Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : RP Großherzogtum Toskana
Carl the Great
20.05.11, 17:41
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Großherzogtum Toskana
Hauptstadt: Florenz
http://www.si-games.com/forum/picture.php?albumid=170&pictureid=2168
Herrscher:
Seine königliche Hoheit der allerdurchlauchtigste Großherzog Cosimo III. de Medici
Großmeister des Ordens des Heiligen Stephan
Provinzen:
401 Firenze...................Steuern: 4.000........Nahrung:1....Stufe:1
400 Siena.....................Steuern: 3.000........Nahrung:1....Stufe:1
Handelseinahmen:
Seehandel, Genua – Firenze, Provinzen: 4, Vorteilshandel 6.000 Gold pro Monat.
Seehandel, Jütland - Siena, Provinzen: 11, 7.000 Gold pro Monat.
Gesamteinnahmen:...Provinzen: 2........Steuern: 20.000......Nahrung: 2
Carl the Great
23.05.11, 16:04
Herzogliche Armee der Toskana (400 Siena.)
Kommandeur: General San Mario* (+0/+0/+1/+0)
Einheiten:
1. Linieninfanterie
1. Miliz Regiment
2. Miliz Regiment
1. Dragoner Regiment
Militärunterhalt: 8.000 Gold
Carl the Great
24.05.11, 16:29
Verträge:
Freundschaftsvertrag mit dem Königreich Frankreich
Staatsehe mit der Kurpfalz
Handelsvertrag mit der Republik Genua
Handelsvertrag mit dem Königreich Dänemark und Norwegen
Carl the Great
24.05.11, 16:32
Bekanntmachungen seiner Allerdurchlaucht Großherzog Cosimo III. de Medici:
Es sei bekannt, dass folgende Herren als ständige Gesandte Aufnahme am toskanischen Hofe gefunden haben:
Lucinho da Grândola für König Joao V. von Portugal
Gunther Dongson für König Friedrich IV. von Dänemark
Manfredo Pavarotti für Herzog Rinaldo d'Este von Modena
Antonio Vivaldi für Doge Alvise Mocenigo II. von Venedig
Stefano de Passano für Doge Girolamo De Mari von Genua
Es sei bekannt, dass folgende treue Diener an fremden Höfen den Dienst als Gesandte verrichten:
Tiziano Hans Sturm bei Kaiser Leopold I.
Sebastiano Liborio Rana bei König Joao V. von Portugal
Rocco Siffredi bei König Friedrich IV. von Dänemark
Tommaso Bartalotti bei Herzog Rinaldo d'Este von Modena
Erminio Durante Rustici beim Dogen Girolamo De Mari von Genua
Gianmarco Desiderio Alemagna beim Dogen Alvise Mocenigo II. von Venedig
Alfredo Cipriani bei Herzog Vittorio Amadeo II. von Savoyen
Es sei bekannt, dass sich folgende Personen in Kost und Logis am florentinischen Hof oder in dessen Diensten befinden:
Ferdinando de Medici, Erbprinz
Concetto Settimio Caito, Hofkämmerer
Giovanni Maria Pagliardi, Hofkapellmeister
Luciano Alò, Entdecker
Bartolomeo Cristofori, Instrumentenbauer
Bernardo Pasquini, Musikus
Es ist später Nachmittag als ein einzelner Reiter im wilden Galopp durch die Gassen Florenz prescht und sein Pferd vor dem Hause des Giovanni Domenico Feretti zum stoppen bringt. "Giovanni, kommt heraus, ich bin es Antonio" ruft der Reiter lachend und erneut "Giovanni, ihr fauler Hund, regt euch!"
In der Tat öffnet sich die Tür und ein junger Mann tritt heraus.
"Vivaldi, seid Ihr wieder gekommen um unsere Ohren zu quälen?" ruft er lachend.
Kurz darauf liegen sich die beiden in den Armen und gehen durch die Tür in das Haus.
