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Die Königreiche Frankreich und Navarra
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/bc/Grand_Royal_Coat_of_Arms_of_France_%26_Navarre.svg/1000px-Grand_Royal_Coat_of_Arms_of_France_%26_Navarre.svg.png
werden regiert von seiner königlichen Majestät
Ludwig XIV
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/5f/Louis_XIV_of_France.jpg/422px-Louis_XIV_of_France.jpg
in der Welt bekannt als der le Roi-Soleil (Sonnenkönig)
Das Königreich Frankreich
374 Alsace......................Steuern: 3.000........Nahrung:1....Stufe:1
376 Champagne................Steuern: 4.000........Nahrung:1....Stufe:1
379 Artois.......................Steuern: 5.000........Nahrung:1....Stufe:1
382 Calais.......................Steuern: 3.000........Nahrung:2....Stufe:1
383 Picardie.....................Steuern: 5.000........Nahrung:1....Stufe:1
384 Caux.........................Steuern: 3.000........Nahrung:2....Stufe:1
385 Ile de France..............Steuern: 10.000......Nahrung:2....Stufe:1
386 Nivernais...................Steuern: 3.000........Nahrung:2....Stufe:1
387 Franche Comté...........Steuern: 3.000........Nahrung:1....Stufe:1
406 Provence...................Steuern: 5.000........Nahrung:1....Stufe:1
407 Dauphiné...................Steuern: 3.000........Nahrung:1....Stufe:1
408 Lyonnais....................Steuern: 3.000........Nahrung:2....Stufe:1
409 Bourgogne.................Steuern: 4.000........Nahrung:1....Stufe:1
410 Berri.........................Steuern: 3.000........Nahrung:2....Stufe:1
411 Orleanais...................Steuern: 3.000........Nahrung:2....Stufe:1
412 Maine........................Steuern: 3.000........Nahrung:2....Stufe:1
413 Normandie..................Steuern: 4.000........Nahrung:1....Stufe:1
414 Armor........................Steuern: 3.000........Nahrung:2....Stufe:1
415 Bretagne....................Steuern: 3.000........Nahrung:2....Stufe:1
416 Morbihan....................Steuern: 4.000........Nahrung:2....Stufe:1
417 Vendée......................Steuern: 3.000........Nahrung:1....Stufe:1
418 Poitou........................Steuern: 4.000........Nahrung:1....Stufe:1
419 Limousin....................Steuern: 3.000........Nahrung:2....Stufe:1
420 Auvergne...................Steuern: 4.000........Nahrung:1....Stufe:1
421Cévennes...................Steuern: 2.000........Nahrung:1....Stufe:1
422Languedoc..................Steuern: 5.000........Nahrung:1....Stufe:1
423 Guyenne....................Steuern: 4.000........Nahrung:1....Stufe:1
424 Gascogne..................Steuern: 5.000........Nahrung:1....Stufe:1
425 Béarn.........................Steuern: 2.000........Nahrung:1....Stufe:1
426Roussillon...................Steuern: 3.000........Nahrung:1....Stufe:1
Kolonialeinnahmen:........Steuern: 10.000......Nahrung: 5
(Seeverbindung: Endhafen 415 Bretagne, Händler: 3/3)
Gesamteinnahmen:...Provinzen:30........Steuern: 122.000......Nahrung: 47
Handelsverträge:
-Spanien
-Portugal
Handelserträge:
29500 (Spanien)
+17000 (Portugal)
---------------------------
= 46.000
Militärunterhalt: 75.000 Gold
Französische Armee (385 Ile de France)
Kommandeur: General Villars**** (+1/+1/+0/+2)
1. Garderegiment
1. Linieninfanterie
2. Linieninfanterie
3. Linieninfanterie
4. Linieninfanterie
5. Linieninfanterie
1. Dragoner Regiment
1. Artillerieregiment
Süd-Französische Armee (422 Languedoc)
Kommandeur: General Bourgogne**** (+3/+1/+0/+0)
6. Linieninfanterie
7. Linieninfanterie
8. Linieninfanterie
9. Linieninfanterie
5. Linieninfanterie
1. Hussaren Regiment
1. Artillerieregiment
Atlantik Flotte (415 Bretagne)
Kommandeur: Admiral Tourville** (+1/+0/+1)
Linienschiff
Fregatte
Fregatte
Fregatte
Fregatte
Mittelmeer Flotte (406 Provence)
Kommandeur: Admiral Dugay Trouin* (+0/+1/+0)
Linienschiff
Fregatte
Fregatte
Am Hofe des Sonnenkönigs wird eine Gesandschaft aus Brandenburg-Preußen vorstellig und bittet um Akkreditierung des neuen ständigen Gesandten Alexander Graf von Wartensleben.
Der französische Außenminister
Jean-Baptiste Colbert, marquis de Torcy
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/be/Torcy_m.jpg
ist Außenminister seiner Majestät.
Im Lande ist sein normaler Aufenthaltsplatz natürlich in unserem schönen Versailles.
http://img705.imageshack.us/img705/2331/versb.jpg
Die Gesandten werden im Hôtel des Affaires étrangères et de la Marine untergebracht.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/16/H%C3%B4tel_des_Affaires_%C3%A9trang%C3%A8res_et_de_la_Marine%2C_fa%C3%A7ade_au_soleil_couchant.JPG
Ferner zu erwähnen ist noch der Stellvertreter des Außenministers, der Comte Pierre Boronne. Über diesen ist wenig bekannt außer seinem schlechten Rufe. Doch diese Dekadenz hat auch seine Vorteile, qualifiziert sie ihn doch hervorragend für den fernen und nahen Osten.
Gerüchteweise überzeugten seine "Argumente" Sultan Mehmed IV. zur desaströsen Belagerung Wiens.
Ausländische Gesandte in Versailles
Alexander Graf von Wartensleben aus dem Königreich Preußen und dem Kurfürstentum Brandenburg
Francesco de Medina y Fernández de Córdoba aus dem Königreich Spanien
Don Nevio da Portalegre aus dem Königreich Portugal
Georg Christoph Freiherr von Hasslang aus dem Kurfürstentum Bayern
Wladimir Kutschenkov aus dem Zarentum Russland
Karl Friedrich von Dhaun aus dem Kurfürstentum Kurpfalz
Französische Gesandte im Ausland
Maxime Ledoux de Quimper in Istanbul
Jerome de Blasseau, Comte de Frejus in Stockholm
Lucien Renouard de Chalon in Lissabon
Almaric Desens in Venedig
Seraphin Durand in der Schweiz
Thierry Azzoug in Turin
Rabastan Zéo de Cahors in Masowien/Warschau
Der Marquis de Torcy begrüßt den preußischen Gesandten Alexander Graf von Wartensleben herzlichst. Während Pagen sich um das Gepäck kümmern führt Colbert den Grafen in einen nahegelegenen Park. Bei einer Rast werden köstliche Speisen und Getränke serviert.
In der Nacht findet ein großartiges Feuerwerk zur Begrüßung statt:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/83/Jacques_Callot_Feu_d%27Artifice_sur_l%27Arno.jpg
In den belebten Gassen von Paris watet Jakob, Diener des Freiherrn zu Laubheim durch eine zähe Brühe in der alle Arten von Müll nebst menschlicher und tierischer Fäkalien schwimmen. "Was für ein abscheulicher Ort!" jammert er selbstmitleidig, wobei er an die sanften Hügel, die Wälder und Felder seiner Heimat, der hessischen Lande denkt. "Hoffentlich wird der Freiherr einfach zurückgeschickt. Wozu in drei Teufels Namen braucht der Landgraf einen Botschafter an diesem gottverlassenen Ort?"
