Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Handel automatisieren oder händisch einstellen?
Noch habe ich mich nicht besonders intensiv mit dem Handel auseinandergesetzt. Aber angesichts der Automatikfunktion frage ich mich, ob es überhaupt sinnvoll ist, den Handel für jedes Handelsgut händisch einzustellen?
Ich mutmaße, es lohnt sich nur dann, wenn ich einen hohen, zukünftigen Bedarf erahne oder Schwankungen im Weltmarkt begegnen will, die mein Land besonders hart treffen könnten. Gibt es die aber in der jetzigen Fassung von Victoria II überhaupt?
Da ich mich als Staatenlenker allerdings gerne mit „den großen Fragen der Zeit“ befasse :ritter: , und dem Treiben der Krämer und Händler allzu oft mit penetrantem Unverständnis begegne :ähem: , verkenne ich das vielleicht auch.
Kann es sein, gibt es eventuell ganz vorzügliche Handelsstrategien, die bereits einer der Hiesigen probiert hat und auf die ich zweifelsohne niemals alleine kommen würde?
Nun, werter Elias, auch ich habe mich noch nicht so stark mit dem Handel beschäftigt.
Was ich jedoch beoabachtet habe war folgendes:
In einem Testspiel mit Preußen hatte ich zwei Tuchfabriken, welche zuwenig von dem Rohstoff "Baumwolle" bekamen. Selbst die Subventionierung der Fabriken brachte anscheinend keine Besserung. Daher hab ich den Auftrag gegeben immer eine bestimmte Menge von Baumwolle auf Lager einzukaufen (die um das zweifache so hoch war, wie der Tagesverbrauchsbedarf beider Fabriken) und erlaubt, dass Fabriken aus meinem Lager Ware kaufen dürfen.
Ich beobachtete, dass ich an einem Tag summe X einkaufte und am nächsten wurde mir Summe y aus dem Inland abgenommen. Das Versorgungsproblem war dann für meine Fabriken vorbei.
Edit: 700er Post! *korken knall*
Wenn ich das richtig verstanden habe, können die Sachen, die man selbst in den Nationalen Vorrat kauft, nur von der eigenen Wirtschaft angezapft werden?
Der Nationale Vorrat wirkt wie ein Container, ein nationales Warenlager. Zuerst bedient sich daraus die Regierung, also der Spieler, für den Bau von Fabriken, Eisenbahnen, für den Unterhalt der Soldaten, das Ausheben neuer Heere. Man kann das Warenlager aber auch für die eigene Wirtschaft frei geben, falls Ressourcen für Fabriken fehlen. Das hat nur dann Sinn, wenn man den Handel der Ressourcen nicht von der KI verwalten lässt, denn die kauft für das Warenlager nur dann ein, wenn der Spieler aktiv eine Invesition tätigt (Fabriken, Eisenbahnen, Unterhalt, Ausheben der Heere, s.o.). Diese Möglichkeit besteht durch einen versteckten, kleinen Button im Handelsbildschirm. Was die Fabrik dann aber für den Kauf bezahlt, wie sich das konkret auf die Binnenwirtschaft auswirkt und warum Fabriken sich zwar aus dem Warenlager aber nicht von selbst komfortabel vom Weltmarkt versorgen können, habe ich selbst auch nicht verstanden.
Wenn ich das richtig verstanden habe, können die Sachen, die man selbst in den Nationalen Vorrat kauft, nur von der eigenen Wirtschaft angezapft werden?
Das kann ich leider nicht genau beantworten, nur mutmaßen. Zum einen kann man den Vorrat natürlich wieder an den Weltmarkt verkaufen. Zum anderen könnte es evtl. sein, dass Nationen aus dem Binnenmarkt darauf zugreifen können. (Sprich die in der Einflussphäre sind)?? Zumindest steht im Strategyguide, dass sich der Binnenmarkthandel um die Nationen erhöht, die in der Einflusssphäre sind. Oder habe ich das völlig falsch verstanden?
@Arcain: Könnte es evtl. sein, dass Fabriken nicht mit dem Prestige auf dem Weltmarkt einkaufen, wie man selbst? Oder wird da kein Unterschied gemacht?
Das wäre zumindest eine sinnvolle Antwort. Wenn das so wie Vicky1 geregelt ist (Ressourcen zuerst an den Staat mit dem meisten Prestige), dann klingt das logisch. Nur so nebenher würde es die Automatisierung allerdings stark ad absurdum führen, da man wiederum vollständig selbst verwalten sollte, wenn man die Industrialisierung wirklich voranbringen will. Da wäre das Micromanagement in der Hinsicht also nur durch eine recht nutzlose Automatisierung verschleiert.
PS: Wenn das aber so wäre (fällt mir gerade ein), dann frage ich mich, ob Euer Beispiel mit der Stofffabrik das nicht widerlegt. Denn Baumwolle sollte auf dem Weltmarkt doch genug vorhanden sein, so dass selbst "prestigeunabhängig" die Fabriken an die Ressource gelangen sollten?!
