Belisarius
14.10.10, 05:00
Guten Morgen.
Bitte nicht von der Textwüste abschrecken lassen. Es gibt zwischendurch Links, die zu farbigen Bildern führen! :D Ich habe mich um eine möglichst genaue Beschreibung bemüht, und hoffe, dass einige erfahrene EU3-Cracks mir ein paar wohlwollende Ratschläge zu meinem aktuellen Spiel geben.
Zur Erklärung: Nachdem ich vor etwa einem Jahr gefrustet infolge eines verlorenen Kastilien-Spiels EU III in eine düstere Ecke verbannte, habe ich mich mittlerweile mit den Addons und einigen brauchbaren Informationen eingedeckt (Handbuch, AARs, Google). Hätte ich das schon damals gemacht, wäre mir sicherlich die Annexion durch Frankreich erspart gebieblen, aber nun gut ...
Nach einer gefühlten Ewigkeit also läuft es bei meinem zweiten Spiel mit England (Normal/Normal, HTTT April-Beta) ganz manierlich. Mittlerweile sind fast hundert Jahre verstrichen, und das Empire kann sich getrost zu den militärischen Supermächten (Litauen, Kastilien, Frankreich) seiner Zeit zählen.
[/URL]http://img707.imageshack.us/img707/2304/bild1td.jpg (http://img707.imageshack.us/img707/2304/bild1td.jpg)
Bei mir ist noch um ca. 10.000 Mann Luft nach oben, und wenn alle Stricke reißen, könnte ich durch Berater, dem Auswechseln einer NI oder durch einen Staatsformensprung (Empire --> Feudal Monarchy) wahrscheinlich meine Forcelimits noch bis 150.000 Mann künstlich dehnen. Vor Angriffen habe ich zur Zeit also nicht wirklich Angst.
In der zweiten Reihe ist auch nichts Bedrohliches: Ming ist ohnehin :zzz:, die Ottos liegen alle fünf Jahre mit Kastilien im Clinch und sind wegen ihrer zurückgebliebenen Technologiegruppe nicht unbedingt der Herr im Haus. Die Österreicher - die nicht Kaiser sind - werden wohl in den nächsten Jahren von der Landkarte getilgt, weil sie das BB-Limit überschritten haben. Ansonsten könnten die vier Spitzenreiter wohl alle anderen ungespitzt in den Boden rammen, selbst den urbinischen (:lach:) Kaiser.
Bisher ist das Spiel für England/GB also recht erfreulich verlaufen. Europa Anno Domini 1499:
http://img839.imageshack.us/img839/7652/bild0h.jpg (http://img839.imageshack.us/img839/7652/bild0h.jpg)
Und der entscheidende Rest der Welt:
http://img828.imageshack.us/img828/5681/bild00.jpg (http://img828.imageshack.us/img828/5681/bild00.jpg)
Wie man erkennen kann, habe ich mich nicht nur dazu entschieden, den englischen Kontinentalbesitz zu halten, ich habe ihn sogar ein klein wenig erweitern können. Ich weiß auch nicht, ob das nun unbedingt eine kluge oder eine eher suboptimale Entscheidung war. (?) Wenn man aber bedenkt, dass jede Provinz, die mir gehört, den larmoyanten Franzosen MP wegnimmt, und ich in dieser Hinsicht bereits stark benachteiligt bin, habe ich, ohne meisterhafte Kenntnisse in der Spielmechanik, einfach geschlussfolgert, dass es wohl besser wäre, aggressiv gegen Frankreich vorzugehen. In den letzten hundert Jahren habe ich, immer wenn sich die Gelegenheit bot, die Franzosen gepiekst und gepiesackt; für eine Totaleroberung hatte ich mir ohnehin nicht den Hauch einer Chance ausgerechnet.
Die Bretagne ist unter meine Fuchtel gekommen, als sie in einem Anflug von Heroismus für die irischen Kleinstaaten in die Bresche sprang. (Vasall --> Dipl. Annexion) Burgund konnte ich nach dem dritten 'Burgundian Reconquest of Calais'-Krieg Picardie und, lecker-lecker, Antwerpen abnehmen, nachdem die Franzosen die Gunst der Stunde genutzt haben, und ausnahmsweise mal Burgund angriffen, und nicht mich, wie beim ersten und zweiten Calais-Krieg geschehen. Als infolgedessen Burgund fast völlig vernichtet wurde (mittlerweile erholt es sich wieder ...) und die ganzen Kleinstaaten im Norden aufpoppten, garantierte ich diese. Frankreich konnte sich natürlich nicht beherrschen und griff kurze Zeit später Flandern an. Die Rechnung ging auf, und zusammen mit dem mir eher feindlich gesinnten damaligen österreichischen Kaiser, der zu seinen Bündnisverpflichtungen stand, konnte ich Frankreich die Normandie abnehmen.