Admiral Yamamoto
25.05.11, 22:10
Nach einer langen Reise, die ihn und sein kleines Gefolge quer durch Europa geführt hat, erreicht Ahmad Muhamad ben Ahmed Paris und bittet am Hofe des Sonnenkönigs um seine Akkreditierung als ständiger Gesandter des Beherrscher der Gläubigen.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/aa/The_Porteous_Mob_James_Drummond.jpg
Als der Abend anbricht bevölkert immer mehr Pöbel die Pariser Straßen. Besonders die osmanische Gesandschaft, aber auch der hessische Freiherr wecken sein Interesse.
Bettler und Kinder "flehen" bereits aggressiv um Almosen und in Nebengassen hört man Getuschel und sieht Schatten huschen.
Ein älterer Händler, der mit Gehilfen auf einem nahen Marktplatz seine Waren ins Nachtlager sieht dem Treiben eine Weile zu und geht dann entschlossen auf die offensichtlich fehl am Platze befindlichen Gesandten zu:
"Eure Exzellenzen, verzeiht die Störung, aber um diese Zeit ist Paris ein gefährlicher Ort. Mir scheint sie haben sich verlaufen, darf ich untertänigst meine Hilfe anbieten?"
Admiral Yamamoto
26.05.11, 09:58
Die Leibwächter des Osmanischen Gesandten, offensichtlich etwas nervös und besorgt ob der Sicherheit ihres Schutzbefohlenen, wirbeln herum und greifen an ihre Schwerter, werden von dem Gesandten jedoch mit scharfen Worten zurückgepfiffen.
Der Gesandte mustert den Händler kurz, bevor er ein diplomatisches Lächeln auf sein Gesicht zaubert. "Msa-el-cher guter Mann", spricht er in Arabisch, da er nicht glaubt, dass das Pariser Volk die türkische Zunge spricht, "Verzeiht die Unfreundlichkeit meines Gefolges. Sie sind nervös, denn es scheint tatsächlich so, als das wir uns verlaufen hätten. Ist es nicht so, dass Paris den Sitz des Sonnenkönigs beherbergt?"
Aus dem Dunkel der anliegenden Gassen heraus mustert Georg Kreuschnitz die Szenerie und kann sich eines spöttischen Lächelns nicht erwehren, als er die Krummsäbel im Zwielicht der Pariser Laternen blitzen sieht. Der Geheimrat des sächsischen Königs registriert die Enspannung der Situation, zieht daraufhin seinen Hut etwas tiefer in die Stirn und entschwindet in die hereinbrechende Nacht....
[off topic] Jedes mal, wenn ich die Seite aufrufe, frage ich mich, ob die Ladezeit des ausufernden französischen Staatswappens die Wartezeit eines Gesandten wiederspiegeln soll. Und als zweites, ob wohl die Schildwachen des Königs ähnlich aussehen wie die Schildhalter des Wappens und ob es Männer oder Frauen sein sollen. Es trägt zumindest zur Bildung von Gerüchten über den französischen König in der Ukraine bei. [beendet]
[off topic] Jedes mal, wenn ich die Seite aufrufe, frage ich mich, ob die Ladezeit des ausufernden französischen Staatswappens die Wartezeit eines Gesandten wiederspiegeln soll. Und als zweites, ob wohl die Schildwachen des Königs ähnlich aussehen wie die Schildhalter des Wappens und ob es Männer oder Frauen sein sollen. Es trägt zumindest zur Bildung von Gerüchten über den französischen König in der Ukraine bei. [beendet]
(OT)Irgendwie müssen wir ja pompös wirken :tongue:. Ihr habt es also erfasst, die Wartezeit soll die Gesandten in die nötige Ehrfucht und Demut versetzen bevor sie dem wichtigsten Mann der Welt, unserem geliebten Sonnenkönig, gegenübertreten dürfen.(OT)
Die Leibwächter des Osmanischen Gesandten, offensichtlich etwas nervös und besorgt ob der Sicherheit ihres Schutzbefohlenen, wirbeln herum und greifen an ihre Schwerter, werden von dem Gesandten jedoch mit scharfen Worten zurückgepfiffen.
Der Gesandte mustert den Händler kurz, bevor er ein diplomatisches Lächeln auf sein Gesicht zaubert. "Msa-el-cher guter Mann", spricht er in Arabisch, da er nicht glaubt, dass das Pariser Volk die türkische Zunge spricht, "Verzeiht die Unfreundlichkeit meines Gefolges. Sie sind nervös, denn es scheint tatsächlich so, als das wir uns verlaufen hätten. Ist es nicht so, dass Paris den Sitz des Sonnenkönigs beherbergt?"
Der Händler erwidert freundlich lächelnd: "Orientalische Excellenz, die Franzosen sind ein stolzes und leider auch rebellisches Volk.
Der König scheut Paris seit seiner Kindheit, als während der Fronde-Aufstände Rebellen gar bis ins königliche Schlafgemach vordrangen.
Der Sitz unseres großen Königs befindet sich natürlich in Versailles, etwas ausserhalb Paris gelegen. Folgt uns rasch, wir weisen euch den Weg.
Die Kriege der letzten Dekaden haben Unsummen gekostet und die Steuern in die Höhe getrieben. Wenn genug arme Teufel euch um diese Zeit hier herumirren sehen helfen euch auch eure Leibwächter nicht mehr. Lasst uns aufbrechen."
Admiral Yamamoto
26.05.11, 16:05
Der Gesandte weist einen seiner Gefolgsleute an zu ihrer derzeitigen Bleibe zurückzukehren und mit dem Gepäck nachzukommen. Dann setzt er an dem Händler zu folgen, seine Leibwachen dicht folgend.
"Sagt, guter Mann", wendet sich der Gesandte dem Händler auf dem Weg wieder zu, in reinstem Französisch, "was erzählt man sich auf den Straßen von Paris? Ich war mir dessen nicht bewusst, dass die Situation so entflammbar ist."
Der Gesandte ist offensichtlich ein sorgfältig erzogener Diplomat mit einem offenen Sinn für die Welt, auch wenn es mit seiner Erfahrung was das Leben außerhalb des Osmanischen Reiches angeht nicht weit her ist.
Der Händler mahnt den Gesandten zur Eile und bringt die Gruppe schweigend schnellen Schrittes an den Stadtrand von Paris. Nach knapp zweistündigem Marsch hat sie Paris hinter sich gelassen und der Händler entspannt sich und rastet.
Jetzt wendet er sich sichtlich erleichtert Ahmad Muhamad ben Ahmed zu:
"Verzeiht mein langes Schweigen edler Herr. Wahrscheinlich ist es das gallische und germanische Blut der Franzosen. Aufstände haben in unserem Lande eine lange Tradition.
Unser König tut jedoch viel um die Situation zu bessern. Aber auch er ist nicht allmächtig, so sind Korruption und Willkür örtlichen Adels immer noch weit verbreitet.
Seit 5 Jahren gibt es aber für die höheren Schichten eine Kopfsteuer, die sogenannte "capitation" die für alle außer die Ärmsten erhoben wird."
Dem Händler entfährt ein langer Seufzer.
"Aber außerhalb Versailles finden die Oberen allerlei Wege sich ihre Kopfsteuer auf kreative Weise wieder vom Volk zu beschaffen. Zum Glück herrscht jetzt aber Friede und es geht zumindest in meinem bescheidenen Geschäft wieder aufwärts."
