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Immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel - Ein SH IV AAR
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Ahoi an alle Klabautermänner und Leichtmatrosen!
Schon eine ganze Weile stöbere ich in diesem Forum herum, allerdings bislang nur als rein lesender Zeitgenosse. Insbesondere die AAR-Ecke hat es mir doch sehr angetan und viele der ausgezeichneten AAR’s habe ich regelrecht verschlungen. Amon’s X3 Abenteuer als böser, herrschsüchtiger und von Raumkraut benebelter Khaak hat auch mich dazu gebracht, nach langer Zeit einmal wieder X3 auf die Festplatte zu zaubern, so sehr hat mich das Schicksal seines bemitleidenswerten Teladi Buchhalters berührt:D
Auch die äußerst spannenden WitP AAR’s entzücken mein Herz. Insbesondere der hochgeschätzte Herr Hindenburg hat es mir derzeit angetan. Selbst spielte ich auch schon mit dem Gedanken, eines Tages selbst einmal auf Seiten Nippons, für Ruhm und Ehre des Tennos in den Kampf zu ziehen. Der ungeheure Detailgrad und die enorme Komplexität und der extrem hohe Zeitfaktor haben mich bisher allerdings vom käuflichen Erwerb Abstand nehmen lassen, so dass ich mich, was WitP angeht wohl auch in Zukunft als stiller aber ungemein interessierter Leser betätigen werde. Ich hoffe ich erlebe es, dass eine große WitP Kampagne einmal komplett abgeschlossen und in einem AAR aufgearbeitet wird.
Nippon Banzai!
Von so vielen erstklassigen AAR’s inspiriert und motiviert möchte ich mich nun ebenfalls gerne einmal an einem versuchen. Gelesen habe ich viele, gespielt und verfasst noch keinen.
Man sehe mir nach, dass dies mein erster AAR-Versuch ist und ich quasi ins kalte Wasser springe.
Da dieser Sommer ja mal wieder dermaßen verregnet daherkommt habe ich mich mal wieder dazu entschlossen auf etwas andere Art und Weise Urlaub am, oder besser auf und zuweilen auch unter dem Meer zu machen.
Auf gut Deutsch heißt das, dass ich mein Silent Hunter IV wieder aus dem Schrank geholt habe.
Lange Zeit war es aufgrund unzähliger Bugs erstmal im Schrank verstaubt. Nach und nach besserten offizielle Patches und nicht zuletzt auch diverse Mods und größere und kleinere Verbesserungen aus der fleißigen Moddingcommunity die Lage, so dass langsam aber sicher doch noch richtiges SH-Feeling aufkommen konnte.
Letztes Jahr jagte ich noch als amerikanischer U-Boot-Captain die bösen Japaner quer durch den Pazifik zurück nach Tokyo zu ihrem verehrten Tenno...der ehrenwerte Hindenburg möge mir diese Verschmähung verzeihen, aber ab sofort sind wir ja wieder Verbündete:)
Zu Weihnachten gönnte ich mir dann auch das offizielle Addon “U-Boat-Missions”.
Hiermit war es möglich, wie in guter SH III Manier wieder auf deutscher Seite in den Krieg zu ziehen und die deutschen Operationen im Indischen Ozean und Südpazifik in Angriff zu nehmen.
Das hat wieder Lust auf mehr Action im Dienste der deutschen U-Boot-Waffe gemacht, am besten wieder in der guten alten Waschküche namens Atlantik. Jaja, wenn man ständig nur die Palmen und Sandstrände der pazifischen Atolle mit seinen Postkartenmotiven vor Augen hat, vermisst man irgendwann doch das olle Schietwetter des Nordatlantiks.
Alles was noch fehlte war jetzt ein passender Mod, der SH IV ein passendes Atlantikszenario beschert. Vor einiger Zeit bin ich dann fündig geworden.
Der Großmod “Operation Monsun” bietet genau das, was ich suchte.
Ein großangelegtes Atlantikszenario auf deutscher Seite. Der Mod wurde nach und nach vergrößert und neue Inhalte eingefügt.
Mittlerweile ist er wirklich riesig und bietet u.a. eine große Kampagne auf deutscher Seite, welche den gesamten Zeitraum des Zweiten Weltkrieges von September 1939 bis zur deutschen Kapitulation am 8. Mai 1945 umfasst. Auf deutscher Seite ist ca. ein Dutzend verschiedener Bootstypen verfügbar. Wer wollte nicht schon mal a la Wolfgang Petersens “Das Boot” mit einem Typ VIIC auf Geleitzugjagd gehen.
Auch der Schwierigkeitsgrad ist deutlich höher als die Standardkampagne. Die gegnerischen Kanoniere treffen jetzt richtig gut. Das eigene Boot hält deutlich weniger aus. Vorbei die Zeiten, in denen man mal eben im Überwassergefecht einen Zerstörer versenken konnte und bestenfalls ein paar Kratzer abbekam. Solche Aktionen übersteht man hier keine Minute, ohne dass einem das Boot unterm Hintern weggeschossen wird. Auch Verluste unter der Crew treten deutlich früher ein. Selbst ein nur leicht bewaffneter Frachter ist hier mit Vorsicht zu genießen und kann einem gerne mal mit einem leichten MG die halbe Geschützmannschaft niederstrecken. Die haben dann nicht nur eine Fleischwunde. Gegnerische Flugzeuge waren schon immer nervig, aber jetzt sind sie erst recht brandgefährlich. Sie treffen deutlich genauer und ein Volltreffer ist meist mit schwersten Schäden an Boot und Mannschaft gleichzusetzen, wenn nicht sogar gleich mit einem Totalverlust. Frühzeitiges Abtauchen ist Pflicht.
Der Mod bietet zusätzlich zu den bekannten Schiffen aus SH IV und dem Addon noch eine Menge an zusätzlichen Kriegs- und Handelschiffen, insbesondere natürlich, was die deutsche und britische Seite anbelangt dazu neue Flugzeugtypen und und und.
Wer Bismark vs. Hood in schickem SH IV Gewand sehen möchte, kann es hier nun haben.
Ich habe mich also entschieden, mich erstmals seit SH III und GWX wieder aus den Weiten des sonnigen Pazifiks in den regnerischen, kalten und sturmgepeitschten Atlantik zu wagen und zu versuchen mich auf deutscher Seite durch die Wirren der Atlantikschlacht zu manövrieren.
Ich habe mich dabei für die große Kampagne entschieden, welche im September 1939 einsetzt.
Hier nochmal alle wichtigen Daten auf einen Blick:
Silent Hunter IV
Version: 1.5 (Addon nötig)
Mod: Operation Monsun Version 705
Zusätzlich installierte Mods: Spaxs SH4: Uboat Missions Speech Fix v8
Während man in der originalen Pazifikkampagne ja als Amerikaner unterwegs ist, ist dort natürlich die englische Sprachausgabe Pflicht, schon allein aus atmosphärischer Sicht. Es klingt einfach zu doof, wenn man auf einem Ami-Boot von seinen Leuten mit “Jawoll Herr Kaleun” angequatscht wird.
Nun ist es aber anders rum. Also aus Atmosphärengründen auch dieser Sound-Mod noch dazu.
Ich leide ja nun wirklich nicht an Paranoia, aber irgendwie käme es mir dann doch seltsam vor ein paar englisch sabbelnde Tommys auf meinem Boot zu haben:eek:
Dieser Mod ersetzt die englischsprachigen Samples der Sprachausgabe durch eine deutsche Version, die zum einen Teil noch von SH III stammt und zum anderen Teil mit Sounds und Sprach-Samples aus dem Film “Das Boot” unterlegt ist.
Ich sag nur:”AAALLLAAARRRRMMMM...FLUUUUUUUTEN!!!”
Au...mir dröhnt immer noch das Trommelfell^^
Kampagnenstart: 1.September 1939
Ansehen: 250
U-Boot: Typ VIIB
Realismuseinstellungen: Mittel/Hoch 65
http://abload.de/img/bild16mjhx.jpg
Das manuelle Zielsystem ist deaktiviert. Die Berechnungen übernimmt wie es sich gehört der I.WO, ich bin schließlich der Kommandant und dazu da Aufgaben zu delegieren. Die Außenkamera muss natürlich auch sein, schließlich soll es ja auch ein paar schöne Screenshots vom regnerischen Atlantikwetter geben^^
Ich werde mich was den Spielablauf angeht stark an die vorgegebenen Befehle und Einsatzziele des BdU halten und versuchen diese nach Möglichkeit zu erfüllen. Ist das erledigt und sollten Treibstoff und Bewaffnung es zulassen, steht einer Ausweitung des eigentlichen Einsatzes natürlich nichts im Wege. Missionsziele haben aber Priorität.
Das Geschehen während der Feindfahrten wird so wiedergegeben wie es sich zugetragen hat. Natürlich im Sinne des AAR’s entsprechend ausgeschmückt, um das ganze lebendiger zu gestalten.
Was passiert soll passieren. Soll heißen:
Ich werde nicht wegen jedem verschossenen Torpedo, jedem Blindgänger, einer Beschädigung am Boot, bei Verlusten unter der Mannschaft usw. usw. jedesmal speichern und neu laden, bis das optimale und gewünschte Ergebnis da ist.
Geht ein Torpedo daneben ist es eben so.
Erwischt mich ein Flieger und mäht mit seinen MG’s mal eben die halbe Wachmannschaft auf dem Turm um ist es eben so.
Wird das Boot beschädigt, muss ich während der Feindfahrt eben mit der Situation klarkommen und wenn es heißt, dass humpelnd und hinkend in den Hafen zurückgelaufen und die Fahrt damit ergebnislos abgebrochen werden muss, ist das eben so.
Bei einer Versenkung werde ich wohl notgedrungen die jeweilige Feindfahrt noch einmal neu beginnen müssen, wenn der AAR nicht frühzeitig enden sollte, aber solange sich das Boot über Wasser respektive unter Wasser hält geht es ohne neu Laden von einzelnen Spielsituationen so wie es eben passiert.
Siehe z.B. die Sache mit der Courageous im Laufe der ersten Feindfahrt. Ich will nicht zu viel verraten. Einmal neu geladen und die Sache wäre wohl anders ausgegangen, als sie letztendlich ist. Ein AAR lebt nicht von gestellten Szenen sondern von dem was wirklich passiert ist und später anschaulich und hoffentlich spannend und lesenswert aufgearbeitet wurde.
Zu den Grafikeinstellungen ist noch zu sagen, dass ich lediglich auf mittleren Details spiele.
Dieser Mod bietet u.a. große Konvois und Geleitzüge, die man auch wirklich als groß bezeichnen kann. Wenn dann auf einmal 40 bis 50 Schiffe in Sicht kommen kann es auf höchsten Einstellungen schon mal etwas rucklig werden. Nebenbei bemerkt ist mein Rechnenknecht nicht die ultimative Highend Maschine, sondern schon betagteren Alters.
Bei Fragen, Wünschen oder Anregungen, nicht zögern zu fragen:)
In diesem Sinne. Auf in den Atlantik!
Derfflinger
12.08.09, 13:28
Ich bin gespannt auf den ersten Bericht.
Es ist der 1. September 1939. Jetzt ist es anscheinend so weit. Der Krieg ist endgültig und unaufhaltsam da. Die Engländer und Franzosen werden auf unseren Einmarsch in Polen reagieren müssen, ob sie wollen oder nicht.
Auch für mich beginnt nun der Krieg, der Seekrieg im Atlantik als Kommandant eines deutschen U-Bootes.
Erst vor zwei Wochen wurde ich zum Oberleutnant zur See befördert.
Mein neues und zugleich erstes Kommando ist die Übernahme von U-51.
Das Boot ist Teil der 7ten U-Boot-Flottille mit Heimathafen in Kiel.
http://abload.de/img/bild2nbkxa.jpg
U-51 Typ VIIB
Historische technische Standard-Daten:
Verdrängung: über Wasser 753 Tonnen, unter Wasser 857 Tonnen, Insgesamt 1040 Tonnen Länge: Insgesamt 66,5 m, Druckkörper 48,8 m
Breite: Insgesamt 6,2 m, Druckkörper 4,7 m
Tiefgang: 4,74 m
Höhe: 9,5 m
Antrieb: über Wasser 2.400 kW (3200 PS), unter Wasser 560 kW (750 PS)
Geschwindigkeit: über Wasser 17,9 kn, unter Wasser 8 kn
Reichweite: über Wasser 6500 sm (12045,67 km) bei 12 kn, unter Wasser 90 sm (166,7 km) bei 4 kn
Torpedorohre: Bug 4, Heck 1
Reservetorpedos: 7 intern, extern 2 (externe Torpedos mussten aufgetaucht in den Torpedoraum gebracht werden)
Besatzung: 44-48 Mann
Tauchtiefe: 150 m (reguläre Tiefe) 200 m (äußerste Tiefe)
Tauchzeit: 30 Sekunden
Geschütze:
1 x 88mm - Geschütz (Schiffsbekämpfung)
1 x 20mm - MK (Flugzeugbekämpfung)
Quelle: wikipedia.de
Torpedobewaffnung:
Zu Kriegsbeginn stehen uns zwei verschiedene Torpedotypen zur Verfügung.
Da wäre zum einen de T I (G7a) und zum anderen der T II (G7e).
http://abload.de/img/bild3zijjw.jpg
Der T I (G7a) ist ein sehr vielseitiger dampfgasbetriebener Torpedo mit vielen Einstellungsmöglichkeiten, was ihn sehr flexibel im Einsatz macht. Seine maximale Laufleistung liegt bei bis zu 12.500 Metern bei 30 Knoten (auch wenn man bei der Entfernung bestenfalls ein Schiff vor Anker erwischt^^). Seine Höchstgeschwindigkeit beträgt bis zu 44 Knoten bei einer Laufleistung von 5.000 Metern. Der G7a kann sowohl mit Aufschlags, als auch mit Magnetzünder bestückt werden. Sein großer Nachteil liegt darin, dass er nach dem Abfeuern eine verräterische Blasenspur hinterlässt, welche vom Feind entdeckt werden kann, so dass der Gegner eventuell rechtzeitig Ausweichmanöver einleiten kann.
Bei Nachtangriffen oder allgemein schlechten Sichtverhältnissen, wie Nebel, Starkregen oder aufgewühlter See relativiert sich das ganze mit dem Entdeckungsrisiko allerdings wieder.
Der T II (G7e) dagegen ist ein batteriebetriebener Torpedo. Reichweite und Geschwindigkeit sind mit 5.000 Metern bei 30 Knoten geringer als beim G7a.
Sein Vorteil liegt allerdings darin, dass dieser Torpedo keine Blasenspur an der Wasseroberfläche hinterlässt und so für den Gegner praktisch nicht zu entdecken ist.
Letztendlich ist die Reichweite aber in den meisten Fällen sekundär, da um einen sicheren Schuss anbringen zu können die Entfernung zum Ziel möglichst gering sein sollte. Eine sichere Schussentfernung bei gutem Lagewinkel zum Ziel sollte bei unter 1000 Metern liegen. Idealerweise noch etwas weniger. 500-600 Meter ist ideal. Je höher die Entfernung umso wahrscheinlicher ein Fehlschuss aufgrund unvorhergesehener Kurswechsel des Ziels (Zickzack-Kurs) oder Veränderungen der Fahrgeschwindigkeit, Entdeckung des anlaufenden Torpedos, usw.
Wer meint seine Aale auf 3.000 oder 4.000 Meter rauszuhauen und dann flugs abzulaufen, braucht sich nicht wundern, wenn er nichts trifft außer Wasser.
Nach reiflicher Überlegung entscheide ich mich dafür das Boot mit einer Mischung aus Dampf- und batteriebetriebenen Torpedos zu bewaffnen.
Die vier Bugrohre sind je mit zwei G7e bzw. G7a geladen. Im Heckrohr wartet ein elektrobetriebener Torpedo auf seinen Einsatz. Bei einer eventuellen Flucht könnte es sich nochmal als Glücksgriff erweisen einen für einen eventuellen Verfolger “unsichtbaren” Torpedo in petto zu haben.
Die Torpedoreserve ist ebenfalls gemischt gehalten. Die Heckrohre mit batteriegetriebenen, die Bugrohre mit den schnelleren dampfgasgetriebenen.
Das Torpedonachladen wurde auf manuell geschaltet. Das soll verhindern, dass meine Jungs in den Torpedoräumen einfach den nächstbesten Aal in ein freies Rohr schieben, den ich da eigentlich grad gar nicht drin haben will.
Besatzung, die wichtigsten Männer an Bord von U-51:
Kommandant: Oberleutnant zur See Willhelm Paulsen
I.WO: Leutnant Manfred Weber
II.WO: Leutnant Mario S. Schulze
LI: Leutnant Jörg Lang
Meine Besatzung ist noch blutjung und größtenteils völlig unerfahren. Abgesehen von den Offizieren und einigen der Maate und Bootsmännern hat von den Frischlingen kein einziger U-Boot Erfahrung. Die meisten kommen frisch von der Marineschule und mehr als die ein oder andere Schönwetterfahrt, immer brav in Sichtweite zur Küste haben die noch nicht auf dem Buckel. Alles Süßwassermatrosen hier, die sich wahrscheinlich beim ersten Übungstauchen, wenn die Drückhülle unter dem Wasserdruck zu ächzen und zu quietschen beginnt, anfängt sich in die Hosen machen. Auf einem U-Boot sind die zum ersten Mal...im Krieg erst recht.
Verdammt...ich wünschte ich hätte wenigstens noch ein paar Wochen, damit wir ihnen zumindest das wichtigste beibringen können, das was nicht in den Lehrbüchern steht, das, was man erst dann lernt, wenn man wirklich allein da draußen ist.
Die große Anzahl an potentiellen Leicht- und Süßwassermatrosen an Bord bringt mich auch noch in ein weiteres Dilemma.
Wir haben einfach zu wenig Spezialisten für die einzelnen Abteilungen und Schichten an Bord. Ein gute Besetzung selbst der wichtigsten Posten ist kaum möglich. Auf viel zu vielen, eigentlich wichtigen Posten sitzen unerfahrene Matrosen. Teilweise wimmeln ganze Abteilungen nur von Frischlingen.
Ich werde mir vor dem Auslaufen zusammen mit meinem I.WO nocheinmal Gedanken über die Mannschafts- und Schichteinteilung machen. In jeder Abteilung sollte zumindest ein halbwegs erfahrener Mann die Führung übernehmen. Das manche Schichten aber trotzdem qualitativ unterbesetzt sein werden wird sich wohl nicht verhindern lassen.
Wir müssen eben mit den Männern auskommen, die uns zur Verfügung standen und sie unterwegs so gut es geht ausbilden. Nach und nach werden sie ihre Erfahrungen sammeln und sich besser zurechtfinden...vorausgesetzt wir überleben erstmal die erste Feindfahrt.
3. September 1939:
8.00 Uhr:
Auslaufen aus dem Heimathafen in Kiel.
Ein paar Eindrücke von U-51:
Boot vor der Hafenausfahrt
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Voll Kraft voraus
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Auf Sehrohrtiefe - Mündungsklappe Rohr 1 geöffnet
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Noch ein paar Aufnahmen aus dem Inneren
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Ein schöner Spätsommertag. Die Sonne scheint und am Hafenkai spielt eine Militärkapelle auf um uns zu unserer ersten Feindfahrt zu verabschieden. Man kommt sich fast vor wie auf einer Parade.
Unser Zielgebiet liegt südwestlich von Irland, knapp 200 Seemeilen vor der irischen Küste.
Unser Auftrag lautet in das Zielgebiet vorzustoßen und dort anschließend auf Patrouillenkurs zu gehen. Offiziell haben England und Frankreich dem Deutschen Reich noch nicht den Krieg erklärt, aber nach Ablauf eines gestellten Ultimatums zum Rückzug aller deutschen Truppenverbände aus Polen wird stündlich mit der offiziellen Kriegserklärung gerechnet.
Sobald dies der Fall ist, haben wir Befehl britische und französische Schiffe anzugreifen.
Während wir uns gerade durch das Kattegat wühlen bespreche ich mich zusammen mit meinen restlichen Offizieren über das weitere Vorgehen.
Unser Einsatzgebiet liegt vor der Westküste Irlands, was heißt, dass wir, um dort erstmal hinzukommen erst einmal England umrunden müssen.
Uns stehen verschiedene Möglichkeiten offen.
Der kürzeste Weg wäre, sobald wir das Kattegat und anschließend das Skagerrak hinter uns haben auf Südwestkurs zu gehen und Kurs auf den Ärmelkanal zu setzen. Quasi mittendurch zwischen England und Frankreich. Spätestens wenn die Kriegserklärung eintrudelt werden wir da aber nicht mehr so einfach durchkommen. Das würde der reinste Spießrutenlauf werden. Der kürzeste Weg ist also zugleich der riskanteste.
Als Alternative stünde die Nordroute zur Auswahl, indem wir die britischen Inseln nördlich umgehen. Wenn wir ganz dreist sein wollen können wir uns zwischen der schottischen Küste und den Orkneys hindurchmogeln. Orkney Inseln...dort liegt auch Scapa Flow, ein natürlicher Hafen, welcher der Royal Navy als Stützpunkt dient. Scapa Flow ist Heimatbasis der britischen Home Fleet, welche für die Sicherung der britischen Heimatgewässer verantwortlich ist.
Minimal weiter wäre eine etwas nördlichere Route zwischen den Orkneys und den Shettlands hindurch oder zwischen Shettlands und den Färöer Inseln.
Noch weiter nördlich, schon fast südlich an Island vorbei wäre dann wohl doch des guten zuviel.
Letztlich entscheide ich mich dafür die beiden “Extremrouten” Kanal und Island links liegen zu lassen, das eine wäre aktuell glatter Selbstmord, das andere ein unnötig großer Umweg.
Wir werden also auf den Atlantikdurchbruch zwischen den Orkneys und den Shettlands setzen und hoffen, dass nicht gerade, wenn wir dort durch wollen, die halbe Royal Navy aus Scapa Flow dort kreuzt...obwohl...das gäbe sicher ein paar nette Ziel.
Diesen Gedanken schiebe ich schnell wieder bei Seite. Mit dieser absolut unerfahrenen und nicht eingespielten Besatzung, mit einem noch ungetesteten Boot, dessen Grenzen wir noch nicht kennen, würde uns ein solches Zusammentreffen zu diesem Zeitpunkt wohl nicht sonderlich gut bekommen.
Aber der Tag wird kommen, früher oder später.
“I.WO, Kurs Nordwest, beide Maschinen AK voraus. Sprit haben wir genug, noch müssen wir nicht damit sparen und ich will bevor die Tommys uns offiziell den Krieg erklären so viele Seemeilen hinter uns gebracht haben wie möglich.”
Aber all zu weit kommen wir nicht. Am Abend erreicht uns per Funkübertragung eine Meldung.
Das was wir schon befürchtet hatten ist nun auch eingetreten. England und Frankreich haben dem Deutschen Reich heute offiziell den Krieg erklärt.
Damit stehen Schiffe, die unter deren Flagge fahren ab sofort ganz oben auf unserer Abschussliste.
4.09.
Wir haben die Ostsee nun endgültig hinter uns gelassen und laufen mit12kn Marschfahrt in nordwestlicher Richtung auf die Nordspitze Schottlands zu.
Die ersten zwei Tage, noch in sicheren Heimatgewässern verbrachten wir hauptsächlich damit unsere Frischlinge so gut es eben Zeit und Umstände erlaubten an ihren neuen und für sie ungewohnten Stationen einzuweisen. Die paar Mann mit U-Boot Erfahrung an Bord werden ihnen sicher den ein oder anderen wertvollen Tipp mit auf den Weg gegeben haben.
Bei dieser Gelegenheit habe ich mich kurzerhand auch gleich dazu entschlossen, die Theorie in die Praxis umsetzen zu lassen. Einerseits sollte die junge, unerfahrene Besatzung selbst mal etwas gedrillt werden und gleichzeitig wollte ich selbst auch vertrauter mit unserem neuen Boot werden.
Wenn es später hart auf hart kommt, muss ich wissen können, wie weit ich gehen und was ich dem Boot zumuten kann. Die ach so tollen Werftvorgaben sind ja schön und gut, aber jedes Boot ist doch anders und ein bisschen mehr lässt sich immer noch rauskitzeln.
Daher lieber jetzt unter halbwegs kontrollierten Bedingungen austesten bevor wir später böse überrascht werden.
Alarmtauchen - Übung
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Zeit bis zum Unterscheren 33 Sekunden...ca. 30 sagt die Werft...naja. Muss wohl an den Frischlingen liegen. Beim ersten Versuch stand die Hälfte der Neuen ziemlich ratlos in der Gegend rum und hat erstmal gewartet was passiert anstatt schleunigst die Beine in die Hand zu nehmen und Richtung Bugtorpedoraum zu sprinten um das Gewicht einseitig zu verlagern, so den Bug schwerer zu machen und schneller unter die Wasserlinie zu drücken.
Bei Fliegeralarm ist jede Sekunde kostbar. So ein Flieger ist verdammt schnell. Wenn man da vom Ausguck bis zum Rudergänger nicht hellwach ist kriegt man schneller eine Fliegerbombe vor den Turm gesetzt, als man das Turmluk dichtmachen kann.
Man man, was haben die uns da nur für Leute von der Marineschule geschickt.
Bootsmann Luger wird ihnen schon noch Feuer unterm Hintern machen.
Wir gehen auf Tiefe.
Für den Anfang 100 Meter.
“Tiefer I.WO...viel tiefer.”
Wir gehen auf 150 Meter. Das ist die laut Werksangabe garantierte Tauchtiefe. Aber was heißt das schon^^
Es knarzt und ächzt schon vernehmlich. Der ein oder andere unserer Frischlinge zuckt schon merklich nervös.
“Tiefer.”
Der I.WO Leutnant Werner reagiert erstmal nicht sofort, sondern starrt nur stur auf den Tiefenmesser.
“Leutnant Werner...tiefer bitte.”
Der Tiefenmesser zeigt 160m...170m...180m...der I.WO zählt mit...190m...das Boot ächzt und stöhnt gefährlich. Bei Leutnant Werner sind erste Schweißperlen an der Stirn erkennbar.
Der II.WO Leutnant Schulz ist wie immer für ein Späßchen zu haben:
“Keine Panik meine Herren. Hier sind’s fast 1000m bis zum Grund, da können wir also noch ein bisschen bevor wir uns Sorgen machen müssen, dass wir auflaufen.”
Seltsam, irgendwie fand das keiner so recht zum Lachen, nur Leutnant Schulz grinst genüsslich vor sich hin. Der würde sogar dem Teufel einen Knoten in den Schwanz machen...einfach nur weil es Spaß macht.
200m sind erreicht, die äußerste Tauchtiefe...die Werftgarantie ist schon längst erloschen.
210m...Leutnant Schulz witzelt immer noch:
“Ein paar Markierungen sind noch auf dem Tiefenmesser.”
220m...eine Rohrleitung platzt...eine der Nieten platzt ab und prallt mit einem “Peng” gegen die stählerne Bordwand...eine zweite Niete eine dritte.
“Auf 200 Meter aufsteigen...zurück...zurück.”
220m...215m...noch eine Niete...210m...205m...200m...das Boot beruhigt sich.
“Langt für heute Männer...Auftauchen!”
Als bei 220 Metern die Nieten abplatzten und knallend an den Stahlwänden abprallten meine ich sogar einen einzelnen kleinen Schweißtropfen an der Stirn meines II.WO’s Leutnant Schulz erkannt zu haben. Ich kann mich auch geirrt haben...gegrinst hat er nämlich immer noch.
Gefechtsstationen
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Das 8,8 cm Deckgeschütz und die 20 mm Flak werden besetzt und feuerbereit gemacht.
Stabsbootsmann Willi Anger. Der gute Willi unser Bordopa mittlerweile schon weit über 40. Für einen U-Bootfahrer ein wahrer Methusalem, aber mit Sicherheit der erfahrenste von uns allen. Selbst die Offiziere haben vor ihm Respekt und bitten ihn mehr etwas zu tun, als dass sie es ihm befehlen würden. Auch ich kenne ihn noch von meiner Anfangszeit auf U-Booten, als ich damals als frischgebackener Fähnrich frisch aus der Offizierschschule, noch völlig unerfahren zum ersten mal auf ein U-Boot abkommandiert wurde. Willi nahm mich Jungspund damals unter seine Fittiche und erleichterte mir durch seine aus Erfahrung sprechenden Ratschläge und sein stets sonniges Gemüt mich an das beengte und für mich damals noch unbekannte Bordleben zu gewöhnen.
Willi führ schon im Ersten Weltkrieg, damals noch als milchbärtiger 18-jähriger und einfacher Matrose auf U-Booten. Damals entwickelte er sich zu einem erstklassigen Kanonier. Mittlerweile sind seine Augen nicht mehr die besten, aber seine Ratschläge sollte man nicht leichtfertig ignorieren.
Und so spart er auch nicht unserer unerfahrenen Geschützbesatzung mit ein paar Tipps zur Seite zu stehen.
“Nu mei Jungs. Düt mei fei imme uff dei waterkant ziele. Det is ei woll am beste, da güt de kahn schnelle runner.”
Auf gut deutsch^^
Die Kanoniere sollen idealerweise auf bzw. knapp unter die Wasserline von Schiffen zielen und feuern. Das ist wesentlich effektiver und bringt ein Schiff eher zum sinken als seine Granaten stur in die Aufbauten zu pfeffern.
5.09.
Den ganzen Tag über hat sich nichts getan. Wir sind im Laufe des Tages sicher südlich der Färöer Inseln vorbei gelaufen und haben damit den Atlantik erreicht. Gott sei Dank, oder leider, je nachdem wie man es sehen will, war von der Royal Navy doch nichts zu sehen. Leutnant Weber kann also einmal durchatmen, hatte er ja schon das Schlimmste befürchtet.
Gegen Abend ist es dann soweit. In der Dämmerung meldet der Ausguck eine Rauchfahne steuerbord voraus.
20.12 Uhr
Schiff gesichtet!
“Abfangkurs setzen, beide AK voraus.”
20.21 Uhr
Durch die Ferngläser erkennen wir das Schiff trotz der aufziehenden Dunkelheit dank der ausgezeichneten Zeissgläser nun deutlicher.
Der Kontakt entpuppt sich als britisches Küstenfrachtschiff und so wie es aussieht unbewaffnet. Nicht gerade ein weltbewegendes Ziel mit dem man groß angeben könnte, aber für den Anfang genau das richtige für die junge Crew.
Gegen diesen unbewaffneten Küstenfrachter mit geschätzt weniger als 2000 BRT wäre ein Torpedoeinsatz Verschwendung.
Hatten wir nicht erst gestern noch mit dem Deckgeschütz geübt?
Es wird Zeit dass Geübte in die Realität umzusetzen und hier warten 200 Sprenggranaten vom Kaliber 8,8 cm auf ihren Einsatz. Also ein Überwasserangriff im Schutz der aufziehenden Dunkelheit mit dem Deckgeschütz.
20.24 Uhr
Wir nähern uns dem Frachter weiter an. Mittlerweile scheint er uns auch entdeckt zu haben, denn er ändert seinen Kurs.
Auf eine mittlere Entfernung von 2.500 Metern eröffnen wir das Feuer. Die erste Schuss geht zu kurz. Etwa 150 Meter vor dem Briten steigt eine Wassersäule empor.
Der zweite Schuss sitzt noch näher, da fehlt nicht mehr viel.
Der dritte sitzt deckend und reißt ein Loch in die Aufbauten.
Weitere Treffer hämmern auf den Frachter ein. Nach einem knappen halben Dutzend Treffern fängt das Schiff Feuer.
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Inzwischen sind wir auf unter 1.000 Meter heran.
Auf diese Entfernung sitzt jetzt jeder Schuss und endlich trifft die Geschützbesatzung auch den Rumpf in Höhe der Wasserlinie.
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Nach ca. 20 Treffern beginnt der Frachter langsam zu sinken, das gesamte Deck immer noch lichterloh in Flammen.
Soviel Feuer und Rauch, der muss etwas verdammt gut brennbares geladen haben.
Doch das weithin sichtbare Feuer und die dicke Qualmwolke machen mir Sorgen. Die Schottische Küste ist soweit nicht entfernt. Für die überlebende Besatzung, die es allem Anschein nach noch rechtzeitig geschafft hat ihr brennendes Schiff in einem Rettungsfloß zu verlassen ist das allerdings ein Segen. Es dürfte nicht lange dauern, bis sie so nah an der Küste aufgefischt werden. Noch bevor der Frachter endgültig vom Meer verschluckt wird laufen wir mit hoher Fahrt und auf altem Kurs ab.
Um 20.43, exakt 19 Minuten nach Gefechtseröffnung sinkt das erste Opfer von U-51, ein britischer Küstenfrachter mit 1853 BRT.
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6.09.
Nach der ersten Versenkung ist die Stimmung an Bord sehr gut.
Dennoch wurden wir heute belehrt, wie Wankelmütig das Schicksal sein kann.
In den frühen Morgenstunden hatten wir unsere erste Begegnung mit der Royal Air Force. Bisher waren wir von Kampfflugzeugen verschont geblieben. Eine voreilige Alarmmeldung zwei Tage zuvor entpuppte sich als eine Seemöwe, die dem jungen Matrosen Bauer...jaja wieder einer der Neuen...im Gegenlicht der Sonne wie ein Flugzeug vorkam.
Aber heute Morgen war die Möwe bzw. das Flugzeug echt.
6.30 Uhr
“FLIEGERALLLAAARRRMMM!!!”
Nur Augenblicke später peitscht Maschinengewehrfeuer das Wasser knapp an der Steuerbordseite unseres Bootes auf.
Mit ohrenbetäubendem Donner saust eine zweimotorige Maschine im Tiefflug über unsere Köpfe.
Keine 20 Meter steuerbordachteraus klatscht eine für uns gedachte Fliegerbombe ins Meer und jagt eine riesige Wasserfontäne in die Höhe. Der niederregnende Wasserschwall durchnässt die gesamte Brückenbesatzung.
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“Verdammt nochmal. Tauchen...loslos...runter...runter!”
Diesmal sind die Jungs verdammt flink. Exakt 30 Sekunden. Vergessen die peinliche Übung vor ein paar Tagen.
Als das Boot unter den Wellen verschwindet ist vom angreifenden Flugzeug auch nur noch ein schwaches, schemenhaftes Pünktchen am Horizont und ein leises entferntes Motorenbrummen zu hören.
Das war verdammt knapp. Aber man kann keinem einen Vorwurf machen. Das Flugzeug kam direkt mit der aufgehenden Sonne im Rücken angebraust. Trotzdem, wir müssen wachsam bleiben. Es hat nicht viel gefehlt. Die Fliegerbombe war ein dicker Brocken. Wenn wir von so einem Brummer einen direkten Bombentreffer abbekommen war’s das. Massive Schäden und jede Menge Verwundete oder sogar Tote wären das mindeste, wenn nicht sogar ein Totalverlust.
Erstmal den Schweiß von der Stirn wischen und die Unterhosen wechseln.
Wir bleiben sicherheitshalber die nächsten 2 Stunden getaucht, bevor wir uns wieder langsam an die Oberfläche trauen.
Die Wachmannschaft auf der Brücke wird verstärkt, sicher ist sicher, doch den Rest des Tages tut sich nichts mehr.
7.09.
Ein guter Tag für uns.
Gegen 11.00 Uhr vormittags sichtet der Ausguck ein Schiff, das von steuerbord genau in unsere Richtung zuläuft. Ich berechne kurz aktuellen Kurs und Geschwindigkeit und übertrage das Ergebnis auf die Seekarte.
Wir müssen den Kurs nicht großartig ändern. Das Schiff fährt uns direkt quasi in die Arme.
Nachdem beim letzten Mal die Geschützmannschaft ihren Spaß hatte sollen jetzt die Torpedomixer zeigen dürfen was sie können.
Es handelt sich um ein großes, recht modern anmutendes Handelsschiff unter britischer Flagge.
“Alle Mann auf Gefechtstation. Auf Sehrohrtiefe gehen.”
Lange bevor das Handelsschiff uns überhaupt bemerkt sind wir bereits unter Wasser und bringen uns in eine günstige Schussposition. Das Sehrohr wird immer nur kurz ausgefahren um die Position und Lage zum Ziel genau zu bestimmen und anschließend sofort wieder eingefahren. Die See ist heute verdammt ruhig und dazu schönster Sonnenschein. Da wäre es leicht möglich, dass die da drüben unser Periskop zu früh entdecken.
Durch das Sehrohr erkenne ich dass der Brite offenbar Militärfahrzeuge transportiert...zumindest erkenne ich drei LKWs, welche auf Deck stehen. Also ein durchaus militärisch lohnendes Ziel was Schiff und Ladung anbelangt.
Wir stehen in fast perfektem 90 Grad Winkel zur Fahrtrichtung des Händlers. Entfernung nur noch 950 Meter.
“Langsame Fahrt voraus.”
Aufgrund der guten Sichtverhältnisse entschließe ich mich dazu die elektrobetriebenen Torpedos abzufeuern, da sie keine Blasenspur hinterlassen werden, die man drüben auf dem Händler entdecken könnte.
Der I.WO errechnet die Schusslösung.
Derweil blättere ich noch kurz im Schiffserkennungshandbuch und versuche den Briten zu identifizieren um die nötigen Daten für einen erfolgreichen Torpedoangriff zu komplettieren. Großes modernes Handelsschiff...ein 7000 Tonner...Höchstgeschwindigkeit...Masthöhe...mmh...Tiefgang 7.5 Meter.
“Kommandant an Bugtorpedoraum, Rohr 1 und 3 bewässern...Mündungsklappen öffnen.”
Es vergehen einige Sekunden. Wir sind nur noch 750 Meter entfernt.
Endlich kommt die Klar-Meldung aus dem Torpedoraum.
“Rohr 1...los...Rohr 3...los!”
Ein Schuss mittig, ein Schuss auf den Bug.
Sekunden vergehen. Leutnant Lang, der LI stoppt die Laufzeit mit. Diese batteriebetriebenen T II (G7e) sind nicht die flinkesten.
...25 Sekunden
...20
...15
...10
...5
...Nichts
...Nichts
Was ist los? Bei der Entfernung ist doch vorbeischießen fast nicht drin. Verdammt.
20 Sekunden drüber...nichts. Aber jetzt kommt auch nichts mehr.
Diese Mistdinger von G7e. In Kiel hatte mich Kapitänleutnant Wehner kurz vor dem Auslaufen noch gewarnt, dass die Torpedos noch Kinderkrankheiten hätten. Vermehrte Blindgänger, Probleme mit dem Halten der eingestellten Lauftiefe und natürlich das alte Problem mit den unzuverlässigen Magnetzündern, die entweder gar nicht oder gern zu früh hochgehen.
Scheint so als hätte er recht gehabt. Verdammte Blindgänger.
Den Steuerzahler wird’s freuen.
100.000 Reichsmark mal eben so im wahrsten Sinne des Wortes versenkt.
Entfernung noch 475 Meter. Langsam läuft er an uns vorbei und hat immer noch nichts gemerkt. Aber noch sind wir in Schussposition.
Ich befehle sofort halbe Kraft zurück um den Abstand nicht noch kleiner werden zu lassen. Laufen wir noch näher auf sind wir zu dicht und die Aale haben keine Zeit scharf zu werden.
In den beiden anderen Bugrohren befinden sich noch die dampfgasgetriebenen Torpedos.
Also nochmal.
“Rohr 2 und 4 klarmachen zum Unterwasserschuss.”
.
.
.
“Rohr 2 und 4...Feuer”
Der LI spielt schon wieder an seiner Uhr.
“Leutnant, legen sie das Ding weg. Wir hören auch so wie es diesmal ausgeht.”
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Torpedoeinschlag...Torpedoeinschlag
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Zwei Volltreffer. Genau wie berechnet, einer mittig auf Höhe des Maschinenraums, der andere knapp hinterm Bug.
Der Händler sinkt mit aufgerissenem Rumpf...in seiner Steuerbordseite klaffen zwei riesige Lecks...sehr schnell. Und dieses mal auch kein meilenweit erkennbares Feuerwerk, das jedem gleich anzeigt, was hier passiert ist.
Wir konnten leider keine Überlebenden entdecken. Das Schiff sank offenbar zu schnell, als dass sich jemand hätte retten können.
Nachdem nun etwas Platz in den Torpedoräumen ist, wird in sicherer Entfernung aufgetaucht und die extern gelagerten Reservetorpedos ins Innere des Bootes verfrachtet.
Hoffentlich überrascht uns bei der Aktion kein Flieger.
Doch alles verläuft ohne Störungen, auch wenn es seine Zeit dauert.
In den späten Abendstunden wird per Funk von U-49 ein weiterer Kontakt ganz in unserer Nähe gemeldet.
Wir gehen mit voller Kraft voraus auf den vorausberechneten Abfangpunkt.
Um 22.35 kommt das Schiff in Sicht.
Ein mittelgroßer, alter Dampfer...ein Franzose. Ein Franzose vor der irischen Küste? Naja, warum nicht.
Das Schiff scheint unbewaffnet. Wir entschließen uns daher zu einem Überwasserangriff mit dem Deckgeschütz.
Der alte Franzosendampfer ist langsam. An Flucht ist nicht zu denken. Wir gehen auf bis zu 500 Meter heran.
Die Sprenggranaten leisten ganze Arbeit. Der Dampfer brennt und erhellt die ansonsten fast pechschwarze Nacht. Ohne den Feuerschein würde man die Hand vor Augen nicht sehen.
Über 30 Granaten hat der Franzose schon geschluckt und schwimmt immer noch.
10 weitere Treffer und seine Fahrtgeschwindigkeit sinkt...er treibt nur noch dahin, aber weigert sich standhaft zu sinken.
23.05 Uhr
Wir beharken den Dampfer jetzt schon fast eine halbe Stunde. Um die 50 8,8 cm Granaten wurden verschossen, die meisten davon Treffer, der Franzose treibt nur noch aber weigert sich standhaft zu sinken.
Ich entschließe mich diesem nächtlichen Spuk ein Ende zu setzen.
Das Boot entfernt sich etwas vom brennenden Dampfer und das Heckrohr wird klargemacht.
Mir fällt wieder ein, dass ich vor Auslaufen in das Heckrohr extra diese vermaledeiten batteriebetriebenen Rohrkrepierer packen ließ.
Innerlich rechne ich in dem Moment als der Torpedo das Achterrohr verlässt mit einem erneuten Versager.
Torpedoeinschlag!
Umso erfreuter bin ich als dieser tatsächlich auch detoniert.
Den hell vom Feuer erleuchteten und auf der Stelle treibenden Franzosen zu treffen war keine große Kunst. Der Treffer bricht dem Dampfer endgültig das Genick.
Um 23.28 Uhr versinkt der 5322 BRT große französische Dampfer “Admiral Fourichon” etwa 50 Seemeilen westlich der irischen Küste im graublau des Atlantik.
Der Zarewitsch
12.08.09, 13:42
Sehr schöner Einstand, werter Sonic!
Viel Erfolg! :)
hohe_Berge
12.08.09, 13:42
Sehr sehr schön weiter so.
Glück Auf
Sauber,
ich wünsche reichlich Stehvermögen bei einem so detaillierten AAR.
Da habt Ihr Euch aber was vorgenommen...
8.09.
Logbucheintrag Oberleutnant Willhelm Paulsen, Kommandant U-51:
“Sauwetter!
Gestern noch den ganzen Tag spiegelglattes Meer und Sonnenschein, dass man unsere erste Feindfahrt fast für eine Karibikkreuzfahrt hätte halten können und heute dieser Wetterumschwung. Bereits am frühen Morgen zogen erste dunkle Wolken am Horizont auf.
Das Barometer viel rapide und zur Mittagsstunde brach es dann los.
Scheußlichschönes Atlantikwetter mit Starkregen, Wind und jeder Menge Wellen. Sicht ist schlecht.
Der Seegang macht uns zu schaffen. Über Wasser kommen wir nur noch schleppend voran und wir werden ganz schön durchgeschüttelt. Unser Smutje wollte heute eigentlich Eintopf kochen, aber wie es aussieht gibt es nur trocken Zwieback.
Ich bin am überlegen für ein paar Stunden auf Tauchfahrt zu gehen um dem Sturm zu entgehen und den Diesel zu schonen. Auch der Besatzung könnten ein paar ruhige Stunden gut tun. Besonders einige unserer “Jungen” vertragen den momentanen Seegang gar nicht gut. Allerdings sieht es nicht so aus als würde sich das Wetter so schnell bessern.
P.S.
Bei dieser Waschküche wird es schwer sein irgendwelche Kontakte ausfindig zu machen.”
Atlantikwetter
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9.09.
Nach knapp 4.000km Anmarsch um die Nordküste Schottlands herum und anschließend auf Südkurs parallel zur Küste Irlands, haben wir unser vorgesehenes Operationsgebiet erreicht. Gemäß unserer Befehle sollen wir in diesem Abschnitt für mindestens 96 Stunden einen Such- und Patrouillenkurs fahren. Entdeckte Feindfahrzeuge sind nach eigenem Ermessen anzugreifen.
Wir haben etwa 1/3 unseres Dieseltreibstoffs verbraucht. Also keine Probleme an der Treibstofffront. Es ist noch genügend vorhanden für einen ausgedehnten Patrouillenkurs und den späteren Rückmarsch.
Das Wetter ist weiterhin schlecht.
Der Sturm hat nachgelassen, aber es regnet immer noch stark. Die Sicht ist weiterhin schlecht und stark eingeschränkt.
Wir erhalten an diesem Tag zweimal über Funk Kontaktmeldungen. Beide liegen aber zu weit entfernt bzw. laufen auf für uns ungünstigem Kurs.
10.09.
Das Wetter hat sich langsam gebessert. Im Laufe des morgens hat es aufgehört zu regnen und zeitweilig hat es sogar aufgeklart.
02.24 Uhr Schiff gesichtet!
Ich berechne einen Abfangkurs und wir laufen mit Höchstgeschwindigkeit auf das Ziel zu.
Ein kleines britisches Frachtschiff. Wir können auf den ersten Blick nicht erkennen, ob es bewaffnet ist oder nicht, dafür müssten wir näher herangehen.
Ich entschließe mich dazu kein unnötiges Risiko einzugehen und den Frachter lieber unter Wasser mit Torpedos anzugreifen.
Der Abfangpunkt wurde gut getroffen und wir haben ausreichend Zeit uns in Schussposition zu begeben. Für das Heckrohr waren ausschließlich die gern versagenden G7e Torpedos vorgesehen. Diese unzuverlässigen Aale möchte ich lieber heute als morgen los werden, darum soll der kleine Frachter mit dem Heckrohr bedient werden.
Es kommt wie es kommen muss.
Blindgänger.
Getroffen hat er, wir hörten im Boot das gedämpft metallische “Klong”-Geräusch, als derTorpedo auf die Bordwand schlug, nur gezündet hat er nicht. Mistdinger. Wieder 50.000 Reichsmark abgesoffen.
LI Lang schlägt vor doch die Bugrohre zu benutzen, da hätten wir jetzt nur noch die zuverlässigen geladen.
“Nein...ich will diese Mistdinger loswerden LI!”
Sind ja nur noch zwei Rohrkrepierer, witzelt der II.WO Leutnant Schulze. “Die kriegen wir auch noch versenkt.”
Das Nachladen dauert. Man merkt, dass die Jungs noch wenig Übung haben.
Unsere gute Schussposition ist natürlich längst hin.
Gut dass der Frachter nur mit 5 Knoten gemütlich dahinzuckelt. So können wir ihn auch unter Wasser bei maximaler Fahrt wieder überholen und uns neu in Position bringen.
Batterien auf 70% meldet der LI.
Kein Grund zur Sorge, wir sind in Schussposition. Entfernung 870 Meter.
Der Aal verlässt das Heckrohr. Knapp 30 Sekunden später ist die erlösende Explosion zu hören.
Treffer
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Drei Rohrkrepierer zu zwei Scharfen, rechnet uns Leutnant Schulze wieder vor. “Einen haben wir noch. Wollen wir wetten. 4 zu 2 oder 3 zu 3. Der Verlierer übernimmt morgen die erste Wache.”
Wer auf die Wette einsteigt kriege ich nicht mehr mit. Mir reicht’s für heute mit Rohrkrepierern und Blindgängern.
Der kleine britische Frachter “Sirius Star” mit 2446 BRT sinkt um 03.10 Uhr nach einem Torpedotreffer.
11.09.
Heute hat es wieder zugezogen und der Regen hat wieder eingesetzt.
Den ganzen Tag über keine Fühlungsmeldungen.
Vielen Dank für die ersten herzlichen Kommentare.
Die erste Feindfahrt ist bereits abgeschlossen und ein bisschen etwas wird auch noch passieren;)
Sollte ich wirklich die Ausdauer haben bis zum Kriegsende durchzuhalten und mich keine auftretenden Bugs oder unerwartete Modkompatibilitätsprobleme daran hindern kann das ganze wirklich eine längere Geschichte werden.
kann das ganze wirklich eine längere Geschichte werden.
Das würde uns freuen.
12.09.
Der letzte Tag, den wir auf Patrouille verbringen sollen. Der Suchkurs durch das Operationsgebiet hat unsere Dieselvorräte schrumpfen lassen. Die Tanks sind noch etwa bis zur Hälfte gefüllt.
“Schiff in Sicht, Rauchfahne an Backbord!”
Um 20.32 Uhr, knapp drei Stunden vor offiziellem Ende unserer Patrouille in diesem Gebiet meldet die Brückenwache einen Kontakt.
“Meldung...zweite...nein dritte Rauchfahne in Sicht.
Korrigiere...vier Rauchfahnen!!!”
Die Meldungen überschlagen sich minütlich.
Auf der Brücke herrscht Gedränge, jeder will etwas sehen, einen Blick erhaschen was da los ist.
