PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Diplomatie insbesondere auf ss



Elvis
08.10.09, 11:35
Hab in der TW Zone mal etwas über die Diplomatie auf SS geschrieben, da viele der Meinung sind, die KI würde immer den Krieg erklären, sobald man eine gemeinsame Grenze hat und Diplomatie wäre dort sinnlos.
Interessiert hier vielleicht auch einige.

Beziehungen sind nur ein Faktor von vielen. Meine Liste für Kriegsgründe sieht wie folgt aus:

- Beziehungen (wobei es glaube ich egal ist, warum die Beziehungen schlecht sind, ob durch historische Streitigkeiten oder etwas anderem).
- Grenzbefestigung in Relation zum Nachbarn, wobei es auch erheblich auf die Position der Armeen ankommen kann, nicht nur in welcher Provinz die stehen.
(Als Richtschnur sollte man möglichst viele Städte des Gegners mit der eigenen Armee bedrohen und auch Kleinstädte in Grenznähe schützen, kann Einfluss haben)
- Sind die Armeen der KI gerade durch andere Kriege gebunden
- Relative Gesamtstärke der beiden Nationen
- Befindet man sich mit einem Verbündetem des Nachbarn im Krieg
- und vielleicht auch ob man gemeinsame Feinde hat

Man packe das alles in einen Topf. Rühre gut um. Und die Losfee kann mit der Ziehung beginnen ob einem nun der Krieg erklärt wird oder nicht.

Auf SS ist die KI glaube ich vornehmlich aggressiver, weil der Spieler noch recht schwach ist und ersteinmal gegenüber der KI, für die es ja ab Runde 1 Geld regnet, aufholen muss. Je weiter man im Spiel kommt, desto gefügiger kann man sich seine Nachbarn machen.

Auch mit fettem Beziehungsmalus ist zumindest ein relativ stabiler Frieden möglich. Entsprechend positiv sollten eben die anderen Faktoren sein.

Beispiel Polen. Ich habe ihm nur Westpreussen und Warschau weggenommen. Den Rest habe ich in Ruhe gelassen, weil ich keine Grenze zu Russland haben will. Den der Russe befindet sich mit dem Osmanen im Frieden und sogar in guter Freundschaft und mit mir im Krieg, weil mit Polen verbündet (KI kann also auch auf SS Frieden machen) . So einen Nachbarn will mein Preussen nicht.

Am Anfang war Frieden schließen mit Polen quasi unmöglich und ich wehrte nur seine Angriffe ab. Erst als mich auch meine Fortschritte gegen Österreich langsam stärker machten, war der erste Frieden möglich, der mich noch einen Haufen Tech und Geld kostete. Es war sogar ein Handelsvertrag möglich, der jetzt auch bei schlechten Beziehungen geht, sofern die KI dies nötig hat. Der Pole erklärte mir ab dann so ca. alle 6-15 Runden den Krieg, sofern er sich eben stark genug fühlte. DIe KI hält eigentlich immer einen Frieden zuimindest einige Runden ein.
Polen befindet sich sonst mit keinem seiner direkten Nachbarn im Krieg und kann sich leider voll auf mich konzentrieren. Das führt auch dazu das er an den Grenzen irgendwann relativ stärker ist als ich, da ich meine beiden Grenzstädte nur mit jeweils 12 Einheiten befestigt habe. Das reicht dicke um jeden Angriff abzuwehren.

Man konnte schon optisch ganz gut abschätzen, wann wohl die nächste Kriegserklärung eintrudeln wird. Ein Frieden wurde aber immer leichter möglich nachdem 2-4 Angriffe abgewehrt wurden und meine Spione seine Industriebezirke zerstörten. Es lief dann auf einen weissen Frieden immer schon nach 1-3 Runden raus. Im letzten Krieg war sogar ich derjenige der Forderungen stellen konnte. So ungefähr nachdem ich Österreich ausgelöscht hatte, wurden die Angriffe der Polen seltener. Wohlgemerkt hat sich ansonsten nicht viel geändert. Ich wurde einfach in Relation Stärker. Inzwischen greift mich Polen offenbar gar nicht mehr an. Stattdessen versucht es sich in Diplomatie und macht mir fast jede Runde Offerten.
An der Front habe ich scheinbar inzwischen Ruhe und die Beziehungen mit Polen stehen nicht mehr weit davon entfernt, sich zu normalisieren.