Eine Weile schweigt der Händler, doch dann platzt er neugierig heraus:
"Verzeiht, uns steht diese Gegenfrage ja eigentlich nicht zu, aber wie sieht es denn in eurer Heimat aus? Wir sind nur ein einfacher Händler, aber haben schon einige Geschichten vom sagenhaften Reichtum und der Schönheit Istanbuls gehört. Könnt ihr uns ein wenig davon erzählen?"
Admiral Yamamoto
26.05.11, 16:55
Der Gesandte lächelt ob der Neugierigkeit des Händlers. "Wisset, Freund, es gibt keinen schöneren Ort an dem ich mir vorstellen könnte mein Leben zu leben als in Konstantinopel. Die goldenen Türme und die atemberaubende Schöhnheit der Blauen Moschee und der Hagia Sophia erinnern einen stets daran, wie reich wir Menschen doch beschenkt sind und wie vergleichsweise wenig wir doch mit unserem Leben anzustellen vermögen. Einem jeden steht es frei durch den Kapali Carsi, den Großen Basar, zu wandeln und dort den Reichtum der Erde zu betrachten. Die Gewürze, das feine Handwerk, fein gearbeitete Kleidung, warhaftig, ich meine behaupten zu dürfen, dass der Kapali Carsi der wohl geschäftigste Platz der Erde ist. Unser erhabener Sultan Mustafa II., Beherrscher der Gläubigen und Verteidiger des Bosporus, tut viel für die Armen, wie es der Qur'an verlangt. Wahrhaftig, viele sagen hinter vorgehaltener Hand, dass er während der Zeit zwischen seiner ersten und nun zweiten Regierung viel getan hat und nun von noch größerer Weisheit und Milde ist."
Der Gesandte lächelt bei seinen Gedanken an die goldene Heimatstadt.
Währenddessen findet in einer abgerissenen Spelunke inmitten des Montmatres eine eigenartige Szene statt. Fünfzehn Sous wechseln den Besitzer als Gregor Kreuschnitz seinem Gegenüber- einem namenlosen Kutscher- einschärft, dass der noch vor dem Morgengrauen gen Versailles aufzubrechen hat.
Man kommt überein, dass die Kutsche keinen weiteren Passagier aufnehmen wird und, dass keine Fragen gestellt werden.
Kreuschnitz steht danach grußlos auf und verlässt dieses Rattenloch, nicht ohne zuvor angewidert die Plörre auf den Boden zu spucken, die sie hier Wein nennen.
"...und das alles wegen dem vermaledeiten Erz" hört man Ihn noch murmeln als er in der Pariser Nacht verschwindet.
Der alte Händler bekommt einen wehmütig-neidischen Gesichtsausdruck. Gerne würde er mal in den Osten auf Geschäftsreise gehen, hätte er die Mittel.
Er wünscht der Gesandschaft alles Gute und deutet mit dem Arm die Straße entlang: "In ca. 40 Minuten sollte eure Excellenz wenn sie dieser Straße folgt in Versailles eintreffen."
Schon auf der Hälfte des Weges kommen der Gesandschaft jedoch Maison du Roi Truppen entgegen und geleiten sie unter allen Ehren sicher nach Versailles.
http://pmexrfz.devhub.com/img/upload/fff2.jpg
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(französische Gardetruppen der Zeit)
Als sie in Versailles ankommen ist bereits ein Maskenball unter dem Motto "Englische Dekadenz" im Gange. Comte Boronne empfängt die osmanischen Gesandten kurz und empfiehlt ihnen sich gleich mit in den Maskenball zu stürzen. Er ist nur kurz angebunden da er eigentlich schon auf dem Weg nach Istanbul sein müsste um als ständiger Vertreter beim Sultan zu weilen.
http://th09.deviantart.net/fs33/PRE/i/2008/296/1/c/Fuck_Louis_XIV_by_linsenallerlei.jpg
(eine der gelungeren Masken auf dem Ball)
the general
30.05.11, 01:14
Eine sehr kostspielig erscheinenden Pferde-Kutsche trifft am Hofe Louis der XIV. ein. Als sie vor dem Eingangsportal anhält, steigen zwei der hinten mitgefahrenen Diener herab und nehmen an der Seite, der zum Eingangsportal zeigenden Tür zur Passagierkabine Haltung an. Einer von Ihnen öffnet diese.
Dann erhebt sich der einzige Passagier in der Kabine und steigt würdevoll aus der Kutsche. Er ist groß, lang und sehnig. Er hat kastanienbraunes Haar und seine Oberlippe wird von einem prächtigen Oberlippenbart bedeckt. Seine dunkelbraunen Augen betrachten ruhig die Umgebung. Auch wenn er der Außenwelt nichts von seinem Inneren preisgibt und sein Gesicht einer Maske gleicht, ist er sichtlich von der Pracht und vom Reichtum beeindruckt, die sich ihm bietet.
Elegant setzt er seinen noch eleganteren Dreispitz auf und schreitet auf das Eingangsportal zu. Währenddessen kommt ihn mit schnellen Schritten ein Diener entgegen und die Wachen nehmen Haltung an, während sie ihn aus den Augenwinkeln aufmerksam beobachten. Mit dunkler wohltönender Stimme ruft er dem entgegenkommenden Diener im bestem französisch zu: "He du da! Melde deinem Herrn, dass Francesco de Medina y Fernández de Córdoba, als Gesandter des spanischen Königs, Carlos des II. eingetroffen ist."
Nach kurzer Wartezeit schreitet der Marquis de Torcy persönlich an der Spitze einer Schar von Dienern und Lakaien auf den spanischen Gast zu und heisst ihn freudestrahlend willkommen.
Eine Ehrenformation der Garde marschiert mit stolzgeschwellter Brust auf und Colbert überlässt es Francesco de Medina y Fernández de Córdoba die Parade dieser besten Krieger Frankreichs abzunehmen.
Währenddessen haben auf einen kaum wahrzunehmenden Wink des Marquis die Diener in einem der Parks eilig ein Festmahl vorbereitet und zur Unterhaltung Musiker und Artisten herbeigerufen. Als die Parade vorüber ist haben die Diener gute Arbeit geleistet und der spanische Gast wird in den Park geführt um sich von der langen Reise bei Speis und Trank erholen zu können.
"In ein paar Tagen werdet ihr eine Audienz mit seiner Majestät höchstpersönlich haben. Bis dahin seid ihr unser persönlicher Gast, wenn ihr irgendeinen Wunsch habt scheut euch nicht ihn uns oder einem unserer Diener mitzuteilen und er wird euch erfüllt werden." meint Colbert sichtlich zufrieden am Ende des Festmahles.
the general
30.05.11, 18:01
"Anscheinend können die Franzosen nicht nur hübsche Paläste bauen, auch die angetretenen Soldaten machten einen tüchtigen Eindruck. Das Festmahl, das sie mir zu Ehren angerichtet haben, war nebenbei auch sehr schmackhaft." sagte er in Gedanken zu sich selbst. Er versuchte es sich nicht anmerken zu lassen, wie beeindruckt er war, aber er war sich ganz und gar nicht sicher, ob der Marquis ihn nicht doch durchschaut hatte. Sein Gesicht nur das preisgeben zu lassen, was er lassen wollte, gehörte für ihn schon seit Jahrem zu seinem Leben dazu, doch der Marquis war sehr subtil vorgegangen, um ihn zu einer Reaktion zu verleiten, die nicht geplant war. In diesem Fall war es auch nicht so schlimm, dem Marquis sein wahres Empfinden, also sein Wohlbefinden zu zeigen. Nachdem er sich den Mund sorgfältig mit einer Serviette abgetupft hatte sagte er: "Euch gebührt mein Dank werter Marquis de Torcy. Das Festmahl war köstlich. Eure Diener und auch die Wachen, wie ich anmerken möchte, scheinen sehr tüchtig zu sein. Ich freue mich jetzt schon darauf, dem König zu begegnen und ihm meine Ehrerbietung zu zeigen. Bis dahin ist es mir eine Ehre, ihr Gast zu sein."
