Johannchens Seefahrt -- AoD AAR

[Johann III.]

Werte Regenten,

wie in andernorts (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=19704) bereits dargestellt, haben Wir, ausgelöst durch Sonics AAR zu Silent Hunter IV, gerade eine ziemliche U-Boot-Phase. Nachdem Wir lange überlegt haben, das in Unseren AAR "4000 Jahre" zu integrieren, haben Wir uns dagegen entschieden und präsentieren dafür hier unseren Parallel-AAR "Johanns Seefahrt".

Wir spielen eine Karriere in Aces of the Deep (1994, CD-Version, 1.2, mit Erweiterung) auf 100% Realismus-Einstellungen.


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Musik zum Einstimmen: Ayreon - "Age of Shadows / Forever" vom Album 01011001:

YouTube - Age Of Shadows-We Are Forever, by Ayreon (http://www.youtube.com/watch?v=LAM3WuJ4KSY)

[Johann III.]

Erste Patrouille

U 112, Typ II C

Leider sind die U-Boot-Nummern scheinbar nicht veränderlich; bisher startete jede Karriere mit U 112. Außerdem habe ich für die erste Patrouille erst Screenshots gemacht, als sie schon fast um war. Darum fängt es mittendrin und ohne große Vorgeschichte an.

Kiel

"So, Herr Oberleutnant, wie war denn die erste Fahrt?" Ich saß in Kiel an der Bar und nippte unlustig an meinem Bier. Vor fünf Stunden war ich zurück von meiner ersten Feindfahrt gekommen.


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Sie war kürzer als erwartet und obwohl mir alle zu den 8000 BRT gratulierten, die wir versenkt hatten, war ich etwas unzufrieden. Mit mir und den Torpedorherstellern ...


Knapp sechs Tage vorher ...

"JA! ENDLICH!" hallte die kratzige Stimme des II WO Hinrichs zu laut durch die Zentrale von U 112, und Sekunden später war das Boot vom Jubel der Mannschaft erfüllt.

Endlich, in der Tat. Stundenlang haben wir den Frachter am Rande der Sichtgrenze in der Nähe der westfranzösischen Küste verfolgt, nachdem unser erster Versuch, ihn mit zwei, dann sogar drei Torpedos möglichst effizient zu erlegen, gescheitert war. Sind einfach nicht explodiert, die Teile. Aber wenigstens scheint die Mannschaft des Frachters nichts von dem Angriff mitbekommen zu haben. Unbeirrt hielt das Schiff weiter auf England zu.

Zwei weitere Torpedos waren dann nötig. Einer explodierte nicht, doch der andere traf den Frachter genau mittig. Eine große Explosion war die Folge, deren Rauchsäule noch zu sehen war, nachdem der größte Teil des Schiffs längst gesunken war.


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Kiel

"Und wie ging es dann weiter?" Kapitänleutnant Mayer hörte noch immer interessiert meinem Bericht zu. Für heute wollte ich mich jedoch kurz fassen, ich wollte früh ins Bett.

"Einige Stunden später waren wir erneut an einem Dampfer dran", erzählte ich. "Wieder ein Frachtschiff, aber diesmal nur 3000 Tonnen. Ganz passend, da wir sowieso nur noch einen Torpedo hatten und der für größere Schiffe vielleicht nicht ausreichen würde." Ich trank mein Glas leer.


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"Was soll ich sagen -- wir schickten den Torpedo los, aber er ging glatt drunter durch. Also machten wir uns auf den Weg nach Hause." Dass wir in der Kieler Förder kurzzeitig auf Grund liefen, verschwieg ich. Der vergeudete Torpedo war peinlich genug.


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Zu meiner Überraschung lächelte Mayer. "Ist jedem von uns schon passiert. Bei Ihrer zweiten Fahrt sind Sie vorsichtiger." Er zwinkerte mir zu und wünschte mir eine gute Nacht.


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Ich stellte das Glas ab und verschwand nach Hause.

[Komischer Kunde]

Werter Johann,

mögen die Frachter zahlreich(x1) und stets in einem 90°-Winkel zu eurem Bug laufen, das Wetter Euch bestmöglich tarnen und die fixen Überwasservehikel mit diesen hässlich lauten Knallkörpern stets eure Peilung vergeigen.