Nachdem ich mir endlich für die stolze Summe von 18.000 Gulden Frieden mit den Barbaresken erkaufen konnte, ging ich ein Bündnis mit dem Osmanen ein.
Er zog seine Truppen an meiner Grenze zusammen und hatte es kurz darauf gebrochen Eine Verstärkung der Grenzen verhinderte aber wohl die daraufhin eigentlich fällige Kriegserklärung. Das zweite Bündnis hielt und da Venedig Ankara eroberte ist der Türke beschäftigt genug, so dass Frieden und Bündnis auch bei minimaler Grenzsicherung mit 4 Linieninfanterie pro Grenzstadt halten. Vielleicht wäre nichteinmal das nötig.

Im Norden bin ich mit Schweden stabil verbündet. Es prügelt sich mit Russland. Auch wenn es da mal zwischendurch Frieden gab. Unsere gemeinsame Grenze ist Dänemark und trotz lausiger Grenzsicherung mit 3 Dragonern hält der Frieden und das Bündnis. Unsere historischenStreitigkeiten sind inzwischen auch fast abgebaut.

Im Westen bin ich äußerst stabil mit Westfalen verbündet. Sie besitzen Amsterdam, das Rheinland und Würtemberg und bilden so quasi einen Westwall zu Frankreich. Ich selber besitze 15 Provinzen zwischen diesen Nachbarn und habe quasi freie Wahl in welche Richtung ich mich wenden möchte.

Anfangs kam mir die Diplomatie auf SS auch wieder krass und extrem vor. Mit der Zeit wird es aber klarer und man merkt das die Kriegserklärungen weniger an Zielen der KI oder dem Schwierigkeitsgrad selber liegt, sondern eher an den Folgen des Schwierigkeitsgrades, das die Nachbarn eben in Relation gesehen, recht lange relativ stark sind, bis das eigene Geld durch Steuern und Handel wirklich sprudelt.

Sobald man in der gleichen Liga wie die KI spielt, verhält sich auch die Diplomatie sehr gewöhnlich.

Beziehungen sind aber wie gesagt nur ein Faktor von vielen. Die Marathen befanden sich mit niemandem mehr im Krieg und hatten Indien erobert.
Ich unterhielt gute Handelsbeziehungen zu dieser Nation. Plötzlich stand eine volle Invasionsflotte der Marathen vor Brandenburg und in der nächsten Runde kam die Kriegserklärung an mich.
Die Marathen suchten schlicht irgendein Expansionsziel. Und da ich mein reiches Brandenburg nicht mit einer einzigen Einheit gesichert hatte, überwog dieser negative Faktor alle anderen positiven.

Ein Reload hat gezeigt, das wenn ich Brandenburg gesichert hätte, würden die Marathen stattdessen Persien den Krieg erklären.

Überhaupt sind Reloads ein gutes Mittel um herauszufinden, wie man Kriegserklärungen vielleicht hätte vermeiden können.
Z.B. durch umpoitionieren von Armeen.
Stand in einem Spiel meine Verteidigungsarmee gegen den Osmanen direkt in der Stadt der Provinz Ungarn, erklärte mir der Osmane den Krieg.
Positionierte ich sie stattdessen weiter östlich in der Provinz und bedrohe mit ihr die Städte des Osmanen selber, bleibt die Kriegserklärung aus.

Dasselbe mit Österreich. Stand die Armee in Brandenburg gabs Krieg mit Österreich. Stellte ich sie an die Grenze zu Schlesien, blieb die Kriegserklärung aus, bis der Österreciher nochmal deutlich aufgerüstet hatte.