"Was tut ihr schon wieder hier?" fragt der Florentiner seinen venezianischen Gast. Dieser grinst verschmitzt und eröffnet dem verblüfften Gastgeber, dass er als Gesandter des Venezianischen Rates den Auftrag hat mit dem Fürsten Kontakt aufzunehmen um die weitere gemeinsame Zukunft zu besprechen.
"Wie habt Ihr dies geschafft, Ihr Schlitzohr?" fragt Giovanni seinen Gast.
"Das berichte ich später, nun reicht uns einen Wein. Ich werde morgen versuchen bei eurem Fürsten vorstellig zu werden..."
Der Zarewitsch
31.05.11, 18:21
Nach kurzer Überfahrt macht die "Bom Jesus" im Hafen von Livorno fest. Wenig später erreicht die portugiesische Delegation den Palazzo Medici zu Florenz.
http://www.si-games.com/forum/picture.php?albumid=171&pictureid=2183 |
Wir sind Don Lucinho da Grândola, Gesandter seiner Majestät, Joao V., und möchten höflichst um Aufnahme am florentinischen Hofe bitten.
Stupor Mundi
01.06.11, 03:29
Es ist mitten in der Nacht, als in einem der besten Weinlokale der Stadt die Tür aufgestoßen wird. Herein stolpert ein korpulenter Betrunkener, der sich am Tresen festhält und lallt: "Sono Manfredo Pavarotti, legato di duca di Modena." Dann sackt er auf dem Boden zusammen, worauf der Wirt ihm ein großes Glas mit Chianti Classico reicht. Daraufhin erhebt sich der Fremde, murmelt ein paar Worte, die klingen wie "falsche Locke", und verlässt das Lokal.
Wenig später betritt er den Palazzo di Medici, doch wegen der späten Stunde wird er nicht mehr vorgelassen. Er übergibt dem Kammerherrn sein schlampig ausgefülltes Akkreditierungsschreiben und gesellt sich würfelspielend zu den wachhabenden Wachen, während er geduldig auf den neuen Morgen und seine Vorladung zum Herzog zu Florenz wartet.
Am nächsten Morgen reitet Antonio, nunmehr deutlich besser gekleidet zum Palast des Herzoges und ruft die sichtlich mürrische Wache an: "He, Ihr da, gewährt uns Einlass wir sind ein Gesandter der Serenissima!" Die Wache lacht angesichts des jugendlichen Alters des Reiters und ignoriert diesen einfach.
Als jedoch vor dem Soldaten eine Schriftrolle mit dem allseits bekannten Löwensiegel von San Marco in den Staub fällt, erschrickt dieser, verbeugt sich mehrfach und der Landsknecht eilt in den Palast, vorsichtig die Rolle vom Staub befreiend...
Carl the Great
06.06.11, 19:08
Ein fein gewandteter Bediensteter erscheint bei den wartenden Gesandten:
"Werte Herren, im Namen seiner Durchlaucht Großherzog Cosimo III., heiße ich euch herzlich am Hofe willkommen. Mein Name ist Concetto Settimio Caito, ich bin der Hofkämmerer seiner königlichen Hoheit. Zu euren Diensten."
Elegant verneigt sich Caito vor den Herren, bevor er weiterspricht.
"Edler Don Lucinho da Grândola, wir fühlen uns geehrt, dass seine königliche Hoheit Joao V. euch auf den weiten Weg zu uns geschickt hat. Gerne nehmen wir euch als Gesandten am florentinischen Hofe auf. Wir hoffen, ihr hattet trotz der Winterstürme eine angenehme Überfahrt. Solltet ihr eine Audienz wünschen, lasst es mich jederzeit wissen."