Gute Jagd!

x1 Auf Wunsch editiert

:cool:

[Johann III.]

Wir danken Euch. Vielleicht könntet Ihr noch den ganz grundlegenden Wunsch "Mögen die Gegner zahlreich sein" hinzufügen -- wir zuckeln seit Tagen allein durch die Gegend und neue Befehle kriegen wir auch auf Anfrage keine. Die Mannschaft leidet schon am Lagerkoller.

[Johann III.]

Zweite Patrouille

U 112, Typ II C

Nordsee. Patrouillengebiet AN61

Wir haben unser Zielgebiet erreicht und beginnen getaucht mit der Suche nach gegnerischen Schiffen. Bisher sieht alles ruhig aus.


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Stunden später. Wir sind aufgetaucht, um die Batterien aufzuladen. Es ist dunkle Nacht.


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Bisher keine Kontakte. Ich entschließe mich, diagonal durch den Sektor zu kreuzen. Vielleicht finden wir dort etwas. Batterien sind wieder voll, wir tauchen wieder. Auf dem Klo löse ich das Kreuzworträtsel in der Zeitschrift des I WO.


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Nichts. Das schlägt langsam auf die Laune der Besatzung. "Verdammt nochmal." Frustriert wirft Hinrichs eine leer gesaugte Zitronenhälfte von sich, doch anstatt seine Schüssel zu treffen, landet sie in meiner Kaffeetasse. Ich sehe darüber hinweg. Der Kaffee schmeckt ohnehin wie das Abwaschwasser des Smut. Jedenfalls, wenn man dem LI glauben darf. Wann ist eigentlich Sonnenaufgang?


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Ich beschließe, mir den Beginn des neuen Tages im Sehrohr anzuschauen.


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Nett. Ein bisschen Morgenrot wäre hübsch gewesen. Als Ersatz dafür beschließe ich, dass bis zum Mittag unser Rotlicht an bleibt.


15 Uhr. Endlich habe ich das Lösungswort für das Kreuzworträtsel des I WO. Ob man das per Funk an den BdU durchgeben kann, mit der Bitte, es an die Redaktion der Zeitschrift weiterzuleiten? Meine Frau würde sich über die Reise nach Danzig freuen. Warum schaut mich der I WO so komisch an?


Kurz nach 19 Uhr. Wir sind immer noch in AN61, und immer noch kein Feindkontakt. Ich ordne an, dass wir nach Beendigung der jetzigen Route ostwärts ziehen. Vielleicht findet sich im Skagerak etwas.


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Blauer Himmel und sonst nichts. Ich erbitte neue Befehle beim BdU.


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Fast einen Tag später kommt endlich eine Antwort. Wir sollen zwischen AN42 und AN45 Patrouille fahren. Also geht es wieder zurück in die Nordsee.


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Wieder mal Sonnenaufgang. Diesmal guck ich ihn mir von der Brücke aus an.


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Und plötzlich sehen wir ein Schiff. Einen Frachter, verdammt winzig, nur 2000 BRT. "Lohnt sich kaum." sage ich. "Bringt aber Spaß für die Besatzung." sagt II WO Hinrichs. Grummelnd befehle ich auf Sehrohrtiefe zu gehen.


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Nur ein Schiff. Mit AK nehmen wir die Verfolgung auf.


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Gute Schussposition ... ich bete, dass die Torpedos hochgehen und befehle Oberwasserschuss aus Rohr I und II.


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Spannung ... Werden sie treffen? Atemlos starre ich auf die Stoppuhr.


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"Torpedo ist nicht explodiert", ertönt die Meldung aus dem Innern unseres Boots. "SCHEISSE!" entfährt es dem II WO und der LI hebt süffisant lächelnd eine Augenbraue. "Rohr III los", befehle ich.


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Drei Torpedos und nicht ein Treffer. Der Frachter ist dabei, seine Richtung zu ändern. "Sollen wir ihn ziehen lassen, Herr Kaleun?" fragt der II WO, Enttäuschung spricht aus seinen müden Augen. "Laden Sie die Torpedos nach. Dann sehen wir weiter." 25 Minuten wird das dauern.