Auf den hohen Schwierigkeistgraden muss man nur ein Gefühl für das Zusammenspiel der Faktoren erarbeiten und sich in den Anfangsjahren auf harte Abwehrkämpfe gefasst machen. Aber mit ein wenig Geduld und auch etwas Selbstbeschränkung, indem man es sich eben nicht mit jedem Nachbarn dauerhaft verscherzt, klappt die Diplomatie dann auch immer besser.

von Richthofen
08.10.09, 20:43
Spreche jetzt mal für schwer.

Als Preußen habe ich Krieg gegen Ö und Polen. Polen habe ich Ostpreußen und seine zwei Protektorate erobert. Seit dem ist ein äußerst stabiler Frieden möglich. Mittlerweile über 40 Runden, obwohl ich meine Truppen im Westen habe.

Österreich verliert Böhmen. Frieden, nach 5-10 Runden wieder Krieg, verliert Prag, Frieden , 20 Runden Frieden dann wieder Krieg. So geht das immer, bei Österreich.

Anderes Beispiel ist Spanien. Habe fast 30 Runden ein Handelsabkommen, dann plötzlich Krieg obwohl wir keinen gemeinsame Grenze haben. Das gleiche gilt für Osmanisches Reich , Frankreich, GB und Marthenreich (die schippern mit 20 Briggs und einer Armee nach Ostpreußen!!!!).

Also meiner Meinung ist die Diplomatie immer noch nicht tauglich aber immerhin schon besser. Seit GB bin ich schon seit 30 - 40 Runden im Krieg und die wohlen einfach keinen Frieden.

Jerobeam II.
08.10.09, 21:15
@ Elvis: hatten die Marathen einen Lebemann o.ä. in Brandenburg oder weiß die KI einfach um die Leere in der Garnison? Wenn ja, dann empfände ich das weiterhin als sehr störend.

Elvis
08.10.09, 22:30
Nein die Marathen haten nichts dergleichen. Es scheint mir aber ziemlich klar, das die KI schlicht weis, wo die Einheiten stehen und entsprechend cheatet.

Bei Flotten hat sie ja auch eine sehr merkwürdige "Hellsichtigikeit".

Jerobeam II.
08.10.09, 22:34
Danke; aber das ärgert mich mal wieder. Bisher konnten selbst die ansprechendsten Berichte mich nicht überzeugen, Steam (und ETW; in dieser Reihung!) wieder auf meinen Rechner zu lassen.

Hohenlohe
09.10.09, 05:28
Da ich meist immer auf normal spiele und kaum eine Schlacht taktisch durchgeführt habe, kann ich basierend auf Vers.1.2 nur bedingt mitreden.
Aber ich gehe aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen mit der TotalWar-Reihe davon aus, dass die KI erstens immer cheatet und zweitens auch immer nen netten Geldsegen bekommt, wie mir zuletzt bei Broken Crescent deutlich auffiel. Bei ETW habe ich vor Vers.1.2 mit den Marathen die Erfahrung gemacht, dass ich relativ bald nach der weitgehenden Eroberung von Indien einen deutlichen Zuwachs an Geldern per turn bekommen habe, wenn ich meine Wirtschaft gut ausgebaut habe.
Mit Vers.1.2 hat sich das teilweise um mehr als die Hälfte relativiert, aber war immer noch möglich.
Mich würde mal interessieren, abgesehen von der Diplomatie, wie sich die neuesten Patches auf die Ökonomie im einzelnen auswirkt.
Wobei mich natürlich meine Lieblingsfraktion sehr interessiert, die Marathen.
Dass in einigen eurer Spiele die Marathen plötzlich vor eurer Haustüre mit einer Flotte und einer Fullstack-Armee auftauchen, finde ich sehr interessant, aber eigentlich spieletechnisch unlogisch.
Eigentlich müsste man doch eine KI so programmieren können, dass sie gewisse Präferenzen gesetzt bekommt, angefangen mit den Nachbarn und so weiter in absteigender Wertigkeit des Aggressionslevels.
Ich gehe mal davon aus, das CA die KI so überarbeitet hat, dass die KI-Fraktionen quasi überall auftauchen könnten und anlanden, aufgrund der früheren Beschwerden der Community, dass die KI absolut keine Herausforderung darstelle. Das erklärt mir jedenfalls das interessante Verhalten der Marathen-KI, wenn diese Indien bereits erobert hat und sich dann neue Ziele setzt.
Mich würde jetzt nur noch interessieren, wie denn die Marathenarmee in etwa zusammengesetzt ist, die da in Brandenburg auftauchte bzw. in Ostpreussen.
Normalerweise dürften die Marathen etwas Probleme haben gegen relativ moderne europäische Truppen.