Wieder verneigt sich Caito und wendet sich dann mit einem skeptischen Blick dem nächsten Wartenden zu: "Antonio Vivaldi, nehme ich an? Werter Herr, das Löwensiegel von Venedig ist immer gerne gesehen im Großherzogtum Toskana. Gerne wird euch seine Allerdurchlaucht empfangen. Jedoch, verzeiht mir, zunächst diesen etwas ungewöhnlichen Wunsch vorzutragen: Der Erbprinz, Ferdinando de Medici, hat das Gerücht vernommen, ihr wärt ein Meister der Musik und bittet euch, zunächst ihm die Aufwartung zu machen. Ohne dies selbstverständlich seinem Vater mitzuteilen." Ein feines Lächeln scheint die Lippen Caitos zu umspielen, bevor er sich auch vor dem jungen Vivaldi verneigt.
"Wir hatten Schwierigkeiten, euren Namen zu entziffern, edler Sono Manfredo Pavarotti!? Wir freuen uns, euch als Gesandten seiner Allerdurchlaucht Herzog Rinaldo d'Este, am Hofe willkommen zu heißen. Seine Allerdurchlaucht erwartet euch in seinem Studienraum. Bitte folgt mir."
Der Zarewitsch
06.06.11, 19:19
Don Lucinho nimmt erfreut die Worte des Hofkämmerers entgegen und erwidert:
http://www.si-games.com/forum/picture.php?albumid=171&pictureid=2183 |
Edler Don Concetto, wir bedanken uns für die Aufnahme am Hofe Firenzes. Die Überfahrt war ein Vergnügen. Neptun war uns wohlgesonnen. Seine Majestät, König Joao lässt durch uns bestellen, dass er es sehr begrüßen würde, wenn auch er an seinem Hofe einen direkten Ansprechpartner aus der Toskana hätte und verbindet seinen Wunsch mit einer entsprechenden Einladung.
Stupor Mundi
06.06.11, 19:55
Manfredo Pavarotti erhebt sich mit den Worten: "Edler Hofkämmerer, Uns dünkt, dasz unsere Art der Aussprache der italienischen Sprache sich von der Euren unterscheidet. Daher bedienen wir uns der Einfachkeit halber der lingua franca. Unser Name ist Manfreo Pavarotti, und wir folgen Euch gern zu Eurem Herrn und Gebieter."
Ob der Anspielung auf seine musikalischen Fähigkeiten umspielt ein Lächeln die Augen Vivaldis. Aufmerksam mustert er Caito und sammelt kurz seine Gedanken.
"Mein lieber Concetto Settimio Caito, wir freuen uns darauf dem Erbprinz unsere Aufwartung machen zu dürfen. So es euch keine Mühen bereitet, bitten wir euch darum eine baldige Begegnung zu arrangieren."
Antonio steigt von seinem Pferd ab, blickt kurz zu der immer noch starr stehenden Wache, tippt grinsend an seinen Hut und wartet darauf, dass ihn jemand mit Ferdinando de Medici bekannt macht. Aus dem Augenwinkel blickt er währenddessen dem sich entfernenden Caito nach und reibt sich nachdenklich das Kinn.
Kurfürst Moritz
07.06.11, 11:33
Mit Staub bedeckt erreicht eine Gesandtschaft aus Genua die prachtvolle Residenzstadt Florenz im Herzogtum Toskana.
Von den Torwachen nach dem Begehr gefragt reicht der in rotem Gewande gekleidete Anführer der Gesandtschaft einem Wachposten eine Schriftrolle.
"Mein Name ist Stefano de Passano. Ich ersuche um eine offizielle Bestätigung eures Großherzogs für meine Aufgabe als Botschafter zwischen unseren beiden Staaten."
Carl the Great
07.06.11, 17:38
Cosimo III. sitzt in seinem sogenannten Studierzimmer am Sekretär als ihm ein merkwürdiges Schriftstück zwischen seinen Papieren auffällt. Zögernd bricht er das kaiserliche Siegel und liest stutzend den Inhalt des Schreibens.
