Elvis
08.10.09, 12:35
Hab in der TW Zone mal etwas über die Diplomatie auf SS geschrieben, da viele der Meinung sind, die KI würde immer den Krieg erklären, sobald man eine gemeinsame Grenze hat und Diplomatie wäre dort sinnlos.
Interessiert hier vielleicht auch einige.
Beziehungen sind nur ein Faktor von vielen. Meine Liste für Kriegsgründe sieht wie folgt aus:
- Beziehungen (wobei es glaube ich egal ist, warum die Beziehungen schlecht sind, ob durch historische Streitigkeiten oder etwas anderem).
- Grenzbefestigung in Relation zum Nachbarn, wobei es auch erheblich auf die Position der Armeen ankommen kann, nicht nur in welcher Provinz die stehen.
(Als Richtschnur sollte man möglichst viele Städte des Gegners mit der eigenen Armee bedrohen und auch Kleinstädte in Grenznähe schützen, kann Einfluss haben)
- Sind die Armeen der KI gerade durch andere Kriege gebunden
- Relative Gesamtstärke der beiden Nationen
- Befindet man sich mit einem Verbündetem des Nachbarn im Krieg
- und vielleicht auch ob man gemeinsame Feinde hat
Man packe das alles in einen Topf. Rühre gut um. Und die Losfee kann mit der Ziehung beginnen ob einem nun der Krieg erklärt wird oder nicht.
Auf SS ist die KI glaube ich vornehmlich aggressiver, weil der Spieler noch recht schwach ist und ersteinmal gegenüber der KI, für die es ja ab Runde 1 Geld regnet, aufholen muss. Je weiter man im Spiel kommt, desto gefügiger kann man sich seine Nachbarn machen.
Auch mit fettem Beziehungsmalus ist zumindest ein relativ stabiler Frieden möglich. Entsprechend positiv sollten eben die anderen Faktoren sein.
Beispiel Polen. Ich habe ihm nur Westpreussen und Warschau weggenommen. Den Rest habe ich in Ruhe gelassen, weil ich keine Grenze zu Russland haben will. Den der Russe befindet sich mit dem Osmanen im Frieden und sogar in guter Freundschaft und mit mir im Krieg, weil mit Polen verbündet (KI kann also auch auf SS Frieden machen) . So einen Nachbarn will mein Preussen nicht.
Am Anfang war Frieden schließen mit Polen quasi unmöglich und ich wehrte nur seine Angriffe ab. Erst als mich auch meine Fortschritte gegen Österreich langsam stärker machten, war der erste Frieden möglich, der mich noch einen Haufen Tech und Geld kostete. Es war sogar ein Handelsvertrag möglich, der jetzt auch bei schlechten Beziehungen geht, sofern die KI dies nötig hat. Der Pole erklärte mir ab dann so ca. alle 6-15 Runden den Krieg, sofern er sich eben stark genug fühlte. DIe KI hält eigentlich immer einen Frieden zuimindest einige Runden ein.
Polen befindet sich sonst mit keinem seiner direkten Nachbarn im Krieg und kann sich leider voll auf mich konzentrieren. Das führt auch dazu das er an den Grenzen irgendwann relativ stärker ist als ich, da ich meine beiden Grenzstädte nur mit jeweils 12 Einheiten befestigt habe. Das reicht dicke um jeden Angriff abzuwehren.
Man konnte schon optisch ganz gut abschätzen, wann wohl die nächste Kriegserklärung eintrudeln wird. Ein Frieden wurde aber immer leichter möglich nachdem 2-4 Angriffe abgewehrt wurden und meine Spione seine Industriebezirke zerstörten. Es lief dann auf einen weissen Frieden immer schon nach 1-3 Runden raus. Im letzten Krieg war sogar ich derjenige der Forderungen stellen konnte. So ungefähr nachdem ich Österreich ausgelöscht hatte, wurden die Angriffe der Polen seltener. Wohlgemerkt hat sich ansonsten nicht viel geändert. Ich wurde einfach in Relation Stärker. Inzwischen greift mich Polen offenbar gar nicht mehr an. Stattdessen versucht es sich in Diplomatie und macht mir fast jede Runde Offerten.
