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Dönertier
18.11.10, 15:14
Schattenboxen - oder: der unsichtbare Führer
Aus den Memoiren eines unfreiwilligen Kriegstreibers


Guten Tag meine Damen und Herren,

Dies soll weder ein Geständnis sein, noch möchte ich die Geschichte schönreden oder ins rechte Licht rücken. Dies sind lediglich meine eigenen, sehr persönlichen Erinnerungen. Ich möchte die Ereignisse der letzten Jahre aus einer Perspektive beschreiben, wie sie für Geschichtsschreiber sonst niemals zugänglich wäre. Alle Personen mit denen ich damals zusammen die Macht verwaltete, sind entweder nicht mehr in der Lage zu sprechen oder sie werden es in ihrem eigenen Interesse nicht tun.

Sie fragen wer ich denn überhaupt bin? Nun, mein Name tut nichts zur Sache. Ich bin und war zwar niemals Nationalsozialist, aber ich habe den Krieg mit all seinen Gräueltaten und Verbrechen mit zu verantworten, also werden Sie wohl verstehen, dass ich lieber im Anonymen bleiben möchte. Nur soviel zu meiner Person: Ich war vor und während des ersten Weltkrieges eine bedeutende Persönlichkeit des Deutschen Reiches und bestimmte die militärischen wie diplomatischen Geschicke des Landes in einem nicht unerheblichen Maße mit. Nach der Niederlage des Reiches und der anschließendes Phase der sogenannten „Weimarer Republik“ zog ich mich komplett aus dem öffentlichen Leben zurück. Wahrscheinlich war dies der Grund, warum Adolf Hitler überhaupt erst auf mich Aufmerksam wurde. Wie ich später erfuhr, misstraute er seiner gesamten Generalität und fürchtete sich permanent vor möglichen Putschversuchen. Er suchte wohl eine kompetente, neutrale Person, die ihn bei seinem weiteren Vorgehen auf der weltpolitischen Bühne beraten sollte. Wieso seine Wahl ausgerechnet auf mich fiel, werde ich wohl nie erfahren.

Es begann alles am 9. November 1939, als Hitler mich zu einem Abendessen mit seiner gesamten Führungsriege einlud. Wenn ich damals gewusst hätte, was dieser Abend auslösen sollte, wäre ich dort nie erschienen. Aber im Nachhinein ist man ja bekanntlich immer schlauer.

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Adolf Hitler: „Mein lieber Herr ***, Sie kommen reichlich spät. Gerade eben wurde das Abendessen abgeräumt.“

Meine Wenigkeit: „Guten Abend, mein Führer. Haben Sie keine Sorge, ich habe unterwegs gegessen. Sie wissen ja, ich hatte einen weiten Weg zurückzulegen und die Straßen sind voll. Überall fahren Militärkonvois. Ich befürchte, das könnte so manch einer als Provokation auffassen.“

Adolf Hitler: „Ich sehe, Sie sind kein Mann langer Worte. Also kommen wir sofort zum Geschäftlichen. Sie wissen nicht, wieso Sie hier sind. Bevor ich Sie aufkläre, möchte ich, dass Sie dieser Besprechung aufmerksam folgen. Einiges werden sie wohl bestimmt schon wissen, aber das meiste dürfte für Sie neu sein. Also fangen wir an. Von Ribbentrop!“

Joachim Von Ribbentrop: „Beginnen wir mit der Lage in Europa. Im Prinzip sind wir fast eingekreist von Feinden. Die Briten und Franzosen konnten den militärischen Beistandspakt, den sie mit Polen schlossen, erweitern. Nun richten im Westen Belgier und Niederländer, sowie im Norden Dänen, Norweger und sogar die Finnen ihre Waffen auf unsere Reichsgrenze.


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Allerdings stehen wir nicht allein da. Unser Freund Mussolini deckt die Südflanke und hält das Mittelmeer frei. Zudem haben wir einen Pakt mit dem japanischen Kaiserreich. Deren Expansionsspläne sind unerwartet erfolgreich verlaufen. Wie Sie sehen, haben sie nunmehr ganz China unter ihrer Kontrolle. Dies sollte die Kräfte der Briten ablenken. Sehen Sie hier eine Karte der gegenwärtigen politischen Situation in Ostasien.

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Der größte Erfolg aber ist das Abkommen, das wir mit Stalin ausgehandelt haben. Ein Nichtangriffspakt mit gleichzeitiger, gegenseitiger Duldung sämtlicher Expansionsbestrebungen bis zu einer gewissen Demarkationslinie. Dies bedeutet, dass die Ostfront vorerst ruhig bleibt.“

Adolf Hitler: „Sehen Sie, mein lieber Herr ***, wir haben aus den Fehlern des letzten Krieges gelernt. Die Würfel liegen diesmal zu unseren Gunsten.“

Meine Wenigkeit: „Moment! Sie planen einen erneuten Krieg? Sie scheinen wohl ein großes Gottvertrauen zu haben.“

Adolf Hitler: „Ich habe vertrauen in unsere Wehrmacht. Beck, tragen Sie vor!“

Ludwig Beck: „Wir sind bestens auf einen Krieg vorbereitet. Mittlerweile stehen Soldaten in über 350 Infanteriebrigaden unter Waffen. Hinzu kommt modernste Artillerieunterstützung, unzählige Spezialeinheiten und motorisierte Kräfte. Außerdem befindet sich eine schlagkräftige Panzerwaffe im Aufbau. Sämtliche Truppenteile sind bestens ausgerüstet und ausgebildet. Die Moral der Truppe ist auf einem Niveau, wie es besser nicht sein könnte.“

Werner von Fritsch: „Es wurden mehrere Panzerdivisionen fertig gestellt und fahren permanent Manöver, um ihre Taktiken zu verfeinern. Wir werden sie in Zukunft zur direkten Infanterieunterstützung einsetzen, um die Schlagkraft unserer Truppe zu erhöhen. Hier sehen Sie das Musterbeispiel einer solchen Division.“

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Hermann Göring: „Die Luftwaffe wird eine Schlüsselrolle in der zukünftigen Kriegsführung spielen. Ein Netz aus verteilten Jägerstützpunkten verteidigt unsere Grenzen. Kein einziger feindlicher Flieger, der in das Reich eindringt, wird es lebend wieder verlassen. Zudem unterstützen hoch spezialisierte Bomberverbände unsere Streitkräfte zu Land und zu See in nie gekannter Effizienz und Schlagkraft. Die Welt wird nur noch mit Furcht in den Himmel schauen können.“

Erich Raeder: „Die Marine wird ebenfalls bald in altem Glanz erstrahlen. Nächstes Jahr laufen fünf Schlachtschiffe vom Stapel, die der Royal Navy schon jetzt das Fürchten lehren. Mit dieser neu erstarkten Macht können wir den Krieg auch auf die britische Insel tragen. Hinzu kommen noch die italienische und die japanische Flotte. Zusammen werden wir den Briten und Franzosen ohne Probleme Paroli bieten.“

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Hjalmar Schacht: „Aus wirtschaftlicher Sicht ist das Unternehmen abgesichert. Schon jetzt läuft unsere Schwerindustrie auf Hochtouren und wir haben Pläne, mit denen wir nach Kriegsbeginn auf eine vollständige Kriegswirtschaft umsteigen. Alle verfügbaren Kräfte werden Nachschub für die Front liefern. Auch die Versorgung mit Rohstoffen wird kein Problem darstellen. Wir haben ausreichend aufgefüllte Lager aller kriegsrelevanten Ressourcen und weiträumig gestreute Handelsabkommen sichern unsere Unabhängigkeit. Sobald erst einmal Briten und Franzosen geschlagen sind, werden die Amerikaner sich darum reißen, mit uns Geschäfte zu machen.“

Adolf Hitler: „Sie sehen, mein Lieber Herr ***, wir sind bestens auf die Zukunft vorbereitet. Es kann nichts schief gehen.“

Meine Wenigkeit: „Wenn nichts schief gehen kann, wo komme ich dann ins Spiel?“

Adolf Hitler: „Ihr Ruf als brillianter Stratege eilt Ihnen voraus. Da Sie in den letzten Jahren nicht mehr in Ihrem Beruf tätig waren, haben Sie eine etwas, sagen wir, unvoreingenommenere Sicht auf die Dinge. Ich möchte, dass Sie sich die Operationspläne anschauen, die unsere werten Herren Generäle erarbeitet haben und Ihre Meinung dazu mit uns teilen. Sie haben doch Erfahrung was Kriegsführung betrifft. Also, erfüllen Sie mir diesen Wunsch?“

Meine Wenigkeit: „Nun da Sie mir Ihre Pläne für die Zukunft verraten haben, gehe ich davon aus, dass ich kaum eine Wahl habe.“

Adolf Hitler: „Keine Sorge, ich stelle ein paar Leute meiner persönlichen Leibwache zu Ihrer Sicherheit ab. Es wird Ihnen an nichts mangeln.“


Nun saß ich dort vor einem Berg Akten, mit einem Trupp bewaffneter SS-Leute vor der Tür und einer teuren Zigarre in der Hand. Schon nach der Lektüre der ersten Seiten wurde mir klar, dass dort eine Menge Arbeit auf mich zukommen sollte.

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Le Prînglé
18.11.10, 15:23
Dies soll weder ein Geständnis sein, noch möchte ich die Geschichte schönreden oder ins rechte Licht rücken.

Naja, ist das nicht bei einem Deutschland-AAR zwangsläufig der Fall? :D

Nobles Dönertier, ich freue mich auf den AAR! Viel Spaß beim Schreiben, ich habe viel Spaß beim Lesen! ;)

Dönertier
18.11.10, 15:57
Werte Regenten,

Noch ein paar Worte von mir als Autor zu dem AAR. Es handelt sich dabei um einen Spielstand, den ich vor über einem halben Jahr angefangen habe. Ich möchte mal wieder ein wenig HOI spielen und dachte mir, dass könnte man doch mit einem AAR verbinden. Deshalb bitte ich nachzusehen, dass ich keine Informationen oder Screenshots zu früherem Zeitpunkten des Spiels liefern kann, das ist alles schon eine Weile her. Das Spiel ist HOI3 Vanilla ohne SF, 1936 Szenario. Schwierigkeit weiß ich jetzt gar nicht.

Sind zu dem jetzigen Spielstand noch weitere Informationen gewünscht? Ansonsten geht es bald weiter im Programm. Ist der Schreibstil in Ordnung? Für Lob, Kritik und niederschmetternde Kommentare bin ich immer offen. Ich habe bewusst eine erzählende Form gewählt, um ein wenig Stimmung in die Geschichte zu bringen. Es soll ja keine stumpfe Aufzählung von Fakten sein. Das lyrische Ich ist mit Absicht eine Person, die ungefähr die Kompetenzen im Staat hat bzw. haben wird, wie man sie als Spieler bei HOI hat. Der persönliche, unbekannte Berater Hitlers mag vielleicht ein wenig konstruiert erscheinen, aber mir ist nichts besseres eingefallen.

Sollte ich mal eine Weile nichts posten, dann tretet mir ruhig in den Hintern. Studium und Freizeit stehen leider im reziproken Verhältnis zueinander, aber ich werde versuchen, mich zu bemühen, keine allzu langen Pausen aufkommen zu lassen.

Werter Le Pringle, gefällt mir, dass es Euch gefällt. :)

CaptnLenz
19.11.10, 14:07
Dein erster Post hat mir wirklich außerordentlich gut gefallen!

Der Stil und die Story, was bissher bekannt ist finde ich sehr gelungen!
Kompliment. Das Lesen hat wirklich Lust auf mehr gemacht.



Weiter so und ruhig mit ordentlich Diagrammen, Statistiken, Karten und Angriffsplänen ausschmücken;).


bis dann

Dönertier
25.11.10, 17:41
Fahrplan 1940
Auf dem Sprungsbrett ins kalte Wasser


Es vergingen unzählige Wochen, in denen ich nur damit beschäftigt war, Akten zu wälzen, Daten zu vergleichen, mit Ministern zu streiten und Entscheidungen zu fällen. Kaum jemand anders kann wohl von sich behaupten, in so kurzer Zeit einen umfassenden Einblick in die wehrpolitischen Angelegenheiten eines ganzen Staates erlangt zu haben. Mir erschlossen sich die Handelswege, die das deutsche Reich bis in die entlegensten Zipfel der Welt unterhielt. Ich bekam eine Auflistung aller wichtigen Industriebetriebe und deren Bedarf an Energie und Ressourcen. Technische Details von unzähligen, hochmodernen Waffensystemen pflasterten meinen Schreibtisch. Die Gliederung der gesamten Wehrmacht, Luftwaffe und Reichsmarine mitsamt ihren jeweiligen Kommandeuren lernte ich bis auf Regimentsebene kennen. Zu guter Letzt versorgte mich der Geheimdienst mit ausreichend Informationen über unsere verfeindeten Nachbarn. Wahrscheinlich hatte ich mehr Ahnung über das Inventar des Buckingham Palace als der britische König persönlich.

Alles in allem konnte man wohl sagen, ich hatte den Kopf voller Arbeit. Die einzelnen Minister kooperierten teils nur sehr widerwillig, was man durchaus verstehen kann. Wer wird schon gerne seiner Kompetenz beraubt? Aber die Arbeit ging voran, schon allein weil ich von Hitler mit weitreichenden Vollmachten ausgestattet wurde. Ihn selbst sah ich das erste Mal wieder auf der Jahresabschlussbesprechung am 30.12.1939. Diesen Tag hatte er mir als Ultimatum gesetzt, einen umfassenden Bericht zur Lage der Nation abzugeben.


Adolf Hitler: „Meine Herren, wir haben uns heute hier versammelt, um das letzte Jahr noch einmal vor unserem geistigen Auge ablaufen zu lassen. In zwei Tagen beginnt ein neues Jahr. Dabei handelt es sich aber nicht um irgendein Jahr. Nein! Das Jahr wird sich wie kein zweites in die Geschichte der Menschheit einbrennen. Noch in Jahrhunderten werden Schulkinder in Büchern von unseren heldenhaften Taten lesen. Aber genug des Pathos. ***, Sie haben uns einen Bericht mitgebracht!“

Meine Wenigkeit: „Jawohl, mein Führer! Meine Herren, Sie werden wohl über alle wichtigen Entscheidungen der letzten zwei Monate ausreichend in Kenntnis gesetzt worden sein. Nichtsdestotrotz habe ich für jeden von Ihnen eine Zusammenfassung meines Berichtes in schriftlicher Form ausgeteilt, hier können Sie alle wichtigen Fakten noch mal nachlesen. Bei meiner jetzigen Ausführung möchte ich mich auf die nötigsten und meiner Meinung nach wichtigsten Punkte beschränken.

Beginnen wir mit der Außenpolitik. Im Norden unseres Reiches hat sich ein weiterer Nachbar unseren Feinden angeschlossen.

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Nun wird Ihr erster Gedanke sein, wieso uns das Wohl oder vielmehr das potenzielle Unwohl der Schweden am Herzen liegen sollte. Glauben Sie mir, das schwedische Volk bedeutet mir wenig und vor der schwedischen Armee habe ich auch keine Angst. Aber bei einer jeden kriegerischen Unternehmung im Allgemeinen und einer solch weitreichenden wie der unsrigen im Speziellen sollte man eins nicht aus den Augen verlieren: den Nachschub an kriegsrelevanten Rohstoffen! Da wir mit den Eisenerzlieferungen aus Schweden die ersten Monate des Krieges nicht mehr zu rechnen brauchen, bis deutsche Arbeiter in Schweden selbst Hand anlegen, blieb uns nichts anderes übrig, als nach alternativen Handelspartnern Ausschau zu halten. Aufgrund unserer diplomatisch recht isolierten Lage bleibt die Auswahl recht klein.

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Es braucht keines Genius, um zu erkennen, dass es bessere Ausgangslagen für einen Krieg gibt, als die Versorgung unserer Wirtschaft in die Hände unserer zwei größten ideologischen Gegner zu legen. Nichtsdestotrotz sind die Beziehungen zu beiden Staaten gut. Wir zahlen und sie freuen sich darüber. Größere Sorgen bereitet mir die Sicherung der Handelswege im Falle des Krieges.

Bis das Deutsche Reich mit der Sowjetunion eine gemeinsame Grenze auf polnischem Boden haben wird, wird ein Handel über die Ostsee kaum möglich sein. Zu groß ist die Gefahr alliierter Überfälle auf unsere Konvois von schwedischem Territorium aus. Also wird der Handel vorerst auf den Landweg verlegt werden müssen. Hierzu konnten wir einen neuen Verbündeten im Osten für uns gewinnen.

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Auf dem Weg durch Ungarn und Rumänien sollten unsere Handelsgüter sicher sein. Zudem werden uns die ungarischen Truppen auf weiteren Kriegsetappen wichtige Unterstützung leisten. Trotzdem führt kein Weg an einer mittelfristigen Kontrolle der Ostsee vorbei. Der erste Streich des Krieges wird ein blitzartiger Überfall auf Dänemark sein. Eigens ausgebildete Marinespezialeinheiten werden mit Unterstützung der Luftwaffe und der bis dorthin mit fünf neuen Schlachtschiffen ausgerüsteten Kriegsmarine in wenigen Tagen Kopenhagen eingenommen und die Zufahrt in die Ostsee blockiert haben.

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In einem zweiten Schritt wird die Kriegsmarine zusammen mit der Luftwaffe auf alliierte Schiffsjagd in der Ostsee gehen, um sowohl Gewässer- als auch Lufthoheit zu erringen. Sollte dies gelingen, kann über weitere, mittelfristige Aktivitäten gegen die verbliebenen skandinavischen Staaten nachgedacht werden.