Eine halbe Stunde später ist auch unsere zweite Ladung unterwegs. Doch keiner der Torpedos gibt ein Lebenszeichen von sich. Haben sie überhaupt getroffen?


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"Alle Torpedos verschossen, Herr Kaleun." Ja. Danke. Ich weiß. Ich beiße mir frustriert auf die Unterlippe, gehe dann zum Funker. "Melden Sie dem BdU, dass seine Torpedos nicht funktionieren. Mangels Kampfmitteln kommen wir jetzt nach Hause."


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Wenig später erhalten wir Antwort.


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"Ja, sagt bloß ..." murmle ich. Doch es kommt noch schöner:


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"Aggressiv? Soso." Kopfschüttelnd ziehe ich den Ledervorhang zu und nehme mir bei schwachem Licht das nächste Kreuzworträtsel vor.


Am 17.11.1939 laufen wir in Wilhelmshaven ein. Das miese Patrouillenergebnis frustriert mich zutiefst, aber die Redaktion der Zeitschrift sitzt in Wilhelmshaven. Ich gedenke, das Lösungswort des Kreuzworträtsels direkt selbst in deren Briefkasten zu stecken. Ich muss nur das Heft so verschwinden lassen, dass der I WO das nicht mitkriegt.


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Das unrühmliche Ende von Patrouille 2 von U 112. Auf dass es in Zukunft besser wird.

[Komischer Kunde]

Editiert. Sodokus gibts vermutlich nicht, oder? Wie wärs mit dem geselligen Spiel Schiffe versenken?! :D

[Johann III.]

An dieser Stelle noch drei Aufnahmen.

Zweimal unser Boot ...


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... und einmal ein paar Angaben zu dem Frachter, den wir erfolglos in der 2. Feindfahrt torpedierten:


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@Komischer Kunde: Ja, Schiffe versenken wäre mal eine Alternative. Vielleicht würde der I WO mir dann alle seine Rätselhefte überlassen.

[Johann III.]

Dritte Patrouille
U 112, Typ II C

Unsere dritte Feindfahrt, über die im Folgenden berichtet wird, begann recht langweilig, hatte dann aber einige Höhepunkte, sodass Wir etwa sieben Stunden gut unterhalten wurden. Zur Illustration sind über 300 Screenshots entstanden. Nun sieht Aces of the Deep aufgrund seines Alters natürlich immer mehr oder weniger gleich aus, aber Wir glauben dennoch, aus allen Fotos für diesen Bericht eine interessante Auswahl getroffen zu haben.
Zur Einstimmung hier mal das Introvideo der CD-Version von Aces of the Deep.


YouTube - Aces of the Deep -- Long Intro of CD version (http://www.youtube.com/watch?v=_fYXeUwnMAQ)

Viel Spaß :)


Teil 1: Nebel
26 Tage lagen wir nach unserer letzten Fahrt im Hafen. Es war eine ganz gute Zeit, für die Marine, für meine Besatzung und für mich. Hat zwar mit dem Kreuzworträtsel-Wettbewerb nicht geklappt, aber trotzdem hatten meine Frau und ich Zeit für eine kurze Reise. Rügen im Herbst ist wirklich eine Reise wert.

Nun geht es wieder los. Die letzten Gerüchte werden ausgetauscht, der letzte Abend an Land ...


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Glücklicherweise sind alle Leute von der letzten Fahrt wieder dabei, um einige Erfahrungen reicher. Der BdU schickt uns nun zu den Shetland-Inseln, um östlich davon die Gegend auf gegnerische Handelsschiffe zu untersuchen und diese dann aufzubringen.


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"Na, dann mal los", sage ich zu den Männern in der Zentrale. Der Kurs wird gesetzt und wir laufen aus.


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Später auf See ...

Es ist schon seit Tagen neblig. Man sieht die eigene Hand vor Augen nicht.