Ansonsten endeten alle anderen französischen Angriffskriege gegen mich immer nach Schema F in einem weißen Frieden. Immer wenn ich mich desinteressiert auf meinen Inseln verschanzte und ungerührt das gesamte Land mit Tempeln und Workshops zukleisterte, hatten die Frösche schon nach kurzer Zeit keinen Bock mehr. Und seitdem ich eine ebenbürtige Streitmacht aufstellen kann, ist es in Paris nun ganz still geworden ...
http://img186.imageshack.us/img186/9025/bild2yl.jpg (http://img186.imageshack.us/img186/9025/bild2yl.jpg)
Das arg ramponierte Dänemark habe ich durch relativ friedliche Mittel (Royal Navy im Öresund geparkt und ungeschützte Hauptstadt eingenommen) in eine PU zwingen können, als ich mal wieder die ernüchternde Feststellung machte, dass niemand, außer den katholischen Fanatikern aus Spanien, mein Freund sein wollte. (Dabei war mein BB fast immer gleich null! Niemand mag mich, selbst Navarra wollte erst eine RM, nachdem ich dreimal gefragt hatte! :heul:) Das Vasallentum Tirols ist ein kleines Leckerli aus einem Krieg, bei dem ich der Bündnisführer war und Österreich die Drecksarbeit erledigte, ohne am Ende etwas abzubekommen. Mit Kastilien habe ich schon seit Jahrzehnten eine Allianz, habe sie aber bisher nie richtig ausgespielt, da, wie oben bereits geschrieben, sich Kastilien ständig mit irgendwelchen Muslimen kloppt.
Kurzfristig bin ich auch wohl die einzige Macht, die in der Neuen Welt kolonisieren kann, ich habe auch schon einige Provs in Nordamerika. Durch eine glückliche Fügung - nämlich die, dass Portugal wohl zu sehr damit beschäftigt war, die eigene Annexion zu verhindern - konnte ich mir nämlich die Azoren, die Kanaren und Bermuda aneignen. Madeira wurde von den Ottos (:rolleyes:) kolonisiert, aber nicht lange, und in einem der unzähligen kastilischen Religionskriege gegen die Ottos landete ich einfach dort und annektierte die Insel. Bereits davor hatte ich mir während einer langatmigen Leerlaufphase, buchstäblich aus Zeitvertreib, Tangiers und Ceuta von den Marokkanern, gegen die - natürlich - ein kastilischer Kreuzzug lief, geholt. Was im Nachhinein garnicht so dumm war, da ich, bis die Azoren gecored sind, dadurch sogar die Karibik kolonisieren könnte. Die Spanier haben sich dafür den Rest der Afrikanischen Westküste geschnappt. So kommt es auch, dass die einzige nennenswerte Macht, die QFTNW als NI genommen hat, Kastilien ist, und die beschränken sich bisher noch immer darauf, in der Karibik Kreuzfahrttouren zu machen oder die sunnitischen 1-Base-Tax-Provs in Nordafrika zu annektieren.
Es gibt nun aber doch einige Dinge, die mich beunruhigen.
Zuerst einmal: Ich fühle mich nach 100 Jahren langsam etwas überwältigt. Schon schlimm genug, dass ich zwanzig Karacken fürs Piratenjagen abstellen musste und es schätzungsweise ein Jahr gedauert hat, bis das alles feingetunet war (das alles wieder neu zu machen - davor graust es mir bei einem Krieg mehr, als vor den französischen Monsterstacks :uhoh:); aber ich habe das Gefühl, dass die Forcelimits für die Landeinheiten aus irgendwelchen Gründen in den letzten zehn Jahren aufs Abartigste gestiegen sind, sowohl bei mir als auch bei meinen Gegnern. Gut, ich habe zwar in der Zeit ein paar Provinzen kolonisiert, aber das erklärt wohl kaum, wie die Franzosen oder die Kastilier, die landmassetechnisch statisch geblieben sind, ihre Landstreitkräfte fast verdoppeln konnten. Ich komme mit dem Einheitenbauen kaum nach und hatte die letzten Jahre wie blöde und ohne so recht zu wissen, was ich eigentlich vorhabe, gemintet, nur um die Kolonien zu unterhalten und symbolisch in Marine und Armee nachzuziehen. Kastilien hatte sogar für kurze Zeit mehr Schiffe als ich! Hat das vielleicht was mit den Workshops zu tun? Wenn ja, dann hoffe ich nur, dass das bald ein Ende nimmt; nicht, dass das bei den anderen munter weitergeht und ich militärisch eingefroren bin ...