Als der Hofkämmerer Caito die Tür öffnet, hört er seinen Herrn noch murmeln: "So so, der Kaiser interessiert sich für die italienischen Belange..." Aufblickend fragt dieser: "Caito, habt ihr mir dieses Schreiben hergelegt?" "Euer Allerdurchlaucht, ein Schreiben des Kaisers ist mir nicht bekannt", antwortet dieser irritiert, fährt jedoch ohne zu Zögern fort: "Der Gesandte Modenas, Manfredo Pavarotti, wartet in der Vorhalle." Cosimo III. winkt seinen Kämmerer hinaus und verstaut das Schreiben sorgfältig.
Dann erhebt er sich und erwartet Manfredo Pavarotti in stolzer Haltung.
Carl the Great
07.06.11, 17:48
Kaum haben sich der Hofkämmerer und der Gesandte Genuas entfernt, erscheint wie auf Kommando ein mittelgroßer, gerade gewachsener Mann mit römischer Nase. Trotz seines fortgeschrittenen Alters erscheint er noch immer feingliedrig wie ein Jüngling. Zielsicher strebt er dem jungen Vivaldi entgegen.
"Ähm, seid ihr Antonio Vivaldi? Mein Herr und Gönner, Ferdinando de Medici, erwartet euch mit einer mir durchaus unverständlichen Ungeduld. Erlaubt mir, mich vorzustellen! Ich bin Giovanni Maria Pagliardi, Hofkapellmeister. Ihr habt gewiss schon von meinen Werken gehört!?"
Ein wenig abschätzig aber durchaus auch neugierig betrachtet er den Gesandten Venedigs. "Wie auch immer, bitte folgt mir in den Flügel meines Herrn." Ohne eine Antwort abzuwarten, dreht Pagliardi sich um und schreitet voraus.
Carl the Great
07.06.11, 18:04
Der Wachposten blickt zunächst verständnislos abwechselnd die Schriftrolle und Stefano de Passano an. Dann scheint er jedoch eine Idee zu haben.
"Nun, edler Herr, ihr könnt euch direkt zum Palast begeben. Folgt einfach dem Flusslauf bis zur alten Brücke der Goldschmiede, dort ist er nicht mehr zu verfehlen. Gerne kann aber auch ich gegen einen kleinen Obolus diese Schriftrolle dorthin bringen." Ein schelmisches Lächeln umspielt die Lippen der Wache und er streckt Stefano de Passano die geöffnete leere Hand entgegen.
Kurfürst Moritz
07.06.11, 18:35
Mit leichtem Emporziehen der linken Augenbraue aber ansonsten ohne jegliche Verwunderung gibt Stefano de Passano dem Wachposten ein paar genovische Silberlinge; stammte er selbst ja auch aus einem Staate von Handeltreibenden und hatte bereits von den Sitten des Feilschens und Bestechens in der Toskana gehört. Er kannte sich auf diesem Gebiet auch sehr gut aus. Nicht ohne Grund war er vom ehrwürdigen Dogen zu dieser Mission entsandt worden.
"Hier, nehmt diese Penunzen und überbringt die Botschaft." spricht er zu der Wache.
"Es ist der Wunsch unseres Dogen, dass auch weiterhin zwischen unseren beiden Staaten gehandelt wird. Um dies zu bekräftigen entsandte er mich hierher."
Erfreut mit Giovanni Maria Pagliardi einen weiteren Kenner der schönen Künste gefunden zu haben, folgt Antonio Vivaldi diesem in den Flügel des Erbprinzen...
Stupor Mundi
08.06.11, 01:56
...den wenige Augenblicke zuvor bereits Manfredo Pavarotti aufgesucht hat: "Geschätzter Großherzog, mein Name ist Manfredo Pavarotti, und ich komme direkt aus Modena, dessen Herzog, Rinaldo III., mich zu Euch geschickt hat. Ich bitte um Bestätigung meines Gesandtenstatus durch Euch."