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Wir fahren bei kleinster Kraft, damit wir eine vernünftige Chance haben, irgendetwas zu entdecken. Tatsächlich nimmt der Horcher etwas wahr, in nördlicher Richtung.


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Ich lasse den Kurs entsprechend anpassen und nehme die Verfolgung auf.


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Doch mit unserer geringen Geschwindigkeit haben wir keine Chance, zum weit entfernten, unbekannten Ziel aufzuschließen.


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Schließlich haben wir das Signal verloren. Mit in Grenzen gehaltener Enttäuschung nehmen wir den alten Kurs wieder auf.


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Am 16. Dezember haben wir unser Patrouillengebiet erreicht. Und es ist neblig, und es ist dunkel.


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Es ist ganz schön, eine Landmasse am Horizont zu sehen. Wir sind noch immer relativ dicht bei der Heimat. "Wenn wir bei dem Wetter im richtigen Atlantik rumkurven würden ..." sage ich leise. "Deprimierende Vorstellung", ergänzt der LI.


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Mangels Kontakten erbitten wir bald neue Befehle beim BdU.


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Teil 2: Sturm
Kurz vor Mitternacht, der 18.12. ist noch nicht angebrochen, erhalten wir den Befehl, nach AN3775 zu gehen.


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Also fast schon der Rückweg. Kopfschüttelnd lasse ich den Kurs ändern.


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Keine Kontakte. "Aber dafür haben wir nen schönen Sturm da draußen." grinst der Bootsmann den LI an und kommt zu mir auf die Brücke. Der LI brummt schlecht gelaunt. Bug und Heck des Boots heben sich eindrucksvoll und hartes kaltes Wasser peitscht unsere Gesichter. "Ist doch eine richtige Wohltat." rufe ich dem LI durchs Luk in die Zentrale zu und lache.


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Anmerkung des Autors: In der Bewegung sah das Auf und Ab von Bug und Heck wirklich nett aus, v.a. wenn man bedenkt, dass AoD aus dem Jahr 1994 ist.

Der Sturm hält bis in die Nacht an. Mir ist etwas unwohl. Ich habe nicht einmal Lust, Kreuzworträtsel zu lösen.


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Erst Tage später hat sich die See beruhigt. Am 22. Dezember schließlich werden wir wieder nach Nordwesten geschickt.


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Der 24. Dezember. Die ruhige See und der dichteste Nebel, den ich je gesehen habe, lassen uns genug Ruhe, ungestört das Weihnachtsfest zu begehen.


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Am Abend überrascht uns der Schmutt mit einem der besten Festessen, die ich je an Bord eines U-Boots gegessen habe. Kann man auch jemanden befördern oder auszeichnen, weil er für gute Moral sorgt? Aber: Je gesehen ... je gegessen ... Wirklich eine Fahrt der Superlative. Verächtlich lasse ich kurz ein Husten hören. Niemand versteht, was ich damit meine.

Am nächsten Tag sind wir wahrscheinlich immer noch auf Kurs. Wahrscheinlich, weil draußen noch immer nichts zu sehen ist.


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Schließlich haben wir unseren Bestimmungsort erreicht. Mal sehen, ob uns hier was erwartet.


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Teil 3: Geleitzug

Zur Abwechslung lege ich selbst einen neuen Kurs fest.


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"Eine schöne kleine Rundreise", sage ich beim Frühstück in die Runde der Offiziere. "Die britischen Inseln von allen Seiten. Mit Abstecher nach Spanien. Und alles komplett kostenlos. Wo hat man das schon?"

27. Dezember, Mittagszeit. Das Wetter hat endlich aufgeklart. Und tatsächlich, endlich sind wir nicht mehr allein.


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Auf Periskoptiefe getaucht nähern wir uns langsam. Um 13:16 gebe ich per Funk an den BdU die Sichtung eines Geleitzugs durch.


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"Hm", mache ich. "Verdammt langsam, unser Elektroantrieb. Die Entfernung ist noch immer knapp 10.000 Meter."


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Ich will schnell näher heran. Gucken, wie die Sicherung ist. "Auftauchen", befehle ich. Aber auch in der UZO sind die Schiffe des Geleitzugs nur als kleine Punkte zu erkennen.