herzliche grüsse

Hohenlohe, der etwas neugierig geworden ist...*lächel*:D:smoke:

von Richthofen
09.10.09, 07:45
Also die Marthen sind schon ein Fall für sich. Bitte mir neuerdings immer Frieden im Austausch gegen Königsberg an. Naja.

Die Wirtschaft finde ich eigentlich recht gut. Man kann auf S in der Regel 2 Hauptarmeen unterhalten (12-20 Stacks), sowie entsprechende Garnisonstrupps.

Allerdings muss man seinen Handelshafen immer gut beschützen. Da die KI doch recht gerne Hafen blockt. Dann kann das Einkommen schonmal von rund 5000 auf unter 1000 runterkrachen.

Desweiteren sollte man keine Truppen unterhalten die man auch net braucht. Sperrträger löse ich in der ersten Runde gleich auf. Die braucht man einfach net. Genauso Milizen in Provinzen die nicht an die KI grenzen.

Was mir allerdings aufgefallen auch aufgefallen ist, das die KI eigentlich nie Bündnisse bricht. Also wenn man als Preußen ein Bündniss mit Polen eingeht kann man sich eigentlich darauf verlassen das man gegen Ö freie Fahrt hat.

Elvis
09.10.09, 09:02
Was mir allerdings aufgefallen auch aufgefallen ist, das die KI eigentlich nie Bündnisse bricht. Also wenn man als Preußen ein Bündniss mit Polen eingeht kann man sich eigentlich darauf verlassen das man gegen Ö freie Fahrt hat.

Oh. Da hatte ich ganz andere Klagen gelesen.
Auf SS werden Bündnisse zumindest durchaus gebrochen.

Und es braucht auch wirklich ganz gute Beziehungen damit die KI verlässlich mit in den Krieg zieht. Dabei kommt es natürlich auch darauf an, wie der Bündnispartner zum Ziel steht.

Ich war ehrlich überrascht, das Schweden das Bündnis mit mir einhielt und mich bei einem Angriffskrieg gegen Frankreich unterstützte. Und das obwohl auch Schweden und Frankreich schon ewig lange verbündet waren und miteinander Handel trieben.

von Richthofen
09.10.09, 09:11
Kommt drauf an würde ich sagen. Schweden ist auch bei mir ein äußerst verlässlicher Partner. Aber auch Polen (manchmal).

Es hängt wie mir scheint auch davon ab, ob man jemanden den Krieg erklärt oder einfach nur immer Verteidigungskriege führt. Nichtsdestotrotz erscheinen mir immer noch viele Kriege sinnlos. Preußen gegen Spanien, Russland gegen Dänemark etc. Keine gemeinsame Grenze und auch sonst nichts miteinander am Hut, aber seit der ersten Runde im Krieg miteinander. Naja vielleicht wirds durch den nächsten Patch nochmal verbessert.

Elvis
09.10.09, 09:22
Gemeinsame Grenze ist nicht mehr unbedingt nötig, auch wenn Krieg aufgrund gemeinsamer Grenze eher die Regel ist.

Allerdings stimme ich dir ansonsten natürlich zu, das viele Kriege recht sinnfrei sind.

Das Russland gegen Dänemark Krieg führt, verblüfft mich aber. Normalerweise sind die ja in einem Bündnis.

Elvis
09.10.09, 11:14
Mich würde jetzt nur noch interessieren, wie denn die Marathenarmee in etwa zusammengesetzt ist, die da in Brandenburg auftauchte bzw. in Ostpreussen.
Normalerweise dürften die Marathen etwas Probleme haben gegen relativ moderne europäische Truppen.