Montesquieu
08.06.11, 12:57
Gunther Dongson konnte die Schönheit der prächtigen Renaissance-Stadt Florenz nicht richtig genießen, als diese nach langer Reise endlich am Horizonte auftauchte. Die Reise über die Alpen war sehr beschwerlich gewesen. Gunther schlug sich auf sein Wams, um den norditalienischen Staub loszuwerden, der ihn so lange malätrierte.
Ihm gegenüber und neben ihm kicherten seine Frau und ihre Zimmermädchen, die Gunther auf Schritt und Tritt folgten. Sie beliebten sich nun Sonnenscheinmädchen zu nennen, ob des milden italienischen Wetters, dass öfters blauen Himmel versprach, als in Dänemark. Diese Pietesse liess Gunther Dongson den Mädchen durchgehen, der Hühnerhaufen war ihm eh mehr Freude als Anstrengung.
Er strich sich über seinen Schnurrbart, als er durch das Stadttor in Richtung Arno fuhr, um zum Palast des Großherzogs zu gelangen. Er würde hier wohl sehr gerne als Gesandter des Königs von Dänemark und Norwegen leben.
Die Glocken der Santa Maria del Fiore schlugen 12 Uhr Mittags. "Ding Ding Dong"
Carl the Great
08.06.11, 16:10
"Edler Manfredo Pavarotti, gerne heiße ich euch als Gesandten am Hofe willkommen. Möge unsere gute Nachbarschaft in Frieden und Eintracht noch lange bestehen", sprach der Großherzog und so ward Pavarotti als Gesandter Modenas am Hofe der Toskana akkzeptiert.
Das Gespräch wurde unvermittelt durch aufgeregtes Stimmengewirr vor der Tür unterbrochen, die kurz darauf schwungvoll vom Hofkämmerer Caito geöffnet wurde. Dieser hielt ein Schriftstück in der Hand, mit dem er durch die Luft fuchtelte.
"Euer Allerdurchlaucht, Luciano Alò ist von seiner Mission zurück!"
Cosimo hob eine Augenbraue hoch und versuchte, seine Neugier und Ungeduld vor Pavarotti zu verbergen. "Verzeiht die Unterbrechung, Signor Pavarotti, wichtige Staatsgeschäfte. Gerne können wir heute Abend gemeinsam dinnieren."
Als sich der Gesandte Genuas entfernt hatte, riss Cosimo das Schreiben förmlich an sich und überflog es hastig und begierig. "Er hat etwas entdeckt!" rief Cosimo aus. "Caito, setzt eine Nachricht auf! Alò soll zwei Schiffe ausrüsten und dieses Land in Besitz nehmen. Möge der Herr für ein gutes Gelingen sorgen!"
Carl the Great
08.06.11, 16:13
Auf dem Weg zur Schreibkammer begegnete Caito einer Wache, die ihm das Schreiben aus Genua überreichte. "Warum ist der Gesandte nicht selbst erschienen!? Du hast doch wohl nicht etwa Geld für diesen Botendienst genommen, du Lump? Was soll Signore de Passano von uns denken. Suche ihn auf und bestätige ihm seinen Status als Gesandter. Hinfort!"
Montesquieu
08.06.11, 17:07
"Hurtig! Hurtig! Ladet alles ab!"
Gunther trieb die italienischen Tagelöhner, die sein Hausverwalter in weiser Voraussicht eingestellt hatte zur Eile an. Noch heute wollte er seinen Antrittsbesuch machen. Doch ohne ein Bad würde er sich nicht vor den Großherzog wagen wollen.
"Eitelkeit, oh du Eitelkeit..." flüsterte er in seinen perfekt gestutzten Schnurrbart. Heute würde er sich wohl auch mit den feinsten Ölen abschmirgeln lassen. Der erste Eindruck war oftmals entscheidend. Darum hatte Friedrich IV. wohl auch ihn zu den feinsinnigen Italienern mit dem feurigen Temperament geschickt. Seine nordischen Landsleute waren oftmals zurückgenommen, introvertiert. Zwei Eigenschaften, die Gunther so fremd waren wie das Zölibat der katholischen Priester.