An der Front habe ich scheinbar inzwischen Ruhe und die Beziehungen mit Polen stehen nicht mehr weit davon entfernt, sich zu normalisieren.
Nachdem ich mir endlich für die stolze Summe von 18.000 Gulden Frieden mit den Barbaresken erkaufen konnte, ging ich ein Bündnis mit dem Osmanen ein.
Er zog seine Truppen an meiner Grenze zusammen und hatte es kurz darauf gebrochen Eine Verstärkung der Grenzen verhinderte aber wohl die daraufhin eigentlich fällige Kriegserklärung. Das zweite Bündnis hielt und da Venedig Ankara eroberte ist der Türke beschäftigt genug, so dass Frieden und Bündnis auch bei minimaler Grenzsicherung mit 4 Linieninfanterie pro Grenzstadt halten. Vielleicht wäre nichteinmal das nötig.
Im Norden bin ich mit Schweden stabil verbündet. Es prügelt sich mit Russland. Auch wenn es da mal zwischendurch Frieden gab. Unsere gemeinsame Grenze ist Dänemark und trotz lausiger Grenzsicherung mit 3 Dragonern hält der Frieden und das Bündnis. Unsere historischenStreitigkeiten sind inzwischen auch fast abgebaut.
Im Westen bin ich äußerst stabil mit Westfalen verbündet. Sie besitzen Amsterdam, das Rheinland und Würtemberg und bilden so quasi einen Westwall zu Frankreich. Ich selber besitze 15 Provinzen zwischen diesen Nachbarn und habe quasi freie Wahl in welche Richtung ich mich wenden möchte.
Anfangs kam mir die Diplomatie auf SS auch wieder krass und extrem vor. Mit der Zeit wird es aber klarer und man merkt das die Kriegserklärungen weniger an Zielen der KI oder dem Schwierigkeitsgrad selber liegt, sondern eher an den Folgen des Schwierigkeitsgrades, das die Nachbarn eben in Relation gesehen, recht lange relativ stark sind, bis das eigene Geld durch Steuern und Handel wirklich sprudelt.
Sobald man in der gleichen Liga wie die KI spielt, verhält sich auch die Diplomatie sehr gewöhnlich.
Beziehungen sind aber wie gesagt nur ein Faktor von vielen. Die Marathen befanden sich mit niemandem mehr im Krieg und hatten Indien erobert.
Ich unterhielt gute Handelsbeziehungen zu dieser Nation. Plötzlich stand eine volle Invasionsflotte der Marathen vor Brandenburg und in der nächsten Runde kam die Kriegserklärung an mich.
Die Marathen suchten schlicht irgendein Expansionsziel. Und da ich mein reiches Brandenburg nicht mit einer einzigen Einheit gesichert hatte, überwog dieser negative Faktor alle anderen positiven.
Ein Reload hat gezeigt, das wenn ich Brandenburg gesichert hätte, würden die Marathen stattdessen Persien den Krieg erklären.
Überhaupt sind Reloads ein gutes Mittel um herauszufinden, wie man Kriegserklärungen vielleicht hätte vermeiden können.
Z.B. durch umpoitionieren von Armeen.
Stand in einem Spiel meine Verteidigungsarmee gegen den Osmanen direkt in der Stadt der Provinz Ungarn, erklärte mir der Osmane den Krieg.
Positionierte ich sie stattdessen weiter östlich in der Provinz und bedrohe mit ihr die Städte des Osmanen selber, bleibt die Kriegserklärung aus.
Dasselbe mit Österreich. Stand die Armee in Brandenburg gabs Krieg mit Österreich. Stellte ich sie an die Grenze zu Schlesien, blieb die Kriegserklärung aus, bis der Österreciher nochmal deutlich aufgerüstet hatte.
Auf den hohen Schwierigkeistgraden muss man nur ein Gefühl für das Zusammenspiel der Faktoren erarbeiten und sich in den Anfangsjahren auf harte Abwehrkämpfe gefasst machen. Aber mit ein wenig Geduld und auch etwas Selbstbeschränkung, indem man es sich eben nicht mit jedem Nachbarn dauerhaft verscherzt, klappt die Diplomatie dann auch immer besser.