Womit wir beim nächsten Problem sind. Mir läuft es eiskalt den Rücken runter, wenn ich mir Kastilien ansehe. Zwar sind wir Verbündete, aber doch ist es eigentlich Kastilien, das ich als meinen schärfsten Gegner ansehe. Obwohl sie außer einem Großteil (nicht alles!) der Iberischen Halbinsel nur ein paar hässliche Flecken in Nordafrika vorweisen, können sie eine ebenbürtige Armee und eigentlich auch Marine aufstellen, was schonmal besorgniserregend ist, da ich Britische Inseln + Teile Frankreichs + Kolonien in Afrika, Atlantik und Übersee halte und mich allein vom Gefühl her als überlegen ansehen würde. Weder ich noch Kastilien haben NIs in diese Richtung, militärisch stammt also alles aus eigener Kraft (im Gegensatz zu Frankreich, die sich durch Grand Army und National Conscripts auf 16 % Inflation runtergewirtschaftet haben) und trotz Afrika ziehen sie auch noch technologisch gut mit.
Ein Angriff auf Kastilien kommt derzeit nicht in Frage, weil die Franzosen sich dann sicherlich auf mich stürzten, und das würde ich wahrscheinlich selbst dann nicht überleben, wenn Litauen auf meiner Seite wäre (was sowieso buchstäblich Impossible ist). Eine andere Option zur Sicherung meiner Dominanz wäre das hier:
[url]http://img89.imageshack.us/img89/1494/bild3r.jpg (http://img89.imageshack.us/img89/1494/bild3r.jpg)
Ich hatte in der Vergangenheit 'Boundary Dispute'-Events en massé, und die Cores laufen noch zwanzig bis fünfundzwanzig Jahre. Theoretisch könnte ich mir noch sechs französische Provinzen ohne irgendeinen BB-Zuwachs sichern, sofern, und das ist an dieser Stelle von entscheidender Bedeutung, Kastilien die Sicherung der Südflanke übernimmt und dort einen ernsthaften Angriff startet. (Wir sind ja noch verbündet.) Alleine könnte ich Frankreich genausowenig ernsthaft gefährden wie Frankreich mich ohne auswärtige Hilfe unmöglich in die Ecke drängen kann. Diese Option hat aber auch einige Schattenseiten:
- Frankreich und Kastilien sind zurzeit gemeinsam in einem Krieg gegen Georgien und Syrien. Natürlich handelt es sich hierbei um eine Farce; denn die dummen Spanier haben sich über die wahrscheinlich ohnehin zum Scheitern verurteilte versuchte Invasion Zyperns durch Georgien als DotF so katholisch inbrünstig empört, dass sie nun einen dieser regelmäßig fünf Jahre andauernden Scheinkriege zusammen mit Frankreich führen, das aus unerklärlichen Gründen Zypern garantiert hat. Das ist ohnehin ein Grundproblem mit Kastilien: Die stecken die ganze Zeit in irgendwelchen dummen Religionskriegen, und wenn man zu einem solchen Zeitpunkt nun die Bündnisverpflichtungen einfordert, lehnt die KI naturgemäß ab und bricht das Bündnis. Das wäre an dieser Stelle ein GAU, und ein Super-GAU wäre es, wenn Kastilien sich mit Frankreich verbünden würde, was nicht ausgeschlossen werden kann.