Ich muss ein Machtwort sprechen und alle die hier nichts verloren haben wieder unter Deck schicken.
Das ist auf jeden fall was Großes, meint der I.WO.
Geleitzug, fragt der LI?
Eher nicht. Scheint sich ziemlich schnell zu bewegen, dieser Verband da drüben.
Keine Handelsschiffe. Das riecht verdammt nach Kriegsschiffen, ein kleiner Kampfverband, meint der I.WO.
Ich entscheide, dass wir auf Abfangkurs gehen. Wir haben insgesamt noch sieben Aale. Sechs der dampfgetriebenen und einen der potentiellen Krepierer im Heckrohr. Für die würde ich gerne noch Abnehmer finden.
Die Sicht ist schlecht und wir müssen dichter ran um genaueres erkennen zu können. Glücklicherweise haben es die da drüben auch schwer uns kommen zu sehen und wir haben den Vorteil, dass wir wissen das sie da sind und wo sie sind, während sie von uns noch nichts ahnen, das hoffe ich zumindest.
Auf einer Entfernung von knapp 7.000 Metern erkennen wir endlich womit wir es zu tun haben:
Kriegsschiffe...Engländer...offensichtlich ein Flugzeugträger nebst Zerstörergeleitschutz.
Ein dicker Brocken und das gleich bei der ersten Feindfahrt.
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Die sind verdammt schnell unterwegs. Unser Abfangkurs hat uns nicht so gut in Position gebracht wie gehofft.
Der Verband vor uns fährt keinen geraden einheitlichen Kurs sondern zackt fröhlich vor sich hin.
Nur eine Vorsichtsmaßnahme oder haben sie uns schon entdeckt? Mit unserer flachen Rumpfform sind wir nur schwer auf größere Entfernungen auszumachen, erst recht bei schlechter Sicht.
Aber da vor uns kreuzt ein Träger und wo ein Träger ist sind auch Flugzeuge. Möglicherweise hat uns eines seiner Aufklärungsflugzeuge bereits entdeckt.
“Sofort auf Sehrohrtiefe gehen. Maschinen volle Kraft. Holen sie alles aus den Batterien raus was drin ist, dann kommen wir vielleicht auch unter Wasser noch ran.”
Über Wasser wären wir zwar deutlich schneller, aber wir müssten jederzeit mit unserer Entdeckung rechnen, sei es aus der Luft oder von den Zerstörern. Die hätten uns dann schon längst unter Feuer noch lange bevor wir auch nur ansatzweise eine halbwegs vernünftige Feuerlösung anbringen könnten.
“Verdammt...verdammt...Entfernung 2200 und der Träger ändert wieder seinen Kurs.Weg von uns...verdammt.”
Wir müssen jetzt zum Schuss kommen sonst ist er weg. Wenn die wollen machen die da oben über 30 Knoten. In ein paar Minuten sehen wir nur noch deren Kielwasser. Wir können jetzt schon nicht mit ihrer Fahrt mithalten, selbst aufgetaucht wären sie schneller.
Ein bisschen Glück haben wir aber auch.
Die 3 begleitenden Zerstörer sind was uns angeht gut gestaffelt. Einer fährt voraus, einer sichert nach achtern ab und der dritte sichert die Backbordflanke des Trägers ab.
Die Steuerbordseite, von der wir uns nähern ist praktisch ungedeckt, wäre da ebenfalls ein viertes Sicherungsschiff wären wir wohl schon entdeckt worden. Aber so stehen die Bewacher alle relativ weit ab von uns.
Der Träger konnte nicht eindeutig identifiziert werden.
Entweder handelt es dich um den Flugzeugträger HMS Courageous oder die HMS Glorious mit jeweils 26500 BRT.
Beides sind Schwesterschiffe und damit praktisch baugleich.
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“Es hilft nichts, näher ran kommen wir nicht. Jetzt oder gar nicht.
Wir feuern einen Fächer. Rohr 1-4 klarmachen zum Unterwasserschuss.
Die Entfernung beträgt 2300...steigend...Lage 350 Grad...Streuwinkel auf 0,75 Grad einstellen...Berichtigung 0,5 Grad...Lauftiefe 7.00m...maximale Torpedolaufgeschwindigkeit auf 44 Knoten stellen...Torpedoklappen Rohr 1-4 öffnen.
.
.
.
Rohr 1-4...los!”
Und jetzt nichts wie weg.
“Sehrohr einfahren. Auf Tiefe gehen...80 Meter. Wende 90 Grad nach Backbord...schön in die entgegengesetzte Richtung wie die da oben. Maschinen kleine Fahrt voraus...Batterien sparen LI...wer weiß wie lang wir noch unten bleiben müssen, wenn der Affentanz da oben losgeht.”
Die Zeit vergeht...endlos...doch dann...Torpedoeinschlag...Torpedoeinschlag...
Der I.WO zählt laut mit: ”Nummer1...Nummer 2...”
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Sekunden vergehen...doch es kommt nichts mehr.
Zwei Treffer von unserem 4-Fächerschuss.
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Wir wissen noch nicht wie viel Schaden wir angerichtet haben. Sinkgeräusche sind keine über das Hydrophon zu hören.
“Sonar an Kommandant...Schraubengeräusch...kommt näher. Vermutlich Zerstörer.”
Jetzt geht der Affentanz los.
Wir gehen auf Schleichfahrt. Ein zweites Schraubengeräusch nähert sich. An der Wasseroberfläche zerpflügen zwei britische Zerstörer die aufgewühlte See.
“Ping”...”Ping”...sie peilen uns an.
Ein Zerstörer überfährt mit schneller Fahrt unsere geschätzte Position. Man hört das schnell lauter werdende Schraubengeräusch.
Wasserbomben, schreit der Sonarmaat.
“Sofort tiefer gehen...auf 140 Meter...los runter!”
Jetzt sind wir die Gejagten Manfred, sage ich noch zum I.WO, dann zünden die ersten Wabos.
Wir werden ordentlich durchgeschüttelt, ein paar der Glühbirnen platzen. Die Detonationen liegen zu weit querab.
Wir gehen sicherheitshalber noch etwas tiefer, auf 160 Meter. Die Zerstörer da oben sollen sich nicht zu leicht einwerfen können.
Jetzt macht es sich bezahlt, dass wir nach dem Auslaufen ein bisschen getestet haben was das Boot kann, wenn es muss.
Noch gut eineinhalb Stunden lang kreist einer der Zerstörer über uns. Sein Kollege hat schon deutlich früher aufgegeben und setzt wohl die Sicherung des angeschlagenen Trägers fort.
Noch drei weitere Male fallen Wasserbomben, aber jedes mal weiter entfernt, so als würden die da oben aus Verzweiflung nur noch blind oder besser taub und auf gut Glück werfen.
Wir können uns Stück für Stück absetzen. Immer wenn die oben ihre Wabos zünden können wir unsere Fahrt erhöhen. Bei all den Detonationen hören sie uns nicht.
Nachdem wir uns weit genug abgesetzt haben und sicher sind, dass wir unseren Verfolger abgeschüttelt haben gehen wir auf Sehrohrtiefe und riskieren einen vorsichtigen Rundumblick. Nichts zu sehen, weit und breit.
Auftauchen!
Das war die letzte Aktion während unserer offiziellen Patrouille.
Es ist inzwischen 23.15 Uhr am 12.09.1939.
Logbucheintrag Oberleutnant Willhelm Paulsen, Kommandant U-51:
"Haben unsere Patrouillenfahrt im zugewiesenen Planquadrat wie befohlen abgeschlossen.
Trafen gegen Ende unseres Suchkurses auf einen britischen Verband aus einem Flugzeugträger, vermutlich HMS Courageous oder HMS Glorious nebst drei Zerstören im Geleit. Konnten einen Vierfach-Fächer aus hoher Distanz absetzen.
Zwei Treffer wurden bestätigt, zwei weitere Torpedos verfehlten knapp.
Träger beschädigt, leichte Schlagseite, Bug lag tiefer im Wasser. Kein Feuer an Bord erkennbar.
Nach zwei Stunden Unterwasserfahrt gelang ein erfolgreiches Absetzen von den sichernden Zerstörern.
Keine Schäden oder Verluste an Boot oder Besatzung.
Dieseltreibstoff ist auf 44% gesunken.
Drei Torpedos in Bereitschaft.
Aufgrund Treibstoff- und Torpedomangels sehe ich momentan nur eine sinnvolle weitere Vorgehensweise: Rückmarsch!”
Wenn wir wie geplant auf der selben Strecke den Rückmarsch antreten, sollten wir noch eine eiserne Reserve von ca. 10% in der Hinterhand haben, für den Fall, dass noch etwas unvorhergesehenes passiert. Bei 12kn Marschgeschwindigkeit kämen wir damit nocheinmal ca. 650sm oder 1200km weit.
Derfflinger
12.08.09, 14:04
Kann nur beipflichten sehr schöner Anfang.
13.09.
Der Regen ist wieder da, typisch englisches Wetter.
Keine weiteren Vorkommnisse.
14.09. - 16.09.
Wetter hat aufgeklart.
Kein Kontakt zu feindlichen Schiffen.
Ein einsamer alter Tanker unter US-Amerikanischer Flagge passiert uns in ca. 8km Entfernung. Amerika ist noch neutral...offiziell zumindest.
Wir lassen ihn unbehelligt ziehen.
Gegen frühen Nachmittag des 16.09. werden mehrfach feindliche Flugzeuge gemeldet.
Wir müssen insgesamt viermal abtauchen. Liegt wohl am jetzt wieder deutlich besser werdenden Wetter, da sich nun auch wieder die Sonne blicken lässt.
Logbucheintrag Oberleutnant Willhelm Paulsen, Kommandant U-51:
“Auf dem Hinweg waren wir bis auf den einen überraschenden Besuch dieses britischen Seeaufklärers vor Nordirland verschont geblieben von Fliegeraktivitäten. Das scheinen sie jetzt dafür um so mehr nachholen zu wollen.
Mussten heute viermal Alarmtauchen und verbrachten fast den gesamten Nachmittag bis zum Einbruch der Dunkelheit auf Tauchfahrt. Machten nur wenig Fahrt und kamen kaum voran.
Wenn sich das nicht bald bessert und wir auch Tagsüber wieder weitestgehend aufgetaucht fahren können, wird der Rückmarsch länger dauern als geplant.
Die Besatzung will wieder in die Heimat.”
17.09.
Das regelmäßige Sichten von feindlichen Flugzeugen geht fröhlich weiter.
Wieder zweimal getaucht. Einmal war es knapp. Ein leichter Bomber vom Typ Blenheim MKI war schon auf Anflug zu uns gegangen. Wir konnten gerade noch so abtauchen.
Unsere Position dürfte er auf jeden Fall ausgemacht und gemeldet haben.
18.09.
Heute bzw. eigentlich noch gestern war ein guter Tag, wenngleich mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Mit ein bisschen mehr Glück hätten wir das sein können.
Uns erreichte die Funknachricht, dass U-29 unter Kapitänleutnant Otto Schuhart noch am Vortag gegen 19.50 Uhr südwestlich von Irland auf den britischen Flugzeugträger HMS Courageous traf und ihn mit zwei Torpedotreffern versenken konnte.
Unbestätigten Gerüchten zufolge soll der Träger bereits beschädigt gewesen sein.
Mhm...war da nicht was vor ein paar Tagen:D
Damit löst sich auch das Rätsel ob der von uns torpedierte Träger die Courageous oder deren Schwesterschiff die Glorious war.
Also, nun wissen wir’s. Wir haben mit U-51 die Vorlage gegeben und U-29 hat das Ding reingemacht^^
Ein kleiner Ausflug in die Realität zurück:
“Die Courageous ging bereits in den ersten Tagen des Zweiten Weltkriegs verloren. Der Flugzeugträger wurde am 17. September 1939 um 19:50 Uhr vom deutschen U-Boot U 29 mit zwei Torpedos getroffen, er sank nach 17 Minuten. Es überlebten 741 Mann, während die restlichen 518 Mann Besatzung ihr Leben ließen.
Es war der erste Erfolg eines U-Bootes gegen ein britisches Großkampfschiff im Zweiten Weltkrieg. Die gesamte Besatzung wurde mit dem Eisernen Kreuz zweiter Klasse ausgezeichnet. Der damalige Kommandant des Bootes, Kapitänleutnant Otto Schuhart erhielt außerdem das Eiserne Kreuz erster Klasse. Die Versenkung führte dazu, dass die Royal Navy ihre Flugzeugträger nicht mehr zur U-Boot-Jagd einsetzte.”
Quelle: wikipedia.de
19.09.
Heute in den frühen Morgenstunden bekamen wir, sozusagen als kleinen Ausgleich für die Courageous Angelegenheit auch mal wieder ein Schiff vor die Rohre.
Ein britisches Küstenfrachtschiff. Da am Horizont langsam die Sonne aufgeht wollen wir das Schiff schnell auf Grund legen, bevor die Royal Air Force wieder U-Boot–Jagen spielt.
Nach der Versenkung der Courageous sind sie auf deutsche U-Boote wohl aktuell nicht sonderlich gut zu sprechen.
Wir gehen auf Sehrohrtiefe und machen die Bugrohre klar.
Aber unser Torpedopech bleibt uns auch jetzt noch hold.
Diesesmal erwischt es sogar einen von den eigentlich bisher so zuverlässigen dampfgasgetriebenen T I (G7a).
Der Aal trifft, prallt aber vom Schiffsrumpf ab ohne zu detonieren.
Wir fahren das Sehrohr wieder ein und gehen etwas auf Tiefe, um unter dem Frachter durch zu tauchen und das Heckrohr in Position zu bringen. Eigentlich hätten wir ja noch einen Torpedo für die Bugrohre, nur leider hatte der Wachhabende wohl geschlafen und vergessen den Torpedo auch nachzuladen zu lassen, das muss jetzt erst nachgeholt werden und dauert.
Da war wohl einer schon mit den Gedanken bei den Miezen an Land und nicht ganz bei der Sache.
Der Hecktorpedo muss es nun richten. Der letzte der ungeliebten, blasenlosen, batteriebetriebenen. Sechs Stück hatten wir von denen an Bord. Sein Ziel getroffen davon hatte jeder, nur detoniert sind die meisten nicht.
Auch der letzte hebt die Quote nicht zum besseren.
Blindgänger.
Sage und schreibe 4 von 6 T II (G7e) waren ihre jeweils ca. 50.000 Reichsmark an Herstellungskosten kein bisschen wert. Lediglich 2 detonierten wie geplant.
Schon zwei Torpedos auf diesen Frachter verschwendet. Inzwischen ist Rohr 1 nachgeladen.
“In Gottes Namen I.WO...jagen sie das Ding raus...ich kann heute keine Torpedos mehr sehen”.
Ich klemme mich allerdings dann doch noch einmal selbst hinters Periskop und lotse den Aal ins Ziel. Nummer 3 sitzt.
Der Frachter sinkt allerdings nur langsam.
Ich will ihn möglichst schneller unter Wasser bringen, lockt doch das brennende und an der aufsteigenden Rauchwolke weithin sichtbare Schiff doch sonst nur ungebetene Gäste an und uns sind gerade eben die Torpedos ausgegangen.
Ich gebe den Befehl zum Auftauchen.
Aus gut 600m Entfernung können wir erkennen, wie drüben die Überlebenden der Besatzung ein Rettungsfloß klarmachen und ihr Schiff verlassen.
Ich lasse die Geschützmannschaft das Deckgeschütz bemannen und feuerbereit machen.
Ein paar Granaten aus der 8,8cm können wir noch entbehren.
Mit dem Erteilen des Feuerbefehls warte ich noch bis augenscheinlich alle Besatzungsmitglieder ihr Schiff verlassen haben und mit dem Rettungsfloß auf Abstand gepaddelt sind.
Anschließend macht das 8,8 cm Geschütz aus kurzer Entfernung kurzen Prozess.
Nach etwa 10-12 Treffern beginnt der Frachter nun schnell zu sinken.
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19.09. um 6.57 Uhr sinkt der britische Küstenfrachter mit 1859 BRT.
Bevor wir mit großer Fahrt ablaufen versorgen wir die Überlebenden noch kurz mit Verbandsmaterial, denn sie haben zwei Verwundete und Lebensmitteln aus unserem Proviantvorrat. Der kleine Frachter war verdammt zäh. Drei Torpedos auch wenn zwei davon gar nicht erst hochgingen und noch ein Dutzend Schuss aus der 8,8er hat er eingesteckt. Für ein relativ kleines Schiff, teuer erkauft.
Logbucheintrag Oberleutnant Willhelm Paulsen, Kommandant U-51:
“Heute haben wir unsere letzten Torpedos verbraucht und jetzt da alle eingesetzt wurden kann ich ein Fazit ziehen. Leider ein äußerst schlechtes.
Die blasenlosen, batteriegetriebenen T II (G7e) waren eine Katastrophe.
Zwei Drittel Blindgänger. Kapitänleutnant Wehner hatte mich unmittelbar vor dem Auslaufen noch gewarnt. Das nächste mal wissen wir Bescheid.
Bis die von der technischen Abteilung diesen Torpedotyp nicht zuverlässiger gemacht haben, kommt mir der nicht mehr ins Boot, nicht vorhandene Blasenspur hin oder her.
Mit den dampfgasgetriebenen TI (G7a) hingegen bin ich recht zufrieden.
Acht dieser Torpedos hatten wir an Bord und bis auf einen funktionierten sie soweit tadellos.
Insgesamt 5 von 14 Torpedos als Blindgänger abschreiben zu müssen ist zu viel.
Für die nächste Feindfahrten werden wir uns bis auf weiteres ausschließlich mit den zuverlässigeren T I (G7a) bewaffnen.”
20.09.
Keine besonderen Vorkommnisse. Aus dem Bereich der englischen Luftsicherung sind wir wohl raus. Seid gestern keine Fliegermeldungen mehr.
Wir haben nur noch gut 500 Kilometer bis zu unserem Heimathafen in Kiel.
Die Dieselreserve liegt noch bei 15%. Wir können also auf den letzten Kilometern noch einmal etwas Gas geben.
Läuft jetzt alles glatt, dann sollten wir morgen Früh in Kiel einlaufen.
21.09.
Gegen 6.00 Uhr morgens geht langsam die Sonne auf und der Ausguck meldet Land voraus.
Eine halbe Stunde später passieren wir die Kieler Hafeneinfahrt und unsere erste Feindfahrt gegen England ist beendet.
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Ergebnisse:
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19169 BRT
Wäre unsere Torpedoversagerquote nicht so hoch ausgefallen, wäre ein noch besseres Ergebnis drin gewesen. Und dann noch ein bisschen Glück mit der HMS Courageous^^
Es wird nicht die letzte Chance gewesen sein einen richtig dicken Pott vor die Rohre zu bekommen und was die Torpedos angeht sind wir jetzt auch schlauer.
Eine nette Überraschung gab es dann doch noch:
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Das EK Zweiter Klasse.
Wie mir der Flottillenkommandant bei der Verleihung mitteilt habe das nicht unbedingt mit der versenkten Tonnage zu tun, sondern hauptsächlich mit der Torpedierung und Beschädigung der HMS Courageous, was die spätere Versenkung durch U-29 wohl erst möglich gemacht hatte. Deren Kommandant bekam dafür dann aber auch das EK Erster Klasse.
Puh...das war ein Monstereintrag als Startpost für die erste Feindfahrt.
Das Schreiben des AAR-Berichts dauerte fast länger als die eigentliche FF, aber es hat Laune gemacht nochmal alles im Geiste Revue passieren zu lassen und alles etwas auszuschmücken.
Ich freue mich schon, mich an die zweite Feindfahrt zu machen und ich hoffe auch ihr konntet damit halbwegs etwas anfangen.
Etwaige Anleihen an Wolfgang Petersens “Das Boot” sind natürlich absolut gewollt um das ganze etwas aufzulockern^^
Lewis Armistead
12.08.09, 15:09
Klasse AAR vor allem als Erstlingswerk.
Ich hoffe sehr ihr bleibt dabei und unterhaltet uns weiter so vortrefflich mit Geschichten der deutsche U-Boot-Waffe!
Grüße
Sehr schöner AAR!
Dabei hatte ich gerade GWX 3.0 für SH3 als nächstes AAR-Spiel ins Auge gefasst, aber noch nicht näher betrachtet.
Gut, sehe ich mir eben den Atlantikkrieg in SH4-Grafik an ... ich selbst warte da lieber auf die GWX-Umsetzung (dann 4.0). :D
von Richthofen
12.08.09, 22:48
Eine wirklich großartige AAR. Ich wünsche das ihr durchhaltet. Bei SH3 ging mir spätestens nach der 5 Feindfahrt die Lust aus, weil es einfach immer das selbe ist.
L. de Medici
13.08.09, 10:03
Wow und danke für den furiosen Start. AAR ist fest als Lektüre gebucht. :gluck:
Hindenburg
13.08.09, 18:27
Zunächst einmal Danke für die Blumen und ein herzliches Willkommen in diesen erlauchten Hallen. Euer Einstieg hier ist bravourös. Bitte weiter so. Vorallem, weil ich einen guten AAR auf deutscher Seite in SH4 sehr abwechslungsreich finde und es der erste ist, den ich lese. :)
Gratuliere euch zu eurem gelungenen Einstand, werter Sonic!! Ich habe den AAR mit grosser Begeisterung gelesen...*freu*
herzliche grüsse
Hohenlohe, der sich auf eine Fortsetzung freut...*lächel*:D:smoke:
Gefällt mir sehr gut bisher, bitte weitermachen :-)
Ersteinmal vielen Dank für das Interesse und das herzliche Feedback:)
Ich habe mich bereits noch gestern Abend an die zweite Feindfahrt gewagt.
Sie ist noch nicht ganz abgeschlossen...ich schippere sozusagen gerade immer noch zwischen den britischen Inseln umher.
Aber dennoch möchte ich euch schon einmal mit dem, was sich bisher zugetragen hat erfreuen, um das Warten auf den restlichen Teil erträglich zu halten.
Es ist der 27. Oktober 1939.
Sage und schreibe fünf Wochen liegen wir jetzt schon an der Kette.
Eigentlich sollten wir schon längst wieder auf See sein, aber nein.
Die anderen erzielen derweil die großen Erfolge.
Am 14. Oktober hat U-47 unter Kapitänleutnant Günther Prien ein kleines Husarenstück vollbracht.
In einer Nacht- und Nebelaktion hat sich Prien in Scap Flow, den Stützpunkt der britischen Home Fleet eingeschlichen und dort das in der Bucht vor Anker liegende britische Schlachtschiff HMS Royal Oak mit 28.000 Tonnen versenkt.
HMS Royal Oak
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Und wir sitzen hier. Jedes verfügbare Boot müsste jetzt draußen sein.
Erst für Morgen ist das Auslaufen vorgesehen.
Es geht in die Gewässer um Nordirland.
Der BdU mit seiner tollen "Drittel-Regel", ein Drittel der Boote im Kampf, ein Drittel auf An- oder Abmarsch und ein Drittel in der Wartung.
Noch sind die Tommys nicht auf die Situation eingestellt. Es gibt kaum gesicherte Konvois und viel Schiffsverkehr ist als Einzelfahrer unterwegs. Jede Menge guter Beute und wir sitzen uns hier die Ärsche platt.
Die Engländer sind auch nicht blöd. Lange wird es nicht mehr dauern und sie werden sich anpassen. Wenn es dann nur noch gesicherte Geleitzüge gibt, sind die rosigen Zeiten vorbei.
Ein gutes hatte die lange Liegezeit allerdings.
Wir konnten unser Boot etwas aufrüsten lassen.
Ich habe die ursprüngliche einläufige 20mm Flak durch eine Zwillings-Variante ersetzen lassen.
Unsere Fugabwehr sollte damit ein gutes Stück besser aussehen.
Trotzdem sollten wir uns besser nicht unnötig auf ein Duell U-Boot gegen Kampfflugzeug einlassen.
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28.10.
14.30 Uhr Auslaufen aus dem Heimathafen in Kiel.
Ein bisschen Wehmut ist dabei.
Die Erfolge der U-Boot-Waffe in den letzten Wochen wirken auf die Männer. Sie können es nicht erwarten ihren Beitrag zu leisten. Einerseits ist die junge Besatzung heiß darauf sich zu beweisen, andererseits ist die Angst da nicht mehr zu den Lieben daheim zurückzukommen.
Für meinen I.WO, den stets nachdenklichen, besonnenen und machnchmal etwas zauderhaften Leutnant Weber ist es heute besonders schwer.
Er hatte unseren Zwangsaufenthalt in Kiel für einen kurzen Sonderurlaub genutzt und war in seine Heimatstadt nach Köln gefahren...um zu heiraten.
Der Glückliche...es ist schön zu wissen, dass zu Hause jemand auf einen wartet. Es gibt einem die Kraft, auch dann durchzuhalten, wenn es ganz besonders schlimm kommt.
Nur zwei Wochen hatte das jungvermählte Paar und jetzt werden sie schon wieder auseinandergerissen, in eine ungewisse Zukunft.
"Verdammter Krieg!" kommt es mir leise zwischen den Lippen hervor, als wir langsam aus dem Hafen auslaufen.
Leutnant Weber, der neben mir auf dem Turm steht sieht mich einen Moment verdutzt an.
"Ach nichts, Manfred...schon gut"
Ich setzte das Fernglas wieder an und das einseitige Selbstgespräch ist beendet, mein Grübeln aber nicht.
29.10. - 31.10.
Wir haben Kiel hinter uns gelassen laufen mit 12 Knoten Marschfahrt erst durch die Ostsee in nördlicher Richtung, anschließend bei Skagens Horn um die Nordspitze Dänemarks herum und erreichen so die Nordsee. Bisher sind wir noch in von Deutschland kontrollierten Gewässern, aber das wird sch bald ändern.
Weiter geht es in nordwestlicher Richtung auf die Nordspitze der Britischen Inseln zu. Mit jeder Seemeile wächst die Gefahr.
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1.11.
Man merkt, dass man sich der englischen Küste nähert.
In den frühen Morgenstunden sichten wir zum ersten mal seit dem Auslaufen feindliche Flugzeuge am Himmel, die uns zum Abtauchen zwingen.
Um 9.57 Uhr sichtet der Ausguck der zweiten Wache erneut eine schnell näher kommende Maschine am Horizont.
Alarmtauchen...nach einer halben Minute verschwindet U-51 unter Wellen. Für eine Stunde bleiben wir unter Wasser.
"Auf Periskoptiefe gehen!"
Wir steigen von 40 auf 14 Meter auf.
"Luftzielsehrohr ausfahren...lassen sie uns mal nachsehen, ob die Luft rein ist."
Keine Anzeichen dafür, dass noch Flugzeuge über uns kreisen.
"Wir tauchen auf."
Doch dann passiert es.
Kaum ist das Boot an der Oberfläche, das Turmluk geöffnet und die Wachmannschaft auf dem Turm hören wir bereits das schnell näher kommende Brummen von Flugzeugmotoren.
Wir hören es, noch bevor wir es erspähen können.
Zum erneuten Tauchen bleibt keine Zeit...die Maschine ist schon zu nah.
Wahrscheinlich die selbe Maschine, die uns schon vor einer Stunde zum Tauchen zwang.
Offensichtlich hatte sie uns doch entdeckt und war in großer Höhe gekreist und hat nur darauf gewartet, dass wir wieder auftauchen.
Es bleibt keine Zeit noch großartig zu überlegen woher sie nun kam...sie ist hier und beharkt uns bereits mit ihren MG's.
Eine Salve pflügt quer durch das Wasser und einmal über unser Achterdeck. Das Geräusch von Metall auf Metall klingt ohrenbetäubend.
Bootsmann Hinrichs klemmt sich geistesgegenwärtig hinter unser gerade erst im Hafen frisch montiertes 20mm Zwillingsflakgeschütz.
Schieß doch Mann...schieß doch, schreit ihn einer der jungen Matrosen an. Doch das Geschütz ist noch nicht gefechtsklar.
Ruder hart steuerbord...90 Grad...beide Maschinen Wahnsinnige voraus, schreie ich durch das Turmluk hinunter.
Ausweichmanöver, auf die kurze Distanz zum Ziel und bis das Boot auf den neuen Kurs andreht eigentlich sinnlos. Eine Verzweiflungstat.
Eine weitere Salve aus den beiden 7,62mm MG's des Fliegers peitscht das Wasser um das herum auf. Wieder Metall auf Metall. Der junge Matrose kauert sich auf den Boden und zieht den Kopf ein.
Endlich hat Hinrichs die Flak klarbekommen. Es kam mir vor wie eine Ewigkeit.
"Feuer frei!!!"
Heißer Stahl zischt in den blauben Himmel. Durch die eingearbeitete Leuchtspurmunition lässt sich die Flugbahn mit bloßem Auge verfolgen.
...10 Schuss...
...20...30...40...
...die Maschine fängt Feuer und zieht eine Rauchfahne hinter sich her...
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...50...60...70 Schuss...
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...die rechte Tragfläche knickt weg...
...80 Schuss...klack...klack...klack...die Munitionskiste ist leer.
Nachladen...neue Kiste her...schnell, schnell, schreit Bootsmann Hinrichs.
Es ist nicht mehr nötig.
Die Maschine kippt augenblicklich seitlich weg und stürzt taumelnd Richtung Wasseroberfläche.
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Kurz nach 11.00 Uhr am 1.11. stürzt das erste von uns abgeschossene Flugzeug ins Meer und zerschellt beim Aufschlag in Stücke.
Es handelte sich um eine zweimotorige britische Anson MK I, ein Aufklärungsflugzeug.
Der II.WO Leutnant Schulz kann schon wieder Witze reißen.
Als "Opfer" muss der kreidebleiche junge Matrose herhalten, der gerade seinen Kopf wieder hinter dem Schanzkleid hervorreckt, hinter dem er Deckung gesucht hatte.
"Na...haste deine Brille verloren oder was krabbelste da auf dem Boden rum. Mensch Jung...der Kopf ist ja noch daran...sag bloß."
Sprachs, klopfte dem jungen Matrosen auf die Schulter und zeigte sein schönstes Sonntagsgrinsen so als ginge es gleich zum feiern in den Puff.
Für Späße habe ich keine Zeit. Ich habe andere Sorgen:
"LI...Schadensmeldung!"
Ich muss wissen wie schwer uns das MG Feuer zugesetzt hat.
Es dauert bis der LI Leutnant Lang endlich mit einer Antwort kommt.
"Nichts großartiges...ein paar Kratzer auf dem Achterdeck. Eine der Tauchzellen achtern backbord hat ein paar Löcher. Die kriegen wir mit Bordmitteln wieder geflickt. Keine Verluste unter der Besatzung, nur Obermaat Söder hat eine kleine Platzwunde am Kopf abbekommen als er in dem Chaos und bei der Aufregung unter Deck mit dem Kopf gegen eines der Schotten geknallt ist. Der Sanni verarztet ihn schon. Wir hatten Glück."
Ja wir hatten verdammt viel Glück, dass wir ihn schnell vom Himmel geholt haben. Wäre er dazu gekommen Bomben zu werfen hätte es übel ausgehen können. Das neue Flakgeschütz hat sich schon bezahlt gemacht.
"Sind wir noch tauchklar LI?"
"Wenn's sein muss, aber zu tief runter würde ich nicht gehen bis der Schaden halbwegs behoben ist. Der Druckkörper selbst scheint zwar unbeschädigt, aber sicher ist sicher."
Es ist noch hellichter Tag. Wir können jetzt hier nicht aufgetaucht liegen bleiben und warten bis die Freunde von dem abgeschossenen Briten auftauchen, die er sicher vorher über Funk über unsere Position informiert hat.
"I.WO...wir gehen auf Tauchfahrt...ALLE MANN EINSTEIGEN!"
Wir tauchen langsam und vorsichtig auf 25 Meter ab. Tiefer riskieren wir erstmal nicht. Bis 21.00 Uhr Abends bleiben wir getaucht und trauen uns erst im Schutze der Dunkelheit wieder an die Oberfläche.
Erleichtertes Aufatmen, als nach fast 10 Stunden ununterbrochen unter Wasser das Turmluk sich öffnet und frische Luft hereinströmt. Der Co2-Gehalt war ordentlich angestiegen. Einige klagten schon über Kopfschmerzen und Übelkeit. Ein deutliches Zeichen, dass sich der sinkende Sauerstoffgehalt in unserer Atemluft langsam bemerkbar machte.
Während der Nacht finden in aufgetauchtem Zustand die Reperaturarbeiten statt. An die Tauchzellen kommt man nur von außen ran.
Mir gefällt nicht, dass der LI und seine Männer jetzt in der Dunkelheit mit Taschenlampen und Schweißbrenner herumwedeln wie die Glühwürmchen, aber es geht nicht anders. Immer noch besser als am hellichten Tag von den bestimmt nach uns suchenden Flugzeugen abgeknallt zu werden.
Gegen 01.30 Uhr sind die Reparaturen soweit abgeschlossen.
Ein mulmiges Gefühl wie gut die Reparatur mit Bordmitteln wirklich ist und wie weit uns der Schaden möglicherweise noch beeinträchtigen wird bleibt.
Zur allgemeinen Beruhigung der Nerven spendiere ich der gesamten Besatzung eine halbe Flasche Bier pro Mann.
Unser erfolgreicher Flakschütze Obermaat Hinrichs kriegt eine ganze, auf das sein Zielwasser erhalten bleiben möge.
Ich glaube nicht, dass ihm heute jemand diesen Bonus übel nimmt.
Logbucheintrag Oberleutnant Willhelm Paulsen, Kommandant U-51:
Wurden heute gegen 11.00 Uhr ca. 150km nördöstlich von Aberdeen überraschend von britischem Fernaufklärer entdeckt. Abtauchen nicht mehr möglich. Maschine nahm uns mit Bordwaffen unter Beschuss. Leichter Schaden am Achterdeck und einer der backbord achteren Tauchzellen.
Boot weiterhin tauchklar. Blieben bis zum Einsetzen der Dunkelheit unter Wasser. Anschließend aufgetaucht für Reparatur mit Bordmitteln.
Nach fünfeinhalbstündiger Arbeit, Reparatur erfolgreich abgeschlossen.
Boot weiterhin einsatzfähig...wir hatten Glück.
P.S. Obermaat Söder trug eine Platzwunde am Kopf davon. Wurde mit drei Stichen genäht...hat geschrien wie ein Baby.
Derfflinger
13.08.09, 23:02
:top: sehr schönes Update viel Erfolg bei der weiteren Fahrt !!!
2.11.
Es muss wohl wirklich davon ausgegangen werden, dass der britische Aufklärer, den wir mit viel Glück abschießen konnten unseren Kurs noch an seine Basis durchgegeben hat.
Bereits kurz nach Sonnenaufgang um 6.00 Uhr morgens werden vom Ausguck Flugzeuge gemeldet.
Wir werden wieder gezwungen zu tauchen. Dieses mal sind wir vorsichtiger und bleiben deutlich länger unter Wasser als üblich.
Außerdem ändern wir sicherheitshalber unseren Kurs. Bisher hatten wir vor relativ dicht an der englischen bzw. schottischen Küste entlang zu unserem Einsatzgebiet vorzustoßen.
Aufgrund des vermehrt auftretenden Flugbetriebes über unseren Köpfen und da die Briten nach unserer Sichtung sicher auch unseren bisherigen Kurs vorausdeuten können, entscheide ich, dass wir doch einen größeren Bogen schlagen als zuerst geplant und statt dicht unter der Küste zu bleiben und bereits auf dem Anmarsch ins Zielgebiet nach Möglichkeit die britische Küstenschiffahrt etwas zu stören auf das offene Meer ausweichen.
Das werden zwar ein paar Seemeilen extra für den Diesel, aber durch unsere ständigen erzwungenen Tauchfahrten in den letzten beiden Tagen, bei denen wir hauptsächlich die Batterien beanspruchten, haben wir ohnehin etwas Treibstoff gespart.
Gegen Mittag und mit neuem Kurs tauchen wir wieder auf und laufen bis in die Abendstunden mit großer Fahrt in Richtung offene See. Tatsächlich scheinen die Aufklärer uns verloren zu haben.
18.10 Uhr Schiff steuerbord achteraus!
Der II.WO Leutnant Schulz zeigt mit dem Finger auf den Punkt am Horizont, wo er etwas entdeckt haben will.
Alle Augenpaare auf der Brücke folgen seinem ausgestreckten Arm.
Wo denn, ich seh nix, fragt einer der Matrosen und schaut angestrengt auf die See.
Ohne Fernglas wirste auch nix sehn...Döskop, witzelt der II.WO zurück und zieht dem Matrosen grinsend die Mütze ins Gesicht.
“Na da hinten, auf 120 Grad.”
Gesichtetes Schiff...ohne Fernglas kaum am Horizont zu erkennen
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Leutnant Schulz, über seine Art von Humor kann man streiten, aber er hat auch verdammt gute Augen, das muss man ihm lassen.
Blick durch das Fernglas
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Das sieht nach Ladegeschirr und Ladebäumen aus. Das Schiff scheint ein Frachter zu sein, zumindest was man aus dieser Entfernung so aus den Umrissen und Aufbauten erkennen kann, meint der II.WO.
Verdammt gute Augen.
“Wir gehen auf Abfangkurs...beide Maschinen AK voraus!”
In der Seekarte wird der geschätzte Kurs des Schiffes markiert.
Der genaue Abfangkurs wird berechnet und Ort und Zeit des vorausberechneten Zusammentreffens in die Seekarte eingetragen.
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“Meine Herren...heute mal zur Abwechslung ein vorschriftsmäßiger Torpedoangriff wie aus dem Lehrbuch.”
Der Frachter ist ca. 8,5km von uns entfernt. Aus dieser Entfernung sieht er uns nicht, der Erdkrümmung und unserer niedrigen Silhouette sei Dank, außerdem wird es blad dunkel.
Wir gehen auf Parallelkurs und laufen mit hoher Fahrt an ihm vorbei.
Nachdem wir uns vor ihn gesetzt und einen ausreichend großen Vorsprung herausgefahren haben, wenden wir und laufen im 90 Gradwinkel direkt auf seinen aktuellen Kurs zu.
Jetzt müssen wir nur noch die Distanz verringern, während er uns direkt vor die feuerbereiten Torpedorohre fährt.
Der Ausguck auf der Brücke behält den Frachter dabei ständig im Auge und meldet etwaige Kursänderungen, so dass ich notfalls korrigieren kann.
So geht das Spielchen etwa eine halbe Stunde.
“So I.WO...wir haben uns weit genug vorgesetzt...Wende 90 Grad nach steuerbord.”
Jetzt noch 8000m direkt auf seinen Kurs zu und wir liegen in idealer Schussposition. Theoretisch.
Die Distanz zum Frachter verringert sich jetzt rapide. Bald dürfte auch er uns sehen, wenn wir noch dichter kommen und immer noch an der Wasseroberfläche sind.
“Wir gehen auf Unterwasserfahrt...Sehrohrtiefe!”
Wir sehen den Frachter zwar nicht mehr aber der Sonarmaat hört ihn
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“Sehrohr ausfahren!”
Der Frachter ist noch gut 2000m von uns entfernt. Ein Brite.
Laut Erkennungshandbuch ein Hog Island Klasse Frachter.
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Wir warten bis er näher kommt und fast im 90 Gradwinkel zu uns steht und uns seine verwundbare Flanke präsentiert. Wir sind nur noch 600 Meter von ihm entfernt.
Eigentlich unmöglich vorbeizuschießen, vorausgesetzt der Torpedo versagt nicht.
Ich werde kurz an die erste Feindfahrt erinnert und die vielen Blindgänger.
Dieses mal haben wir vorgesorgt und ausschließlich die zuverlässigeren dampfgasgetriebenen T I (G7a) an Bord, Blasenspur hin oder her.
Die Besatzung an Deck des Frachters ahnt noch nichts von dem, was sie erwartet.
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“Kommandant an Bugtorpedoraum...Rohr 1 klarmachen zum Unterwasserschuss!”
Sekunden später kommt die Meldung zurück....Rohr 1 ist klar.
“Mündungsklappen öffnen!”
.
.
.
“Rohr 1...los!”
Torpedo läuft auf den Frachter zu. Wenn sie jetzt die Blasenspur sehen ist es zu spät.
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18.54 Uhr Volltreffer
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Die Besatzungsmitglieder die kurz vor dem Einschlag noch an Deck zu sehen waren hat es regelrecht von den Beinen gerissen.
Ein großes Loch klafft mittig in der Bordwand des Britenfrachters, doch er weigert sich zu sinken.
Für den bereits angeschossenen Frachter will ich keinen weiteren Torpedo verschwenden, schließlich haben wir unsere Patrouille erst noch vor uns und da werden wir sie hoffentlich gut gebrauchen können.
Wir tauchen 500m neben dem Frachter auf. Seine Maschinen haben bereits gestoppt. Unser Torpedo hat wohl den Kesselraum geflutet.
Das 8,8er Deckgeschütz soll dem Briten jetzt den Rest geben.
Frachter unter Geschützfeuer
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Nach einem guten Dutzend Granaten gibt er auf und versinkt über den Bug im kalten Nordatlantik. Ein gruseliger Anblick, wie sich das Heck noch einmal aufrichtet, so als weigere es sich dem Rest des Schiffes in sein nasses Grab zu folgen, um dann Sekunden später doch mit diesem ekelhaft gurgelnden Geräusch von brodelndem Wasser in der Tiefe zu verschwinden.
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In der schnell einsetzenden Dunkelheit können wir keine Überlebenden ausmachen. Es ist eine mondlose, pechschwarze Nacht.
Wir laufen mit 12 Knoten Marschgeschwindigkeit zurück auf unseren alten Kurs. Rechte Freude über die erste Versenkung auf dieser Fahrt will sich nicht einstellen, bei keinem von uns.
Um 20.21 Uhr sinkt der britische Hog Island Frachter “Caribbean” mit 4195 BRT.
Preussenhusar
14.08.09, 10:50
Sehr schöner AAR und ausgezeichnet illustrierte Rahmenhandlung :top:
PH
Kurfürst Moritz
14.08.09, 12:55
Der Bericht liest sich sehr gut und ist außerdem spannend und schön illustriert!
Wünsche viel Erfolg bei der nächsten Feindfahrt und ein gutes Durchhaltevermögen für den AAR!
KM
Lewis Armistead
15.08.09, 01:06
Wirklich ein klasse Bericht! Gehört momentan mit zu meiner Lieblingslektüre!
Grüße
Herzlichen Dank für die Blumen:)
Ich freue mich ungemein, dass dieser AAR bisher so gut ankommt.
Die zweite Feindfahrt ist mittlerweile auch beendet...genauer gesagt gerade eben vor fünf Minuten zu Ende gegangen^^
Ich hoffe, dass ich morgen oder spätestens übermorgen die ausgearbeitete Version online stellen kann.
Ich hoffe, dass ich morgen oder spätestens übermorgen die ausgearbeitete Version online stellen kann.
Wir freuen uns schon darauf. :ja:
3.11.
Keine besonderen Vorkommnisse. Wir sichten den ganzen Tag über weder Schiffe noch Flugzeuge.
4.11.
Am frühen Morgen des 4. Oktober erreichen wir unser Operationsgebiet knapp 100km vor der nordirischen Küste. Hier sollen wir für mindestens 96 Stunden nach feindlichen Schiffen und Geleitzügen Ausschau halten und sie, wenn möglich bekämpfen. Wir gehen auf einen Suchkurs in einem Radius von 200km um das Zentrum des uns zugewiesenen Planquadrates.
5.11.
Der zweite Tag unserer Patrouille.
Gegen Mittag erreicht uns eine Kontaktmeldung von U-26.
Der gemeldete Kontakt ist 230km von unserer Position entfernt und läuft mit schneller Fahrt in östliche Richtung, weg von uns. Wir kommen unmöglich ran.
U-51 bei Nacht vor Nordirland
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6.11.
Dritter Tag auf Patrouille.
Gegen Morgen zieht der Himmel über uns zu. Starker Regen. Schlechte Sicht. Keine Kontakte.
7.11.
Vierter Tag der Patrouille. Wieder nur Regen, aber keine Schiffsmeldungen.
Logbucheintrag Oberleutnant Willhelm Paulsen, Kommandant U-51:
Das Glück ist uns momentan nicht hold. Morgen Früh endet unsere Patrouille und bisher hatten wir kein Glück. Selbst keine Sichtungen und alle FU-Meldungen über Kontakte liegen zu weit entfernt. Der andauernde Regen erleichtert es nicht Schiffe zu entdecken. Spätestens morgen werde ich mir Gedanken machen müssen, wie es mit dieser Feindfahrt weitergeht.
8.11.
Um 09.00 Uhr Morgens ist unsere 96 Stunden Patrouille offiziell abgeschlossen...ohne zählbare Ergebnisse. Nicht ein einziges Schiff ließ sich ausmachen.
”Pech...und schlechtes Wetter...es war beides. Hilft nichts sich darüber zu ärgern, aber wir müssen jetzt entscheiden wie es weitergeht. Wir haben noch immer jede Menge Aale und der Diesel steht bei 65%...Vorschläge?”
Wir brauchen doch bloß ein bisschen auf den englischen Funkfrequenzen Radau zu machen, dann bekommen wir sicher bald Besuch, witzelt der II.WO Leutnant Schulz und grinst dabei wie eh und je. Ihm hat unser momentanes Jagdpech die Laune nicht verhagelt.
Leutnant Weber reißt den Kopf rum und starrt den II.WO nur sprachlos an, so als hätte er dessen Scherz ernst genommen.
Ich glaube nicht, dass wir uns über “solchen Besuch” wirklich freuen können, gibt der LI Leutnant Lang etwas angefressen zurück. Die Schäden aus unserer letzten Flugzeugbegegnung reichen ihm noch, er ist nicht scharf darauf sich noch mehr Arbeit einzufangen.
Leutnant Schulz spart sich eine Antwort. Lediglich sein Grinsen wird noch ein Stückchen breiter.
In dieser Situation stelle ich meinen eigenen Plan vor, den ich mir gestern Nacht noch in der Koje zurechtgelegt hatte:
"Wir haben noch ausreichend Treibstoff, um unser Einsatzgebiet auf eigene Faust etwas auszuweiten und anderweitig unser Glück zu suchen. Ich beabsichtige unser bisheriges Patrouillengebiet jetzt zu verlassen und Kurs auf die nicht weit entfernte Irische See zu setzen, das Seegebiet zwischen den englischen und irischen Hauptinseln. Dort rechne ich mit wesentlich mehr Schiffsverkehr."
Mehr Schiffsverkehr...ja...von der Royal Navy mit Sicherheit, grummelt der LI leise vor sich hin.
Der I.WO Leutnant Weber schweigt immer noch. Sein Blick ist immer noch starr.
Nur Leutnant Schulz scheints zu freuen:
”Klasse...ich kenn da eine topp Kneipe in Liverpool...direkt am Hafen und die Weiber dort...ohh diese Weiber sag ich euch.”
Breit grinsend tappt er zurück zu seiner Wache und zeichnet noch im gehen mit seinen beiden Händen recht üppige weibliche Rundungen in Luft.
Der I.WO, der LI und der Rest der in der Zentrale anwesenden Mannschaft schauen ihm verdutzt nach.
Logbucheintrag Oberleutnant Willhelm Paulsen, Kommandant U-51:
Habe heute Morgen den leitenden Offizieren und dem Rest der Besatzung unser weiteres Vorgehen erklärt. Wir lauf in Richtung Irische See und werden versuchen möglichst tief einzudringen, um den dortigen, hoffentlich reichlicheren Schiffsverkehr zu stören.
Neuer Kurs...Irische See
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Fortsetzung folgt...
9.11./10.11.
Wir laufen mit 12kn weiter auf neuem Kurs Richtung Irische See.
Gegen halb zwölf Uhr Mittags sichten wir ein britisches Sunderland Flugboot, welches uns für knapp zwei Stunden zum Abtauchen zwingt.
Es wird eine stockdunkle Nacht.
Sonar an Kommandant...zwei Kontakte...kommen näher...direkt voraus.”
“Wir gehen auf Abfangkurs! I.WO...AK voraus!”
Um 23.28 Uhr kommen die beiden Kontakte in Sicht.
Zwei Frachter...Nationalität in der Dunkelheit nicht zu erkennen..wir müssen erst näher ran.
Beide Schiffe fahren in knapp 6000m Abstand zueinander auf parallelem Kurs.
Wir liegen mittig dazwischen und können uns erstmal nur einem von beiden widmen.
Wenn dann sein Kollege nicht schon über alle Berge ist, meint Leutnant Weber skeptisch.
Erster Frachter...ein Brite
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Wir bringen uns in Schussposition und nehmen ihn aus 700m mit dem Heckrohr auf’s Korn.
Treffer...direkt in die Ruderanlage
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Der Aal trifft den kleinen Briten viel weiter achtern als gedacht und fährt ihm direkt in seine Ruderanlage hinein...die Schraube ist gleich mit hinüber.
Entweder hatten wir nicht sauber genug gerechnet oder der Torpedo lief einfach vom Kurs ab...wir wissen es nicht...aber Hauptsache getroffen.
Der schippert nirgendwo mehr hin, grinst Leutnant Schulz.
Ich bin trotzdem nicht froh über diesen Sonntagsschuss. Eigentlich sollte dieser eine Aal den Frachter auf Grund legen. Jetzt müssen wir nachhelfen.
Das kostet Zeit, die wir nicht haben, wenn wir das zweite Schiff noch stellen wollen.
Auftauchen...Deckgeschütz klar machen!
Kaum sind wir an der Oberfläche geht es los.
Gegner funkt SSS SSS, Position und Name, schreit Funkmaat Krein!!!