Kann ich dir nicht sagen. Sie haben das rettende Ufer bei mir nicht erreicht und ich hatte nicht geschaut was da auf den Schiffen an Einheiten sind.
Aber die Armeen der KI sind inzwischen eigentlich allgemein äußerst gut ausgewogen. Da gibts nichts dran zu meckern.

Ich werde aber zweifellos bald das Vergnügen mit den Marathen haben. Die Jungs stehen bereits vor Istanbul und erobern rund alle 2-3 Runden eine neue Provinz. Und sie sind seit neuestem mit meinem Feind Russland verbündet.

Beim Geld und bei den Einheuten cheatet die KI erst über dem Level normal.

Hohenlohe
09.10.09, 17:20
Bei MTWII cheatet die KI bereits auf normal ganz ordentlich, daher denke ich dass dies auch bei ETW so sein dürfte.

herzliche grüsse

Hohenlohe, der sich manchmal über die Ki ärgert...*lächel*:D:smoke:

Elvis
09.10.09, 17:37
Wenn sie beim Geld auf normal cheatet, merkt man es nicht, weil es ihr schlicht an allen Ecken und Enden fehlt.
Die Herausforderung empfinde ich da eher gegen 0.
Und bei den Einheiten cheatet sie definitiv nicht auf normal.

Deimos
10.10.09, 10:09
Wenn sie beim Geld auf normal cheatet, merkt man es nicht, weil es ihr schlicht an allen Ecken und Enden fehlt.
Die Herausforderung empfinde ich da eher gegen 0.
Und bei den Einheiten cheatet sie definitiv nicht auf normal.


Naja, anscheinend fehlte es ihr bei mir ja auch an allen Ecken und Enden auf Schwer, Österreich hat es über Runden hinweg nicht geschafft die angeschlagenen Armeen aufzufrischen, dafür aber die eigenen Städte derart besteuert, dass diese quasi leergesaugt waren. Das ist langfristig auch nicht eben der Ausweg aus einer Finanzkrise.

Aber was bedeutet "bei den Einheiten cheaten"? Bekommt die KI auf höheren Leveln quasi Einheiten subventioniert?

Ich dachte bisher immer das der Unterschied zwischen Normal, Schwer und Sehr Schwer darin bestünde, dass der Spieler für alles mehr zahlen muss, während die KI große Zuschüsse bekommt...und weiß wo sich meine Flotten verstecken...


Aber alles in allem danke ich Euch für Eure Ausführungen zu dem Thema, in gewisser Hinsicht komme ich langsam klar... :D

Elvis
10.10.09, 14:41
Aber was bedeutet "bei den Einheiten cheaten"? Bekommt die KI auf höheren Leveln quasi Einheiten subventioniert?


Achso.. bei Kampagnenschwierigkeit natürlich nicht. Gecheatet wir erst ab der Schlachtschwierigkeit über "normal". Und da werden auch nur die Einheitenwerte der KI raufgesetzt.

von Richthofen
11.10.09, 17:07
Also auf Schwer hat die KI auf jeden Fall massive Geldvorteile. Ansonsten wäre es z. B. nicht möglich das Österreich ohne die Provinz Österreich so viele Truppen unterhält wie in meinem aktuellen Spiel.

In den Schlachten haben die Truppen der KI auf Schwer,SS halt Präzisionsvorteile, bessere Moral etc.

Tricky Tiger
20.10.09, 16:33
Die Spielschwirigkeit wird doch auf 2 Variabeln festgesetz.
Zum einen wählt man die Kampagnenschwierigkeit und zum anderen die Schlachtenschwierigkeit.

Ich hatte (mit 1.4) ein Schwedenspiel begonnen.
Schwierigkeitgrad SS/SS. also Maximum.
Nach ca. 5 Jahren hatte ich keine Schnitte mehr gegen feindliche Nationen, da ich kaum Geld hatte und keine Handelsbeziehungen aufbauen konnte.
Russland erklärt Schweden (mir) auf jeden Fall den Krieg (hatte ich durch mehrere Neuspielstarts geprüft).