- Wer sagt denn, dass die Kastilier überhaupt, selbst wenn sie mal ein paar Jahre lang die Füße still halten, gegen Frankreich ziehen? Wenn ich Kastilien wäre, würde ich mich schön raus halten und gucken, wer den Kürzeren zieht, eventuell über den Verlierer herfallen, aber auf jeden Fall in der Zwischenzeit irgendetwas Produktives machen: Kolonisieren, Armee oder Marine aufbauen; zur Abwechslung mal Provinzen mit mehr als 1 Base Tax annektieren ... Denn eins ist klar: England und Frankreich wären wohl erst in der Hölle Alliierte, also keine Gefahr für Kastilien, eingekreist zu werden.
- Selbst wenn Kastilien mitzöge, so würde Kastilien wahrscheinlich auch ein paar Provinzen von Frankreich abgreifen. Und das kann ja nicht der Sinn sein, denn dadurch haben wir militärisch das gleiche Dilemma wie zuvor. Allerdings wäre es natürlich eine Überlegung wert, Frankreich dann - ohne Kastilien - nochmal gründlich selbst aufzurollen, während die Kastilier den fünfzehnten Exkommunikationskrieg gegen Ferrara führen, oder so ...
Dann gibt es aber natürlich auch noch die Möglichkeit, meinen kurzfristigen Kolonisationsvorteil auszuspielen und für Europa mittelfristig eine Balance-of-Powers-Strategie anzustreben, um sich ganz auf die Kolonisation in Amerika zu konzentrieren. Ich befürchte nur, dass Kastilien schon bald den gleichen Gedanken haben wird und auch anfängt wie verrückt zu kolonisieren. Noch schippern Sie nur mit ihren Schiffen ein wenig rum, und noch dürften Sie wohl von der Reichweite her zu weit vom amerikanischen Kontinent entfernt sein (ich selbst bin es auch, habe aber drei Berater, welche die letzten Punkte rausholen). Und dann wäre es wahrscheinlich praktischer, fünf oder sechs weitere Kernprovinzen in Frankreich mit fetter MP zu haben, um diese Kolonien den Kastiliern abzunehmen ... Desweiteren bin ich auch nicht so richtig davon überzeugt, dass mir Kolonisation langfristig viel einbringt, zumindest nicht, wenn mein Ziel klar im Bereich militärischer Dominanz liegt. Allein der 50-prozentige MP-Malus auf Überseekolonien führt mich zu der Schlussfolgerung, dass es von einem militärischen Standpunkt betrachtet besser wäre, weite Teile Europas zu kontrollieren, und nicht ganz Amerika. Deshalb würde ich hier nochmal gerne wissen:
- Inwiefern Überseeprovinzen Einfluss auf die Forcelimits haben.
- Ob eine friedliche Kolonisation des amerikanischen Kontinents ökonomisch opportuner ist, als es bspw. eine Eroberung von reichen europäischen Provinzen wäre. (Was auch im Hinblick auf die Forschung wichtig wäre.)
- Wie wahrscheinlich eine Revolution in den Kolonien ist. Dazu möchte ich anmerken, dass ich eigentlich fast immer auf Stab +3 bin und die WE niemals exorbitante Höhen erreicht hat.
Die Frage ist also: Europa oder Amerika? Und wenn die Entscheidung auf Europa fällt: Was wäre das effizienteste Vorgehen?
Das Spiel verlieren kann ich wohl nicht mehr, aber das Spiel gewonnen habe ich noch lange nicht. Das halte ich schonmal für einen kleinen Sieg. Aber ich weiß nur noch nicht genau, was ich daraus mache ...
(Und jetzt nochmal ganz zum Schluss gefragt: Kann irgendwer 60 Jahre Konversionsversuche bei Wahrscheinlichkeiten zwischen 4,9 % und 14 % überbieten? Selbst als ich aus Frust drei Startheologen für ein Jahrzehnt eingestellt habe, und die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Konvertierung bei 14 % lag, will dieses verdammte Ceuta nicht katholisch werden! Die Wahrscheinlichkeit, dass man soviel Pech hat liegt, nur für diese zehn Jahre gerechnet, bei 0,86^10=0,2213=22,13%, und wenn man die anderen fünfzig Jahre bedenkt, müssen wir uns doch wohl irgendwo unter 1 % befinden ... Am Anfang, nach zwanzig Jahren, dachte ich mir noch scherzhaft, dass das wohl erst beim Ausbruch der Reformation katholisch wird - die Geister, die ich rief - ... währenddessen hat Kastilien schon ganz Norfafrika katholisiert ... nur diese eine verdammte Provinz ... ARGH ... :doh:)
Bitte nicht von der Textwüste abschrecken lassen. Es gibt zwischendurch Links, die zu farbigen Bildern führen! :D Ich habe mich um eine möglichst genaue Beschreibung bemüht, und hoffe, dass einige erfahrene EU3-Cracks mir ein paar wohlwollende Ratschläge zu meinem aktuellen Spiel geben.