Der Zarewitsch
31.05.11, 21:47
Nach etwas unruhiger Überfahrt geht die "Rainha dos Anjos" im Hafen von Calais vor Anker. Von dort aus gelangt die portugiesische Delegation per Kutsche nach Versailles.
http://www.si-games.com/forum/picture.php?albumid=171&pictureid=2185 |
Wir sind Don Nevio da Portalegre, Abgesandter des Königreichs Portugal. Unser Herr, König Joao V., erbittet höflichst unsere Aufnahme als Botschafter am Hofe Frankreichs.
Don Nevio da Portalegre wird freundlich von einem französischen Diplomaten empfangen und mit allen Ehren zu seinem Quartier gebracht. Allerdings merkt man dem Diplomat und den Dienern wenn man auf feine Nuancen achtet an dass sie nur das Pflichtprogramm abspulen.
Etwas später unterhält sich der Diplomat unbedacht lautstark vor dem Quartier von Don Nevio da Portalegre mit einem Kollegen und übersieht das geöffnete Fenster:"Hoffentlich verschwinden die bald wieder. Dass sie vor einigen Dekaden gegen Spanien revoltierten war sicher ein Fehler. Sie haben lediglich die spanische Herrschaft gegen englische Sklaverei eingetauscht. Dabei können die Engländer sie sowieso nicht schützen sollte Spanien sich entschließen Portugal zurückzuerobern."
Das Geschimpfe und Gespotte geht noch eine Weile weiter und schließlich gehen die beiden Diplomaten von dannen ohne zu bemerken dass ihr portugiesischer Kollege mit hoher Wahrscheinlichkeit alles mithören konnte.
Der Zarewitsch
01.06.11, 08:31
Don Nevio, dem der Wortwechsel der beiden französischen Diplomaten nicht entgangen war, blieb gelassen. Nur zu gut wußte er wo er sich befand; und er wußte auch warum der König eines der erfahrensten und dickhäutigsten Mitglieder seines diplomatischen Korps hierher entsandt hatte. Zu einem seiner Lakaien sprechend:
http://www.si-games.com/forum/picture.php?albumid=171&pictureid=2185 |
Mauricio! Schließe er die Fenster. Wir sind erschöpft von der langen Reise und möchten uns ausruhen.
Balduin v.Bouillon
01.06.11, 15:34
Nach einer langen Reise durch halb Europa erreicht eine kleine Gruppe aus dem fernen Bayern Versailles. Georg Christoph Freiherr von Hasslang, Diplomat aus Bayrischen Landen, blickt ein wenig verträumt und zugleich beeindruckt von all dem Prunk und der ganzen Pracht die Versailles seinen Gästen bietet.
Jedoch hat von Hasslang einen wichtigen Auftrag zu erfüllen der seiner vollen und ganzen Aufmerksamkeit bedarf.
Georg Christoph Freiherr von Hasslang schickt einen Bediensteten zu Jean-Baptiste Colbert, marquis de Torcy mit der bitte ihm zu empfangen.
Georg Christoph Freiherr von Hasslang
http://www.portrait-hille.de/holiday/images/dsc02246.jpg
Nach einer Weile erscheint der Marquis de Torcy. Er macht einen etwas derangierten Eindruck und ist noch mitgenommen von den ausgiebigen Feiern mit den spanischen Gästen der letzten Tage.
Müde, aber erfreut begrüßt er den bayrischen Freiherr. Nachdem die diplomatischen Formalitäten rasch erledigt sind wendet er sich einem seiner Lieblingsthemen zu, der Jagd.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/98/Labors_of_the_months_in_Tres_Riches_Heures_du_Duc_de_Berry_-_December.jpg/515px-Labors_of_the_months_in_Tres_Riches_Heures_du_Duc_de_Berry_-_December.jpg
Er gerät mehr und mehr ins Schwärmen und meint plötzlich: "Aber in Frankreich haben wir nicht soviel natürliches Wild. Die bayrischen Alpen und der bayrische Wald bieten da sicher wesentlich mehr. Mein Freund, stimmt es dass man in Bayern noch Bären jagen kann?"
Balduin v.Bouillon
01.06.11, 18:36
Da habt ihr durchaus recht werter Marquis, erst kürzlich vor meiner Abreise ging der Kurfürst auf die Jagd, bei derer er ein wunderschönes Tier erlegte. Ihr und seine majestät Ludwig XIV müssen alsbald, sobald gevatter Frost von dannen gezogen ist unsere schönen Lande bereisen. Ihr würdet staunen welcher Art Tiere ihr bei uns erlegen würdet. Lediglich die lausigen Wölfe trüben des Kurfürsten Freude.
Da müssen wir sobald es das Wetter erlaubt umgehend nach Bayern. Solltet ihr im Frühjahr noch unser Gast sein was wir sehr hoffen so müsst ihr uns in eure Heimat begleiten. Der Marquis betätschelt sein "Bäuchlein".
Ausserdem gelüstet uns nach der guten bayrischen Küche. Habt ihr einen Koch in eurem Gefolge? Wenn ja wäret ihr so gnädig ihm aufzutragen uns ein gutes bayrisches Spanferkel mit Knödeln zuzubereiten?
Eine Kutsche mit dem Löwen von San Marco erreicht Versailles, hält vor den Toren und sorgt prompt für Aufregung. Der Kutscher springt ab, ruft den wachhabenden Offizier und präsentiert diesem eine namenlose Leiche, welche auf dem Bock liegt.
"Herr Hauptmann, bitte lasst eure Wege von Paris hier her besser schützen! Wir wurden unterwegs von einer weiteren Kutsche gestoppt, wo dieser Haderlump mit vorgehaltenem Degen von meinem Herren verlangte, Ihm Akkreditierung, Kleidung und Besitz zu überlassen. Eine Frechheit sondergleichen!" Der Kutscher redet sich so langsam in Rage, als aus der Kutsche ein "So beruhigt euch doch, der Lump ist tot und ich nicht. Den Rest wird der Hauptmann sicher zügig ermitteln",tönt. Daraufhin öffnet sich die Kutschtür und Guiseppe Grimaldi betritt den Vorplatz. Er deutet dem Hauptmann gegenüber eine Verbeugung an und hält diesem eine Schriftrolle mit den bekannten Wappen entgegen.
"Herr Hauptmann, die Serenissima hat mich entsandt um am Hofe eures König die Interessen Venedigs zu vertreten. Seid so freundlich und meldet uns an und", er deutet kurz auf den Bock, "nehmt euch bitte dieses Bündels an".
Balduin v.Bouillon
01.06.11, 23:06
Ja freilich haben wir einen Koch mit dabei. Ich werde ihm direkt nach unserer Ankunft ein herliches Mahl kredenzen lassen. Ich hoffe sehr, das ich in drei Monaten noch bei Hofe erwünscht sein werde. Von Hasslang schaut auf die Ausbeute der heutigen Jagd, 3 Wildschweine und ein Hirsch nicht schlecht für den Anfang.