“Verdammt...verdammt...das fehlt noch. Hinrich an die Flak...Deckgeschütz und Flak..gezieltes Feuer auf die Aufbauten...direkt hinter die Brücke...auf die Funkbude zielen...bringt sie zum Schweigen!!!”
Im nächsten Augenblick jagt orgelnd die erste Granate aus dem Deckgeschütz und frisst sich in die Decksaufbauten des Briten.
Gegner funkt immer noch...SSS SSS, geographische Lage, eigene Schiffskennung, kommt vom Funkmaat.
Drei weitere Granaten jagen in die Aufbauten, die längst in Flammen stehen.
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Sitzen die in einem Asbestanzug in ihrer Bude...die müssen doch schon kochen, kommt es dem I.WO erschrocken über die Lippen.
Noch zwei Granaten, dann endlich schüttelt Funkmaat Krein langsam mit dem Kopf. Er sagt kein Wort...schüttelt nur langsam den Kopf.
Der Brite schweigt.
Um 23.44 Uhr sinkt der britische Frachter Storstaad mit 2432 BRT.
Der Brite hatte bis zuletzt gefunkt.
SSS SSS, Position und Schiffskennung.
SSS SSS...der britische Funkcode für “Werde von deutschem U-Boot angegriffen”
Tapfere Schweine, meint Leutnant Weber und zieht sich die Mütze tiefer ins Gesicht, so dass ich seine Augen nicht mehr sehen kann.
Vier Überlebende in Rettungsboot
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Wenigstens sie dürften bald in Sicherheit sein. Den Notruf des Briten hat sicher jemand aufgefangen.
Wir ändern sofort den Kurs und setzen dem zweiten Frachter nach. Auf Sicht können wir das Schiff nicht mehr ausmachen, auch über das Hydrophon ist nichts mehr zu hören. War das ganze nur eine Fata Morgana?
Der hat bestimmt den Rambazamba mitbekommen, den sein Kollege veranstaltet hat und das Freudenfeuer sieht er erst recht, wenn die nicht alle auf Wache pennen, gibt der II.WO zu bedenken.
Das ist mir auch klar. Trotzdem, er muss noch in der Nähe sein, selbst wenn er abgedreht hat und mit Höchstgeschwindigkeit das Weite sucht, kann er noch nicht all zu weit sein. Nur welchen Kurs hat er eingeschlagen.
Wir setzen einen Suchkurs, tiefer hinein in die Irische See.
Wahrscheinlich denkt er wir würden nach der Funkerei schleunigst versuchen das offene Meer zu erreichen, sage ich halblaut mehr zu mir selbst als zu den Umstehenden.
Wir suchen geschlagene fünf Stunden nach dem zweiten Kontakt, als ein Schiff in Sicht kommt.
Mittlerweile ist es schon kurz vor 05.00 Uhr morgens.
Unmöglich, dass das der gesuchte Kontakt ist. Soweit können sie niemals gekommen sein und wenn sie Dynamit in ihre Kessel geschmissen hätten.
Es muss ein anderes Schiff sein. Uns ist es egal Ziel ist Ziel.
Wir nehmen es aus mittlerer Entfernung mit der 8,8er unter Feuer.
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Das Schiff wird bereits nach wenigen Treffern langsamer. Wir holen auf und umfahren es in einem Bogen. Das Schiff frisst viele Granaten.
Schiff brennt
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Um 04.59 Uhr sinkt das Motorschiff “Viking” mit 1850 BRT.
Fortsetzung folgt...
10.11.
Kaum haben wir den letzten Frachter erfolgreich auf Grund gelegt und uns ein paar Seemeilen vom Versenkungsort entfernt wird berits ein neuer Kontakt gemeldet.
“Schiff...Backbord querab!”
Man, die Jungs von der Royal Navy sind aber ganz schön auf Zack, witzelt Leutnant Schulz und spielt damit auf den Notruf der “Storstaad” an.
Möglich wäre es. Die englische Küste ist keine 50sm entfernt. Ein schnelles Kriegsschiff könnte durchaus seit den paar Stunden die seitdem vergangen sind nach uns auf der Suche sein.
Dieser verdammte Notruf wird uns noch eine Menge Ärger machen. In der Weite des Atlantiks wäre es schwer uns aufzuspüren, aber hier in diesem begrenzten Seegebiet zwischen Irland und England. Da sieht es anders aus.
Und spätestens, wenn es hell wird hetzen sie uns die Royal Air Force auf den Hals.
5.20 Uhr kommt der gemeldete Kontakt in Sicht.
Es ist nicht wie befürchtet eine Armada der Royal Navy, sondern ein friedliches Handelsschiff.
Wir bringen uns getaucht in Position und lassen den Frachter näher kommen.
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Ein 6000 Tonner.
Während das Schiff sich uns nichtsahnend nähert nehme ich die letzten Torpedoeinstellungen für die Schusslösung vor.
Heckrohr wird klar gemacht
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05.46 Uhr verlässt der Torpedo das Heckrohr. Nach 35 Sekunden Laufzeit sollte er detonieren...doch den Gefallen tut er uns nicht.
Sonar meldet, dass der Torpedo das Ziel zwar getroffen hat aber nicht gezündet hat...Blindgänger.
Wir nehmen wieder Fahrt auf und bringen diesmal unsere Bugrohre in Position.
05.53 Uhr...Doppelschuss aus Rohr 1 und 3.
Treffer
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Sekunden später trifft der zeitversetzt gefeuerte zweite Aal das Heck des Schiffes.
Schiff sinkt über den Bug
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Um 06.12 Uhr sinkt das britische Handelsschiff “British Comrade” mit 6590 BRT nach zwei Torpedotreffern.
Die Nacht der langen Messer geht zu Ende, doch das Jagdglück bleibt uns auch in den ersten Morgenstunden hold. Es scheint, als sei unsere Durststrecke vorbei.
Dennoch ist mir nicht wohl dabei, dass nun der Morgen dämmert.
Um 8.57 Uhr sichtet der Ausguck ein sich näherendes Schiff. Es läuft genau auf unseren Kurs zu. Wir müssen nicht viel anderes tun, als zu tauchen und zu warten bis es näher kommt. Fast schon zu einfach geht es mir durch den Kopf.
Als das Schiff näher kommt erkennen wir seine Nationalität...ein Norweger.
Ein Norweger also, brummt der I.WO. Ziemlich weit weg von Norwegen hier so vor England.
Dieser Norweger stellt mich vor ein kleines Dilemma. Offiziell sind wir mit Norwegen nicht im Krieg. Norwegen hat sich neutral erklärt, allerdings ist es kein Geheimnis, dass sie doch eher mit England sympathisieren.
Ein norwegisches Schiff...hier in der Irischen See. Hier fährt man nur rum, wenn man auch hier in der Gegend handeln will.
Obendrein ist dieser Norweger bewaffnet. Als ziviles Schiff, dass auf seine Neutralität pocht müsste es unbewaffnet und mit gesetzten Positionslichtern fahren. Das ist hier nicht der Fall.
“Die ganze Sache stinkt...und zwar gewaltig.”
Nach den Geschehnissen der letzten Nacht, wäre es auch denkbar, dass unser Norweger gar kein Norweger ist und die norwegische Flagge nur gesetzt hat, um sich so zu schützen, nachdem sie gestern Nacht den Notruf und die Warnung der “Storstaad” vor deutschen U-Booten in dieser Gegend aufgefangen haben.
“Wir gehen auf Angriffskurs...Rohr 1 klarmachen zum Unterwasserschuss!”
.
.
.
“Rohr 1...los!”
Torpedoeinschlag
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Sekunden später zerfetzt eine gewaltige Explosion den Norweger.
Anscheinend hatte der Norweger etwas hochexplosives geladen.
Das Schiff bricht in zwei Hälften und sinkt innerhalb von Sekunden.
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Um 09.24 Uhr sinkt ein unbekannter, unter norwegischer Flagge fahrender Frachter mit 1869 BRT nach gewaltiger Explosion. Keine Überlebenden.
Wir entfernen uns mit hoher Fahrt und arbeiten uns weiter in die irische See vor.
Nächstes Etappenziel ist die Isle of Man, genau zwischen Irland und England.
Gegen 10.40 Uhr sichten wir erneut ein Schiff. Es fährt dicht zur Küste der Isle of Man.
Wir nähern uns dem britischen Küstenmotorschiff auf Tauffahrt auf 600m und feuern einen Torpedo.
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Und wieder werden wir daran erinnert, dass auch wenn es noch so gut zu laufen scheint man nie etwas zur reinen Routine werden lassen sollte.
Gerade als wir noch das sinkende Schiff betrachten, werden wir selbst zum Gejagten.
Wir wussten, dass Navy und Air Force nach den Ereignissen der letzten 12 Stunden auf uns Jagd machen werden und trotzdem wurden wir unvorsichtig.
Ein britischer Blenheim Bomber, entdeckt unser Sehrohr bzw. erkennt unser U-Boot durch die Wasseroberfläche und attackiert uns mit Bordwaffen und Bomben.
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Die erste Bombe verfehlt uns knapp. Wir werden ordentlich durchgerüttelt. Durch die Druckwelle der Explosion platzen ein paar Nieten ab.
“AAALLLAAARRRMMM!!!...Auf Tiefe gehen...Sehrohr einfahren...loslos”
Ein erneuter Überflug. Eine zweite Bombe fällt...doch wir sind inzwischen zu tief getaucht, als dass sie uns noch etwas anhaben könnte.
”Schwein gehabt I.WO.”
Leutnant Weber nickt still und wischt sich erstmal mit der Hand über die Stirn.
Ich glaub unsere Reservierung in Liverpool können wir wohl streichen, was? Die Tommys scheinen uns nicht mehr zu mögen, witzelt Leutnant Schulze, der II.WO grinsend wie eh und je.
Wir bleiben nach diesem Angriff getaucht.
Unsere Batteriekapazität ist durch die ganzen Tauchfahrten der letzten Stunden allerdings schon stark gesunken und liegt nur noch bei 50%. Wir müssen Batterie sparen und bewegen uns nur mit langsamen mit 3kn vorwärts, um zumindest bis zum Abend damit auszukommen.
14.57 Uhr meldet der Sonarmaat ein Schraubengeräusch an Backbord. Er hört eindeutig einen Frachter heraus. Aufzutauchen und ihn über Wasser abzufangen wagen wir wegen der akuten Flugzeugbedrohung nicht. In Unterwasserfahrt, mit bereits schwächelnden Batterien kommen wir nicht an ihn heran.
”Müssen ihn laufen lassen Jungs...hilft nichts.”
Die Besatzung ist nicht wirklich traurig darüber.
Um 17.28 Uhr wird wieder ein Sonarkontakt gemeldet. Dieser ist für uns zu erreichen, läuft er doch direkt auf unseren Kurs zu und wir müssen nur minimal korrigieren.
Gut 15 Minuten später kommt das Schiff in Sicht.
Durch das Sehrohr erkennen wir ein großes britisches Handelsschiff.
Es transportiert militärische Rüstungsgüter. Auf dem Oberdeck können wir mehrere festgezurrte Panzer erkennen. Ein schönes und vor allem kriegswichtiges Ziel.
”Kommandant an Bugtorpedoraum...Rohr 2 und 4 bewässern.”
Diesem Brocken verpassen wir gleich von Anfang an zwei Aale.
Die Klarmeldung aus dem Torpedoraum trifft ein.
”Rohr 2 und 4...los!”
Der LI hat wieder seine Stoppuhr bereit.
30 Sekunden
25...
20...
15...
10...
5...
....Torpedoeinschlag...
...
...
...10 Sekunden drüber.
Blindgänger!
Einer der Aale trifft
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Ein dritter Torpedo muss es richten.
Diesmal sitzt er.
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Um 18.02 Uhr sinkt der 7418 BRT große Militärtransporter “William Hankins”.
Logbucheintrag Oberleutnant Willhelm Paulsen, Kommandant U-51:
Unsere Batterieleistung ist inzwischen auf unter 20% gesunken.
Mit langsamer Fahrt schleichen wir davon.
Um 21. 15 Uhr wagen wir im Schutze der rasch einsetzenden Nacht aufzutauchen.
Laufen mit beiden Maschinen AK noch tiefer in Irische See hinein und lassen die Isle of Man hinter uns. Wir müssen zusehen, dass wir unsere Batterien über Nacht wieder geladen bekommen. Morgen werden wir sie wieder brauchen.
P.S. Wir können nur hoffen, dass die uns jagenden Briten nicht damit rechnen, dass wir es wagen uns noch weiter in die Höhle des englischen Löwen vorzuwagen.
Puh...das war's mit den heutigen Updates.
Gerade ist mir Word mit einem fast fertigen Abschnitt abgeschmiert, darum gibt es den Rest erst Morgen:tongue:
Es werden für den Rest der zweiten Feindfahrt wohl noch zwei Updates werden.
Ist es in SH4 tatsächlich eingebaut das Schiffe eine Falsche Flagge hissen oder habt ihr nur kaschiert das ihr vergessen habt einen blick auf die Flagge zu werfen?
Das gibt es tatsächlich.
Im Default-SH4 fahren japanische Schiffe unter amerikanischer Flagge als Uboot-Falle.
Japp, der werte Amon hat Recht.
So ist es z.B. bei Hilfskreuzern üblich eine falsch Flagge zu setzen, um sich als neutrales oder verbündetes Schiff auszugeben und so den nichtsahnenden Gegner zu überraschen.
In der Realität blieb es nicht nur beim Wechseln der Flagge. Teilweise wurde das gesamte Schiff, was Aufbauten und Anstrich anging "umgetarnt" um einem anderen fendlichen Schiffstyp für den man sich ausgeben wollte möglichst ähnlich zu sehen. Es wurden teilweise falsche Masten und "blinde" also falsche Schornsteine aufgestellt. Auch die Bewaffnung wurde größtenteils versteckt gehalten, hinter aufklappbaren Bordwänden waren ausschwenkbare Geschütze verborgen.
Wen der deutsche Hilfskreuzer-Krieg interessiert, dem kann ich das Buch "Gespensterkreuzer HK 33 - Hilfskreuzer Pinguin auf Kaperfahrt" wärmstens empfehlen.
Ich besitze es selbst ebenfalls. Für Interessierte eine lohnende Anschaffung.
Hier ein kleiner Vorgeschmack http://www.schlachtschiffe.de/pinguin.htm
Ob der Norweger in diesem Fall nun wirklich ein waschechter Nordmann war oder nur ein verkappter Engländer weiß ich auch nicht^^
Zumindest bekam ich nach meiner Rückkehr von der Seekriegsleitung keinen Anschiss, dafür.
Versenkt man in diesem Mod zu viele Neutrale oder schlimmer gar Verbündete...jaja auch das solls geben...muss man mit Degradierungen oder sogar dem vorzeitigen Ende der U-Boot-Karriere rechnen. Das geht recht flott wenn man nicht aufpasst.
Nein...das Schiff wurde mir auf der Seekarte nach seiner Sichtung auch als "Rot" also feindlich markiert, während neutrale Schiffe "Grün" markiert werden.
Von daher war der Angriff schon gezielt.
Hmm die hätten damals so tun sollen als wär die Bismark nur nen getarnter Britischer Pott=D dann wäre sie vielleicht am leben geblieben
Hindenburg
16.08.09, 13:31
Klasse Updates. Macht richtig Spaß mitzulesen. :) Und jetzt versenkt die Ark Royal! Nein, nicht den alten Frachter... die Andere. :P
Klasse AAR! gefällt mir richtig gut, nur weiter so.....
Glück Auf!
Spartakus
Klasse Updates. Macht richtig Spaß mitzulesen. :) Und jetzt versenkt die Ark Royal! Nein, nicht den alten Frachter... die Andere. :P
Wir werden unser Bestes geben, sollte sie sich in Zukunft vor unsere Torpedorohre wagen :D
Kurfürst Moritz
16.08.09, 14:10
Sehr schön!
Bitte weiter so! ;)
11.11.
Gegen 02.10 Uhr Nachts meldet der Sonarmaat einen Kontakt auf Steuerbord.
Wir setzen über Wasser und im Schutze der Dunkelheit einen Abfangkurs.
Erst auf kurze Entfernung ist das Schiff auch mit dem bloßen Auge zu erkennen.
Es handelt sich um einen mittelgroßen Frachter unter französischer Flagge, der äußerst langsam vor sich hinkriecht und relativ tief im Wasser liegt. Möglicherweise ist er beschädigt oder einfach nur überladen. Auf dem Oberdeck stapeln sich jedenfalls allerhand Kisten und Ballen.
Anscheinend ist er unbewaffnet.
Eine Tauchfahrt wollen wir vermeiden. Unsere Batterien sind noch längst nicht wieder geladen und wir brauchen bis zum Morgengrauen jede Minute über Wasser, um sie weiter aufzuladen.
”I.WO...wir fahren einen Überwasserangriff.”
Deckgeschütz, fragt Leutnant Weber?
Ich schüttle den Kopf.
Wir haben nur noch eine Handvoll 8,8cm Granaten. Die Jagd der letzten 24 Stunden hat unsere Vorräte stark dezimiert.
Die reichen nicht für den Frachter vor uns. Wir würden ihn damit wohl nur in Brand schießen und müssten dann trotzdem noch einen Aal rausjagen, um ihm den Rest zu geben und sicher zu versenken.
”Torpedos...Doppelschuss.”
Der Franzose sieht uns nicht kommen, als wir uns ihm über Wasser nähern.
Bei denen stehen wohl nur noch der Rudergänger und ein Wachoffizier auf der Brücke...der Rest pennt in den Kojen. Typisch Handelsschiffe...keine Disziplin die Jungs, grinst Leutnant Schulze der II.WO.
”Rohr 1 und 3 klarmachen zum Überwasserschuss. Dem dicken Franzosen verpassen wir besser zwei.
.
.
.
Rohr 1 und 3....los!”
Die Zeit tickt runter...nichts passiert.
”Verdammt...jetzt geht das wieder los. Elende Mistdinger...deutsche Wertarbeit...pah”
Ich koche innerlich. Zwei Blindgänger auf einmal.
Bisher war unsere Quote auf dieser Fahrt doch ausgesprochen gut gewesen und jetzt das.
Doch zum Ärgern bleibt erstmal keine Zeit. Der Franzose wartet noch darauf bedient zu werden. Dort drüben an Bord hat man immer noch nichts mitbekommen. Das ist unser Glück, denn es ermöglicht uns sofort einen zweiten Versuch zu starten.
Rohr 2 und 4 sind noch geladen.
Wir feuern einen zweiten Doppelschuss.
Torpedoeinschlag...Sekunden später sitzt auch der zweite etwas weiter achtern.
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Um 02.39 Uhr sinkt der französische mittlere Frachter “Dantes” mit 5801 BRT südlich der Isle of Man. Mit insgesamt vier Torpedos teuer erkauft.
Lange haben wir nicht Zeit, um uns über diesen zweifelhaften Erfolg zu freuen oder auch zu ärgern, je nachdem, wie man es betrachten will.
Es ist 3.20 Uhr als vom Sonar mehrere schnell näherkommende Kontakte gemeldet werden.
Vier, doch wir haben nach der Pleite mit dem Franzosen nur noch einen lausigen Torpedo übrig.
Mit den paar 8,8er Granaten ist auch nicht viel anzufangen, das langt höchstens noch für ein Fischerboot.
Dennoch wollen wir uns das erstmal näher ansehen, vielleicht haben wir Glück.
Auf Überwasserfahrt gehen wir auf Abfangkurs bis wir Sichtkontakt aufnehmen können.
Bereits wenige Minuten später können wir schemenhaft in der Dunkelheit die rasch größer werdenden Umrisse der Schiffe erkennen.
Sieht irgendwie nicht wie Handelsschiffe aus, witzelt der II.WO, als er sein Fernglas wieder absetzt.
Kriegsschiffe...eher gesagt Hilfskriegsschiffe. Vier bewaffnete Trawler.
Das waren vor dem Krieg einmal Fischkutter oder Schlepper die nachträglich bewaffnet wurden und jetzt hauptsächlich für den Küstenschutz oder Hafensicherung eingesetzt werden.
Auch U-Boot-Jagd gehört mit in ihren Aufgabenbereich.
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”Nichts für uns...wir gehen auf Tauchfahrt...Alle Mann einsteigen...I.WO...Kursänderung...60 Grad Backbord...Maschinen langsame Fahrt...wir setzen uns ab.”
Doch die vier Hilfskriegsschiffe machen es uns nicht so leicht wie gehofft und machen unsere Kursänderung mit. Sie laufen immer noch auf unsere Position zu.
Haben sie uns an der Wasseroberfläche entdeckt bevor wir tauchen konnten?
Gut möglich, dass irgendeiner auf den vier Schiffen uns entdeckt hat. Die sind auf jeden Fall deutlich wachsamer als die verschlafenen Franzosen.
Höchstwahrscheinlich suchen die sogar genau nach uns, nach all dem was in den letzten 24 Stunden hier in der Irischen See passiert ist, meint der I.WO.
Ja...das böse, gefährliche deutsche U-Boot, dass sich an Churchills Hintereingang zu schaffen macht, witzelt Leutnant Schulze und grinst dabei zweideutig.
Die vier bewaffneten Hilfskriegsschiffe beginnen in unmittelbarer Nähe zu unserer Position mit Suchscheinwerfern die Wasseroberfläche abzusuchen.
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Eines der Schiffe kommt uns dabei gefährlich nahe und läuft auf uns zu.
”Einen von denen nehmen wir noch mit...Rohr 1 bewässern...neuer Kurs...25 Grad nach Steuerbord...auf Schleichfahrt gehen.”
Langsam und möglichst geräuschlos versuchen wir uns in Angriffsposition vorzuarbeiten.
Die Torpedolauftiefe stellen wir nur auf 1 Meter ein. Diese für Küstengewässer gebauten Schiffe haben nur minimalen Tiefgang. Einen Fehlschuss, weil unser Aal zu tief unter dem Ziel hindurchläuft wollen wir nicht riskieren. Das ist immerhin unser letzter Torpedo. Einen zweiten Versuch haben wir nicht.
”Rohr 1...los!”
Die Distanz ist minimal. Weniger als 350 Meter trennen uns von dem Hilfsschiff.
Noch haben sie unser ausgefahrenes Periskop nicht entdeckt. Ihr Suchscheinwerfer leuchtet in eine andere Richtung.
Treffer
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Die gesamte Bugpartie ist aufgerissen und gewährt tiefen Einblick in das Innere des Schiffes.
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Nur Sekundenbruchteile nach dem Einschlag heulen die Alarmsirenen auf dem getroffenen Schiff los. Auch die anderen Schiffe stimmen mit ein, erhöhen ihre Fahrt, lösen ihre Formation auf und stieben in alle Richtungen davon. Sie wollen wohl einem eventuellen zweiten Angriff unsererseits vorbeugen...unnötig...wir haben doch nichts mehr.
Der Suchscheinwerfer des getroffenen Schiffes schwenkt herum, in die Richtung aus welcher der Torpedo kam. Sie entdecken unser immer noch ausgefahrenes Sehrohr und eröffnen sofort das Feuer. Das Schiff beginnt bereits zu sinken und doch kämpfen sie noch.
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”Sehrohr einfahren...auf Tiefe gehen...30 Meter!”
Langsam und möglichst lautlos entfernen wir uns auf entgegengesetztem Kurs. Wir ändern in kurzen Abständen immer wieder den Kurs und entfernen uns im Zickzackmuster.
Unter Wasser können wir die Sinkgeräusche des Briten hören.
Da säuft er ab der Kleine, stellt der II.WO Leutnant Schulze grinsend fest.
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Um 03.52 Uhr sinkt das britische Hilfskriegsschiff, ein bewaffneter Trawler mit 530 BRT.
Die Schiffe sind offenbar nicht mit Sonar ausgestattet. Zumindest werden wir von ihnen nicht angepeilt. Sie kreuzen zwar an der Wasseroberfläche umher und suchen diese mit ihren Suchscheinwerfern ab, wirklich unsere Verfolgung aufnehmen können oder wollen sie aber nicht.
Nach zweistündiger Unterwasserfahrt wagen wir es wieder aufzutauchen und laufen mit beiden Maschinen AK bis zum Sonnenaufgang um Abstand zwischen uns und mögliche Verfolger zu bringen. Erst mit Anbruch des Tages gehen wir wieder auf 12kn Marschfahrt, um Treibstoff zu sparen.
Langsam aber sicher erreichen unsere Dieselvorräte den kritischen Punkt und wir müssen uns Gedanken um den Rückmarsch machen.
Kurfürst Moritz
16.08.09, 16:56
Schöne Erfolge habt Ihr erzielt in der Hölle des Löwen!
Passt nur auf, dass die Trawler das nächste Mal nicht mit großen Schleppnetzen Jagd auf Euch machen! ;)
Hehe:D
Ich muss die Jagd vielleicht für diesesmal wegen akuten Torpedomangels einstellen, aber das heißt ja noch lange nicht, dass die anderen deswegen auch plötzlich nur noch Däumchen drehen. Nein nein^^
Noch sind wir nicht heil zu Hause;)
Noch ist dieser 11.11.1939 nicht vorbei...eigentlich hat er gerade erst angefangen.
Logbucheintrag Oberleutnant Willhelm Paulsen, Kommandant U-51:
Haben heute in den frühen Morgenstunden unseren letzten Torpedo abgefeuert.
Unser Dieselvorrat ist auf knapp unter 40% gesunken. Müssen Rückmarsch antreten.
Zwei mögliche Wege stehen uns offen. Zurück durch die irische See, oder weiter auf Südwestkurs zur Südflanke Irlands und anschließend an der irischen Küste entlang Richtung Norden.
Entscheiden uns für den längeren, aber vermutlich sichereren Weg um Irland herum.
Bisher insgesamt sehr zufriedenstellende Fahrt.
P.S. Jetzt heißt es nur noch heil und an einem Stück nach Hause kommen.
So vergeht der Morgen.
Elfter Elfter elf Uhr elf...Faschingsanfang, platzt der II.WO plötzlich heraus. Wie wärs, sollen wir ein paar Girlanden am Turm anbringen, wäre doch passend...oder nicht? Sprachs und grinste wie eh und je.
Der Vormittag vergeht ohne, dass etwas nennenswertes passiert. Der frühe Nachmittag hat es dafür aber dann wieder in sich.
13.30 Uhr, Rauchfahne Backbord voraus...korrigiere...zwei...Rauchfahnen...drei...vier...jede Menge...das hört gar nicht mehr auf...mindestens ein Dutzend...mehr...viel mehr, schreit einer der Matrosen auf Wache.
Machen sie gefälligst anständig Meldung Mann, schnauzt ihn der LI an, der ebenfalls gerade auf der Brücke ist.
Er war wohl hauptsächlich sauer, dass er das ganze nicht zuerst gesehen hatte und dem jungen Matrosen den Vortritt lassen musste.
Kommandant auf die Brücke, schreit Leutnant Lang durch das Tumluk hinunter.
Ich eile aus der Zentrale die Leiter über den Turm hoch, quetsche mich durch das Turmluck und schnappe mir ein Fernglas von einem der Wachmatrosen.
”Was gibts LI?”
”Rauchfahnen Backbord voraus, um die 30 Stück...vermutlich Geleitzug.”
Ich beobachte das Bild mit dem Fernglas.
"Verdammt...gerade jetzt wo wir keine Torpedos mehr haben läuft uns so ein dicker Brocken über den Weg...verdammt.
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Es hilft nichts...wir können nichts machen...verdammt.
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Kommandant an Funkmaat...setzen sie eine verschlüsselte Kontaktmeldung ab.
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Geleitzug gesichtet...mindestens 30 Schiffe...Geschwindigkeit...6kn...Kurs NNW...aktuelle Position...U-51...Oberleutnant Paulsen.
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Funkspruch verschlüsseln und sofort absetzen.
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Wir gehen auf Tauchfahrt und Gegenkurs, sobald die Kontaktmeldung abgesetzt ist...nicht dass uns die Brüder da drüben noch spitz kriegen. Vielleicht hat ein anderes Boot das Glück an den Geleitzug ranzukommen.”
Der Kontakt via Sonarpeilung...ein Geleitzug.
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Der Geleitzug besteht aus 25 Handelschiffen. Schön fein und säuberlich in 5er Marschkolonnen zu je 5 Schiffen aufgereiht. Frachter, Tanker, Truppentranporter...alles ist dabei.
Im Zentrum die wertvollsten Schiffe wie Tanker. Rundherum...vorne, hinten und an den Flanken laufen Kriegsschiffe als Geleitschutz.
Sie sollen mögliche Angreifer aufspüren und abdrängen, bevor sie nahe genug für einen Angriff an die Handelsschiffe herankommen können.
Mindestens sechs Kriegsschiffe sichern diesen Geleitzug ab.
Blick auf Marschkolonnen
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Ein sichernder A&W - Klasse Zerstörer
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Der dickste Brocken in der Sicherung des Geleitzuges ist ein Schlachtschiff der Queen Elizabeth Klasse mit 36.000 Tonnen...vermutlich die HMS Warspite, ein Veteran noch aus dem Ersten Weltkrieg. Gegen moderne Großkampfschiffe kann sie trotz nachträglicher Modernisierung nicht mehr mithalten, weshalb solch alte Schiffe mehr und mehr Unterstützungs- und Sicherungsaufgaben übernehmen, um die modernen Einheiten von solchen Aufgaben zu entlasten.
HMS Warspite
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Das wäre ein äußerst lukratives Ziel für uns gewesen...allen voran das alte Schlachtschiff, aber auch im Geleitzug selbst lachten uns einige dicke fette Tanker äußerst einladend an.
Wir ändern unseren Kurs, um dem Geleitzug auszuweichen. Da wir mangels Torpedos nicht angreifen können, war das Absetzen der Kontaktmeldung das einzige was wir tun konnten. Für uns muss die Devise jetzt lauten unentdeckt zu bleiben...leider.
12.11.
Nachdem wir den britischen Geleitzug passiert haben ohne entdeckt zu werden liefen wir die ganze Nacht mit 12kn Marschfahrt auf südwestlichem Kurs und verließen schließlich die Irische See.
Eigentlich wollten wir nur noch sicher nach Hause kommen. Jemand wollte uns da allerdings einen Strich durch die Rechnung machen.
12.19 Uhr
“Fliegeralarm...ALARM....FLUUUUUUTEN!!!”
Nur Augenblicke nachdem der letzte Rest von U-51 unter den Wellen verschwindet schlägt eine Fliegerbombe genau über dem abtauchenden Boot ein und detoniert in einer riesigen Wassersäule.
”Scheiße!”
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Das Boot wird heftig durchgeschüttelt...die Besatzung reißt es von den Beinen...alles was nicht angeschraubt ist fliegt durch die Gegend.
Nieten platzen ab...prallen wie Geschosse von den stählernen Wänden des Druckkörpers ab...ein Matrose wir von einem Querschläger am Bein erwischt...ein Schmerzensschrei.
”SAAANNNNNIIII”
Die Beleuchtung flackert...fällt ganz aus...Sekundenlang ist es stockdunkel im Boot...Rohrleitungen bersten...
...”WASSEREINBRUCH im Maschinenraum!!”
”Rohrmanschetten her...LOS SCHNELL!!”
Die Meldungen überschlagen sich...alles schreit durcheinander...
”Eineinhalb Fuß Wasser im Maschinenraum...steigt an...wo bleiben die Manschetten verdammt nochmal!”
”LI...Lenzpumpen anwerfen...pumpt raus was ihr könnt...I.WO...Tiefe halten...wir dürfen nicht weiter absacken!”
”Boot sinkt auf 80 Meter...90 Meter...sackt weiter...”
”Maschinenraum an Kommandant...E-Maschnie ausgefallen...”
”Boot sackt weiter...jetzt bei 120 Meter...”
”Was ist mit den Lenzpumpen?”
”140 Meter...sinkt weiter...ohne Maschinen und damit Tiefenfahrt sind die Tiefenruder nutzlos...scheiße...150 Meter...”
Weitere Nieten platzen ab...im Boot nur noch Licht über Taschenlampen.
”ANBLASEN...verdammt ich sagte ANBLASEN!!!!”
”Boot sinkt weiter...160 Meter...”
”Nochmal anblasen...LOS!”
”Pressluft auf 50% gesunken...45...40...!"
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.
”Boot sackt nicht weiter...hat angehalten auf 175 Meter...wir steigen langsam...170 Meter...165...160 Meter..."
Es wird ruhig im Boot...man hört nur noch das stoßweise Atmen der Männer.
Der I.WO Leutnant Weber hält verkrampft seine Mütze zwischen den Händen...sie ist völlig zerknüllt.
"Maschinenraum an Kommandant...Wassereinbruch gestoppt...Lenzpumpen arbeiten!”
”Langsam auf 30 Meter aufsteigen und in dieser Tiefe einpendeln."
Wohl kein neuer Tiefenrekord, was? Leutnant Schulz kann schon wieder Späßchen machen.
Langsam pendelt sich das Boot auf 30 Meter ein.
Der Wassereinbruch wurde gestoppt, die Lenzpumpen arbeiten daran das eingedrungene Wasser abzupumpen.
”Schwein gehabt Manfred...Schwein gehabt. Wir habens überstanden Jungs...wir habens überstanden.”
Die Besatzung ist stehend k.o.
Wir bleiben bis zum Einbruch der Dunkelheit auf der Stelle in 30 Metern Tiefe liegen.
Sollen die Tommys denken sie hätten uns erwischt.
Wir können ohnehin nirgendwo hin.
Die E-Maschinen für die Unterwasserfahrt sind ausgefallen.
Die Dieselmaschinen haben Wasserschaden erlitten.
Der Wassereinbruch im Maschinenraum wurde gestoppt, das eingedrungene Wasser abgepumpt.
Wir haben 8 Verletzte zu beklagen...jeder sechste der Mannschaft.
Hauptsächlich Schürfwunden und Prellungen. Matrose Griebel bekam eine Niete an den Oberschenkel, die sich gut 1cm tief in das Fleisch gebohrt hat.
Der Sanni hat sie unter Taschenlampenlicht herausoperiert. Matrose Griebel hat davon glücklicherweise nichts mitbekommen...die Morphiumdosis hat ihn umgehauen.
Der Funkmaat Bauer hat sich zwei Rippen gebrochen und Bootsmann Hinrichs unser Flakschütze das rechte Handgelenk.
”Wir hatten Glück...ein oder zwei Meter weniger Wasser zwischen uns und der Fliegerbombe und die Druckwelle hätte uns voll erwischt und das wärs gewesen mit U-51...versenkt durch Fliegerangriff südlich von Irland...nein...soweit sind wir noch nicht.”
Wir nutzen die Zwangspause, um so viel als möglich zu reparieren. Die gesamte Besatzung vom Kommandanten bis zum Smutje ist miteingebunden, packt da mit an, wo gerade eine Hand gebraucht wird.
Als wir nach über sieben Stunden kur vor 21.00 Uhr auftauchen, ist das Boot zumindest wieder fahrbereit...allerdings mit Einschränkungen.
Die E-Maschinen sind noch immer beschädigt und werden wohl erst in frühestens 6 Stunden wieder einsatzfähig sein.
Der Diesel läuft nach seinem Wasserschaden, allerdings nicht mehr auf Höchstleistung.
Selbst auf voll AK voraus machen wir nur noch max. 14 Knoten, statt wie vorher 18 Knoten.
Unsere 3 “Schwerverletzten” werden aus den Wachen herausgenommen, um sich etwas erholen zu können. Die, welche nur Kratzer abbekommen haben schieben weiter Dienst. Wir können es uns nicht leisten zu viele Leute abzuziehen.
Angeschlagen laufen jetzt auf Nordkurs die irische Westküste hinauf und hoffen möglichst keine weitere Feindberührung mehr zu haben.
13.11.
E-Maschinen sind wieder klar.
Außerdem erreicht uns in den Morgenstunden eine FU-Meldung vom BdU, als Antwort auf unsere Kontaktmeldung.
Wir haben Erlaubnis in den Heimathafen zurückzukehren.
Das hatten wir ja ohnehin vor.
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14.11. - 16.11.
Keine besonderen Vorkommnisse.
Sichten am 15.11. Eine Rauchfahne an Steuerbord, lassen das Schiff aber laufen.
Ohne Torpedos und angeschlagen muss das nicht mehr sein.
Heil Heim kommen heißt die Devise.
17.11.
Es ist 23.59 Uhr, noch am Vortag also und ich liege in meiner Koje und hänge meinen eigenen Gedanken nach.
”ALAAAAARM!!!”
Im nächsten Augenblick reißt mich ein Granateneinschlag und das Geräusch aufspritzenden Wassers aus meinen Gedankengängen.
Der I.WO kommt die Turmleiter förmlich heruntergestürzt und reißt dabei noch das Turmluk zu. Am Boden der Zentrale, am Fuß der Leiter liegen drei weitere Männer...die Mitternachtswache.
Sofort Alarmtauchen, schreit der I.WO den Männern an den Tiefenrudern zu.
Britischer Zerstörer...ist von achtern an uns herangelaufen...konnten ihn in der Dunkelheit nicht entdecken...erst als er das Feuer auf uns eröffnet hat und wir das Aufblitzen seines Mündungfeuers sahen, erklärt Leutnant Weber die Situation.
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Das Sonar, unsere stärkste Waffe bei Nacht konnte ihn ebenfalls nicht ausmachen. Direkt nach achtern sind wir taub was Sonarkontakte angeht, da unser eigenes Schraubengeräusch alles andere übertönt. So konnte sich der Zerstörer unbemerkt heranpirschen.
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”Wir gehen auf Tiefe...100 Meter...Schleichfahrt...neuer Kurs 270 Grad.”
Tiefer will ich nicht...wir sind bereits angeschlagen. Der britische Zerstörer überläuft uns...peilt uns an...”Ping...Ping”
Wasserbomben fallen...Explosionen...aber das Boot hält stand. Keine Schäden.
Wir ändern den Kurs...geben jetzt volle Kraft, der Zerstörer zeigt uns sein Heck und hört uns nicht und wieder zurück auf Schleichfahrt als er sich wieder nähert.
Noch einmal überfährt er uns in dichtem Abstand...wieder Wasserbomben...dieses mal schon weiter entfernt.
Noch eine Kursänderung von uns und zwei Minuten danach noch einmal eine Wende.
Langsam wird das Geräusch des über uns durch das Meer pflügenden Zerstörers leiser.
Einmal noch zieht er eine Schleife und kommt uns sehr nah, kann uns aber nicht mehr aufspüren.
Minute um Minute entfernt er sich weiter.
Nach gut einer Stunde Katz- und Mausspiel ist von ihm nichts mehr zu hören.
Wir bleiben noch zwei Stunden auf Tauchfahrt, dann wagen wir das Auftauchmanöver. Vom Zerstörer ist nichts mehr zu sehen.
”Langsam ist unser Glück aufgebraucht I.WO, wird Zeit, dass diese Fahrt zu Ende geht.”
18.11. - 19.11.
Langsam erreichen wir sicherere Gewässer und befinden uns Mittlerweile in der Nordsee. Heimatliche Gewässer.
Noch einmal um Dänemark herum und ein paar Seemeilen gen Süden durch die Ostsee und wir sind zu Hause.
20.11.
Gegen 03.00 Uhr morgens sichten wir die Leuchtfeuer vor der Kieler Hafeneinfahrt.
Eine ereignisreiche Feindfahrt mit viel Glück, aber auch Pech geht zu Ende.
Unsere Verletzten werden direkt nach dem Einlaufen in das Flottillenlazarett transportiert und unser Boot wird wohl auch erstmal kräftig überholt und ausgebessert werden müssen. Dieses mal war es mehr als nur ein kleiner Kratzer.
U-51 kurz vor dem Einlaufen in Kiel
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32526 BRT...ein gutes Ergebnis...auch dank deutlich weniger Blindgänger gegenüber der ersten Feindfahrt.
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Insgesamt haben wir nun 51.695 BRT versenkt und stehen damit nun auf Platz 2 was die Liste der U-Boot-Asse angeht.
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Sobald das Boot repariert ist wird es auf die dritte Feindfahrt gehen. Mal schauen ob uns der BdU zumindest Weihnachten noch zu Hause verbringen lässt oder uns schon vorher wieder rausschickt.
Dramatische Schilderung und tolle Bilder! Besser als jeder Film!
Viel Erfolg bei den weiteren Feindfahrten.
Sehr schlne Bericht richtig zum mitfiebern!
Teddy Suhren
17.08.09, 01:12
Obwohl Ihr mit diesem Szenario mir mein Comeback im November versaut habt, bleibt mir nur zu sagen: Weiter so! Sehr schöner Text und wunderbare Bilder! Viel Erfolg und fette Beute!
Lewis Armistead
17.08.09, 14:03
Solche Ausreden zählen nicht werter Herr Suhren ;)
Wenn ich die ganzen parralel gelaufenen HoI Deutschland AAR's zählen würde... die Leserschaft giert stets nach mehr :D
Aber ich stimme zu, toller AAR vor allem als Erstlingswerk
RumsInsFeld
17.08.09, 15:00
Toll, macht wirklich Freude zu lesen! :)
Ersteinmal herzlichen Dank an alle. Es freut und motiviert ungemein, wenn man weiß, dass jemandem diese kleinen Geschichten angenehme Unterhaltung bescheren.
Obwohl Ihr mit diesem Szenario mir mein Comeback im November versaut habt, bleibt mir nur zu sagen: Weiter so! Sehr schöner Text und wunderbare Bilder! Viel Erfolg und fette Beute!
Solche Ausreden zählen nicht werter Herr Suhren ;)
Wenn ich die ganzen parralel gelaufenen HoI Deutschland AAR's zählen würde... die Leserschaft giert stets nach mehr :D
Aber ich stimme zu, toller AAR vor allem als Erstlingswerk
Auch hier kann ich voll zustimmen.
Ich schreibe nicht nur gerne, sondern lese auch selbst mit ebensolcher Begeisterung. Einen treuen Leser hättet ihr in mir auf jeden Fall sicher:)
Ernst Bauer muss sich aber mal mit versenkungen ranhalten =D
Das war ja nichtmal nen Schiff was der versenkt hat eher nen Ruderboot =D
Ernst Bauer muss sich aber mal mit versenkungen ranhalten =D
Das war ja nichtmal nen Schiff was der versenkt hat eher nen Ruderboot =D
Wieso versenkt, eher bei der Hafenausfahrt versehentlich gerammt :)
Ruprecht I.
17.08.09, 18:28
Er unterhält Uns.
Er darf fortfahren.
Lewis Armistead
17.08.09, 23:19
Und dieser Bauer gehört damit noch zu den 11 U-Boot-Assen, da frage ich mich wie die Quoten der anderen aussehen... noch Fragen warum die man die Atlantikschlacht letztlich verloren hat :D
ich schätze er wird noch in fahrt kommen
http://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Bauer_(Marineoffizier)
=D
Werter Sonic, auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen ich finde euren AAR sowie den letzten von Teddy Suhren höchst interessant.
Das letzte Mal, als ich ne U-Boot-Simulation spielte, war vor, weiss Gott, wieviel Jahren.Keine Ahnung, ob das SH I war, aber ich kann mich noch entsinnen, dass ich mal mit nem amerikanischen Boot mitten in einem japanischen Kriegsschiffsgeleit für die Shokakku war und dann einfach aufs Geratewohl nen Viererfächer auf den Träger abschoss und dann die irre Meldung von drei Blindgängern hatte, da der vierte dran vorbeilief und witzigerweise nen Zerstörer traf. Da war dann die Hölle los und ich konnte mich nur mühsam da rausklamüsern auf Höchsttiefe ohne noch einen Torpedo zu haben. Mit etlichen Schäden lief ich dann in Manila wieder ein und konnte es nicht glauben, dass ich statt des Trägers nur nen läppischen Zerstörer erwischt hatte. Ich war damals ziemlich gefrustet und spielte das Teil dann lange nimmer. Mittlerweise sind die Disks fragmentiert und ich kanns nimmer installieren.
Aber ich gedenke mir trotzdem nicht das SH4 zu kaufen, da ich jetzt schon ne viel zu grosse Sammlung habe und mit etlichen Spielen ausgelastet bin.
Daher freue mich immer über gute AARs anderer Spiele.
herzliche grüsse
Hohenlohe, der diesen AAR sehr geniesst...*lächel*:cool::smoke:
Hindenburg
18.08.09, 00:35
Spannend, aufregend, mitreissend, interessant und einfach vielseitig. Ein AAR, von dem ich nicht die Finger lassen kann. Nur eine Bitte... passt mir auf U-51 bitte auf, Kommandant! :) Ich will noch viele siegreiche Feindfahrten sehen.
Herzlichen Dank für die rege Anteilnahme um das Schicksal von U-51.
Ich werde versuchen nicht noch mehr unnötige Kratzer in den ohnehin schon etwas lädierten Lack zu fahren...obwohl...nein...versprechen kann ich's nicht:D
Ich habe heute Abend mit der dritten Feindfahrt begonnen.
Mit etwas Glück kann ich morgen oder übermorgen Abend mit dem nächsten Update dienen.
Unsere Hoffnung zumindest die Weihnachtstage an Land zu verbringen hat sich nur zum Teil erfüllt. Ursprünglich hatte es geheißen, wir sollten erst am 31. Januar wieder auslaufen, aber daraus wurde nichts.
Am 22. Dezember, zwei Tage vor Heilig Abend, erreichte mich ein Eiltelegramm des BdU.
Unser Auslauftermin wurde kurzfristig vorgezogen. Wir sollen bereits am 26. Dezember in aller Herrgottsfrüh zu unserer nächsten Unternehmung auslaufen.
Die Stimmung unter der Besatzung ist, wie kann man es ihnen verdenken alles andere als gut. Sie hatten sich auf ruhige Weihnachtstage gefreut. Viele hatten Heimaturlaub angemeldet oder wollten ihre Familien zumindest für die Feiertage nach Kiel holen.
Nachdem wir das letzte Mal gerade noch so mit einem blauen Auge davongekommen waren, hat es jetzt kaum einer all zu eilig wieder auf See zu kommen.
Aber wir haben unsere Befehle.
Scheiß Befehle, bricht es aus Leutnant Weber heraus, als ich ihm im Kieler Offizierskasino unserer Flottille das Schreiben mit unseren neuen Befehlen zeige.
Solche Gefühlsausbrüche sind eigentlich sehr selten für den sonst immer so ruhigen und gefassten I.WO. Er hatte erst vor ein paar Monaten seine Verlobte geheiratet und musste schon damals kurz nach der Hochzeit wieder raus aufs Meer. Seine junge Frau sollte eigentlich aus Köln kommen, um ihn zu besuchen, aber daraus wurde jetzt nichts.
Mitten durch den Kanal, die haben sie ja nicht mehr alle, schimpft er weiter.
Da dürfen wir uns dann wohl aussuchen von wem wir lieber drangekriegt werden wollen...Tommys oder Franzosen...so ein Irrsinn.
“Der BdU will die Anzahl der Boote im Atlantik erhöhen. In den letzten Tagen und Wochen melden unsere Jungs da draußen vermehrt Geleitzugaktivitäten...viele sogar völlig ohne Sicherung. Die kommen gar nicht mehr hinter her mit dem Versenken. Jedes einsatzbereite Boot soll jetzt raus, um da kräftig mitzumischen.”
Aber Kanaldurchbruch, entgegnet der I.WO und schüttelt dabei den Kopf.
”Der BdU meint, der Weg mitten durch den englischen Kanal sei nunmal der kürzeste und damit schnellste Weg ins Einsatzgebiet. England im Norden zu umfahren dauert den Lamettaträgern da oben zu lange, Manfred.”
”Da haben wir uns ja was schönes eingebrockt.”
Am Abend vor dem Auslaufen will mir das Einschlafen nicht leicht fallen.
Kanaldurchbruch...ein Wahnsinn. Auf der einen Seite die Briten und auf der anderen sitzen die Franzosen...und wir mitten drin. Der reinste Mahlstrom.
Seichtes Wasser, wenig Tiefe, verdammt eng, an der engsten Stelle zwischen Dover und Calais gerade mal etwas mehr als 30km und lang...verdammt lang.
Das wird ein 900km langer Spießrutenlauf werden.
Mit diesen grübelnden Gedanken falle ich in einen unruhigen Schlaf.
26.12.
Heute ist es soweit. Wir laufen eine halbe Stunde nach Mitternacht zu unserer dritten Feindfahrt aus, früher als geplant. Während unserer Liegezeit wurde U-51 komplett überholt und die Schäden, welche wir während der letzten Fahrt davongetragen hatten professionell behoben.
Außerdem haben wir ein kleines bisschen aufrüsten können. Das 8,8cm Deckgeschütz, das uns bisher gute Dienste geleistet hatte, wurde durch ein durchschlagskräftigeres 10,5cm Geschütz ersetzt.
Unser Einsatzziel liegt dieses mal weit draußen im offenen Atlantik, gut 800km vor den britischen Inseln.
U-51 läuft aus zu neuer Feindfahrt
http://abload.de/img/bild1vwjgh.jpg
Vollmond, meint der LI, als sich das Boot langsam durch die Kieler Bucht schiebt.
”Ja...Vollmond...eine gute Zeit für Wölfe!”
AAUUUHHH...AUUHHAA...passt auf ihr Schafe, der große böse Wolf ist unterwegs, heult der II.WO Leutnant Schulze leise vor sich hin und grinst wie eh und je.
”Die Schafe fürchten den Wolf, doch der Wolf fürchtet den Jäger.”
Mit diesem Gedanken im Kopf rauschen wir hinaus in die mondhell erleuchtete Nacht und harren der Dinge, die da kommen.
Fortsetzung folgt...
Also jetzt mal ohne Übertreibung: Ich finde Euren AAR schlichtweg GENIAL!
Man kann sich wirklich 'hineinversetzen'!! Super Leistung!