Es hängt ja nicht nur vom Weltmarkt alleine ab, ob Stofffabriken genug Baumwolle verfügbar haben. Zumal ich feststellen musste, dass es trotz ausreichend vorhandener Baumwolle und Subventionierung einen Mangel gibt, obwohl im Lande genug Baumwolle vorhanden ist.
Soweit ich mitbekommen habe dürfte dieses Problem aber P'Dox in derem Forum schon geläufig sein, zumal dies auch für andere Ressourcen zutrifft.
herzliche grüsse
Hohenlohe, der sich mit dem Handel auch noch etwas schwertut...*lächel*:cool::smoke:
Ich möchte noch auf paar Aspekte aufmerksam machen:
- Wenn man die Baumwolle auf Vorrat kauft für die Stoff-Fabrik so umgeht man die Zölle. Die Fabrik kauft nicht mehr am Weltmarkt (bei dem Zoll anfällt), sondern dann vom Binnenmarkt. Indirekt kann man so bestimmt Industriezweige subventionieren.
Wichtig ist dies bei Handelsfreiheit, bei der man kaum direkten Einfluss auf die Wirtschaft hat.
Bei Handelsfreiheit empfehle ich noch darauf zu achtet, dass wenn eine neue Fabrik gebaut wird, in der Provinz schon Facharbeiter über den Nationalfokus ausgebildet werden. Sonst geht die Fabrik pleite in den ersten Tagen und alle Investitionen von den Kapitalisten sind weg.
In der Bauzeit von so ne Fabrik sammel ich ca. 2000 Facharbeiter vorher an und dann geht es ab.
Um nochmal zurück zu kommen zu der Automatisierung:
Ich schalte manchmal die Automatisierung bei Klipper-schiffen und Artillerie aus. (kaufe auch nicht weiter das Zeug ein) Wenn man z.B. als USA spielt braucht man Anfang nicht eine Segelschiffflotte bei voller Moral.
[...]
PS: Wenn das aber so wäre (fällt mir gerade ein), dann frage ich mich, ob Euer Beispiel mit der Stofffabrik das nicht widerlegt. Denn Baumwolle sollte auf dem Weltmarkt doch genug vorhanden sein, so dass selbst "prestigeunabhängig" die Fabriken an die Ressource gelangen sollten?!
Hmm, stimmt. Es war auch genug Baumwolle auf dem Weltmarkt vorhanden. So erklärte ich es mir dadurch, dass nicht genug Geld vorhanden ist um die Rohstoffe einzukaufen. Also subventionierte ich sie, doch auch da geschah nichts. Aber ich habe mit der subv. auch keine Erfahrung. Springt diese sofort an oder hätte ich evtl. warten sollen?
Weil, als ich Summe X an Vorrat in meinem Lager hatte, haben sich beide (eine subv. und eine nicht subv.) Stofffabrik anscheinend daran bedient. Und die Produktion lief. Schade, dass man nicht sehen kann, WER einem die Vorräte aus dem Lager kauft, bzw. woher sich die Fabriken die Rohstoffe kaufen.
Hmm, stimmt. Es war auch genug Baumwolle auf dem Weltmarkt vorhanden. So erklärte ich es mir dadurch, dass nicht genug Geld vorhanden ist um die Rohstoffe einzukaufen. Also subventionierte ich sie, doch auch da geschah nichts. Aber ich habe mit der subv. auch keine Erfahrung. Springt diese sofort an oder hätte ich evtl. warten sollen?
Weil, als ich Summe X an Vorrat in meinem Lager hatte, haben sich beide (eine subv. und eine nicht subv.) Stofffabrik anscheinend daran bedient. Und die Produktion lief. Schade, dass man nicht sehen kann, WER einem die Vorräte aus dem Lager kauft, bzw. woher sich die Fabriken die Rohstoffe kaufen.
schonmal geschaut wie es bei einem zoll von 0% oder vielleicht sogar einem im -bereich ist ?
vielleicht beträgt die subvention nur so viel wie es an tagesbedarf ohne zollaufschläge + gehälter ist ? :wirr:
Händisches rumfriemeln an den Handelsreglern ist eigentlich nur in einem einzigen Fall tatsächlich nützlich.
Es bietet sich je nach eigener Produktion an, zu Beginn des Spiels einen stattlichen Vorrat an Roheisen aufzubauen. Zwischen 1840 bis mindestens 1860 gibt es einen akuten Mangel an Eisen, der die Frühindustrialiserung schmerzlich zu behindern weiss, so dass selbst vermögende Kapitalisten ihre Fabriken mangels Angebot nicht errichten können. Zudem ist es für jede Nation, die über keine eigenen Erzminen verfügt in dieser Situation töricht Fabriken zu bauen, die Eisen als Eingangsgüter benötigen, da somit eben auch in diesen Fällen die Produktion auf das verfügbare Eisen gedrosselt wird.
Diesen Eisenmangel kann ich bestätigen. Er trifft mich als Sizilianer und momentan in den 1850er Jahren auch.