Werter Marquis, was haltet ihr davon wenn wir nun zurückkehren und Franz sich der schönen Schweine annehmen kann?
Der osmanische Gesandte Ahmad Muhamad ben Ahmed bittet dringlichst um eine Audienz beim König.
Versailles bietet einen seltenen Anblick. Es herrschen, man muss es so nennen, tumultähnliche Zustände. Der etliche tausende Personen zählende Hofstaat ist in Aufruhr und die ganze Maison du Roi versucht mehr schlecht denn recht für Ordnung zu sorgen. Die wildesten Gerüchte gehen um.
Alles begann mit dem Eintreffen des venezianischen Gesandten. Der zuständige Hauptmann war höchst verwundert über die Geschichte Grimaldis. Als er die Leiche näher betrachtet wird sein Gesicht aschfahl: "Das ist ja der osmanische Botschafter!!!!!!!!".
Auch die begleitenden Soldaten sind entsetzt. Nach ein paar Minuten haben sie sich aber soweit beruhigt und auf Befehl des Hauptmanns tragen zwei Soldaten die Leiche und eilen mit ihm und Grimaldi zum Kommandeur der Leibwache zur Berichterstattung.
Sichtlich empört über die dienstwidrige Störung will der zuerst eine Standpauke halten doch bricht dann angesichts der unerwarteten Situation stattdessen in blinden Aktionismus aus und scheucht die gesamte Palastwache auf.
Dann fängt er sich jedoch ebenso und fordert die vier auf ihn zum König persönlich zu begleiten. Dort teilt er den Dienern den Grund seiner Störung mit und wird sofort mit seinen Begleitern vorgelassen.
Dieser nicht alltägliche Vorfall versetzt sogar Louis XIV der schon viel erlebt hat in eine gewisse Erregung.
"Man rufe mir den Außenminister de Torcy herbei!" befiehlt er einem Pagen und hört sich dann schon einmal die Geschichte von den verschiedenen Zeugen an und stellt Rückfragen.
Doch der Marquis ist nicht aufzufinden. (Er hat sich mit dem bayrischen Gesandten von Hasslang ein ruhiges abgelegenes Plätzchen gesucht um seinen Schweinebraten genießen zu können).
In diesem Chaos kommt der neue osmanische Gesandte an. Sämtliches Protokoll und Zeriemoniell ignorierend wird Ahmad Muhamad ben Ahmed tatsächlich sofort zum König gebracht und bekommt so seine Audienz.
Selbst Louis XIV ist gespannt ob der Orientale etwas Klarheit in diese höchst wirre Angelegenheit bringen kann und erteilt ihm umgehend das Wort.
Ahmad Muhamad ben Ahmed tritt vor König Louis XIV und verbeugt sich tief.
O Beherrscher der Franzosen, wir haben Grund zur Klage über Euren Abgesandten Comte Boronne .....
dann fällt sein Blick jedoch auf die Leiche
aschfahl und mit sichtlicher Mühe sich auf den Beinen zu halten stammelt er
aber das bin ja ich .....
Ein Raunen geht durch den Saal. Normalerweise wäre so ein Verstoß gegen das Hofprotokoll nicht ohne Tadel oder gar Folgen.
Doch selbst König Louis XIV ist ratlos. Er mustert die Leiche und den Osmane genau und sagt nachdenklich: "Ihr habt recht, ehrenwerter Morgenländer. Zwischen euch und dem Toten herrscht eine verblüffende Ähnlichkeit."
Offensichtlich neugierig fährt er fort:"Habt ihr hierfür eine Erklärung?"
Gespannt wartet er und die im Saal Anwesenden auf die Antwort, es ist jetzt totenstill.
Ahmad Muhamad ben Ahmed kämpft sichtlich mit sich um seine Fassung wiederzuerlangen.
Er verbeugt sich wiederum vor dem König und antwortet
Eure Majestät ich habe hierfür keine Erklärung....
jedoch, könnte es sein das hier jemand versucht Zwietracht zwischen Frankreich und dem Osmanischen Reich zu stiften.
Aber wer könnte dafür einen Grund haben das es zu Streitigkeiten zwischen unseren Ländern kommt?
Eure Majestät, wer hat die Leiche gefunden und unter welchen Umständen ist dies geschehen.
Der Sonnenkönig deutet auf Grimaldi. "Der vor Kurzem eingetroffene venezianische Gesandte Guiseppe Grimaldi hat die Leiche gefunden."
Louis XIV lässt Grimaldi Ahmad Muhamad ben Ahmed die Geschichte noch einmal vortragen.
Dann erinnerte er sich auch wieder der anderen Worte des osmanischen Diplomaten. Seufzend fährt er fort: "Was hat denn unser Ostexperte dieses Mal wieder angestellt? Hoffentlich dieses Mal nicht so schlimm wie 1683 mit Ali Pascha? Aber das Handelsabkommen und unsere kleine Privatangelegenheit gehen doch hoffentlich trotzdem in Ordnung?"
the general
03.06.11, 01:50
Die Amtliche Bekanntmachung des Königs verbreitete sich sehr schnell in den spanischen Landen. Bald darauf erreichte eine Kopie dersselben auch den Gesandten am Hofe des französischen Königs, Francesco de Medina y Fernández de Córdoba. Als dieser sie bekam, ließ er sofort erneut eine Kopie davon anfertigen und gab diese einem französischen Bediensteten, mit dem Auftrag, diese bei Gelegenheit dem König zu überreichen.
Balduin v.Bouillon
03.06.11, 11:24
Der Marquis und Von Hasslang genießen im Quartier der Bayrischen Delegation die Vorzüge ihrer Stellung.
"Marquis ihr müsst hier von Probieren. Nach all dem Wild und der Knödel die wir verdrückt haben wird dies euren Geschmack besonders gut kommen. Wir haben extra einige Bayrische Weißwürstchen mitbegbracht. Diese Leckerrei bekommt ihr nur in Bayern".
Der Marquis greift nach einer Wurschtel, stopt jedoch jeh in seiner Bewegung, als von Hasslang ihn durch einem lauten Ausruf "Halt!" irritiert.
Nie werter Marquis ohne süßen Most, ihr müßt es probieren göttlich. Das Rezept dazu, stammt aus der Familie unseres Kochs. Bereits seine Großmutter konnte es herstellen. Aber was rede ich.."
Von Hasslang greift nach dem süßen Senf und klatscht dem Marquis etwas auf sein Brett, schenkt ihn etwas von der französischen Köstlichkeit nach und führt fort..
"ich meine, werter Marquis, wir sollten bei dieser Gelegenheit auch über die Interessen unserer Reiche sprechen. Was haltet ihr davon? Vielleicht kommen wir dann schneller zum Dessert?
Von Hasslang genehmigt sich einen großen Schluck aus seinem Krug und wartet unberührt auf die Antwort des Marquis.
"Einfach nur köstlich werter von Hasslang. Ihr Bayern wisst einfach zu kochen."
Völlig enthemmt schlemmt der Marquis vor sich hin.
Währenddessen konnte der spanische Gesandte zwar das Dokument einem Diener übergeben, doch Dieser schaffte es vorerst nicht in dem Tohuwabohu zum König vorzudringen. Auch der Außenminister war unauffindbar, so dass sich der Diener damit begnügte es auf Torcys Schreibtisch abzulegen.