Teddy Suhren
19.08.09, 01:50
Dem schließe ich mich an. Dialoge sind Eure Stärke, werter Sonic.
Rantanplan
19.08.09, 02:39
Habe gerade mal nach dem Spiel gegooglet und sehe in der Beschreibung des Herstellers, das SH IV eigentlich den Pazifikkrieg auf amerikanischer Seite zeigt.
Wie könnt Ihr dann die Deutsche im Atlantik spielen?
Grüße Rantanplan
Hier nochmal alle wichtigen Daten auf einen Blick:
Silent Hunter IV
Version: 1.5 (Addon nötig)
Mod: Operation Monsun Version 705
Zusätzlich installierte Mods: Spaxs SH4: Uboat Missions Speech Fix v
Bitteschön! :)
Wie der werte Spartakus schon freundlicherweise erklärt hat spiele ich im Augenblick einen Mod für SH IV.
Dieser verlagert das Kriegsgeschehen auf deutscher Seite und mit deutschen U-Booten in den Atlantik.
In meinem Eingangspost auf der ersten Seite dieses AAR's habe ich unter anderem aufgelistet, welche Mods genau verwendet werden und was sie im Großen und Ganzen gegenüber dem Grundspiel verändern.
Sollten noch weitere Fragen bezüglich SH IV oder der verwendeten Modifikationen sein, dann nicht zögern nachzufragen.
Edit:
Das nächste Update gibt es heute Abend :)
Ich bin ehrlich froh dass mein Nicht-AAR nicht mehr mit dem euren konkurrieren muss. Mehr Ehre kann ich nicht erweisen. :D
Ich hoffe euch bleibt die Lust und Kreativität noch lange erhalten, wir freuen uns jedenfalls schon.
Ich bin ehrlich froh dass mein Nicht-AAR nicht mehr mit dem euren konkurrieren muss. Mehr Ehre kann ich nicht erweisen. :D
Ich hoffe euch bleibt die Lust und Kreativität noch lange erhalten, wir freuen uns jedenfalls schon.
Herzlichen Dank für an alle für das Lob und keine Sorge. Die Motivation ist ungebrochen:D
27.12. - 28.12.
Nach dem Auslaufen aus dem Flottillenstützpunkt in Kiel laufen wir mit 12kn Marschfahrt immer in Küstennähe durch die Nordsee auf die Dänemarkstrasse zu.
Bisher schlugen wir von hier aus immer nordwestlichen Kurs ein, um quer durch die Nordsee die Nordspitze Englands anzulaufen und die britischen Inseln im Norden zu umgehen, um so den offenen Atlantik zu erreichen.
Dieses Mal ist es anders. Wir haben ausdrücklichen Befehl, den kürzest möglichen Weg zu unserem Operationsgebiet im offenen Atlantik zu nehmen. Im Klartext heißt das, wir müssen durch Ärmelkanal oder englischen Kanal, wie ihn die Seeleute meistens nennen.
”Englischer Kanal...verdammt! Englisch...nicht umsonst nennt man ihn so.
I.WO...wir gehen von hier aus auf Südwestkurs...Richtung Kanal.”
Leutnant Weber nickt nur kurz und wortlos. Dann gibt er den neuen Kurs an die Steuerleute weiter.
29.12.
Kurz vor 06.00 Uhr morgens sichtet der Ausguck ein schnell näher kommendes Schiff.
Wir setzen einen Abfangkurs und können das Schiff bereits wenige Minuten später identifizieren.
Es ist ein großer Frachter unter französischer Flagge. Ein schönes Ziel zu Beginn.
http://abload.de/img/bild2ipj6r.jpg
”Eine gute Gelegenheit die Jungs mit dem neuen Deckgeschütz üben zu lassen, nicht?”
Zustimmendes Gemurmel auf der Brücke. Es ist entschieden. Wir nutzen den Schutz der letzten nächtlichen Stunden und starten den Überwasserangriff.
”Alle Mann auf Gefechtsstationen...Deckgeschütz klarmachen!”
Die Geschützmannschaft stürmt auf das Vordeck. Die neuen, deutlich schwereren 10,5cm Granaten werden einzeln in einer Kette von Hand zu Hand durch das Boot und auf das Vordeck zu den Kanonieren gereicht. Die gesamte Mannschaft packt mit an.
Aus einer Entfernung von knapp 1000 Metern eröffnen wir das Feuer.
Zu kurz...zu lang...zu weit seitlich.
Die ersten Salven liegen zu ungenau. Es spritzt nur das Wasser, aber kein Treffer.
Man merkt der Geschützmannschaft an, dass sie noch das alte 8,8er Rohr gewohnt sind.
Der Franzose dreht ab und sucht sein Heil in der Flucht, aber er ist langsam und schwerfällig und kann uns nicht entkommen...nicht über Wasser.
Vielleicht hätten wir ihnen etwas Zielwasser geben sollen...mir hilft das immer. Danach treffe ich auf`m Klo immer voll ins Schwarze...vorausgesetzt ich erwisch die richtige von den zwei Schüsseln, witzelt Leutnant Schulze.
Sein wenig hilfreicher Einwand wird überhört. Der nächste Schuss sitzt. Endlich.
http://abload.de/img/bild3t4jiq.jpg
Frachterbesatzung in Panik
http://abload.de/img/bild471jj1.jpg
Der Franzosenfrachter ist ein dicker Hund. Erst nach über 50 verschossenen Granaten beginnt das Schiff langsam zu sinken.
Frachter liegt tiefer im Wasser...
http://abload.de/img/bild5wijw3.jpg
...und sinkt
http://abload.de/img/bild6dwkqh.jpg
Um 06.44 schließlich sinkt der 8197 BRT schwere französische Stückgutfrachter “Boudeville” auf der Höhe von Rotterdam. Unser, was die reine Tonnage angeht bisher größter Einzelfang.
Wir laufen weiter Richtung Einfahrt englischer Kanal und passieren gegen Vormittag Antwerpen.
10.37 Uhr...”Fliegeralarm!!”
Ein britischer Anson Mk 1 Aufklärer hat uns entdeckt.
Alarmtauschen...doch es ist zu spät, um noch rechtzeitig abzutauchen.
Das zweimotorige Flugzeug saust über unsere Position hinweg und klinkt eine Bombe aus.
Es ist so tief angeflogen, dass man es auf der Brücke mit bloßen Augen hätte sehen können, wie die Bombe fällt und näher kommt.
Bombe wird ausgeklinkt
http://abload.de/img/bild7v5krk.jpg
Weniger als zehn, fünfzehn Meter neben dem Boot schlägt die Bombe ein und hinterlässt eine Wand aus Wasser so hoch wie unser gesamtes Boot lang ist.
Knapp daneben
http://abload.de/img/bild8hej50.jpg
Zu einem weiteren Angriff kommt es nicht mehr. Unser Boot verschwindet endlich unter den Wellen und entzieht sich weiteren Attacken.
Wir bleiben für knapp zwei Stunden getaucht und wagen erst danach uns wieder an der Wasseroberfläche zu zeigen.
Logbucheintrag Oberleutnant Willhelm Paulsen, Kommandant U-51:
Nach dem heutigen Fliegerangriff blieben wir etwa zwei Stunden getaucht und setzten anschließend unseren Kurs in Überwasserfahrt fort. Leutnant Weber war anzumerken, dass ihm nicht wohl bei dieser Entscheidung war. Nach der Entdeckung durch das britische Aufklärungsflugzeug wäre er wohl gerne noch länger getaucht geblieben und hätte sich erst mit Einbruch der Nacht wieder nach oben getraut. Normalerweise hätte ich ihm zugestimmt, aber dieses Mal ist das nicht möglich. Wir mussten wieder aufgetaucht fahren können, um den Zeitplan einhalten zu können.
Die Zeit...von ihr hängt alles ab.
Erfolg oder...
Ich werde die Führungsoffiziere und den Rest der Besatzung jetzt in meinen Plan einweihen müssen.
Fortsetzung folgt...
Werdet ihr mit der "roter Oktober" überlaufen? ;)
Oder in den Hafen von Plymouth ein bisschen was aufmischen.
Spannung ist jedenfalls da. Weiter so!
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Ban Josip Jelacic
19.08.09, 17:37
Toller AAR! Bin gerade darauf gestoßen und habe ihn komplet gelesen und sofort bei Amazon nachgeschaut wie teuer er ist. Mit 2 Erweiterungen für 20€ zu haben.
Könnte ja die Zeit überbrücken bis HoI3 läuft.
Gibt es den einen Mod bei dem man die Japse spielen kann?
edit: SH 3 liegt bei mir noch rum. Lohnt es sich überhaubt das Spiel zukaufen wenn ich nur die deutsche Seite spielen möchte?
Hallo,
also die Grafik bei SHIV ist schon beeindruckend...., ich würds mir für 20€ kaufen.
Selbst das Original im Pazifik ist wirklich (mit einigen Mods) sehr gut gelungen.
Allerdings kenn ich die Erweiterungen nicht, hab nur das Hauptspiel.
Glück auf!
Spartakus
Toller AAR! Bin gerade darauf gestoßen und habe ihn komplet gelesen und sofort bei Amazon nachgeschaut wie teuer er ist. Mit 2 Erweiterungen für 20€ zu haben.
Könnte ja die Zeit überbrücken bis HoI3 läuft.
Gibt es den einen Mod bei dem man die Japse spielen kann?
edit: SH 3 liegt bei mir noch rum. Lohnt es sich überhaubt das Spiel zukaufen wenn ich nur die deutsche Seite spielen möchte?
Mir ist bisher nur eine offizielle Erweiterung bekannt, nämlich das Addon "U-Boat Missions". Beides zusammen gibt es schon für 10 Euro. Rein preislich gesehen also durchaus erschwinglich.
Das Grundspiel "Silent Hunter IV - Wolfes of the Pacific" bietet eine große amerikanische Kampagne die von Dezember 1941 (Pearl Harbor) bis zur japanischen Kapitulation im August 1945 spielt. Einsatzgebiet ist hierbei der gesamte Pazifikraum.
Dazu gibt es eine Handvoll Schnellstart Missionen, bei denen man direkt ins Geschehen einsteigen und z.B. einige historische Seeschlachten nachspielen kann (Midway, Leytegolf, Korallensee, usw.).
Das Addon fügt eine relativ kurze deutsche Kampagne mit ein. In ihr dreht es sich um die deutschen Überseeoperation im Indischen Ozean und Südpazifik.
Es gibt lediglich zwei spielbare deutsche Boote und die Kampagne selbst ist relativ kurz, deckt sie doch nur den Zeitraum von Mitte 1943 bis Mai 1945 ab.
Atlantikschlachten gibt es damit nicht.
Die Moddingcommunity ist was SH IV angeht mittlerweile recht weit. Es gibt einen Haufen größerer und kleinerer Mods, die eine Menge zusätzlichen Spaß bringen und letztlich erst dafür sorgen, das dieser Teil doch noch gelungen ist.
Einen Mod, um die japanische Seite spielen zu können gibt es leider derzeit noch nicht.
Das Problem dabei ist hauptsächlich, dass es einfach keine Models inklusive entsprechender Innenraumansichten für japanische Boote gibt (die Sen Toku-Klasse und diese japanischen Mini-U-Boote mal ausgenommen). Auch was die 3D-Besatzung angeht gäbe es da Probleme. Europäisch aussehende Besatzung auf japanischen U-Booten. Nicht gerade Atmosphäre aufbauend, von einer Sprachausgabe gar nicht erst zu reden.
Ich selbst warte auch auf einen solchen Mod, sehr sehnsüchtig sogar, aber leider bislang vergebens und es sieht nicht so aus, als würde da noch etwas nachkommen:(
Wenn du nur die deutesche Seite in der Atlantikschlacht spielen willst, bist du mit SH III und GWX-Mod immer noch sehr gut beraten.
Hast du aber 10 Euro übrig, die Bereitschaft einige Mods zu installieren und auch Lust dich mal in den Pazifik vorzuwagen und die lieben Japaner zu ärgern, ist auch SH IV mittlerweile kein Fehlkauf mehr:D
Ban Josip Jelacic
19.08.09, 21:16
Mir ist bisher nur eine offizielle Erweiterung bekannt, nämlich das Addon "U-Boat Missions". Beides zusammen gibt es schon für 10 Euro. Rein preislich gesehen also durchaus erschwinglich.
Danke für die Ausführliche Abtwort, werde es mir wohl zur Überbrückung (bis HoI3 spielbar ist) holen.
ps. Habe mich ein wenig verlesen, dachte "Wolfes of the Pacific" wäre ein eigenes Addon.
Am frühen Nachmittag gebe ich der Besatzung den Plan, den ich mir für den Durchbruch durch den Kanal zurecht gelegt habe bekannt.
”Der Kanal ist fast 900km lang...also unmöglich da an einem Tag am Stück durchzukommen...”
Aufgeregtes Gemurmel unter der Besatzung macht sich breit. Auf den Seekarten hat fast jeder schon einmal einen Blick auf diese verfluchte Wasserstraße geworfen, aber wirklich einmal durchgefahren, geschweige denn unter Kriegsbedingungen ist bisher noch keiner.
”Der Plan ist es, etappenweise vorzugehen. Tagsüber werden wir möglichst die ganze Zeit über getaucht bleiben...Batterien sparen...Atemluft sparen...das wird hart...12-14 Stunden ununterbrochen unter Wasser werden an die Substanz gehen...aber ich weiß, dass ihr das durchhalten werdet. Wir haben es schon einmal geschafft..."
Das aufgeregte Tuscheln lässt nicht wirklich nach. Nach spätestens 10 Stunden unter Wasser ist der Co2-Anteil in der Atemluft so hoch, dass es zu körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen kommt.
”Nachts müssen wir auftauchen...die Dunkelheit ist unser Freund. Während der Nachtsunden müssen und werden wir Fahrt machen...Seemeilen fressen...so viel wie möglich, bis es wieder hell wird.
Das wird uns eine Menge Treibstoff kosten und der Diesel wird einiges aushalten müssen. Nicht auffallen bis wir durch sind und am anderen Ende wieder heil rauskommen.”
So könnte es vielleicht was werden, raunt der I.WO Leutnant Weber.
Machen sie sich um den Diesel keine Sorgen, der wird halten, dafür sorge ich und wenn ich aussteigen und schieben muss, zeigt sich der LI Leutnant Lang zuversichtlich.
Vorsicht Leutnant, das Wasser soll im Dezember verdammt kalt sein. Dass sie sich bloß keinen Schnupfen holen und hier noch alle anstecken, witzelt der II.WO zurück und grinst dabei, während er in seinen heißen Kaffee bläst.
Gelächter im Boot. Ein grinsender Leutnant Schulze und ein etwas angefressener LI.
Der Plan steht und das erste Etappenziel liegt bereits unmittelbar vor uns.
Die Meerenge zwischen Dover und Calais.
Die vielleicht gefährlichste Stelle überhaupt. Hier wollen wir heute Nacht den Durchbruch wagen. Das Timing ist hier wichtiger als alles andere.
Wagen wir die Durchfahrt zu früh, während es noch hell ist, werden wir möglicherweise zu früh entdeckt. Treiben sich erstmal Kriegsschiffe in der Meerenge herum die uns dort suchen, kommen wir da nie heil durch. Starten wir dagegen zu spät schaffen wir es in der Dunkelheit nicht weit genug zu kommen und müssten am hellichten Tag mitten vor den britischen Häfen und Flottenstützpunkten herumkreuzen. Beides keine schönen Alternativen.
Gegen 18.00 Uhr beginnt es Dunkel zu werden. Wir haben uns auf ca. 70km an die Meerenge vorgetastet. Ab hier beginnt der Wettlauf gegen die Uhr.
Gegen 08.00 Uhr Morgens wird es hell.
Also etwa 14 Stunden...14 Stunden in denen wir mit äußerster Fahrt ca. 450km schaffen wollen.
Damit kämen wir auf einen Schwupp an Dover, Calais, Brighton, Dieppe, Le Harve, Southampton und Portsmouth vorbei. Die restliche Etappe ist dagegen fast ein Klacks.
Route für den Kanaldurchbruch
http://abload.de/img/bild9ihjsg.jpg
”Es geht los Männer...beide Maschinen zweimal Wahnsinnige voraus...holen sie alles raus was drin ist LI...alles was drin ist!”
Kurz vor 21.00 Uhr erreichen wir die engste Stelle zwischen England und Frankreich.
Unglaublich, man kann sogar schon die Lichter von Calais sehen, staunt ein junger Matrose.
Ja und mit einem guten Ferglas kannst du den hübschen Französinnen glatt unter den Rock gucken Junge, scherzt der II.WO und setzt dabei sein Grinsen auf, so dass seine Zähne in der Dunkelheit aufblitzen.
30.12.
00.50 Uhr...Wir sichten ein kleines Schiff, welches uns auf entgegengesetztem Kurs entgegenläuft.
Ein Fischtrawler...keine Flagge erkennbar...aber wahrscheinlich ein Engländer oder Franzose...fischt ja hier in der Gegend sonst keiner, stellt der I.WO fest.
”Wir lassen ihn Manfred...lohnt sich nicht für den kleinen Fisch unsere Tarnung aufs Spiel zu setzen...Steuermann...Kursänderung...drei Strich nach Steuerbord...nicht dass die noch was von uns mitkriegen.”
Leb wohl kleines Schiffchen...haste nochmal Schwein gehabt, dass dich der große, böse Wolf nicht gefressen hat, lacht der II.WO Leutnant Schulze.
Der Rest der Nacht vergeht ohne böse Überraschungen. Als gegen 8.00 Uhr morgens die Nacht dem Tag weicht, gehen wir auf Tauchfahrt.
Knapp zwei Stunden später um 09.40 Uhr empfängt der Sonarmaat zwei Kontakte.
Zwei britische Hilfskriegsschiffe...vermutlich auf Routinepatrouille durch den Kanal.
Die beiden Schiffe passieren uns auf kurze Distanz, als wir uns mit Schleichfahrt an ihnen vorbei schmuggeln.
Hilfskriegsschiffe...britische Kanalsicherung
http://abload.de/img/bild103ak4a.jpg
Wir bleiben den gesamten Tag über auf Tauchfahrt. Über zehn Stunden lang. Mit nur 3 Knoten Fahrt schleichen wir förmlich dahin, aber anders geht es nicht, wenn die Batterien so lange halten sollen.
Wir legen den ganzen Tag, bis zur Einbruch der Dunkelheit gerade einmal knappe 60km zurück.
Die kommende Nacht wird sehnsüchtig erwartet. Wenn alles glatt läuft, schaffen wir jetzt den restlichen Weg durch den Kanal in einem Rutsch.
Fortsetzung folgt...
Kurfürst Moritz
20.08.09, 02:45
Wünsche gutes Gelingen und anschließend reiche Beute!
Sehr schön. Ich hoffe ihrt könnt die "verlorene" Tonnage noch wett machen. Aber es wäre wahrscheinlich sonst ein Himmelfahrtskommando geworden.
Die Feindfahrt ist ja noch jung, da wird sich also noch was machen lassen, was das Abschussskonto angeht.
Abgeschlossen ist die dritte FF mittlerweile und heute Abend geht es weiter mit den Updates.
Ich freu mich schon mal.
Habt IHr schon mal überlegt nach Scapa Flow oder Plymouth in den Hafen rein zu fahren und dort ein bisschen zu jagen. Ich meine mich an den einen oder anderen AAR zu erinnern (nicht nur hier und nicht nur SHIV) wo das getan wurde.
Ich freu mich schon mal.
Habt IHr schon mal überlegt nach Scapa Flow oder Plymouth in den Hafen rein zu fahren und dort ein bisschen zu jagen. Ich meine mich an den einen oder anderen AAR zu erinnern (nicht nur hier und nicht nur SHIV) wo das getan wurde.
Ja, die ein oder andere Hafenstippvisite steht noch auf meiner Liste.
Ich habe die komplette Kampagne (wenn auch in der zweiten Flottille mit einen Typ IX Boot plus Wechsel auf Nachfolgerboote u.a. IXB, IXC und IXC/40) ja schoneinmal durchgemacht.
Das Einsatzspektrum wird sich im Laufe des Krieges ändern.
Statt immer nur vor Englad zu kreuzen kommen (je nach Boot, Heimathafen und zugehöriger Flottille) neue Einsatzgebiete dazu.
z.B. Im Rahmen der Operation Paukenschlag Einsätze an der US-Ostküste (mit Seebetankung von Versorgungs U-Booten mitten im Atlantik), Einsätze ins Mittelmeer inklusive Durchbruch durch die Meerenge von Gibraltar, Geleitzugjagd im Eismeer gegen die allierten Ruslandversorgungskonvois nach Murmansk und Archangelsk, Einsätze vor der afrikanischen Küste bis runter nach Kapstadt und letztlich auch noch Einsätze von japanisch kontrollierten Häfen, wie Penang oder Batavia in Südostasien, in den Indischen Ozean und gegen Australien.
Bisher beschränke ich mich allerdings noch darauf die Befehle des BdU zu befolgen und nur, wenn es Treibstoffreserve und Torpedobewaffnung zulassen, das Einsatzgebiet auszuweiten.
Später, wenn sich die Einsatzgebiete ändern und ich z.B. ohnehin an Gibraltar oder Kapstadt vorbeikomme, werde ich dort auch mal "Hallo" sagen.
Angriffe auf Häfen (auch wenn sie stattfanden und dann große Beachtung erlangten, z.B. Prien in Scapa Flow, Engländer gegen die Tirpitz mit Mini-U-Booten, Japan mit Mini-U-Booten gegen Pearl Harbor...) waren doch sehr selten und keineswegs Standardoperationen, weswegen ich auch nicht vorhabe das all zu oft zu unternehmen.
Aber es steht auf der Liste, sobald sich eine günstige Gelegenheit ergibt.
31.12.
Silvester...der letzte Tag des Jahres 1939.
Wir liefen die ganze Nacht mit Höchstgeschwindigkeit durch den englischen Kanal.
Gegen 11.00 Uhr morgens ist es dann geschafft.
Kanaldurchbruch erfolgreich...aber diese Hölleneschwindigkeit während der zwei Nachtfahrten hat auch seinen Tribut gekostet. Allein für die ca. 900km lange Kanaldurchquerung haben wir ein Viertel unserer Dieselreserven verbraucht und dabei sind wir noch nicht einmal in unserem Einsatzgebiet angekommen.
Ich habe das Ganze mal durchgerechnet. Wenn wir von hier an mit 12 Knoten weiterlaufen und auch im Einsatzgebiet nur mit maximal 10 Knoten auf Suchkurs gehen, können wir es vergessen auf der gleichen Route zurückgelangen. Noch einmal 25% unserer Reserven für ein lausiges 900km Teilstück verbrauchen ist nicht drin, rechnet mir Leutnant Lang vor.
Wir werden auf dem Rest dieser Fahrt, die ja eigentlich erst begonnen hat sparsamer umgehen müssen. Keine unnötigen Abstecher oder Höchstgeschwindigkeitsfahrten, wenn es nicht unbedingt nötig ist.
LI...ich hoffe, dass ich nicht auf ihr Angebot mit dem Aussteigen und Schieben zurückkommen muss.”
Soll ich schon mal die Schwimmflügel aufpusten Leutnant, witzelt Leutnant Schulze.
Gegen 12.30 Uhr erhalten wir eine FU-Meldung.
U-21 hat einen großen Konvoi gesichtet, doch er liegt zu weit von unserer Position entfernt.
"600 Kilometer Umweg...und es ist nicht sicher ob er dann überhaupt da ist wo wir ihn vermuten...600...da kann eine Menge passieren...nur eine kleine Kursänderung und er steckt sonst wo und wir gucken ins Leere. Hat keinen Sinn I.WO...nicht bei unserem knappen Treibstoff...wir müssen auf etwas besseres warten.”
Enttäuschung bei der Besatzung macht sich breit. Nach den letzten Tagen des still herumsitzens während des Kanaldurchbruchs hatten sie nicht viel zu tun. Jetzt warten sie auf Arbeit.
”Wir bleiben auf unserem Kurs I.WO!”
Am frühen Abend gegen 20.00 Uhr werden wir für unsere Geduld entschädigt. Wir sichten ein Schiff an Steuerbord. Ein britischer Dampfer.
Der hält genau auf unseren Kurs zu. Wenn wir jetzt die Maschinen stoppen und hier liegen bleiben läuft er uns direkt in die Arme, stellt Leutnant Weber fest, während er den näherkommenden Dampfer durch das Fernglas beobachtet.
”Na wer sagts denn Manfred...nur ein bisschen Glück muss man haben. Wir halten die Position und gehen auf Sehrohrtiefe, damit er uns beim Näherkommen nicht entdeckt und noch versucht abzuhauen...ist er nah genug an uns dran tauchen wir neben ihm auf und erledigen ihn mit dem Deckgeschütz.
Auf Sehrohrtiefe warten wir darauf, dass der Brite sich weiter nähert.
Als er kurz davor ist uns zu passieren, tauchen wir dicht vor seinem Bug auf.
Überraschung
http://abload.de/img/bild114ekwm.jpg
"Deckgeschütz klar...zielt auf die Wasserline...Feuer frei!!”
Die ersten Granaten verlassend glühend das Rohr und fressen sich in den Bug des Britendampfers. Aus dieser kurzen Entfernung sitzt jeder Schuss.
Doch so geschockt wie erhofft ist man von unserem plötzlichen Auftreten auf der Brücke des Briten offenbar nicht. Man ist da drüben zwar unbewaffnet, aber kleinbeigeben und sich einfach so versenken lassen, will man da drüben offenbar ganz und gar nicht.
”Was zum...!”
Der...der dreht auf uns zu...geht auf Kollisionskurs zu uns...der will uns verdammt nochmal über den Haufen fahren, schreit Leutnant Weber!
"Verdammt...KOLLISIONSALARM...beide Maschinen äußerste Kraft zurück...los zurück...zurück!!!"
Der Maschinentelegraph wird von “Kleine Fahrt” mit einem Ruck auf “Äußerste Kraft zurück” herumgerissen.
Die Dieselmaschinen setzen für eine Sekunde aus, bis der neue Befehl umgesetzt wird. Die beiden Antriebswellen kommen knarrend und quietschen zum abrupten Stillstand und beginnen sofort danach sich in entgegengesetzter Richtung zu drehen.
Dem LI muss es bei diesen Geräuschen in den Ohren bluten und das Maschinisten-Herz brechen. Es ist beinahe so als würde man während der Autofahrt urplötzlich in voller Fahrt den Rückwärtsgang mit voller Gewalt reinhauen. Das macht kein Getriebe ohne weiteres mit.
Die Wellen stöhnen und ächzen.
”Komm schon...geh zurück...verdammt.”
Es dauert gefühlte Ewigkeiten bis die Vorausfahrt des Bootes endlich stoppt und es sich erst langsam und dann immer merklicher rückwärts bewegt.
Wenige Meter vor unserem Bug schrammt der Dampfer vorbei.
http://abload.de/img/bild12dakox.jpg
Der Brite geht unser Ausweichmanöver mit...der will uns immer noch mit voller Absicht rammen...mutige Scheißkerle, zetert der I.WO.
"Es reicht...Deckgeschütz...feuert auf ihre Brücke...das muss aufhören!”
Orgelnd sausen die schweren 10,5cm Granaten in die Brückenaufbauten des Briten.
Auf der Steuerbord-Brückennock des Schiffes steht ein Mann...mit einer Hand auf die Reling gestützt, mit der anderen wild gestikulierend Anweisungen erteilend...der Kapitän des Dampfers.
Eine weitere Salve verlässt das Geschütz und zerfetzt die Brücke.
Die Brücke des Briten brennt...kein weiterer Ruderschlag mehr...er hält jetzt stur seinen Kurs und läuft langsam im Kreis.
Die Brückennock, wo Augenblicke zuvor noch der vermutlich britische Kapitän stand ist verschwunden.
Es ist nur noch ein gähnendes, rauchendes, schwarzes Loch zu erkennen, dessen Ränder von grotesk verbogenenvon metallischen Zähnen gezackt sind. Flammen schlagen draus.
”Das Tor zur Hölle!”
Der britische Dampfer hat aufgegeben...langsam beginnt er zu sinken.
http://abload.de/img/bild13evkc1.jpg
Alle auf der Brücke versammelten Männer legen die Hand an die Mütze und würdigen, ohne ein weiteres Wort zu sprechen den Mut und die Opferbereitschaft der britischen Besatzung.
Wenn alle Engländer derart verbissen und mutig kämpfen, gehen wir schweren Zeiten entgegen, denke ich bei mir, spreche es aber nicht laut aus.
Um 21.12 Uhr sinkt der 5465 BRT große britische Dampfer “Wellington Bay”. Keine Überlebenden.
Das alte Jahr 1939 neigt sich dem Ende entgegen und das neue Jahr 1940 erwartet uns. Ein Kriegsjahr...was wird es uns allen bringen...das muss die Zukunft zeigen.
Fortsetzung folgt...
Teddy Suhren
20.08.09, 17:10
Sehr schön geschrieben. Ich habe allerdings ein paar Fragen: Warum fahrt ihr durch den Kanal? Als Mission dürfte es ja nicht nötig sein. Ist es einfach ein Storyelement? Weiterhin stimme ich euch zu, dass ihr euch an Befehle des BdUs halten solltet. Ich für meinen Teil finde AARs, die durch übertriebene Aktionen, die völlig unrealistisch sind, Tonnage anhäufen, äußerst ermüdend.
Und als kleiner Tipp: Niemals VOR Schiffe auftauchen. Immer parallel zu ihnen. Euer kleines Malheur eben habe ich auch schon miterlebt und ich meine mich zu erinnern, dass Friedrich Mertens in "Nach Kompass" dieses Verhalten als grob fahrlässig bezeichnet. :D
Schießen die Frachter eigentlich nie zurück? Historisch war doch bereit 1940 jeder Frachter mit einer Kanone ausgerüstet. Ob es nun was gebracht hat, steht auf einem anderen Blatt.
Weiterhin fette Beute!
Naja, ist ja noch 1939 :-)
Ich denke der wrte Sonic hält sich aus Story-gründen an die Befehle
Noch sind wir Ende 1939. Bisher sind die Frachter in den seltensten Fällen bewaffnet. Der Großteil fährt noch, die Betonung liegt auf noch, unbewaffnet. Läuft mir ein Bewaffneter über den Weg (so ich es rechzeitig erkenne...siehe nächstes Update...ich habe diese beiden winzigen MG's auf dem Deck einfach nicht gesehen durch das Sehrohr^^) wird dieser i.d.R. gleich mit Torpedos bedient.
Einem unnötigen Artilleriegefecht gehe ich nach Möglichkeit aus dem Weg.
Das mit dem Kanaldurchbruch war ein kleines Storyelement. In den späteren Kriegsjahren wird es als U-Boot sogar deutlich schwieriger da durchzukommen, da auch Anti-U-Boot Minen vermehrt eingesetzt werden, vom deutlich zunehmenden Flugverkehr gar nicht erst zu reden.
In meiner anderen Kampagne bin ich bei Kanaldurchquerungen einmal 1943 und einmal Anfang 1944 jeweils tagsüber auf Tauchfahrt auf eine Mine gelaufen und jämmerlich abgesoffen:D
01.01. - 02.01.1940
Der erste Tag eines neuen, jungen und noch unschuldigen Jahres bricht an und der Jahresanfang behält sich auch erst einmal seine Unschuld.
Nachdem wir nun den Kanal passiert haben laufen wir auf dem offenen Atlantik unserem Einsatzgebiet entgegen.
Das Wetter ist schlecht, um nicht zu sagen mieserabel. Regen wechselt sich mit Dunst und Nebel ab und wird wieder von Regen ersetzt. Regen von oben, Regen von der Seite, Regen in großen Tröpfchen, Regen in kleinen Tröpfchen.
Zweimal tauchen wir vor gemeldeten Flugzeugen. Dass diese sich bei diesem Wetter überhaupt rauswagen ist schon ein Wunder.
Schiffsaktivitäten lassen sich keine erkennen.
03.01.
Erst in der Nacht zum 3.Januar bessert sich das Wetter wieder und in den frühen Morgenstunden hat auch der Regengott endlich ein Einsehen und auch der tiefhängende Dunst über dem Horizont, der die Weitsicht so drastisch einschränkt lichtet sich langsam. Von der Sonne allerdings weiterhin keine Spur. Der Himmel bleibt fast so grau wie das Meer.
11.44 Uhr...Rauchfahne steuerbord querab, kommt es von der Brückenwache.
Da uns der Schutz der Dunkelheit fehlt und das Schiff günstig zu unserer Position läuft, bringen wir uns getaucht in Stellung. Auf eine Entfernung von etwa 3000 Metern können wir das Schiff durch das Sehrohr identifizieren.
Ein unter britischer Flagge fahrender Frachter.
http://abload.de/img/bild143yjwl.jpg
”Alle Mann auf Gefechtsstation...klarmachen zum Auftauchen und Überwasserangriff!”
Nach der letzten Begegnung mit diesem heldenhaften und todesmutigen britischen Kapitän, der noch im Todeskampf versucht hatte uns einfach über den Haufen zu fahren und zu rammen bleiben wir dieses mal lieber auf Sicherheitsabstand, auch wenn aus größerer Entfernung mit mehr Fehlschüssen zu rechnen ist.
”Sicher ist sicher I.WO...wir wissen nicht, ob die letzte Aktion von dem Britendampfer nur ein einmaliger Zufall geboren aus dem Mut der Verzweiflung war, ober ob die britische Admiralität inzwischen allen Schiffskommandaten unbewaffneter Handelsschiffe die Anweisung gegeben hat, deutsche U-Boote im Überwasserangriff nach Möglichkeit zu rammen.”
Mit gehörigem Sicherheitsabstand tauchen wir quer zum Engländer auf und eröffnen mit dem 10,5er Geschütz das Feuer auf ihn. Wie zu erwarten geht einiges erstmal daneben.
Den deutschen Steuerzahler wird das kleine Feuerwerk das wir hier abbrennen sicherlich freuen.
Plötzlich blitzt es auf dem Deck des Briten auf.
Rot-gelblich glühende Leuchtspurmunition rast auf uns zu.
Der Frachter ist bewaffnet und nimmt uns mit zwei MG’s unter Feuer.
Die Jungs schießen trotz der relativ hohen Entfernung gar nicht einmal so schlecht.
Die ersten Einschläge liegen nur dicht neben unserem Boot.
http://abload.de/img/bild15mik0s.jpg
Die nächste MG-Salve peitscht knapp vor dem Deckgeschütz und der Geschützmannschaft über das Vordeck.
”Genug...ALLE MANN EINSTEIGEN...wir gehen runter.”
Es dauert, bis endlich alle Mann im Inneren des Bootes sind. Noch einmal das Geräusch von Stahl auf Stahl. Doch keine erkennbaren Schäden.
”Sehrohr ausfahren...”
Jetzt geben wir ihm mit unseren Torpedos den Rest. Angeschlagen ist er bereits. Ein Aal sollte reichen um ihn endgültig zu erledigen.
”Rohr 1 klarmachen zum Unterwasserschuss...Mündungsklappen öffnen.”
.
.
.
Rohr 1...los!”
Doch die Besatzung des Frachters weiß mittlerweile längst, dass wir da sind. Unser Torpedoangriff kommt für sie nicht mehr überraschend. Der Frachter schlägt Haken und sein Kurs ist nur schwer vorauszubestimmen und jedes Augenpaar auf dem Frachter wird jetzt auf das Meer gerichtet sein und die Oberfläche nach verdächtigen Blasenspuren eines anlaufenden Torpedos absuchen.
”Elende Ausstattung...wo sind die elektrischen, blasenlosen T II (G7e), wenn man sie mal braucht...verdammt...”
Kurz nachdem unser Aal das Rohr verlassen hat ändert der Brite seinen Kurs und dreht ab.
Sie haben ihn kommen sehen. Der Torpedo läuft deutlich am Heck des Schiffes vorbei.
”I.WO...Kurs ändern auf 330 Grad...AK voraus...wir müssen dichter ran, damit sie keine Zeit mehr haben zu reagieren.”
”Kommandant an Bugtorpedoraum...Rohr 2 klarmachen!”
Wir pirschen uns dichter an den fliehenden Frachter heran. Drüben hat man inzwischen unser Sehrohr entdeckt und beginnt darauf zu feuern.
”Rohr 2...los!”
Sekunden später trifft der zweite Torpedo den britischen Frachter genau mittschiffs.
Die MG’s schweigen.
Um 12.53 Uhr sinkt der britische Frachter “Ringhorn” mit 5414 BRT.
Nach der Versenkung tauchen wir wieder auf und laufen mit 12 Knoten Marschgeschwindigkeit weiter unserem Einsatzgebiet entgegen, welches wir gegen 15.00 Uhr des selben Tages erreichen.
Wir setzen mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 10 knoten einen Suchkurs quer durch unser Patrouillengebiet. Nur mit 10 Knoten können wir zwar nicht all zu viel Fläche abdecken, aber wir müssen dringend etwas Diesel sparen, wenn wir nicht wollen, dass uns das nächste unvorhergesehene Ereignis plötzlich ohne Sprit dastehen lassen soll.
Die Tankmöglichkeiten mitten im Atlantik sind nicht wirklich als sonderlich günstig zu bezeichnen.
04.01. - 06.01.
Logbucheintrag Oberleutnant Willhelm Paulsen, Kommandant U-51:
NICHTS!
Absolut gar nichts.
Seit über drei Tagen durchkreuzen wir jetzt schon das uns vom BdU zugewiesene Seegebiet.
Aber hier, über 800km vom nächsten Land entfernt rührt sich nichts. Keine Schiffe, keine Flugzeuge, einfach gar nichts.
Fast täglich erreichen uns FU-Meldungen über Schiffssichtungen und Fühlungsmeldungen zu Geleitzügen, während wir hier im nirgendwo herumdümpeln.
07.01.
Am frühen Nachmittag haben wir unsere Patrouille ohne eine einzige Feindsichtung erlebt zu haben abgeschlossen.
Durch unsere langsame Fahrt während des Suchkurses durch das Einsatzgebiet haben wir unseren Treibstoffverbrauch reduzieren können.
Nach der enttäuschenden Patrouille informiere ich die Führungsoffiziere über das weitere Vorgehen.
”Wir werden auf Nordwest Kurs gehen...dichter an die britischen Inseln heran..in das Seegebiet, aus denen wir in den letzten Tagen immer wieder FU-Meldungen erhalten haben. Das ganze liegt ohnehin auf dem Heimweg und ist kein großer Umweg. So schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe. Mit etwas Glück finden wir dort neue Beute.”
08.01.- 09.01.
Mit 12 Knoten laufen wir weiter auf nordwestlichem Kurs.
Am 9. Januar empfängt der Funkmaat gegen 23.45 Uhr eine verschlüsselten Funkspruch.
Ich sitze zusammen mit Leutnant Weber dem I.WO, dem II.WO Leutnant Schulze und dem LI, Leutnant Lang gemeinsam bei einem kleinen Mitternachtsimbissals Vorbereitung auf die nächste Wache, als der Funkmaat mit dem noch chiffrierten Funkspruch in der Hand ankommt.
Ähh...Dosenhering...schon wieder, der LI verzieht das Gesicht. Seit wann ist der Frischproviant nochmal aufgebraucht?
...drei Tage...wieso...schmeckts nicht, fragt Leutnant Schulze mit vollem Mund und Fischresten im ungepflegten Bart hängend, während er sich bereits den nächsten Riesenbissen in den Mund schiebt?
”Ähm...Verzeihung...haben eben einen verschlüsselten Funkspruch aufgefangen...Offiziersspruch.”
Leutnant Weber wollte gerade aufstehen und den auf einem Blatt Papier notierten Spruch entgegennehmen, doch der LI ist schneller.
Bleiben sie sitzen. Ich übernehme das...mir ist ohnehin der Appetit verlorengegangen.
Leutnant Schulze grinst mit Fisch zwischen den Zähnen dem abdampfenden LI hinterher, der sich an die Entschlüsselung des Spruches macht.
Gut 10 Minuten später kommt er mit dem entschlüsselten Spruch zurück und reicht ihn mir.
”Geleitzug gesichtet...18 Schiffe...Planquadrat AM74...Kurs Ost...6 Knoten...U-32...mhm...AM....holen sie mir mal die Karte...Danke...AM...170...190 Seemeilen...”
Da könnten wir rankommen. Das liegt auch in unserer Richtung, stellt der II.WO fest, wobei er sich fast an seinem letzten Bissen Dosenfisch verschluckt hätte.
”Die dürfen bloß ihren Kurs nicht ändern...190sm...15...eher 16 Stunden bei 12kn, dann noch die Strecke die sie fahren...100sm...knapp ein Tag, wenn alles glatt geht.
.
.
.
Wir versuchens...I.WO...setzen sie einen Abfangkurs...vielleicht haben wir Glück!”
Inzwischen ist es der 10. Januar 1940.
Wir laufen mit 12 Knoten Fahrt auf Abfangkurs einem alliierten Geleitzug entgegen.
hohe_Berge
20.08.09, 23:21
Ahhrrrgggg, wie kann man jetzt aufhören.;) Überlege mir doch tatsächlich Aufgrund dieses super AAR mir das Spiel zuzulegen. Kann man eigendlich mit Eurem Mod auch das Originalspiel noch anwählen, ist es dann in deutscher oder englischer Sprache?
Glück Auf
Ahhrrrgggg, wie kann man jetzt aufhören.;) Überlege mir doch tatsächlich Aufgrund dieses super AAR mir das Spiel zuzulegen. Kann man eigendlich mit Eurem Mod auch das Originalspiel noch anwählen, ist es dann in deutscher oder englischer Sprache?
Glück Auf
Da dieser Mod (Operation Monsun) auf dem Addon "U-Boat Missions" (wird unbedingt benötigt um den Mod zu spielen) basiert, bleibt die originale amerikanische Kampagne unangetastet.
Es ist also möglich auch mit installiertem Mod die amerikanische Seite im Pazifik zu spielen.
Was die Sprachausgabe angeht. Diese ist grundsätzlich im Originalsspiel auf englisch (Text lässt sich zwischen Englisch oder Deutsch auswählen, das gesprochene Wort ist aber im Original immer auf englisch).
Ich habe zusätzlich zum Hauptmod "Operation Monsun" auch noch einen Sprachmod installiert, welcher die englische Sprachdatei gegen eine deutsche Version ersetzt. Diese stammt zum Teil noch aus SH III und ist zum anderen Teil mit Sprachsamples aus dem Film "Das Boot" unterlegt.
Dieser Mod ersetzt die englischen Sprachfiles vollständig, so dass auch die amerikanische Kampagne auf Deutsch vertont ist.
Also...ohne den Sprachmod zusätzlich ist die amerikanische Seite auf englisch vertont, mit dem Sprachmod auf deutsch.
Es gibt ein nettes Programm, das sich "JSMG Mod Installer" nennt.
Damit ist es kinderleicht die Mods zu installieren, zu verwalten und wieder restlos zu deinstallieren. Das Programm merkt sich die Ur-Version vor dem Installieren von Mods und man kann mit 1-2 Mausklicks alles wieder rückgängig machen, ohne dass man selbst im drittuntersten Unterordner manuell einzelne Dateien installieren oder löschen müsste und womöglich aus Versehen das Falsche löscht.
Guten Morgen werter Sonic,
genug geschlafen!
wir warten auf die Fortsetzung!
Guten Morgen werter Sonic,
genug geschlafen!
wir warten auf die Fortsetzung!
:D
Keine Sorge.
Heute Abend gibt es aller Voraussicht nach das nächste größere Update, welches dann den gesamten Rest der dritten FF abdecken dürfte.
Übers Wochenende mache ich mich dann an die vierte Feindfahrt.
Stoertebeker
21.08.09, 17:15
Ja, wirklich unverschämt schick und gut geschrieben, dieser AAR. Wow.
Diese ansprechenden Grafiken (z.B. das letzte Bild im letzten Post), sind das Einspielvideos oder ist das Spiel grafisch einfach so gut?
Erst einmal vielen Dank. Es freut mich, dass es gefällt:)
Sämtliche Screenshots stammen von der ingame Grafik, wie sie direkt im Spiel vorkommt. Die Grafik ist wirklich so gut.
Eigentlich sogar noch etwas schicker, als auf bloßen Screenshots rüberkommt, da hier einfach die Bewegungen fehlen und auch etwas von der Schärfe der Farben und Konturen verlorengeht.
Desweiteren spiele ich (rechnerbedingt) "nur" auf mittleren Grafikdetails.
Schraubt man das ganze noch ein, zwei Stufen höher sieht es noch einen Tick beeindruckender aus.
Preussenhusar
21.08.09, 17:41
Da muß ich doch glatt auch mal wieder in See stechen.
PH
Stoertebeker
21.08.09, 19:06
Sämtliche Screenshots stammen von der ingame Grafik, wie sie direkt im Spiel vorkommt. Die Grafik ist wirklich so gut.
Aber ist das dann einfach eine Form der Spielansicht, in der man auch was machen kann, oder wird, wenn man ein Schiff per Geschütz versenkt hat, diese Ansicht gestartet, ohne dass man da "spielen" kann? Überhaupt würde uns interessieren, wie das Spiel ingame abläuft. Wir können uns nur düster an "Wolfpack" erinnern, darüber hinaus kennen wir keine Seekriegssimulationen. Gehen wir Recht in der Annahme, dass Ihr die Route festlegt, dann einen Spielbeschleunigungsbutton drückt der dann unterbrochen wird, wenn etwas passiert?
Ach, ist eigentlich auch egal. Wir wollen Euch ja nicht von der Fortsetzung abhalten. :)
Derfflinger
21.08.09, 19:12
Bin mal auf Silent Hunter 5 gespannt, die Screenshots die die letzten Tage aufgetaucht sind waren recht vielversprechend (z.B. Eiszapfen an Frachtschiffen in einem norwegischen Hafen). Dein sehr schöner aar hat mich motiviert mein SH3 (LSH 4) wieder anzufangen.
Nein, das ist keine Animation, sondern die ganz normale Spielansicht. Man kann in dieser auf dem Kommandoturm des Bootes stehen, sich mit dem Fernglas umsehen, sich hinter die Flak klemmen oder auch selbst das Deckgeschütz bemannen und abfeuern und praktisch alles machen.
Wie du u.a. auf einigen der anderen Screenshots sehen kannst ist normalerweise im unteren Bildschirmrand noch eine Steuerleiste eingefügt, die Zugriff auf alle wichtigen Funktionen und Stationen des Bootes bietet (teilweise habe ich sie ausgeblendet um eine bessere Sicht zu bieten).
Hier finden sich sich z.B. Maschinentelegraph, Tiefenmesser und Kompass, usw. mit denen man das Boot direkt steuern kann.
Hier kann man auch zwischen den verschiedenen Abteilungen des Bootes wechseln und erhält dann für die jeweils ausgewählte Abteilung spezielle Befehle, jenachdem ob man sich z.B. gerade die Radarstation rausgepickt hat oder durch das Sehrohr einen Rundumblick wagt.
Man kann jederzeit zwischen den verschiedensten Ansichten wechseln.
Insbesondere auf längeren strecken begibt man sich per Knopfdruck in die zoombare Seekartenansicht. Dort lassen sich Kurse berechnen, Kontakmeldungen eintragen und natürlich anhand von Wegpunkten auch eigene Kurse abstecken.
Werter Sonic könntet ihr die Vorgehensweise erläutern, wie ihr die Mods installiert habt?
So zusagen eine Step by Step Anleitung. Weil ich irgendwie die Mods für SH IV nicht zum laufen bekomme. Ode rich habe seit SH III alles vergessen.
Ach ja und natürlich darf ich die Lobpreisung auf diesen tollen AAR nicht vergessen
Derfflinger
21.08.09, 21:09
Ich bin mal so frei ;), in dem Forum lässt sich eigentlich alles rund um die Silent Hunter Spiele finden.
http://www.marinesims.de/wbb2/thread.php?threadid=10052
Werter Sonic könntet ihr die Vorgehensweise erläutern, wie ihr die Mods installiert habt?
So zusagen eine Step by Step Anleitung. Weil ich irgendwie die Mods für SH IV nicht zum laufen bekomme. Ode rich habe seit SH III alles vergessen.
Ach ja und natürlich darf ich die Lobpreisung auf diesen tollen AAR nicht vergessen
Ich werde es versuchen :)
1.Hauptspiel Silent Hunter 4 "Wolfes of the Pacific" installieren.
2. Offizielles Addon "U-Boat Missions" installieren (dieses Addon ist gleichzeitig auch der letzte verfügbare Patch 1.5, also bitte keine weiteren Patchversionen installieren).
3. Den JSMG Mod Installer in das Hauptverzeichnis von SH 4 kopieren (die Exe.Datei).
4. JSMG ausführen. Nun wird man gefragt ob man einen Unterordner Namens "Mods" erstellen will. Dies bejahen (dorthin werden später alle Mods gepackt).
5. Den Mod "Operation Monsun" in den Modordner kopieren. Die Datei ist vorher eventuell noch gepackt und muss daher entpackt werden (Winrar, Unzip, 7zip).
6. JSMG öffnen. Wurde der Mod korrekt entpackt und in den neu erstellten "Mods" Ordner kopiert erscheint im linken Fenster des JSMG der Name des Mods (links werden grundsätzlich alle inaktiven und im rechten Fenster alle derzeit aktivierten Modifikationen angezeigt).
7. Wähle nun mit der Maus im linken Fenster den Mod "Operation Monsun" aus.
In der Mitte, zwischen den beiden Fenstern siehts du 4 Pfeile. Jeweils einen einfachen und einen Doppelpfeil, jeweils nach links und rechts.
Damit aktiviert oder deaktiviert man einen Mod (Doppelpfeil bedeutet alle Mods aktivieren/deaktivieren, der Einzelpfeil nur den aktuell angewählten Mod aktivieren/deaktivieren.