Interessiert hier vielleicht auch einige.
Beziehungen sind nur ein Faktor von vielen. Meine Liste für Kriegsgründe sieht wie folgt aus:
- Beziehungen (wobei es glaube ich egal ist, warum die Beziehungen schlecht sind, ob durch historische Streitigkeiten oder etwas anderem).
- Grenzbefestigung in Relation zum Nachbarn, wobei es auch erheblich auf die Position der Armeen ankommen kann, nicht nur in welcher Provinz die stehen.
(Als Richtschnur sollte man möglichst viele Städte des Gegners mit der eigenen Armee bedrohen und auch Kleinstädte in Grenznähe schützen, kann Einfluss haben)
- Sind die Armeen der KI gerade durch andere Kriege gebunden
- Relative Gesamtstärke der beiden Nationen
- Befindet man sich mit einem Verbündetem des Nachbarn im Krieg
- und vielleicht auch ob man gemeinsame Feinde hat
Man packe das alles in einen Topf. Rühre gut um. Und die Losfee kann mit der Ziehung beginnen ob einem nun der Krieg erklärt wird oder nicht.
Auf SS ist die KI glaube ich vornehmlich aggressiver, weil der Spieler noch recht schwach ist und ersteinmal gegenüber der KI, für die es ja ab Runde 1 Geld regnet, aufholen muss. Je weiter man im Spiel kommt, desto gefügiger kann man sich seine Nachbarn machen.
Auch mit fettem Beziehungsmalus ist zumindest ein relativ stabiler Frieden möglich. Entsprechend positiv sollten eben die anderen Faktoren sein.
Beispiel Polen. Ich habe ihm nur Westpreussen und Warschau weggenommen. Den Rest habe ich in Ruhe gelassen, weil ich keine Grenze zu Russland haben will. Den der Russe befindet sich mit dem Osmanen im Frieden und sogar in guter Freundschaft und mit mir im Krieg, weil mit Polen verbündet (KI kann also auch auf SS Frieden machen) . So einen Nachbarn will mein Preussen nicht.
Am Anfang war Frieden schließen mit Polen quasi unmöglich und ich wehrte nur seine Angriffe ab. Erst als mich auch meine Fortschritte gegen Österreich langsam stärker machten, war der erste Frieden möglich, der mich noch einen Haufen Tech und Geld kostete. Es war sogar ein Handelsvertrag möglich, der jetzt auch bei schlechten Beziehungen geht, sofern die KI dies nötig hat. Der Pole erklärte mir ab dann so ca. alle 6-15 Runden den Krieg, sofern er sich eben stark genug fühlte. DIe KI hält eigentlich immer einen Frieden zuimindest einige Runden ein.
Polen befindet sich sonst mit keinem seiner direkten Nachbarn im Krieg und kann sich leider voll auf mich konzentrieren. Das führt auch dazu das er an den Grenzen irgendwann relativ stärker ist als ich, da ich meine beiden Grenzstädte nur mit jeweils 12 Einheiten befestigt habe. Das reicht dicke um jeden Angriff abzuwehren.
Man konnte schon optisch ganz gut abschätzen, wann wohl die nächste Kriegserklärung eintrudeln wird. Ein Frieden wurde aber immer leichter möglich nachdem 2-4 Angriffe abgewehrt wurden und meine Spione seine Industriebezirke zerstörten. Es lief dann auf einen weissen Frieden immer schon nach 1-3 Runden raus. Im letzten Krieg war sogar ich derjenige der Forderungen stellen konnte. So ungefähr nachdem ich Österreich ausgelöscht hatte, wurden die Angriffe der Polen seltener. Wohlgemerkt hat sich ansonsten nicht viel geändert. Ich wurde einfach in Relation Stärker. Inzwischen greift mich Polen offenbar gar nicht mehr an. Stattdessen versucht es sich in Diplomatie und macht mir fast jede Runde Offerten.