Zur Erklärung: Nachdem ich vor etwa einem Jahr gefrustet infolge eines verlorenen Kastilien-Spiels EU III in eine düstere Ecke verbannte, habe ich mich mittlerweile mit den Addons und einigen brauchbaren Informationen eingedeckt (Handbuch, AARs, Google). Hätte ich das schon damals gemacht, wäre mir sicherlich die Annexion durch Frankreich erspart gebieblen, aber nun gut ...
Nach einer gefühlten Ewigkeit also läuft es bei meinem zweiten Spiel mit England (Normal/Normal, HTTT April-Beta) ganz manierlich. Mittlerweile sind fast hundert Jahre verstrichen, und das Empire kann sich getrost zu den militärischen Supermächten (Litauen, Kastilien, Frankreich) seiner Zeit zählen.
[/URL]http://img707.imageshack.us/img707/2304/bild1td.jpg (http://img707.imageshack.us/img707/2304/bild1td.jpg)
Bei mir ist noch um ca. 10.000 Mann Luft nach oben, und wenn alle Stricke reißen, könnte ich durch Berater, dem Auswechseln einer NI oder durch einen Staatsformensprung (Empire --> Feudal Monarchy) wahrscheinlich meine Forcelimits noch bis 150.000 Mann künstlich dehnen. Vor Angriffen habe ich zur Zeit also nicht wirklich Angst.
In der zweiten Reihe ist auch nichts Bedrohliches: Ming ist ohnehin :zzz:, die Ottos liegen alle fünf Jahre mit Kastilien im Clinch und sind wegen ihrer zurückgebliebenen Technologiegruppe nicht unbedingt der Herr im Haus. Die Österreicher - die nicht Kaiser sind - werden wohl in den nächsten Jahren von der Landkarte getilgt, weil sie das BB-Limit überschritten haben. Ansonsten könnten die vier Spitzenreiter wohl alle anderen ungespitzt in den Boden rammen, selbst den urbinischen (:lach:) Kaiser.
Bisher ist das Spiel für England/GB also recht erfreulich verlaufen. Europa Anno Domini 1499:
http://img839.imageshack.us/img839/7652/bild0h.jpg (http://img839.imageshack.us/img839/7652/bild0h.jpg)
Und der entscheidende Rest der Welt:
http://img828.imageshack.us/img828/5681/bild00.jpg (http://img828.imageshack.us/img828/5681/bild00.jpg)
Wie man erkennen kann, habe ich mich nicht nur dazu entschieden, den englischen Kontinentalbesitz zu halten, ich habe ihn sogar ein klein wenig erweitern können. Ich weiß auch nicht, ob das nun unbedingt eine kluge oder eine eher suboptimale Entscheidung war. (?) Wenn man aber bedenkt, dass jede Provinz, die mir gehört, den larmoyanten Franzosen MP wegnimmt, und ich in dieser Hinsicht bereits stark benachteiligt bin, habe ich, ohne meisterhafte Kenntnisse in der Spielmechanik, einfach geschlussfolgert, dass es wohl besser wäre, aggressiv gegen Frankreich vorzugehen. In den letzten hundert Jahren habe ich, immer wenn sich die Gelegenheit bot, die Franzosen gepiekst und gepiesackt; für eine Totaleroberung hatte ich mir ohnehin nicht den Hauch einer Chance ausgerechnet.
Die Bretagne ist unter meine Fuchtel gekommen, als sie in einem Anflug von Heroismus für die irischen Kleinstaaten in die Bresche sprang. (Vasall --> Dipl. Annexion) Burgund konnte ich nach dem dritten 'Burgundian Reconquest of Calais'-Krieg Picardie und, lecker-lecker, Antwerpen abnehmen, nachdem die Franzosen die Gunst der Stunde genutzt haben, und ausnahmsweise mal Burgund angriffen, und nicht mich, wie beim ersten und zweiten Calais-Krieg geschehen. Als infolgedessen Burgund fast völlig vernichtet wurde (mittlerweile erholt es sich wieder ...) und die ganzen Kleinstaaten im Norden aufpoppten, garantierte ich diese. Frankreich konnte sich natürlich nicht beherrschen und griff kurze Zeit später Flandern an. Die Rechnung ging auf, und zusammen mit dem mir eher feindlich gesinnten damaligen österreichischen Kaiser, der zu seinen Bündnisverpflichtungen stand, konnte ich Frankreich die Normandie abnehmen.
