Verlusten bezahlen. 7.000 Chinesen vielen in dieser Schlacht. Und der Rest der Armee würde bald folgen...
In der Zwischenzeit nahm der Khan wieder die Verfolgung der kleinen Ming-Truppe in der Mandschurei auf:
http://img710.imageshack.us/img710/5526/backstabber.jpg
Dieses Problem wurde schnell beseitigt. Die 3.000 Chinesen fielen wie Laub an einem stürmischen Herbsttag.
http://img214.imageshack.us/img214/9889/backstabend.jpg
Im Westen befahl Subeqai einen Gegenangriff und konnte sein Werk damit vollenden und die feindliche Armee komplett vernichten:
http://img27.imageshack.us/img27/4135/mongoliafullofblood.jpg
Aus Rache für den Tod ihrer Kameraden griff eine weitere chinesische Armee von Ulaanchab aus Subeqais Truppen an. Dieser muss sich zurückziehen, um seinen Männern eine Pause vom Töten und Morden zu geben. Nur wenige Tage später fielen seine Männer erneut in Sayin Noyan ein und löschen die Ming-Truppen gnadenlos aus. Nicht ein einziger feindlicher Soldat sah den nächsten Morgen.
Im Osten hingegen schien der Plan des Khans aufzugehen: nach der Ankunft der Truppen des Khans fiel Xilin Gol am 11. August an die mandschurischen Hilfstruppen und die Ming-Armee tat sich inzwischen schwer, die mongolische Horden aufzuhalten.
http://img406.imageshack.us/img406/5951/sieginggol.jpg
Sofort machten sich die Mandschuren auf nach Liaoxi, während der Khan seinen Truppen in Xilin Gol eine Pause gönnt, damit diese die Stadt plündern können.
Die chinesische Armee schrumpft unterdessen immer weiter zusammen:
http://img27.imageshack.us/img27/9202/statistics2.jpg
Es dauert nicht lange, bis die nächsten chinesischen Truppen in die zentrale Mongolei einfallen. Ein weiteres Mal vergebens. Subeqai konnte weitere sieben Regimenter vernichten.
Unterdessen rückte der Khan mit seinen Männer auf Ulaanchab vor, und konnte am 5. Januar 1419 die dortigen Belagerer zurückschlagen. Statt sie zu verfolgen, entschied sich der Khan dazu, seine Truppen nach Norden zu führen, um auch das Gebiet der Chahar, das kurz zuvor gefallen war, zu befreien.
Den Schutz der Hauptstadt übernahm derweil Subeqai, der seine Truppen wieder nach Osten führte, da die Chinesen nach ihren zahlreichen Niederlangen im Westen dort keine Gefahr mehr darstellten.
Unterdessen schlugt der Khan die feindliche Armee in Chahar:
http://img402.imageshack.us/img402/5631/freechahar.jpg
Sofort nach der Schlacht begann er mit der Verfolgung der vertriebenen Armee, die er letztlich in Chengde stellen und vernichten konnte.
Die Chinesen hatten damit die Kontrolle über den Nordosten ihres Landes endgültig verloren und die Kämpfe verlagerten sich in die östliche Mongolei.
Am 2. Juli starb Dayan Koke Gal. Sein Nachfolger wurde Dayan Qara Temur. Doch der Khan erfuhr vom Tod seines Vertrauten erst nach einer Schlacht in Datong, in der er weitere sieben Tausend chinesischen Soldaten tötete. Anschließend verfolgte er diese Armee nach Chengde, wo er sie vernichten konnte.
Der 2. Juli war ein unglücklicher Tag für die Mongolen, doch nur einen Monat später, am 2. August, kam es dafür umso besser:
http://img850.imageshack.us/img850/6122/secondaugust.jpg
Zeitgleich können an diesem Tag zwei Schlachten, eine in Chengde (Elbeg Khan) und die andere in Ordos (Subeqai), gewonnen werden. Durch diese Siege verlor die Bevölkerung von Xilin Gol den Mut und schloss sich freiwillig dem Khan an.
Nur wenige Tage später zog sich Subeqai nach Norden, nach Ulaanchab zurück. Eine riesige chinesische Armee war aus dem Süden aufgebrochen, um die mongolischen Einfälle ein für alle Mal zu beenden. Dieser Armee war Subeqai alleine nicht gewachsen.
Währenddessen führte Elbeg Khan seine Männer nach Süden, nach Datong. Von dort aus zog er nach Ulaanchab, um Subeqai der von der gewaltigen chinesischen Armee bedrängt wurde, zu unterstützen.
Es vergingen viele Tage, bis sich der Schlachtenlärm legte. Der Khan stand Seite an Seite mit Subeqai auf dem Schlachtfeld. Auf dem großen Feld, auf dem sie tagelang gekämpft und getötet hatten, lagen tausende Leichen. Die meisten davon waren Chinesen. Der Khan hatte einen weiteren, gewaltigen Sieg errungen. Doch diesen Sieg musste er mit Blut bezahlen. Viele seiner treusten Gefährten ließen in dieser Schlacht ihr Leben. Auch er selbst hatte viele Wunden erlitten. Es war nicht einmal genug Zeit, die eigenen Verwundeten zu versorgen, als am Horizont weitere chinesische Banner auftauchten. Doch die Schlacht war vorbei. Der Khan wusste, wann er aufgeben musste. Und dieser Zeitpunkt war gekommen. Er sammelte den letzten Rest seiner Truppen um sich, und zog nach Norden.
http://img835.imageshack.us/img835/3223/secondretreat.jpg
Ein leichter Wind zog auf. Das Pferd auf dem er saß war unruhig. Er ließ seinen müden Blick den Horizont entlang schweifen. Schon seit Tagen waren sie auf der Flucht vor ihren Verfolgern und hatten seither keine Rast gemacht.