Colbert konnte das Dessert nach all den Köstlichkeiten gar nicht erwarten und erwiderte ungeduldig:http://rickyvanpay.files.wordpress.com/2011/01/gluttony.jpg
(Der Marquis, leicht gezeichnet von der Schlemmerei)
"Nun denn, so lasst uns die leidige Arbeit schnell hinter uns bringen. Wir hören."
Ahmad Muhamad ben Ahmed schildert König Louis das Verhalten und Auftreten des Comte Boronne im Palast des Sultans.
Mein Herr lässt anfragen in wie weit wir diesen bestrafen können ohne uns das Missfallen ihrer Majestät zuzuziehen. Desweiteren bittet der Beherrscher der Gläubigen um einen neuen Gesandten an seinem Hofe da Comte Boronne inakzeptabel ist.
Aufgrund dieses für orientalische Verhältnisse völlig unangemessenen Verhaltens muss der Sultan Eure beiden Vorschläge leider ablehnen um nicht die Achtung seiner Untertanen zu verlieren. Über ersteren können wir nochmal reden wenn, wie heisst es doch hier in Europa, Gras über die Sache gewachsen ist.
Das zweite ist leider völlig unmöglich da es zweifelsohne zu Revolten in unseren Landen führen würde.
"Nun gut, dann reden wir darüber wieder wenn genug Wasser über den Jordan geflossen ist" meinte König Louis XIV leicht säuerlich.
"Den Comte Boronne dürft ihr gerne bestrafen nur verschont bitte sein Leben. Trotz allem ist uns dieser alte Haderlump nämlich irgendwie ans Herz gewachsen. Ausserdem hat er doch ab und an gute Einfälle. Wir werden eurem Wunsch entsprechen und einen neuen Botschafter entsenden.
Jetzt aber mein verehrter Ahmad Muhamad ben Ahmed nachdem sich der Trubel soweit geklärt hat wollen wir euch offiziell in Versailles willkommen heißen und keine Mühen scheuen euch euren Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen damit ihr nicht allzusehr Heimweh leiden müsst. Ihr seid herzlich eingeladen heute Abend mit uns zu dinieren und könnt jederzeit direkt Kontakt zu uns suchen wenn von eurer Seite aus diplomatische Fragen auftreten. Diese Ehre genießen nur wenige Botschafter."
Langsam kehrte wieder Ruhe in Versailles ein. Der König jedoch fand Keine.
Kein Handelsabkommen mit den Osmanen und auch schlechte Nachrichten aus Schweden. Ferner der Marquis de Torcy verschollen.
"Warum nur will niemand unsere schönen französischen Waren?" murmelte er immer wieder vor sich hin.
Der Zarewitsch
04.06.11, 17:07
Don Nevio, der sich mittlerweile in Versailles eingerichtet hat, wendet sich nun seinen Geschäften zu und wird beim König vorstellig:
http://www.si-games.com/forum/picture.php?albumid=171&pictureid=2185 |
Majestät, wir danken für unsere Aufnahme als Botschafter am französischen Hof. Gleichzeitig übermitteln wir Eurer Majesatät eine Grußbotschaft unseres Herren. König Joao zeigt sich angesichts des zwischen Frankreich, Spanien und Portugal arrangierten Schutzbündnisses hocherfreut. Sein Glück wäre vollkommen, wenn ihm ein direkter Ansprechpartner Frankreichs an seinem Hofe zur Verfügung stünde. Wir hoffen, dass Eure Majestät dem Wunsche unseres Königs entsprechen möchtet. Was Frankreichs Waren anbelangt, so wäre Portugal überaus interessiert mit diesen handeln zu dürfen. Nur wissen wir zu gut, dass unser kleines Land für Frankreich als Handelspartner wohl eher nicht Betracht kommt. Dennoch wollen wir die Gelegenheit nutzen und Eurer Majestät ein Handelsabkommen anbieten. Wir danken für die Audienz. Bevor wir uns zurückziehen erlauben wir uns als Zeichen unserer Ergebenheit Eurer Majestät diese Schatulle zu überreichen. Sie ist mit Gemmen aus Amazonien verkleidet und befüllt.
Seine Majestät musterte den Portugiesen wohlwollend während dieser sprach. Dann entgegnete er:
"Schön dass ihr euch eingelebt habt. Wir werden eurem Wunsch nach einem Gesandten gern entsprechen. Sobald der abkömmliche Marquis wieder auftaucht wird er einen geeigneten Repräsentanten schicken und ausserdem den Handelsvertrag in seinen Feinheiten ausfertigen. Verzeiht die nicht alltägliche jüngste Aufregung mit dem osmanischen Botschafter und das daduch verursachte Chaos. Und nun folgt mir bitte."
König Louis XIV suchte mit Don Nevio allein ein ruhiges Plätzchen und gab seinen Dienern die Anweisung nicht gestört zu werden.
"Jetzt wollen wir noch einige Worte zu den jüngsten Verträgen wechseln die für fremde Ohren tabu sind" fuhr der Sonnenkönig lächelnd fort.
Balduin v.Bouillon
05.06.11, 11:04
Von Hasslang schenkt dem Marquis und sich einen weiteren Krug Wein ein..
"Wahrlich werter Freund, einen edlen Tropfen haben seiner Majestäts Untertanen gezaubert".
Von Hasslang mustert kurz das Gesicht des Marquis und seine von den Speisen besprenkelte Kleidung. Dann fasst er sich ein Herz.
"Seht werter Freund, seine Hoheit ist in tiefer Sorge. Die bevorstehenden Entscheidungen, die sehr großes Gewicht für uns alle haben werden sorgen für tiefe Sorgenfalten bei seiner Hoheit. Seine Hoheit möchte nichts lieber als seinen Sohn, Kurprinz Joseph Ferdinand auf den spanischen Thron sehen".
Von Hasslang macht eine kurze Pause, er versucht die Gedanken des Marquis zu lesen, jedoch bleibt es für ihn unergründlich.
Wir sind uns aber auch bewußt, wo Bayern, wenn es auch den ein oder anderen Fürsprecher unter den Königen und Fürsten hat, im vergleich mit den übrigen Thronanwärtern steht. Es ist daher nicht in unserem interesse die Nachfolge von Carlos II militärisch zu entscheiden.
Zu sehr litten die Untertanen und besonders das gemeine Volk unserer Länder durch die letzten Kriege.
Erneut mustert Hasslang kurz den Marquis, trinkt einen weiteren Schluck und fährt fort.
"Seine Hoheit ist begierig zu erfahren was seine Majestät Ludwig XIV über diese Causa denkt".
Von Hasslang hofft keinen Fehler gemacht zu haben, in Gedanken geht er seine gesprochenen Worte erneut durch, vielleicht kann er hier in Versailles, weit weg von seiner Heimat seinen größten Erfolg erreichen. Seine Hoheit wird ihn großzügig entlohnen, wenn er seinen Auftrag erfüllen kann.
Am nächsten Tag macht sich der Marquis an seine gewohnte Arbeit. Überrascht erfährt er die wilden Geschehnisse des letzten Tages. In seinem Bureau findet er auch das spanische Dokument auf seinem Schreibtisch.
Umgehend schreitet er zur Audienz mit seinem König.
Die Schelte seiner Majestät über seine gestrige Unauffindbarkeit kann der Marquis geschickt im Keim ersticken. "Verzeiht, mein König, aber wir waren auch nicht untätig gestern. Wir bringen wichtige Neuigkeiten aus Bayern und Spanien."
Der König hört aufmerksam zu und entlässt dann den Marquis mit der Aufforderung in ein paar Stunden wieder zu erscheinen wenn er sich über seine nächsten Schritte im Klaren ist.