Die Handelswege mit den USA werden deutlich schwieriger aufrecht zu erhalten sein. Hat der Krieg erst einmal begonnen, ist an eine Versorgung über die Nordsee nicht zu denken. Um die Nerven unserer amerikanischen Partner nicht allzu lange zu strapazieren, bleibt uns keine andere Wahl, als all unsere Mittel an die Westfront zu werfen und in einer nie gekannten Geschwindigkeit an die Atlantikküste vorzustoßen. Dies hat die höchste Priorität. Polen ist Nebensache. Unsere Ostfront wird mit einer notdürftigen Verteidigungstruppe bestückt sein, dort können uns die Ungarn aushelfen. Genauere operative Planungen sind in Arbeit. Ein weiteres Ziel wird die Kontrolle über Gibraltar sein. Sollte es uns gelingen, die Zufahrt zum Mittelmeer für sämtlichen Alliierten Schiffsverkehr zu unterbinden, könnte dies den Durchbruch für die italienischen Flottenverbände bedeuten. Gibt Franco uns den Zugang zu Gibraltar nicht freiwillig, werden wir uns ihn erzwingen. Der grobe Schlachtplan sieht wie folgt aus:

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Sollte Franco uns wirklich zu Waffengewalt zwingen, werden unsere Truppen die Pyrenäen überwinden müssen, zweifelsohne kein einfaches Unterfangen. Aber eigens für diesen Zweck werden zurzeit ein paar Gebirgsjägerdivisionen ausgebildet. Sie werden uns spätestens auf dem Balkan noch große Dienste erweisen, da bin ich mir sicher.

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Sobald wir die Atlantikküste erreicht haben, wird umgehend damit begonnen, die französischen Hafenstädte für den Überseehandel mit den Vereinigten Staaten auszubauen. Da dies für unsere Kriegswirtschaft von großer Bedeutung ist, wird mit umfassenden alliierten Gegenmaßnahmen gerechnet. Wir werden gezwungen sein, unsere Handelswege zu gut wie möglich gegen feindliche Bombardierungen abzusichern. Außerdem werden, sobald die Industrieleistung es erlaubt, neue Großkampfschiffe auf Stapel gelegt, um unsere Handelskonvois bestmöglich zu schützen. Da wir auf jeden Fall mit einem Abnutzungskrieg auf hoher See zu rechnen haben, wird jetzt schon an einem Ausbau der deutschen Handelsflotte gearbeitet.

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Ein weiteres Problem, das den Kriegsfluss zu unseren Ungunsten beeinflusse könnte, ist der eklatante Mangel an ausgebildeten Führungskräften in der Wehrmacht. Unsere Wirtschaftskraft hat in den letzten Jahren zu einer erstaunlichen Aufrüstung geführt, aber leider hat die Zahl an fähigen Offizieren nicht im gleichen Maße Schritt gehalten. Deshalb bleibt uns nichts anderes übrig, als ein gewaltiges Ausbildungsprogramm zu starten. Dies führt zwar dazu, dass in anderen Bereichen wie zum Beispiel der Forschung, bald Personal fehlen wird. Aber da das Deutsche Reich ohnehin auf einem Großteil der Forschungsbereiche in der Spitzenposition steht, ist dies wohl ein vertretbares, notwendiges Übel.

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Bevor ich nun mit meinen Ausführungen schließe, noch ein kleiner Blick auf unseren südlichen Verbündeten. Zwar ist es von strategischem Vorteil für das Reich, dass Mussolini unsere Südflanke deckt, allerdings stellen neuste Geheimdienstberichte die militärische Bedeutung der italienischen Armee in Frage. Im vor kurzem eroberten Albanien werden die Besatzungstruppen von einer einzelnen Rebellendivision in Schach gehalten. Es wird befürchtet, dass die Albaner bald den Generalaufstand proben werden. Gleichzeitig begegnet Mussolini Griechenland mit äußerster diplomatischer Aggressivität. Es ist fraglich, wie groß der Nutzen Italiens im Kriegsfall sein wird. Auf jeden Fall ist jeder Zeit mit einem Zusammenbrechen der italienischen Streitkräfte zu rechnen. Notfalls wird sich die Wehrmacht der Probleme annehmen müssen.

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Dies waren soweit die Ausführungen von meiner Seite. Wenn Sie nun keine weiteren Fragen mehr haben sollten, wünsche ich Ihnen allen ein geruhsames Neujahrsfest!

Von Retterling
03.12.10, 09:56
Werte Regenten,

Sollte ich mal eine Weile nichts posten, dann tretet mir ruhig in den Hintern. Studium und Freizeit stehen leider im reziproken Verhältnis zueinander, aber ich werde versuchen, mich zu bemühen, keine allzu langen Pausen aufkommen zu lassen.


Der Tritt in euren werten Hintern wurde hiermit vollzogen:D;).
Gebt uns mehr:D!

Dönertier
04.12.10, 18:44
Ein frohes neues Jahr
Und die Welt dreht sich ein bisschen schneller


Es war ein helles Stechen in meinen Augen. Von weit her dröhnten dumpf Stimmen. Mein Schädel brannte wie von glühendem Stahl. Ich spürte, wie Hände an mir rüttelten. Und plötzlich Kälte.

Es dauerte eine Weile, bis ich merkte, was um mich herum geschah. Es war Neujahrsmorgen, acht Uhr. Kaum zwei Stunden her dass ich mich zu Schlafe gelegt hatte, gab mein Adjutant sich beste Mühe mich diesem Zustand wieder zu entreißen. Dem ausgiebigen Whiskygenuss am Vorabend war es zu verschulden, dass ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht im vollen Besitz meiner geistigen Kräfte war. (Wir müssen die Schotten in ihrem Freiheitskampf gegen die englischen Imperialisten unterstützen.) Ehe ich mich versah, befand ich mich in einem Automobil auf dem Weg durch die verschneiten Straßen Berlins. Mir wurde lediglich gesagt, der Führer wolle mich sprechen.

Angekommen im Besprechungssaal warf ich einen Blick in die Runde und erkannte anhand der glasigen, apathischen Blicke der anderen Anwesenden, dass ich wohl nicht der einzige Freund der Schotten bin. Starker Kaffee wurde gereicht. Es dauerte eine Weile, aber Hitler ließ sich nicht blicken und langsam begannen die Spekulationen, was den Führer dazu getrieben haben könnte, die gesamte Regierung des Deutschen Reiches an einem Neujahrsmorgen aus den Betten zu reißen. Fest stand, es musste von höchster Dringlichkeit sein.

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen, Hitler stapfte langsamen Schrittes zu seinem Sessel und nahm Platz mit dem Rücken zur Runde und mit Blick aus dem Fenster. Stille. Niemand wagte es auch nur ein Wort zu sagen oder gar zu Atmen. Alle warteten auf die Neuigkeiten des Führers. Doch dieser ließ sich Zeit. Eine gefühlte Ewigkeit schaute er den tanzenden Schneeflocken vor dem Fenster zu, bis er schließlich sagte:

„Meine Herren, ist es nicht schön? Es schneit! Und wir befinden uns im Krieg.“

Dies saß wie ein Hieb in die Magengrube. Wir restlichen Beteiligten schauten uns entgeistert an. Man konnte geradezu sehen, wie die Zahnräder unter den Schädeldecken angeworfen wurden und sich das Gesagte einen Weg durch die ethanolgeschwängerten Nervenfasern zu bahnen suchte. Die Schlussfolgerungen waren aber entweder nicht vorhanden oder höchst unerfreulich. Ein entrüstetes Murmeln baute sich auf, doch bevor diese Welle aus schockierten Fragen und lautstarkem Widerspruch sich brechen konnte, wischte Hitler sie mit einer Handbewegung beiseite, drehte sich um und richtete sich direkt an mich:

„Herr ***, Sie hatten recht, leider. Mussolini ist ein Narr! Er hat den diplomatischen Bogen überspannt. Aber die Griechen fürchten sich nicht vor seinen schwächlichen Truppen, sie wählten die Option des Kämpfens.“

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Der Runde war die Erleichterung deutlich anzusehen, alle hatten den gleichen Gedanken, aber es dauerte eine Weile, bis Göring die Frage aussprach:

„Mein Führer, es ist ja schön zu wissen, dass der größenwahnsinnige Duce den Imperialisten spielt, aber ist es nicht ein wenig übertrieben, uns wegen einem Krieg zwischen Spaghetti- und Gyrosfressern aus dem Schlaf zu reißen?“

Adolf Hitler (in aggressiver Tonlage): „Dies, mein lieber Hermann, ist kein Krieg zwischen zwei zentralasiatischen Zwergstaaten. Unserem ehrenwerten Verbündeten wurde der Krieg erklärt und es ist unsere Aufgabe, dieses Bündsnis zu ehren. Soeben wurden Telegramme nach Athen und Rom geschickt, die unseren Beitritt in den Krieg kundtun. Niemand soll je sagen, dass das deutsche Volk seine Versprechen nicht einlöst.“

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Hermann Göring (irritiert): „Griechenland ist weit weg. Sie wollen doch nicht ernsthaft dort Krieg führen. Das ist doch nicht zu bewerkstelligen und außerdem wirft es alle unsere Pläne über den Haufen. Dieses diplomatische Schmierentheater ist, wenn Sie mich fragen, nicht mehr als eine Fußnote wert.“

Wilhelm Canaris: „Herr Göring, es tut mir leid, Ihnen hier widersprechen zu müssen, aber dieser Vorfall ist für uns von großer Bedeutung. Griechenland ist das Polen des Mittelmeeres, sie fürchten sich vor einer italienischen Invasion und haben schon vor einer Weile diplomatischen Kontakt mit den Briten aufgenommen, um sie um Hilfe zu bitten. Nach unserem Erkenntnisstand befinden sich die Griechen noch nicht im imperialistischen Feiglingsbündnis, aber sie stehen kurz vor ihrem Beitritt. Sollte dies wirklich geschehen, so befinden wir uns auch sofort mit Briten und Franzosen im Krieg.“

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Ludwig Beck: „Das ist unmöglich, wir befinden uns drei Monate vor unserem Zeitplan. Die Truppen sind noch nicht ausgerüstet und kampfbereit. Die Operationspläne sind in ihren Anfangsstadien. Wir haben noch nicht mal unsere Truppen mobilisiert, wie sollen wir so einen Krieg führen? Wir müssen Zeit schinden.“

Adolf Hitler: Keine Sorge, noch wurde uns das Heft des Handeln nicht aus der Hand gerissen. Ich habe heute morgen den griechischen Botschafter einbestellt und mit ihm verhandelt. Die offizielle Position der Griechen ist, dass sie den Krieg nicht wollen. Sie sind gerne bereit, ihn zu beenden. Ob wir ihnen dabei helfen oder die Briten, ist ihnen gleich. Auf uns setzen sie sogar größere Hoffnungen, dass es zu einem unblutigen Ende kommen könnte. Wenn wir es schaffen, Rom durch diplomatischen Druck zu einem Waffenstillstand zu bewegen, und das können wir ohne Probleme, wird die ganze Geschichte ad acta gelegt, Mussolini gibt Ruhe und wir können weiter unseren Expansionsplänen nachgehen.“

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Meine Wenigkeit: „Mein Führer, mit Verlaub, schlagen Sie diesen Frieden aus. Wir müssen die historische Gelegenheit nützen. Schauen Sie doch mal, im letzten großen Krieg hat Österreich Serbien den Krieg erklärt und das Deutsche Reich ist seinem Bündnispartner gefolgt. Am Ende standen die beiden deutschen Staaten als die Sündenböcke da, schließlich haben sie sich dem armen, kleinen Serbien gegenüber aggressiv verhalten. Geschichte wiederholt sich, wenn auch immer ein wenig anders. Diesmal war das arme, kleine Griechenland aggressiv gegenüber unserem Verbündeten. Wir befinden uns in der Verteidigungsposition, wir kämpfen nur um Recht und Leben des italienischen und deutschen Volkes. Wir haben das moralische Recht auf unserer Seite. Herr Goebbels, das ist eine Steilvorläge für Ihre Berichterstatter. Die Massen werden noch freudiger zu den Waffen greifen, als es im letzten Krieg ohnehin schon der Fall war. Vor allem wenn die Briten durch ein Verteidigungsbündnis die Lage noch weiter eskalieren lassen, stehen wir am Ende als die einzigen Wahrer von Recht und Ordnung dar und die angeblich demokratischen Staaten als Kriegstreiber. Diesmal kann man uns nicht für die Schuld des Krieges verantwortlich machen. Aber das hindert uns nicht daran, ihn so unerbittlich zu führen, als wäre es unser eigener Krieg.

Und für den Fall, dass die Briten klein beigeben, setzen wir einfach unsere ursprünglichen Planungen fort.“

Adolf Hitler: „Sie haben recht, nutzen wir die Gelegenheit, führen wir Krieg, ohne als Kriegstreiber dazustehen. Wir werden die Befreier Europas sein. Meine Herren, wir haben einen großen Kraftakt vor uns. Mobilisieren Sie die Truppen, tanken Sie die Panzer auf, wecken Sie die Piloten, ich will, dass die Wehrmacht morgen abmarschbereit Richtung Paris ist.“

Ludwig Beck: „Aber mein Führer, das ist unmöglich! Uns fehlen jegliche operativen Pläne, manche Divisionen haben noch nicht einmal einen Kommandeur, so wenig weit sind wir bisher bei der Neuordnung der Streitkräfte vorgestoßen.“

Adolf Hitler: „Paperlapapp, meine Truppen sind morgen gefechtsbereit! Dann setzen Sie sich an die Pläne und entwickeln Sie sie. Der Tag ist noch lang, Sie haben noch viel Zeit bis morgen! Es gibt auch Kaffee auf Staatskosten.“


Was für einen Floh hatte ich dem Führer dort ins Ohr gesetzt? Im Prinzip war es nur folgerichtig, auf Krieg zu spekulieren, aber in der Intensivität, wie es Hitler betrieb, war es übertrieben. Weder waren wir in der Lage am nächsten Tag Richtung Paris zu marschieren, noch die Franzosen Richtung Berlin. Aber nun setzte sich eine fatale Maschinerie in Gang. Divisionen wurden umgegliedert, Truppen in ihre Bereitstellungsräume verlegt, erste Invasionspläne, nahmen konkrete Züge an. Und die öffentliche Bevölkerung glaubte, wir suchen freiwillige, um Mussolini zu unterstützen.

Also alles in allem ein frohes Neues Jahr!

Dönertier
11.12.10, 13:31
Die Würfel sind am Fallen


Der 1. Januar 1940 war ein Tag, wie es ihn so in der deutschen Geschichte noch nicht gab: ein Staat, der seine Nachbarn mit Überraschungskriegen zu übersähen sucht, wird selbst vom Krieg überrascht.

Das Volk war von der Meldung des Kriegseintritts gegen Griechenland mehr als verwundert. Einerseits maß man der Bedeutung des Konfliktes, ähnlich wie es der werte Herr Göring tat, keine allzu große Tragweite bei, aber andererseits gab sich Reichspropagandaminister Goebbels beste Mühe, die Bevölkerung auf einen großen Verteidigungskrieg vorzubereiten und warnte vor den aggressiven, imperialistischen Bestrebungen, die von der britischen Insel ausgingen. Über den tatsächlichen, strategischen Kontext wusste nur der enge Führungszirkel um Hitler bescheid, welcher dafür umso mehr in helle Aufregung versetzt war. Während die einen sich mit Koffein und Pervitin am Leben hielten und ohne Unterlass arbeiteten und planten, genossen die anderen die Ruhe nach einer durchzechten Nacht, ohne zu ahnen, dass es für sie der letzte Tag bei ihren Familien sein würde. Während der Abendnachrichten wurde mittels Volksempfänger die Generalmobilmachung verkündet.

Es war am zweiten Januar vor Sonnaufgang als ich mich mit Generalstabschef Beck und Oberbefehlshaber der Wehrmacht von Fritsch auf dem Weg zu Hitler befand. Die ganze Nacht über saßen wir an den Plänen zur Invasion Frankreichs und taten, was in der kurzen Zeit möglich war, aber wir schafften es nicht mehr als einen groben Entwurf zu skizzieren. Sollte der Krieg in den nächsten Tagen beginnen, hing viel von der Improvisationsgabe unser Offiziere ab. Tröstenderweise war zu erwarten, dass es der Gegenseite nicht besser, eher schlechter erging. Zudem können Pläne, die nicht existieren, auch nicht in die Hände des Feindes gelangen. Immerhin hatten wir eine handvoll Zettel und Karten, die wir dem Führer unter die Nase halten konnten.

Mit mittlerweile stark vernebeltem Geiste sortierte ich ein letztes Mal die Beschlüsse, die am Vortag gefasst wurden. Mithilfe der Goebbelschen Propagandamaschinerie sollte die Bevölkerung auf einen entbehrungsreichen Krieg vorbereitet werden. Geplant war es, alle kriegsrelevanten Wirtschaftszweige unter staatliche Kontrolle zu stellen, die Herstellung von Konsumartikeln der Rüstungsproduktion unterzuordnen, Lebensmittel, Treibstoff und andere Produkte, die sich in Zukunft verknappen könnten, zu rationieren und Arbeitsdienste in den Fabriken, auch für Frauen, einzuführen. Die so gewonnenen industriellen Kapazitäten wurden sogleich für neue Rüstungsprogramme eingeplant, so sollte ein neuer, schlagkräftigerer Panzertyp erstmals in Serie produziert werden. Die befohlene Generalmobilmachung würde außerdem mehr als 800.000 zusätzliche Bürger unter Waffen stellen. Da ist jede verfügbare Arbeitskraft an der Heimatfront vonnöten.

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Als wir bei Hitler eintrafen, befand sich dieser gerade in einer Unterredung mit Goebbels. Ihren düsteren Blicken, konnten wir nichts Gutes entnehmen.

Adolf Hitler: „Meine Herren, Sie kommen gerade rechtzeitig. Vor ein paar Minuten ist ein Telegramm aus London hier eingetroffen. Damit ist es nun offiziell:

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Da die Königsanbeter aber immer noch kein offizielles Verteidigungsbündnis mit Griechenland haben, ist dies als ein Angriff gegen die Souveränität des deutschen und dessen befreundeten Völker anzusehen und auf das Schärfste zu ahnden. Sie brechen die Regeln ihres eigenen Völkerbundes. Das zeigt, was für ein amoralisches, raffgieriges Kriegstreiberpack die Insel bewohnt. Merken Sie sich das, Goebbels.

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Schauen Sie sich die Karte an, wir sind jetzt von Feinden umzingelt, aber das wird nur die Moral und den Ehrgeiz des deutschen Soldaten anstacheln. Wer Streit säht, wird Blut ernten.