Subeqai ritt an ihn heran. Seine Rüstung war zerbeult, manche Teile fehlten sogar ganz. Sein Gesicht war blutverschmiert, doch war es nicht sein eigenes. Er war ein fähiger Kämpfer und hatte schon vielen Feinden den Tod gebracht. Er war das Sinnbild von Mut und Stärke.
Doch in den Augen des Khans war er mehr als nur ein tapferer Krieger. Er war ein Freund. Er hatte ihn auf so vielen Feldzügen begleitet und selbst in Zeiten schlimmster Not war er nie von seiner Seite gewichen. „Ich werde dich vor deinen Feinden beschützen wie ein Yurt dich vor den Winden der Steppe schützt“ hatte er einst geschworen. Und er hatte seinen Schwur gehalten.
Am Horizont erblickte der Khan chinesische Banner. Heute würde sich sein Schicksal entscheiden. Er drehte sich um und blickte in die Gesichter seiner Männer. Nicht mehr viele waren ihm nach der Schlacht in Ulaanchab geblieben. Die meisten seiner Soldaten waren tot.
Die Ming-Truppen kamen immer näher. Es waren abertausende von ihnen. Subeqai hielt eine grell-rote Fahne hoch über seinen Kopf und ritt auf den Feind zu. Von einen Moment auf den anderen stürmten die letzten Truppen des Khans los. Und Elbeg Khan folgte ihnen.
Aus vollem Ritt schossen sie ihre Pfeile in Richtung des Feindes. Die Soldaten der Ming fielen einem nach dem Anderen. Doch auch wenn auf einen Mongolen zehn Chinesen kamen, waren sie zu wenige. Chinesische Pfeile flogen ihnen entgegen und die Männer die den Khan umgaben fielen nacheinander leblos von ihren Pferden.
Ein Pfeil durchschlug seine Rüstung und bohrte sich in sein Herz. Er verlor das Gleichgewicht und fiel von seinem Pferd. Einer der größten Feldherren der Mongolen tat seinen letzten Atemzug... und der Khan musste mitansehen, wie ein guter Freund vor seine Augen starb. Es zerbrach ihm das Herz, doch er konnte nichts mehr für Subeqai tun.
Immer näher trug in sein Pferd an die Linie der Ming-Truppen. Als nur noch wenige Meter zwischen ihm und seinen Feinde lagen, warf er seinen Bogen weg und zog sein Schwert. Zusammen mit seinen letzten Männer prallte er auf die chinesische Frontlinie. Zwar kämpften sie tapfer und fügten ihren Feinden ein letztes Mal schwere Verluste zu, doch schon bald waren sie umzingelt. Der Khan war von einem Meer aus feindlichen Soldaten umgeben, als sein Pferd unter ihm zusammenbrach.
Der Sturz hatte ihn benommen gemacht. Einen Augenblick lange wusste er nicht, wo er war. Dann spürte er wie ein Speer seine Rüstung durchstieß und in seinen Körper drang. Sein Schwert, dass er bisher so krampfhaft festgehalten hatte, fiel aus seinen erschlaffenden Händen. Ein letztes Mal sah der Khan in den unendlichen Himmel. Dann schloss er seine Augen.... für immer.
Die Mongolen waren an allen Fronten auf der Flucht. In der Mandschurei brachen Aufstände aus. Der koreanische König ergriff die Gunst der Stunde und fiel mit seinen Truppen in das Khanat ein. Nur wenige Wochen nach seinem Tod zerfiel das Reich, dass der Khan geschaffen hatte...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
So, und hiermit möchte ich den AAR auch beenden. Ich habe im Moment leider einfach keine Zeit dafür ihn fortzusetzen. Das Spiel mit den Mongolen war anstrengend, aber gleichzeitig auch sehr spannend. Man ist beinahe permanent im Krieg, wird von allen Seiten bedrängt und verfügt selbst nur über wenige Ressourcen. Ich selbst bin überrascht, dass ich überhaupt so weit gekommen bin.
Ich hoffe, die werten Regenten hatten beim Lesen des AARs genausoviel Spaß wie ich beim Schreiben.
Der Zarewitsch
18.11.11, 22:55
Schöner Bericht. Schade, daß er schon zu Ende ist. Schreibt bald wieder einen AAR! :)
Rantanplan
19.11.11, 15:28
Ein wirklich toller AAR, danke für Eure Mühen!
General Olbricht
19.11.11, 15:55
Huch, nach nicht mal zwei Wochen beendet! Auch wir würden noch einen AAR begrüßen.:)
Ludendorff
SolInvictus202
22.11.11, 17:02
wie gesagt, ausgezeichneter AAR, wäre schön wenn es, so die Zeit es erlaubt, bald wieder einen geben würde!
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