Ansonsten endeten alle anderen französischen Angriffskriege gegen mich immer nach Schema F in einem weißen Frieden. Immer wenn ich mich desinteressiert auf meinen Inseln verschanzte und ungerührt das gesamte Land mit Tempeln und Workshops zukleisterte, hatten die Frösche schon nach kurzer Zeit keinen Bock mehr. Und seitdem ich eine ebenbürtige Streitmacht aufstellen kann, ist es in Paris nun ganz still geworden ...
http://img186.imageshack.us/img186/9025/bild2yl.jpg (http://img186.imageshack.us/img186/9025/bild2yl.jpg)
Das arg ramponierte Dänemark habe ich durch relativ friedliche Mittel (Royal Navy im Öresund geparkt und ungeschützte Hauptstadt eingenommen) in eine PU zwingen können, als ich mal wieder die ernüchternde Feststellung machte, dass niemand, außer den katholischen Fanatikern aus Spanien, mein Freund sein wollte. (Dabei war mein BB fast immer gleich null! Niemand mag mich, selbst Navarra wollte erst eine RM, nachdem ich dreimal gefragt hatte! :heul:) Das Vasallentum Tirols ist ein kleines Leckerli aus einem Krieg, bei dem ich der Bündnisführer war und Österreich die Drecksarbeit erledigte, ohne am Ende etwas abzubekommen. Mit Kastilien habe ich schon seit Jahrzehnten eine Allianz, habe sie aber bisher nie richtig ausgespielt, da, wie oben bereits geschrieben, sich Kastilien ständig mit irgendwelchen Muslimen kloppt.
Kurzfristig bin ich auch wohl die einzige Macht, die in der Neuen Welt kolonisieren kann, ich habe auch schon einige Provs in Nordamerika. Durch eine glückliche Fügung - nämlich die, dass Portugal wohl zu sehr damit beschäftigt war, die eigene Annexion zu verhindern - konnte ich mir nämlich die Azoren, die Kanaren und Bermuda aneignen. Madeira wurde von den Ottos (:rolleyes:) kolonisiert, aber nicht lange, und in einem der unzähligen kastilischen Religionskriege gegen die Ottos landete ich einfach dort und annektierte die Insel. Bereits davor hatte ich mir während einer langatmigen Leerlaufphase, buchstäblich aus Zeitvertreib, Tangiers und Ceuta von den Marokkanern, gegen die - natürlich - ein kastilischer Kreuzzug lief, geholt. Was im Nachhinein garnicht so dumm war, da ich, bis die Azoren gecored sind, dadurch sogar die Karibik kolonisieren könnte. Die Spanier haben sich dafür den Rest der Afrikanischen Westküste geschnappt. So kommt es auch, dass die einzige nennenswerte Macht, die QFTNW als NI genommen hat, Kastilien ist, und die beschränken sich bisher noch immer darauf, in der Karibik Kreuzfahrttouren zu machen oder die sunnitischen 1-Base-Tax-Provs in Nordafrika zu annektieren.
Es gibt nun aber doch einige Dinge, die mich beunruhigen.
Zuerst einmal: Ich fühle mich nach 100 Jahren langsam etwas überwältigt. Schon schlimm genug, dass ich zwanzig Karacken fürs Piratenjagen abstellen musste und es schätzungsweise ein Jahr gedauert hat, bis das alles feingetunet war (das alles wieder neu zu machen - davor graust es mir bei einem Krieg mehr, als vor den französischen Monsterstacks :uhoh:); aber ich habe das Gefühl, dass die Forcelimits für die Landeinheiten aus irgendwelchen Gründen in den letzten zehn Jahren aufs Abartigste gestiegen sind, sowohl bei mir als auch bei meinen Gegnern. Gut, ich habe zwar in der Zeit ein paar Provinzen kolonisiert, aber das erklärt wohl kaum, wie die Franzosen oder die Kastilier, die landmassetechnisch statisch geblieben sind, ihre Landstreitkräfte fast verdoppeln konnten. Ich komme mit dem Einheitenbauen kaum nach und hatte die letzten Jahre wie blöde und ohne so recht zu wissen, was ich eigentlich vorhabe, gemintet, nur um die Kolonien zu unterhalten und symbolisch in Marine und Armee nachzuziehen. Kastilien hatte sogar für kurze Zeit mehr Schiffe als ich! Hat das vielleicht was mit den Workshops zu tun? Wenn ja, dann hoffe ich nur, dass das bald ein Ende nimmt; nicht, dass das bei den anderen munter weitergeht und ich militärisch eingefroren bin ...