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Nun denn, meine Herren, haben Sie gute Nachrichten für mich? Was machen die Kriegspläne?“

Meine Wenigkeit: „Wir haben nichts weniger als unser Bestes gegeben. Betrachten wir zunächst die Situation an der Frankreichfront. Die 4. Armee unter General Paulus ist entlang der französischen Grenze stationiert. Ihm unterstehen fünf Infanteriekorps mit insgesamt 25 Divisionen. Da die Maginot-Linie zu stark befestigt ist, um in der Anfangsphase offensiv gegen sie vorgehen zu können, werden die Truppen hier in Verteidigungsposition gehen. Ihre Aufgabe besteht darin, dem Feind am Eindringen in deutsches Territorium zu hindern, Truppen zu binden und im weiteren Verlauf bei der Zerschlagung eines eventuellen Maginot-Kessels mitzuhelfen. Ihnen als Unterstützung dient das 2. Jägergeschwader, welches den Luftraum gegen angreifende französische Luftflottenverbände absichert.

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Die 5. Armee unter General Halder deckt die Nordflanke gegen Angriffe der Niederländer und eventuelle Landungen der Briten an der Nordseeküste. Im weiteren Verlauf des Vormarsches obliegt ihnen außerdem die Aufgabe, die Niederlande flächendeckend zu besetzen und abzusichern. Hierfür stehen 15 Infanteriedivisionen in drei Korps zur Verfügung. Unterstützung erhalten sie vom 1. Jägergeschwader, welches den norddeutschen Luftraum feindfrei zu halten hat. Zudem können zwei Torpedobombergeschwader und die Reichsmarine, beides in Wilhelmshaven stationiert, in die Gefechte eingreifen. Dies ist allerdings nur für den Notfall vorgesehen, da unsere Marinekräfte für künftige Aufgaben geschont werden müssen.

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Die Hauptlast der Offensive trägt die 3. Armee unter General Ruoff. Sie besteht aus fünf Infanteriekorps mit insgesamt 25 Divisionen. Sie haben ihre Bereitstellungsräume im belgisch-niederländisch-luxemburgischem Grenzgebiet bereits bezogen und sind in kürzester Zeit abmarschbereit. Das 3. Bombergeschwader ist ihnen als Luftnahunterstützung zugeteilt und hat die Aufgabe, direkt in die Gefechte einzugreifen, wo es nötig ist, und den Vormarsch am Laufen zu halten. Gleichzeitig sorgt das 3. Jägergeschwader für die nötige Lufthoheit über dem Kampfgebiet. Hier werden wir wertvolle Erfahrungen für diese neue Taktik der direkten, Luft-Boden-Kooperation sammeln.

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Ein strategisches Novum stellt die 1. Panzerarmee unter General Rommel dar. Sie besteht aus zurzeit 15 leichten Panzerdivisionen in drei aktiven Korps. Im Gegensatz zum letzten großen Krieg, wo Panzertruppen lediglich als Unterstützungswaffen der Infanterie eingesetzt wurden, sind die von uns entworfenen Panzerdivisionen eigenständige operative Elemente. Durch die Entkopplung der Panzerwaffe von der nicht motorisierten Infanterie sollte die Offensive eine noch nie dagewesene Dynamik erhalten. Wenn wir den Feind weg von der herkömmlichen Kriegsführung der starren Fronten mit ausgedehnten Grabensystemen hin zu einer neuen Art der mobilen Kriegsführung zwingen, können wir unsere Vorreiterrolle auf diesem Gebiet voll auskosten. Das 2. Bombergeschwader wird, ähnlich wie bei der 3. Armee, den Stoßimpuls aufrechterhalten, wo auch immer auf größere Gegenwehr gestoßen werden sollte. Allerdings werden die Panzertruppen gerade erst in ihre Bereitstellungsräume verlegt. Bevor sie tätig werden können, werden wohl noch einige Tage vergehen.

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Kommen wir nun zur konkreten Planung der Offensive. Hier gab es einige lautstarke Differenzen im Generalsstab, da mehrere Entwürfe zur Sprache kamen. Dabei wurde am kontroversesten über den sogenannten „Sichelschnitt“ von Generalleutnant von Manstein gestritten. Sein Vorschlag war es, im nördlichen Frontabschnitt mit lediglich geringen Kräften einen Täuschungsangriff zu starten, während unsere Panzertruppen möglichst unbemerkt vom Feind durch die Ardennen vorstoßen und dem Feind in den Rücken fallen sollten, um sich in der zentralfranzösischen Tiefebene voll entfalten zu können. Dieser Plan wurde aber schlussendlich verworfen, da er von zu vielen Unwägbarkeiten abhing. Das waldreiche und hügelige Nadelöhr der Ardennen ist ein denkbar ungünstiges Terrain für Panzergefechte. Sollten wir dort auf nur etwas mehr Widerstand als keinen stoßen, würde die gesamte Offensive ins Stocken geraten und sich die Frontverläufe festsetzen, was unter allen Umständen zu vermeiden ist.

Der endgültige Plan besteht im Prinzip aus zwei relativ unabhängigen Plänen. Die 1. Panzerarme wird Operation „Strandläufer“ durchführen, während die 3. Armee heute Nacht mit Operation „Waldläufer“ beginnt. Beide Offensiven werden spontan je nach Bedarf und ihrem jeweiligen Vorankommen miteinander verzahnt. Unsere Panzertruppen werden durch die Südniederlande direkt an die Kanalküste vorstoßen. Erstes Ziel ist es, die beiden Hafenstädte Brügge und Dünkirchen zu sichern, damit eventuellen britischen Expeditionstruppen der Rückzug abgeschnitten wird. Dann geht es sofort weiter in das Gebiet nördlich von Paris, wo kurz verschnauft und die Panzer aufgetankt werden. Nach dem Nachrücken der Luftunterstützung beginnt die entscheidende Phase drei. Während ein kleiner Teil der mobilen Kräfte weiter an der Kanalküste vorstößt und Häfen sichert, nimmt der Großteil Paris in die Zange.

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Gleichzeitig marschiert die 3. Armee durch Belgien, um Brüssel zu nehmen. Hier wird mit stärkeren Abwehrkämpfen gerechnet, doch während sich die Belgier verzweifelt an ihrer Hauptstadt festklammern werden, stößt der Großteil unserer Infanterie schon weiter nach Süden durch die Ardennen vor. Je nachdem, wie stark der feindliche Widerstand ausfällt werden unsere Kräfte in zwei Gruppen aufgeteilt. Der eine Teil stößt weiter nach Süden vor und kappt der Maginot-Linie die Versorgungspfade. Die andere Gruppe schwenkt gen Südwesten und wird mit den Panzertruppen den Kessel um Paris schließen.

Alles weitere Vorgehen wird von den dann vorherrschenden Bedingungen an der Front abhängen, aber prinzipiell steht uns die gesamte Weite des französischen Landes für Operationen zur Verfügung, sollte es zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch Widerstand geben.

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Gehen wir weiter im Uhrzeigersinn vor und kommen nach Dänemark. Hier steht die Nordarmee unter dem Kommando von General Wodrig mit sechs Marineinfanteriedivisionen in zwei Korps. Diese neu aufgestellten Spezialeinheiten werden auf den dänischen Inseln die Durchführung amphibischer Landungsoperationen erproben. Unterstützung erhalten sie dabei vom 4. Bombergeschwader. Von Seiten der dänischen Streitkräfte wird wenig Widerstand erwartet. Sollte der Vorstoß dennoch ins Stocken geraten, wird Verstärkung von der 5. Armee hierher verlegt. Das 4. Jägergeschwader sorgt für die nötige Lufthoheit über dem Kampfgebiet. Sollte sich die Möglichkeit ergeben, wird außerdem eine Landung in Schweden in der Nähe von Malmö in Erwägung gezogen, um für weitere Operationen auf der skandinavischen Halbinsel einen Brückenkopf zu Verfügung zu haben.

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Der letzte Kampfschauplatz, den wir zu betrachten haben ist Polen. Hier ist die Lage relativ unspektakulär. Da unsere Panzer ausnahmslos an der Westfront sind, bleiben wir hier zunächst in der Defensive, bis wir Kräfte von der Westfront abziehen können. Die 1. Armee unter General Schörner hat die Aufgabe, die Westgrenze Polens abzusichern. Da wir den polnischen Streitkräften überlegen sind, wird nicht mit einer größeren Offensive ihrerseits gerechnet. In diesem Frontabschnitt sind also keinerlei Gefechte zu erwarten.

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Anders sieht es bei der 2. Armee unter General Brand aus. Ihr obliegen zwei Aufgaben. Zum einen werden die Truppen die Grenze Ostpreußens verteidigen und zum anderen den Danziger Korridor besetzen, um die räumliche Zweiteilung des Deutschen Reiches zu beenden. Unterstützung erhalten sie vom 1. Bombergeschwader. Wie weit die Truppen schlussendlich auf polnisches Territorium vorstoßen, wurde noch nicht festgelegt, aber eine begradigte Front ist wünschenswert.

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Werfen wir noch einen Blick auf die anderen beiden Teilstreitkräfte. Wie Sie sicher festgestellt haben, existiert die Luftwaffe als eigene, unabhängige Streitkraft nicht mehr. Gegen den enormen Widerstand des Herrn Göring konnte ich es durchsetzen, dass die einzelnen Geschwader direkt den Armeen des Heeres unterstellt wurden. Ich erhoffe mir dadurch eine bessere Kooperation zwischen Boden- und Luftstreitkräften. Ein Geschwindigkeitskrieg, wie wir ihn zu führen gedenken, hängt maßgeblich davon ab, dass Widerstandnester, die den Vormarsch verlangsamen, sofort von den Bombern ausgelöscht werden können. Hierzu ist eine bestmögliche Kommunikation zwischen Heeres- und Luftwaffenkommandostellen erforderlich, deshalb die organisatorische Integration. Allerdings kann ich Herrn Görings Unmut durchaus verstehen, wenn „seine“ geliebte Luftwaffe lediglich zum Schmiermittel der Heeresmaschinerie degradiert wird.

Zur Kriegsmarine ist nicht allzu viel zu sagen. Erich Raeder hat persönlich das Kommando übernommen, aber es wird nicht mit größeren Operationen zu rechnen sein, bevor im Frühjahr die nächsten Schlachtschiffe fertig gestellt sind. Zu groß ist die Gefahr, von der zahlenmäßig überlegenen Royal Navy und deren Seeluftstreitkräften Verluste zu erleiden. Sobald die Passage in die Ostsee freigeräumt ist, werden wir unseren Großkampfverband dorthin verlegen. Dies sollte eigentlich schon vor Kriegsbeginn geschehen, aber dafür war die Überraschung jetzt zu groß. Also werden wir auf die Kontrolle über Dänemark warten müssen. Bis dahin verbleiben die Schiffe in ihren Häfen und schonen ihre Kräfte.

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Als letztes betrachten wir noch die Situation an der italienisch-französischen Grenze. Mussolinis Truppen sind zwar in der Überzahl, aber die Franzosen haben vor allem Eliteeinheiten – Gebirgsjäger und Panzer – in gut ausgebauten, befestigten Stellungen in gebirgigem Terrain. Für die einfachen und schlecht organisierten italienischen Infanterieverbände wird der Durchbruch an dieser Stelle kein leichtes Unterfangen. Es bleibt abzuwarten, was unsere Kampfgenossen zu leisten im Stande sind.

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Das war es soweit zu meinen Ausführungen.“

Adolf Hitler: „Bravo, bravo! Das klingt doch nach einem gut ausgeklügelten Plan. Worauf warten Sie? Beginnen Sie die Offensive!“

Meine Wenigkeit: „Keine Sorge, die Soldaten haben ihre Befehle, im Morgengrauen beginnt der Angriff.“

Hitler schaute jeden in der Runde scharf an. Daraufhin ging er wortlos ans Fenster und schob die Gardine zur Seite. Draußen war es mittlerweile hell geworden.

Dönertier
26.12.10, 14:48
Dies war der erste Streich…


Es war der 8. Januar 1940 irgendwann am sehr frühen Morgen. Auf Hitlers Wunsch sollte mindestens einmal wöchentlich eine Sitzung des Führungsstabes abgehalten werden, solange die aktiven Kampfhandlungen anhielten - ein Ende derselben war in absehbarer Zeit nicht zu erwarten. Mühselig schleppten sich die einzelnen Minister und Generäle in den Besprechungssaal und ließen sich in den bequemen Ohrensesseln herniederfallen, ähnlich wie die Tonnen an Bombenlast, die von unseren Flugzeugen über Eupen abgeworfen wurde oder die der Franzosen über Aachen. Es ist schon erstaunlich, wie so wenige Menschen eine solche Gewalt entfachen können. Ein paar Leute sprechen eine paar Worte aus, diese werden vervielfältigt und schon fallen hunderttausende Soldaten übereinander her, mit dem einzigen Ziel sich gegenseitig zu töten. Verrückte Welt, aber so ist es nun mal, wie der Mensch funktioniert.

Ein Blick in die Gesichter der anderen Anwesenden zeigte, dass ich wohl nicht der einzige mit chronischem Schlafmangel war. Nicht nur die Soldaten an der Front wurden auf ihr äußerstes beansprucht, auch an den Führern eines Krieges gehen die Folgen der Anstrengungen nicht spurenlos vorbei, auch wenn die Belastung hier anders geartet ist. Zumindest sieht man es einem Kriegsherrn an, solange er gewillt ist, das Maximum aus sich und seiner Truppe herauszuholen. Und dies war hier definitiv der Fall. Hitler scheint seine Generalitäten gegeneinander auszuspielen und verspricht jedem Gunst und Zuneigung, der Erfolge liefert. Ich weiß nicht, was er beabsichtigt oder ob er überhaupt etwas beabsichtigt, aber er wirft durch sein Handeln den gesamten Plan durcheinander. Jeder General möchte an der Offensive beteiligt sein und sich ein Stück vom Kuchen abschneiden. Die Truppen an der Polenfront wollen nicht mehr weiter in Wartehaltung stehen und selbst General Paulus wartet mit immer neuen Plänen auf, wie er doch mit „seiner“ Armee einfach die Maginot-Linie durchbrechen könnte. Ein aufgescheuchter Hühnerhaufen. Und dann ist da noch Hermann Göring …

Adolf Hitler: „Meine Herren, herzlich Willkommen zur heutigen Krisensitzung! Fangen wir am besten direkt an, Herr ***, Sie haben uns einen Bericht über die Ereignisse der letzten Woche mitgebracht. Bevor Sie damit beginnen, habe ich aber noch eine Frage an Sie: Warum haben Sie sich ausgerechnet diesen Termin ausgesucht?“

Was viele der Anwesenden nicht wussten, nicht Hitler hatte den Termin für die Besprechung ausgesucht, sondern er hatte mich damit beauftragt.

Meine Wenigkeit: „Mein Führer, ich möchte Sie bitten, zuerst meinen Ausführungen zu lauschen, denn dem geneigten, aufmerksamen Zuhörer wird es sich von selbst erschließen. In diesem Sinne beginnen wir mit der Zusammenfassung der militärischen Ereignisse. Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Die schlechte Nachricht ist, die Woche begann chaotisch und in keinster Weise wie geplant. Wir haben die Kampfkraft unserer Infanterieverbände um Längen überschätzt. Viele der Divisionen haben nicht einmal die Hälfte ihrer Sollstärke und auch die innere Organisation der Truppen lässt stark zu wünschen übrig. Die Umorganisationen und Verlegungen der letzten Tage und Wochen haben zu großen Verwirrungen geführt. Befehlswege sind oft unklar, Kommunikationseinrichtungen unzureichend ausgebaut und die Geländekunde noch schwach ausgeprägt. Zusammenfassend kann man sagen, die Truppe war völlig vom Krieg überrascht und nicht ausreichend vorbereitet. Unsere Feinde geben da ein etwas besseres Bild ab. Ich habe ein paar Statistiken über die Kämpfe des ersten Tages an allen Frontabschnitten. Die Ergebnisse sind eher ernüchternd denn euphorisierend.

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Die Situation in der Luftwaffe hingegen stellt sich ein wenig besser dar. Wie geplant erhielten unsere Heeresverbände direkte Unterstützung aus der Luft an all jenen Punkten, wo die Offensive klemmte. Da die Offensive an vielen Punkten kaum voran kam, hatten unsere Bomberpiloten alle Hände voll zu tun und flogen Tag und Nacht Einsätze. Die Kommunikation und Koordination zwischen Land- und Lufteinheiten funktionierte reibungsfrei, oft konnte mit Hilfe der Luftunterstützung die Situation am Boden deutlich entspannt werden.
Die Offensiveinsätze der Luftwaffe waren aber nur die eine Seite der Medaille des Luftkampfes, denn auch der Feind schickte uns Bomber entgegen, um Störangriffe gegen unsere Bodentruppen zu fliegen. Doch die Jägerpiloten stellten ihr Können genauso gut unter Beweis wie ihre Kameraden von den Bombergeschwadern und konnten die Angreifer immer wieder zu Gefechten zwingen, die zu unseren Gunsten verliefen. Ein britisches, strategisches Bombergeschwader hatte sogar die Nerven, in das Herz des Deutschen Reiches vorzudringen mit dem Ergebnis, dass es zerpflückt wurde. Ich habe Ihnen hier exemplarisch ein paar Details zu diversen Luftschlachten aufgelistet. Die tatsächliche Anzahl an Gefechten ist freilich deutlich höher.“

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Aus dem Augenwinkel nahm ich die Gestalt Hermann Görings wahr, wie er sich selbstgefällig in dem seinen Körpermassen kaum gerecht werdenden Ohrensessel räkelte und herablassend in sich hinein grinste. Deutlich war ihm der Triumph anzusehen, dass „seine“ Luftwaffe in den ersten Kriegstagen ein wesentlich besseres Bild abgab als die Heerestruppen. Schon geradezu offen ist der Konflikt in den letzten Tagen und Wochen zwischen ihm und der Heeresgeneralität ausgebrochen, wann immer es um die Verteilung von Rüstungskapazitäten ging. Mich scheint er dabei als seinen Erzrivalen auserkoren zu haben, da ich die komplette Dezentralisierung der Luftwaffe angeordnet und vor Hitler durchgesetzt hatte. Obwohl ich zwischen den einzelnen Beteiligten eigentlich als Mediator fungieren sollte, konnte ich ihn nicht ungestört sich in seinem Ruhm sonnen lassen:

„Natürlich lief aber auch bei der Luftwaffe nicht alles wie geplant. So konnte das 4. Bombergeschwader, deren Aufgabe die Unterstützung unserer Marineinfanterietruppen in Dänemark ist, bis zum 5. Januar, also die ersten drei Tage des Krieges, keine Einsätze fliegen, weil sie schlicht und umso schockierender keinen Treibstoff hatten. Hunderte deutsche Soldaten mussten aufgrund mangelnder Luftuntersützung beim Sturm auf Sönderborg ihr Leben lassen und die Kämpfe toben dort zurzeit immer noch.