"Beeile dich! Christa lässt schon das warme Wasser ein!" Gunther blickte hoch und sah noch die blonden Locken seiner Ehefrau Freja aus dem Fenster verschwinden.
"Nun, Burschen, macht mir keine Schande!" Rief er den italienischen Knechten auf französisch zu. Im Vorbeigehen gab er einem besonders renitenten Exemplar von Tagelöhner noch einen kleinen Schlag mit seinem Gehstock mit. Schnellen Schrittes ging er die Treppe in das üppig eingerichtete Badezimmer. Der alte König hatte sich wahrlich nicht lumpen lassen. Das Budget, was er in der Toskana zur Verfügung hatte, überstieg wohl das der anderen Gesandten bei weitem.
"Ha! Aber was soll der alte Kostverächter von Staden schon mit Wein, Weib und Gesang bei den Calvinisten wollen?" dachte er und kräuselte seinen Schnurrbart zwischen Daumen und Zeigefinger der linken Hand.
"Morgen müssen wir unbedingt eines dieser Concerti besuchen Freja..." Durch einen Türspalt sah er, wie Christa die Mieder seiner Frau auszog und den nackten Rücken seiner blutjungen Frau entblößte. Gunther huschte leichtfüssig durch die Tür und schloss sie besonnen und ruhig hinter sich.
Ding Ding Dong Eine Kirche läutete zur vierten Stunde nach Mittag.
Carl the Great
08.06.11, 17:09
Unterdessen geleitete Pagliardi den jungen Vivaldi in den Flügel des Erbprinzen Ferdinando. Dieser war prunkvoller ausgestattet als der Hauptpalast, offensichtlich war hier ein besonderer Freund der Künste Hausherr. Zielsicher lenkte der Kapellmeister seine Schritte zum Musiksaal, aus dem für Vivaldi ungewöhnliche Klänge zu hören waren.
Im Musiksaal befanden sich drei Männer. Einer saß an einem Cemballo, entlockte diesem jedoch in rasanter Folge unterschiedlich Laute Klänge. Daneben stand, sichtlich stolz, ein Mann mittleren Alters. Schließlich, der dritte Mann, offenbar der jüngste der drei, in edler Kleidung elegant auf einem gepolsterten Hocker sitzend und gebannt der Musik lauschend. Als Pagliardi und Vivaldi das Zimmer betraten, verstummte die Musik. Ferdinando de Medici, 36 Jahre zählend, erhob sich von seinem Hocker und schritt mit freudigem Gesicht auf Vivaldi zu.
http://www.si-games.com/forum/picture.php?albumid=170&pictureid=2236
"Antonio Vivaldi, welch Freude euch zu sehen. Ich bin Ferdinando de Medici. Ich hörte von eurer Begabung und bin entzückt, dass ihr den Weg nach Florenz gefunden habt. Wenn auch in Diensten eines anderen Herrn... Doch was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß, nicht wahr!? Erlaubt mir, die beiden anwesenden Herren vorzustellen: Dies ist Bartolomeo Cristofori, begnadeter Instrumentenbauer."
http://www.si-games.com/forum/picture.php?albumid=170&pictureid=2234
"Und dies ist Bernardo Pasquini, wohl der größte Cemballist, den ganz Italien zu bieten hat! Aber auch als Komponist nicht zu verachten, nicht wahr alter Freund?"
http://www.si-games.com/forum/picture.php?albumid=170&pictureid=2235
Die beiden vorgestellten Herren verneigten sich. "Meinen lieben Hofkapellmeister habt ihr ja bereits kennengelernt. Ich hoffe, er war nicht zu unfreundlich." Keck kniepte Ferdinando Vivaldi zu. "Leider war es mir nie vergönnt, ein großer Musiker zu werden. Doch ich trachte danach, mich den Größten zu umgeben, denn nichts ist mir lieber als die wunderbare Melodei. Ich bin mir sicher, wir werden uns herrlich verstehen, mein lieber Antonio!"