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"Da bricht einer aus!" sagt einer der Seemänner neben mir, und er hat Recht.


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Ziemlich fix. "Das ist ein Zerstörer", urteile ich mit Kennerblick. "Hat vielleicht was gesehen. Oder unseren Funkspruch gehört. Lieber mal wieder verstecken. Sehrohrtiefe!"


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Immer mal wieder blicke ich durchs Periskop. "Bei der miesen Torpedoqualität wäre es geradezu töricht, anzugreifen ..." Hoffentlich hört das unten niemand.


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Der Zerstörer ist jetzt bedrohlich nah ...


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... und über uns hinweg. Beängstigende Schraubengeräusche. Aber noch keine Wasserbomben.


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Kurzer Seerohrblick: Der Zerstörer dreht um, kommt wieder näher.


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Und plötzlich sehe ich mich gezwungen, "FLUGZEUG!!" zu schreien und die Alarmglocke zu betätigen.


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"Schnell auf Tiefe gehen!" rufe ich, während ich mich runter in die Zentrale fallen lasse. Kurz streiche ich mir das Hemd glatt. "Eine Sunderland." sage ich dann. "Kann schwimmen." Ich erinnere mich an die wichtigsten Fakten über dieses Flugzeug.


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Weit über uns sind Wasserbombenexplosionen zu hören. Das Boot erzittert und ein Gegenstände fallen runter, doch wir werden nicht ernsthaft beschädigt. Während wir noch tiefer gehen, lasse ich den Kurs um 180 Grad drehen. "Lassen Sie uns hier bloß verschwinden." Zwei Wabo-Angriffe sind noch zu hören, aber dann ist Ruhe. Der Zerstörer kehrt zum Geleitzug zurück. So leise und schnell wie möglich machen wir uns wieder auf den Weg auf unseren Kreuzfahrtkurs. "Sollen das mal die größeren Boote machen ..."


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Teil 4: Tanker

Es ist der zweite Januar. Mittlerweile sind wir weit südlich unterwegs, in der Nähe der spanischen Halbinsel. Das Wetter ist jetzt recht mild, nachdem es die Tage zuvor wieder sehr neblig und kalt gewesen war.


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Ausgestreckt döse ich in der O-Messe vor mir hin. Plötzlich höre ich den II WO: "ALARM!! Flugzeug gesichtet!" hallt es durch das Boot.


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Schnell rapple ich mich hoch und entere auf. Die UZO zeigt mir: Wieder eine Biene, wie schon beim Angriff vor ein paar Tagen beim Geleitzug.


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"Tauchen, Sehrohrtiefe." befehle ich. Vielleicht hat die Biene uns nicht gesehen. Kommt aber schnell näher.


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"Wirft Wasserbomben!" rufe ich, und "Schnell tauchen!" Kurz bevor das Sehrohr eingezogen wird, sehe ich eine Bombe ein paar dutzend Meter vor uns einschlagen.


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"Schnell auf 90 Meter gehen! Kurs ändern auf 0 Grad, bei 40 Metern beide Maschinen AK!"

Der Steuermann trägt den neuen Kurs bereits auf der Karte ab. Eine schön geschwungene S-Form.


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Abend.

Ich gehe wieder auf Sehrohrtiefe. Wir müssen bald auftauchen und die Batterien aufladen. Prompt erhalte ich von jemanden die Meldung: "Schiff gesichtet". So. "Entfernung 8.800 Meter, Kurs 160." Soso.


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"Schiff? Was für ein Schiff?" -- "Form und Größe noch unklar. Scheint aber allein zu fahren." Sososo. "Dann Kurs anpassen und auftauchen. Ist ja dunkel draußen." Flugzeuge können uns jetzt nur schwer sehen.


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In der nächsten Stunde nähern wir uns dem Schiff immer weiter an.


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Langsam sind klare Formen auszumachen. "Tanker, irgendwas um 10.000 Tonnen", sage ich leise.


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"Obersteuermann, bringen Sie uns bis 750 Meter ran, rechtwinklig, wenn's geht." -- "Jawohl, Herr Oberleutnant."