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Wenn wir schon einmal in Dänemark sind, bleiben wir am besten gleich dort. Hier sehen Sie eine Karte mit der Situation vom 5. Januar, die Lage ist bis heute nahezu unverändert. Der Weg auf das dänische Festland ist frei und völlig unbewacht, hier konnten unsere Marineinfanteristen ohne auf Widerstand zu stoßen ungehindert vordringen. Der Weg auf die Insel Fünen Richtung Odense wird aber weiterhin von einer vereinzelten dänischen Infanteriedivision versperrt. An diesem Punkt sollte man den Hut vor den tapferen, dänischen Soldaten heben, die mit äußerster Aufopferungsgabe ihr Leben für ihr Vaterland lassen, im Angesicht einer erdrückenden Übermacht, die auf sie einprügelt. Kritisch wird die Lage von Stunde zu Stunde, da Geheimdienstberichte vermelden, dass immer mehr schwedische Verbände auf die dänischen Inseln übersetzen. Sollte uns bei Sönderborg nicht bald der Durchbruch gelingen, konnte der Einmarsch in Dänemark zu einem längeren und verlustreicheren Unterfangen werden, als es vorgesehen war.

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Kommen wir nun zur Frankreichfront, welche wir wohl einer etwas genaueren Betrachtung unterziehen sollten. Im Prinzip waren die bisherigen Gefechte lediglich Vorgeplänkel beziehungsweise die Vorarbeit für den eigentlichen Schlag, je nachdem aus welchem Blickwinkel Sie es sehen möchten, da unsere Hauptschlagkraft, die Panzertruppe, aufgrund ihrer erst vor kurzem erfolgten Verlegung an die Front leider noch nicht einsatzbereit sein kann.

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Betrachten Sie nun diese beiden Karten. Die erste stellt die Situation am Morgen des dritten Januars dar und die zweite am vierten.

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Wie man sieht, verlaufen die Angriffe im Norden und Süden auf Nijmwegen und Eupen eher suboptimal, während die Situation in Venlo, der Schlacht im mittleren Frontabschnitt, deutlich besser aussieht. Der Vergleich mit dem darauf folgenden Tag zeigt, dass die Belgier immer mehr Truppen in Eupen konzentrieren, während es auf den anderen beiden Schlachtfeldern Fortschritte zu vermelden gibt. Interessanterweise sind unsere Verbände, welche auf Maastricht zumarschiert sind, auf keinerlei Widerstand gestoßen. Dieser Umstand wurde sofort ausgenutzt und weitere Divisionen auf dieses Loch in der feindlichen Front geworfen. Selbst nachdem wir Maastricht einnehmen und somit den Verteidigern Eupens in die Flanke fallen konnten, entspannte sich hier jedoch die Situation wenig. In Anbetracht des waldigen Terrains und des ohnehin nicht optimalen Zustandes unserer Truppen wäre es Wahnsinn gewesen, sich schon zu Beginn des Feldzuges auf eine verlustreiche Abnutzungsschlacht einzulassen. Deshalb befahl ich persönlich den Abbruch des Angriffs. Dies senkt eventuell die Moral der Truppe ein wenig, aber auch die Offensive gegen Eupen, wie sie bis dorthin stattgefunden hat, eröffnete uns ein weiteres strategisches Türchen. Dazu gleich mehr.

Betrachten wir zunächst noch ein weiteres Kuriosum. Unser Geheimdienst scheint die militärische Willenskraft der niederländischen Generalität ziemlich unterschätzt zu haben. Statt des leicht zu überrollenden Gegners, wie es vor kurzem noch von mir selbst prophezeit wurde, stand uns ein Feind gegenüber, der die Schwächen in unserer Verteidigungslinie erkannte und gnadenlos zuschlug. Unsere Infanterieverbände wurden überrascht, hielten aber tapfer ihre Stellungen. Nachdem sofort Unterstützungstruppen entsandt wurden, um die Front zu halten, erkannten die Niederländer jedoch die Sinnlosigkeit ihrer Taten und brachen die Angriffe von selbst ab, weshalb hier lediglich verschmerzbare Verluste hinzunehmen waren.

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Um mit der Frankreichfront abzuschließen, werfen wir noch einen Blick auf die aktuelle Situation.

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Wie unschwer zu erkennen ist, sehen Sie nun die von mir zu Beginn angekündigte gute Nachricht. Um dies nicht zu einer Rätselrunde ausarten zu lassen, sehen Sie es mir bitte nach, dass ich den strategieunkundigen Zuhörer zunächst aufkläre. Während sich die Belgier im Süden in Massen in ihren Wäldern von uns festgenagelt verstecken und die Niederländer nach Norden in Richtung Meer flüchten, konnten unsere tapferen Soldaten in der Mitte der Front einen breiten Korridor schlagen, der völlig frei von Feindverbänden ist. Wenn wir jetzt schnell vorstoßen und die Flanken nach Norden und Süden absichern, kann die KdF in einer Woche Urlaubsreisen an die Kanalküste anbieten. Außerdem werden die Niederländer dann von dem Rest ihrer Allianz abgeschnitten sein, was sie, sollten sie nicht völlig wahnsinnig werden, in die Kapitulation treiben wird. Und dies alles bisher ohne allzu große menschliche Verluste. Wenn es so weitergeht, meine Herren, können wir unsere nächsten Sitzungen im Schloss von Versailles abhalten.“

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Wilhelm Canaris: „Ich möchte Sie ja nur ungern in Ihren Ausführungen stören, aber mir sind vor kurzem ein paar Geheimdienstberichte zugestellt wurden, deren Erwähnung zu dem jetzigen Zeitpunkt angebracht wäre und ihre Spekulationen durchaus untermauern könnte, bezüglich der Verteidigungskraft der Franzosen. Wie uns scheint, ist Mussolini doch nicht der zahnlose Tiger, wie alle von ihm glauben oder zumindest möchte er alle glauben machen, dass er es nicht sei. Er hat weitere Verbände an die französische Grenze verlegt, was wiederum die Franzosen dazu bewog, weitere Verbände an die italienische Grenze zu verlegen. Sie scheinen uns als nicht allzu große Bedrohung wahrzunehmen. Wie dem auch sei, uns kann es nur nützen. Je weniger Franzosen unseren Panzern Richtung Paris im Wege stehen, desto früher können wir in Versailles speisen.“

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Meine Wenigkeit: „Danke sehr! Meine Herren, Sie sehen, es erlaubt sich noch nicht, die Sektkorken knallen zu lassen, aber die Situation stimmt doch weitgehend optimistisch. Zum Abschluss möchte ich noch ein paar Worte über Polen verlieren. Wie zu erwarten war, ist Danzig wieder in deutscher Hand, die polnischen Streitkräfte haben wenig Widerstand geleistet. Nun geht die Offensive hier in die zweite Phase und unsere Infanterieverbände werden auf breiterer Front angreifen. Sollten die Verteidiger dort genauso tapfer sein, wie die in Danzig, dürfte es nicht mehr lange dauern, bis auch Warschau befreit sein wird.

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Dies war es soweit von meiner Seite, haben die Herren noch Fragen?“

Adolf Hitler: „Das klingt ja alles sehr vielversprechend, aber eine Frage habe ich da noch: warum haben Sie den Termin der Besprechung genau auf den heutigen Tag gelegt?“

Meine Wenigkeit: „Wie bereits gesagt, wird dem aufmerksamen Zuhörer dies bereits während meiner Ausführungen aufgefallen sein, für alle anderen Anwesenden werde ich dennoch einmal genauer darauf hindeuten. General Rommel teilte mir mit, dass die Panzerverbände, welche für die Operation „Strandläufer“ vorgesehen sind, spätestens am 8. Januar einsatzbereit sein sollten. Nun, heute ist der 8. Januar. Genau in diesem Augenblick überqueren hunderte gepanzerte Fahrzeuge die Grenzen der Niederlande und bewegen sich Richtung Kanalküste. In den nächsten Tagen wird sich entscheiden, ob unsere Strategie des Geschwindigkeitskrieges funktioniert. Entweder stehen wir bald in Paris oder wir erleben eine Neuauflage des letzten großen Krieges. In diesem Sinne wünsche ich den Herren eine angenehme Woche!“

Joachim von Ribbentrop: „Bevor wir diese Sitzung beenden, habe ich noch eine Nachricht, die in dem allgemeinen diplomatischen Rauschen zur Zeit nicht viel mehr als eine kleine Randnotiz wert sein dürfte. Die Republik Irland scheint ihre außenpolitischen Differenzen mit ihrem vormaligen Unterdrücker ausräumen zu wollen, zumindest boten sie den Briten militärische Unterstützung an. Das bedeutet, wir haben eine Insel mehr, zu der wir unsere Truppen entsenden müssen.“

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Adolf Hitler. „Danke sehr, Herr von Ribbentrop! Dann beende ich hiermit die Sitzung, wir sehen uns nächste Woche wieder.“

Admiral Hipper
26.12.10, 16:37
An Eurer Stelle würde ich sofort den Armee-Oberbefehlshaber seines Amtes entsetzen. Die Mobilisierung der Truppen für einen geplanten Angriffskrieg zu vergessen, das ist ja Vaterlandsverrat!

Oder seid Ihr etwa der Oberbefehlshaber?:D

Dönertier
26.12.10, 17:35
Der Angriffskrieg war ja erst in drei Monaten geplant, die Griechen haben uns ein wenig, nun ja, nennen wir es mal überrascht. Außerdem braucht eine gut geführte Wehrmacht nicht mobilisiert werden, um schlagkräftig zu sein.

Dönertier
01.01.11, 23:51
Der Eid der Genossen


Es war der 15. Januar, genau eine Woche nach der letzten Besprechung. Hitler lud wieder ein, um die aktuellen Geschehnisse an allen Fronten zu besprechen, diesmal teilte er jedoch per Bote mit, dass er der aktuellen Sitzung die Prädikate „eilig“ und „wichtig“ anzuhängen gedenke. So traf sich der Führungszirkel mal wieder, wie man es nun schon fast als Tradition bezeichnen konnte, vor dem Morgengrauen. Als letztes betraten Hitler und Wilhelm Canaris den Raum. Sofort wandte sich Hitler an die Anwesenden:

„Meine Herren, letzte Woche habe ich Sie scherzhaft zur Krisensitzung begrüßt. Wenn ich da gewusst hätte, was uns noch erwartet, hätte ich mir das gespart, denn die Erfahrung zeigt, dass es immer noch schlimmer kommen kann. Wir haben neue Erkenntnisse von unserem Nachrichtendienst, aber bevor Herr Canaris uns seinen Bericht ablegt, möchte ich wissen, wie es an der Front aussieht. Herr ***, beginnen Sie, aber fassen Sie sie sich so kurz wie möglich, wir haben heute noch wichtigere Dinge zu besprechen.“

Meine Wenigkeit: „Nun gut, dann werde ich in aller Kürze zu jedem Frontabschnitt ein paar Worte verlieren. Fangen wir mit Operation „Strandläufer“ an. Wie besprochen setzten sich am Morgen des achten Januars die gepanzerten Verbände an der Westfront in Bewegung. Drei Panzerkorps mit insgesamt 15 Panzerdivisionen gingen in die Offensive über, allerdings lief nicht alles reibungslos. Da zu viele Divisionen über das Nadelöhr Maastricht versorgt werden müssen, kommt es regelmäßig zu Nachschub- und Treibstoffdefiziten an den vordersten Ausläufern der Front. Das 2. Panzerkorps beklagt sich permanent über Treibstoffmangel, wodurch das Vorankommen verlangsamt wird. Eine deutliche Rüge an die Zuständigen in der Logistik, allerdings sollte sich das Problem mit der Zeit und der Aufweitung des Angriffkorridors von selbst lösen.

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Erfreulicherweise haben die anderen beiden Panzerkorps, welche durch das Flachland der Südniederlande vorstoßen, weniger Probleme. Die Außenbezirke Amsterdams konnten mittlerweile gesichert werden, erste Speerspitzen erreichen bald Rotterdam und Den Haag und der Einnahme Brügges steht nichts mehr im Weg.

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Operation „Waldläufer“ entwickelt sich ebenfalls in die richtige Richtung, langsam aber beständig dringen unsere Infanterieverbände auf Brüssel zu. Das bedeutendste Ereignis der Woche war ohne Zweifel der Angriff auf Eupen, wo es sich um die erste größere Schlacht dieses Krieges handelt. Da sich hier immer noch größere alliierte Truppenansammlungen befinden, dient der Angriff dem Zweck, eben diese Truppen zu binden und zu verhindern, dass sie der drohenden Flankierung durch unsere Panzerverbände entgegenwirken können. Über 100.000 Soldaten ringen um die Vorherrschaft in dem Gebiet und das bei einem permanenten Bombardement durch das 3. Bombergeschwader.

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Parallel zu der Intensivierung der Gefechte am Boden nahm auch die Heftigkeit und Entschlossenheit der Luftkämpfe zu. Immer wieder steigen französische Jäger auf, um unsere Luftverbände in Schlachten zu verwickeln. Noch hat die Luftwaffe die Situation aber völlig unter Kontrolle.

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Weiterhin ist zu vermelden, dass am 11. Januar erstmals feindliche Soldaten Fuß auf deutschen Boden setzten. Da aufgrund der Umgruppierungen, die zu Beginn des Krieges am Laufen waren, die Grenze zu den Niederlanden nicht durchgängig verteidigt war, konnten Speerspitzen der niederländischen Armee Emden besetzen. Dieser Schock währte allerdings nur kurz, sofort wurde mit dem Gegenangriff begonnen und die Situation konnte drei Tage später durch Hilfe der Marinebomberverbände aus Wilhelmshaven geklärt werden.

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Kommen wir nun zu Dänemark. Nachdem die dänischen Truppen am 9. Januar die Verteidigung Sönderburgs aufgaben, kam die Offensive hier in Schwung. Trotz Unterstützung durch schwedische Verbände gelang es den Dänen nicht, uns an der Einrichtung eines Brückenkopfes auf der Insel Fünen zu hindern. Mittlerweile dringen die ersten unserer Marineinfanterieverbände auf Odense vor und stoßen dabei immer wieder auf zwar relativ geringen aber dennoch spürbaren Widerstand, der jedoch durch den massierten Einsatz der Luftwaffe schnell gebrochen werden kann. Da die Skandinavier kaum etwas haben, was sie unseren Bombern entgegenwerfen könnten, ist unsere Lufthoheit nahezu total. An keinem anderen Kriegsschauplatz ist die Bedeutung der fliegenden Verbände so groß wie hier.

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Werfen wir nun noch einen Blick auf Polen. Hierzu ist nicht viel zu sagen, unsere Infanterie stößt langsam aber beständig vor. Um Mensch und Material zu schonen, wird darauf verzichtet auf breiter Front und mit aller Härte anzugreifen. Zumindest zur Zeit noch. Die Ungarn sind ebenfalls in die Offensive übergegangen und konnten Gebiet gut machen. Sollten sich deren Vorstöße ausweiten, werden wir gezwungen sein, unsere Angriffe zu intensivieren, um das Wettrennen um Warschau nicht zu verlieren. Wir werden sehen, wie sich hier die Situation entwickeln wird.

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Zu guter Letzt habe ich hier noch eine Karte von der Griechenlandfront für Sie. Wie es scheint, hat Mussolini spontan sämtliches Interesse am Balkan verloren, zumindest verhalten sich seine Truppen dort völlig passiv. Er scheint mit anderen Dingen schon überfordert genug zu sein“

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Adolf Hitler: „Ich danke Ihnen! Das klingt insgesamt ja recht erfreulich, kommen wir zum Ausgleich also zu etwas Unerfreulichem. Herr Canaris!“

Wilhelm Canaris: „Unerfreulich trifft es wohl ganz gut, die Entwicklung, die wir beobachten konnten, hat das Potential, unseren gesamten Vormarsch zu verlangsamen. Es sickerten in letzter Zeit immer wieder Berichte aus der Schweiz zu uns, dass die Briten engere diplomatische Kontakte mit der dortigen Regierung aufnehmen würden. Zuletzt erreichte uns die Nachricht, dass die französische Armee die Erlaubnis bekommen habe, durch schweizerisches Gebiet zu marschieren. Trotz dieser ungeheuren Provokation hielten es die zuständigen Mitarbeiter meines Ministeriums es nicht für nötig, diese Informationen als dringlich weiterzuleiten. Man kann sagen, dass sie in den Wirren der Kriegstage schlicht „übersehen“ wurden. Dies ist sehr unerfreulich, dafür werde ich die volle Verantwortung übernehmen. Die entsprechenden Personen wurden schon zur Rechenschaft gezogen, aber es ändert nun mal nichts an der Tatsache, dass die Schweiz nun offizielles Mitglied unserer Feinde ist und uns heute morgen eine formelle Kriegserklärung übersandt hat. Zurzeit befinden sich keinerlei Verbände der Wehrmacht an der Grenze zur Schweiz.