8. Nachdem du den Mod ausgewählt hast aktivierst du ihn mit Klick auf den Einzelpfeil nach rechts.
Jetzt werden die nötigen Dateien automatisch kopiert und in die richtigen Unterordner verschoben. Der Vorgang kann je nach Umfang des Mods mehrere Minuten dauern.
Sobald alles korrekt abgeschlossen ist erscheint der Mod nun in der rechten Spalte des JSMG.
Das wars. Auf diese Weise werden praktisch alle Mods geladen und wieder entfernt.
Bedenke aber, dass nicht jeder Mod automatisch auch mit jedem anderen kompatibel ist.
Die wohl größte Quelle für Mods was Silent Hunter bertifft findest du auf Subsim.com.
http://www.subsim.com/radioroom/index.php
Die Seite ist englischsprachig, aber wenn es einen Mod zu Silent Hunter gibt und du ihn dort nicht findest, dann findest du ihn wahrscheinlich nirgends.
11.01.
Logbucheintrag Oberleutnant Willhelm Paulsen, Kommandant U-51:
Es ist jetzt bereits über ein Tag vergangen, seit wir auf Abfangkurs zu dem von U-32 gemeldeten Geleitzug gegangen sind. Wir haben das Zielgebiet, in dem sich der Konvoi jetzt eigentlich aufhalten sollte erreicht. Von Schiffsaktivitäten bisher keine Spur.
Wir werden unsere momentane Position noch für etwa vier Stunden halten.
Sollte bis dahin nichts in Sicht kommen, können wir noch für etwa 12-14 Stunden bei 10 Knoten die nähere Umgebung in diesem Seegebiet absuchen. Danach müssen wir aufgrund unserer stark reduzierten Dieselvorräte unweigerlich den endgültigen Rückmarsch antreten.
Warum meldet sich U-32 nicht mehr? Haben sie den Kontakt verloren? Wurden sie entdeckt?
Wenn der Geleitzug seinen Kurs geändert hat, suchen wir hier völlig an der falschen Stelle.
”Verdammt...er kommt nicht...hat keinen Sinn noch länger hier zu warten. Er hätte schon längst in Sicht kommen müssen, wenn die Positionsmeldungen und Kursangaben von U-32 korrekt waren...verdammt...
...I.WO...wir laufen einen Suchkurs im Schleifenmuster...12 Stunden...mehr ist nicht mehr drin...vielleicht haben wir Glück!”
Die ersten Stunden vergehen ohne dass der Ausguck oder das Sonar etwas melden.
Dann, gegen 17.30 Uhr Abends endlich der erlösende Ruf:
”Rauchfahnen am Horizont an Backbord...drei Stück!”
Aufgeregtes Gemurmel in der Besatzung. Endlich gibt es wieder etwas zu tun.
Drei...war nicht von 18 irgendwas die Rede in diesem Funkspruch, bemerkt Leutnant Schulze. Müssen wohl arg was an den Augen gehabt haben auf U-32...drei...
Ich mache mir auf der Brücke selbst durch das Fernglas ein Bild von der Lage. Es sind wirklich nur drei.
Ist das vielleicht gar nicht unser Geleitzug, zeigt sich der I.WO Leutnant Weber skeptisch?
”Er muss es sein...”
Diese Begegnung liegt zwar ein ganzes Stück abseits vom gemeldeten Kurs, aber wir sind immer noch weit draußen im Atlantik und auf die riesigen Entfernungen umgemünzt letztendlich nur einen Katzensprung von der Position entfernt, wo sich der Geleitzug eigentlich aufhalten sollte. Das in solcher Nähe auf einem Haufen drei weitere Schiffe in Sicht kommen ist höchst unwahrscheinlich. Ein Schiff ja, aber gleich drei, nein.
”Letztlich ist es egal...wir haben Schiffe gesucht...und gefunden...Wir gehen auf Angriffskurs...klarmachen zum Tauchen!”
Wir nähern uns auf Tauchfahrt den drei gesichteten Schiffen. Sie stehen relativ weit auseinander.
Zwei der Schiffe etwa auf parallelem Kurs zueinander aber etwa 4000m voneinander entfernt.
Das dritte Schiff hängt gute 3000m hinter den beiden ersten.
Wir manövrieren unser Boot zwischen die beiden ersten Kontakte.
”Kommandant an Hecktorpedoraum...Rohr 5 klarmachen...Bugraum...Rohr 1 bereit machen!
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Wir nehmen uns erst diesen Dampfer mit dem Heckrohr vor..aus 1000m...dann laufen wir mit voll AK auf den parallel fahrenden Frachter vor uns und verpassen ihm einen Aal aus den Bugrohren...wenn alles glatt geht, kümmern wir uns danach um den Dritten.”
.
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.
”Den achteren Torpedo nur auf 30 Knoten einstellen...den in Rohr 1 auf maximale Laufgeschwindigkeit...44 Knoten...das verschafft uns etwas Zeit dichter an den zweiten Frachter ranzukommen, bevor der erste Aal einschlägt und die da oben spitzkriegen was los ist.”
Sobald der erste Dampfer fast im 90 Gradwinkel zu unserem Heck liegt feuern wir aus knapp 1000m den ersten Torpedo ab.
”Rohr 5...los!...Voll AK voraus...Kursänderung um 4 Strich steuerbord.”
Wir laufen mit Höchstgeschwindigkeit auf den zweiten Frachter zu, um die Schussentfernung zu verringern. Aus augenblicklich fast 3km ist ein Fehlschuss schon fast vorprogrammiert.
Die Entfernung verringert sich...2500m...2000m...Torpedoeinschlag!
Unser von achtern gefeuerter Torpedo hat sein Ziel getroffen.
Dampfer wird getroffen...im Hintergrund der Frachter auf Parallelkurs
http://abload.de/img/bild16f6kcf.jpg
Noch 1500m...1000m...900m...800m...der Frachter vor uns versucht abzudrehen, nachdem er den Treffer auf dem ersten Schiff mitbekam, doch er ist zu langsam, um uns noch zu entkommen.
”Rohr 1...los!”
Auch wenn er jetzt vorgewarnt ist, aus dieser kurzen Distanz gibt es kein Entrinnen mehr.
Der Torpedo trifft genau auf Höhe des Schornsteins und flutet augenblicklich den Maschinenraum. Das Schiff verliert an Fahrt und beginnt schnell zu sinken.
Frachter sinkt...im Hintergrund der zuerst torpedierte aber immer noch schwimmfähige Dampfer
http://abload.de/img/bild17f0jfo.jpg
Der von uns zuerst angeschossene Dampfer macht uns diese Freude jedoch nicht. Zwar hat ihn unser erster Schuss relativ weit achtern getroffen und leichte Flammen schlagen aus seinem Heck, dennoch macht das Schiff immer noch Fahrt. Zwar langsamer als zuvor, doch es entfernt sich.
Durch das ausgefahrene Sehrohr suche ich die Wasseroberfläche ab, um mir einen Überblick über die Lage zu verschaffen. Die Dämmerung zieht schnell herauf. In weniger als einer Stunde wird es Dunkel sen.
”Verdammt...der tut uns nicht den Gefallen...verdammt stur dieser Dampfer...
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.
.
Wo ist er...wohin ist der dritte verschwunden...verdammt...der nimmt Reißaus...
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.
.
SONAR...haben sie Horchkontakt zum dritten Schiff?”
Der Sonarmaat presst sich die Kopfhörer an die Ohren und lauscht angestrengt.
Schwacher Kontakt...sich entfernendes Schraubengeräusch auf 122 Grad Backbord.”
Welchen nehmen wir...den Spatz in der Hand, oder die Taube auf dem Dach, fragt der I.WO Leutnant Weber?”
Kursänderung...95 Grad nach Steuerbord...wir holen uns den angeschossenen Dampfer...der erste Aal den wir ihm verpasst haben soll nicht umsonst gewesen sein!”
Also das Spätzlein, witzelt Leutnant Schulze. Ob wir davon satt werden.
Gegen 18.30 Uhr haben wir uns in Schussposition gebracht. Es war letztlich leichter als erwartet. Nach kurzer Verfolgung hatten offenbar die Maschinen des Dampfers doch den Geist aufgegeben, so dass er nur noch antriebslos in der offenen See trieb.
Ein zweiter Torpedo gibt dem Dampfer endgültig den Gnadenstoß.
http://abload.de/img/bild181ukpg.jpg
Noch bevor der Dampfer in den kalten Fluten des Atlantiks versinkt setzen wir unsere Verfolgung des dritten Schiffes fort.
”Auftauchen...wir gehen auf Überwasserfahrt!”
Überwasser sind wir deutlich schneller als getaucht. Für den Flüchtenden besteht kaum Hoffnung uns zu entkommen.
Gibt heute wohl doch noch Täubchen für den großen, bösen Wolf, stellt der II.WO grinsend fest.
Bereits nach zehn Minuten haben wir das fliehende Schiff eingeholt. Es ist ein kanadisches Handelsschiff. Kanada hat dem Deutschen Reich bereits 1939 an der Seite Englands den Krieg erklärt. Somit ist das Schiff ein legitimes Angriffsziel. Der Kanadier scheint nicht bewaffnet zu sein, daher entschließe ich mich zu einem Überwasserangriff.
”Rohr 2...klarmachen zum Überwasserschuss!”
.
.
.
”Bugtorpedoraum an Kommandant...Rohr 2 ist klar.”
Rohr 2...los!”
Leutnant Lang, der LI, misst wie üblich die Laufzeit des Torpedos mit der Taschenuhr nach.
20 Sekunden...
15...
10..
5...
...5 Sekunden drüber...nichts...Blindgänger!
Ein zweiter Versuch muss her. Wir korrigieren leicht unsere Position. Der Kanadier schlägt immer noch im Zickzackkurs seine Haken.
”Rohr 3...los!”
Dieser Torpedo sitzt genau. Der Kanadier sinkt.
http://abload.de/img/bild19s7kbm.jpg
Während wir noch den Untergang des kanadischen Händlers beobachten erteile ich den Befehl sofort alle Torpedorohre nachzuladen.
Es ist 19.33 Uhr.
Nur etwa eine halbe Stunde ist seit der Versenkung des Kanadiers vergangen, das Nachladen der Rohre ist noch immer nicht vollständig abgeschlossen, als die Brückenwache aufeinmal aufschreit:
”Kontakt...Schiff an Backbord...Korrektur...zwei Schiffe!”
Durch die hochwertigen Zeissgläser sind die Umrisse der Schiffe selbst in der Dunkelheit gut zu erkennen.
Mhm...das sind sogar drei...da...auf 275 Grad ist noch einer...Fette Beute würd ich sagen, stellt Leutnant Schulze fest und grinst wie eh und je.
”Wir sind hier doch richtig Manfred...das muss unser Geleitzug sein...so viele Schiffe auf einem Haufen mitten im Atlantik...anders gibt das keinen Sinn.”
Ist aber ein selten komischer Geleitzug...zerpflückt, auseinander gerissen und aufgereiht wie an einer Perlenkette und es sollten doch um die 18 Schiffe sein, bemerkt Leutnant Weber.
Naja...vielleicht hat Lott, der Kaleun von U-32 nicht länger gewartet, bis andere Boote rankamen und hat den Geleitzug schon vorher angegriffen. In der allgemeinen Panik ist dann der Konvoi auseinandergebrochen und jetzt schlägt sich jeder Frachter so schnell und so gut es eben geht auf eigene Faust durch, jeder so schnell er kann...auf Nachzügler wartet da keiner mehr wenns um die eigene Haut geht, spekuliert der II.WO.
Ob nun Reste des Geleitzugs oder nicht...das ist unsere Beute...ALLE EINSTEIGEN...WIR GEHEN AUF ANGRIFFSKURS!”
Die heutige Jagd ist noch nicht vorbei.
Fortsetzung folgt...
Die heutige Jagd ist noch nicht vorbei.
Die drei Schiffe fahren dicht zusammen. Ein britischer Dampfer, ein französisches großes Handelsschiff und ein kleinerer polnischer Küstenfrachter.
Von der Versenkung ihrer drei vorausfahrenden Kollegen etwa eine Stunde zuvor haben sie anscheinend nichts bemerkt.
Durch das ausgefahrene Sehrohr beobachte ich das Näherkommen der Schiffe.
Diese drei hier fahren langsamer als ihre Vorgänger, durchschnittlich um die 6 Knoten. Das erklärt warum der Verband so auseinandergezogen ist.
Letzte Kurskorrekturen werden vorgenommen, um in optimale Schussposition zu kommen.
”Ruder 2 Strich nach Backbord...Langsame Fahrt!
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Bugtorpedoraum...Rohr 1, 2 und 4 klarmachen...Heckraum...Rohr 5 klarmachen zum Unterwasserschuss!”
Rohr 3 ist immer noch nicht fertig nachgeladen. Der Aal wird immer noch “eingefettet”.
Das dauert noch ein paar Minuten. Die Torpedomixer schwitzen und bekommen in den letzten zwei Stunden mehr zu tun, als während der gesamten bisherigen Feindfahrt zusammen.
Die Klarmeldungen aus den Torpedoräumen geben das Startsignal...auch Rohr 3 ist nachgeladen und wird klar gemacht.
In Schussposition liegen wir inzwischen längst.
Zwei Schiffe fahren jeweils dicht hintereinander, das dritte etwas abseits und seitlich versetzt etwa 2000m entfernt.
”Wir nehmen uns zuerst den vorausfahrenden Dampfer...Doppelschuss aus Rohr 1 und 3...direkt danach mit 2 und 4 auf den dicken Franzosen...
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Rohr 1 bis 4...Mündungsklappen öffnen...
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Rohr 1 und 3...los...
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Rohr 2 und 4...los!”
Vier Aale im Wasser...laufen auf ihre beiden Ziele zu.
Torpedotreffer...
Britischer Dampfer wird getroffen
http://abload.de/img/bild20fwksj.jpg
Sekunden später weitere Explosionen auf dem direkt dahinter fahrenden Franzosen.
Unterwasserexplosion
http://abload.de/img/bild21mdkgm.jpg
Nur drei von vier, stellt der LI Leutnant Lang fest...ein Blindgänger...oder Fehlschuss.
Ein Blick durch das Sehrohr verrät uns das Ausmaß des Angriffs.
Der Franzose wurde von zwei Detonationen erschüttert. Seine Flanke ist an zwei Stellen weit aufgerissen und er beginnt bereits sehr schnell zu sinken.
Der britische Dampfer hat nur einen Treffer kassiert. Dieser saß ziemlich weit achtern.
Das Schiff verliert an Fahrt und beginnt zu treiben...langsam...sehr langsam beginnt es abzusacken.
Der Händler ist erledigt...der Dampfer wirds wohl auch nicht mehr schaffen...zumindest kommt er nicht mehr weit...
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Wir holen uns den letzten...Kursänderung 40 Grad Steuerbord...AK voraus.”
Mit voller Kraft voraus wenden wir uns dem kleinen polnischen Küstenfrachter zu. Die Torpedorohre werden flugs nachgeladen.
Er versucht abzudrehen und in der Dunkelheit unterzutauchen, doch unserem Sonar kann er nicht entgehen. Es ist eine kurze, fruchtlose Flucht. Hier draußen auf dem offenen Atlantik, hunderte Kilometer vom nächsten Land entfernt ist er allein und niemand kann ihm zu Hilfe kommen.
http://abload.de/img/bild22hjjr7.jpg
Unser Torpedo kassiert den letzten Fang dieses Tages. Der kleine Frachter sinkt innerhalb von 3 Minuten.
Logbucheintrag Oberleutnant Willhelm Paulsen, Kommandant U-51:
Heute war ein erfolgreicher Tag. Wir konnten innerhalb weniger Stunden aus dieser bislang eher mäßigen Feindfahrt doch noch eine sehr erfolgreiche machen.
Innerhalb von etwa drei Stunden fingen wir insgesamt sechs Schiffe ab, höchstwahrscheinlich die Reste des von U-32 etwa 36 Stunden zuvor gemeldeten und inzwischen aufgelösten Geleitzuges.
Bestätigte Versenkungen:
“Royal Dawn” - britischer Stückgutfrachter mit 5009 BRT
“Levine” - britischer Dampfer mit 3731 BRT
“Fany” - kanadisches Handelschiff mit 4692 BRT
“Tresillie” - französisches Handelsschiff mit 6023 BRT
“British Prince” - britischer Dampfer mit 3655 BRT
“Slazak” - polnischer Küstenfrachter mit 1853 BRT
Insgesamt 24963 BRT an Schiffsraum versenkt innerhalb von etwas mehr als drei Stunden.
Wir verblieben für weitere vier Stunden in diesem Gebiet.
Weitere Nachzügler konnten nicht entdeckt werden.
Unsere Dieselvorräte sind erschöpft und liegen bei 37%.
Gerade noch ausreichend für den Rückmarsch auf nördlichem Kurs um Schottland herum.
Mit 12 Knoten laufen wir auf NNW-Kurs Richtung Heimat.
Eine Erfolgreiche Fahrt. Weiter so.
Kurfürst Moritz
22.08.09, 17:03
Na das hat sich ja gelohnt!
Damit dürftet Ihr jetzt wohl auf Platz 1 unter dem Top 10 der Ubootfahrer liegen!
12.01. - 14.01.
In den folgenden Tagen laufen wir auf die Nordspitze Schottlands zu.
Von hier aus wollen wir uns anschließend nördlich der Shettlands in die Nordsee vorwagen und dann ist es nur noch ein Katzensprung Richtung Heimat.
Die Stimmung an Bord ist ausgezeichnet und die gesamte Besatzung bei bester Laune.
Erfolgreicher Kanaldurchbruch, die Reste eines aufgeriebenen Geleitzuges versenkt, damit ordentlich Tonnage versenkt, ein richtig schönes Ergebnis erzielt.
Doch das Schicksal hat noch eine unerfreuliche Überraschung für uns parat...
15.01.
”ALAAARRRMMMM!!!”
”Fliegeralarm...DECKUNG!!!
Ein britischer Bomber taucht aus dem nichts auf. Niemand hat ihn kommen sehen. Die Wachmannschaft war wohl ob der guten Stimmung schon mit den Gedanken woanders, oder die langen Tage auf See haben einfach schon ihre Spuren bei jedem Einzelnen hinterlassen.
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Eine 250kg Fliegerbombe schlägt keine drei Meter neben U-51 an Backbord ein. Das Boot wir regelrecht zur Seite gedrückt und bekommt einen Augenblick gefährliche Schlagseite.
Die Mannschaft wird wie Dominosteine durcheinandergeworfen.
Aufgewirbeltes Wasser und hunderte von scharfkantigen Bombenschrappnells schlagen gegen die Flanke des Bootes.
Das Schanzkleid des Kommandoturms wird von dutzenden Bombensplittern durchlöchert wie ein Schweizer Käse.
Der Bomber setzt noch eine Salve aus seinen Bordgeschützen hinterdrein und wieder zerreißt glühender Stahl das Brückendeck.
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”SANNNIIIIII!!!”
”Schafft sie runter...unter Deck...schnell, schnell...wir müssen runter...Mensch mach hinne!”
Schmerzenschreie zerreißen das Boot, als ein blutüberstömter Verwundeter nach dem anderen die Leiter zum Turmluk mehr heruntergeworfen als gereicht wird.
Ein Schwall von Blut schwappt durch das Turmluk nach unten in das Innere des Bootes und den dort stehenden Männern, welche die Verwundeten annehmen in die erschrockenen und von Angst und Ekel verzerrten Gesichter.
”Verdammt nochmal...SANNI...wo bleibt der Sanni?”
”WASSEREINBRUCH...Wassereinbruch vom Bugtorpedoraum bis zur Zentrale...drei...vier Abteilungen haben Leckschäden durch Bombensplitter!”
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Es herrscht Chaos. Alles geht Durcheinander. Vor lauter Geschrei versteht man sein eigenes Wort nicht mehr.
http://abload.de/img/bild27glkbl.jpg
”LI...stopfen sie die Lecks...kümmern sie sich drum...Flakgeschütz bemannen...bereit zum Erwidern des Feuers...”
Flakgeschütz ausgefallen, kommt von irgendwoher die Antwort.
Wir müssen abtauchen...trotz der Lecks im Rumpf und hoffen dass wir den Wassereinbruch in Grenzen halten können. Hier oben sind wir TOT...Kommandant...Willhelm, schreit Leutnant Weber.
”Verdammte Scheiße...Turmluk dicht...sofort Alarmtauchen...Boot auf 20 Meter abfangen...keinesfalls tiefer...klar bei Lenzpumpen.”
Schreie der Verwundeten übertönen jeden Befehl. Der Boden der Zentrale schwimmt vor Blut.
Der II.WO Leutnant Schulze ist unter den Verletzten. Er kauert an der Leiter zum Turmluk und hält sich den rechten Arm...Blut läuft herunter...ein Bombensplitter steckt darin.
Trotz seiner Verwundung reißt er noch Witze:
”Schmiert den Erbseneintopf vom Smutje in die Lecks...das Zeug kann zwar keiner fressen, aber das dichtet besser als sonst was...”
”Herrgott, wo bleibt denn der Sanni?”
Staabsbootsmann Erler kommt angestürzt...in der Hand den Erstehilfekoffer.
Der Sanni ist tot...wir haben auch Verletzte und Tote in den Mannschaftsquartieren beim vorderen Torpedoraum, stammelt Erler und wühlt im Erstehilfekasten.
”LI an Kommandant...es dringt immer noch Wasser ein aber mit den Lenzpumpen schaffen wirs das zu kontrollieren...Boot ist stabil.”
Boot ist auf 25m stabil...genauer gehts nicht, meldet Leutnant Weber.
”Auf keinen Fall tiefer sacken lassen...mehr Druck halten wir nicht aus...Leutnant Weber...besorgen sie mal ein paar Männer...jeder der irgendwie abkömmlich ist soll helfen sich um die Verwundeten zu kümmern.”
Nach einer knappen Stunde sind die Wassereinbrüche gestoppt. Die weiteren Reparaturarbeiten laufen. Der Antrieb selbst hat nichts abbekommen und wir entfernen uns auf Unterwasserfahrt vom Angriffsort.
http://abload.de/img/bild251tkeo.jpg
Wir hatten Glück, dass die vielen Schrappnells nur relativ kleine Lecks geschlagen hatten, was den Schaden an der Druckhülle selbst in Grenzen hielt.
Bei der Besatzung sieht es deutlich schlimmer aus.
Es gibt kaum jemanden in der Mannschaft, der nicht zumindest einen kleinen Kratzer hat auch wenn der Großteil glimpflich davon gekommen ist.
Wir haben aktuell vier Tote und ein knappes Dutzend Schwerverletzte.
Leutnant Schulze der II.WO wurde inzwischen verarztet. Der Bombensplitter im Arm konnte entfernt werden und ist frisch verbunden. Den Arm trägt er in einer Schlinge.
Der II.WO steht vor einer Pritsche.
Darauf liegt ein Körper...sein Gesicht ist mit einer Uniformjacke abgedeckt.
Langsam und vorsichtig zieht der II.WO die Jacke zurück.
Darunter kommt das Gesicht eines jungen Matrosen zum Vorschein, 18, vielleicht 19 Jahre jung. Ein Bombensplitter hat ihm die Halsschlagader zerfetzt.
Es ist derselbe Matrose, welcher auf der zweiten Feindfahrt während eines Fliegerangriffes ängstlich Deckung gesucht hatte und dafür später von ihm auf die Schippe genommen wurde.
Ich trete leise von hinten an meinen II.WO heran.
Ich war heute während des Angriffs mit ihm auf Wache. Als der Alarm kam und alle in Deckung gingen ist er aufrecht stehen geblieben, erzählt Leutnant Schulze.
Ich lege ihm den Arm auf die Schulter.
Der II.WO legt ihm die Hand aufs Gesicht und schließt ihm die noch immer geöfneten Augen, aus denen alles jugendliche Leben schon vor langer Zeit entwichen scheint und zieht ihm langsam wieder die Jacke über das Gesicht.
Diesesmal kam nicht das kleinste Grinsen über Leutnant Schulze’s Lippen.
Wir verloren an diesem Tag vier gute Männer:
Obermaat Frank Reichelt - Deckwache/Sanitäter
Matrosenobergefreiter Michael P. Dellinger - Geschützmannschaft
Matrosengefreiter Wolfgang Jennings - Geschützmannschaft
Matrosengefreiter Markus M. Bauer - Deckwache
Am Abend des selben Tages wagen wir uns zurück an die Oberfläche, um einer traurigen Verpflichtung nachzukommen.
Wir übergeben die Körper unserer toten U-Boot-Kameraden dem ewigen Schlaf des Meeres.
Als Kommandant des Bootes liegt es an mir, die Abschiedsworte zu sprechen, was mir nicht leicht fällt.
Ich erzähle irgendetwas von treuen U-Bootkameraden, die tapfer und ehrenhaft ihre Pflicht erfüllt haben und das Reich stolz auf ihr großes Opfer sein kann, ein Opfer, das nicht vergebens sein und für eine gute und gerechte Sache gebracht wurde.
Mit jedem Satz kommt mir das, was ich da erzähle sinnloser und unbedeutender vor.
Die letzten Worte kommen mir kaum noch über die Lippen.
Während der Nacht, als sich die erlösende Schwärze des geistigen Dahindämmerns nicht einstellen will, gehe ich noch einmal auf die Brücke.
Leutnant Weber hat zur Zeit Wachdienst.
Lange sehe ich hinaus in die Dunkelheit der Nacht.
Die salzige und kalte Seeluft in dieser Januarnacht tut mir gut.
Mein Grübeln kann sie aber nicht verhindern.
...für eine gute und gerechte Sache, murmele ich leise vor mich hin.
Haben sie etwas gesagt, fragt der I.WO?
”Es ist nichts Manfred...es ist nichts...überhaupt nichts...”
16.01. - 18.01.
Während wir unseren Rückmarsch fortsetzen, werden weiter die Schäden des Angriffes so gut es geht behoben und die Verwundeten versorgt.
Der Großteil der Besatzung ist im Laufe der nächsten Tage, zumindest eingeschränkt wieder einsatztauglich.
Sorgen bereitet mir und unserem Aushilfssanitäter Staabsbootsmann Erler der Matrose Jung.
Er gehörte zu unseren Schwerstverletzten und sein Zustand hat sich in den letzten Tagen deutlich verschlechtert.
Wenn er nicht in den nächsten 24 Stunden in ein ordentliches Lazarett an Land mit vernünftiger Ausstattung kommt, wird er es nicht schaffen, berichtet Erler.
Wenn wir mit voller Kraft laufen könnten, wäre das vielleicht zu schaffen, aber dafür reicht unser Diesel nicht. Wir laufen dennoch den letzten Rest unseres Treibstoffes ausnutzend mit 14 Knoten dahin.
Wenn wir Land sichten, sind wir trockener als die Sahara, meint der LI.
19.01.
Gegen 07.45 Uhr Morgens erreichen wir den Kieler Hafen. Der Tank ist praktisch leer.
Matrose Jung hat es nicht geschafft.
In der Nacht vom 18. auf den 19. Januar erlag er seinen schweren Verletzungen.
http://abload.de/img/bild28wcjyl.jpg
Wir laufen in Kiel ein. Zu Buche stehen noch immer 9 Verletzte, welche nach dem Festmachen sofort in das örtliche Flottillenlazarett gebracht werden und 5 Tote, allesamt junge Seeleute, keiner älter als 20 Jahre.
http://abload.de/img/bild29u8kcu.jpg
44039 BRT gingen diesesmal auf unser Konto. Der Geleitzug hat uns rausgerissen.
Der Flottillenkommandant hat nach der Ankunft noch eine Überraschung für mich.
”Aufgrund der außerordentlich guten Ergebnisse der letzten Feindfahrt wird ihnen das Eiserne Kreuz Erster Klasse verliehen.”
http://abload.de/img/bild308zk2m.jpg
Am Abend sitze ich zusammen mit meinem I.WO Leutnant Weber noch im Offizierskasino des Flottillenstützpunktes bei einem gemeinsamen Drink. Es ist nicht der erste an diesem Abend.
Vor mir auf dem Tresen liegt das Eiserne Kreuz...immer noch in seiner schicken Schatulle.
”...ausgezeichnete Leistungen...Stolz der Kriegsmarine...leuchtendes Beispiel...pah...
...Sieh dir das an Manfred...ein Stück Blech...
...fünf feine Jungs hats erwischt...die kommen nicht wieder...ihre Mütter sitzen jetzt zu Hause und hoffen...
...Morgen oder Übermorgen kriegen sie dann die Benachrichtigung...
...noch mehr tolle Worte von Heldenmut und Opferbereitschaft...
...ein Stück Blech...pah...
...mehr ist es nicht Manfred...
...es hat keinen Wert...
...nichts davon ist es wert...
...nichts...
....”
von Richthofen
22.08.09, 18:49
Fantastische AAR!!!!
Mach bitte weiter!!! Hoffe du kriegst mal eine BB oder CV vor die Rohre.
Herzlichen Dank.
Einen CV hatten wir schon, gleich während der ersten Feindfahrt.
Haben einen Vierfächer auf ihn gefeuet, aber leider trafen aufgrund der zu großen Entfernung nur zwei der vier Torpedos. Das beschädigte den Träger zwar, aber er sank nicht.
Naja...steht ja alles ausführlich im Bericht der ersten FF^^
Hindenburg
23.08.09, 10:11
Wundervolles Update!!! Ich bin begeistert. :)
Lewis Armistead
23.08.09, 12:07
Kann mich nur anschließen. Richtig gutes Update...liest sich wie in einem Buch
Vielen herzlichen Dank:D
Wahrscheinlich werde ich mich heute noch an die vierte FF machen können, nachdem die üblichen sonntäglichen Pflichten erfüllt sind.
Mal sehen was U-51 dort erwartet, ich bin selbst gespannt was diesesmal passiert.
hohe_Berge
23.08.09, 21:36
Vielen herzlichen Dank:D
Wahrscheinlich werde ich mich heute noch an die vierte FF machen können, nachdem die üblichen sonntäglichen Pflichten erfüllt sind.
Mal sehen was U-51 dort erwartet, ich bin selbst gespannt was diesesmal passiert.
Nicht nur Ihr seid gespannt, wir auch. Habe mir doch glatt, natürlich Aufgrund diesem AAR SH4 mit Hoi3 bestellt.:prost:
Glück Auf
Herzlichen Glückwunsch zum käuflichen Erwerb.
Ich wünsche euch stets eine handbreit Wasser unterm Kiel und eine glückliche Jagd, sei es nun im Pazifik oder im Atlantik.
Ohoho...die armen Japaner:)
So nun habt ihr mich auch geschafft. Hab gerade SH4 Gold für 10€ im laden gesehen und sofort zugegriffen. hab ich wenigstens was zu tun bis die patches für WITP AE verfügbar sind.
So nun habt ihr mich auch geschafft. Hab gerade SH4 Gold für 10€ im laden gesehen und sofort zugegriffen. hab ich wenigstens was zu tun bis die patches für WITP AE verfügbar sind.
Es freut mich, dass die Anzahl der U-Bootfahrer weiter wächst^^
Dieser folgende Abschnitt ist ein kleiner inoffzieller Teil der Abenteuer von U-51.
Wer einfach nur wissen will, wie es mit der nächsten Feindfahrt weiter geht, der sollte diesen Post vielleicht überspringen...oder auch nicht^^
Lesen auf eigenes Vergnügen und eigene Gefahr :)
Einfach mit gedrückter linker Maustaste den schwarzen Spoilerkasten markieren, um den Inhalt sichtbar zu machen.
Um die Screenshots zu sehen, auf die entsprechenden Links klicken. Die Direktanzeige geht hier leider nicht, da sonst die Screens durch den Spoiler durchscheinen würden.
Und nun ist es doch passiert! :D
Zweimal schon haarscharf dran vorbeigeschrammt, aber diesesmal gab es keine Rettung mehr.
Heute wurde ich mit U-51, während meiner vierten Feindfahrt auf dem Anmarsch ins Operationsgebiet an der englischen Küste von zwei britischen Flugzeugen an der Oberfläche überrascht, angegriffen und versenkt...dabei fing die Fahrt doch in den ersten Tagen recht vielversprechend an.
All hail Britannia:tongue:
Wie ist's passiert?
Gegen 15.00 Uhr des 1. März 1940, gut 100 Seemeilen vor Aberdeen, sichten die Wachgänger auf der Brücke zwei schnell näherkommende Punkte am Horizont...britische Flugzeuge.
"FLIEGERALARM!"
Es wird sofort Alarmtauchen befohlen, allerdings kommen die beiden Maschinen mit hohem Tempo viel zu schnell heran. Wir kommen unmöglich rechtzeitig runter.
Schon sausen uns die ersten Geschosse aus den Bordkanonen entgegen und lassen das Wasser aufschäumen.
http://abload.de/img/bild1czkkj.jpg
Wir müssen uns wehren!
"Flakgeschütz klar...Feuer erwidern!"
Die ersten Salven MG-Feuer peitschen über unser Boot.
Sie treffen gut...erste Verluste unter der Wache...keine Schäden am Boot.
"SANNI...Verwundete an Deck!"
http://abload.de/img/bild2pikex.jpg
Der erste Flieger saust über uns hinweg.
Nur Sekundenbruchteile später reißt eine zweite MG-Salve Lecks in unsere Druckhülle.
http://abload.de/img/bild30pkxv.jpg
"Wasereinbruck in der Zentrale...!"
Endlich antwortet unsere Flak. Die erste Maschine wird unter Feuer genommen. Leuchtspurmunition zischt durch die Luft.
Treffer...Treffer...die Maschine brennt und stürtzt taumelnd in Richtung Meer.
http://abload.de/img/bild5fdkwy.jpg
Das zweite Flugzeug saust gleichzeitig über uns hinweg...Bomben klinken aus...VOLLTREFFER!!!
http://abload.de/img/bild4ajkw6.jpg
Die Fliegerbombe reißt uns förmlich das Achterdeck weg. Alle Mann im Achtertorpedoraum sind sofort tot. Schwere Verluste im Maschinenraum.
Die gesamte Hecksektion des Bootes läuft rasend schnell voll.
Dieseltanks beschädigt...Treibstoff läufft aus.
Batterien zerstört...
Kaum noch etwas funktioniert...die Hydraulik ist hinüber...Öldruck fällt rapide...
"Boot sackt weg...das Heck säuft ab...zieht uns runter!"
"ALLE MANN AUSSTEIGEN...los raus...verdammt raus hier...aufs Oberdeck...kümmert euch um die Verwundeten...LI raus!!"
Der Großteil der Besatzung verlässt das Boot und sucht Zuflucht auf dem Oberdeck, während das Boot immer tiefer absackt.
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Eine Handvoll Freiwillige um den Kommandanten und den I.WO bleibt an Bord und versucht verzweifelt das Boot doch noch zu retten.
"Lenzpumpen...verdammt warum laufen die Pumpen nicht?"
"Pumpen ausgefallen...alles Schrott hier...wir saufen ab..."
Das Boot sinkt...die ausgestiegene Besatzung muss das Oberdeck räumen und stürzt sich ins Wasser. Die Verwundeten werden immer von mindestens zwei Kameraden über Wasser gehalten.
Das verbleibende Flugzeug über unseren Köpfen gewährt uns kein Pardon.
Trotz der im Wasser treibenden Männer wirft es in einem neuerlichen Anflug zwei weitere Bomben ab.
Verdammte Schweine...gebt uns doch wenigstens eine Chance, schreit ein im Wasser strampelnder Matrose, als ob die Maschine ihn hören könnte.
http://abload.de/img/bild764kbe.jpg
U-51 sinkt schnell...das vollaufende Heck voran wird das Boot nach unten gezogen.
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"40 Meter...45...50..."
"ANBLASEN...alles was drin ist...alles was drin ist...komm hoch...komm hoch verdammt...Manfred!"
"60 Meter...sackt weiter...es reicht nicht...Willhelm...wir saufen ab!"
"GRUNDBERÜHRUNG!"
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"Alle Mann...klar bei Tauchretter...
.
.
.
Sobald das Boot komplett vollgelaufen ist, und der Wasserdruck ausgeglichen ist, öffnen wir das Luk und tauchen an die Oberfläche...dran denken...während des Auftauchens immer ausatmen...macht ihr das nicht, zerreißt es euch die Lungen...
.
.
.
Viel Glück Männer...Es war mir eine Ehre...wir sehen uns oben!"
Tja...so gings...das Ende von U-51.
Während der vierten Feindfahrt nach britischem Luftangriff 100 Seemeilen vor der englischen Küste versenkt.
Ganze 12 Besatzungsmitglieder konnten zwei Stunden später von einem britischen Kriegsschiff aufgenommen und gerettet werden.
Von den Offizieren überlebte einzig und alleine der LI, Leutnant Lang.
Der II.WO, Leutnant Schulze wurde während des ersten Anfluges von MG-Feuer tödlich getroffen.
Der I.WO, Leutnant Weber, sowie der Kommandant von U-51, Oberleutnant Willhelm Paulsen gelten als vermisst.
Sie wurden zuletzt gesehen, als sie verzweifelt versuchten ihr Boot noch zu retten.
So bleibt mir jetzt nichts anderes übrig, als die vierte Feindfahrt nochmal neu zu starten...das AAR soll ja schließlich nicht so früh enden, denn wir haben noch ein paar Kriegsjahre vor uns:D
Wartet nur ihr Tommys^^
...das kostet euch noch das ein oder andere BB oder CV...der Krieg ist noch lang:tongue:
Seht ihr...gut dass ihrs nicht gelesen habt...oder doch^^
Rantanplan
24.08.09, 16:39
Also ich hätte das hier nicht erwähnt und einfach neu gestartet, irgendwie zerstört das ein wenig den Flair!
Ich mein bei diesem AAR war es doch irgendwie klar das ihr früher oder später versenkt werdet.
Aber wahrscheinlich bin ich mit dieser Meinung alleine...:D
Grüße Rantanplan
Alith Anar
24.08.09, 16:45
Das der Kommandant ja vermisst wird, ist er bestimmt an die Küste geschwommen und übernimmt das Kommando von U-52.
Juchu der AAR ist gerettet, weiter gehts werter Sonic :D
Ruprecht I.
24.08.09, 16:48
Setzt den Versenkungspost in Spoiler, dann isser da und 'stört' trotzdem nicht die Atmosphäre.
Und dann gefälligst weiter schreiben! Und passt Uns gefälligst auf den II.WO auf :cool:
Unverschämtheit ;) ;) , sich so früh versenken zu lassen.....
Gut das mittlerweile die Werften in Kiel und Wilhelmshafen auf Hochtouren laufen und das neue Boot (TypVII) schon bald zur Verfügung stehen wird.....
Glück auf !
Spartakus
hohe_Berge
24.08.09, 23:48
Das gibes doch nicht.:eek:
Gutgehn;)
Lewis Armistead
25.08.09, 02:41
Wie wärs wenn ihr zur Strafe (so storybedingt) die Feindfahrt neu startet aber wirklich nur die befohlenen Patroullie fahrt und kein Schiff versenkt...
Und dann storymäßig hat der Oberleutnant auf abenteuerliche und ungeheuer deutsche Weise überlebt und übernimmt dann das Kommando über das baugleiche U-52 dessen Kommandant bei einem Fliegerangriff schwer getroffen wurde und im Lazarett liegt ;)
Grüße
Setzt den Versenkungspost in Spoiler, dann isser da und 'stört' trotzdem nicht die Atmosphäre.
Und dann gefälligst weiter schreiben! Und passt Uns gefälligst auf den II.WO auf :cool:
Das mit der Spoilerfunktion war eine gute Idee.
Daran habe ich gar nicht gedacht. Habt Dank.
Edit:
Ich habe es gerade mal ausprobiert, aber bedauerlicherweise ergibt sich dabei ein kleines und zugleich unschönes Problem.
Der geschriebene Text lässt sich zwar verstecken, aber die die einzelnen Screenshots werden innerhalb des schwarzen Spoilerkastens noch immer sichtbar angezeigt.
So ist es leider nicht praktikabel.
Teddy Suhren
25.08.09, 13:50
Werter Sonic, löscht einfach den Post und schreibt die Geschichte so, dass ihr nach 2 Tagen von einem heimkehrenden Boot aufgenommen worden seid und spielt mit den II.WO weiter oder löscht den Post und tut als wäre nichts passiert. AARs ohne Reload sind zwar schöner, aber ihr schreibt so gut, dass euch dieser nach einem Post verziehen wird. :)
Kurfürst Moritz
25.08.09, 14:01
Das mit der Spoilerfunktion war eine gute Idee.
Daran habe ich gar nicht gedacht. Habt Dank.
Edit:
Ich habe es gerade mal ausprobiert, aber bedauerlicherweise ergibt sich dabei ein kleines und zugleich unschönes Problem.
Der geschriebene Text lässt sich zwar verstecken, aber die die einzelnen Screenshots werden innerhalb des schwarzen Spoilerkastens noch immer sichtbar angezeigt.
So ist es leider nicht praktikabel.
Ist es doch.
Einfach bei den Bildern statt img nur url in eckigen Klammern schreiben. Dann wird der Link angezeigt und der kann auch im Spoiler stehen.
von Stollberg
25.08.09, 14:44
Derweil im Oberkommando der Admiralität:
Die im Norden und Westen bis zum äußeren
Operationsradius vorstoßenden Briten
werden mit aller Gewalt und aller Kraft
rücksichtslos versenkt!
Mit welchen Kräften, mein Admiral?
Das Rudel Steiner greift von Norden an und vereinigt sich mit der 9. Flotille!
Die 9. Flotille ist nach Norden bewegungsunfähig!
Der Feind ist 10 mal so stark wie wir.
Paulsen soll mit U-51 die Sache unterstützen.
U-51 ist vor England untergegangen.
Dann sollen sie eben wieder auftauchen!
Haben Sie noch Zweifel, an meinen Befehlen?
Weitermachen :prost:
Ist es doch.
Einfach bei den Bildern statt img nur url in eckigen Klammern schreiben. Dann wird der Link angezeigt und der kann auch im Spoiler stehen.
Mit dieser Vorgehensweise kann ich mich halbwegs anfreunden.
Das Ganze ist zwar so nur suboptimal gelöst (der riesige schwarze Kasten sieht einfach nur hässlich aus), aber ein nötiger Kompromiss.
Und keine Sorge.
U-51 wird wieder auf Fahrt gehen.
Warum auch nicht. Es ist doch nichts passiert...nicht wahr...*hüstel* :D
Die vierte Feindfahrt wird bereits gespielt. Heute Abend oder spätestens Morgen sollte es die ersten Updates dazu geben:)
Kurfürst Moritz
25.08.09, 15:07
Stellt EUch einfach vor, es wäre die Nordsee bei Neumond! ;)
Derweil im Oberkommando der Admiralität:
Die im Norden und Westen bis zum äußeren
Operationsradius vorstoßenden Briten
werden mit aller Gewalt und aller Kraft
rücksichtslos versenkt!
Mit welchen Kräften, mein Admiral?
Das Rudel Steiner greift von Norden an und vereinigt sich mit der 9. Flotille!
Die 9. Flotille ist nach Norden bewegungsunfähig!
Der Feind ist 10 mal so stark wie wir.
Paulsen soll mit U-51 die Sache unterstützen.
U-51 ist vor England untergegangen.
Dann sollen sie eben wieder auftauchen!
Haben Sie noch Zweifel, an meinen Befehlen?
Weitermachen
:prost:
Wer bin ich, dass ich mich den Befehlen der Admiralität widersetzen würde:D
Rantanplan
25.08.09, 15:29
Wenn alle Stricke reißen könnte der Kapitän ja auch nur schlecht geträumt haben ;)
Ruprecht I.
25.08.09, 15:31
Auferstehungen unter der Dusche haben auch eine gewisse Tradition.
Aber ob das gleich mit einem ganzen UBoot funktioniert... :^^:
Ob nun falsche Träume oder Salzwasserduschen dafür verantwortlich sein werden wird sich wohl im Nachhinein nicht mehr rekonstruieren lassen:)
Jedenfalls kommt gleich das erste kleine Update zur vierten FF.
Ich muss nur noch die Bilder hochladen und verlinken.
Es kann sich nur noch um Stunden handeln...der Hoster macht nämlich gerade ein paar Zicken.
25.02.
In den letzten Wochen wurde U-51 im Trockendock von Kiel vollständig überholt und alle noch verbliebenen Gefechtsschäden behoben.
Die verwundeten Besatzungsmitglieder sind inzwischen wieder genesen und weitestgehend diensttauglich.
Was unsere fünf Verluste angeht, dafür bekamen wir Ersatz zugeteilt. Blutjunge Matrosen. Natürlich wieder ohne jede Erfahrung und zum ersten Mal auf einem U-Boot. Frisch von der Marineschule. Sie werden einen harten Stand haben, aber wir werden versuchen, sie so rasch als möglich in die Mannschaft einzugliedern.
Dennoch war es aufgrund unserer Verluste nötig, einige Positionen neu zu besetzen. Der plötzliche Ausfall von fünf erfahrenen Männern ist nicht so leicht zu kompensieren.
Vor drei Tagen bekamen wir unsere neuen Befehle zugeteilt.
Die kommende Fahrt führt uns nicht so weit hinaus, wie noch die vorhergegangenen.
Stattdessen sollen wir diesesmal in der Nordsee operieren.
Am Abend vor dem Auslaufen sitze ich mit meinem I.WO, Leutnant Weber im Offizierskasino des Kieler Flottillenstützpunktes und bespreche mit ihm unsere neuesten Befehle:
http://abload.de/img/bild1xrjnv.jpg
”Drei Tage Patrouille um Planquadrat AN51 herum...ist ja fast um die Ecke.”
AN...AN, Mensch Wilhelm...das liegt keine 50 Seemeilen vor der englischen Küste.
Drei Tage Patrouille, das heißt drei Tage dicht unter der englischen Küste. Jede Menge britischer Flieger...Küstensicherung.
Das wird kein Zuckerschlecken, meint Leutnant Weber besorgt.
”...Keeding hats erwischt...”
Was?...Hartmut Keeding...von der Offizierschule...wie...wann, kommt es überrascht vom I.WO.
”Vor vier Tagen...hätte sich eigentlich über Funk melden sollen...hat er aber nicht...sein Boot galt seitdem als vermisst.
Heute früh kam die offizielle Bestätigung...der Nachrichtendienst hat da wohl etwas im britischen Funkverkehr aufgeschnappt...vermutlich ist er auf eine Seemine gelaufen...im Planquadrat AN. Die von der Aufklärung sagen, dass die Tommys damit angefangen haben ihre Küstengewässer zu verminen.
.
.
.
Wird wohl doch kein Sonntagsausflug Manfred.”
War ja klar, antwortet der I.WO und stürzt seinen Drink hinunter.
Unser neues Einsatzgebiet vor der Küste Nordenglands.
http://abload.de/img/bild2opjn1.jpg
26.02.
Mitten in der Nacht geht es los.
Unser Auslauftermin wurde für 01.30 Uhr Nachts festgesetzt. Ganz Kiel und Umgebung liegt noch in tiefem und friedlichem Schlaf.
Keine Militärkapelle zum Abschied und auch keine süßen, winkenden Mädels, die am Kai stehen, seufzt unser Flakschütze Bootsmann Hinrichs etwas enttäuscht.
Wenns dir nur um ein feuchtes Abschiedsküsschen geht...frag doch mal die netten “Damen” da drüben auf dem Zerstörer...vielleicht helfen die ja aus, spottet der II.WO, Leutnant Schulze und grinst dabei dreckig...
...
...Mensch nu guck doch nicht so angepisst Hinrichs...oder überlegst du etwa wirklich...hahaha!?
Mit hochrotem Kopf dreht sich der Bootsmann weg und schaut wieder stur hinaus in die Nacht.
Leutnant Schulze ist zufrieden mit sich und der Welt und grinst weiter vergnügt vor sich hin.
Ein einsamer Zerstörer vom Typ 36 liegt in Kiel vor Anker.
http://abload.de/img/bild3ajk9r.jpg
Im Schutze der Dunkelheit, geschützt vor allzu neugierigen Augen verlassen wir den Kieler Hafen
Wir laufen mit 12 Knoten Fahrt auf nördlichem Kurs durch die Kieler Bucht und dann weiter gen Norden die Küste Dänemarks entlang durch die Ostsee, unserem Operationsgebiet entgegen.
27.02.
Kurz nach Mitternacht erreichen wir das Skagerrak, den Engpass zwischen Dänemark und dem südlichen Norwegen, der Übergang zwischen Nord- und Ostsee.
Um 10.55 Uhr meldet der Ausguck der Brückenwache einen Sichtkontakt:
”Rauchfahne...Steuerbord voraus...kommt schnell auf!”
Leutnant Weber unser I.WO beobachtet die Szenerie durch das Fermglas.
Ein Frachter...Einzelfahrer...die Nationalität lässt sich auf die Entfernung nicht erkennen, meint der I.WO.
Wir setzen einen Abfangkurs, um uns dem Schiff zu nähern. AK voraus...Diesel haben wir genug. Diesesmal müssen wir ja nicht allzu weit
Knapp 15 Minuten später sind wir nah genug herangekommen, um mehr Details erkennen zu können.
”Wird wohl nichts mit dem ersten Fang des Tages...wir drehen ab...zurück auf alten Kurs...Marschgeschwindigkeit...12 Knoten...beim nächsten Mal I.WO...beim nächsten.”
Das entdeckte Schiff entpuppt sich nach der Annäherung als Schwede.
Schweden ist neutral...somit kein Ziel für uns.
Wir lassen das Schiff unbehelligt ziehen.
http://abload.de/img/bild4l2jd7.jpg
Gegen 12.15 Uhr kommt erneut ein Schiff in Sicht.
Wir ändern ein weiteres Mal unseren Kurs, um das mögliche Ziel abzufangen.