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Und schließlich geht es los. "Rohre 1 bis 3 klarmachen zum Überwasserschuss." Wenig später höre ich "Rohr 1 bis 3 sind klar". Wir stehen jetzt genau mittig und rechtwinklig. "Rohr 1 und 2 los." Meine Stimme ist ganz ruhig.
"Torpedos aus Rohr 1 und 2 sind unterwegs."

Nur Sekunden später sehe ich eine Explosion und eine Rauchwolke -- aber viel zu schwach, viel zu schwach ... Torpedoversager, zwar genau getroffen, aber sinnlos verpufft.

Frustriert presse ich hervor: "Rohr 3 los. Und danach gleich abdrehen." -- "Rohr 3 ist los."

Nervös schaue ich auf die Stoppuhr. Noch 20 ... 10 ... jetzt ... jetzt!! ...

"Versager."


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Überall in der Zentrale ist enttäuschtes Stöhnen zu hören. Auch ich beiße mir genervt auf die Unterlippe. Als ich mich eine Minute später beruhigt habe, befehle ich: "Rohr 1 bis 3 nachladen. Tanker weiter verfolgen. Neuer Anlauf in 22 Minuten." Etwa so lange wird es dauern, bis unsere drei letzten Torpedos geladen sind.


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Kurz vor acht sind wir wieder recht dicht am Gegner dran. Jetzt bin ich mir auch über seine Klasse sicher. Mittelgroßer Tanker, gut zu erkennen an den beiden Schornsteinen am Heck.


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Immer dichter ... 2 von 3 Torpedos sind nachgeladen ...


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Jetzt auch 3 von 3. Ist dann auch alles, was wir noch haben.


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"Dann bringen Sie uns mal in Schussposition. Schön gerade." Und dann lasse ich Rohr 1 bis 2 los, und wie schon zuvor ist zwar eine nette Rauchentwicklung zu sehen, aber keine Explosion. Gleiches Ergebnis bei Rohr 3.

"6 verdammte Aale auf nen Tanker, 5 treffen, aber keiner geht hoch. Und das bei einem Tanker!" Ich bin sauer. Wütend. "Die fahren immer noch seelenruhig weiter, als wären wir nicht da."


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Mein Gesichtsfeld scheint sich zu verengen ... Das Licht im Boot scheint auszugehen ... Ich höre Rauschen in meinen Ohren, und wie aus weiter, weiter Ferne höre ich jetzt meine Stimme. "Mannschaft den Bugraum verlassen", flüstere ich. "Sich um Zentrale herum gruppieren." Mein Atem geht schnell.

"Kurs beibehalten, beide Maschinen AK", sagt diese, meine Stimme, und ich erkenne, dass das Kollisionskurs bedeutet. Was tue ich da? frage ich mich, kann mich aber nicht überwinden, den Befehl zu widerrufen. Entgeistert schauen mich der LI und die beiden WOs an, aber keiner greift ein. Ich erwidere die Blicke trotzig. "Ein Kratzer", flüstere ich, "Wenigstens ein Kratzer!"


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Näher und näher kommt das Schiff ... Extrem nahe.


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"Fertig machen für AK zurück", rufe ich, und "Bereithalten für Aufprall!" Und dann knallt es. Metall streift Metall, lautes Kreischen, tiefes Zerren und Knarren.


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"JETZT! BEIDE AK ZURÜCK!", schreie ich nach unten, aber schon während des Rufs haben die Männer den Befehl ausgeführt. Oder haben sie eigenmächtig schon vorher gehandelt?

"Schadensbericht!"


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"Druckkörper schwer beschädigt, aber zu reparieren. Wassereinbrüche, ziemlich viel, aber gestoppt.", berichtet mir der LI und sieht mich finster an.

Sie alle sehen mich finster an. Kann es ihnen nicht verdenken.

"Kurs nach Hause setzen. Wasser lenzen. Und mit Reparaturen beginnen", befehle ich mit betont fester Stimme. Wenig später sehe ich mir die Karte an. Sieht aus, als würden wir fliehen, dabei sind nur die "Aale alle", wie ich wortspiel-witzelnd bemerke. Niemand lacht.


