Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Merkantilismus vs Freihandel in DW
Al. I. Cuza
14.06.11, 12:42
Der Titel sagt schon alles.
In HTTT war es ja folgender maßen:
1. Freihandel ist anfangs und für kleine Staaten perfekt.
2. Merkantilismus ist für große Staaten und vor allem später sehr gut.
In DW wurden die Karten jedoch neu gemischt, da man Boni von Gütern bekommt, sobald man mit ihnen handelt. Freihandel ist somit besser als bevor. Doch lohnt es sich wirklich?
Konsequenter Freihandel hatte sich auch noch in HttT im Lategame bewährt. In unserem MP, wo ich Holland spielte, hatte ich auch nachher noch durch den Handel ein monatl. Handelseinkommen von ca. 800-1000 Dukaten, also lohnt es sich noch. Das Problem ist nur, wenn alle anderen Merkantilisten sind und ihre HZs dicht machen, dann hat man verloren. Dieses Problem besteht weiterhin in DW auch. Ein Nachteil ist, dass man nur gut Handeln kann, wenn man keinen Badboy hat, da es sonst wesentlich schwerer wird Händler zu platzieren. 2% Minus für einen Punkt BB.
Der Merkantilismus lohnt sich nur in großen Reichen mit einigen, wenigen HZs, die man komplett monopolisieren (d.h. es gibt nur noch die 6 eigenen Händler in einem HZ) kann, damit man alle Handelseinnahmen abschöpft. Was ich aber festgestellt habe ist, dass es scheinbar für die KI immer möglich ist exakt einen Händler in ein HZ zu platzieren, was vollkommen monopolisiert wurde, damit halbieren sich die Einnahmen, die generiert werden. Wenn dies anderen Regenten auch aufgefallen ist, dann ist dies für mich ein Nachteil.
Ein großer Vorteil ist, dass der Handel bei hohen BB-Beträgen nicht zusammenbricht, also lohnt sich Merkantilismus sehr für expansive Nationen. Ein in meinen Augen wichtiges Kriterium, damit der Merkantilismus sich überhaupt lohnt, ist es ein entsprechend großes Reich, bzw reiche HZs zu haben, da sich sonst fast nicht der Aufwand lohnt ein HZ komplett zu monopolisieren. Der Freihändler braucht dies nicht zu beachten, da er ja aus jedem HZ Einnahmen generiert und es ihm egal sein kann, ob Thrakien durch Expansion reicher wurde oder Wien, da er im natürlichsten Fall in beiden HZs 5 Händler hat.
Der wichtigste Punkt für den Freihändler ist aber, dass er eigentlich alle Boni durch den Handel mit bestimmten Rohstoffen erhält und dies ist für mich eigentlich der ausschlaggebende Grund zu sagen, dass Freihandel in DW dem Merkantilismus überlegen ist. Für jede Nation eignet er sich aber nicht, denn einige Nationen expandieren naturgemäß stark und werden daher kein allumfassendes Handelsimperium aufbauen. Außerdem verschiebt sich das Gewicht mit längerer Spieldauer und Nationengröße wieder in Richtung Merkantilismus.
Als Beispiel kann hier ein Kolonialreich dienen: Kolonien sind teuer und schwächen ein Land am Anfang mehr als sie nutzen, da man technologisch langsam aber sicher zurückfällt, weil man erstens mehr Geld in Stab und Tech investieren muss und zweitens sich Kolonien erst als Core und mit einigermaßen hoher Bevölkerung lohnen, weil dann die Produktion steigt und damit die Tarife, die man aus den Kolonien zieht. Im besten Falle werden die Handelswaren auch teurer. Erst ab diesem Augenblick fängt man an technologisch aufzuholen und die Kolonien rentieren sich. Da ein Kolonisator relativ wenig BB anhäuft, lohnt es sich in meinen Augen ein Handelsimperium aufzubauen, was quasi die Mehrkosten für Tech und Stab durch das Handelseinkommen wett macht und man so nicht zurückfällt, sondern mit den anderen Mächten oben auf ist. Wenn nun aber das Reich weit gewachsen ist und die Kolonialhandelszentren sehr reich sind, dann kann es sich lohnen diese zu monopolisieren und somit noch mehr Geld aus den Kolonien zu ziehen.
Edit: Ich habe für Freihandel gestimmt.
Al. I. Cuza
14.06.11, 18:50
Danke für den guten Beitrag.
Als Kolonisator wird es jedoch ein zweischneidiges Schwert anfänglich auf Freihandel zu gehen, da später die kolonialen Handelszentren so reich werden, dass ein Merkantilist viel eher davon profitiert. Als Freihändler kann man diese HZs ja nicht komplett monopolisieren.