Womit wir beim nächsten Problem sind. Mir läuft es eiskalt den Rücken runter, wenn ich mir Kastilien ansehe. Zwar sind wir Verbündete, aber doch ist es eigentlich Kastilien, das ich als meinen schärfsten Gegner ansehe. Obwohl sie außer einem Großteil (nicht alles!) der Iberischen Halbinsel nur ein paar hässliche Flecken in Nordafrika vorweisen, können sie eine ebenbürtige Armee und eigentlich auch Marine aufstellen, was schonmal besorgniserregend ist, da ich Britische Inseln + Teile Frankreichs + Kolonien in Afrika, Atlantik und Übersee halte und mich allein vom Gefühl her als überlegen ansehen würde. Weder ich noch Kastilien haben NIs in diese Richtung, militärisch stammt also alles aus eigener Kraft (im Gegensatz zu Frankreich, die sich durch Grand Army und National Conscripts auf 16 % Inflation runtergewirtschaftet haben) und trotz Afrika ziehen sie auch noch technologisch gut mit.
Ein Angriff auf Kastilien kommt derzeit nicht in Frage, weil die Franzosen sich dann sicherlich auf mich stürzten, und das würde ich wahrscheinlich selbst dann nicht überleben, wenn Litauen auf meiner Seite wäre (was sowieso buchstäblich Impossible ist). Eine andere Option zur Sicherung meiner Dominanz wäre das hier:
[url]http://img89.imageshack.us/img89/1494/bild3r.jpg (http://img89.imageshack.us/img89/1494/bild3r.jpg)
Ich hatte in der Vergangenheit 'Boundary Dispute'-Events en massé, und die Cores laufen noch zwanzig bis fünfundzwanzig Jahre. Theoretisch könnte ich mir noch sechs französische Provinzen ohne irgendeinen BB-Zuwachs sichern, sofern, und das ist an dieser Stelle von entscheidender Bedeutung, Kastilien die Sicherung der Südflanke übernimmt und dort einen ernsthaften Angriff startet. (Wir sind ja noch verbündet.) Alleine könnte ich Frankreich genausowenig ernsthaft gefährden wie Frankreich mich ohne auswärtige Hilfe unmöglich in die Ecke drängen kann. Diese Option hat aber auch einige Schattenseiten:
- Frankreich und Kastilien sind zurzeit gemeinsam in einem Krieg gegen Georgien und Syrien. Natürlich handelt es sich hierbei um eine Farce; denn die dummen Spanier haben sich über die wahrscheinlich ohnehin zum Scheitern verurteilte versuchte Invasion Zyperns durch Georgien als DotF so katholisch inbrünstig empört, dass sie nun einen dieser regelmäßig fünf Jahre andauernden Scheinkriege zusammen mit Frankreich führen, das aus unerklärlichen Gründen Zypern garantiert hat. Das ist ohnehin ein Grundproblem mit Kastilien: Die stecken die ganze Zeit in irgendwelchen dummen Religionskriegen, und wenn man zu einem solchen Zeitpunkt nun die Bündnisverpflichtungen einfordert, lehnt die KI naturgemäß ab und bricht das Bündnis. Das wäre an dieser Stelle ein GAU, und ein Super-GAU wäre es, wenn Kastilien sich mit Frankreich verbünden würde, was nicht ausgeschlossen werden kann.