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Außerdem traten nun auch die Griechen der Allianz der Briten bei. Zudem scheint Luxemburg ein heißer Kanditat für einen Beitritt zu sein. Unseren Informationen nach gewähren sie ebenfalls den Franzosen ein militärisches Durchgansrecht. Wir haben nun aus unseren Fehlern gelernt und werden die Situation weiter im Auge behalten.“

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Adolf Hitler: „Wie man sieht, müssen die Briten ihren mangelnden Kampfeswillen durch exzessive Diplomatie ausgleichen. Anstatt selbst in die Schlacht zu ziehen, führen sie immer mehr Unbeteiligte in den Krieg. Aber dies wird ihren Untergang nicht verhindern, sondern höchstens verzögern. Was nützt ihnen Bern, wenn wir bald Paris haben? Also meine Herren, heute Abend möchte ich einen Verteidigungsplan vorliegen haben. Ans Werk!“

AG_Wittmann
02.01.11, 00:30
Hmm, Marineinfanterie ... mit denen habe ich noch nicht gearbeitet ... habe dafür aber sehr gute Erfahrungen mit Luftlandetruppen gesammelt ... mit denen hätte man Dänemark z. B. sehr gut innerhalb einer Woche ausschalten können und Kessel kann man mit denen auch in extrem kurzer Zeit bilden bzw. das Absetzen feindlicher Armeen verzögern oder gar verhindern. Konnte so in Frankreich über 60 Divisionen beim Absetzen aufhalten und die verfolgenden Panzertruppen haben dann die Franzosen zu Brei gewalzt.

bluevision
02.01.11, 01:08
Uns gefällt Euer Stil werter Dönertier! Mehr davon! :-)

Dönertier
02.01.11, 13:21
Uns gefällt Euer Stil werter Dönertier! Mehr davon! :-)

Danke sehr! Man freut sich immer über positive Rückmeldungen, das wirkt motivierend! ;)


Hmm, Marineinfanterie ... mit denen habe ich noch nicht gearbeitet ... habe dafür aber sehr gute Erfahrungen mit Luftlandetruppen gesammelt ...

Die Marineinfanterie wird sich erst noch richtig beweisen müssen, wenn es dann rüber auf die britische Insel geht. Da wären Fallschirmjäger natürlich auch nützlich. Ich werde wohl mal ein paar in die Bauschleife hauen. Hoffentlich brauchen die Transportflieger nicht zu lange, bis sie fertig sind.

Dönertier
03.01.11, 01:04
Die Alpenfestung
Das Leiden der Genossen

Noch am gleichen Tage, dem 15. Januar, gegen spätem Nachmittag führte mich mein Weg erneut zu Hitler, diesmal allerdings nicht in den großen Besprechungssaal, sondern in sein persönliches Privatbüro, da als einzige weitere Personen Generalstabschef Ludwig Beck und Feldmarschall Werner von Fritsch an der Besprechung teilnahmen. Es wurden Kekse und Kaffee gereicht.

Adolf Hitler: „Meine Herren, es freut mich, dass Sie es so schnell wieder hierher geschafft haben. Nun, wie sehen die Verteidigungspläne aus? Was haben Sie heute erarbeitet?“

Ludwig Beck: „Zunächst einmal kann ich Sie beruhigen, die Lage wurde deutlich dramatischer dargestellt, als sie tatsächlich ist. Wir haben uns die Pläne der militärischen Aufklärung, welche Herr Canaris uns heute überreicht hat, genauer angeschaut und sind zu dem Schluss gekommen, dass für das Reich keine akute Gefahr von Seiten der Schweiz droht. Es befinden sich unseren Informationen nach zurzeit lediglich drei schweizerische Divisionen im Bereich unserer Grenze und diese schaffen es nicht, eine geschlossene Front zu bilden. Anscheinend halten die Eidgenossen die Bedrohung von Seiten der Italiener für größer.“

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Meine Wenigkeit; „Unserer Beurteilung nach sollten zwei Infanteriekorps mehr als ausreichen, um die Schweiz mittelfristig zur Kapitulation zu zwingen. Da sich der Truppenschwerpunkt nun weiter nach Süden verlagert, hielten wir es für angemessen, die Verbände an der Front umzugruppieren. Die 5. Armee, welche zuvor lediglich mit der Verteidigung der niederländischen Grenze betraut war, bekommt nun zwei Korps der 4. Armee zugewiesen und übernimmt somit Verantwortung über die luxemburgische und die nordfranzösische Front.

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Als direkte Reaktion auf die Kriegserklärung werden fünf Infanteriedivisionen, die entlang der französischen Grenze stationiert sind, dem 20. Infanteriekorps unterstellt und an die Grenze zur Schweiz verlegt. So sollte die Front schnell abgedichtet sein.

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In einem zweiten Schritt wird das 22. Infanteriekorps, welches der 5. Armee unterstellt und offensiv gegen die Niederlande tätig war, zur Unterstützung ebenfalls Richtung Süden verlegt. Die Kampfkraft der Niederländer dürfte weitgehend gebrochen sein, was eine Ausdünnung der dortigen Front gestattet.

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Im Prinzip ist dies der Verteidigungsplan. Das weitere Vorgehen wird dann nach Ankunft der Truppen an der Front je nach Situation bestimmt. Allerdings werden keine Komplikationen erwartet.“

Werner von Fritsch: „Fast keine! Die einzige Gefahr, die ich zurzeit sehe, ist die, dass die Franzosen den Bündnisplan mit den Schweizern bewirkt haben, um einen unwahrscheinlichen, aber deshalb nur umso kühneren Plan durchzuführen. Durch ein schnelles und entschlossenes Vordringen könnte es ihnen gelingen, die gesamten italienischen Frontverbände einzukesseln, was dramatische Folgen auch für uns haben könnte. Die Erfahrung zeigt, dass auf Mussolinis Truppen kein allzu großer Verlass ist, deshalb werden wir die Geschehnisse im Blick behalten und notfalls Gegenmaßnahmen einleiten.“

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Adolf Hitler: „Dann bleibt wohl nur noch abzuwarten, wie lange es dauert, bis sich unsere deutschen Brüder in der Schweiz von diesem imperialistischen Joch befreien und in die Obhut des Reiches begeben. Meine Herren, ich wünsche Ihnen eine angenehme Woche!“

Dönertier
05.01.11, 16:17
Brügge sehen und weiter kämpfen


Es war der 30. Januar, als eine hochdekorierte und herausgeputzte „Tante Ju“ in Begleitung einer Jägerstaffel auf einem kleinen Rollfeld in der Nähe von Brügge landete, einer Kleinstadt im Norden Belgiens mit wunderbar hübsch anzuschauendem Altstadtkern und dem bedeutendsten weil einzigen Seehafen des Landes. Diese Stadt hatte das Glück, dass die deutschend Panzerdivisionen schneller waren als die belgischen Verteidiger, die sich von der Front zurückzogen und somit kampflos eingenommen werden konnte, andernfalls besäße sie jetzt weder einen hübsch anzuschauenden Altstadtkern noch einen Seehafen.

Am 21. Januar wurde besagte Kleinstadt von den Speerspitzen der Wehrmacht unter Kontrolle gebracht. Goebbels war von den ersten Aufklärungsfotos, die von der Innenstadt Brügges nach Berlin gesandt wurden, so sehr fasziniert, dass er Hitler den Vorschlag unterbreitete, umgehend dorthin zu reisen und heimatfrontgerecht vor dutzenden Kameras in einem mit Hakenkreuzbannern geschmückten und dadurch noch hübscher anzuschauendem Altstadtkern den „motorisierten Helden der Kanalküste“ Orden zu überreichen. So wunderbar dieser Plan klang und so beeindruckend die Bilder der Wochenschau dann auch gewesen wären, hatte Goebbels, man mag es ihm nachsehen, nur eines übersehen, nämlich dass es für ein im Krieg befindliches Staatsoberhaupt ein hohes Risiko bedeutet, direkt in das Kriegsgebiet zu reisen. Gerade zu diesem Zeitpunkt tobten heftige Luftkämpfe über der Westfront, weshalb es über eine Woche dauerte, bis die Sicherheitslage diese Reise zuließ. Da befanden sich besagte Helden, welche auszuzeichnen waren, freilich nicht mehr in Brügge sondern in Gefechten weiter südwestlich, aber dies hielt Hitler nicht davon ab, dennoch eine Parade durch die wunderbar hübsch anzuschauende Altstadt abzuhalten und uniformierten Personen Orden um den Hals zu hängen, unabhängig davon was der Grund für diese Auszeichnung war, wenn es denn überhaupt einen gab.

Da ich mich zu diesem Zeitpunkt ohnehin in der Region befand, um bei der Koordination der Operation „Strandläufer“ auszuhelfen, ließ ich mir dieses Spektakel natürlich nicht entgehen. Im Anschluss lud Hitler zu einem Empfang in eines der örtlichen Hotels ein.

Adolf Hitler: „Ah, Herr ***, Sie habe ich ja schon seit einer Weile nicht mehr gesehen. Sie waren bei unserem Treffen letzte Woche nicht dabei.“

Meine Wenigkeit: „Ja, das tat mir auch sehr leid, aber da sich Operation Strandläufer gerade in seiner heißen Phase befand, konnte ich nicht nach Berlin kommen. Ich hoffe Feldmarschall Beck hat mich würdig vertreten?“

Adolf Hitler: „Er konnte mir die strategische Situation gut schildern, aber dennoch würde ich gerne auch ihre persönliche Meinung zu den Geschehnissen hören. Wie ich sehe, sind Sie meiner Bitte nachgekommen, ihre Unterlagen mitzubringen. Hier ist ein kleiner Konferenzsaal, kommen Sie mit. (wir betreten den Raum) Nun, wie ich gehört habe, verhalten sich die Schweizer ruhig?“

Meine Wenigkeit: „Das kann man so sagen. Nicht nur dass sie nicht in die Offensive gehen, sie verhalten sich komplett passiv. Die Franzosen sind in der Schweiz aktiver als die Schweizer selbst. Ich habe ein wenig Kartenmaterial mitgebracht. Sehen Sie, dies ist die Situation vom 23. Januar, kurz nachdem wir die letzte Lücke in unserer Front geschlossen hatten. Wie Sie sehen, haben die Schweizer nicht genug Truppen, um sich ausreichend auf breiter Linie zu verteidigen, weshalb unsere Verbände selbst in die Offensive übergingen.

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Am 28. Januar konnten wir die ersten strategischen Schlüsselpositionen auf schweizerischem Terrain einnehmen und es bot sich uns die Möglichkeit eine Gebirgsjägerdivision einzukesseln.

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Die Franzosen waren allerdings schneller als wir und eilten ihren Verbündeten zur Hilfe. Dies ist die aktuelle Situation an der Front. Wie Sie sehen, sind weite Teile der Grenze von französischen Truppen verstärkt. Da die Verteidigungsanlagen besser ausgebaut sind, als erwartet, werden wir hier in naher Zukunft erstmal nicht weiter offensiv vorgehen können.

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Die Befürchtungen von Feldmarschall von Fritsch haben sich glücklicherweise nicht bewahrheitet. Die italienischen Frontverbände haben die Gefahr erkannt und einer Einkesselung entgegengewirkt. Ihre Front ist jetzt allerdings so sehr ausgedünnt, dass sie in absehbarer Zeit auf keinen Fall in die Offensive werden gehen können. Den Franzosen ist es also zumindest in diesen Bereichen gelungen eine einigermaßen sichere Grenze zu errichten.

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Soviel zur Situation in der Schweiz, kommen wir nun zu Dänemark. Am 19. Januar gelang es den ersten Marineinfanterieverbänden Odense einzunehmen. Um ihre Entschlossenheit auszudrücken, gingen die schwedischen Truppen sofort in die Gegenoffensive über. Es dauerte acht Tage, bis die vom Dauerbombardement gebeutelten Schweden erschöpft kapitulierten.

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Nach einem halben Tag wertvoller Erholung, begannen unsere Verbände auf die Insel Seeland übersetzen. Sollte uns hier der Brückenkopf gelingen, ist der Weg nach Kopenhagen und somit zur Kapitulation Dänemarks frei. Zu erwähnen ist vielleicht noch, dass die dänischen Truppen mittlerweile keine bedeutende Rolle in den Kämpfen mehr spielen. Selbst das Oberkommando über die verbündeten Truppen ist fest in schwedischer Hand.

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Zu Polen ist auch nicht allzu viel zu sagen, außer dass es voran geht, mittlerweile auch mit mehr Druck und auf gesamter Front, da auch die Ungarn immer aktiver werden. Wir können uns ja nicht von ihnen den Rang ablaufen lassen. Hier sehen Sie eine Karte von unserem missglückten Versuch einer Offensive aus Richtung der Slowakei. Zwar ist es uns gelungen, die polnischen Truppen in die Flucht zu schlagen, aber die Ungarn haben das Territorium schneller eingenommen, als es uns möglich war. Wir werden unseren Offensivschwerpunkt also komplett auf den Norden verlegen.

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Kommen wir zu etwas erfreulicherem. Im Danziger Korridor ist es uns gelungen, eine feindliche Division komplett einzukesseln. Leider stand nur die Stabsdivision des 2. Infanteriekorps zur Verfügung, um den Kessel aufzulösen, was das ganze ein wenig verzögerte. Hier zahlt es sich aber wieder aus, dass wir sämtliche Korpshauptquartiere mit Infanterieregimentern verstärkt haben, was uns einen gewissen taktischen Spielraum im Hinterland gewährt.

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Das bedeutendste Ereignis am polnischen Frontabschnitt war zweifelsohne die Eroberung von Torun, was sich über fünf Tage hinzog, da sich polnische Verbände im dichten Wald um die Stadt verschanzt hielten. Nachdem die Lage geklärt wurde, befindet sich nun die gesamte polnische Westfront auf der Flucht. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis wir sie zu den Außenbezirken Warschaus zurückgedrängt haben.

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Hier sehen Sie noch zwei Karten, die die aktuelle Situation an der polnischen Nord- und Südfront illustrieren. Die Ungarn scheinen jetzt auch ungehindert vorrücken zu können. Das Wettrennen um Warschau ist also immer noch offen.

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Kommen wir nun zur Westfront. Während Operation Waldläufer hoffnungslos in den Ardennen feststeckt, ist Operation Strandläufer ein voller Erfolg. Aber werfen wir zu nächst einen Blick auf die Niederlande, denn hier ist das Ende sämtlicher kriegerischer Aktivitäten in greifbarer Nähe. Am 19. Januar erreichte die Soldaten an der Front der Befehl zum Sturm auf Amsterdam. Lediglich mit einer einzigen Division verteidigten die Niederländer ihre Hauptstadt, aber diese hatte sich in den Straßen der Stadt fest eingegraben und leistete verbittert Widerstand. Fünf Tage später wurde die letzte Zufahrtsstraße unter unsere Kontrolle gebracht, woraufhin die Verteidiger die Sinnlosigkeit ihrer Lage erkannten und die Waffen niederlegten.

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Wie auf der letzten Karte schon zu sehen war, gelang es uns am 23. Januar in einem Waldstück nahe Apeldoorn eine ohnehin schon abgekämpfte Division einzukesseln. Solche Ereignisse beeinflussen den Krieg höchstens mittelbar, aber sie demonstrieren doch die taktische Überlegenheit der Kommandeure vor Ort.

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Weiterhin erwähnenswert sind die Ereignisse bei Enschede. Am 20. Januar wurde zur Offensive gegen die letzten noch intakten Stellungen der Niederländer geblasen. Während an allen anderen Punkten die Front schnell zusammenbrach, hatten die Verteidiger hier die Zeit genutzt, um die ausgedehnten Wälder mit Grabensystemen zu befestigen, was ein Vordringen unserer Truppen behinderte. Als nach zwei Tage immer noch kein nennenswerter Geländegewinn zu vermelden war, wurde der Angriff zur Schonung unserer Soldaten abgebrochen. Vier Tage später war Enschede von unseren vorrückenden Verbänden komplett eingekesselt und es wurde ein erneuter, diesmal erfolgreicher Sturm befohlen.

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Wandern wir nun etwas weiter nach Süden. Für die Luftwaffe wird es immer schwieriger die Lufthoheit über Belgien und Frankreich zu behaupten. Zum einen sind unsere Bomber- und Jägerverbände permanent im Einsatz und zum anderen haben die Briten frische Jagdstaffeln an die Front verlegt. Das 3. Bombergeschwader wurde durch die andauernden Angriffe auf Eupen und die zunehmenden britischen Abfangmanöver in einen kritischen Abnutzungszustand versetzt, weshalb es bis auf weiteres am Boden bleiben wird. Die Schlacht von Eupen wurde dennoch am 22. Januar gewonnen. Kurz nach der Einnahme Antwerpens, wurde das 2. Bombergeschwader unter General Kesselring von Frankfurt am Main dorthin verlegt, um wieder Luftunterstützung garantieren zu können. Da der Nachschub- und Treibstofftransport in den besetzten Gebieten dem Bedarf der Truppe allerdings nicht gerecht wird, konnte auch dieses Geschwader vorerst nicht operieren.

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Der Nachschub- und Treibstoffmangel ist aber nicht nur bei den Luftstreitkräften bemerkbar. Regelmäßig wurden unsere Panzerspitzen beim Vormarsch ausgebremst, weil sie schneller vorstießen, als neuer Treibstoff nachgeliefert werden konnte.

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Nachdem am 21. Januar mit St. Quentin die erste französische Stadt in unsere Hände fiel, konnten wir zwei Tage später kampflos Dünkirchen übernehmen. Diese Nachricht muss die Franzosen in einen Schock versetzt haben. Fluchtartig zogen sie große Teile ihre Verbände, die vorher mit der Verteidigung der Maginot-Linie betraut waren, von dort ab.

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Um weiter Druck auszuüben, wurde am 24. Januar mit dem Angriff auf Brüssel begonnen. Seltsamerweise hatten die Belgier lediglich eine einzelne Division zur Verteidigung ihrer Hauptstadt abgestellt, weshalb wir sie zwei Tage später unter unserer Kontrolle bringen konnten.

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Nachdem unsere Panzerverbände erst einmal das nordfranzösische Flachland erreicht hatte, ging der weitere Vorstoß sehr schnell. Am 25. Januar erreichte die 16. Panzerdivision die ersten Vororte von Paris und am 30. Januar, also heute, wurde die Schlinge um die Stadt komplett geschlossen.

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Seltsamerweise verteidigen die Franzosen, genau wie es auch schon Belgier und Niederländer taten, ihre Hauptstadt auch mit nur einer Division. Dennoch haben unsere Panzerverbände nicht die Möglichkeit, die Stadt sofort einzunehmen, da Panzerfahrzeuge für den Straßenkampf denkbar ungeeignet sind. Deshalb wird von der niederländischen Grenze ein gesamtes Infanteriekorps hierher verlegt, allerdings wird es noch ein paar Tage dauern, bis die Verstärkungen dort angekommen sein werden. Bis dahin werden wir weiter Druck auf Restbelgien ausüben.