Und...was ist es diesmal...wieder ein schwimmendes Knäckebrot, witzelt Leutnant Schulze und grinst vergnügt, so als ginge ihn das alles gar nichts an.
Diesmal ist es kein neutraler Schwede, wie befürchtet, sondern ein kleiner Frachter unter französischer Flagge.
"Mhm...sieht nicht so aus, als ob er bewaffnet wäre...können sie Geschütze entdecken II.WO?”
”Sieht nicht so aus. Der Kahn sieht mir nach einem Eisenerztransporter aus...ist die typische Route...die schippern hier Erz aus den schwedischen Minen nach halb Europa...mehr als mit ein paar Erzklumpen nach uns schmeißen können die wohl nicht.”
”Alle Mann auf Gefechtsstation...Deckgeschütz klarmachen...!”
Na los...zack zack die Damen...keine Müdigkeit vorschützen...ein bisschen Bewegung nach dem Mittagessen ist gut für die Verdauung, treibt der II.WO die aufs Vordeck stürmenden Matrosen an.
Man merkt, dass unsere Geschützmannschaft nach dem Verlust von zwei Kanonieren während der letzten Feindfahrt nicht mehr ganz so eingespielt ist, wie wir inzwischen gewohnt waren.
Mit den als Ersatz an Bord gekommenen Frischlingen läuft das Ganze noch nicht rund.
Aus knapp 1000 Metern Entfernung eröffnen wir das Feuer.
Die ersten Salven liegen zwar dicht am Frachter, treffen aber nicht.
Erst als die Entfernung weiter sinkt, stellen sich die ersten Treffer ein.
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Nach etwas mehr als 30 Granattreffern aus dem 10,5cm Geschütz gibt der kleine französische Erzfrachter schließlich auf und versinkt in den kalten Fluten der Nordsee.
Gut zu erkennen, die Granattreffer
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Um 12.52 Uhr sinkt auf der Höhe von Kristiansand der französische Erzfrachter “Dechamp” mit 2428 BRT. Keine Verluste unter der Besatzung. Die Mannschaft verließ ihr Schiff bereits nach den ersten Treffern, wodurch es zu keinen unnötigen Opfern kam. Bevor wir uns vom Versenkungsort entfernten erhielten die nun Schiffbrüchigen noch genaue Segelanweisungen zur nächstgelegenen Küste. Das neutrale Norwegen ist keine 25 Seemeilen entfernt, so dass sie wohl keie Probleme haben dürften, dort heil anzukommen.
Nach dieser ersten Versenkung laufen wir weiter auf altem Kurs.
In der einsetzenden Dunkelheit gegen gegen halb Acht Abends können wir einen weiteren Kontakt orten. Wir müssen unseren Kurs nicht groß ändern. Das Schiff fährt uns fast in die wartenden Arme.
Hier ist aber heute ganz schön was los...schon der dritte auf der Route heute...gibts in Schweden zur Zeit was billiger oder warum wollen die alle da hin, witzelt Leutnant Schulze.
”Ein Ziel ist ein Ziel...wir wollen uns nicht beklagen...lieber so, als anders rum...
.
.
.
...ein Engländer...mit einer schönen Langrohrkanone auf dem Achterdeck...typisch...
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.
...ALLES EINSTEIGEN...wir gehen auf Sehrohrtiefe...halbe Fahrt voraus...2 Strich nach Backbord!”
Wir gehen auf Tauchfahrt und bringen uns in Schussposition für das Heckrohr.
Wir haben Zeit, die Lage zum Gegner ist gut und können deshalb auch das für den Angriff eher ungeliebte achtere Rohr in Stellung bringen.
”Sehrohr ausfahren!”
Durch das Sehrohr suche ich die schwarze Wasseroberfläche nach unserem Engländer ab.
”Da ist er ja...Kurskorrektur...neuer Kurs 160...kleine Fahrt...
.
.
.
...Rohr 5 bewässern...klar zum Unterwasserschuss!”
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”Hecktorpedraum an Kommandant...Rohr 5 klar.”
”Mündungsklappe öffnen...
.
.
.
Rohr 5...los!”
Aal läuft auf den Frachtdampfer zu
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Torpedotreffer
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Ein Volltreffer genau mittig auf Höhe der Brücke.
Ich beobachte die Szenerie durch das Sehrohr.
Der Dampfer brennt, aber er fährt noch...zwar deutlich langsamer als zuvor, aber er ist noch schwimmfähig und das ausgebrochene Feuer an Bord erhellt die pechschwarze Nacht.
”Verdammt...der will nicht...zäher Bursche...
.
.
.
...es hilft nichts...
...Rohr 1 klarmachen zum Fangschuss.”
Wir bringen uns in Schussposition für die Bugrohre. Gegen den nur noch dahinschleichenden Briten auch unter Wasser keine große Anstrengung mehr.
”Rohr 1...los!”
Aus knapp 500m Entfernung hat der Brite keine Chance auf ein Entkommen.
Unser Fangschuss reißt ihm förmlich sein Heck weg.
Der bereits angeschlagene Dampfer beginnt schnell zu sinken.
Fangschuss
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Um 19.58 Uhr sinkt der britische alte Frachtdampfer “Tewington” mit 5261 BRT nach zwei Torpedotreffern. Überlebende konnten nicht ausgemacht werden.
Nach dieser Versenkung gehen wir zurück auf alten Generalkurs und laufen weiter unserem Operationsgebiet dicht unter der englischen Küste entgegen.
Fortsetzung folgt...
28.02.
Im ersten Licht des neuen Tages gehen wir auf langsame Fahrt.
Ein heikles Manöver steht uns bevor.
Heikel deshalb, weil wir nach unserem nächtlichen Torpedoangriff unsere beiden in Außentanks gelagerten Reservetorpedos ins Bootsinnere verfrachten wollen.
Dieses Manöver kann natürlich nur in aufgetauchtem Zustand stattfinden.
Es dauert sehr lange die einzelnen Aale aus den Lagervorrichtungen herauszuholen und über eine eigens auf dem Oberdeck aufgebaute Seilzugkonstruktion in Millimeterarbeit in die beiden Torpedoräume zu bugsieren.
Ein in diesem praktisch wehrlosen Zustand, mit geöffneten Luken und Torpedos die noch zur Hälfte aus dem Boot herausstehen erfolgender Fliegerangriff wäre fatal.
Alle Mann die nicht anderweitig gebraucht werden und nichts mit der Ladeoperation zu tun haben, halten die Augen offen. Der Kommandoturm ist vollgepackt mit Menschen, so dass man sich kaum noch rühren kann. Wir haben nicht einmal genug Ferngläser für jeden freiwilligen Ausguck und so starren mindestens ein halbes Dutzend Augenpaare mit bloßen Augen auf den Horizont.
Niemand an Bord will noch einmal eine solche Überraschung erleben, wie auf unserer letzten Feindfahrt, als wir bei einem Luftangriff fünf treue Kameraden verloren und nur mit viel Glück nach Hause kamen.
Ich hasse es so auf dem Präsentierteller zu sitzen. Wir sitzen da wie ein Huhn auf der Stange...das reinste Tontaubenschießen wäre das, beschwert sich der LI, Leutnant Lang.
"Lieber hier und jetzt in noch einigermaßen sicheren Gewässern, als später in Sichtweite der englischen Küste...die Torpedos brachen wir vielleicht noch dringender, als wir jetzt vielleicht denken LI.”
Es geht alles gut.
Kein plötzlich aus dem Morgendunst auftauchender britischer Aufklärer ließ sich blicken. Es blieb alles ruhig. Der Ladevorgang wurde erfolgreich abgeschlossen und sowohl im Bug-, als auch im Hecktorpedoraum wartet jeweils ein weiterer Reservetorpedo vom Typ T II (G7a) auf seinen Einsatz.
29.02. - 01.03.
Wir laufen in den kommenden zwei Tagen weiter unserem Einsatzgebiet entgegen.
Gegen Mittag des 29. Februar haben wir dann unsere erste Begegnung mit der Royal Air Force auf dieser Fahrt.
Ein britischer Seeaufklärer entdeckte unsere Position und ging zum Angriff über.
Unser sofort eingeleitetes Alarmtauchmanöver war erfolgreich. Als er unsre Position überflog waren wir schon tief genug weggetaucht.
Der Aufklärer warf seine beiden Bomben umsonst und ohne Schaden anzurichten, aber unsere Position dürfte er gemeldet haben.
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Am 1. März erreichen wir schließlich gegen 16.00 Uhr die Grenze unseres Operationsgebietes im Planquadrat AN51. Laut unserer Befehle sollen wir in diesem abgesteckten Gebiet für 72 Stunden auf Überwachungs- und Patrouillenfahrt gehen und sämtlichen feindlichen Schiffsverkehr auf den wir treffen nach eigenem Ermessen angreifen.
02.03.
Am zweiten Tag unserer Patrouille führt uns unser Suchkurs bis dicht unter die englische Küste.
Logbucheintrag Oberleutnant Willhelm Paulsen, Kommandant U-51:
Erreichten gestern Nachmittag gegen 16.00 Uhr unser Operationsgebiet.
Haben Suchkurs bis dicht an die englische Küste verlegt. So dicht unter Land und nach der Sichtung durch britischen Seeaufklärer vor zwei Tagen ist mit verstärktem Flugverkehr zu rechnen.
Sorgen bereiten mir aber vor allem die Informationen unserer Aufklärung, wonach diese Küstengewässer zum Teil vermint sein sollen. Diese Anti-U-Bootminen sieht und hört man nicht, bis man bereits mittendrin ist und dann ist es meist zu spät.
Hoffentlich haben wir mehr Glück als Keeding es hatte.
11.27 Uhr...”Schiff an Backbord...auf 280 Grad!”
Unser Ausguck hat am Horizont etwas erkannt. Wir setzen einen Abfangkurs und laufen mit Höchstgeschwindigkeit auf den vorausberechneten Punkt zu.
Durch die Ferngläser können wir kurz darauf bereits das Ziel genauer identifizieren.
Es ist ein britischer Stückgutfrachter, ein ziemlich altmodisches Modell.
”Wir gehen auf Sehrohrtiefe...Unterwasserangriff...kein unnötiges Risiko so nah zur britischen Küste.”
Langsam schieben wir uns getaucht in Schussposition vor.
Durch das ausgefahrene Sehrohr peilen wir unser Ziel an.
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"Wir verpassen ihm lieber gleich einen Doppelschuss...ich möchte hier nicht länger als unbedingt nötig herumdampfen, wenn der Frachter erstmal lichterloh brennt und damit allen und jedem in 30 Seemeilen Umkreis anzeigt, was hier los ist...
.
.
.
Rohr 1 und 3 klar zum Unterwasserschuss...Laufgeschwindigkeit auf 44 Knoten stellen...Lauftiefe 7,50m...Streuwinkel 0,75 Grad...Entfernung...”
Während ich gerade noch dabei bin, die nötigen Einstellungen für die beiden Aale festzulegen, wird das Boot plötzlich von einer Druckwelle erfasst und durchgerüttelt.
Ein britisches Flugzeug hat doch tatsächlich unser ausgefahrenes Sehrohr entdeckt und einen Angriff gestartet.
Luftangriff auf U-51 während eines Unterwasserangriffs
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Die Bombe verfehlt uns knapp. Wir haben genug Wasser zwischen U-51 und der explodierenden Fliegerbombe, so dass das Boot keinen Schaden nimmt. Es bleibt bei etwas Durchschütteln.
Lediglich zwei Teller fallen dem Angriff zum Opfer.
Der Smutje schimpft trotzdem wie ein Rohrspatz.
Scherben bringen Glück, witzelt der II.WO
Ich will jetzt schnell den Angriff zu Ende bringen und dann nichts wie weg hier.
Die letzten Einstellungen an den beiden Torpedos werden vorgenommen.
”Rohr 1 und 3...los...Sehrohr sofort einfahren...auf 30 Meter gehen...Kursänderung 90 Grad Backbord...große Fahrt voraus!”
Beide Torpedos sind im Wasser und laufen auf ihr Ziel zu.
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Mit eingefahrenem Sehrohr können wir nicht mehr beobachten was passiert. Jetzt sind wir auf die Stoppuhr und unsere Ohren angewiesen, um zu wissen ob der Angriff erfolgreich verläuft.
Der LI stoppt mit:
”Noch 20 Sekunden...15...10...5...TREFFER...
...zweiter Aal noch...5...TREFFER!”
Beide Torpedos treffen ins Schwarze.
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Der Steuerbordrumpf des britischen Frachters nach den beiden Treffern.
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Erste Wellen schlagen über das Deck des sinkenden Schiffes.
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Um 11.58 Uhr sinkt der alte britische Stückgutfrachter “Pengrow” mit 4060 BRT.
Wir entfernen uns aufgrund des immer noch über uns kreisenden Flugzeuges getaucht.
Erst nach knapp zwei Stunden wagen wir uns wieder vorsichtig an die Wasseroberfläche zurück und setzen unseren Suchkurs fort.
Fortsetzung folgt...
02.03.
Der zweite Tag auf unserer Patrouille ist noch nicht zu Ende.
Unsere Fahrt an der Wasseroberfläche ist nicht von langer Dauer.
Weniger als eine Stunde nach unserem Auftauchen zwingen uns Sichtmeldungen von britischen Flugzeugen wieder unter Wasser.
"Verdammt...die Tommys haben viel früher als gehofft von unserer Anwesenheit Wind bekommen. Ich hatte gehofft, dass sie uns zumindest bis zum Einbruch der Dunkelheit noch in Ruhe lassen würden mit ihrer Royal Air Force...mhm...denkste”
Kurz nach 17.00 Uhr empfängt der Sonarmaat einen Horchkontakt auf mittlere Entfernung.
Wir gehen so schnell es die Unterwasserfahrt und die Batterien zulassen auf Abfangkurs.
Nach einer dreiviertel Stunde Unterwasserfahrt sind wir dicht genug herangekommen.
Durch das Sehrohr erkennen wir in der zunehmenden Abenddämmerung die Umrisse unseres Ziels.
Feindlicher Dampfer am Horizont
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Das Schiff ist ein kanadischer Frachtdampfer älterer Bauart, gut erkennbar am typischen V-förmigen Vormast auf dem Vorderdeck.
Wir nähern uns weiter auf Schussposition.
”Kommandant an Bugtorpedoraum...Rohr 2 und 4 bewässern...
.
.
.
...Mündungsklappen öffnen.”
Wir sind nur noch gut 800m vom Kanadier entfernt.
Die Klarmeldung aus dem Torpedoraum trifft ein.
”Rohr 2...los...Rohr 4...los!”
Die beiden Aale rasen auf den Dampfer zu.
Wenige Sekunden vor dem Einschlag dreht das Schiff ab.
Mit hochschäumender Bugwelle und erhöhter Fahrt versucht es ein Ausweichmanöver.
Durch das Sehrohr muss ich hilflos mit ansehen, wie der erste Torpedo wohl knapp am Heck vorbeiläuft...ein Fehlschuss.
”Verdammt...die haben den Braten gerochen...drehen ab...”
Sekunden später trifft wenigstens noch der zweite Aal sein Ziel, zwar nicht an der der Stelle an der es geplant war, aber ein Treffer.
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Ein einzelner Treffer reicht dem Kanadier nicht. Er weigert sich zu sinken. Die Besatzung gibt ihr Schiff dennoch bereits auf. Ein Boot wird zu Wasser gelassen und entfernt sich vom immer stärker brennenden Dampfer.
Noch einen weiteren Torpedo will ich nicht verschwenden.
Da die uns schützende Nacht hereinbricht entscheide ich mich dazu, den Auftauchbefehl zu geben und den angeschlagenen Frachter mit dem 10,5cm Deckgeschütz auf den Grund zu schicken.
Der inzwischen nur noch treibende kanadische Dampfer ist ein leicht zu treffendes Ziel.
Keine Gegenwehr mehr.
Nach gut 20 Treffern mit den Sprenggranaten beginnt er zu sinken.
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Das Ende des Kanadiers
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Als der Dampfer schließlich vollständig von den kalten Fluten der Nordsee verschlugen wird laufen wir bereits wieder mit AK voraus davon in die beginnende Nacht hinein und nehmen unseren Suchkurs wieder auf. Nach den langen Tauchfahrten die letzten Stunden hindurch sind unsere Batterien auf unter 20% Ladekapazität gesunken und müssen jetzt über Nacht dringend frisch aufgeladen werden. Pro Stunde laden sich etwa 7% wieder auf, wir werden also die ganze Nacht benötigen, um wieder voll einsatzbereit zu sein.
Um 18.20 Uhr sinkt der kanadische Frachtdampfer “Mercedes” mit 5510 BRT.
Fortsetzung folgt...
Puh...das war es erstmal mit den heutigen Updates:D
Die vierte Feindfahrt ist inzwischen auch bereits abgeschlossen...gerade eben fertig geworden^^
Weiter geht es voraussichtlich morgen Abend mit den restlichen Updates.
Viel Spaß damit.
Ruprecht I.
27.08.09, 01:38
Ihr habt einen Mercedes versenkt? Wie unpatriotisch :D
Ihr habt einen Mercedes versenkt? Wie unpatriotisch :D
Ich fühle mich auch unendlich schuldig deswegen.
Leutnant Weber, mein I.WO hat die Schusslösung errechnet.
Er wurde zur Strafe sofort von der gesamten Besatzung mit jeweils einem Schlag mit dem nassen Handtuch auf den nackten Popo bestraft:D
Stoertebeker
27.08.09, 02:48
Den müden homophoben Witz ersparen wir uns jetzt mal. ;)
Werter Sonic: Dies ist ein AAR der Spitzenklasse. Wir freuen uns auf weitere Updates. :)
Kurfürst Moritz
27.08.09, 02:48
Wieder mal sehr schöne Berichte, werter Sonic!
Da habt Ihr wahrlich Glück gehabt bei dem Fliegerangriff...
Alith Anar
27.08.09, 09:18
Jupp
Sehr schöner AAR.
Hab mir gleich mal den MOD installiert.
Die Flieger sind ja wirklich saugefährlich. Hab es nicht mal geschafft ne einzelne Avro Anson abzuschiessen ohne am Boot ernsthafte Schäden zu bekommen. Hatte gleich auf meiner ersten Feindfahrt auch so einen "Irrläufer", auf der Karte als Feind, unter der Flagge Panamas im Fernglas. Und absaufen wollte der Kerl auch nicht. nach 80 10,5 cm und 2 Torpedos ist er dann ganz langsam gesunken. und das für 4000 BRT.
von Stollberg
27.08.09, 11:18
Auch wir erfreuten uns an diesem Update.
Mögen noch viele weitere erfolgen.
Jupp
Sehr schöner AAR.
Hab mir gleich mal den MOD installiert.
Die Flieger sind ja wirklich saugefährlich. Hab es nicht mal geschafft ne einzelne Avro Anson abzuschiessen ohne am Boot ernsthafte Schäden zu bekommen. Hatte gleich auf meiner ersten Feindfahrt auch so einen "Irrläufer", auf der Karte als Feind, unter der Flagge Panamas im Fernglas. Und absaufen wollte der Kerl auch nicht. nach 80 10,5 cm und 2 Torpedos ist er dann ganz langsam gesunken. und das für 4000 BRT.
Jaja, die Sinkzeiten wurden im Vergleich zum reinen Original deutlich erhöht. Da kann es schonmal 20-25 Minuten dauern, bis ein Kahn wirklich absäuft.
Das mit den Fliegerangriffen wird erst noch richtig lustig, wenn der Kriegsverlauf ordentlich fortgeschritten ist.
Ab Anfang/Mitte 1943 wird es ganz haarig:)
Massig feindliche Flieger, neue Modelle, noch gefährlicher, z.t. auch immer öfter mit Wasserbomben bewaffnet, so dass sie das U-Boot, auch wenn es wegtaucht noch erwischen können.
In manchen Seegebieten kann man sich tagsüber praktisch nur noch getaucht bewegen, wenn man nicht unweigerlich der allierten Luftüberlegenheit zum Opfer fallen will, insbesondere um England herum und in der Biskaya vor der französischen Atlantikküste.
Einmal bin ich (in Laufe einer früher gespielten Karriere) während des Rückmarsches zu meinem damaligen Heimathafen im französischen Lorient in ein Rudel B-24 Liberator-Bomber geraten...12 Stück auf einem Haufen.
Waren wohl auf dem Weg von Südengland in Richtung der von den Deutschen besetzten Atlantikhäfen an der französischen Küste.
Auf halbem Weg entdeckten sie dann allerdings MICH^^
Ich war zu dem Zeitpunkt mit einem Typ IX Boot unterwegs...die Dinger sind groß...Langstreckenboote, aber haben im Vergleich zu den flinken VIIer Booten elendig lange Abtauchzeiten.
Die gesamte Bomberstaffel hatte dann nichts besseres im Sinn und hat wohl so ziemlich ihre ganze Bombenfracht auf das arme deutsche U-Boot geschmissen.
Wie es ausgegangen ist kann man sich denken:D
Alith Anar
27.08.09, 14:19
Wie es ausgegangen ist kann man sich denken:D
Superman kahm an und hat das Boot gerettet ? ;)
Superman kahm an und hat das Boot gerettet ? ;)
Äh...nein...nicht so ganz:D
Aber es gab trotzdem ein schönes Feuerwerk^^
Ruprecht I.
27.08.09, 15:15
Aber es gab trotzdem ein schönes Feuerwerk^^
...12 Liberator-Bombenflieger
jeder war ein großer Krieger
fühlten sich wie Captain Kirk
es gab ein großes Feuerwerk...
Beim Stöbern im meinem Profil bin ich gerade mehr zufällig als bewusst über die Beitragsbewertungsfunktion gestolpert (ziemlich gut versteckt da links oben in der Ecke:D) und habe erstmal große Augen bekommen.
Das man irgendwie grüne Kekse als Anerkennung verteilen kann war mir schon irgendwie bewusst, allerdings nicht, dass man da auch nette Kommentare hinterlassen kann.
Das kommt wohl davon, wenn man seinen Account erst so kurz hat und sich vorher nur als stiller Leser betätigt hat:)
Wie dem auch sei...heute bin ich jedenfalls darüber gestolpert und ich bin echt etwas baff, wie viele nette Kommentare sich da in den letzten zwei Wochen angesammelt haben.
Da ich schlecht um die 30 Leute jedem einzeln die Hand schütteln kann, möchte ich das hier kurz an dieser Stelle tun und mich hiermit für die netten Worte bei allen herzlich bedanken.
Es freut mich, wenn den Lesern dieser AAR zusagt und bestärkt mich darin so weiterzumachen.
Das nächste Update ist übrigens auch fast fertig:D
03.03.
Um kurz nach 04.00 Uhr entdecken wir einen weiteren Kontakt.
In der Dunkelheit der mondlosen Nacht ist das Schiff nur schwer gegen die Dunkelheit zu erkennen.
”Wo ist es?”
An Steuerbord...auf 45 Grad...der schwarze Punkt, der schwärzer als das übrige Schwarz ist, witzelt Leutnant Schulze unser sprichwörtliches Adlerauge.
Ein britisches Küstenmotorschiff...ein leichtes MG auf den Aufbauten...ist aber unbemannt, ergänzt der I.WO.
”Mhm...vier Uhr in der Früh...oder besser Nacht...die liegen noch in den Kojen und pennen...rechnen nicht damit, dass sich keine 25 Seemeilen vor der englischen Küste ein deutsches U-Boot herumtreibt...
.
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...dann wecken wir sie mal...auf Abfangkurs gehen..bringen wir das Boot in Stellung...
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...Rohr 1 bereit zum Überwasserschuss...
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...Rohr 1..los!”
Die Zeit verstreicht...doch keine Detonation...Blindgänger oder Fehlschuss.
Auf dem Motorschiff rührt sich kein Mucks. Niemand ahnt etwas von unserer Anwesenheit.
Manfred...erinner mich daran, dass ich, wenn wir wieder in Kiel sind den Jungs von der Technik mal meinen gebührenden Dank zum Ausdruck bringe, mit was für einer wahnsinnig tollen Ausrüstung sie uns doch raus schicken...verdammte Scheiße nochmal...Rohr 2 klarmachen.”
Leutnant Schulze grinst.
”Wieder 50.000 versenkt...so langsam läpperts sich..was?!”
Der zweite Torpedo sitzt.
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Spätestens jetzt ist man drüben aufgewacht. Das kleine Motorschiff beginnt bereits langsam zu sinken. Die Besatzung verlässt das Schiff. Wir erkennen mindestens ein Rettungsfloß an Backbord neben dem brennenden Schiff.
Da...auf den Brückenaufbauten...hinterm Schornstein...da ist noch einer, schreit auf einmal einer der wachhabenden Matrosen ganz aufgeregt und deutet hinüber.
Der einsame Seemann kämpft sich auf dem sinkenden Schiff vor bis zum auf den Aufbauten aufgestellten MG, klemmt sich dahinter und eröffnet aus etwa 500 Metern Entfernung das Feuer auf uns.
Kugeln zischen dicht an der Brücke vorbei.
”Verdammt...verdammt...AK voraus...GEFECHTSALARM...Deckgeschütz und Flak klar!!!”
Das Deckgeschütz zu bemannen dauert zu lange. Es war nicht geplant es einzusetzen.
Die 20mm Zwillingsflak ist viel früher feuerbereit.
Erste Treffer auf U-51. MG-Feuer pflügt über das Vordeck.
Die Geschützmannschaft, welche immer noch dabei ist das 10,5cm Geschütz klarzubekommen schmeißt sich in Deckung.
Verdammt nochmal...Köpfe runter...und unten lassen...Flak...gezieltes Feuer auf das MG...Feuer frei!
Bootsmann Hinrichs unser Flakschütze lässt das 20mm Geschütz sprechen.
Eine Save Leuchtspurmunition nach der anderen verlässt die glühenden Rohre.
10 Schuss...20...30...40...50 Schuss...60...70...80...klack...klack...klack
”Nachladen...los...los!”
Eine zweite Munitionskiste wird angebrochen...noch einmal 30 Schuss verlassen mit ohrenbetäubendem Lärm die qualmenden Rohre.
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Dann ist es still.
Auf beiden Seiten.
Das MG auf dem brennenden Schiff ist durch den Qualm und die immer stärker lodernden Flammen nur noch schemenhaft zu erkennen.
Die einsame, kleine, schwarze Gestalt, die noch vor Augenblicken dahinter stand ist verschwunden.
Auf der Brücke herrscht Schweigen.
Niemand spricht ein Wort.
Keine gehobene Stimmung nach einer erfolgreichen Versenkung.
Nur bedrückendes Schweigen in einer mondlosen, finsteren Nacht.
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Um 04.44 Uhr sinkt das britische bewaffnete Motorschiff “St. Clarence” mit 1855 BRT.
Als sich gut drei Stunden später die Sonne sich über den Horizont schiebt und das Meer für wenige Minuten in goldenes Leuchten verwandelt sichten wir erneut ein Schiff auf kurze Entfernung.
Da mit der aufgehenden Sonne und aufgrund der unmittelbaren Nähe zur englischen Küste wieder Flugaktivitäten zu erwarten sind, gehen wir sicherheitshalber auf Tauchfahrt.
Schon wenige Minuten später kann ich das Ziel das Sehrohr erkennen.
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Ein kleines Küstenfrachtschiff lässt sich gegen den Schein der aufgehenden Sonne erkennen.
Eines der Bugrohre wird feuerbereit gemacht...die Mündungsklappen sind geöffnet.
Noch einen Moment genieße ich diesen Anblick.
”Was für ein Anblick...so friedlich...es ist eine Schande...
.
.
.
...verdammt...
.
.
.
...Rohr 4...los!”
Sekunden später reißt eine gewaltige Detonation die friedliche Szenerie in Fetzen.
Eine riesige Wand aus Wasser und Qualm verschluckt den kleinen Frachter und verschluckt den goldenen Anblick der Sonnenscheibe.
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Um 08.46 Uhr sinkt der Küstenfrachter “Weddington Star” mit 1850 BRT keine 10 Seemeilen vor der englischen Küste.
Fortsetzung folgt...
Teddy Suhren
27.08.09, 17:07
Glückwunsch zu den Versenkungen! Täusche ich mich oder ist das Schiffaufkommen auch mit den Mods noch immer sehr, sehr hoch?
Es kommt ein wenig auf das Gebiet an, wo man gerade unterwegs ist und fast noch wichtiger auch auf das Kriegsjahr.
Um England herum findet man jetzt zum Beispiel besonders Einzelfahrer noch zu Hauf (es sind noch die goldenen Jahre der U-Boote).
Weiter draußen auf dem freien Atlantik kann man teilweise eine geschlagene Woche rumschippern und sichtet gar nichts außer Wasser.
So etwa ab Anfang 1941 lassen die Einzelfahrer dann immer öfter auf sich warten und sind dann i.d.R. sollte man doch das Glück haben auf einen zu treffen auch durchgängig bewaffnet.
Je länger der Krieg dauert, desto schwieriger wird es noch Ziele zu finden.
Ich habe eine komplette Karriere von 1939-1945 in diesem Mod ja schon einmal gespielt (insgesamt so um die 30 Feindfahrten...2 extrem lange u.a. in den Indischen Ozean und bis Australien waren auch dabei), daher kann ich ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern, wie sich die Situation noch weiterentwickelt.
Dabei kam es dann ab 1941 nicht selten vor, dass mir während der Fahrten wenn es hoch kommt 1-2 Einzelfahrer über den Weg liefen...manchmal auch kein einziger.
Geleitzüge gibt es dafür mit der Zeit immer mehr...trotzdem muss man immer noch danach suchen.
Die Sicherung der Geleitzüge wird immer stärker.
Ab Mitte 1943 begleiten auch regelmässig amerikanische oder britische Geleitträger die größeren Konvois, was bedeutet, dass diese auch mitten auf dem Atlantik Luftdeckung haben, was es immer schwieriger macht die Geleitzüge erfolgreich anzugreifen und noch zu vernünftigen Erfolgen zu kommen.
Nach der letzten Versenkung entfernen wir uns mit AK voraus, um Abstand zur Küste zu gewinnen und auf diese Weise hoffentlich nicht ganz so schnell von britischen Aufklärern entdeckt zu werden, auch wenn die Hoffnung darauf nur gering ist.
Es ist etwa gegen 11.30 Uhr.
Ich sitze gerade auf meiner Koje, gleich neben dem Funkraum und schreibe am neuesten Logbucheintrag...Schiffsmeldungen...Fliegeralarm...Status des Bootes...
Plötzlich ein Ruf durch das offene Turmluk hinunter...
"Kommandant auf Brücke!”
Ich lasse Logbuch und Stift fallen und eile am Funkraum vorbei in die Zentrale und klettere dort die Leiter durch den Kommandoturm hinauf.
Oben angekommen hält mir ein Matrose bereits ein Fernglas hin.
”Was gibts?”
Rauchfahnen gesichtet...jede Menge...auf 40 Grad Steuerbord...wandert weiter nach Steuerbord aus und entfernt sich...wahrscheinlich ein Geleitzug...um die 20-30 Schiffe, meldet der II.WO, Leutnant Schulze.
Ich beobachte das Gemeldete durch das Fernglas.
Die Rauchfahnen wandern tatsächlich immer weiter an Steuerbord aus, die ersten werden bereits wieder vom Horizont verschluckt.
”Verdammt...der läuft an uns vorbei...wir liegen nicht gut...
.
.
.
...verdammt...warum muss es jetzt ausgerechnet hellichter Tag sein...
.
.
.
...wie schnell laufen die...6...vielleicht 8 Knoten...verdammt...Diesel haben wir noch reichlich, da müssen wir nicht sparen...verdammt...Nacht müsste jetzt sein...
.
.
.
...wir gehen auf Verfolgungskurs...beide Maschinen Wahnsinnige voraus...dann kommen wir vielleicht ran!”
Wenn uns nicht vorher die Royal Air Force erwischt, wenn wir hier am hellichten Tag offen herumschippern, zeigt sich Leutnant Weber besorgt.
Mit hochaufschäumender Bugwelle setzen wir dem Geleitzug nach und durchpflügen mit 18 Knoten die See. Höchstbelastung für die beiden Dieselmaschinen.
Nach gut einer Stunde kommen wir merklich dichter heran und erkennen mehr Details.
Der Geleitzug besteht aus gut 20 Handelsschiffen und Frachtern mit Zerstörergeleitschutz.
Ein dicker Brocken!
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Er ist schnell unterwegs. Das Mitplotten seines Kurses und der Geschwindigkeit ergibt eine Durchschnittsgeschwindigkeit von fast 8 Knoten. Schnell für einen Geleitzug.
Zu schnell, um ihn unter Wasser einzuholen geschweige denn zu überholen.
Wenn wir ihn stellen wollen, müssen wir an der Oberfläche bleiben.
”I.WO...wir gehen auf Parallelkurs zu ihm...großer Abstand...gerade noch so, dass wir die Fühlung nicht verlieren und mögliche Kursänderungen mitmachen können...so überholen wir ihn und legen uns vor ihm auf die Lauer.”
Zusätzlich setzen wir eine verschlüsselte Fühlungsmeldung über Funk ab, in der Hoffnung, dass vielleicht andere Boote ebenfalls Kontakt aufnehmen können.
Geleitzug gesichtet...mindestens 25-30 Schiffe...Geschwindigkeit...8kn...Kurs WSW...aktuelle Position...U-51...Oberleutnant Paulsen.
Langsam...Minute für Minute schieben wir uns in ca. 10km Entfernung stückchenweise Schiffslänge für Schiffslänge an ihm vorbei. Erst kaum merklich, doch dann immer deutlicher.
Doch das Jagdglück ist uns nicht hold.
Wir wollten es zuerst nicht wahrhaben, aber der auf uns zukommende Punkt am Horizont spricht eine deutliche Sprache.
”Verdammt...verdammt...ein Zerstörer...die haben uns entdeckt...verdammt...ALLE MANN EINSTEIGEN...sofort...wir gehen runter...verdammt nochmal!”
Fortsetzung folgt...
Ihr habt einen Mercedes versenkt? Wie unpatriotisch :D
Mercedes unter unter Kanadischer Flagge ... Ist bestimmt eine Raubkopie von Gerneral Motors oder so =D
Derfflinger
27.08.09, 20:29
Ich hoffe ihr habt ein paar Meter Wasser unterm Kiel, ansonsten wird so eine Wabovervolgung ein echtes Himmelsfahrtskommando. Hab vorgestern nen Konvoi ziehen lassen, da mir 30 - 40 Meter Wassertiefe zu wenig zum verschwinden waren.
Ich hoffe ihr habt ein paar Meter Wasser unterm Kiel, ansonsten wird so eine Wabovervolgung ein echtes Himmelsfahrtskommando. Hab vorgestern nen Konvoi ziehen lassen, da mir 30 - 40 Meter Wassertiefe zu wenig zum verschwinden waren.
Ja...seichte Gewässer, kann da schnell höchst ungesund werden.
Glücklicherweise war in meinen Fall ein bisschen mehr als nur eine "Handbreit Wasser unterm Kiel."
Na...ich will nicht zuviel verraten:D
Mal schaun, vielleicht schaffe ich das nächste Update heute noch.
Falls nicht, dann sicherlich gleich morgen:)
Ein britischer Zerstörer ist aus der Geleitformation ausgeschert und bewegt sich mit hoher Fahrt unweigerlich in unsere Richtung und auf unsere Position zu.
Auf diese Entfernung ist es unwahrscheinlich, dass sie uns wirklich selbst gesehen haben.
Möglicherweise sucht der Zerstörer nur routinemäßig die nähere Umgebung des Geleitzuges ab oder ein hoch fliegender Aufklärer hat unsere Position entdeckt und die Geleitschiffe gewarnt.
Ob uns die wirklich ausgemacht haben...ich kanns mir nicht vorstellen, spekuliert Leutnant Weber.
"Verdammt...wir müssen den Zerstörer loswerden...solange der da oben kreuzt und wir damit gezwungen sind getaucht zu bleiben fährt uns der restliche Geleitzug davon...
.
.
.
...Auf Sehrohrtiefe...Sehrohr ausfahren!”
Willhelm...was hast du vor, fragt der I.WO angespannt. Du willst dich doch nicht mit einem Zerstörer anlegen?
Die Frage bleibt unbeantwortet.
U-51 steigt auf Sehrohrtiefe auf. Das Sehrohr wird ausgefahren.
Der Sonarmaat hat Horchkontakt, so wissen wir ungefähr wo sich der Zerstörer herumtreibt.
”Sonar an Kommandant...zweites Schraubengeräusch...nähert sich schnell von Backbord...Entfernung...6000!”
"Verdammt....jetzt ist es amtlich...die wissen das wir hier irgendwo sind...verdammt...SCHLEICHFAHRT...
.
.
.
...Kommandant an Hecktorpedoraum...Rohr 5 klarmachen und bewässern!”
Willhelm...jetzt sind es schon zwei, zeigt sich Leutnant Weber deutlich besorgt.
Doppelter Spaß, witzelt Der II.WO grinsend.
Der I.WO findet das nicht so amüsant. Leutnant Weber wäre am liebsten sofort auf große Tiefe gegangen und hätte versucht sich unbemerkt aus dem Staub zu machen.
Das hieße aber unweigerlich den Geleitzug entkommen zu lassen. Nur wenn wir die beiden Zerstörer schnell los werden, haben wir noch eine Chance ranzukommen.
Vorsichtig korrigieren wir unseren Kurs unter Wasser. Einer der Zerstörer passiert unser Heck in weniger als 1000 Meter Abstand.
Zwei Strich nach Backbord...Mündungsklappen öffnen...leise...
.
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Rohr 5...los!...
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.
.
...Wende...90 Grad Backbord...Sonar...wo ist der Zweite...hab ihn...Rohr 1...klar...wir müssen beide auf einen Schlag erwischen...
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.
.
Rohr 1 los!”
Sekunden vergehen...endloses Warten auf die Erlösung.
Die Aale rasen getrennt auf ihre beiden Ziele zu.
http://abload.de/img/bild28e2kso.jpg
Im letzten Moment dreht der Zerstörer hart bei...Ausweichmanöver...zu spät...Torpedoeinschlag!
http://abload.de/img/bild29lgj1u.jpg
Ein Volltreffer.
Eine gewaltige Explosion erschüttert das Kriegsschiff.
Eine 50-60 Meter hohe Feuersäule steigt in den Himmel.
http://abload.de/img/bild305zknh.jpg
”LI...was ist mit Nummer 2...verdammt...”
”Schon 5 Sekunden drüber...7...8...Fehlschuß.”
”Sonar an Kommandant...Zerstörer läuft direkt auf uns zu!”
”Scheiße...Sehrohr rein...auf Tiefe gehen...60 Meter...auf Kurs 180 gehen und leise...!”
Knapp hinter unserem Heck passiert uns der zweite Zerstörer.
Das getroffene Kriegsschiff brennt derweil im Hintergrund und beginnt nach der heftigen Explosion schnell zu sinken.
http://abload.de/img/bild314qjaw.jpg
Der Zerstörer peilt uns an...ping...ping...ping
Er dreht bei und hält erneut auf uns zu.
”Er überläuft uns...WASSERBOMBEN!!!”
”Sofort tiefer gehen...auf 120 Meter...los runter!”
http://abload.de/img/bild32mokjp.jpg
Man achte auf die süße Ankertaumine im Vordergrund. Wurde eher durch Zufall bei den Unterwasseraufnahmen entdeckt. So viel also zum Thema von wegen verminte Küstengewässer^^
Die ersten Wabos detonieren.
Das Boot wird durchgeschüttelt.
Nieten platzen ab...die Notbeleuchtung setzt kurz aus, doch keine nennenswerteren Schäden.
”Noch tiefer I.WO...machen wir's denen da oben schwer...auf 160 Meter...Wende 45 Grad nach Backbord...immer schön langsam weg von denen.”
160 Meter, viel tiefer geht es hier nicht. Wir sind immer noch in Küstennähe.
Während wir uns langsam mit Schleichfahrt abzusetzen versuchen dreht der zweite Zerstörer an der Oberfläche...160 Meter über uns seine Runden.
Sein Begleiter versinkt derweil unwiederbringlich mit hochaufgerichtetem Heck in der Nordsee.
http://abload.de/img/bild33o5kje.jpg
Um 13.34 Uhr sinkt ein britischer Zerstörer der Tribal-Klasse mit 1850 BRT.
Der zweite Zerstörer schafft es nicht mehr unsere Position zu orten.
Vielleicht gibt er sich damit zu Frieden uns verscheucht zu haben oder die Rettung der überlebenden und jetzt im kalten Nordseewasser treibenden Zerstörerbesatzung ist ihm wichtiger.
Nach drei Stunden unter Wasser wagen wir es aufzutauchen. Den Kontakt zum Geleitzug haben wir verloren. Die beiden Zerstörer haben ihre Sache gut gemacht und uns zu lange unter Wasser festgehalten.
”Noch sind wir nicht fertig Manfred...noch nicht. Wir haben noch drei Aale übrig...die kriegen wir noch los.
Wir folgen dem zuletzt bekannten Kurs des Konvois...vielleicht haben wir Glück und kommen in der kommenden Nacht noch einmal ran...noch ist es nicht vorbei!”
Fortsetzung folgt...
Sorry euch jetzt grad wo es spannend wird hängen zu lassen...der Rest kommt morgen.
Mir fallen nämlich jetzt die Augen zu, war heute ein harter Tag.
Gute Nacht:)
Kurfürst Moritz
28.08.09, 04:12
Endlich mal wieder ein Kriegsschiff versenkt!
Mal sehen, wann es einen Träger oder ein Schlachtschiff erwischt!
Mit der Ankertaumine habt Ihr ja wahnsinniges Glück gehabt! Da hat nicht viel gefehlt...
Werter Sonic, wir lesen mit grosser Spannung euren gelungenen AAR und wünschen euch auch weiterhin viel Glück und Erfolg mit U-51.
herzliche grüsse
Hohenlohe, den die spannungsreiche Erzählweise fasziniert...*lächel*:D:smoke:
Endlich mal wieder ein Kriegsschiff versenkt!
Mal sehen, wann es einen Träger oder ein Schlachtschiff erwischt!
Mit der Ankertaumine habt Ihr ja wahnsinniges Glück gehabt! Da hat nicht viel gefehlt...
Ja, ich warte auch noch auf den "einen großen Fang".
Zweimal hatten wir ja leider Pech bisher.
Einmal die torpedierte, aber leider nicht gesunkene HMS Courageous und zum anderen, als uns die HMS Warspite über den Weg lief, wir allerdings bereits keine Torpedos mehr hatten.
Der Krieg dauert ja noch ein bisschen. Früher oder später wird sich da noch etwas ergeben...vorausgesetzt U-51, läuft nicht vorher auf eine Mine, wird von der Royal Navy versenkt, von einem Flieger zusammengebombt, den Piraten der Karibik geentert oder sonst dergleichen:D
Teddy Suhren
28.08.09, 12:45
Es kommt ein wenig auf das Gebiet an, wo man gerade unterwegs ist und fast noch wichtiger auch auf das Kriegsjahr.
Um England herum findet man jetzt zum Beispiel besonders Einzelfahrer noch zu Hauf (es sind noch die goldenen Jahre der U-Boote).
Weiter draußen auf dem freien Atlantik kann man teilweise eine geschlagene Woche rumschippern und sichtet gar nichts außer Wasser.
So etwa ab Anfang 1941 lassen die Einzelfahrer dann immer öfter auf sich warten und sind dann i.d.R. sollte man doch das Glück haben auf einen zu treffen auch durchgängig bewaffnet.
Je länger der Krieg dauert, desto schwieriger wird es noch Ziele zu finden.
Ich habe eine komplette Karriere von 1939-1945 in diesem Mod ja schon einmal gespielt (insgesamt so um die 30 Feindfahrten...2 extrem lange u.a. in den Indischen Ozean und bis Australien waren auch dabei), daher kann ich ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern, wie sich die Situation noch weiterentwickelt.
Dabei kam es dann ab 1941 nicht selten vor, dass mir während der Fahrten wenn es hoch kommt 1-2 Einzelfahrer über den Weg liefen...manchmal auch kein einziger.
Geleitzüge gibt es dafür mit der Zeit immer mehr...trotzdem muss man immer noch danach suchen.
Die Sicherung der Geleitzüge wird immer stärker.
Ab Mitte 1943 begleiten auch regelmässig amerikanische oder britische Geleitträger die größeren Konvois, was bedeutet, dass diese auch mitten auf dem Atlantik Luftdeckung haben, was es immer schwieriger macht die Geleitzüge erfolgreich anzugreifen und noch zu vernünftigen Erfolgen zu kommen.
Danke für die ausührliche Antwort! Das klingt ja alles sehr realistisch. Ich fragte nur, weil in der Vanilla-Version (und auch in SH3) es viel zu einfach war, hohe Versenkungsziffern zu erreichen, weil es zuviele Einzelfahrer gab und die Zerstörer-KI grenzwertig agierte. Wenn dieser Mod das alles berücksichtigt, werde ich nach meiner Staatsarbeit wieder mit Freuden in See stechen. Danke!
Danke für die ausührliche Antwort! Das klingt ja alles sehr realistisch. Ich fragte nur, weil in der Vanilla-Version (und auch in SH3) es viel zu einfach war, hohe Versenkungsziffern zu erreichen, weil es zuviele Einzelfahrer gab und die Zerstörer-KI grenzwertig agierte. Wenn dieser Mod das alles berücksichtigt, werde ich nach meiner Staatsarbeit wieder mit Freuden in See stechen. Danke!
Immer gern werter Suhren, immer gern:)
Gegen 20.00 Uhr und ein paar Extraseemeilen wegen Hakenschlagens, um den Suchradius auszuweiten, können wir unseren verlorenen Geleitzug ein zweites Mal ausmachen. Er hatte seinen Kurs nur unwesentlich geändert, aber wir liegen immer noch in seinem Kielwasser und müssen erst mit hoher Fahrt von hinten aufschließen und ihn überholen, um überhaupt einen erfolgversprechenden Angriff fahren zu können.
”Zweiter Versuch I.WO...mal schaun ob wir diesmal mehr Glück haben.”
Doch auch diesmal ist uns das Glück nicht hold.
Es ist wie verhext. Wieder werden wir, sei es nun purer Zufall oder nicht entdeckt.
Ein britischer Zerstörer aus der Geleitsicherung läuft auf unseren Kurs zu und nimmt uns aus fast 5km unter Beschuss.
Die Granateinschläge liegen dicht an unserem Boot.
http://abload.de/img/bild34rfj0s.jpg
”ALAAAARRRMMM...FLUUUTEN!!!”
Wir tauchen sofort ab und pendeln das Boot auf Sehrohrtiefe aus.
”Verdammt...was ist nur los heute...Kommandant an Bugtorpedoraum...Rohr 2 und 4 klarmachen!”
Wenn wir heute Nacht nicht zum Zuge kommen ist der Geleitzug endgültig weg.
Noch einmal eine stundenlage Unterwasserhatz können wir uns nicht leisten ohne den Kontakt ein weiteres Mal zu verlieren..
”Sehrohr ausfahren...kleine Fahrt!”
Angestrengt suche ich in der Dunkelheit die Wasseroberfläche ab.
In etwa 2000m Entfernung entdecke ich den Zerstörer.
Er nähert sich von Steuerbord und läuft weiter schnurgerade auf unsere geschätzte Position zu.
Britischer C&D Klasse Zerstörer
http://abload.de/img/bild35ocjie.jpg
Ich lasse das Boot hart wenden, um zu versuchen, die Bugrohre halbwegs in Schussposition zu bekommen.
Kurzfristig gehen wir auf äußerste Kraft, damit das Boot schneller auf den neuen Kurs andreht.
”Lage...327...Entfernung...800...Gegnerfahrt...31kn...Lauftiefe...2,5 Meter...Streuwinkel...0,35...
.
.
.
Rohr 2 und 4...los!
.
.
.
Sehrohr einfahren...auf 90 Meter gehen...Schleichfahrt...neuer Kurs 160!”
Leutnant Lang, der LI nimmt die Laufzeit der beiden Aale mit seiner Stoppuhr.
30 Sekunden...
25...
20...
15...
10...
5...
...0...5 Sekunden drüber...10 drüber...daneben...vorbeigelaufen!
Torpedos passieren knapp vor dem Bug
http://abload.de/img/bild3642k2i.jpg
Der Besatzung des Zerstörers hat die Aale trotz der Dunkelheit kommen sehen. Die Jungs an den Scheinwerfern, welche die Wasseroberfläche abgesucht hatten waren fleißig und entdeckten die anlaufenden Aale rechtzeitig.
Das Kriegsschiff hält zwar seinen Kurs, nimmt aber rechtzeitig Fahrt raus, so dass unsere beiden Torpedos wenige Meter vor dem Bug des Zerstörers vorbeilaufen.
Kaum sind sie an ihm ohne Schaden anzurichten vorbei nimmt er wieder Fahrt auf und wendet in die Richtung, aus der die Blasenspuren kamen...auf uns zu.
”Achtung...Wasserbomben!”
Die ersten Explosionen liegen zu weit querab. Die Druckwellen schaukeln unser Boot nur leicht durch.
Der Beginn eines zweistündigen Katz- und Mausspiels.
Wieder und wieder zieht der Zerstörer seine Kreise an der Oberfläche und versucht uns anzupeilen.
Wir gehen tiefer...fahren auf Schleichfahrt und Zickzackmuster um möglichst schwer angepeilt werden zu können.
Immer wenn sich der Zerstörer über uns entfernt oder er uns in seinem Kielwasser hat und nach achtern durch sein eigenes Schraubengeräusch taub ist laufen wir mit Höchstgeschwindigkeit.
Noch drei weitere Male wirft der Zerstörer seine Wasserbomben, doch jedes mal ein Stück weiter entfernt von uns.