- Wer sagt denn, dass die Kastilier überhaupt, selbst wenn sie mal ein paar Jahre lang die Füße still halten, gegen Frankreich ziehen? Wenn ich Kastilien wäre, würde ich mich schön raus halten und gucken, wer den Kürzeren zieht, eventuell über den Verlierer herfallen, aber auf jeden Fall in der Zwischenzeit irgendetwas Produktives machen: Kolonisieren, Armee oder Marine aufbauen; zur Abwechslung mal Provinzen mit mehr als 1 Base Tax annektieren ... Denn eins ist klar: England und Frankreich wären wohl erst in der Hölle Alliierte, also keine Gefahr für Kastilien, eingekreist zu werden.
- Selbst wenn Kastilien mitzöge, so würde Kastilien wahrscheinlich auch ein paar Provinzen von Frankreich abgreifen. Und das kann ja nicht der Sinn sein, denn dadurch haben wir militärisch das gleiche Dilemma wie zuvor. Allerdings wäre es natürlich eine Überlegung wert, Frankreich dann - ohne Kastilien - nochmal gründlich selbst aufzurollen, während die Kastilier den fünfzehnten Exkommunikationskrieg gegen Ferrara führen, oder so ...
Dann gibt es aber natürlich auch noch die Möglichkeit, meinen kurzfristigen Kolonisationsvorteil auszuspielen und für Europa mittelfristig eine Balance-of-Powers-Strategie anzustreben, um sich ganz auf die Kolonisation in Amerika zu konzentrieren. Ich befürchte nur, dass Kastilien schon bald den gleichen Gedanken haben wird und auch anfängt wie verrückt zu kolonisieren. Noch schippern Sie nur mit ihren Schiffen ein wenig rum, und noch dürften Sie wohl von der Reichweite her zu weit vom amerikanischen Kontinent entfernt sein (ich selbst bin es auch, habe aber drei Berater, welche die letzten Punkte rausholen). Und dann wäre es wahrscheinlich praktischer, fünf oder sechs weitere Kernprovinzen in Frankreich mit fetter MP zu haben, um diese Kolonien den Kastiliern abzunehmen ... Desweiteren bin ich auch nicht so richtig davon überzeugt, dass mir Kolonisation langfristig viel einbringt, zumindest nicht, wenn mein Ziel klar im Bereich militärischer Dominanz liegt. Allein der 50-prozentige MP-Malus auf Überseekolonien führt mich zu der Schlussfolgerung, dass es von einem militärischen Standpunkt betrachtet besser wäre, weite Teile Europas zu kontrollieren, und nicht ganz Amerika. Deshalb würde ich hier nochmal gerne wissen:
- Inwiefern Überseeprovinzen Einfluss auf die Forcelimits haben.
- Ob eine friedliche Kolonisation des amerikanischen Kontinents ökonomisch opportuner ist, als es bspw. eine Eroberung von reichen europäischen Provinzen wäre. (Was auch im Hinblick auf die Forschung wichtig wäre.)
- Wie wahrscheinlich eine Revolution in den Kolonien ist. Dazu möchte ich anmerken, dass ich eigentlich fast immer auf Stab +3 bin und die WE niemals exorbitante Höhen erreicht hat.
Die Frage ist also: Europa oder Amerika? Und wenn die Entscheidung auf Europa fällt: Was wäre das effizienteste Vorgehen?
Das Spiel verlieren kann ich wohl nicht mehr, aber das Spiel gewonnen habe ich noch lange nicht. Das halte ich schonmal für einen kleinen Sieg. Aber ich weiß nur noch nicht genau, was ich daraus mache ...
(Und jetzt nochmal ganz zum Schluss gefragt: Kann irgendwer 60 Jahre Konversionsversuche bei Wahrscheinlichkeiten zwischen 4,9 % und 14 % überbieten? Selbst als ich aus Frust drei Startheologen für ein Jahrzehnt eingestellt habe, und die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Konvertierung bei 14 % lag, will dieses verdammte Ceuta nicht katholisch werden! Die Wahrscheinlichkeit, dass man soviel Pech hat liegt, nur für diese zehn Jahre gerechnet, bei 0,86^10=0,2213=22,13%, und wenn man die anderen fünfzig Jahre bedenkt, müssen wir uns doch wohl irgendwo unter 1 % befinden ... Am Anfang, nach zwanzig Jahren, dachte ich mir noch scherzhaft, dass das wohl erst beim Ausbruch der Reformation katholisch wird - die Geister, die ich rief - ... währenddessen hat Kastilien schon ganz Norfafrika katholisiert ... nur diese eine verdammte Provinz ... ARGH ... :doh:)