Nach Russland erklärten mir kurzfristig auch Preußen und Polen-Litauen den Krieg. Deren Verbündete (England, Frankreich, Spanien, etc.) hielten ihr Bündnis aufrecht, wodurch mir potentielle Handelspartner fehlten.

Da geht die anfängliche Spiellust schon in den Keller.
Mein Fehler war aber wahrscheinlich meine früher Überfall auf Dänemark.
Das hat den Nachbarn Dänemarks wohl nicht gepasst. *g*

Darauf hin habe ich mein aktuelles Schwedenspiel begonnen.
Spieleinstellungen: Kampagne = Normal; Schlachten = SS
Diese Kombination hat mir bisher etliche schöne Spielstunden gebracht.
Dänemark ließ ich zu Beginn in Ruhe und wartete bis mir jemand den Krieg erklärte. Auch wenn Dänemark zu Beginn sehr schwach ist und es deshalb in den Fingern kribbelt sein Reich auf leichte Weise zu vergrößern. ;)

Nach ein paar Runden hatte mir dann Russland wie erwartet den Krieg erklärt.
Alle anderen Nationen verhielten sich mir gegenüber lange Zeit ruhig.
Vortrefflich für meine neu festgesetzte Strategie: den Osten zu erobern und einen Mehr-Fronten-Krieg zu vermeiden.

Nachdem ich Russlands letzte Bastionen, an der südlichen Grenze zum Osmanischen Reich und deren Protektorat Krimkhanat, belagerte, wandte ich meine Aufmerksamkeit so langsam Dänemark zu.

Mit Preußen konnte ich ein Bündnis eingehen (welches Momentan immer noch besteht. ca. 1780).
Durch die reichen Ex-Provinzen Russlands (besonders Moskau) konnte ich meine Militärmaschinerie, Wirtschaft und Handelsbeziehungen permanent erweitern.
Polen-Litauen, die Verbündeten von Russland, war mein Expansionsdrang wohl ein Dorn im Auge. Fast zeitgleich mit meiner Kriegserklärung gegen Dänemark erklärten sie mir kurzerhand den Krieg.
Da Polen-Litauen schon im Krieg mit Preußen (meinem Verbündeten) war, kam mir Polen-Litauens Kriegserklärung nicht ungelegen.

Denn die dänischen Provinzen Dänemark und Norwegen hatte ich nach ein paar Runden erobert und überließ den Dänen weiterin Island (welches später von Großbritannien erobert wurde).
Fast zeitgleich nahm ich das von Polen-Litauen eroberte, ehemalige preußische Königsberg ein.

Mit Großbritannien, den Marathen und dem Osamnischen Reich schloss ich Bündnisse und Handelsverträge.
Sogar die Barbaresken hatten mir schon frühzeitig ein Bündnis mit Handelsvertrag angeboten, welches ich auch prompt einging.

Nachdem ich Polen-Litauen besiegte erklärte ich Spanien den Krieg, um an die reichen südamerikanischen Kolonien zu gelangen.
Mein Hauptsitz dort ist Momentan Caracas.
Von dort werde ich meinen amerikanischen Eroberungsfeldzug starten.
Meine Primärziele bis 1799 habe ich, bis auf das preußische Brandenburg, erreicht.
Zur Zeit stelle ich eine Eroberungsarmee zusammen, die für den "Überfall" auf Preußen, meinem "Noch-Verbündeten", vorgesehen ist. :D
Schade, als Verbündeter war mir Preußen bisher sehr hilfreich.
Doch für mein letztes Primärziel Brandeburg wird ein Krieg mit Preußen unvermeidlich sein.
Denn eine Landeshauptstadt kann man in ETW nicht abkaufen oder eintauschen. ;)

Im Allgemeinen agiert die KI in meinem Schwedenspiel ganz ordentlich.
Die Marathen haben sogar eine Piratenprovinz im Karibischen Raum eingenommen. Hätte ich keinen Handelsvertrag mit ihnen, wären die wohl kaum so stark geworden.
Das gilt auch für andere Nationen die mit dem Spieler Handel treiben.