Wie "monopolisiert" ihr eure Handelszentrem komplett? Sperrt ihr die Märkte für andere Nationen?
Sobald man Monopole kreieren kann, schickt man einfach so lange Händler in ein HZ bis alle anderen Händler hinausgeworfen wurden und nur noch die eigenen 6 Händler drin sind.
VincentClaymore
15.06.11, 21:09
Also, bei all unseren Monopolen sind immer noch eine handvoll anderer Händler drin...
[B@W] Abominus
15.06.11, 21:13
Für jede freie Stelle bekommt der Monopolist zusätzliches Geld (müsste so viel sein, als wenn er die Stelle besetzen würde).
Im SP ist der Freihandel eindeutig besser, im MP wohl eher nicht. Wenn alle CoTs irgendwann in Spielerhand sind und die die CoTs dichtmachen, hat man ja keine Wahl mehr. Aber das hängt ja auch stark von den Spielern ab. Wenn viele Freihändler im Spiel sind, lohnt sich der Merkantilismus wohl weniger.
Allein der Sklavenhandel ist der Killer für ein grosses Kolonialreich. Daher: Freihandel!
VincentClaymore
15.06.11, 22:21
Aber kommt man denn Flächenmäßig überhaupt auf nen grünen Zweig, wenn man wegen der Freihandelei so sehr auf seinen BB achten muss?
Es kommt uns so vor, dass ein Merkantilist-Imperialist einen Freihändler nach sagen wir 100 gespielten Jahren militärisch (aufgrund von MP) locker in die Tasche steckt, weil er ihn einfach komplett überrennen kann... liegt da ein Denkfehler vor?
Al. I. Cuza
15.06.11, 22:40
Aber kommt man denn Flächenmäßig überhaupt auf nen grünen Zweig, wenn man wegen der Freihandelei so sehr auf seinen BB achten muss?
Es kommt uns so vor, dass ein Merkantilist-Imperialist einen Freihändler nach sagen wir 100 gespielten Jahren militärisch (aufgrund von MP) locker in die Tasche steckt, weil er ihn einfach komplett überrennen kann... liegt da ein Denkfehler vor?
Man kann auch auf andere Weisen expandieren außer Eroberungskriegen.
VincentClaymore
15.06.11, 23:23
Das würde mich jetzt aber mal interessieren wie! Ich bin weit davon entfernt ein EU3 Experte zu sein, deshalb kenne ich außer Diplo-Annexen (alle 10 Jahre ist seeehr langsam) und erben durch PU keine Wege...
Erober als Landmacht doch mal England. Ich glaube, das wird nicht so leicht gehen. Ebenso Dänemark oder Venedig. Im Gegenzug blockiert dir die Seemacht alle Häfen und treibt deine Kriegsmüdigkeit. Ich habe als Engländer jeden Krieg gegen Frankreich (oder wen auch immer gewonnen), indem ich die feindliche Flotte versenkt habe und alle Häfen blockiert habe. Keine Ahnung, wie das im MP ist, aber einen starken Briten zu schlagen dürfte ziemlich schwer werden als Landmacht.
VincentClaymore
16.06.11, 11:35
Zugegeben, eine starke Flotte ist für jemanden, der auf ner Insel sitzt sehr nützlich - aber die KI ist oftmals einfach zu dämlich ihre Flotte einzusetzen. Wenn man den Krieg gegen England anfängt sollten die Transporterflotten schon in den Küstengewässern vor der schottischen Westküste liegen, dann sind die Truppen definitiv gelandet, bevor die Flotte aus London ankommt - und so viele Truppen hat England meistens nicht auf der Insel.
Davon abgesehen: Was heißt schon Landmacht? So billig wie Schiffe sind, kann man doch ohne weiteres immer noch nebenbei die größte Flotte haben.
Ja, aber für die Seemacht werden sie noch billiger sein, dazu haben sie bessere Moral, bessere Admiräle und wahrscheinlich auch ein höheres Unterstützungslimit. Ein Spieler würde ausserdem immer Patrouillen um seine Insel fahren lassen, so dass die Transporter in Gefechte verwickelt sind, bevor sie die Truppen anlanden können. Man bräuchte eh so viele Truppen, dass man in einer Welle alles erobern kann, und ich behaupte mal, da kann ein Spieler immer genügend auf der Insel nachrekrutieren, um jede Armee auf der Insel zu besiegen, während der Angreifer sicher keinen zweiten Anlandeversuch durchbringen kann. Ich denke, da müssen sich schon mehrere verbünden, um eine gut aufgestellte Seemacht zu besiegen. Ich habe allerdings nur sehr begrenzte MP-Erfahrung (schade eigentlich).