An der Front habe ich scheinbar inzwischen Ruhe und die Beziehungen mit Polen stehen nicht mehr weit davon entfernt, sich zu normalisieren.
Nachdem ich mir endlich für die stolze Summe von 18.000 Gulden Frieden mit den Barbaresken erkaufen konnte, ging ich ein Bündnis mit dem Osmanen ein.
Er zog seine Truppen an meiner Grenze zusammen und hatte es kurz darauf gebrochen Eine Verstärkung der Grenzen verhinderte aber wohl die daraufhin eigentlich fällige Kriegserklärung. Das zweite Bündnis hielt und da Venedig Ankara eroberte ist der Türke beschäftigt genug, so dass Frieden und Bündnis auch bei minimaler Grenzsicherung mit 4 Linieninfanterie pro Grenzstadt halten. Vielleicht wäre nichteinmal das nötig.
Im Norden bin ich mit Schweden stabil verbündet. Es prügelt sich mit Russland. Auch wenn es da mal zwischendurch Frieden gab. Unsere gemeinsame Grenze ist Dänemark und trotz lausiger Grenzsicherung mit 3 Dragonern hält der Frieden und das Bündnis. Unsere historischenStreitigkeiten sind inzwischen auch fast abgebaut.
Im Westen bin ich äußerst stabil mit Westfalen verbündet. Sie besitzen Amsterdam, das Rheinland und Würtemberg und bilden so quasi einen Westwall zu Frankreich. Ich selber besitze 15 Provinzen zwischen diesen Nachbarn und habe quasi freie Wahl in welche Richtung ich mich wenden möchte.
Anfangs kam mir die Diplomatie auf SS auch wieder krass und extrem vor. Mit der Zeit wird es aber klarer und man merkt das die Kriegserklärungen weniger an Zielen der KI oder dem Schwierigkeitsgrad selber liegt, sondern eher an den Folgen des Schwierigkeitsgrades, das die Nachbarn eben in Relation gesehen, recht lange relativ stark sind, bis das eigene Geld durch Steuern und Handel wirklich sprudelt.
Sobald man in der gleichen Liga wie die KI spielt, verhält sich auch die Diplomatie sehr gewöhnlich.
Beziehungen sind aber wie gesagt nur ein Faktor von vielen. Die Marathen befanden sich mit niemandem mehr im Krieg und hatten Indien erobert.
Ich unterhielt gute Handelsbeziehungen zu dieser Nation. Plötzlich stand eine volle Invasionsflotte der Marathen vor Brandenburg und in der nächsten Runde kam die Kriegserklärung an mich.
Die Marathen suchten schlicht irgendein Expansionsziel. Und da ich mein reiches Brandenburg nicht mit einer einzigen Einheit gesichert hatte, überwog dieser negative Faktor alle anderen positiven.
Ein Reload hat gezeigt, das wenn ich Brandenburg gesichert hätte, würden die Marathen stattdessen Persien den Krieg erklären.
Überhaupt sind Reloads ein gutes Mittel um herauszufinden, wie man Kriegserklärungen vielleicht hätte vermeiden können.
Z.B. durch umpoitionieren von Armeen.
Stand in einem Spiel meine Verteidigungsarmee gegen den Osmanen direkt in der Stadt der Provinz Ungarn, erklärte mir der Osmane den Krieg.
Positionierte ich sie stattdessen weiter östlich in der Provinz und bedrohe mit ihr die Städte des Osmanen selber, bleibt die Kriegserklärung aus.
Dasselbe mit Österreich. Stand die Armee in Brandenburg gabs Krieg mit Österreich. Stellte ich sie an die Grenze zu Schlesien, blieb die Kriegserklärung aus, bis der Österreciher nochmal deutlich aufgerüstet hatte.
Auf den hohen Schwierigkeistgraden muss man nur ein Gefühl für das Zusammenspiel der Faktoren erarbeiten und sich in den Anfangsjahren auf harte Abwehrkämpfe gefasst machen. Aber mit ein wenig Geduld und auch etwas Selbstbeschränkung, indem man es sich eben nicht mit jedem Nachbarn dauerhaft verscherzt, klappt die Diplomatie dann auch immer besser.