Eine starke Änderung gab es auch in den Seeschlachten. Was sich auch auf die Kampagnenspielweise der KI bemerkbar macht.

Schiffe ab der 3th-Klasse sind nicht mehr so wendig, weshalb größere "Pötte" sinnvollerweise nur noch im Verband in See stechen sollten.

Die sinnvollsten Klassen sind jetzt meiner Meinung nach 5th (größte Fregatte) und 4th (kleinstes Linienschiff) Schiffe, welches dem Realismus sehr nahe kommt.
Abgesehen von den Barbaresken,die, wenn möglich, haufenweise Bombardierschiffe in großen Verbänden führt, stechen die KI-Nationen jetzt in 1.4 mit den verschiedensten Kombinationen in See.
Zu Spielbeginn natürlich gehäuft mit Briggs und Scharluppen (Europa) und Galeeren (Osten).

Auf dem amerikanischen Kontinent hatten bisher Nationen wie Grobritannien und Frankreich überwiegend (fast nur) angeworbene Indianerstämme in ihren Armeen.
Jetzt bilden sie Top gemischte Armeen. Also auch viele europäischen Truppentypen.

Was mir Momentan (immernoch) nicht so gefällt sind die oft abbruppt endenen Seeschlachten. Wenn die "Letzte Salve" erklingt, kommt schon das Siegfenster (oder Niederlage *g*).
ZB. hatte gerade die Explosion eines Schiffes begonnen, also die ersten Funken waren zu sehen und prompt: Fenster.
Wenn dann möchte ich auch noch den Untergang meines Feidnes beobachten. :D
Das trübt aber nicht meinen allgemeinen Spielspass. ZB. In Seeschlachten.

Im Großen und Ganzen hat sich ETW in der Version 1.4 sehr zum Besseren gewandelt. Ob auf der Kampagnenkarte oder in den Schlachten. ;)

Jeden "Negativ-Denker" kann ich nicht verstehen, wenn man ETW von der Grundbasis her als schlecht deklariert.
Mögliche Spekulationen sollte man verdrängen und Version 1.4 spielen. Erst dann kann man einen Vergleich zu älteren Versionen ziehen.
Der Unterschied ist gravierend.
Viel größer als von 1.2 zu 1.3. ;)

Elvis
20.10.09, 16:56
Jeden "Negativ-Denker" kann ich nicht verstehen, wenn man ETW von der Grundbasis her als schlecht deklariert.
Mögliche Spekulationen sollte man verdrängen und Version 1.4 spielen. Erst dann kann man einen Vergleich zu älteren Versionen ziehen.
Der Unterschied ist gravierend.
Viel größer als von 1.2 zu 1.3. ;)

Das könnte ich so unterschreiben. Eigentlich gibt es nur noch zwei Dinge die mich deutlich stören.

Auf der Kampagnenkarte ist das, dass die Ki noch immer zu häufig darin versagt ihre blockierten Handelshäfen zu befreien, selbst wenn sie die nötigen Mittel dafür hat.

Und auf der Schlachtenseite sind es die Festungskämpfe, die noch immer viel zu leicht sind.
Als Angreifer kann man die Festungen für die KI eher in eine Todesfalle verwandeln, anstatt das sie ihr nutzt.
Und als Verteidiger sieht die KI keine Sonne, weil wenn sie mal endlich ein Loch in die Mauer geschossen hat, hat sie zu diesem Zeitpunkt schon längst den Löwenanteil ihrer Armee auf den Mauern geopfert mit minimalen Verlusten für den Spieler.

Und da zumindest auf SS im Laufe der Zeit so ziemlich jede Stadt eine Festung besitzt, hat der menschliche Spieler dadurch kaum noch aufzuholende Vorteile, fast egal wie viele Armeen die KI besitzt.

Das bleibt genau so lange schwer, solange der Spieler arge Probleme hat seine Provinzen halbwegs zu sichern, bzw. ständig überall mit Küstenanlandungen rechnen muss.