"Es wird dann Einiges an Arbeit auf euch zukommen mein treuer Marquis."
Als Colbert auf der Türschwelle ist fällt Louis XIV noch ein:
"Ach ja, wählt schon einmal zwei unserer besten Diplomaten aus und schickt sie nach Portugal und dem osmanischen Reich. Wir wollen schließlich immer noch unsere Sphinx haben."
Der König flüstert dem Marquis noch Anweisungen über das neue Antrittsgeschenk zu.
Balduin v.Bouillon
05.06.11, 16:10
Am nächsten Morgen in seinem Quartier, lässt Von Hasslang das gestrige gemeinsame Essen mit dem Marquis nocheinmal Revue passieren. Die köstlichen Speisen, das ausgezeichnete Dessert und den göttlichen Wein. Aber auch das Gesprochene. Sehr Wortkarg war der Maquis anschließend, von Hasslang hofft keinen Fehler gemacht zu haben. Er schüttelt sich kurz, als ob er seine negativen Gedanken abschütteln vermag und setzt einen Brief für seinen Herrn auf.
Am Abend kommt der Marquis wieder und räuspert sich kurz um den in Gedanken versunkenen König auf sich aufmerksam zu machen.
"Ah, mein teurer Marquis, da seid ihr ja wieder. Wir haben einen schweren Entschluss gefasst. Wir werden auf den spanischen Thron verzichten." Louis XIV bedeutet Stenographen mitzuschreiben.
Seine Majestät Louis XIV gibt bekannt, auf sämtliche Ansprüche auf den spanischen Thron die durch seinen Enkel Philipp V. von Anjou bestehen zu verzichten und die von Spanien vorgeschlagene Lösung zu befürworten.
Wir wollen unseren Untertanen weiteren Krieg ersparen. Sie mußten im letzten Jahrhundert viel zu viel Leid erdulden. Möge unser bescheidener Verzicht ein Jahrhundert des Friedens einleiten. Es erscheint uns nur gerecht sämtliche spanischen Territorien beim spanischen Volk selber zu belassen. Ausserdem sind die bayrischen und österreichischen Ansprüche ohnehin lächerlich, wie wollen diese Länder, ersteres gar ohne Meerzugang und beide ohne jegliche Flotte denn überhaupt ihre Kolonien die sie erben würden verwalten? Für uns ist diese Angelegenheit damit erledigt."
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/c9/Louis14-Q.jpg/375px-Louis14-Q.jpg
"Übergebt meine Proklamation an den Vizelegaten von Avignon. Einen Diplomaten müssen wir nicht damit belästigen sich mit diesem Thema weiter auseinanderzusetzen." Nach diesen Worten erklärte der König die Sitzung für beendet und zog sich in seine Privatgemächer zurück.
Balduin v.Bouillon
07.06.11, 00:40
Nachdem von Hasslang von dem Verzicht Louis XIV auf den spanischen Thron hörte, sendete er unverzüglich mit einen breiten Grinsen eine Eilbotschaft nach München.
Der Herzog wird mich sicher reich entlohnen.
Blastwarrior
09.06.11, 16:23
Der Herrscher von Russland sendet an den französischen Hof den Gesandten
Wladimir Kutschenkov. Er bittet auch gleich um eine Audienz beim französichen Herrscher.
Eingedenk der guten historischen Beziehungen zu Russland wird Wladimir Kutschenkov die Audienz wirklich sogleich gewährt. Die Diener zeigen ihm nur kurz sein Quartier und einige verschwinden mit dem Gepäck dorthin während die Restlichen ihn zur Audienz bei König Louis XIV anmelden.
"Zeigt keine Scheu und tragt nur gleich euer Anliegen vor, es sei denn ihr wollt erst einmal nach der beschwerlichen Reise rasten" begrüßt der König den russischen Diplomaten.
Blastwarrior
09.06.11, 18:48
Die Reise war sicherlich sehr beschwerlich, doch wir haben von unserem Zaren einen Vertrag mitgebracht. Er lautet:
Nichtangriffspakt
zwischen dem Zarenreich Russland, einschließlich aller angeschlossenen Gebiete, Territorien und Kolonien sowie Frankreich, einschließlich aller angeschlossenen Gebiete, Territorien und Kolonien.
Abschnitt I
§1: Während der Laufzeit des Paktes ist es beiden Seiten weder gestattet, der anderen Seite den Krieg zu erklären, noch sich an einer kriegerischen Handlung dritter gegen den Vertragspartner zu beteiligen.
§2: Die Laufzeit des Vertrages beträgt mindestens 2 Jahre.
§2a: Der Vertrag beginnt ab Januar 1700 zu laufen.
§3: Der Vertrag kann nach Ablauf der 2 Jahre, nach Einverständnis beider Partner, um jeweils ein Jahr verlängert werden.
§4: Der Widerruf muss dem Vertragspartner 6 Monate vor in Kraft treten angekündigt werden.
§5: Der Widerruf tritt zum Monatswechsel in Kraft.
§6: Sollte einer der Unterzeichner vor Ablauf des Vertrages sterben, berührt dies die Rechtsgültigkeit des Vertrages nicht. Sodann geht er automatisch auf die Nachfolgeregierung über.
§7: Eine Veränderung des Vertrages bedarf des Einverständnisses beider Seiten, sowie der Schriftform.
§8: Ein Verstoß gegen einen der Paragrafen hat die Zahlung von 100.000 Gold an den Vertragspartner durch den Verursacher zur Folge.
Der Gesandte stellt sich etwas abseits und lässt den König Louis XIV in Ruhe den Vertrag lesen.
"Wir sind mit diesem Vertrag einverstanden und schlagen lediglich die Änderung folgender Passage vor:
§3: Der Vertrag kann nach Ablauf der 2 Jahre, nach Einverständnis beider Partner, um jeweils ein Jahr verlängert werden.
§3: Der Vertrag verlängert sich automatisch nach Ablauf der 2 Jahre um jeweils ein Jahr, es sei denn eine der Vertragsparteien legt Widerspruch ein.
Dann wird der Vertrag nicht verlängert und endet nach Ablauf der festgelegten Dauer.
Wir unterschreiben aber beide Verträge, sollte euch also unser Änderungsvorschlag zur Vereinfachung der Vertragsverlängerung mit dem Ziel der Bürokratieverminderung unnötig erscheinen betrachtet euren ursprünglichen Vertrag als ratifiziert mein guter Wladimir Kutschenkov."
Der König wartet kurz und unterschreibt dann beide Vertragsvarianten und übergibt sie dem russischen Gesandten.
Blastwarrior
09.06.11, 19:14
Diese Klausel die ihr vorgeschlagen habt mit dieser wird auch der Zar zufrieden sein.
Im Namen des Zaren unterzeichne ich hiermit den Nichtangriffspakt zwischen dem Königreich Frankreich und dem Zarenreich Russland.
"Dann lasst uns den Abschluss gebührend feiern." Louis XIV geleitet seinen russischen Gast zu einem vorbereiteten üppigen Staatsbankett.
Das Bankett ist gerade in vollem Gange. Da stürzt eine Gestalt wild schreiend in den Saal: "Diese Barbaren müssen mit Stumpf und Stiel ausgerottet werden. Pfählt sie, kreuzigt sie, schändet sie, kein Tod ist grausam genug für sie. Sie sollen fürchterlich leiden und ihr Tod soll sich scheußlich hinziehen und bis zum letzten Atemzug eine fürchterliche Qual sein. Ich spreche von den Ungläubigen, den muslimischen Teufeln, allen voran ihrem satanischen Sultan.