In diesem aktuellen Spiel habe ich meinen Handel jetzt komplett auf manuelle Steuerung umgestellt. Ob es wirklich sinnvoll ist, vermag ich noch nicht abschließend beurteilen. Aber interessante Effekte lassen sich durchaus beobachten. Das „rappodon-System“, von der Industrie benötigte Güter durch den Staat in ausreichender Menge am Weltmarkt aufzukaufen und dann per Binnenverkauf den Fabriken zur Verfügung zu stellen, funktioniert bisher aber ganz gut, vom erwähnten Eisen einmal abgesehen.
Man kann damit das Staatsbudget aber auch wundervoll ins Minus drücken, oder den Bau von Infrastrukturmaßnahmen versehentlich verzögern, wenn man vergisst, benötigte Baustoffe aufzukaufen.
Ich muss damit noch ein wenig herumexperimentieren. :think:
[...] Das „rappodon-System“, von der Industrie benötigte Güter durch den Staat in ausreichender Menge am Weltmarkt aufzukaufen und dann per Binnenverkauf den Fabriken zur Verfügung zu stellen, funktioniert bisher aber ganz gut, vom erwähnten Eisen einmal abgesehen.
[...]
Hach, Herrlich. Mein Name für ein Wirtschatssystem. Wer hätte das gedacht? :D
Am Wochenende werde ich mal weiter testen. Auch mit den Zöllen werde ich rumspielen. Wenn ich auf interessante, reproduzierbare Effekte stoße, werde ich sie natürlich umgehend posten.
Diesen Eisenmangel kann ich bestätigen. Er trifft mich als Sizilianer und momentan in den 1850er Jahren auch.
Algerien wäre am Anfang das perfekte Opfer, da es über drei Eisenvorkommen verfügt. ;)
Es könnte auch sein, dass die Kapitalisten/die Fabrik kein Geld haben, um die benötigten Rohstoffe einzukaufen, bzw. deren Geld reicht nur für eine Teilmenge. Besonders, wenn die Fabrik klein oder unprofitabel ist, habe ich das bemerkt. Sobald die Fabrik wuchs und mehr Arbeiter beschäftigt waren, stiegen die Profite und die Rohstoffe konnten bezahlt werden.
Ich nehme auch einige Sachen aus der Automatisierung, eigentlich kann man sicher ähnlich verfahren wie in Victoria 1: Alles manuell einstellen. Es hat ja wenig Sinn, seinen ganzen Stahl zu verkaufen, wenn man genau weiss, dass man ihn später für das Eisenbahnprogramm wieder vom WM einkaufen wird. Da wirft man nur irgendwem Zölle in den Rachen.
Es hat ja wenig Sinn, seinen ganzen Stahl zu verkaufen, wenn man genau weiss, dass man ihn später für das Eisenbahnprogramm wieder vom WM einkaufen wird. Da wirft man nur irgendwem Zölle in den Rachen.
Absolut richtig, nur ist das Problem an der Sache, dass man den Staatsvorrat nicht durch heimische Produkte alleine aufstocken kann. Eine Kauf-Order bedient sich am kompletten Weltmarkt. Und Überproduktionen wandern nicht in den Vorrat, sondern auf den Müll. Gezielte Stützungskäufe um Überkapazitäten abzufedern sind meines Wissens nicht möglich.
Staatsvorräte erhöhen somit die Nachfrage für das jeweilige Gut auf einem globalen Niveau. Solange man für das Gut keine Monopolstellung besitzt, bringt das also herzlich wenig.
P.S. die rot aufleuchtenden Icons für Eingangsgüter sind in der Tat ein Indiz für schwankende Nachfrage. Die Fabriken wollen immer genug einkaufen, um die maximal mögliche Produktion zu erreichen. Wenn aber nicht genügend Nachfrage herrscht, reicht der Gewinn dafür nicht aus und es wird eine niedrigere Menge eingekauft, das korrespondiere Icon wird dann rot dargestellt, aber die Fabrik produziert dennoch, meist auch im profitablen Bereich. Gerade Fabriken mit sehr niedrigen Margen zwischen Kosten und Umsatz blinken da gerne mal auf, z.B. Beton oder Glass.
So ganz sicher bin ich mir dabei allerdings nicht.
Algerien wäre am Anfang das perfekte Opfer, da es über drei Eisenvorkommen verfügt. ;)
Och, ich würde auch gerne Mantua (mit immerhin einer Eisenmine) überfallen und mir einverleiben, wenn ich nicht bereits zwei Aggressionskriege hinter mir hätte, die dazu dienten, den Papst von der Last seines weltlichen Landbesitzes zu erleichtern, nun aber zur Folge haben, dass die Großmächte ein bisschen kritisch auf mein kleines, harmloses Land blicken. :teufel:
Ansonsten wäre Euer Tipp aber sicherlich bedenkenswert und eine interessante Alternativstrategie. :top:
Zwei Kriege? Konntet ihr den papst denn nicht in einem schlucken? Außerdem kostet es 20BB einen zivilisierten zu schlucken, bei einem unzivilisierten kostet es mit dem richtigen BB eventuell so wenig, dass man unter den kritischen 25 bleibt *schnell testen geht*.
Powered by vBulletin® Version 4.2.5 Copyright ©2024 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.