Ich glaube, im SP gilt es genauso umgekehrt, ich kann als Brite auch jede Landmacht besiegen. Im SP würde die KI auch nicht meine Händler aus ihren CoTs vertreiben.
VincentClaymore
16.06.11, 16:06
Wie vertreibt man denn Händler aus seinen CoTs? Das würd mich als alten Merkantilisten ja jetzt mal interessieren...
Wenn man 6 Händler in seinem HZ hat, einfach weitere manuell reinschicken.
Davon abgesehen: Was heißt schon Landmacht? So billig wie Schiffe sind, kann man doch ohne weiteres immer noch nebenbei die größte Flotte haben.
Du hast DW erst neu oder?
Hier haben sich durch einen Patch erheblich die Unterhaltskosten für eine Flotte erhöht. Natürlich erst recht ohne entsprechendes Supportlimit.
VincentClaymore
25.06.11, 12:21
Ja, ich hab es erst seit einer Woche. Davor hatte ich ein Schottlandspiel mit dem letzten HTTT Patch und trotz leichter Präferenz für Land (-2 glaube ich) 250-300 Schiffe bei 450 bis 500 Provinzen. Und es hat fast nichts gekostet. Ist das jetzt richtig fies teuer geworden?
Nicht ganz unwesentlich dürfte auch sein, ob man die Dauerboni für den Bosperus, den Sundzoll imd Ostindien kassieren will. Denn um die zu bekommen, darf man nicht zu sehr Freihändler sein oder muss sogar Merkantilist sein.
Und hier gehts immerhin um insgesamt 55% Boni auf den nationalen Handelsmodifikator.
Wenn die Transporter an einen Punkt angelangt sind -> in ein Gefecht verwickelt werden, werden die Truppen dennoch ausgeladen.
Ja, ich hab es erst seit einer Woche. Davor hatte ich ein Schottlandspiel mit dem letzten HTTT Patch und trotz leichter Präferenz für Land (-2 glaube ich) 250-300 Schiffe bei 450 bis 500 Provinzen. Und es hat fast nichts gekostet. Ist das jetzt richtig fies teuer geworden?
Das liegt im Auge des Betrachters ob es "fies" teuer ist.
Ich finde es nicht fies. Insbesondere über den Unterhalt von Galeerenflotten von man sich keine Gedanken machen.
Das mag aber auch an meiner Spielweise liegen das ich immer erst Flotten baue wenn Geld ohnehin nicht mehr besonders knapp ist.
Aber normale Flotten sind jetzt auf jeden Fall ein Kostenfaktor und kein no-brainer mehr.
Wenn die Transporter an einen Punkt angelangt sind -> in ein Gefecht verwickelt werden, werden die Truppen dennoch ausgeladen.
Für mich gibt dieser Post auf den Thread und den Diskussionsverlauf absolut keinen Sinn...
GAGA Extrem
26.06.11, 20:42
Singleplayer: Freihandel.
Multiplayer: Je nach Situation.
Also, die Dreidecker sind jedenfalls richtig fies teuer! Wenn man davon fröhlich seine 60 Stück baut, bekommt man bald bei den Unterhaltskosten einen richtigen Schrecken! Das tut auch grossen Ländern weh, das kann locker in die 60-100 Gold/Monat gehen. 200-300 Dreidecker halte ich jedenfalls für nicht finanzierbar. Aber es trifft ja alle gleich, d.h., die KI hat dann auch weniger Schiffe.
Kommt auf die Spielweise an.
Im MP wenn alle mal ihre Möglichkeiten kennen Würden ist Freihandel nur für Friedliche nette Leute zu empfehlen, da man vorallem ab 1600 bei den Kolonialmächten kaum noch einen Unterschied spührt, ob jemend in 10 sitzt und weniger verdient oder in 3 aber fast komplett.
Nur das der Freihändler gegen Merkantilisten nicht viel machen kann wenn der ihm die handelsrechte entzieht.
Für Kontinentalmächte wie Österreich und Preußen ist es auf jedenfall fast überlebenswichtig Freihändler zu sein.
Grüße Bison
ps ich bin fast immer Merkantilist, weil ich Dann weniger auf Handel achten muss, und gerne mal embargos verteile.
Grüße bison
Bei den Flotten bin ich dafür im Frühen Spiel die Galeren noch aufzuwerten, da das historisch auch so war.
Ach ja, ich baue Normaler weise eine Schlachter Flotte, 400 Dreidecker waren im Frieden nie ein Problem für Italien.
Grüße Bison
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