Vivaldi gibt sich nicht erst die Mühe seine Freude über diese illustre Runde zu verbergen. Vergessen für den Augenblick ist sein Auftrag, vergessen ist auch seine Zurückhaltung. "Herrlich", fährt es aus Ihm heraus, "Herrlich, hier solch Geschick und solche Meister anzutreffen. Es war wahrlich eine gute Idee des Dogen mich hierher zu senden!" Er winkt den beiden Meistern zu und an den Erbprinzen gewandt fährt er fort:" Mein Prinz, als ein Freund der schönen Künste kannten wir euch gar nicht. Aber", und da kommt wieder sein jugendlicher Überschwang durch: "wir wussten sowieso nichts von euch." Erschrocken da Ihm gewahr wird, dies könnte als eine Beleidigung ausgelegt werden, beeilt er sich hinzuzufügen: "Dies liegt jedoch ausschließlich in meiner Person begründet, mein Prinz. Ich verbringe zuviel Zeit mit meiner Musik und zuwenig Zeit mit der Politik." Vivaldi hält kurz inne, sammelt sich und erkundigt sich bei Ferdinando de Medici: "So sagt mir mein Prinz, findet sich möglicherweise zwischen meinen anstehenden diplomatischen Terminen Zeit mit diesen beiden Herren zu eurer Freude zu musizieren und von Ihnen und euch zu Lernen? Der Doge wird hiervon nichts erfahren." Während er voller Neugierde auf das wunderbare Cembalo blickt murmelt er noch einen letzten Satz in Richtung des Prinzen: "Wie ist eurer Vater so, und schätzt er die Musik so wie Ihr?"
Carl the Great
09.06.11, 12:45
Sichtlich erfreut über die jugendliche Unbeschwertheit des Gesandten der Serenissima entgegnet Ferdinando:
"Mein lieber Antonio, wenn ihr nichts von mir wusstet, so liegt es daran, dass ich in Venedig stets eine Maske zu tragen pflege. Vielleicht möchtet ihr mich zum diesjährigen Karneval begleiten? Zum Musizieren werdet ihr hier mit Sicherheit reichlich Gelegenheit finden, ich hatte darauf gehofft, dass ihr mir diesen Wunsch erfüllt. Mein Vater hingegen liebt die Musik höchstens in der Kirche. Aber wahrscheinlich stört sie ihn auch dort eher beim Beten."
Montesquieu
09.06.11, 17:45
Die Nacht ist doch zu kurz für Gunther gewesen. Er hatte es gestern nicht mehr geschafft, dem Großherzog seine Aufwartung zu machen. Nun schritt er mit seiner Gemahlin die Gänge des Palastes ab. Er folgte einem Diener, der ihm den Weg weisen sollte. Plötzlich hörte er ganz wunderbare Musik.
"Hör, Gunther, hör. Welch liebliche Klänge." jauchzte Freja fast vor Extase.
"Schön ist es, fürwahr! Aber da fehlt mir ein wenig Glockenspiel... Ich liebe dieses leichte dingdingdong..."
Vivaldi beeilt sich mit der Zusage zum Karneval, da er selber dem Fest und den dort zugegenen Freuden sehr zugetan ist. Sein eben noch strahlendes Gesicht bekommt einen sorgenvollen Einschlag. Er meint zum Prinzen: "Mein Prinz, ich habe jedoch auch einen diplomatischen Auftrag. Kann ich diesen mit euch bereden oder sollte ich mich hierfür an euren Vater wenden? Ich möchte alsbald die Fragen und Wünsche des Rates meiner Republik erörtern."
Kapitän Rotbart
11.06.11, 12:08
Giuseppe de Trecesson, Abt von Six und Lucedo, trifft in Florenz ein. Nach einigen Stunden der Andacht im Dom lässt er seine Allerdurchlaucht den Großherzog im Namen seines Herrn des Herzogs von Savoyen um eine Audienz bitten.
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