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Zum Abschluss sehen Sie hier noch zwei Karten von der augenblicklichen Lage an der Westfront. Die Niederländer sind quasi am Ende, ein paar abgekämpfte Divisionen verschanzen sich mit ihren letzten Kräften im Wattenmeer. Die Belgier klammern sich verzweifelt an den Ardennen fest, um nicht weggeweht zu werden. Bemerkenswert ist, dass die Franzosen es schneller als erwartet geschafft haben, eine Front nach Westen hin aufzubauen, aber für Offensivmaßnahmen fehlen ihnen dort die nötigen Truppen. Die Kapitulation Belgiens und Frankreichs ist also lediglich eine Frage der Zeit.“

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Adolf Hitler: „Bravo, ich bin begeistert! Machen Sie nur weiter so, dann treffen wir uns nächste Woche in Paris. Ich habe gehört, dass sich die „Schompseliese“ perfekt für eine Panzerparade eignen würde.“


Postscriptum: diplomatisches Wirrwarr

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Tyber Zahn
06.01.11, 15:25
Werter Regent Dönertier,

wir folgen Eurem AAR seit Beginn gespannt. Macht weiter so!

Lasst Euch nicht von den diplomatischen Ereignissen beunruhen, aber haltet stets ein wachsames Auge auf euren japanischen Verbündeten. General Hideki neigt gerne zu Offensivoperationen, die die japanischen Streitkräfte sehr ausdünnen. Angsichts des neuen Gegners (Australien) könnte es von daher unangenehm in Asien werden.

Dönertier
06.01.11, 22:20
Werter Tyber Zahn,

Wir bedanken uns für das Lob und können es besten Gewissens zurückgeben, auch Unsereins freut sich über jeden Eurer kurzweiligen Berichte!

Vor Australien haben Wir zur Zeit eher weniger Angst, da müssen die Japaner selbst mit fertig werden, in Europa ist genug zu tun. Unsere Befürchtung ist eher, dass die Japaner die USA in die Reihen Unserer Feinde treiben und somit Unseren zweitwichtigsten Handelspartner verprellen. Aber keine Sorge, ein neues Update ist in Arbeit und sobald die größten Brandherde in der direkten Nachbarschaft gebannt sind, wird es auch einen Ausblick auf die globale, politische Lage geben. Es bleibt spannend.

Stupor Mundi
07.01.11, 01:23
Dann drücken Wir Euch mal die Daumen. Auf daß Operation Waldläufer auch gelingt! Aragorn ist ja kein so ganz schlechter. :top:

Dönertier
10.01.11, 21:06
Adler Sturzflug


Am 14. Februar wurde ich von Hitler zu einer Besprechung in sein Privatbüro eingeladen, im „kleinen Rahmen“, wie er mir mitteilen ließ. Da Operation „Strandläufer zu diesem Zeitpunkt quasi abgeschlossen war und alle Generäle über das weitere Vorgehen informiert waren, war meine Anwesenheit in Frontnähe nicht von dringlicher Bedeutung und ich befand mich deshalb wieder in Berlin. Als ich das Büro betrat, befanden sich Hitler und Göring, die beiden einzigen Anwesenden, in einem heftigen Disput, wobei ihren Blicken anzusehen war, dass die Stimmung sich weit weg von ausgelassen bewegte.

Adolf Hitler: „Ah, Herr ***, gut dass Sie kommen! Ich war gerade in einer Erörterung mit Herrn Göring bezüglich der Probleme die Luftwaffe betreffend. Mich haben mehrere Klagen von Generälen erreicht, dass die Bombergeschwader nicht mehr in der Lage sein, dem Heer Luftunterstützung zu leisten. Außerdem drohe die Lufthoheit an England verloren zu gehen. Mir liegen hier Verluststatistiken vor, die zeigen, dass die Zahl unser eigenen abgeschossenen Flugzeuge in den letzten beiden Wochen dramatisch angestiegen ist und mittlerweile die unserer Feinde übersteigt. Außerdem haben britische Bomberverbände es geschafft unseren undurchdringlichen Luftverteidigungswall zu durchbrechen und Industrieanlagen in Dortmund zu bombardieren. Wie erklären Sie sich das?“

Meine Wenigkeit: „Ich kann verstehen, dass diese ungute Entwicklung auf Sie beunruhigend wirkt, allerdings sollten die Geschehnisse nicht überbewertet werden. Da sich die Front immer weiter nach Westen vorarbeitet und mittlerweile nicht unerhebliche Teile der Kanalküste in unserer Hand sind, bedeutet dies auch, dass das kriegerische Geschehen näher an die britischen Flugplätze gerückt ist. Während unsere Verbände zu Beginn des Krieges Einsätze quasi in ihrer Nachbarschaft flogen, müssen sie nun weite Strecken zurücklegen. Einige Geschwader wurden schon in Frontnähe verlegt, aber da die Flugplätze dort meist schlechter ausgebaut sind und die Nachschublieferungen in den besetzten Gebieten sich teilweise immer noch unter Optimum befinden, verbessert dies die Lage nur gering. Außerdem kommt hinzu, dass unsere Piloten seit Wochen ununterbrochen Einsätze fliegen, während die Briten sich uns in der Luft erst seit kurzem massiv entgegenstellen und deshalb noch über ausreichend frische Verbände verfügen. Sie sehen, bei den erhöhten Verlustraten handelt es sich zu einem nicht unerheblichen Teil um ein „natürliches“ Phänomen, das unser militärisches Vorankommen nur noch unterstreicht. Außerdem stoßen wir am Boden auf meist nur noch relativ geringen Widerstand, bei dem ein Eingreifen der Luftwaffe selten von Nöten ist.“

Adolf Hitler: „Wie dem auch sei, ich will, dass sich das ändert! Herr Göring, überlegen Sie sich ein Konzept, wie Sie die Luftwaffe wieder auf Vordermann bringen. Und zwar sofort!“

Hermann Göring: „Jawohl, mein Führer!“

Göring verließ das Büro, aber nicht ohne mir einen Blick entgegen zu werfen, der einen ausgewachsenen Elefanten hätte töten können, wenn Blicke zu so etwas in der Lage wären.

Adolf Hitler: „Nun, es ist zwei Wochen her, dass ich das letzte Mal von Ihnen gehört habe. Erzählen Sie, wie sieht die Lage an der Front aus?“

Meine Wenigkeit: „Kurz und knapp: gut! Allerdings lässt sich das weiter ausdifferenzieren. Betrachten wir zuerst den unspektakulärsten Schauplatz, die Schweiz. Entgegen jeder Erwartung sind die Italiener hier in die Offensive gegangen und konnten sowohl französische Truppen zurückdrängen, als auch eine schweizerische Gebirgsjägerdivision einkesseln. Allerdings ist es den Franzosen ebenfalls gelungen auf italienisches Terrain vorzudringen.

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Wenn man gegen den Uhrzeigersinn vorgeht, kommt man nun nach Polen. Zu Beginn des Monats haben wir den Druck auf die restlichen Verbände, die noch Widerstand leisteten erhöht. Gerade im Bereich um Warschau befinden sich auch weiterhin noch frische Divisionen, die bisher in keine Kämpfe verwickelt waren. Am 4. Februar wurde der Angriff auf Lodz befohlen. Am gleichen Tag gingen die Polen zum ersten Mal in diesem Krieg selbst in die Offensive über. Sie griffen eine einzelne Division in Ostpreußen an, die sich selbst in einem Angriff befand. Allerdings konnte noch am selben Tag Verstärkung organisiert werden. Dies ist die erste Schlacht, in der wir mehr Verluste erlitten haben als die Polen.

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Sehen Sie nun noch zwei Karten der Polenfront, eine vom 6. Februar eine vom 14. Februar. Sie illustrieren, mit welcher Geschwindigkeit sich unsere Verbände innerhalb einer Woche vorkämpfen. Mittlerweile ist Warschau zur Hälfte eingekesselt, damit sollte dass Wettrennen mit Ungarn zu unseren Gunsten entschieden sein. Außerdem sieht man eindrücklich, wie die Front komplett zusammengebrochen ist, die Polen sind nur noch am Rennen.

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Auch aus Dänemark sind Erfolge zu vermelden. Am 3. Februar gelang unseren Marineinfanterieverbänden der Durchbruch in Slagelse, dem Tor zur Insel Seeland, auf der sich die Hauptstadt Kopenhagen befindet. Doch bevor unsere Truppen einen sicheren Brückenkopf etablieren konnten, warfen ihnen die Schweden am 6. Februar zwei neue Divisionen entgegen. Die wieder aufgeflammten Kämpfe dauerten vier Tage, danach war der Fuß endlich auf der Insel gesetzt. Nach einem Tag Verschnaufpause wurde zum Sturm auf Kopenhagen geblasen.

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Werfen wir nun noch einen Blick auf die Westfront. Die als Verstärkung aus den Niederlanden herangeschafften Infanteriedivisionen brauchten mehrere Tage, um Einsatzbereitschaft herzustellen, weshalb der Focus wieder verstärkt auf die Ardennen gerichtet wurde. Da es weder angeraten ist, die Festung Lüttich anzugreifen noch zu bombardieren, wurde beschlossen, diese Stellung zu umgehen und mit einem Kessel zu drohen, in der Hoffnung, dass die Belgier von selbst dort abziehen. Unsere Verbände griffen am 1. Februar Hirson an. Die Schlacht war zwei Tage später entschieden.

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Kaum waren die Stellungen dort gesichert, ging es am 7. Februar weiter mit Offensiven gegen Namur, Philippeville und Laon.

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Als erstes fiel Philippeville, am 12. Februar folgten dann Namur und Laon. Am 13. Februar ging es mit der Offensive direkt weiter gegen Montmedy.

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Unterdessen waren etliche Wehrmachtsverbände am Rand von Paris in Stellung gegangen. Die Hauptmacht des Angriffs sollten die Infanteriedivisionen aus den Niederlanden tragen, aber auch eine Panzer- und zwei Hauptquartierdivisionen nahmen am 10. Februar am Sturm auf Paris teil. Die Briten erkannten sofort den Ernst der Lage und schickten alles was sie gerade an Bomberverbänden entbehren konnten unseren Angreifern entgegen.

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Die eine französische Division verteidigte sich tapfer, aber sie war der erdrückenden Übermacht nicht gewachsen. Vor zwei Stunden erreicht mich die Nachricht, dass die Franzosen ihre Waffen niedergelegt haben. Vier Tagen dauerte die Schlacht um Paris und kostete gerade mal 250 deutschen Soldaten das Leben und das obwohl sich die Franzosen an jedem Straßenzug festklammerten. Dies zeigt einmal wieder die totale Überlegenheit der Wehrmacht.

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Die ersten, die über die Champs-Élysées flanierten, habe ich mir sagen lassen, waren die Herren Generalleutnante Model und von Manstein. Nicht mehr lange und wir werden es ihnen gleich tun können.“

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Adolf Hitler: „Endlich, Paris ist in unseren Händen! Dann wird unsere nächste Besprechung in einem Pariser Straßencafe stattfinden. Lange lasse ich mich nicht mehr von den Briten an meiner wohlverdienten Reise hindern!“

Dönertier
13.01.11, 20:08
Operation Wühlmaus
Ein Frankreich für einen Café


Bei der Operation „Wühlmaus“ handelte es sich um ein groß angelegtes, militärisches Vorhaben, dessen Befehl von oberster Stelle, nämlich von Hitler persönlich stammte. Mit der Durchführung betraut wurde ein eigens dafür angelegter Stab, der sich aus führenden Mitgliedern des Geheimdienstes und der Luftwaffe zusammensetze. Herman Göring leitete persönlich das Vorhaben mit tatkräftiger Unterstützung von Joseph Goebbels und in Absprache mit Wilhelm Canaris. Jägerstaffeln aus großen Teilen des Reiches mussten Flugzeuge abstellen, um eine absolute Lufthoheit zu garantieren, die bis weit in die besetzten Gebiete Frankreichs reichen sollte. Bombergeschwader flogen zur Verwirrung der feindlichen Luftverbände Ablenkungsangriffe, es wurden sogar Bombardements auf die britische Insel angetäuscht, welche allerdings kurz nach Erreichen des Kanals wieder abgebrochen wurden. Den ganzen Tag über herrschte großes Chaos im deutschen Funkverkehr. Eingeweihte aus verschiedenen Bereichen der Wehrmacht vergaben völlig sinnlose Anweisungen, bei denen mit nicht existierenden Verbänden Scheinoffensive gegen willkürlich ausgesuchte Städte vorgenommen werden sollten und Bomberverbände Bombardierungsbefehle bekamen, die kurze Zeit später wieder abgebrochen und umgeschrieben wurden. Kurzum, es gab ein enormes Rauschen an Falschmeldungen, was es dem Feind unmöglich machen sollte, die wenigen und dazu noch gesondert verschlüsselten Befehle zu Operation „Wühlmaus“ auszufiltern. Zudem wurden Verbände der Militärpolizei und der Heimatreserven in Alarmbereitschaft versetzt und angewiesen, wichtige Verkehrknotenpunkte und Straßenabschnitte im gesamten Reich zu sichern.

Die Operation selbst musste mit höchster Schnelligkeit und absoluter Perfektion durchgeführt werden, da ein Scheitern katastrophale Auswirkungen gehabt hätte. Operationsgebiet war das gesamte Deutsche Reich und die besetzten Westgebiete. Dort wurde offiziell für zwei Tage ein komplettes Ausgangsverbot für nahezu die gesamte Bevölkerung ausgesprochen. Dieses heillose und scheinbare völlig Koordinationslose Chaos, in das die Wehrmacht für einen Tag gestürzt wurde und dessen Ursprung sich nur die höchsten Führungskader der Armee und des Geheimdienstes erklären konnten, war die Vorraussetzung, auf der Operation „Wühlmaus“ fusste. Bleibt nur noch die Frage zu klären, worum es bei besagter Operation ging. Nun, der Führer pflegt es, nicht mit der KdF zu verreisen, er vertraut bei seiner Urlaubsplanungen lieber auf die Spezialangebote der Wehrmacht.

Der Konvoi bestand aus baugleichen, unscheinbaren, gepanzerten Truppentransportern und fuhr in mehreren Kolonnen, welche zudem unterschiedliche Wege nahmen. Es wurden zuvor ein Dutzend Alternativrouten von Berlin nach Paris festgelegt, die sich teilweise überkreuzten. Hitler selbst entschied völlig willkürlich, in welcher Kolonne er mitfuhr und welche Kolonne welche Route zu fahren hatte, wurde spontan von den Fahrern bestimmt. So wurde garantiert, dass es potentiellen Attentätern unmöglich war, den augenblicklichen Aufenthaltsort des Führers in Erfahrung zu bringen. Neben ihm und den oben Genannten inklusive derer Familien reisten noch weitere Spitzenpersonen des deutschen Militärs, Politik und Kultur mit. Unerlässlich war das obligatorische Filmteam der Wochenschau, welches einen ausgedehnten Sonderbeitrag über die Reise Hitlers drehen sollte.

Die Vorbereitungen zu Operation „Wühlmaus“ waren so ausgeklügelt, dass der Plan auf voller Breiter gelang. Am Abend des 23. Februars erreichten die letzten Kolonnen des Konvois einen speziell abgesicherten Bereich im Zentrum von Paris, der als Hauptquartier für die weitere Reise dienen sollte. Noch am Abend gab es einen kleinen Empfang und für den 24. Februar kurz nach dem Frühstück war eine militärische Besprechung angesetzt, bevor es dann im Laufe des Tages mit einem ausgedehnten Ausflug durch Paris weitergehen sollte. Sowohl das Frühstück als auch die Besprechung fanden, wie versprochen, in einem kleinen Straßencafe statt. Die Croissants und der Café schmeckten ausgezeichnet. Anwesend waren neben den oben Erwähnten auch meine Wenigkeit und der Führungsstab des Heeres.

Adolf Hitler: „Meine Herren, es freut mich, Sie hier in Paris begrüßen zu dürfen! Meinen besten Dank an alle, die mit der Organisation unserer Herfahrt betraut waren, es hat ja geklappt wie am Schnürchen. Auch wenn wir eigentlich hier sind, um nach dem Stress der letzten Tage zumindest ein wenig zu erholen, kommen nicht darum, auch berufliche Dinge zu besprechen. Vergessen Sie niemals, noch herrscht Krieg! Herr ***, Ihr Part, erzählen Sie uns, was in den letzten Tagen geschah!“

Meine Wenigkeit: „Die letzten Tage waren durchweg erfreulich und zwar nicht nur wegen Eurer Reise. Beginnen wir wie immer in der Schweiz. Nachdem es die Italiener geschafft hatten, Teile der südöstlichen Schweiz einzunehmen, konnten wir diese Schmach natürlich nicht auf uns sitzen lassen. Es kann ja nicht sein, dass Mussolini am Ende von sich behaupten kann, seine Soldaten hätten in den Alpen tapferer gekämpft als die Wehrmacht. Deshalb begannen unsere Verbände massiv gegen die Stadt Winterthur vorzugehen. Trotz der starken Befestigungsanlagen, die diesen Frontabschnitt sichern sollten und der hügeligen Lage im Voralpenraum gelang es uns nach tagelangen Kämpfen die Stadt einzunehmen. Trotz der gut ausgebauten Bunker auf Seiten der Schweiz war unsere Verlustrate nicht höher als an anderen Abschnitten der Westfront. Die schweizerischen Verbände hatten sogar deutlich mehr Verluste hinzunehmen als unsere eigenen. Dies spricht mal wieder für die technische Überlegenheit der Wehrmacht.

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Kurz nach der Einnahme Winterthurs wurde der Angriff auf Aarau befohlen. Hier ist zwar das Gelände für Offensiven günstiger, aber es stehen auch mehr Verteidiger bereit. Vermutlich haben die Franzosen Angst um die Südflanke der Maginot-Linie bekommen und schicken Verstärkung hierher. Außerdem sehen sich unsere Truppen einem andauernden Bombardement in diesem Frontabschnitt ausgesetzt.