Seht was sie MIR, Repräsentant Frankreichs, der mächtigsten, stolzesten, schönsten und besten Nation der Erde, angetan haben."
Bei der Gestalt handelt es sich um Pierre Boronne, der seine zerschundenen Füße zeigt und den entsetzten Anwesenden in allen Einzelheiten erzählt was ihm Schreckliches im Sultanspalast widerfahren ist.
Viele der Gäste fallen mit in Boronnes Hassreden ein und die Situation droht ausser Kontrolle zu geraten.
Doch die Maison du Roi trifft noch rechtzeitig ein und kann den Comte Boronne halbwegs unauffällig entfernen und die Meute beruhigen.
König Louis XIV wendet sich flüsternd zu seinem russischen Gast: "Verzeiht die Störung, eigentlich sollten wir Boronne ja aus seinem Amt werfen, aber wir hängen an dem Jungen. Er ist nämlich ein Bastard von uns, den wir während einer früheren Friedenskonferenz mit einer österreichischen Adligen zeugten. Aber für den schlechten österreichischen Erbgutanteil kann er ja nichts, darum bringen wir es nicht übers Herz ihn zu bestrafen. Er ist wahrlich schon genug mit seinem schlechten österreichischen Erbe gestraft, dieses unwürdige Aufbrausen. Aber zum Glück scheinen auch die französischen Erbteile ausreichend durch so dass er alles in allem doch ein guter Junge ist."
http://www.sai.uni-heidelberg.de/~harm/SI/Wappen_Kurpfalz_1700_klein.png
Nach mühevoller Reise über kaum enden wollende französische Straßen, erreicht die Kutsche des Karl Friedrich von Dhaun Versailles. Er ist gekommen, um als neuer Gesandter der Kurpfalz am Hofe des Sonnenkönigs vorstellig zu werden.
"Seid willkommen edler Karl Friedrich von Dhaun" wird er nach kurzer Wartezeit vom Marquis Colbert begrüßt. "Erholt euch erst einmal von der langen Reise und lasst unsere Diener nur jeden eurer Wünsche wissen, es gibt fast nichts dass sie nicht erfüllen können. In Versailles mangelt es an nichts.
Wenn ihr euch dann soweit erholt habt würden wir Morgen gern ein Treffen zwischen euch und seiner Majestät arrangieren, unsererseits aus fallen uns da manch interessante Punkte ein über die es zu reden lohnt."
http://www.sai.uni-heidelberg.de/~harm/SI/Wappen_Kurpfalz_1700_klein.png
Der kurpfälzische Gesandte bedankte sich bei Colbert für die erwiesene Gastfreundschaft und versicherte, er sei erfreut und fühle sich geehrt, vom König der Franzosen persöhnlich empfangen zu werden. Sein Gesichtsausdruck blieb jedoch hart und ernst, als er dies sagte und drückte die versicherte Freude mit nichts aus.
Colbert ist seinerseits durchaus beeindruckt wie gelassen Karl Friedrich von Dhaun blieb. Am nächsten Tag geleitet er ihn zu der versprochenen Audienz mit König Louis XIV.
Der König war sichtlich erbost. "Marquis Colbert, was wir so aus Europa und aus Rom hören gefällt uns gar nicht. Wir haben großzügig auf das spanische Erbe verzichtet damit es den Spaniern zufällt. Aber die Bayern und Österreicher scheinen nicht daran zu denken es uns gleichzutun. Mein lieber Colbert, wir müssen jetzt euch damit beauftragen nach Rom zu reisen. Wenn Spanien das Erbe nicht bekommen kann dann wollen wir es eben für uns einfordern!"
Duke of York
14.06.11, 21:21
Ein Eilbote aus London (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?p=710510#post710510) übergibt den Wachen einen Brief mit dem Siegel des Lordkanzlers.
Der Dringlichkeit bewusst, wird dieser Brief sofort an den König geleitet.
Der König öffnet den Brief uns liest:
Eure Majestät,
heute haben unsere Agenten in London ein subversives Element dingfest gemacht. Es handelt sich offenbar um einen Aufrührer und Hochstapler. Er gab sich als ein Comte de Boronne aus und gab vor, in Eurem Auftrag als Botschafter an den Hof Ihrer Majestät Königin Anne gesandt worden zu sein.
Er trug dann aufwieglerische Reden vor und faselte wirr von Rechten des spanischen Volkes und dessen rechtmäßigen Erbes und Anspruch auf Ländereien der spanischen Krone.
Es ist völlig ausgeschlossen, dass dies die Worte aus Eurem Munde sein sollen. Wir weisen eindringlich darauf hin, dass derlei aufwieglerische Reden beim Pöbel sehr schnell zu Unruhen und Revolten führen können, die sehr schnell selbst ein gekröntes Haupt den Kopf kosten könnten.
Wir haben daher sofort reagiert und dieses Subjekt dingfest gemacht.
Er befindet sich momentan in unserem sichersten Verlies im Tower of London und Wir stellen es dem Gutdünken Eurer Majestät anheim, auf welche mehr oder weniger schmerzvolle Art diesem Lump der Garaus gemacht werden mag.
Sofern Eure Majestät eine Belustigung des eigenen Hofstaates durch eine Hinrichtung wünscht, würden Wir Uns glücklich schätzen, Euch den Delinquenten zur Zuführung zum Scharfrichter überstellen zu dürfen.
In Erwartung Eurer weisen Entscheidung verbleiben Wir,
Hochachtungsvoll,
Sir Nathan Wright,
Lordkanzler Ihrer Majestät Königin Anne,
Lordhüter des Großen Siegels von England
"WIE BITTE?"
König Louis XIV glaubt sich verlesen zu haben. Er liest den Brief noch einmal und fährt dann den englischen Boten an:
"Natürlich ist der Comte unser offizieller Gesandter. Da der Marquis bereits in Rom weilt haben wir um die Wichtigkeit unserer Mission zu unterstreichen seinen Stellvertreter, den Comte nach England geschickt. Er ist mit allen Vollmachten ausgestattet."
Der König denkt an das osmanische Debakel und fährt friedlicher fort.
"Etikette ist jedoch nicht seine Stärke. Sollte er einen gravierenden Fehler gemacht haben bitten wir dies zu entschuldigen.
Uns ist jedoch sehr daran gelegen die Angelegenheit des spanischen Erbes zu diskutieren und nach einer friedlichen Lösung dieses Problems zu suchen.
Sollte England also Interesse an dem Versuch des Findens einer Lösung der Erbstreitigkeiten haben bitten wir darum entweder einen englischen Vertreter hierzu nach Versailles zu schicken oder unverzüglich die Verhandlungen mit dem Comte aufzunehmen.
Ferner ist der Comte sofort freizulassen und fortan gebührend zu behandeln.
Nun geht und überbringt diese Worte umgehend dem Lordkanzler. Einer unserer Diener hat eine Mitschrift angefertigt, lasst euch eine Kopie überreichen."
Louis XIV suchte daraufhin ein wenig Zerstreuung und ließ sich von seinen Architekten Modelle geplanter neuer Prunkbauten zeigen. Der Stress der letzten Wochen hatte ihm gezeigt dass er nicht mehr der Jüngste war. "Hoffentlich kein neuer großer europäischer Konflikt an dem wir teilnehmen müssen" hörte man den König des Öfteren sagen.
Der osmanische Gesandte Ahmad Muhamad ben Ahmed bittet dringend um eine Audienz beim König !!!
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