Wir könnten uns jetzt auf Unterwasserfahrt aus dem Staub machen. Noch zwei oder drei Stunden Entfernung zwischen uns und den immer noch suchenden Zerstörer bringen, um sicher zu sein, doch dann ist der Geleitzug unwiederbringlich weg. Wir haben schon jetzt keinen Sonarkontakt mehr und es dürfte schwer genug sein ihn wiederzufinden.
”Es wird Zeit, dass wir den Spieß nochmal umdrehen und die Maus wieder zur Katze wird, I.WO.
Wir gehen auf Sehrohrtiefe!”
Fortsetzung folgt...
RumsInsFeld
28.08.09, 16:22
Zurzeit mein absoluter Lieblings AAR, obwohl ich kein Spiel der SH Reihe besitze :)
Der britische Zerstörer zieht in etwa 4,5km Entfernung immer noch seine Kreise. Durch seine aufblitzenden Suchscheinwerfer ist er trotz der Dunkelheit auf diese Entfernung gut auszumachen.
”Schön vorsichtig und leise näher ran...nur nichts übereilen...die suchen uns gerade am völlig falschen Ort und ahnen nicht mal, dass wir jetzt die Katze spielen...Rohr 5 bewässern...aber ganz leise.”
Das ist doch Irrsinn...Willhelm...gerade wo wir ihn los geworden sind pirschen wir uns wieder ran, murmelt mir Leutnant Weber, so dass nur ich es hören kann ins Ohr, während ich den Zerstörer durch das Sehrohr beobachte.
Der LI murmelt ebenfalls nervös vor sich hin.
”Nochmal haben wir nicht so ein Glück...wenn das so weitergeht, wette ich sind wir morgen alle tot.”
Der II.WO Leutnant Schulze hat offensichtlich nicht nur ausgezeichnete Augen, sondern mindestens ebenso gute Ohren.
Ihre Wette halte ich Leutnant...20 Reichsmark...
Achja...wo soll ich das Geld hinschicken, falls sie gewinnen...sprachs und grinst bis über beide Ohren, ob der Wette, die er nicht verlieren kann.
Kurz bricht Gelächter im Boot aus und die Anspannung fällt für einige Sekunden ab.
Verdammt nochmal...Schnauze...Ruhe im Boot, bringt der I.WO die Mannschaft wieder auf Trab.
Inzwischen sind wir dicht an den Zerstörer heran gelaufen. Keine 1000m trennen uns mehr. Unsere Maschinen sind gestoppt...nur kein unnötiger verräterischer Laut. Er läuft direkt an unserem Heck vorbei. Seine Suchscheinwerfer strahlen in die entgegengesetzte Richtung.
”Rohr 5...los!”
Dieses Mal sieht die Zerstörerbesatzung die Blasenspur nicht.
Torpedotreffer
http://abload.de/img/bild37rgjsj.jpg
Eine unspektakuläre Versenkung. Keine große Explosion, kein ausbrechendes Feuer, nur etwas Qualm und Dampf, als das einbrechende kalte Nordseewasser die Kesselräume flutet.
http://abload.de/img/bild38ckknm.jpg
Die britische Besatzung lässt Rettungsboote und Flöße zu Wasser und gibt ihr sinkendes Schiff auf. Der Zerstörer ist nicht mehr zu retten.
http://abload.de/img/bild39jsj8j.jpg
Das Ende des gefährlichen Jägers.
http://abload.de/img/bild40qrj5k.jpg
Gegen 22.50 Uhr sinkt der britische C&D Klasse Zerstörer mit 1375 BRT nach einem Torpedotreffer.
Sie schulden mir 20 Reichsmark Leutnant, neckt der II.WO den LI und grinst über beide Ohren.
Logbucheintrag Oberleutnant Willhelm Paulsen, Kommandant U-51:
Sichteten gegen Mittag einen britischen Geleitzug aus etwa 25 Schiffen bestehend auf WSW Kurs. Wurden beim Versuch dem Konvoi vorzulegen von britischer Geleitsicherung geortet.
Zwei Zerstörer der Tribal-Klasse haben uns erfolgreich unter Wasser gezwungen und vom Geleitzug abgedrängt.
Konnten einen Zerstörer durch Torpedotreffer versenken und uns der anschließenden Wasserbombenverfolgung durch den zweiten Zerstörer erfolgreich entziehen
Gingen nach geglücktem Absetzmanöver wieder auf Verfolgungskurs.
Kontakt zum Geleitzug in den Abendstunden wiederhergestellt.
Beim Annäherungsversuch erneut von britischem Zerstörer gestellt.
Nach über zweistündigem Zermürbungskampf unter Wasser konnte der C&D Klasse Zerstörer versenkt werden.
P.S. Im Nachhinein betrachtet war die Aktion mit dem zweiten Zerstörer Blödsinn...dumm...gefährlich...unnötig. Getrieben vom Gedanken um jeden Preis den Geleitzug zu stellen wurde ich unvorsichtig und habe das Maß aus den Augen verloren.
Die Versenkung dieses Kriegsschiffes hat uns unsere drei letzten Torpedos gekostet...Torpedos die eigentlich für den Geleitzug selbst bestimmt waren und nicht für seine Sicherungsschiffe.
Ich habe daher Zweifel, ob es nicht sinnvoller gewesen wäre, sich einfach nur vom Zerstörer abzusetzen und anschließend zu versuchen, auch wenn die Chancen schlecht stünden, den Konvoi wieder entdecken und einholen zu können.
P.P.S. Habe Befehl gegeben, den Geleitzug auf dem zuletzt ermittelten Kurs zu verfolgen. Auch wenn wir selbst nicht mehr in der Lage sind ihn zu stellen, können wir ihn vielleicht noch einmal aufspüren und eine aktuelle und genauere Fühlungsmeldung für andere Boote absetzen.
Fortsetzung folgt...
Stoertebeker
28.08.09, 19:47
Wahnsinn. Die Bilder, die Dialoge. :top:
Aber sagt: Zählte im U-Bootkrieg die Versenkung von Frachtern tatsächlich mehr, als die von (kleinen) Kriegsschiffen? Selbst wenn diese weniger BRT haben, sollten sie die Kriegsfähigkeit des Gegners doch stärker beeinträchtigen als das Versenken von Frachtern, die womöglich mit kriegsunwichtigen Gütern bestückt sind, oder nicht?
Teddy Suhren
28.08.09, 19:59
Wahnsinn. Die Bilder, die Dialoge. :top:
Aber sagt: Zählte im U-Bootkrieg die Versenkung von Frachtern tatsächlich mehr, als die von (kleinen) Kriegsschiffen? Selbst wenn diese weniger BRT haben, sollten sie die Kriegsfähigkeit des Gegners doch stärker beeinträchtigen als das Versenken von Frachtern, die womöglich mit kriegsunwichtigen Gütern bestückt sind, oder nicht?
Es gab eine Art Punktesystem. Die genaue Anzahl habe ich nicht im Kopf, aber versenkte Zerstörer wurden besonders bewertet, weil ein Angriff auf sie in der Realität sehr gefährlich war.
Hindenburg
28.08.09, 20:52
Beste Unterhaltung. Ich bin nach wie vor begeistert. Ich sollte mein SHIV auch mal wieder herauskramen, aber leider fehlt da die Zeit. Gut, das es hier Regenten gibt, die mir dies abnehmen und von ihren Erlebnissen berichten. So lebendig wie hier, ersetzt es beinahe das eigene Spielerlebnis. Danke. :)
Die Versenkung von Zerstörern war sehr Prestigträchtig aber nicht Kriegsentscheidend da Zerstörer nun mal keine Güter transportierten auf die England angewiesen war. Ein voll beladener Frachter oder gar Tanker war allemal wertvoller als ein paar Zerstörer.
Herzlichen Dank für die freundlichen Kommentare.
Und gleich nochmal eine kleine Entschuldigung meinerseits, dass es mit dem letzten Update zum Rest dieser Feindfahrt noch etwas gedauert hat, aber das reale Leben hat mich heute Nachmittag etwas abgelenkt:)
Ich muss nur noch kurz das Ende tippen und die Bilder verlinken.
Also keine Angst. Update zum Rest der 4. FF kommt heute noch und Morgen wird die Fünfte in Angriff genommen.
Kurfürst Moritz
28.08.09, 23:00
Sehr sehr schön!
Bitte so weitermachen!
04.03.
Bis zum Anbruch des Tages haben wir versucht, dem geschätzten Kurs des Geleitzuges ein weiteres Mal zu folgen, doch ohne Erfolg.
Mit Anbrechen des ersten Tageslichts entschließe ich mich dazu die Verfolgung abzubrechen und stattdessen unseren Patrouillenkurs wieder aufzunehmen.
”Hat keinen Sinn mehr I.WO...jetzt sind fast acht Stunden vergangen und wir haben nichts entdeckt und keine Aale mehr...zurück auf Patrouillenkurs.”
Mit 12 Knoten Marschgeschwindigkeiten setzen wir erneut einen Suchkurs.
Doch am letzten Tag unserer Patrouille sichten wir keine weiteren Kontakte.
Um uns herum bleibt alles ruhig.
Am Abend des 4. März haben wir unseren ursprünglichen Befehl erfüllt und unseren Suchkurs im Planquadrat AN51 erfolgreich abgeschlossen.
Aufgrund Torpedomangels entschließe ich mich für den sofortigen Rückmarsch in den Heimathafen nach Kiel. Ohne frische Torpedos sind wir hier draußen keine große Hilfe.
05.03.
Während unseres Rückmarsches nach Kiel haben wir gegen 21.40 Uhr noch einmal einen einzelnen Kontakt. In der Hoffnung, dass vielleicht noch einmal das Deckgeschütz Arbeit bekommen könnte, immerhin haben wir noch knapp 100 Sprenggranaten vom Kaliber 10,5cm an Bord, gehen wir auf Abfangkurs.
Das anvisierte Schiff entpuppt sich aber als neutraler Däne.
Wir lassen ihn ziehen.
http://abload.de/img/bild41o8jk2.jpg
Keine Beute mehr für den großen, bösen, deutschen Wolf, witzelt Leutnant Schulze.
Na egal...je eher wir wieder in Kiel sind, desto eher krieg ich meine 20 Reichsmark vom LI...Wettschulden sind Ehrenschulden...was Leutnant.
Leutnant Lang, der LI schaut sauer drein.
Nana Leutnant...ich geb auch eine Lokalrunde für alle aus...sie sind natürlich auch eingeladen, setzt Leutnant Schulze noch oben drauf.
06.03. - 07.03.
Gegen 18.00 Uhr Nachmittags erreichen wir am 7. März 1940 die Kieler Bucht.
Noch vor Einbruch der Dunkelheit machen wir im Kieler Stützpunkt der 7. U-Boot Flottille fest.
Zu unseren Ehren ist extra eine Militärkapelle am Kai angetreten und spielt militärische Märsche.
Die vierte Feindfahrt von U-51 ist damit beendet, dieses Mal ohne Verluste unter der Besatzung, wofür ich wahrhaft dankbar bin.
So ist die Stimmung unter der Besatzung, trotz der nicht allzu berauschenden Versenkungszahlen, wenn man sie mit denen der letzten Fahrt vergleicht ausgezeichnet.
http://abload.de/img/bild422rkie.jpg
24169 BRT an Schiffsraum wurden von U-51 während dieser Feindfahrt versenkt.
Neben sechs Handelsschiffen und Frachtern auch zwei britische Zerstörer.
Insgesamt haben wir jetzt nach vier Feindfahrten die erste magische 100.000 Tonnen-Marke überschritten. Als nächstes gilt es also die 200.000 in Angriff zu nehmen.
Auch die Seekriegsleitung scheint mit unseren bisherigen Erfolgen durchaus zufrieden zu sein und offensichtlich auch mit mir als Kommandant von U-51.
Kurz nach dem Festmachen in Kiel begrüßt und beglückwünscht uns der Flottillenkommandant persönlich und schüttelt jedem Besatzungsmitglied erstmal die Hand.
Die Presse, allen voran die Herren von der Wochenschau sind auch anwesend und filmen das ganze Brimborium.
Wenn ich gewusst hätte, dass wir hier auf eine Parade gehen hätte ich mich vorher erst rasiert, nicht dass die ganzen netten Mädls die das nachher sehen noch vor Schreck umfallen, wenn sie uns so sehen, witzelt der II.WO
Als krönenden Abschluss dieses Brimboriums darf ich noch einmal in Großaufnahme in die Wochenschaukameras grinsen, während der Flottillenchef seine Worte an mich richtet.
Das aufgesetzte Lächeln muss sehr gekünstelt wirken denke ich mir.
”Oberleutnant zur See Paulsen...aufgrund ihrer bisherigen beachtenswerten Leistungen und ihres heldenhaften Einsatzes befördere ich sie hiermit, stellvertretend für den Befehlshaber der Unterseeboote in den Rang eines Kapitänleutnants.
Meinen Glückwunsch, Kapitänleutnant Paulsen."
http://abload.de/img/bild43idkn9.jpg
Noch am Abend des selben Tages wird mit der gesamten Besatzung im Schlepptau die Kieler Kneipen- und Spelunkenszene unsicher gemacht. Leutnant Schulze hat nun doch noch seinen Wettgewinn beim LI einfordern können und damit ist die erste Lokalrunde gesichert.
Nach meiner Beförderung werde ich wohl auch nicht drumherumkommen die ein oder andere Runde springen zu lassen.
Dennoch ist mir nicht wirklich zum Feiern zumute.
Die düsteren Gedanken, die mir immer öfter in den Sinn kommen, lassen sich nicht so leicht verdrängen, wie ich es mir gerne wünschen würde. Doch der Alkohol vertreibt die trüben Gedanken für eine Weile.
Kurfürst Moritz
28.08.09, 23:47
Glückwunsch, Kapitänleutnant!
Gibt's jetzt ein neues und größeres Boot?
Ist Dönitz Großadmiral außer Dienst (a. D.)?
Ruprecht I.
28.08.09, 23:55
Wohl eher 'auf Dauerwartestand' :D
Damals war er noch Konteradmiral.
Ja, zu diesem Zeitpunk war er eigentlich noch Konteradmiral. Das sind leider die kleinen Unzulänglichkeiten des eilig zusammengestellten Adons bzw. des Originalspiels.
Wahnsinn. Die Bilder, die Dialoge. :top:
Aber sagt: Zählte im U-Bootkrieg die Versenkung von Frachtern tatsächlich mehr, als die von (kleinen) Kriegsschiffen? Selbst wenn diese weniger BRT haben, sollten sie die Kriegsfähigkeit des Gegners doch stärker beeinträchtigen als das Versenken von Frachtern, die womöglich mit kriegsunwichtigen Gütern bestückt sind, oder nicht?
Ui, den Beitrag hätte ich doch fast überlesen...gomenasai :eek:
Die Hauptaufgabe der deutschen U-Boote im Kampf gegen England war ganz klar primär auf Handelsschiffe ausgerichtet.
England war aufgrund seiner Insellage auf die Versorgung mit Rohstoffen über den Seeweg angewiesen.
Ohne dieses Versorgung mit Waffen, Munition, Treibstoff, Rohstoffen aller Art usw. wäre die britische Kriegswirtschaft binnen Wochen zusammengebrochen.
Ein vollbeladener Tanker, ein Frachter mit Kiegsgerät oder Munition und so grausam es klingt Truppentransporter mit hunderten oder gar tausenden von Soldaten an Bord waren die Topziele schlechthin.
Dennoch war die Versenkung von Kriegsschiffen, gerade auch von Zerstörern trotzdem eine Prestigeangelegenheit, insbesondere unter den U-Bootfahrern, wenn auch nicht von kriegsentscheidender Bedeutung.
Gratulation :prost:
Falls es noch niemand geschrieben hat. Klasse AAR.
Der Zarewitsch
29.08.09, 10:30
Ich weiß wen ich für den AAR des Monats August vorgeschlagen habe und ich weiß wen ich wählen werde. ;)
hohe_Berge
29.08.09, 11:16
Ich weiß wen ich für den AAR des Monats August vorgeschlagen habe und ich weiß wen ich wählen werde. ;)
Leider weiß ich nicht wie , wo ich abstimmen kann. Suche mir schon die Finger wund. Bin ich denn mit totaler Blindheit beschlagen? Ich bitte um Hilfe!!!!
Glück Auf
Teddy Suhren
29.08.09, 11:26
Werter hohe Berge:
http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=18351
Die sollte der Vorschlagsthread sein, ab dem 3.9. wird dann abgestimmt, wenn ich nicht irre.
hohe_Berge
29.08.09, 11:37
Werter hohe Berge:
http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=18351
Die sollte der Vorschlagsthread sein, ab dem 3.9. wird dann abgestimmt, wenn ich nicht irre.
Danke. (10 Zeichen)
Leider weiß ich nicht wie , wo ich abstimmen kann. Suche mir schon die Finger wund. Bin ich denn mit totaler Blindheit beschlagen? Ich bitte um Hilfe!!!!
Glück Auf
Ja, es stimmt. Diese Ecke ist ein kleines bisschen versteckt. Ich erfuhr auch erst vor ein paar Tagen, mehr oder weniger durch Zufall, dass mir die Ehre einer Nominierung zuteil wurde.
Ich kann ja, wenn die Abstimmung beginnt den Link zum offiziellen Abstimmungsthread in meine Signatur stellen, was natülich keine unhöfliche oder aufdringliche Wahlwerbung darstellen soll.
Herzlichen Dank nocheinmal an dieser Stelle an den werten Zarewitsch und ebenfalls an den geschätzten Hindenburg für die Nominierung.
Meine Wenigkeit und die Mannschaft von U-51 haben sich wirklich außerordentlich darüber gefreut.
Alith Anar
29.08.09, 11:46
Ja, zu diesem Zeitpunk war er eigentlich noch Konteradmiral. Das sind leider die kleinen Unzulänglichkeiten des eilig zusammengestellten Adons bzw. des Originalspiels.
Solche unzulänglichkeiten gab es aber auch schon in SHIII ;)
Habe z.B. auf meiner ersten Fahrt (Ami Kampagne (1941) 2 Aganos (CL) versenkt. theoretisch liefen diese SChiffe aber erst 1942 vom Stampel.
Oder in SH 3 hatte ich schon Convois mit Escorte in Form von Hunt -Klase Zerstörer. Die sind aber auch erst 1 Jahr später in Dienst gestellt worden.
Aber mit solchen kleinigkeiten kann ich leben.
Mal ein kleiner Vorgeschmack zur kommenden 5. Feindfahrt, aus (zumindest aus damaliger Sicht) historischem Anlass.
Gut drei Wochen sind seit unserem Einlaufen vergangen.
U-51 wurde in den ersten zwei Wochen in der Werft generalüberholt.
Insbesondere die beiden Dieselmaschinen hatten eine gründliche Inspektion nötig.
Einige Verschleißteile mussten dringend ausgetauscht werden.
Seit etwa einer Woche hat ein großer Teil der Besatzung dienstfrei.
Nicht wenige haben Fronturlaub bewilligt bekommen und sich auf den Weg zu ihren Familien gemacht.
In diesen Tagen, sitze ich des öfteren mit meinem I.WO, Leutnant Weber im Offizierskasino bei einem Drink.
”Tut mir Leid Manfred...aber ich brauche dich hier. Jetzt wo Leutnant Schulze und der LI und die halbe Mannschaft auf Heimaturlaub sind, brauch ich wenigstens einen auf den ich mich verlassen kann.”
Schon gut Willhelm...ich meine Herr Kaleun, räuspert sich Leutnant Weber, der I.WO und faltet sorgfältig das Papier in seinen Händen wieder zusammen und verstaut es vorsichtig in seiner Brusttasche.
”Manfred?”
”Ja?”
”Glückwunsch...vielleicht werden’s ja Zwillinge...ein Bub und ein Mädchen. Sechster Monat...oder?”
”Äh...ja...bald ist es soweit...im Juni.”
Er nestelt an seiner Brustasche und holt das sorgsam gefaltete Briefchen Papier wieder hervor und wickelt eine kleine Schwarzweißphotographie aus.
“Hier...das ist sie...meine Emma...das Photo hat sie mir gerade erst geschickt und den Brief dazu...kam gestern extra per Eilkurier aus Köln...über den normalen dienstlichen Postweg hätte das ewig gedauert.”
”Wirst deine Emma schon wiedersehen...versprochen Manfred.”
Ich wollte in diesem Moment meinem alten Freund, mit dem ich schon zusammen auf der Offiziersschule war einfach etwas aufbauendes und aufmunterndes sagen.
Insgeheim war ich selbst nicht sicher, geschweige denn fest davon überzeugt, dass ich so ein Versprechen einhalten kann.
Leutnant Weber spürte wohl instinktiv meine Gedanken oder den Tonfall in meiner Stimme.
Wir kannten uns lange genug. Das gerade noch so ungezwungene Gespräch erstarb und es herrschte Schweigen.
Wie sieht es eigentlich mit den Beförderungen aus. Einige aus der Mannschaft haben sich in letzter Zeit recht gut gemacht, bricht der I.WO die drückende Stille und schlägt ein neues Thema an.
”Ich habe mir auch schon Gedanken darüber gemacht...am liebsten würde ich ja jeden Einzelnen für eine Beförderung oder Auszeichnung vorschlagen...verdient hätten sie es alle weiß Gott, aber dann halten mich wohl die verdammten Lamettaträger und Schreibtischtäter da oben für endgültig völlig übergeschnappt...
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Nein...ich hab eine kleine Liste zusammengestellt, die kann noch heute per Eilsendung an die entsprechende Dienststelle bei der SKL raus...drei Mann...Hinrichs ist auch dabei.
Mehr lässt die Bürokratie auf einmal wohl nicht zu.”
”Na dann Prost Willhelm!”
In den kommenden Tagen werden die vorgeschlagenen Beförderungen offiziell abgesegnet und akzeptiert.
Unser Flakschütze Bootsmann Hinrichs wird mit sofortiger Wirkung zum Oberbootsmann befördert.
Außerdem werden noch die beiden Obermaate Jan Reiniger und Clemens Neudorf, beide Torpedomixer zu Bootsmännern befördert.
01.04.
”Was soll die Scheiße. Ich hätte eigentlich noch 6 Tage Heimaturlaub gehabt und jetzt der Dreck hier...so ein Shiet!”
”Ach...halt doch dein Maul. Ich wollte übers Wochenende mit meiner Süßen weg und was ist...am Freitag klingelts an der Tür...Telegramm...dringend...sämtlicher Fronturlaub abgeblasen...zurück zum Stützpunkt...hop hop...”
Solche Kommentare höre ich heute schon den ganzen Tag, wenn ich über den Stützpunk gehe.
Die Stimmung ist im Keller. Die gesamte Besatzung, nicht nur von U-51, sondern aller im Kieler-Flottillen Stützpunkt liegenden Boote wurde mit sofortiger Wirkung zurückgerufen. Sämtlicher Urlaub ist aufgehoben. Jeder Mann hat sich bis spätesten 1. April 1940 12.00 Uhr wieder an seiner Dienst- oder Kommandostelle zum Dienst zurückzumelden.
Alle Boote sollen umgehend klar zum Auslaufen gemacht werden und in Bereitschaft bleiben.
Bisherige Auslaufbefehle und Termine wurden ohne Begründung bis auf Widerruf auf Eis gelegt.
U-51 liegt am Ausrüstungskai und wird für eine neue Feindfahrt ausgerüstet.
Die gesamte Besatzung hat sich rechtzeitig und vollzählig zum Dienst zurückgemeldet.
http://abload.de/img/bild1t4k17.jpg
Herr Kaleun, melde gehorsamst...Treibstoff-, Munitions- und Lebensmittelbunkerung abgeschlossen, meldet der LI, Leutnant Lang. Wir sind innerhalb von einer Stunde auslaufbereit.
”Danke LI!”
Was ist hier los Willhelm. Was soll diese Geschäftigkeit auf einmal...Aussetzen von Auslaufordern...Zurückrufen von Besatzungen, bohrt Leutnant Weber.
”Ich weiß auch nichts wirklich genaues Manfred...nur Gerüchte.
Aber da ist irgendwas Großes am Laufen...
...Auf jeden Fall müssen wir unsere Jungs ein bisschen beschäftigt halten. Wenn wir hier noch ein paar Tage rumsitzen macht das die Mannschaft nur kirre, wenn sie nicht weiß was los ist...
...tägliche Übungen I.WO...auch wenn’s nur Trockenübungen sind...geht gleich los.”
Später am Tag inspiziere ich U-51. Das Boot liegt noch immer festgemacht am Ausrüstungskai. Die letzten Vorbereitungen zum Auslaufen werden getroffen.
Ich inspiziere die einzelnen Abteilungen genau und hier und da habe ich noch etwas zu mäkeln.
Nach der Inspektion stehe ich zusammen mit dem II.WO, Leutnant Schulze auf der Brücke.
Der setzt sein Fernglas ab und wirft mir ein kleines, kaum merkliches Grinsen zu, so wie es eben seine Art ist. Ich nicke ebenso unmerklich zurück und verlasse anschließend die Brücke und klettere durch die Turmleiter wieder ins Bootsinnere, wo mich Leutnant Weber gleich mit einer Frage aufhält.
Der I.WO hat noch nicht zu Ende erklärt, als von der Brücke, durch das geöffnete Turmluk plötzlich ein Schrei ertönt.
”ALAAARRRMMM...Luftangriff...hochfliegende Bomber...DECKUNG!!!”
Der bordeigene Gefechtsalarm sirrt los.
Die Männer lassen alles stehen und liegen. Jeder hetzt zu seiner Station.
Konservendosen die gerade noch verstaut und umgelagert wurden, weil sie im Weg waren, werden achtlos fallengelassen und kullern über den Boden.
”Alle Mann auf Gefechtsstation...los...schneller...SCHNELLER!”
”FLIEGERBOMBEN...Kopf runter...Deckung!”
Einige Männer werfen sich flach auf den Boden...liegen kreuz und quer übereinander.
Nur keine Schrappnells abbekommen, welche die Druckhülle durchschlagen.
Warten...
Stille...
Kein Einschlag...
Nichts passiert...gar nichts...ungläubiges, irritiertes Schweigen.
Ich selbst kann mir ein kelines Lächeln jetzt nicht mehr verkneifen.
”APRIL, APRIL...Übung macht das halbe Leben...nur nicht einrosten meine Herren!”
Leutnant Schulze steckt den Kopf durch das Turmluk hinunter lacht lauthals und grinst über beide Ohren.
Der I.WO rappelt sich wieder hoch...setzt sich die verlorene Mütze wieder auf den Kopf und glotzt immer noch ungläubig drein.
”Mensch Willhelm...willst du das ich hier noch tot umfalle?!
Aprilscherz...Mann...haha...”
Dann muss auch er lachen und schließlich wird die ganze Mannschaft davon angesteckt.
Die trüben Gedanken ob des abgebrochenen Urlaubs oder der ungewissen Zukunft sind für eine Weile wie weggeblasen.
Der Aprilscherz vom Kaleun und dem II.WO ist den ganzen Tag Gesprächsthema Nummer 1.
Im Nachhinein will die halbe Mannschaft vorher schon genau gewusst haben, dass das alles nur ein Scherz ist und nur mitgemacht haben, damit es was zu Lachen gibt.
Ich hätte mal eine frage: auf was für einem system spielt ihr? Bei mir schmiert das spiel alle 15 minuten ab. und Grafikfehler hab ich auch... bin ich zwar auch von anderen spielen gewohnt aber nicht in der intensivität.
Ich hätte mal eine frage: auf was für einem system spielt ihr? Bei mir schmiert das spiel alle 15 minuten ab. und Grafikfehler hab ich auch... bin ich zwar auch von anderen spielen gewohnt aber nicht in der intensivität.
Eigentlich ein recht betagtes System, weswegen ich auch nur auf mittleren Grafikeinstellungen spiele:
Pentium 4 mit 3,06 Ghz
1,5 Gigabyte Arbeitsspeicher
GeForce 7600 mit 512MB
Das ganze unter Windows XP
Silent Hunter IV ist (aus meiner Erfahrung) sehr prozessorlastig.
Mehrkernprozessoren werden nicht (nicht mehr) unterstützt.
Das war zwar ursprünglich geplant, wurde aber dann aufgrund diverser, mir nicht genau bekannter Probleme wieder rückgängig gemacht.
Für PC-Besitzer mit mehreren Kernen ergibt sich dadurch ein kleines Problem, wenn die einzelnen Kerne jeder für sich schwächer sind, als z.B. ein einzelner aber dafür leistungsstärkerer Prozessor.
Es kann also jemand einen Quadcorerechner mit 4 Kernen a 2,0 Ghz (insgesamt rechnerisch also 8 Ghz) betreiben und damit schlechtere Ergebnisse erzielen, als jemand mit einem Singlecore, der aber alleine 3,0 Ghz leistet.
Ganz andere Sache ist der Patchstatus.
Ihr müsst das Spiel unbedingt patchen.
Die Urversion war/ist völlig verbugt. Ständige Abstürze gehörten da zur Tagesordnung.
Aktueller Patch ist der Patch 1.5 (nur mit Adon), ohne Adon Patch 1.4.
Edit:
Die Tatsache, dass ihr sagt ihr wäret solche Abstürze und Grafikfehler auch von anderen Spielen gewohnt lässt mich zumindest mutmaßen, ob eventuell an eurer Hard- oder Software eine mögliche Ursache zu suchen wäre.
Die möglichen Fehlerursachen reichen da ja bekanntlich weit, von so einfachen Dingen wie veralteten Treibern bis zu defekter Hardware.
Grafikfehler sind bekannt (Flackern, verzerrte Plygone) aber nicht die abstürze.
aber wenn es bei euch ja einwandfrei läuft werde ich auf SH5 warten und euren AAR genießen.
Alith Anar
29.08.09, 22:34
Hallo
Bedi mir läuft es auf einem Intel E5200 (2 x 2,5 GHz) mit einer Radeon 3850 und 3 GB RAM. Flüssig auf mittleren einstellungen und Ohne Probleme.
Nun ist es raus!
Das Geheimnis ist keines mehr.
Deutsche Truppen haben im Rahmen des “Unternehmens Weserübung” mit der Invasion der bis dato neutralen Länder Dänemark und Norwegen begonnen.
Bereits am 6. April liefen starke Flottenverbände der deutschen Kriegsmarine in Richtung ihrer Einsatzziele entlang der norwegischen Küste aus.
Der eigentliche Angriff erfolgte am 9. April, als deutsche Wehrmachtsteile gegen 04.15 Uhr die dänische Grenze überschritten.
Gleichzeitig sollten voneinander unabhängige Kampfgruppen Landungsoperationen bei Narvik, Trondheim, Bergen, Kristiansand, Egersund, Arendal und Oslo durchführen und diese strategisch wichtigen Städte und Häfen besetzen.
Schwerer Kreuzer “Admiral Hipper” beim Anlanden von Truppen in Trondheim
http://de.academic.ru/pictures/dewiki/66/bd597d28ac2e4b19544219c60ed3959b.jpg
Die “Admiral Hipper” hatte Tags zuvor den britischen Zerstörer “HMS Glowworm” in einem Artilleriegefecht versenkt.
An dieser Operation waren neben zahlreichen kleineren Einheiten u.a. die beiden Schlachtkreuzer “Scharnhorst” und “Gneisenau”, sowie die drei Schweren Kreuzer “Admiral Hipper”, “Blücher” und “Lützow” (Ex-"Deutschland") beteiligt.
Der Schwere Kreuzer “Blücher” ging dabei vor Oslo nach zwei Torpedotreffern der landgestützten Kaholmen-Torpedobatterie verloren.
Die gekenterte "Blücher"
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/df/German_cruiser_Bl%C3%BCcher_sinking.jpg
Es ist der 14. April 1940.
Ich sitze zusammen mit meinem I.WO ein letztes Mal vor vor unserem Auslaufen im Offizierskasino.
Morgen sollen wir endlich auslaufen. Wir sind eines der letzten Boote unserer Flottille, das man rausschickt.
Hast du das mitgekriegt Willhelm...vor Narvik haben wir in weniger als vier Tagen insgesamt zehn unserer Zerstörer verloren. Erst die Gefechte während des Anlandens der Truppen und dann lief der angeschlagene Rest drei Tage später einem alten Bekannten von uns über den Weg...der Warspite nebst Zerstörereskorte.
Gegen ein Schlachtschiff hatten die paar beschädigten Zerstörer nichts mehr zu melden, bemerkt Leutnant Weber.
Ich schenke mir erstmal nach. Mein Glas ist schon wieder leer.
”Warspite...die betagte Lady hat einen Schutzengel. Erst hatten wir damals keine Chance und auch jetzt beißen sich unsere U-Boote an ihr die Zähne aus.
Sowohl U-25, als auch U-48 haben den dicken Pott bei der Gelegenheit angegriffen...und...nichts...Torpedoversager...Blindgänger...ein Griff ins Klo Manfred...sonst nichts.
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Ab Morgen sind wir wieder dran...so oder so...wir sind dran.”
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Unsere neuen Befehle führen uns diesmal nach Norden, genauer gesagt nach Norwegen in das Seegebiet zwischen Trondheim und Namsos.
Wir sollen als Teil der Unterstützung für die 2te Kampfgruppe die Gewässer patrouillieren und so die erfolgreiche Besetzung Norwegens von der Seeseite aus gegen alliierte Einmischung absichern.
15.04.
Um 08.15 Uhr Morgens legen wir von unserem Liegeplatz ab und laufen aus zu unserer fünften Feindfahrt.
Dieses mal ist es etwas Besonderes.
Ein neues Einsatzgebiet im hohen Norden und eine ganz konkrete Aufgabe.
Wir wissen, dass sich in diesen Gewässern der Feind herumtreibt und das auch mit schweren Einheiten. Die gesamte Besatzung ist gespannt, vielleicht gibt es ja jetzt im dritten Versuch nach den beiden Schlappen mit der Courageous und der Warspite endlich den einen großen Erfolg.
Unser geplanter Kurs ins Operationsgebiet
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Beim Auslaufen aus dem Kieler Hafenbecken passieren wir eine Reihe von Küstenfischern, die sich bereit für ihr Tagwerk machen.
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Einer der Fischer winkt uns beim Auslaufen hinterher:
Ahoi...macht’s gut Jungs...gute Jagd...und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel, ruft er uns zu.
Die Frage ist nur, wer hier der Jäger und wer der Gejagte ist schießt mir unweigerlich durch den Kopf, doch ich verdränge den Gedanken, so schnell es geht und konzentriere mich wieder auf den vor mir liegenden Horizont.
Eine schöne Fahrt wünsche ich.
16.04.
Am Nachmittag beginnt die See unruhig zu werden.
Die Wellen tragen Schaumkronen und türmen sich immer höher auf.
Das Boot wird in diesem Seegang ordentlich herumgeworfen und nicht alle jungen Matrosen vertragen das unablässige Auf und Ab zwischen Wellentälern und Wellenbergen.
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Matrose Schneider, einer unserer jungen Ersatzleute kommt mit dem Wetter gar nicht zurecht. Es ist erst seine zweite Fahrt und bisher hatte er noch Glück mit dem Atlantikwetter.
Zusammen mit dem II.WO ist er gerade auf Wache. Die Wellen schlagen bis an den Turm und die Brücke wird immer wieder von Brechern überspült.
Leutnant Schulze macht das ganze offensichtlich einen Heidenspaß, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob ihm der Seegang so zusagt oder er sich nur am Leiden der weniger seefesten Matrosen erfreut.
”Mensch Junge...was biste denn so grün im Gesicht.
Das bisschen Geschaukel...da ist ja ein Kinderkarussell auf’m Jahrmarkt noch schlimmer...Mensch Kleiner...
...ich sag dir...wart ab bis wir weiter nach Norden kommen...ins Eismeer.
Da siehste dann mal richtiges Wetter...tagelang nur auf und ab, auf und ab...Tag und Nacht...auf und ab...und eiskaltes Wasser...jeder Brecher..jeder Wassertropfen fühlt sich auf der Haut an wie tausend Nadelstiche, so als wurde man dir das Fleisch bei lebendigem Leib Stück für Stück vom Knochen fetzen...ein Heiden Spaß...”
Der junge Matrose läuft ob dieser Schilderungen gleich noch einen Ton grüner an und hängt sich Oberkörper voran über das Schanzkleid des Turms.
IDIOT...zieh die verdammte Rübe ein, schreit der II.WO und packt den Matrosen am Genick und zieht ihn zurück.
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Du bist zwar angeleint, damit du nicht vom Deck gefegt wirst aber wenn dich so ein Brecher direkt erwischt kann der dir jeden einzelnen Knochen im Körper brechen.
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Und wenn du schon reihern musst, dann gefälligst nicht gegen den Wind...Mensch Jung...bringt man euch heute auf der Marineschule gar nix mehr bei...und jetzt wisch dir endlich die Kotze aus dem Gesicht.
17.04.
Der starke Seegang hielt auch ganzen heutigen Tag an.
Am späten Nachmittag passieren wir Stavanger.
Von hier an gehen wir auf nördlichen Kurs.
Erst in den frühen Abendstunden beruhigte sich die See wieder etwas.
Unseren jungen Matrosen war diese Verschnaufpause nur recht.
22.40 Uhr
”Schiff in Sicht...Rauchfahne Backbord querab...mehrere Rauchfahnen...mindestens drei...vier Kontakte...auf 280 Grad Herr Kaleun.”
Die gemeldeten Kontakte kommen schnell, sehr schnell näher.
”Die sind schnell...verdammt schnell...die haben’s eilig...eindeutig Kriegsschiffe...nur was für welche...II.WO...können sie schon was erkennen!?”
Leutnant Schulze späht angestrengt durch sein Zeiss-Glas in die Dunkelheit der Nacht hinaus.
Nur der Schein der Sterne am Himmel spendet etwas spärliches Licht.
Vier oder fünf Schiffe...Zerstörer...einer...warten sie....moment mal...die Rauchfahnen auf 288 Grad...das ist nur ein Schiff...nicht zwei...das ist was Größeres, meldet der II.WO.
Die Schiffe schieben sich in der Dunkelheit immer näher heran.
Mehr und mehr Details werden erkennbar.
”Eindeutig, Herr Kaleun...der zweite Pott in der Marsch-Line...zwei oder drei Schornsteine...ein dicker Fisch...irgendein Kreuzer, vielleicht Kent oder York-Klasse.”
”Auf jeden Fall was Großes II.WO...Klarmachen zum Tauchen...!”
Der feindliche Kampfverband
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Unsere Lage zu den anrückenden Schiffen ist ausgezeichnet. Sie laufen direkt in unsere Richtung. Wir müssen nur noch unser Boot ausrichten und dann stillhalten, bis sie uns passieren.
”Auf Sehrohrtiefe einpendeln...kleine Fahrt voraus...drei Strich nach Steuerbord drehen.
Ganz ruhig...nur nicht hetzen.”
Ein britischer Zerstörer der K-Klasse
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”Sonar an Kommandant...Kontakte nähern sich...Entfernung...2000!”
”Sehrohr ausfahren.”
Wir verschaffen uns einen Überblick über die Situation an der Oberfläche.
Britischer Schwerer Kreuzer der Kent-Klasse
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Deutlich ist das Bordflugzeug auf seinem Startkatapult zu erkennen.
Im Hintergrund einer der sichernden Zerstörer.
http://abload.de/img/bild9majny.jpg
Der Angriff beginnt!
Hindenburg
30.08.09, 13:54
Junge Junge...
GUTE JAGD!!!
RumsInsFeld
30.08.09, 14:33
Weiter so, dass eine Bild ist aber leider doppelt, müsstet Ihr noch korrigieren ;)
Weiter so, dass eine Bild ist aber leider doppelt, müsstet Ihr noch korrigieren ;)
Ups...Tatsache.
Wird gleich korrigiert.
Danke für den Hinweis:)
Kurfürst Moritz
30.08.09, 15:30
Die Dialoge sind wirklich erstklassig! :)
Weiter so!
Und jetzt endlich mal einen großen Brummer versenken!
*toitoitoi*
Der Angriff beginnt!
Durch das Sehrohr peile ich die einzelnen Schiffe an.
Im Erkennungshandbuch wird versucht die einzelnen Schiffe zu identifizieren.
Ohne die nötigen Daten wie den Tiefgang des Zieles können wir keine sicheren Torpedoeinstellungen vornehmen.
http://abload.de/img/bild10nnjox.jpg
Ein Schwerer Kreuzer...Kent-Klasse...der hat’s eilig...lauft mit 30 Knoten...
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Beide Maschinen stopp...
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Rohr 1 bis 4 bewässern...I.WO...wir feuern einen Dreifachfächer auf den Kreuzer...Nummer 4 auf den vorausfahrenden Zerstörer...
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....Mündungsklappen öffnen!”
Die Klarmeldung aus dem Bugtorpedoraum trifft ein.
Ein paar Sekunden warte ich noch, bis sich die Ziele noch etwas weiter nähern.
”Rohr 1 bis 3...los!”
Der LI stoppt die Zeit.
Jetzt muss es schnell gehen.
Wir wollen auch noch einen Aal auf einen der Zerstörer absetzen.
”Neue Schusslösung auf Zerstörer...Lage...25 Grad...Gegnerfahrt 30 Knoten...Lauftiefe 3,5 Meter...Laufgeschwindigkeit 44 Knoten...Schusswinkel 0...
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...Rohr 4...los...
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Sehrohr rein...halbe Fahrt...Ruder hart Backbord...auf Tiefe gehen...80 Meter!”
Torpedos werden abgefeuert
http://abload.de/img/bild11ywkyj.jpg
Während U-51 unter Wasser immer tiefer abtaucht und versucht sich langsam von den Kriegsschiffen zu entfernen, zählt der LI die Sekunden bis zum vorausberechneten Einschlag der Torpedos runter. Gespanntes Warten an Bord.
Stille...werden die Aale treffen....werden sie alle auch detonieren...und was dann.
20 Sekunden bis Einschlag Torpedo 1...
15...
10...
5...
...eine Detonation...Treffer
Torpedotreffer auf Schwerem Kreuzer
http://abload.de/img/bild12qcjni.jpg
Zerstörer feuert Leuchtgeschosse in den Nachthimmel
http://abload.de/img/bild13tqke8.jpg
...5 Sekunden für Nummer 2...Treffer
Zweiter Treffer...Leuchtgeschosse am Nachthimmel
http://abload.de/img/bild14vmku8.jpg
Warten auf den dritten Torpedo.
”Einschlag Nummer 3...jetzt...jetzt...nichts...Fehlschuss...Blindgänger.”
”LI...was ist mit dem Zerstörer...Rohr 4...Zeit?”
Der sagt kein Wort...starrt nur auf seine Stoppuhr.
Leutnant Weber und einige andere Männer halten das Abwarten nicht aus und spitzen Leutnant Lang über die Schulter, doch er schüttelt nur enttäuscht den Kopf.
”Verdammt...der Vierte auch daneben...”
Vier abgefeuerte Torpedos.
Drei Stück auf den Schweren Kreuzer...zwei Treffer...einer daneben oder Blindgänger.
Ein Einzelschuss auf einen der Zerstörer...Niete.
”Zwei auf den Kreuzer...ob das reicht!?”
Wir hören noch keine Sinkgeräusche.
Nur das monoton dröhnende Schraubengeräusch der britischen Kriegsschiffe über uns.
Über unseren Köpfen stampft der britische Kreuzer angeschlagen durch die unruhige See.
Die beiden Treffer haben ihm zugesetzt.
Er zeigt deutliche Schlagseite.
http://abload.de/img/bild15gjj5m.jpg
Minutenlang scheint es, als würde das schwere Kriegsschiff die Beschädigungen wegstecken, aber nach und nach, kaum merklich nimmt die Schlagseite zu.
Aufblendende Suchscheinwerfer...Schlagseite nach Steuerbord nimmt zu
http://abload.de/img/bild16ohjqk.jpg
Unter Wasser bekommen wir von dem Drama, das sich an der Wasseroberfläche über unseren Köpfen anbahnt nicht viel mit.
Wir hören nur das immer stärkere Eindringen von Wasser, das Brechen von Schotten...immer wieder kleinere Explosionen.
BOOOM...ein Kessel weniger, bemerkt Leutnant Schulze, als eine größere Detonation unter Wasser zu hören ist.
Das eindringende eisige Wasser des Nordatlantiks und die glühendheißen Dampfkessel im Inneren des Kreuzers ergeben eine hochexplosive Mischung.
Irgendwann ist die Schlagseite des Kreuzers zu groß.
Das Schiff legt sich auf die Seite und beginnt zu kentern.
Ein Albtraum für die Besatzung beginnt.
Wer es bis jetzt nicht aus dem sinkenden Stahlkoloss geschafft hat, für den droht das Schiff nun zu einem eisernen Sarg zu werden.
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Weitere Unterwasserexplosionen erschüttern den sterbenden Koloss
http://abload.de/img/bild183fkhv.jpg
Der Kreuzer kentert vollständig durch.
Nichts kann es verhindern.
Ein schauriger Anblick.
Der kieloben treibende Kreuzer.
Deutlich zu erkennen, die beiden Torpedoeinschläge.
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Fast 700 Mann.
Das ist die durchschnittliche Besatzungsstärke eines Schweren Kreuzers der Kent-Klasse.
Wie viele hundert Seelen mögen heute Nacht ihr nasses Grab in diesem Sarg aus Eisen und Stahl gefunden haben.
Ein britischer Zerstörer bei der Aufnahme von Überlebenden
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Um 23.21 Uhr sinkt der britische Schwere Kreuzer “HMS Cumberland” mit 10000 Tonnen ca. 40 Seemeilen vor Bergen. Laut britischen Berichten konnten lediglich 28 Besatzungsmitglieder lebend geborgen werden. Über 650 Mann blieben auf See.
Die Dialoge sind wirklich erstklassig! :)
Weiter so!
Und jetzt endlich mal einen großen Brummer versenken!
*toitoitoi*
Befehl ausgeführt^^
Das nächste Update gibt es morgen Abend, wenn nichts dazwischen kommt.
Ich weiß selber noch nicht, wie es weitergeht, denn die FF ist noch nicht zu Ende gespielt.
Bin also selbst gespannt.
Aber "Weserübung" scheint spannend zu werden:D
Ruprecht I.
30.08.09, 16:20
Eh? Die Cumberland sollte jetzt eigentlich irgendwo vor Afrika herumdümpeln. Hätten eher mit der Berwick oder der Suffolk gerechnet.
Bah, wenn man schon den Aufklärungsberichten trauen soll :teufel:
Ja...Feindaufklärung ist auch nicht mehr das, was sie mal war.
Immer diese Sparmaßnahmen. Das kommt dann dabei raus.
Teufel aber auch, sehen sich doch glatt so ähnlich diese Kents^^
Na wer weiß, vielleicht löst sich ja das Rätsel noch bis zur Rückkehr.
Wäre ja nicht das erste mal, dass einer ein Schlachtschiff versenkt haben will und am Ende wars nur ne Gummiente:D
18.04.
Logbucheintrag Kapitänleutnant Willhelm Paulsen, Kommandant U-51:
Trafen im Laufe der gestrigen Nacht auf Höhe von Bergen ca. 40 Seemeilen vor der norwegischen Westküste auf einen britischen Kampfverband, bestehend aus einem Schweren Kreuzer nebst drei Zerstörern im Geleit.
Feuerten einen Dreifachfächer auf den Kreuzer und einen Einzelschuss auf einen der Zerstörer.
Der Kreuzer wurde von zwei Torpedos getroffen.
Dritter Torpedo und Angriff auf Zerstörer, Fehlschuss oder Blindgänger.
Schwerer Kreuzer der Kent-Klasse, möglicherweise HMS Cumberland, konnte nicht eindeutig identifiziert werden, kenterte und sank um 23.21 Uhr.
Konnten uns nach zweieinhalbstündiger Unterwasserfahrt von den begleitenden Zerstörern absetzen ohne verfolgt oder geortet worden zu sein.
Auch am nächsten Morgen ist das Wetter nicht wirklich besser geworden.
Immer noch stampft U-51 durch aufgewühlte See.
Dennoch ist die Stimmung an Bord ausgezeichnet.
Der erfolgreiche Angriff und die Versenkung des ersten richtig großen Zieles beflügelt die Mannschaft. Von der Tragödie, die sich in der eisigen Aprilnacht an Bord des sterbenden Kreuzers abgespielt haben muss, können wir nur ahnen.
Die Gedanken daran werden allenthalben verdrängt, so gut es geht.
Diesig, graues Nordatlantikwetter
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Wir laufen weiter mit 12kn Marschgeschwindigkeit auf Generalkurs unserem Einsatzgebiet vor Trondheim entgegen.
19.04.
Kurz nach 01.00 Uhr Nachts passieren wir Alesund und laufen weiter auf Kurs ONO.
Der gesamte Tag vergeht mehr als nur ruhig und auch der Seegang hat sich leicht beruhigt.
Weder ein Schiff noch ein Flugzeug lässt sich blicken...Bordroutine.
Nach etwa 2500km Anmarschweg erreichen wir schließlich gegen 22.15 Uhr den Rand unseres Operationsgebietes. Unsere Dieselreserve liegt bei komfortablen 80%.
Wir setzen einen Suchkurs und beginnen unseren eigentlichen Einsatz.
Patrouille in diesem Planquadrat...im Radius von 25km...das ist doch wie Kreise drehen auf einem Stecknadelkopf, da können wir uns gleich mitten ins Zentrum legen und Däumchen drehen...da läuft uns doch eh nix übern Weg, mault einer der jungen Matrosen, ob des anscheinend so klein bemessenen Einsatzgebietes.
Wenn du keine Ahnung hast, dann halt einfach mal die Schnauze ja, gibt einer der Maate zurück.
Der LI, Leutnant Lang mischt sich in den kleinen Streit ein und verteidigt die Befehle energisch.