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In Polen war die Entwicklung auch durchweg positiv. Wie schon beim letzten Mal erwähnt, war die Kampfkraft der polnischen Verbände nahezu vollständig gebrochen, lediglich östlich von Warschau gab es noch ein paar Abwehrkämpfe von bis dahin nicht an Kampfhandlungen teilgenommen Verbänden. An allen Abschnitten der Polenfront konnten unsere Truppen ungehindert vordringen und ganze Divisionen in Gefangenschaft nehmen. Nachdem Warschau eingekesselt wurde, begann am 21. Februar der Angriff auf die Hauptstadt der Polen. Die Schlacht war kurz und schmerzlos, die Verteidiger waren abgekämpft und demotiviert. Nach zwei Tagen waren die größten Teile der Stadt unter unserer Kontrolle.

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Mit der ehemaligen Regierung Polens können wir allerdings keine Kapitulationsverhandlungen mehr führen, da sie sich vor einigen Tagen großteils nach London abgesetzt hat. Wie ihnen dies gelang, ist uns schleierhaft. Der Oberbefehlshabende der polnischen Armee hat nach dem Fall Warschaus aber einen Befehl an alle Kampfverbände gegeben, die Waffen niederzulegen. Die Kampfhandlungen sind also seit heute morgen offiziell beendet und Polen ist de facto in unserer Hand.

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Nun habe ich hier noch zwei Karten für Sie. Die erste zeigt den Frontverlauf zum jetzigen Zeitpunkt. Wie Sie sehen, haben sowohl wir als auch die Ungarn jeweils circa ein Drittel des Landes eingenommen. Als nächsten Schritt werden wir mit der Führung der Sowjetunion in Kontakt treten, schließlich haben wir mit ihnen vor dem Krieg einen Vertrag zur Teilung Polens aufgesetzt. Die zweite Karte zeigt, wie die Grenzen nach der Abtretung der entsprechenden Regionen aussähen. Von der Abtretung wären vor allem die Ungarn betroffen, wir hingegen gar nicht. Genaueres werden wir in den nächsten Tagen in den Verhandlungen mit den Sowjets klären. Allerdings haben uns auch schon Informationen erreicht, dass Stalin fleißig dabei ist, Fakten zu schaffen und der Roten Armee den Vormarsch befohlen habe. Wir werden sehen, was die nächsten Tage bringen.

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Kommen wir nun zu Dänemark. Die Dänen haben ihre Hauptstadt unerwartet unerbittlich verteidigt und uns alles entgegen geworfen, was sie noch aufzubieten hatten. Die Schweden gaben ihnen dabei ausreichend Schützenhilfe. Allerdings war dieser Akt der Verzweiflung kein Abwenden sondern lediglich ein Aufschieben der unausweichlichen Niederlage. Insgesamt dauerte die Schlacht fast zwei Wochen. Unseren Marineinfanteristen war die Erschöpfung deutlich anzusehen, schließlich waren sie seit über einem Monat ununterbrochen im Einsatz. Um sie zu entlasten wurde nachrückenden Infanterieverbänden befohlen, über Helsinghör dem Feinden in die Flanke zu fallen.

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Die verteidigenden Divisionen der Dänen und Schweden zogen sich daraufhin nach und nach über die Meerenge bei Malmö zurück auf das schwedische Festland. Am 23. Februar verließen die letzten dänischen Verbände ihre Hauptstadt, jetzt ist Dänemark komplett in unseren Händen. Trotzdem weigert sich die dänische Regierung mit uns Kapitulationsverhandlungen anzustreben. In einer Handlung verzweifelten Trotzes erklärten sie das einzige dänische Gebiet, was nicht unter unserer Kontrolle ist, nämlich die Insel Bornholm, als nun britisch besetztes Protektorat. Verstehe einer die Dänen!

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Die letzten niederländischen Verbände haben sich auf die Westfriesischen Insel zurückgezogen und dort eingegraben. Da das Gelände für das Vorrücken unserer Truppen denkbar ungeeignet ist, wird es wohl eine Weile dauern, bis wir dort die Oberhand gewinnen werden. Am 16. Februar wurde die Offensive begonnen und die Kämpfe dauern mit ungehinderter Stärke weiter an, allerdings wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis die letzten Niederländer kapitulieren.

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Am französischen Frontabschnitt südlich von Paris haben wir am 18. Februar die erste Offensive gestartet und es sieht so aus, als wären die eilig herbei gerückten Franzosen nicht in der Lage gewesen, eine funktionierende Verteidigung aufzubauen. Alle Divisionskommandeure melden ein gutes bis sehr gutes Vorankommen.

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Beflügelt von diesen Erfolgen wurde auch in den Ardennen wieder ein Angriff ausgeführt und zwar auf Neufchâteau am 20. Februar. Gleichzeitig verließen an der gesamten französischen Front unsere Truppen ihre Gräben in gingen in die Offensive über. Ziel ist es, die Franzosen massiv unter Druck zu setzen.

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Es dauerte lediglich zwei Tage, bis unsere Truppen die Region um Neufchâteau unter ihre Kontrolle bringen konnten. Jetzt fehlen uns nur noch wenige Kilometer, bis der Kessel um Lüttich geschlossen werden kann. In einigen Tagen wird der Sturm auf Bastogne befohlen, dann werden wir sehen, ob die Belgier die Stadt freiwillig räumen oder lieber sterben wollen.

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Auch an der französischen Front haben die Kämpfe nicht sehr lange angedauert, am 22. Februar ist die Verteidigungslinie komplett zusammengebrochen, sämtliche Divisionen der Franzosen befinden sich auf dem Rückzug. Außerdem haben mehrere unserer leichten Panzerdivisionen es geschafft, die feindliche Flanke zu umgehen und sind dabei, die Front einzukesseln.

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Zum Abschluss habe ich für Sie noch eine aktuelle Karte der Westfront, die mir heute Morgen zugesteckt wurde. Was Sie hier sehen sind die letzten Verbände der Franzosen in ihrem Mutterland. Da diese jedoch nahezu kampfunfähig sind und bald eingekesselt werden, steht für uns Frankreich nun komplett offen. Hoffen wir, dass die französische Regierung schlauer ist, als ihre Kollegen aus Polen und Dänemark, und erkennt in welch auswegsloser Lage sie sich befinden, um schnell an den Kapitulationsverhandlungstisch zu kommen. Je länger die Kämpfe dauern, desto mehr Menschen müssen unnütz sterben, dabei ist diese Partie jetzt endgültig entschieden.“

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Adolf Hitler: „Haben Sie besten Dank, die Nachrichten können ja wirklich erwartungsvoll stimmen. Nun meine Herren, dann haben wir die erste Etappe des Krieges fast gemeistert. Langsam sollten wir uns Gedanken über unser weiteres Vorgehen machen, aber das gehört jetzt nicht hier her. Feldmarschall Beck, wir haben schon mal ein paar Worte über die mittelfristige Planung verloren, bitte klären Sie Herrn *** im Laufe des Tages darüber auf, was mir dabei so vorschwebt! Und Sie Herr Göring haben mir auch noch eine Bringschuld zu leisten. Aber heute ist nicht der Tag für gegenseitige Anfeindungen. Auf auf, gehen wir hinaus ins wunderschöne Paris, auf uns wartet ein langer Tag!“

Dönertier
18.01.11, 20:56
Der Bogen des Sieges


Der 4. März 1940 wird den Zuschauern der Wochenschau vor allem wegen zwei Ereignisse im Gedächtnis bleiben. Die offizielle Reise Hitlers in und um Paris dauerte fünf Tage, danach fuhr der Rest der angereisten Delegation wieder zurück ins Deutsche Reich, während Hitler selbst noch in der Hauptstadt der Franzosen verblieb. Hierfür gab es einen einfachen Grund. Im Laufe des Krieges verlor die französische Regierung, welche im Bund mit den britischen Imperialisten stand und eine Kapitulation strikt ablehnte, immer mehr an Rückhalt in der Bevölkerung. Die Menschen wollten, dass dieser Krieg endet, zumal der schnelle und erbarmungslose Erfolg der Wehrmacht die Moral aller Franzosen auf ein Minimum gesenkt hatte. Diese Chance erkannte und nutzte eine politische Gruppierung um General Pétain und anderen führenden Militärs, die erkannten, dass der Krieg für Frankreich verloren sei. Jeder weitere Tag an Kämpfen würde die Situation nur verschlimmern. Als die Regierung von den Putschabsichten erfuhr, wurde sie sich der Ohnmacht ihrer Lage bewusst und setzte sich nach London ab. Sofort übernahmen Pétain und seine Genossen die Macht im Staat. Der Rest des noch verbliebenen öffentlichen Lebens wurde komplett der Kontrolle des Militärs unterstellt und die Parole der Revolution, Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, wurde durch Arbeit, Familie, Vaterland ersetzt. Am 28. Februar begannen die Kapitulationsverhandlungen.

Gleichzeitig gab es noch eine weitere Entwicklung. Nach dem spanischen Bürgerkrieg übernahm eine faschistische Regierung in Spanien die Macht, deren Herrschaftssystem sich an dem ähnlich organisierter Staaten in Europa wie Italien oder Ungarn orientierte. Ihr Staatschef, General und Führer Franco, wurde ein enger Bekannter Mussolinis und Hitlers. Diese beiden versuchten aus der europäischen Achse Berlin-Rom ein Dreieck Berlin-Rom-Madrid zu kreieren, das jedoch am Widerstand Francos scheiterte. Der Bürgerkrieg war erst wenige Jahre her und das Land noch immer von den Folgen schwer gebeutelt und geteilt. Niemals wäre es in der Lage gewesen einen neuen Krieg auszuhalten, allerdings beobachtete Franco auch aufmerksam die Geschehnisse in der unmittelbaren Nachbarschaft. Zuerst trat Portugal der Achse bei und dann begann der Krieg gegen Frankreich. Er war sich im Klaren, dass nach einem Sieg der Deutschen sein Land von der Achse umkreist wäre und sich sowohl Hitler als auch Mussolini nicht lange davon abhalten lassen würden, sowohl eine Landverbindung nach Portugal aufzubauen als auch das strategisch äußerst bedeutsame Gibraltar zu besetzen. Deshalb tat er das einzig richtige und setzte auf die Siegkarte. Er gab Hitler zu verstehen, dass sein Land nicht im Stande wäre einen Krieg gegen Frankreich zu führen, sollte dies aber kapitulieren, gab er sein Versprechen für einen Beitritt zur Achse. Am 28. Februar traf sich der deutsche Botschafter in Madrid mit Franco.

In einer öffentlichen Zeremonie, oder besser gesagt in einem gigantomanischen Triumphzug feierte Hitler „seinen“ Sieg über die Imperialisten in Frankreich. Tausende Wehrmachtssoldaten, Panzer und schwere Geschütze marschierten durch den Triumphbogen und präsentierten erbeutete Standarten und Kriegsgefangene. Der Protest Pétains gegen diese unsägliche Provokation und Erniedrigung verklang ungehört, schließlich sollte Paris weiter unter deutscher Besatzung bleiben. Auf der Bühne direkt neben Hitler stand General Franco, welchem die Ehre zuteil wurde, eine Formation der spanischen Präsidentengarde abzunehmen. Dieses Dutzend Soldaten in spanischer Uniform wirkte geradezu hilflos in dem Meer aus Wehrmachtssoldaten, aber solche Gesten sind der Schmierstoff der Diplomatie.

Am Abend bekam ich eine persönliche Einladung Hitlers, mal wieder mit der Aufforderung meine Unterlagen mitzunehmen. Eigentlich sollte ein Empfang stattfinden für die führende Politiker und Generäle Deutschlands und Spaniens, welche mit ihrem Staatschef angereist waren. Erste Kontakte zwischen den zukünftigen Verbündeten sollten geknüpft werden und mir schien, dass meine Kriegsberichte immer mehr zum Unterhaltungsmoment eines gelungenen Abends dazu gehören sollten. Diesmal handelte es sich um eine Privatvorstellung vor Staatschefs. Das Clubzimmer, in das ich zitiert wurde, wurde lediglich von Hitler und Franco nebst Übersetzer besetzt.

Meine Wenigkeit: „N’Abend mein Führer! Guten Abend, Herr General! Ich bin sehr erfreut, Sie kennen zu lernen!“

Sofort begann der Übersetzer mit seiner Arbeit.

Adolf Hitler: „Herr ***, gut dass Sie da sind! Unser Freund General Franco ist sehr interessiert an dem Verlauf des Krieges, den mir nun gemeinsam bestreiten werden. ich habe ihm davon erzählt, dass Sie quasi meine rechte Hand sind. Berichten Sie, wie waren die letzten Tage?“

Meine Wenigkeit: „Beginnen mir mit einem Frontabschnitt, der dem Herrn General wohl nicht allzu geläufig sein sollte. Es war ein Irrtum anzunehmen, dass sämtliche schwedischen Divisionen sich von den dänischen Inseln auf das Festland zurückgezogen hätten, einige wenige Verbände hielten sich auf den Inseln Lolland und Falster verschanzt, befanden sich aber in einem katastrophalen Zustand. Am 26. Februar, nachdem die Insel Seeland komplett unter Kontrolle gebracht worden war, begannen unsere Marineinfanteristen zwei Angriffe, zum einen auf besagte Inseln, wo die Schweden die Sinnlosigkeit der Verteidigung recht bald erkannten und in Gefangenschaft gingen, und auf Malmö, wo die Feinde ebenfalls noch am Abend des selben Tages den Rückzug antraten. Am 1. März schafften es unsere Truppen einen stabilen Brückenkopf auf schwedischem Boden einzurichten.

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Wie ein Störgeräusch untermalte der Übersetzer meine Ausführungen mit einem permanenten Murmeln. Mit der Zeit wurde mir dies so sehr lästig, dass ich meine Rede nach jedem Halbsatz kurz unterbrach, damit der Übersetzer wieder aufschließen konnte. Allerdings war diese Art des abgehackten Sprechens nicht weniger lästig. Deshalb beschloss ich bald, wieder in die alte Sprechweise überzugehen, dies war zumindest deutlich weniger zeitaufwendig.

Beim letzten Mal hatten wir vermutet, dass unser Freund Stalin wohl nicht sehr viel Zeit verstreichen lassen würde, um sich die von uns vertraglich zugesicherten Territorien anzueignen. Und tatsächlich dauerte es nur wenige Tage, bis die Wehrmacht nun das erste Mal direkt der Roten Armee ins Gesicht schauen konnte. Auch die Ungarn haben unliebsame Bekanntschaft gemacht, schließlich mussten sie mehr als die Hälfte des Gebietes, das sie erobert hatten, wieder abtreten. Zuerst weigerten sie sich, aber nachdem wir ihnen klar machen konnten, dass wir unser Wort Ehren und ihnen in diesem Fall bei einer militärischen Auseinandersetzung nicht beistehen könnten, zogen sie schlussendlich doch ihre Truppen zurück. Aber dies war bei Weitem noch nicht alles, wenn die Rotarmisten marschieren, dann marschieren viele. Im gleichen Zuge forderten sie noch die von uns als ihrer Einflusssphäre zugehörig anerkannten baltischen Staaten, welche dem Druck kampflos nachgaben und nun „Unabhängige Sozialistische Sowjetrepubliken“ sind.

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Der mit Abstand interessanteste Frontabschnitt der letzten Tage war aber die Westfront. Am 26. Februar wurde der Angriff auf Bastogne befohlen, um endlich die Festungsstadt Lüttich einkesseln zu können. Das letzte Aufgebot der Belgier und Franzosen machte sich die waldige Landschaft zu nutze und leistete so gut wie möglich Widerstand.

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Besonderes Geschick legten unsere Verbände am französischen Frontabschnitt an den Tag, wo wir wieder einmal die Schnelligkeit unserer leichten Panzer ausnutzen konnten. Am 28. Februar gelang es uns eine Bresche in die feindlichen Linien zu schlagen und die Hälfte der Franzosen einzukesseln. Drei Tage später waren unsere Speerspitzen so weit vorgestoßen, dass sich uns mit dem Sturm auf Fresnes die Möglichkeit ergab, auch die andere Hälfte von ihrer Versorgung abzuschneiden.

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Ebenfalls am 3. März war es, als unsere Divisionen die Schlinge um Lüttich endgültig schließen konnten. Sofort wurde der Angriff befohlen.

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Nun, dies war gestern. Der weitere Verlauf sollte hinlänglich bekannt sein. In der heutigen Nacht legten die französischen Verbände, die noch in Kampfhandlungen verwickelt waren, ihre Waffen nieder und begaben sich zusammen mit den eingekesselten Truppen in Kriegsgefangenschaft. Allen anderen Kontingenten der französischen Armee, wie zum Beispiel den Verteidigern an der Maginot-Linie, wurde der geordnete Rückzug in die neu festgelegten Grenzen gestattet. Gleichzeitig schloss sich ihre Nation, Herr General, unserem glorreichen Bündnis an.

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Hier habe ich noch eine Karte des ehemaligen Feindgebietes, man erkennt gut die neuen Grenzen Frankreichs. Unser Freund Mussolini hat dabei kein Stück der Torte abbekommen.

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Und noch eine Karte, die mir unser Geheimdienst zugesteckt hat. Wie unschwer zu erkennen ist, zeigt sie Ihre nächste Aufgabe, Herr General. Es ist dringend angeraten, dass Sie so schnell wie möglich Gibraltar unter ihre Kontrolle bringen, damit wir die Zufahrt zum Mittelmeer kontrollieren können. Da die Briten dort zurzeit keine Verteidigung haben, sollte es für Ihre Truppen kein Problem darstellen.“

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Damit schien ich bei Franco genau den falschen Nerv getroffen zu haben. Man konnte geradezu zusehen, wie sich seine Miene immer weiter verdüsterte, bis er schließlich aufsprang und einen Wortschwall über mich ergoss, für dessen Verständnis man keine Kenntnis der spanischen Sprache benötigte. Sein Übersetzer ergänzte:

„Tut mir leid, aber der Respekt Ihrer Person gegenüber verbietet es mir, die Worte des Herrn General wiederzugeben. Aber Herr General empört sich darüber, dass er von einem einfachen Laufburschen Befehle empfangen soll. So etwas …“

Ich hörte nicht weiter zu, die Sache war für mich gelaufen. Mit einem breiten Grinsen packte ich meine Unterlagen zusammen und verließ ohne ein Wort den Raum. Sollte Hitler sich doch mit dem aufgebrachten General herumschlagen. Morgen würden wohl im spanischen Geheimdienst Köpfe rollen.