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"Wenn die Dinger nur explodieren würden ..." Mit düsterer Miene gehe ich in meine Kabine und ziehe den Vorhang zu.


Teil 5: Rückmarsch

Zwischenfallsfrei geht es nun zurück. Die Schäden sind repariert, am Wassereinbruch wird noch eine Weile gearbeitet.


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Weiter Weg.


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Aber ohne Wasser fährt es sich gleich doppelt so gut.


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Und da sind wir wieder, fast einen Monat später. Dreckig, schwitzend, erfolglos, und durch meine Schuld ein kaputtes Boot. Und die guten Männer. Müssen ja den Schock für's Leben weg haben.


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Ich bin dreifach irritiert, dass mir der BdU "aufgrund meiner vergangenen Erfolge" ein neues Boot anbietet.


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Vom Typ VII B. Sehr hübsch, wirklich.


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Nach einem kurzen Rundgang an Bord lasse ich mich erschöpft auf's Sofa im Nachtklub fallen. Hatte schon befürchtet, mein Ausraster wäre Thema heute abend, aber Schultze hat eine Auszeichnung erhalten. Das lenkt die Leute ab.


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Ende der dritten Feindfahrt. Immer noch nur 8000 BRT, und die aus Patrouille 1.

[ReLax]

Die Grafik des Videos ist ja phänomental. Bei der heutigen Technik könnte man echt so ein geniales Spiel machen, Ubisoft enttäuscht mich gerade. :(

[Johann III.]

Für 1994 finden Wir das wirklich sehr ansehnlich. Aber mehr noch gefällt Uns die Komposition der Musik -- wie der Vorspann einer Fernsehserie. Teilweise erinnert es Uns etwas an die Musik des Vorspanns der 5. Staffel von "Babylon 5". Nicht die Melodie, aber die Stimmung.

[Johann III.]

Werte Regenten,

Gerade haben Wir diesen unseren AAR zu AotD wiederentdeckt. Kaum zu glauben, das Wir da einfach mal so auf Kollisionskurs gegangen sind ... Meine Güte.

Wie dem auch sei ... Mittlerweile spielen wir Silent Hunter 4 mit dem Operation Monsun Mod, ebenfalls als Johann Dreier. Wir sind geneigt, diesen AAR hier fortzusetzen, ABER nicht mit AotD, sondern eben SH 4 OM.

Da ich nicht weiß, wie ausdauernd ich wäre, wenn ich einen neuen AAR eröffnen würde für meine SH 4 OM Erlebnisse, würde ich diesen bestehenden hier gerne dafür als Basis nutzen. Zeitlich würde das passen, da der AotD-AAR im Januar 1940 endet -- Wir wurden nach einer Fahrt auf U-49 zwischenzeitlich sozusagen versetzt auf U-52, aus irgendwelchen wichtigen Gründen, und sind damit dann im März 1940 losgezogen.

Besteht da grundsätzlich Interesse dran, oder würde das jemanden stören, wenn ich die Spiele vermischen würde?

[Lewis Armistead]

Nein! Wir würden uns freuen etwas von euch zu lesen da der AAR ja vielversprechend begann...Nur den Titel würden wir vlt anpassen...

Grüße

[Der Zarewitsch]

Bitte fortsetzen, edler Johann III.! :)

[Johann III.]

Nun gut, so soll dies geschehen. Aber nun doch mit AotD, da wir das gestern auch wieder gestartet haben und uns sofort heimisch fühlten. Die Bilder, die es für SH 4 gibt, sind zwar alle viel hübscher, und die Reise war auch sehr dramatisch, aber Wir wollen das nun doch nicht zerpflücken.

Das heißt, heute abend geht es erstmal hier weiter mit der vierten Fahrt von U-49.

Das andere, mit U-52, wird vielleicht noch ein Mini-AAR, der gar nicht indendiert, mehr als eine Fahrt zu beschreiben (allerdings mit zwei alternativen Enden *hüstel* und mit mehr Story als in diesem doch sehr knappen hier).

Und dann gäbe es auch noch SH 1 ... hach. So viele Schiffe...