Dönertier
22.01.11, 16:47
Die dritte Dimension
Wenn der Krieg ins Wasser fällt


Wenn ein Staat ein bedeutendes Kriegsschiff fertig stellt, das seit Monaten auf dem Dock liegt und dessen Stapellauf die Bevölkerung sehnsüchtig erwartet, ist dies in der Regel ein Ereignis, das von der Propaganda eben jenes Staates zur Gänze ausgeschlachtet wird. Aber Regeln sind dazu da, um gebrochen zu werden. Anders kann man nicht erklären, dass gegen Ende Februar in Wilhelmshaven drei neue Schlachtschiffe, wohl die modernsten ihrer Art, in die Kriegsmarine eingegliedert wurden, ohne dass größere Teile der Öffentlichkeit Notiz davon genommen hätten. Zu diesem Zeitpunkt war der Focus völlig auf den Feldzug im Westen gerichtet, es wurden die Tage gezählt, bis endlich Paris fallen sollte. Der Stapellauf wäre in diesem Meer aus guten Nachrichten zur Moral spendenden Randnotiz verkommen, was der militärischen Bedeutung der Schiffe keinstenfalls gerecht würde. Außerdem bestand in Wilhelmshaven die Gefahr eines Angriffs der Royal Navy oder Royal Air Force, die beide die neue Flottenkampfkraft des Reiches wohl liebend gern am Grund des Jadebusens wüssten. Aus diesen Gründen entschied die Führung der Marine und des Propagandaministeriums Hitler dazu zu drängen von einer öffentlichen Zeremonie so lange abzusehen, bis sich die Flotte sicher in der Ostsee befinden und der Krieg in Frankreich beendet sein würde.

Als Datum hierfür wurde der 17. März festgelegt und als Ort Königsberg, von wo aus die weiteren Operationen durchgeführt werden sollten. Nachdem es der Wehrmacht in Südschweden gelungen war, Fuß zu fassen und eine breitere Front aufzubauen, wurde dort dringend Verstärkung benötigt. Deshalb beschloss das OKW mehrere Infanteriekorps, die vorher am Polenfeldzug teilgenommen hatten und nunmehr untätig waren, an diesen neuen Frontabschnitt zu verschiffen. Dies war die erste militärische Operation, die die Marine in diesem Krieg ausführte. Zunächst verlief alles ruhig, die Transportschiffe landeten Division um Division an, während die Schlachtschiffe Rückendeckung gaben. Allerdings verirrte sich bald ein schwedisch-finnischer Flottenverband in das Operationsgebiet und wurde vollkommen aufgerieben. Die neuen Schiffe hatten also ihre Feuertaufe bekommen, bevor sie überhaupt offiziell zu Wasser gelassen wurden, was Hitler nicht davon abhielt, trotzdem eine große Zeremonie zu veranstalten, nun eben mit Ordensvergabe an die heroischen Besatzungen und Ehren für die im Kampf Gefallenen.

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Selbstverständlich war die gesamte Führungselite des Deutschen Reiches eingeladen, umso mehr erfreute es mich, dass Generalstabschef Ludwig Beck meinen Vorschlag unterstütze eine Dringlichkeitssitzung des Generalstabes auf eben jenen Termin zu legen. Aus diesem Grund musste sich Hitler diesmal mit einem kurzen, schriftlichen Kriegsbericht begnügen:


4. März
Trotz der Kapitulation der französischen Streitkräfte setzten die Belgier die Kämpfe fort, obwohl ihre Situation mehr als aussichtslos war. Einige Verbände schafften es Teile der Maginot Linie zu erobern, bevor die Wehrmacht sie unter ihre Kontrolle konnte. Vermutlich hofften sie, hier eine Weile ausharren zu können.

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Die Armee der Eidgenossen glaubte ebenfalls, sie könnte sich hinter ihren Bunkeranlagen und Bergkämmen verstecken, aber jetzt wo die Franzosen auch an diesem Frontabschnitt abgezogen waren, begannen wir mehr Druck auszuüben und einen Durchbruch mit reiner Gewalt zu erzwingen.

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Im Gegensatz zu den Schweizern und Belgiern, verhielten sich die Niederländer scheinbar vernünftiger, die letzten Verbände kapitulierten ebenfalls am 4. März. Nun sind die Niederlande komplett feindfrei. Die letzte Schlacht hat über einen halben Monat gedauert, jede der westfriesischen Inseln musste einzeln gestürmt und erobert werden. Die feindlichen Verbände hatten genug Zeit gehabt sich in den letzten Inseln festzugraben und ausgedehnte Verteidigungssysteme anzulegen. Dem langsamen und besonnenen Vorgehen von Generalmajor Gercke und der allgemeinen Erschöpfung der niederländischen Truppen ist es zu verdanken, dass die Verlustzahlen auf unserer Seite deutlich geringer ausfielen als erwartet.

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Auch in Südschweden gingen unsere Marineinfanteristen wieder in die Offensive über und stießen dabei auf quasi keinen Widerstand. Die schwedische Armee scheint durch die Abwehrkämpfe in Dänemark vollkommen ausgeblutet zu sein.

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Eine weitere interessante Randnotiz stellte der Angriff der Briten auf die französische Flotte bei Mers el Kébir dar. Anscheinend fürchteten die Anführer unserer Feinde, dass ihre ehemaligen Verbündeten nach dem Regierungswechsel in unser Lager umschwenken könnten und zerstörten deshalb präventiv vier Schlachtschiffe und einen Flugzeugträger. Da wir es bisher nicht einmal in Erwägung gezogen hatten, diese Schiffe unter unsere Kontrolle zu bringen, bedeutet dieses Ereignis auch keinen Verlust in unseren strategischen Planungen. Vielmehr wird Frankreich, beziehungsweise das was noch davon übrig ist, weiter zu einem strategischen Neutrum degradiert.

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5. März
Bereits einen Tag nach der Ausweitung unserer Offensive in der Schweiz zeigte das Vorgehen Erfolg, die Feinde zogen sich aus Aarau zurück. Allerdings konnten wir ihnen keine Pause gönnen, unsere Verbände setzen sofort nach und gingen weiter offensiv vor. Zu diesem Zeitpunkt war den Schweizern die Erschöpfung teilweise schon stark anzusehen.

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7. März
Die eingekesselten Truppen in Lüttich haben kapituliert, nun ist auch Belgien, abgesehen von ein paar vereinzelten Verbänden, die sich von der Wehrmacht zusammentreiben ließen, unter unserer Kontrolle.

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10. März
Das Vorankommen in Skandinavien war nahezu reibungsfrei, die Schweden marschierten nur noch rückwärts, im Süden gelang es Generalleutnant von Rundstedt einen Kessel zu schließen. Lediglich die zur Hilfe geeilten norwegischen Truppen leisteten noch Widerstand, allerdings sollte auch deren Kampfkraft bald gebrochen sein, dann steht Skandinavien komplett offen.

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Am gleichen Tag wurde die erste Operation der Marine in diesem Krieg ausgeführt. Zur Verstärkung der Schwedenfront wurden sechs Infanteriedivisionen aus Polen nach Karlskrona verschifft. Da sich zu dem Zeitpunkt dort keine Feindverbände aufhielten, gelang die Landung problemlos und die Truppen konnten sofort in die Offensive gehen.

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11. März
Die letzten belgischen Restverbände konnten in Metz zusammengetrieben werden, wo sie teilweise ehemalige französische Verteidigungsstellungen besetzten und sich auf das letzte Gefecht vorbereiteten. Mit einer erdrückenden Übermacht an Wehrmachtssoldaten begannen wir den Sturm auf Metz und bereits einen Tag später waren die Belgier hinweggefegt.

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12. März
Bei dem Versuch weitere Infanteriedivisionen nach Schweden zu verschiffen, geriet die Kriegsmarine an einen schwedisch-finnischen Flottenverband. Diese erkannten unsere Schwäche und eröffneten sofort das Feuer auf die wehrlosen Truppentransporterflottilen, von denen sie sogar drei versenken konnten, bevor sie selbst von unseren Schlachtschiffen auf den Meeresboden geschickt wurden. Glücklicherweise hatte die Kriegsmarine ihre Aufgabe bereits erledigt und die Infanterie befand sich nicht mehr Ort, so kam es nicht zu einem größeren Desaster auf See. Die materiellen Verluste sind tragbar und es wurden sofort neue Truppentransporter in Bau gegeben.

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13. März
Nach der Kapitulation Frankreichs war die westliche Flanke der Schweiz komplett ungedeckt, schließlich war hier vorher die Grenze zu einem Verbündeten. Allerdings hatten die Schweizer nicht genügend Truppen eine Verteidigungslinie aufzubauen, beziehungsweise alle kampfkräftigen Verbände waren bereits an der Front in Schlachten verwickelt. So gelang es unseren leichten Panzerdivisionen, die vorher in Frankreich unterwegs waren, einen Teil der Westschweiz kampflos einzunehmen und Bern nahezu einzukesseln. Am 13. März wurde dann der Sturm auf die Hauptstadt befohlen.

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15. März
Sowohl in Bern als auch in Helsingborg zogen sich unsere Feinde aus den Gefechten zurück.

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17. März
Die Schweiz kapituliert! Nach der Aushandlung eines provisorischen Waffenstillstandsabkommens setzte sich die schweizerische Regierung mit Abgesandten des Deutschen und Italienischen Reiches zusammen und beriet über das weitere Vorgehen. Allerdings kann man nicht sagen, dass die Schweizer an der Verhandlung beteiligt gewesen wären. Es wurde beschlossen, die Schweiz zwischen beiden Staaten aufzuteilen und als Grundlage für die Grenzziehung sollte das militärische Vorankommen der italienischen Verbände dienen. Mit anderen Worten: das was Mussolinis Truppen erobert hatten, durften sie behalten. So sieht nun der neue Grenzeverlauf aus:

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Mit der Kapitulation der Schweiz kann der Westfeldzug offiziell als beendet angesehen werden.

Dönertier
23.01.11, 17:54
Ein außenpolitisches Dossier


1. Allgemeine Übersicht über die politische Lage
1.1 International
Man kann eine deutliche Zweiteilung der Welt, beziehungsweise der unabhängigen Staaten beobachten. Während sich die meisten Staaten des amerikanischen Kontinents ideologisch den britischen Imperialisten zugeneigt fühlen, unterstützen die Länder Europas und Asiens in der Mehrzahl eher unser Bündnis.

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1.2 Europa
Europa ist ideologisch nahezu bereinigt. Die meisten Staaten sind unsere Feinde und entweder schon besetzt oder auf der Abschussliste. Oder sie sind in unserem Bündnis. Die wenigen noch unabhängigen Staaten werden wir im nächsten Abschnitt weiter behandeln.

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2. Betrachtung einzelner Staaten
2.1 Frankreich
Zurzeit pflegen wir den Umständen entsprechend akzeptable Beziehungen zu Frankreich, schließlich hat Philippe Pétain es uns zu verdanken, dass er die Macht erlangen konnte. Allerdings verschlechtern sich die Beziehungen zunehmend schon allein wegen der strengen Auflagen des Friedensvertrages. Es wird wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis das politische Klima dort kippt und wir militärisch intervenieren müssen. Wir werden die Lage aufmerksam beobachten, aber im Augenblick ist noch keine konkrete Bedrohung zu erkennen.

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2.2 Luxemburg
Luxemburg hat in der Vergangenheit deutlich mit den Briten geliebäugelt, aber dass sie sich nicht offen auf deren Seite gestellt haben, zeugt von gesundem Menschenverstand. Jetzt werden sie sich erst recht nicht mehr zu den Briten bekennen, da dies ihr Todesurteil wäre. Wir erwarten für die Zukunft eine langsame Annäherung der Luxemburger an unser Bündnis, da sie aufgrund der räumlichen Isolation keine andere Wahl haben werden. Sollte dies nicht geschehen, wäre eine militärische Intervention immer noch in Erwägung zu ziehen, zurzeit sollte aber darauf verzichtet werden, da es unser internationales Ansehen stark schädigen könnte, einen kleinen wehrlosen Staat zu überfallen.

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2.3 Rumänien
Wie wir aus Geheimdienstquellen erfahren haben, hat Rumänien der polnischen Armee die Möglichkeit eingeräumt, im Falle einer Niederlage sich auf ihr Territorium zurück zu ziehen. Dies ist als direkte Provokation gegen uns anzusehen und sollte als Kriegsgrund ausreichen. Ohnehin scheinen die Rumänen sich ideologisch eher nach den Briten zu sehnen, was sie zu einem Kandidaten für die Abschussliste macht.

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2.4 Jugoslawien
Jugoslawien steht diplomatisch völlig isoliert da, sie haben bisher weder Absichten geäußert sich unserem Bündnis anzunähern, noch scheinen sie großes Interesse an einem Pakt mit den Briten zu haben. Somit eröffnen sich uns zwei Möglichkeiten. Entweder wir versuchen sie auf diplomatischem Wege auf unsere Seite zu ziehen, was wohl etwas Zeit in Anspruch nehmen, aber von Erfolg gekrönt sein würde, oder wir planen eine militärische Intervention, was aufgrund der Isolation kaum diplomatische Nachbeben verursachen sollte. Allerdings wäre dies dann der erste aggressive Akt des Deutschen Reiches gegen ein neutrales Land und könnte unser Ansehen schädigen. Vorteile wären der Zugang zum Mittelmeer und eine Landverbindung zu Griechenland.

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2.5 Bulgarien
Bulgarien scheint ein großes Interesse an unserem Bündnis zu haben. Unsere Vermutung ist, dass sie darauf spekulieren, die Gebiete Rumäniens, Jugoslawiens und Griechenlands, die ihnen nach dem letzten großen Krieg durch den Vertrag von Neuilly-sur-Seine abgeschlagen wurden, wiederzuerlangen. Ziehen wir sie auf unsere Seite und geben ihnen die Gebiete, hätten wir einen Partner, der sich um die Sicherheit auf dem Balkan kümmern könnte. Ein Einmarsch in Bulgarien wäre prinzipiell denkbar, würde aber andere mögliche Partner, die sich unserem Bündnis annähern wollen, eventuell verschrecken.

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Vereinigte Staaten von Amerika
Die USA sind unser zweitwichtigster Handelspartner und Rohstofflieferant, was die Bedeutung einer guten Beziehung zu ihnen hervorhebt. Politisch stehen sie den Briten deutlich näher als uns, aber da sie zum einen eine strikte Isolationspolitik führen und sich aus dem weltpolitischen Geschehen herauszuhalten gedenken und zum zweiten erkennen, dass der Zenit der britischen Macht mittlerweile überschritten ist, nähern sie sich uns immer weiter an. Sie scheinen auf die Siegerkarte setzen zu wollen. Ein Beitritt in unser Bündnis ist mittelfristig völlig utopisch, aber unsere Diplomaten arbeiten daran, sie bestmöglich an uns zu binden und von den Briten fernzuhalten.

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3. Strategische Lage unserer Verbündeten
3.1 Italien
Wie schon zu Beginn des Krieges befürchtet hat die Kampfkraft der Italiener auf dem Balkan nicht ausgereicht, um mit den Griechen mitzuhalten. Da sich für Mussolini schlagartig mehrere, bedeutendere Fronten aufgetan haben, tat er gut daran, seine Truppen aus Albanien abzuziehen. Eventuell wäre es in Erwägung zu ziehen, selbst die Balkangebiete unter unsere Kontrolle zu bringen, bevor die Italiener einen neuen Anlauf starten.

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In Libyen verlieren die Italiener langsam an Boden und werden von den Briten zurückgedrängt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage dort entwickelt. Eventuell werden nun nach der Kapitulation Frankreichs und dem Wegfall der Fronten sowohl in Norditalien als auch in Westlibyen Verstärkungen hierher verlegt, um mehr Druck aufzubauen.

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An anderer Stelle in Afrika sieht es besser aus. Den Italienern ist es gelungen, Teile der Rotmeerküste zu besetzen und weiter Richtung Norden vorzustoßen. Sollte es ihnen gelingen, den Suezkanal zu erobern würde dies die Position der Briten in der Region schwächen. Wie sich die Situation entwickelt, ist nicht eindeutig vorherzusagen. Interessant ist aber, dass die Briten in ihren Kolonien ganze Armeen unterhalten, aber zur Verteidigung ihrer Verbündeten in Europa keine einzige Expeditionsdivision abstellten.

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3.2 Japan
Die Japaner sind ohne Zweifel die tonangebende Macht in Ostasien. Kurz nach der Kriegserklärung durch die Briten sind Truppen auf Hong Kong marschiert, so als hätten die Japaner dies schon seit einer Weile geplant. Nun haben sie, abgesehen von Macao, das unseren portugiesischen Verbündeten gehört, ganz China unter ihre Kontrolle gebracht.

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Um ihre Macht zu demonstrieren, sind japanische Verbände auf Guinea gelandet und dabei die Insel zu erobern. Vermutlich wollen sie sie als Sprungbrett benutzen, von dem aus Operationen gegen das australische Kernland geführt werden können. Weitere militärische Aktionen in dieser Region sind uns zurzeit nicht bekannt.

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Nach der Kapitulation Frankreichs mussten die Japaner ihre Kampfhandlungen in Indochina zwangsweise einstellen, da der Friedensvertrag sich auch auf die Kolonien erstreckt. Die Gebiete, die erobert wurden, halten die Japaner zurzeit noch besetzt, was permanente, diplomatische Spannungen zwischen Tokyo und Vichy verursacht. Allerdings ist es ihnen nicht gelungen bis an die britische Grenze vorzustoßen, was eine direkte Landverbindung nach Indien bedeutet hätte.

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3.3 Spanien
Nach dem Beitritt Spaniens zu unserem Bündnis scheinen die Briten die Notwendigkeit der Kontrolle über Gibraltar erkannt zu haben und eine Verteidigungsgarnison dorthin verschifft. Die Spanier verlegen immer mehr Truppen an die Grenze, ob sie aber schaffen, die Kontrolle über die Meerenge zu erlangen, bleibt abzuwarten. Sollten ihre Angriffe erfolglos sein, falls sie überhaupt welche durchführen, werden wir wohl gezwungen sein, ihnen Unterstützung zu senden.

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Gezeichnet
Joachim von Ribbentrop
Außenminister