”Wir sind hier nicht das einzige Boot, das hier rumschippert.
Der Planungsstab hat die ganze Küstenregion hier in einzelne Abschnitte eingeteilt...und in jedem Abschnitt operiert eines von unseren Booten...das Einsatzgebiet des einen grenzt an das des anderen.
Das gibt ein richtiges schönes, dichtes Netz...egal wo die Tommys durchschlüpfen wollen um zur Küste zu kommen, irgendeiner von uns ist immer in der Nähe.
Ja...so ein Netz ist was feines...aber eine hübsche Meerjungfrau die sich drin verheddert wär mir lieber, witzelt der II.WO und verdreht grinsend die Augen.
Der LI funkelt Leutnant Schulze böse mit den Augen an.
Muss der Kerl eigentlich alles in den Dreck ziehen, denkt er sich insgeheim.
20.04.
17.10 Uhr
Ein Ruf von der Brückenwache hallt durch das Boot.
”Kontakt...exakt voraus!”
Ein einzelnes schwaches Rauchwölkchen zeichnet sich gegen den graublauen Himmel ab.
Minute für Minute wird dieses Wölkchen größer.
Erst eine zweite, dann eine dritte...schließlich eine vierte, fünfte und sechste Qualmwolke schiebt sich über den Horizont und zeichnet sich immer deutlicher erkennbar ab.
Scheint ein kleiner Geleitzug zu sein...drei Frachter...fahren in Kiellinie hintereinander...drei Zerstörer als Geleitschutz...einer vornweg als Räumkommando...die beiden anderen auf Außensicherung, schätzt Leutnant Schulze die Situation ein.
”Mhm...drei ganze Zerstörer für nur drei Frachter...
...das gefällt mir nicht...so viel Sicherung für so wenig Schiffe...mhm...
...irgendwas ist da faul...ALLE MANN EINSTEIGEN...wir gehen auf Tauchfahrt und sehen uns das mal genauer an...bevor die Aufpasser noch was mitkriegen!”
Wir tauchen auf Sehrohrtiefe ab und bringen uns langsam und vorsichtig in Stellung.
Der kleine Verband ist recht schnell unterwegs für einen harmlosen Frachterkonvoi.
Mit annähernd 15kn laufen sie dahin...genau in unsere Richtung.
Getaucht halten wir über das Hydrophon Horchkontakt mit den Schiffen über uns.
Sonarkontakte
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”Langsam I.WO...auf Schleichfahrt gehen...2 Strich nach Steuerbord...bis wir schön dicht dran sind.”
”Sonar an Kommandant...Entfernung nur noch 1500...nimmt weiter ab.”
Erst jetzt fahren wir unserer Sehrohr aus und ich erspähe die Lage über uns.
Wir wollen auf keinen Fall riskieren, zu früh entdeckt zu werden.
Durch das Sehrohr können wir endlich erkennen, womit wir es zu tun haben.
Es ist doch eine kleine Uberraschung für uns.
Kleiner Konvoi...einfache Marschkolonne
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”Ah...so ist das also Herrschaften...von wegen drei harmlose Frachter...aber nicht mit uns Kameraden...nicht mit uns.
.
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Hier I.WO...sehen sie sich das mal an.”
Ich mache den Platz am Periskop frei und lasse Leutnant Weber einen Blick riskieren.
”Na Manfred...aufgereiht wie an einer Perlenschnur...doch ein bisschen wertvoller das ganze, als drei 08/15 Frachter...mhm.”
Hilfskreuzer...drei französische Hilfskreuzer auf einem Haufen, stellt Leutnant Weber fest, während er immer noch durch das Periskop späht.
Französischer Hilfskreuzer
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”Dann wollen wir mal...
...so sieht’s aus...wir feuern je einen Doppelschuss auf die beiden ersten HSK’s in der Kolonne, dann eine schnelle Wende in deren Fahrtrichtung, bevor der dritte zu dicht aufschließen kann oder an uns vorbeiläuft...dem verpassen wir dann noch einen Aal aus unserem Heckrohr...dann sind wir erstmal blank und es heißt auf Wiedersehen.”
Könnte klappen Herr Kaleun, stimmt Leutnant Schulze zu und trägt wie immer sein breitestes und zuversichtliches Sonntagsgrinsen.
”Rohr 1-5 bewässern...klar zum Unterwasserschuss!”
Bugraum...klar...Heckraum...klar, trudeln die Bereitschaftsmeldungen ein.
"Alle Mündungsklappen auf...los auf jetzt...
...Rohr 1 und 3...los...
...neue Schusslösung...
...Rohr 2 und 4...los...
...Harte Wende...Ruder hart Steuerbord...kurz auf große Fahrt gehen...dann zurück auf Schleichfahrt...”
Während das Boot langsam seinen Kurs ändert, um sich in Schussposition für das Heckrohr zu bringen, laufen die bereits abgefeuerten Torpedos auf ihre Ziele zu.
Während gerade die Schusslösung für den achteren Torpedo errechnet und eingegeben wird, schlagen die ersten Aale ein.
Torpedotreffer
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Der erste Hilfskreuzer, welcher an der mittleren Position in der Marschkolonne fahrt, wird direkt von zwei Torpedos getroffen.
Zwei weitere Geschosse laufen auf den ersten in der Reihe zu.
Die Formation löst sich bereits auf. Die einzelnen Schiffe drehen sofort hart bei...eine Vorsichtsmaßnahme um eventuell weiteren anlaufenden Torpedos auszuweichen.
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Auch der zweite Hilfskreuzer erhält einen Treffer. Das Ausweichmanöver hat ihm nichts genutzt und dennoch hat er Glück im Unglück...der zweite Torpedo trifft zwar, detoniert aber nicht...Blindgänger.
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”Rohr 5...los...und jetzt nichts wie weg...I.WO...auf Tiefe gehen...120 Meter...neuer Kurs 180 Grad.”
Während wir uns bereits zurückziehen, kämpft man auf dem dritten Hilfskreuzer noch gegen unseren letzten abgeschossenen Torpedo an.
Das nachträglich bewaffnete und ausgerüstete Hilfskriegsschiff legt noch einen Tick an Fahrt zu und auf deren Brücke reißt der Rudergänger das Steuer hart nach Steuerbord herum.
Nur langsam schwenkt das schwere Schiff auf seinen neuen befohlenen Kurs ein.
Für Sekunden ist es ungewiss...hängt es in der Schwebe...Treffer oder kein Treffer...
...wenige Meter vor dem Bug des Franzosen läuft unser Torpedo vorbei und verfehlt sein Ziel.
Die französischen Geleitzerstörer über uns nehmen die Suche nach uns auf.
Zweimal fallen Wasserbomben.
Wir sind bereits zu tief getaucht, als dass sie uns noch genau orten können.
Es gelingt uns sie abzuschütteln, ohne das sie uns auch nur einmal zu nahe gekomen wären.
Nichts gegen die Franzmänner, aber die Tommys sind da deutlich genauer, beschwert sich Leutnant Schulze grinsend und wohl leicht gekränkt, dass die Franzosen ihre Arbeit nicht sonderlich ernst genommen haben.
Doch jeder von uns weiß ganz genau, dass es schon beim nächsten Versuch, ganz anders aussehen kann.
Nach etwas mehr als zwei Stunden unter Wasser, als wir uns sicher sind, dass wir die französischen Zerstörer abgehängt haben trauen wir uns zurück an die Oberfläche.
Inzwischen zieht langsam aber sicher die Nacht herein und wir nehmen unseren Suchkurs wieder auf.
Der ganze Angriff war letztlich nicht so gut gelaufen, wie wir es uns erhofft hatten.
Nur einer der angegriffenen Hilfskreuzer konnte wirklich versenkt werden.
Ein zweiter wurde durch einen einzelnen Treffer lediglich beschädigt und konnte seine Fahrt anscheinend fortsetzen.
Der dritte konnte unserem Torpedo sogar ganz ausweichen.
”Mensch Manfred...5 Torpedos...und nur ein Schiff versenkt...so hatte ich mir das nicht vorgestellt...verdammte Scheiße.”
Um 18.12 Uhr sinkt der französische Hilfskreuzer “Chevalier Victor” mit 5000 BRT.
Fortsetzung folgt...
21.04. - 23.04.
Während der folgenden drei Tage geht es außerordentlich ruhig zu.
Wir durchkreuzen mit 10kn Fahrt weiterhin unser Einsatzgebiet.
Von einem Ende zum anderen, dann eine kleine Schleife und wieder zurück...wieder eine Schleife und zum anderen Ende.
Ziele sichten wir keine.
Gegen Mittag des 22. Aprils meldet der Ausguck ein sich schnell näherndes Flugzeug aus Richtung norwegischer Küste. Wir tauchen sicherheitshalber sofort ab, was aber letztlich unnötig gewesen wäre.
Bei dem Flugzeug handelte es sich lediglich um einen deutschen Aufklärer.
Aber Vorsicht ist besser als Nachsicht und insbesondere mit Fliegerangriffen haben wir ja schon unsere schlechten Erfahrungen gemacht.
Erst am Abend des 23. Aprils, dem letzten Tag unserer Patrouille bekommen wir wieder Arbeit.
Gegen 18.00 Abends meldet die Brückenwache Rauchfahnen an Steuerbord.
Wir gehen auf Tauchfahrt und setzen einen Abfangkurs.
Während wir uns dem vorausberechneten Abfangpunkt nähern, stellt sich das ganze doch als eine etwas größere Angelegenheit heraus.
Empfange weitere Horchkontakte...mindestens drei weitere Schraubengeräusche...auf selbem Kurs...sehr schnell, meldet der Sonarmaat.
Unser Ziel entpuppt sich als britischer Truppentransporter.
Er wird von einer gemischten Gruppe aus insgesamt drei britischen und französischen Zerstörern eskortiert.
Britischer Truppentransporter
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”Verdammt...nicht das...verdammt...ein Truppentransporter...voll bemannt...bis unters Deck vollgepackt mit Soldaten...verdammt.”
Die Erinnerung an das grausame Ende der Besatzung des Kreuzers, den wir vor weniger als einer Woche versenkten kommt mir wieder in den Sinn. Dieser Untergang muss hunderte von Toten gefordert haben, die eingesperrt im Inneren ihres eisernen Sarges jämmerlich im eiskalten Wasser ertrunken sind.
Und jetzt das.
Ein vollbesetzter mit hunderten alliierter Soldaten bemannter Truppentransporter.
Schon wieder, ein zweites Mal innerhalb weniger Tage will mich das Schicksal dazu verdammen eine folgenschwere Entscheidung zu treffen.
Immer wieder starre ich durch das Periskop auf den sich näher und näher heranschiebenden Transporter.
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Die Besatzung erwartet meine nächsten Befehle...doch es kommt nichts.
Ich starre nur durch das Periskop.
Herr Kaleun...wir sind in Angriffsposition...ihre Befehle, erinnert mich Leutnant Lang der LI.
Ich reagiere nicht.
”Herr Kaleun...das Schiff läuft an uns vorbei...wir verlieren unsere Schussposition, wenn wir nicht...”
Ist ja gut...in Gottes Namen verdammt nochmal, beiße ich energisch und gereizt zurück.
Ich zermartere mir das Hirn. In meinem Kopf hämmern die Gedanken, so dass mir der Schädel dröhnt:
Als Soldat ist es deine Pflicht, die dir erteilten Befehle auszuführen und die Heimat gegen den Feind zu verteidigen. Da drüben auf diesem Transporter sitzen keine Zivilisten, es sind Soldaten wie du, mit den selben Befehlen.
Den Feind bekämpfen, wo immer man auf ihn trifft.
Lässt du sie jetzt hier passieren, erreichen sie ihr Ziel und setzen den Kampf gegen deine Kameraden an Land fort. Dabei könnten noch mehr getötet werden auf beiden Seiten oder vielleicht auch nicht...du weißt es nicht.
Es ist deine Pflicht. Es ist Krieg.
Schweren Herzens ringe ich mir eine Entscheidung ab.
”Rohr 1 und 4 bewässern.”
Die Entscheidung eines Soldaten.
Nur mit einem Nicken lasse ich die beiden Aale abfeuern.
Sie laufen auf ihr Ziel zu.
Ich kann den Anblick durch das Sehrohr nicht ertragen und schaue weg.
Die Sekunden vergehen.
Ich warte auf das dumpfe, vom Wasser um uns herum gedämpfte Grollen der Torpedodetonationen...es bleibt aus.
Torpedoversager, zischt der LI verächtlich.
Wieder spottet mir das Schicksal und verlacht mich für meine Entscheidung.
Und es hat Recht damit, denke ich bei mir.
Doch ich kann nicht mehr zurück.
Mein Kopf ist bleischwer und nur noch von unendlicher Leere gefüllt.
Ich bekomme nicht mehr bewusst mit, wie ich den Befehl erteile die Backbordrohre bereitzumachen und einen zweiten Angriff zu starten.
Alles läuft wie in Trance ab.
Treffer
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Beide Torpedos treffen und detonieren im zweiten Anlauf.
Der Transporter hat dem nichts entgegenzusetzen.
Er neigt sich langsam, dann immer schneller über den Bug, seinem nassen Ende entgegen.
Truppentransporter sinkt über den Bug
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Um 19.09 Uhr sinkt der 7903 BRT große britische Truppentransporter "Cumbria".
Nur langsam erwache ich wieder aus meiner Starre und kann wieder klare Gedanken fassen.
”Mein Gott...verdammt...was...
...wir müssen weg...I.WO...Leutnant...wir...wir müssen auf Tiefe gehen...auf Tiefe...100 Meter...wir..
...auf Schleichfahrt schalten...neuer Kurs...270...
...mein Gott...jetzt sind wir dran.”
Jetzt sind wir dran...jetzt sind wir dran.
Dieses mal hätten wir’s verdient sage ich zu mir selbst in Gedanken.
Dann kamen die Zerstörer...
Fortsetzung folgt...
Wieviele Torpedos habt ihr denn noch?
Nur noch einen...im Heckrohr.
Lief bisher nicht wirklich prächtig. Zwar dicke Brocken dabei, die schonmal den ein oder anderen Torpedo schlucken,
aber auch wieder mal sehr viele Blindgänger.
Wir müssen wohl neu bunkern.
Zum Glück ist das frisch besetzte Trondheim nicht weit.
Vielleicht können wir da was abstauben :)
Hindenburg
31.08.09, 23:36
Ich bin überzeugt, das U-51 es bis Tondheim schafft. Viel Glück dabei!
Ich bin überzeugt, das U-51 es bis Tondheim schafft. Viel Glück dabei!
Luftline nur etwa 100 Seemeilen bis Trondheim.
Nur dummerweise haben da noch eine handvoll recht angefressener Zerstörer das ein oder andere Wörtchen mitzureden.
Die wollen da noch die ein oder andere Sache...ähm...ausdiskutieren^^
Sagen wir es mal so...so leicht wie die beiden letzten Male, wird es dieses Mal nicht werden sich zu verdrücken.
Die Jungs sind so was von richtig sauer :D
Hindenburg
01.09.09, 07:58
:D Meine Glückwünsche beinhalteten auch die schlecht gelaunten Zerstörer... :P
Also viel Erfolg.
”Jetzt sind wir dran Jungs.”
Deutlich kann man im gesamten Boot das stetig lauter werdende Geräusch der uns immer näherkommenden Kriegsschiffe hören.
Jeder an Bord weiß, was uns nun bevorsteht.
SCHEISSE...Zerstörer wirft Wasserbomben, schreit der Sonarmaat!
Sekunden später bricht um uns herum die Hölle los.
Wabos explodieren dicht neben dem Boot.
Nieten platzen von den stählernen Wänden der Druckhülle und prallen wie Geschosse mit entsetzlichem Knall wie ein Pistolenschuss gegen den Stahlrumpf.
Das gesamte Boot wird durchgeschüttelt. Jeder, der sich nicht irgendwo mit beiden Händen krampfhaft festhält wird von den Beinen gerissen.
Das Abendessen, samt Tellern und Schüsseln landet unsanft auf dem stählernen Fußboden.
”Sofort tiefer gehen...auf 150 Meter...los...schnell...Kursänderung auf 210 Grad.”
”Sonar an Kommandant...zweites Schraubengeräusch aus Richtung 220...wird lauter...kommt näher...”
”Verdammt...die nehmen uns in die Zange I.WO...Wende 30 Grad nach Backbord...Tiefe halten...”
”Drittes Schraubengeräusch...scheiße...läuft direkt auf uns zu...überläuft uns!
”Sofort Kurs ändern...Hart Backbord...bis zum Anschlag...AK voraus!!!”
Wasserbomben fallen!
Exlosionen...dicht am Steuerbordrumpf detonieren die Wasserbomben.
Leitungen platzen auf...an mehreren Stellen spritzen Wasserfontänen ins Boot.
”WASSEREINBRUCH...Wassereinbruch im Hecktorpedoraum, Herr Kaleun!”
”LI ab in den Heckraum...I.WO...zurück auf Schleichfahrt...3 Strich nach Steuerbord...wir schlagen nochmal einen Haken.”
Der LI kämpft sich zusammen mit zwei weiteren Männern in die Achtersektion des Bootes vor. Überall liegen Männer herum.
Rundherum gehen weiter die Wasserbomben hoch. Das Boot wird bei jeder Detonation erschüttert...aber langsam entfernen sich die Explosionen.
Der Atem der Männer im Boot geht stoßweise.
”Verdammte Zerstörer...zu dritt gegen einen...die sind wir noch nicht los...die kommen wieder!”
Über unseren Köpfen ziehen die Zerstörer ihre Kreise und suchen und peilen nach uns, wie die Geier auf der Suche nach Beute.
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Für ein, vielleicht zwei Minuten wird es ruhig um uns herum.
Die Detonationen haben aufgehört. Auch die Schraubengeräusche sind mit dem bloßen Ohr kaum noch wahrzunehmen.
Doch das Hydrophon und das geschulte Gehör des Sonarmaats lassen sich nicht täuschen:
Ein Schraubengeräusch...an Steuerbord...einer kommt zurück, meldet der Sonarmaat, was keiner hören will.
Wir ändern noch einmal unseren Kurs.
Schlagen einen weiteren Haken, in der Hoffnung er möge uns nicht orten können.
Das unverkennbare Pingen des alliierten ASDIC Ultraschall-Horch-Systems belehrt uns eines besseren. Sie peilen uns an...ping...ping...ping...immer schneller hämmert dieses tödliche Geräusch auf uns ein.
”Verfluchte Hunde!”
Französischer Zerstörer wirft Wasserbomben
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Wasserbomben!
Dicht...zu dicht.
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”ALARM...Wassereinbruch im Maschinenraum...Rohrmanschetten und Klemmkeile her...los!”
Weitere Explosionen...viel zu dicht.
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”SANNI...Verletzte im Maschinenraum, kommt von irgendwo ein Schrei.”
”Klar bei Lenzpumpen...rauspumpen was geht.”
”Pumpen schaffen es nicht Herr Kaleun...Wassereinbruch zu stark...eineinhalb Fuß hoch und steigend.”
Das eindringende Wasser aus Maschinen- und Hecktorpedoraum, sammelt sich im Heck des Bootes.
U-51 wird durch das stark zunehmende Gewicht jetzt stark achterlastig.
Scheiße...nein...nein...das Heck zieht uns runter...wir sacken ab...160 Meter...Boot fällt weiter, meldet der I.WO.
”Schleichfahrt aufheben...beide E-Maschinen AK voraus...wir brauchen mehr Geschwindigkeit um das Absacken zu verhindern!”
”Nutzt nichts...Boot sackt weiter...170m...180...Scheiße...Scheiße...”
”Sofort die achteren Tauchzellen ausblasen...Pressluftreserve rein...das Heck muss leichter werden I.WO!”
”Keine Wirkung...wir sacken weiter...jetzt bei 195 Meter...”
Die Druckhülle beginnt unter dem immer stärker werdenden Druck, der auf sie einwirkt zu ächzen und zu Stöhnen.
Mehr und mehr Nieten platzen ab. Die Glasabdeckungen der Instrumente halten die Spannung auf ihre Gehäuse und Fassungen nicht länger aus...eine nach der anderen bekommt Risse...bricht klirrend in Scherben.
”Weiter Anblasen...mehr...mehr...komm schon du verdammtes Miststück...
.
.
verdammt LI...stopfen sie endlich die Lecks!”
”200 Meter durch...es...fällt langsamer...202...203...204 Meter...Boot sackt nicht weiter...”
Ein leichtes Durchatmen beim I.WO und den restlichen Männern in der Zentrale.
Schnaufend klopfe ich meinem I.WO von hinten auf die Schulter...er ist völlig verspannt.
Klatschnass und bibbernd vor Kälte stolpert Leutnant Lang in die Zentrale.
Schnaufend und mit schlotternden Zähnen erstattet er Bericht.
”Melde Gehorsamst...Wassereinbruch gestoppt Herr Kaleun...Lenzpumpen arbeiten.”
”Gute Arbeit LI...gute Arbeit.”
Insgesamt mehr als drei Stunden kreisen die drei Zerstörer über unseren Köpfen, bis sie schließlich aufgeben. Ob sie denken sie hätten uns versenkt oder ob ihnen einfach endlich die Wasserbomben ausgegangen sind wissen wir nicht.
Für uns zählt nur eins.
Wir haben es überstanden, aber wir wurden dieses Mal arg gebeutelt.
”Überstanden Jungs...so am Arsch hatten sie uns bisher noch nie.”
Ich wische mir mit der Mütze den Schweiß von der Stirn.
Gegen 21.30 Uhr tauchen wir auf.
Die frische Luft, die ins Boot strömt, als sich das Turmluk nach fast fünf Stunden Tauchfahrt öffnet tut allen gut.
Logbucheintrag Kapitänleutnant Willhelm Paulsen, Kommandant U-51:
U-51 ist schwer beschädigt.
Die Druckhülle und die Ballasttanks am achteren Backbordrumpf sind leckgeschlagen.
Mit Bordmitteln ist das nicht mehr zu reparieren. Das geht nur im Trockendock einer Werft.
Das achtere Torpedorohr mit unserem letzten Torpedo darin ist beschädigt, die Mündungsklappe ist aufgrund des verzogenen Rumpfes verkeilt.
Das achtere Steuerbordtiefenruder klemmt bei 12 Grad auflastig.
Bei Tauchfahrt Tiefe zu halten ist damit extrem schwierig, man muss ständig gegensteuern.
Die Batterien sind beschädigt...Kapazität stark eingeschränkt.
Am schwersten trifft uns der Schaden an der Dieselmaschine.
Sie hat während des Wassereinbruchs einen heftigen Wasserschaden abbekommen und leistet nur noch maximal 13 Knoten.
Unsere Dieselreserve ist aufgrund eines Lecks in einem der Treibstoffbunker auf etwa 40% gefallen. Möglicherweise hat der ausgelaufene, an die Oberfläche aufgestiegene und dort als Ölfilm treibende Treibstoff die Zerstörer glauben gemacht, wir wären abgesoffen, wir wissen es nicht, aber denkbar wäre ist.
Wenn es so war, war jeder Tropfen davon sehr gut angelegt.
Unter der Besatzung gab es glücklicherweise nur Leichtverletzte. Ein paar Schrammen und Prellungen, ein, zwei Platzwunden und Schnittverletzungen. Nichts, was der Sanni nicht wieder zusammenflicken könnte. Wenigstens an dieser Front hatten wir Glück.
Aufgrund der schweren Schäden sehe ich mich gezwungen den nächstgelegenen verbündeten Hafen anzulaufen, um Notreparaturen durchzuführen und neuen Treibstoff, sowie Torpedos zu bunkern, um operationsfähig zu bleiben.
Wir laufen Trondheim an!
Stoertebeker
01.09.09, 17:43
Geil, Ihr habt es überlebt. Schön, dass das Spiel auch sowas bereithält. Ist Eure Mission eigentlich beendet, sobald Ihr einen Hafen anlauft?
Oh, man kann also auch einfahc in einen Hafen rein und freundlich fragen ob man was kriegen kann, ohne die Mission vorher zu beenden?
Ich habe ja nur einmal kurz SH3 gespielt. In der Tutorialsmission habe ich mein UBoot dann gleich in der Kieler Förde auf Grund gesetzt. Ich habe das spiel dann gelassen...
Grandios, wir wollen mehr :)
Das Spiel unterscheidet zwischen "normalen" eigenen bzw. verbündeten Häfen" (das können also auch alliierte z.B. italienische oder japanische Häfen sein) und dem Heimathafen des Bootes.
In den "normalen" Häfen kann man Treibstoff und Munition bunkern (Torpedos seltsamerweise nicht immer...möglicherweise ein Bug?) und es werden dabei auch Notreparaturen beschädigter Systeme durchgeführt. Schäden an der Druckhülle werden nicht repariert.
Die Feindfahrt beenden kann man nur in seinem aktuellen Heimathafen. Man erhält dann eine Übersicht aus der man zwischen verschiedenen Optionen wählen kann z.B. die Feindfahrt beenden, Aufmunitionieren oder einfach weiterfahren.
Theoretisch kann man eine Fahrt so lange ausdehnen, wie man will, wenn man immer wieder rechtzeitig einen Hafen oder auch ein Versorgungschiff bzw. Versorgungs-U-Boot anläuft.
Irgendwann werden aber wohl die erlittenen Gefechtsschäden so hoch sein, dass man nicht mehr drumherum kommt.
Auch Verbesserungen an den Booten oder Beförderungen der Mannschaft, das Zuweisen von Spezialisierungen geht nur während der einzelnen Fahrten.
Der Heimathafen kann (und wird sich) sich im Laufe der Kampagne ändern.
In meiner anderen bereits beendeten Kampagne war ich zuerst in Wilhelmshaven, dann Lorient (als Frankreich besetzt wurde), dann (kurz in Narvik, nach dem Überfall auf die Sowjetunion), anschließend in Penang (für eine Fahrt gegen Australien) und zuletzt nach der Befreiung Frankreichs in Flensburg stationiert.
sheep-dodger
01.09.09, 18:02
Sind die zukünftigen Heimathäfen fest vorgegeben? Also wird man definitv nach Japan geschickt oder muss man dafür bestimmte Zielvorgaben erreichen?
Sind die zukünftigen Heimathäfen fest vorgegeben? Also wird man definitv nach Japan geschickt oder muss man dafür bestimmte Zielvorgaben erreichen?
Teils teils.
Manche Wechsel sind je nach Flottillenzugehörigkeit festgelegt und finden automatisch statt, wenn die Zeit, sprich der historische Kriegsverlauf so weit ist.
Allerdings gibt es während der Kampagne immer wieder die Möglichkeit, auch außerhalb dieser fest vorgesehenen Wechsel seine Versetzung an andere Standorte bzw. zu anderen Flottillen zu beantragen.
Je nach aktuellem Boot und Heimathafen ändern sich dann Einsatzgebiete und Befehle. In einem Typ II Boot, wird man so (wenn nicht ein Bug dazwischenfunkt:)) also nie nach Übersee oder Australien geschickt werden.
Die Sache damals mit Penang war eine freiwillige Versetzung.
Ich war zu diesem Zeitpunkt (irgendwann Anfang 1944) in Lorient stationiert und bekam den Auftrag nach Perth/Freemantle/Australien zu laufen und den dortigen Hafen nach Schiffsaktivitäten aufzuklären und Photos zu schießen, um so den Japanern zu helfen (ok...ziemlich sinnlos dafür grad uns vom anderen Ende der Welt hinzuschicken...aber naja^^).
Ich fuhr damals ein Langstreckenboot vom Typ IX/C40.
Auf halber Stecke kurz nach Umrundung des Kaps der Guten Hoffnung an der Südspitze Afrikas konnte ich an einem deutschen Versorger Treibstoff nachbunkern.
Weiter gings über den Indischen Ozean an die Westküste Australiens und bei Nacht und Nebel in den Hafen von Freemantle geschlichen.
Beim ersten Versuch fast von Sicherungsschiffen mit Wabos zusammengeschmissen und ich musste mich zurückziehen.
Am nächsten Tag fing es zu regnen an...mieserable Sicht.
Diesmal hatte ich mehr Glück, kam an der Hafensicherung vorbei nicht ohne mich vorher nochmal in einem dieser nervigen Anti-U-Bootnetze zu verheddern und konnte ein paar Photos der vor Anker liegenden Schiffe schießen, nicht ohne die bei der Gelegenheit auch gleich noch zu torpedieren...dann nichts wie weg...zurück nach Frankreich...unterwegs im Südatlantik noch einmal nachgetankt.
Wieder zurück in Frankreich hatte ich dann die Versetzungsoption zur Monsunflotte nach Penang/Malaysia.
Wahlweise hätte ich auch in Lorient bleiben können.
Ich entschied mich, die Option anzunehmen.
Neuer Heimathafen das von Japan kontrollierte Penang.
Von hier aus fuhr ich nur eine Feindfahrt vor Sydney.
Anschließend wurde ich nach der Befreiung Frankreichs zur Verteidigung der deutschen Küsten nach Flensburg verlegt.
Den D-Day, da hätte es sicher was zu holen gegeben, habe ich leider unter tropischem Sternenhimmel verpasst:D
sheep-dodger
01.09.09, 21:06
Kann man tatsächlich am korrekten Datum vor dem Landegebiet operieren und wird eine riesige Menge Truppentransporter und andere Schiffe finden?
Danke schon mal für die ausführliche Erläuterung.
Kann man tatsächlich am korrekten Datum vor dem Landegebiet operieren und wird eine riesige Menge Truppentransporter und andere Schiffe finden?
Danke schon mal für die ausführliche Erläuterung.
Was diesen speziellen Fall angeht...ehrlich gesagt keine Ahnung.
Der Entwickler dieses Mods hat sich aber sehr viel Mühe gegeben, die wichtigsten Schiffsaktivitäten, Seschlachten oder originale historische Geleitzüge zur rechten Zeit einzubauen.
Gutes Beispiel dafür, siehe gleich während der ersten Feindfahrt das Zusammentreffen mit dem Flugzeugträger Courageous.
Das dieser zu dieser Zeit auch in der historischen Realität in diesem Seegebiet operierte und dort schließlich versenkt wurde, ist historisch korrekt umgesetzt.
Von daher wäre es durchaus denkbar, das vor der Küste der Normandie, dann auch etwas los sein wird.
Warten wir mal das Jahr 1944 in dieser Kampagne ab.
Erinnert mich daran, dann werde ich da mal einen Abstecher dahin unternehmen:D
In der Originalkampagne wurden ja z.B. auch historische Seeschlachten während der großen Kampagne aufgeführt. War man da zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort, konnte man bei Midway mitmischen oder in die Schlacht in der Korallensee usw. eingreifen.
24.04.
Schwer angeschlagen humpeln wir auf südwestlichem Kurs nun dem frisch besetzten Hafen von Trondheim entgegen.
Dort hoffen wir unsere erlittenen Gefechtsschäden halbwegs wieder instand setzen zu können und gleichzeitig Treibstoff und Torpedos bunkern zu können.
Unser dortiges Auftauchen haben wir dem BdU noch Tags zuvor durch einen codierten Funkspruch übermittelt.
”Wie sieht’s aus LI...haben sie das Heckrohr wieder klarbekommen?”
Leider nein Herr Kaleun...die achtere Mündungsklappe, genauer gesagt der Schließmechanismus ist völlig verbogen durch den Druck der Wasserbomben. Da müssten wir mit einem Vorschlaghammer ran um das Ding wieder grade zu bekommen, besser noch gleich auswechseln. Hier auf See...noch dazu bei dem Wetter kommen wir da nicht ran, muss mich Leutnant Lang leider enttäuschen.
”Mhm...naja...wenigstens hält der Diesel...denken wir positiv LI.”
Leutnant Schulze, der II.WO kann sich einen kleinen Seitenhieb auf den LI nicht verkneifen:
Sind sie wirklich sicher das er hält...nicht das wir noch auf ihr Angebot vom letzten Mal zurückkommen müssen. Sie wissen schon...die Sache mit dem Aussteigen und Schieben.
Soll verdammt kalt sein das Wasser...so um die Jahreszeit, witzelt der II.WO.
Das Wetter an diesem 24. April 1940 lädt nicht gerade zu einem spontanen Badespaziergang ein. Der Himmel über unseren Köpfen wird immer düsterer und dichtere Wolken ziehen auf.
”Da braut sich was zusammen I.WO...das gibt heute noch ein schönes Wetter.”
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Mit 10 Knoten laufen wir auf de Einfahrt des Trondheimsfjords zu.
Einfahrt in den Trondheimsfjord
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Gegen 9.00 Uhr Morgens sichten wir durch den aufbrechenden Dunst die schroffe norwegische Küste vor der Einfahrt zum Trondheimsfjord.
Im Hintergrund die norwegische Küste
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Wir zwängen uns Kilometer für Kilometer in die immer schmaler und enger werdende Wasserstraße hinein und arbeiten uns Stück für Stück vor.
Das Barometer fällt schnell und tief.
Bereits eine Stunde später haben wir unser erwartetes “Wetterchen”.
Regen und Nebel so weit das Auge reicht.
Dumm nur, dass man kaum weiter als 100 Meter wirklich etwas erkennen kann.
”Aufpassen Männer...haltet die Augen offen...in der Suppe könnten wir sonst wo gegenfahren und würden’s erst merken, wenn’s schon kracht.”
Nebel und Regen vor Trondheim
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16.10 Uhr...der Hafen kann nicht mehr weit entfernt sein.
Laut der Seekarten müsste er ganz in der Nähe liegen.
”Verdammte Suppe da draußen...wir könnten glatt hundert Meter dran vorbei schippern und würden’s nicht einmal mitkriegen.”
Gerade als ich mich noch ein bisschen weiter über die Situation im allgemeinen und das Wetter im besonderen auslassen will fällt mir einer der Ausguck haltenden Matrosen ins Wort.
”Kontakt...da...ich hab da grad...ich könnte schwören da etwas gesehen zu haben...”
Vielleicht den Klabautermann oder ne Horde hübscher Meerjungfrauen oder...ne jetzt hab ich’s...den Fliegenden Holländer persönlich, was. Leutnant Schulze lacht, setzt sich aber doch das Fernglas an die Augen und schaut angestrengt in den Nebel hinein.
Sekunden vergehen.
Der II.WO setzt das Glas ab und dann wieder an.
Dann grinst er erstmal wie üblich vor sich hin.
Schau mal an...der Jung hat doch tatsächlich Recht...Schiff auf 20 Grad Herr Kaleun, meldet Leutnant Schulze.
Durch das Fernglas sehe ich ihn nun auch.
Steuerbord voraus tuckert seelenruhig ein kleines Boot vor sich hin.
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”Den Alarm können wir stecken lassen Junge...der gehört zu uns...ein Vorpostenboot...zur Hafensicherung abgestellt...
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...LI...reichen sie mal die Signalfunzel hoch...dem werden wir jetzt was leuchten Leutnant.”
Durch das Turmluk wird von unten der Signalscheinwerfer hochgereicht. Er dient dazu auf kurze Sichtweite Nachrichten im morsecode mit Blinkzeichen zu übermitteln.
”Na dann signalisieren sie mal rüber...U-51...Kapitänleutnant Paulsen...auf Kurs nach Trondheim...die sollen die Augen aufmachen und sich vor unserem Bug wegscheren sonst fahren wir sie übern Haufen mit unserer verbeulten Kiste...wiederholen sie das, bis die da drüben aufwachen und antworten...die sollen uns Geleit in den Hafen geben...ist schließlich ihr Job.”
”Jawoll, Herr Kaleun!”
Gegen 16.30 Uhr tauchen aus dem Dunst vor uns endlich die ersten Umrisse des Hafens von Trondheim auf. Viel scheint nicht los zu sein im Hafen. Einige Schiffe liegen vor Anker, hauptsächlich Norweger, ein paar wenige Schiffe unter deutscher Flagge.
Blau die deutschen Schiffe, in Grün die neutralen Norweger
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”Mhm...kein Begrüßungskomitee...auch recht...suchen wir uns eben selber ein freies Stückchen am nächsten Hafenpier...da hinten...da wo der Tanker auf Rede liegt ist ein schönes Plätzchen.”
Nach dem Anlegen, wir haben gerade unsere Leinen festgemacht kommt uns doch noch ein paar Menschen entgegen.
Eine Gruppe von Wehrmachtssoldaten taucht plötzlich am Pier auf und guckt ziemlich bedröppelt drein ob unseres Auftauchens.
Na klasse...kein Schwein weiß von uns...tolle Organisation, schimpft der II.WO, kann sich aber ein Grinsen nicht verkneifen.
Erst ein persönliches Gespräch mit dem Hafenkommandanten lässt die Sache endlich ins Rollen kommen.
Wir erhalten Treibstoff und können Notreparaturen am Boot durchführen.
Unsere Torpedovorräte können wir nicht auffüllen.
Wurden noch nicht geliefert...pah...schimpfe ich, als ich zurück bin...Munitions- und Torpedonachschub wird erst in drei, vielleicht vier Tagen erwartet...pah...die Basis hier befindet sich erst noch im Aufbau...pah...wären sie eine Woche später gekommen, hätten wir sie mit allem versorgen können, momentan haben wir nur Treibstoff für sie, der gestern mit dem Tanker ankam...pah...Scheiß Organisation nenn ich das, schimpfe ich weiter.
Deutscher Tanker auf Rede liegend
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”LI...I.WO...bringen sie die Betankung und die Notreparaturen so schnell wie möglich über die Bühne...ich möchte hier nicht eine Stunde mehr vertrödeln, als unbedingt nötig ist....
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...verdammtes Sauwetter!
Noch am selben Tag verlassen wir frisch aufgetankt en Hafen von Trondheim und machen uns noch in der Dunkelheit auf den Weg, vorbei an der kleinen Insel Smøla zurück durch den Trondheimsfjord hinaus auf die offene, weite See.
Mit 12kn Marschfahrt, ohne frische Torpedos und immer noch beschädigter Druckhülle, sind wir nicht mehr wirklich einsatzfähig.
Wir treten daher den sofortigen Rückmarsch nach Kiel an.
25.04. - 28.04.
Auch auf dem Rückmarsch ist uns die Wettergöttin nicht hold.
Bis einschließlich 26. April regnet es fast ununterbrochen, Tag wie Nacht.
Schiffe sichten wir in diesem Wetter keine mehr und auch Flugzeuge suchen sich wohl besseres Wetter aus.
Regen am Tag...Regen in der Nacht. Wir sehen, dass wir nichts sehen.
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Am 28.04. Gegen 17.00 Uhr erreichen wir schließlich nach 14-tägiger Feindfahrt unseren Heimathafen in Kiel.
Während des gesamten Rückmarsches gab es keine besonderen Vorkommnisse mehr. Die See schien fast wie ausgestorben.
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Auf dieser Fahrt versenkten wir insgesamt drei feindliche Schiffe mit zusammen 22903 BRT.
Bei unserer Rückkehr stellte sich heraus, dass der Schwere Kreuzer der Kent-Klasse den wir versenkten nicht die, wie zuerst vermutete HMS Cumberland, sondern die HMS Suffolk, eines der baugleichen Schwesterschiffe war.
Auch erreichte uns jetzt die Nachricht, dass auf dem von uns versenkten britischen Truppentransporter “Cumbria” 394 britische und polnische Soldaten ihr Leben verloren haben.
Am Abend sitze ich mit Leutnant Weber noch für einen Drink im Offizierskasino.
Inzwischen ist es so etwas wie ein kleines Ritual geworden, vor und nach jeder Feindfahrt zusammen die ein oder andere Flasche zu leeren.
Diesen Abend werden es mehr als nur ein paar.
”Drei Schiffe Manfred...nur drei Schiffe...aber über tausend Menschen tot....mein Gott...
.
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Das ist doch alles Wahnsinn.”
Stoertebeker
02.09.09, 14:22
Wir müssen diesen Beitrag setzen, damit die Seite wieder voll wird. Denn sonst dauert das mit dem Laden der Bilder immer so lange und der Nachschub verzögert sich. ;)
Wir müssen diesen Beitrag setzen, damit die Seite wieder voll wird. Denn sonst dauert das mit dem Laden der Bilder immer so lange und der Nachschub verzögert sich. ;)
Oha...dabei konvertiere ich ohnehin sämtliche Screenshots ins JPEG Format, um sie so etwas, was die Byteanzahl angeht, leichter verdaulich zu machen, auch für Herrschaften mit schwächeren Internetverbindungen.
Ich bin ja bedauerlicherweise selbst leidgeprüfter DSL light Nutzer und kann daher aus erster Hand nachvollziehen, wie ärgerlich es sein kann, wenn es dauert bis die Seiten laden.
Teddy Suhren
02.09.09, 16:43
Sehr schöne Updates! Aber bei einer FF mit 22.000 BRT versenkten Schiffraumes von "nicht so prächtig" zu sprechen, halte ich für vermessen. :D Weiterhin solltet Ihr die Schleichfahrt aufheben, wenn Schäden am Boot sind, sonst wird nichts repariert. In eurem Bericht habt Ihr das nicht getan, aber vielleicht täuscht der literarische Ablauf über die tatsächlich erteilten Befehle.
Wie ist denn die Gegner KI am D-Day? Normalerweise dürftet ihr nichtmal an den Verkehr herankommen ohne so gut wie tot zu sein.
Weiter so!
Stoertebeker
02.09.09, 17:26
Sehr schöne Updates! Aber bei einer FF mit 22.000 BRT versenkten Schiffraumes von "nicht so prächtig" zu sprechen, halte ich für vermessen. :D Weiterhin solltet Ihr die Schleichfahrt aufheben, wenn Schäden am Boot sind, sonst wird nichts repariert. In eurem Bericht habt Ihr das nicht getan, aber vielleicht täuscht der literarische Ablauf über die tatsächlich erteilten Befehle.
Nein, da täuscht garnichts:
”Schleichfahrt aufheben...beide E-Maschinen AK voraus...wir brauchen mehr Geschwindigkeit um das Absacken zu verhindern!”
Wie ist denn die Gegner KI am D-Day? Normalerweise dürftet ihr nichtmal an den Verkehr herankommen ohne so gut wie tot zu sein.
Weiter so!
Herzlichen Dank:)
Um die Aussagen des werten Stoertebeker noch kurz zu vervollständigen:
Was diesen speziellen Fall angeht...ehrlich gesagt keine Ahnung.
Der Entwickler dieses Mods hat sich aber sehr viel Mühe gegeben, die wichtigsten Schiffsaktivitäten, Seschlachten oder originale historische Geleitzüge zur rechten Zeit einzubauen.
Gutes Beispiel dafür, siehe gleich während der ersten Feindfahrt das Zusammentreffen mit dem Flugzeugträger Courageous.
Das dieser zu dieser Zeit auch in der historischen Realität in diesem Seegebiet operierte und dort schließlich versenkt wurde, ist historisch korrekt umgesetzt.
Von daher wäre es durchaus denkbar, das vor der Küste der Normandie, dann auch etwas los sein wird.
Warten wir mal das Jahr 1944 in dieser Kampagne ab.
Erinnert mich daran, dann werde ich da mal einen Abstecher dahin unternehmen:D
In der Originalkampagne wurden ja z.B. auch historische Seeschlachten während der großen Kampagne aufgeführt. War man da zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort, konnte man bei Midway mitmischen oder in die Schlacht in der Korallensee usw. eingreifen.
Ich kann weder bestätigen, noch dementieren, das, ob oder wie der D-Day in diesem Mod umgesetzt wird, da ich während meiner anderen Kampagne zu besagtem Zeitpunkt fernab im Indischen Ozean herumschipperte und nicht vor Ort war.
Ich werde aber gerne versuchen, in diesem AAR, wenn wir, was den Kriegsverlauf angeht so weit sind, dort einmal vorbeizuschauen.
Dann berichte ich natürlich gerne davon.
Alith Anar
02.09.09, 18:33
Wir wollen euch auch am D-Day von der Normandie sehen und wenn Ihr dafür extra von Penang heranrudern müsst :D
Schöner AAR sonst. MAcht viel Spass zu lesen.
Sieht man dem Uboot eigentlich die Schäden an? ODer glänze ein halb-kaputtes Uboot immer noch wie neu?
Sieht man dem Uboot eigentlich die Schäden an? ODer glänze ein halb-kaputtes Uboot immer noch wie neu?
Auch hier wieder teils teils.
Es kommt auf den Bootstyp bzw. das dazugehörige 3D-Modell an.
Die im Originalspiel bzw. im offiziellen Addon enthaltenen Boote (S-Klasse, Porpoise-Klasse, Tambor-Klasse, Salmon-Klasse, Sargo-Klasse, Gar-Klasse, Gato-Klasse, Balao-Klasse, Typ IX/D2, Typ XVIII) wurden speziell für Silent Hunter IV entworfen.
Sie besitzen, wie die Überwassereinheiten auch ein eigenes optisches Schadensmodell, welches auch Rumpfschäden sichtbar macht.
Der Mod, den ich spiele fügt noch eine Reihe weiterer Boote und Schiffe ein (hauptsächlich natürlich auf deutscher und britischer Seite).
Das sind zum größten Teil Importierungen aus dem direkten Vorgängerspiel SH III (teilweise von den Moddern mit hochauflösenderen Texturen mit mehr Details versehen).
Da es in SH III ein solches optisches Schadensmodell noch nicht gab, fehlt es bei diesen Einheiten.
Nun ist es also wieder passiert.
Die Besetzung Dänemarks und Norwegens ist noch nicht einmal vollständig abgeschlossen, da suchen sich die Herren in Berlin bereits ihre nächsten Ziele.
Am 10. Mai beginnt die deutsche Wehrmacht mit ihrem Westfeldzug gegen Frankreich.
Deutsche Truppen dringen über das Territorium der bis dato neutralen Staaten Belgien, Niederlande und Luxemburg Richtung französische Grenze vor.
Während die französisch/britischen Truppen immer weiter zurückgedrängt und schließlich in Dünkirchen an der französischen Kanalküste eingekesselt wurden, schickt man uns wieder in die Gewässer vor Norwegen.
Am Tag vor dem Auslaufen sitze ich zusammen mit meinem I.WO, Leutnant Weber im Offizierskasino, um unsere neuen Befehle bei einem Drink zu besprechen.
Man munkelt, die Briten bereiten eine großangelegte Rettungs- und Evakuierungsoperation für ihre in Dünkirchen eingeschlossenen Truppen vor. Da wird bald eine Menge Schiffsverkehr unterwegs sein, erklärt Leutnant Weber.
”Ja...alles was schwimmen kann wird sich da rumtreiben...und wo schicken sie uns hin...wieder nach Norwegen...wieder vor Trondheim. Die Tommys haben doch jetzt ganz andere Sorgen, als das ohnehin schon verlorene Norwegen...verdammte Lamettaträger.”
27.05.
Am Abend des 27. Mai 1940, gegen 20.30 Uhr Abends läuft U-51 zu seiner sechsten Feindfahrt aus.
Unser Auftrag lautet, in das Seegebiet vor Trondheim vorzustoßen und im uns zugewiesenen Planquadrat feindliche Schiffe zu suchen und zu stellen. Wir sollen dadurch verhindern, dass die zum Teil immer noch Widerstand leistenden norwegischen Truppen von alliierter Seite aus mit Nachschub versorgt werden können.
U-51 beim Auslaufen aus Kiel
http://abload.de/img/bild1fgksu.jpg
Schon wieder nach Trondheim, fragt Leutnant Schulze, der II.WO leicht verdutzt, als er zum ersten Mal von unserem neuen und gleichzeitig altem Einsatzgebiet hört.
Naja...wenigstens werden wir uns nicht verfahren...den Weg kennen wir ja schon.
28.05.
Gegen 01.30 Nachts passiert uns in kurzer Entfernung ein kleines Küstenfrachtschiff.
Das Schiff stellt sich schnell als Este heraus.
”Nichts für uns...Estland ist neutral...weiter auf altem Kurs I.WO”.
Wir lassen den kleinen, estländischen Frachter weiterziehen.
http://abload.de/img/bild26cj6t.jpg
Wir laufen mit 12 Knoten Marschfahrt weiter auf nördlichem Kurs parallel zur dänischen Küste durch die ruhige Ostsee.
Um 19.00 Uhr passieren wir Skagens Horn, den nördlichsten Punkt Dänemarks und gehen von hier aus auf westlichen Kurs durch das Skagerrak der Nordsee entgegen.
29.05.
Es ist etwas nach 05.00 Uhr morgens, als der Ausguck der Brückenwache einen Sichtkontakt meldet.
”Kontakt...Schiff Backbord voraus...auf 310 Grad!”
Durch das Fernglas kann man noch nicht all zu viel erkennen, aber anscheinend handelt es sich um einen Einzelfahrer.
Ich entscheide mich dazu, einen Abfangkurs zu setzen.
Mit AK voraus laufen wir dem berechneten Abfangpunkt entgegen.
Etwas mehr als 20 Minuten später liegen wir in Lauerstellung.
Sicherheitshalber sind wir getaucht.
Die heraufziehende Helligkeit des Tages soll uns nicht zu früh verraten.
”Wenn wir wissen mit was oder mit wem wir es zu tun haben, können wir uns immer noch entscheiden ob wir Auftauchen
und das 10,5er zum Einsatz bringen oder nicht...
...Sehrohr ausfahren...
...sehen wir uns den Burschen mal genauer an.”
Durch das ausgefahrene Sehrohr beobachte ich das anlaufende Schiff langsam näher kommen.
Letzte Kurskorrekturen werden vorgenommen, um in optimale Schussposition zu kommen.
Gegen die aufgehende Sonne ist das Schiff erst nur verschwommen und undeutlich erkennbar.
”Verdammt...
...eine Niete...
...neutraler Schwedendampfer...Pech...
...Sehrohr rein...wir gehen auf alten Kurs zurück...halbe Fahrt voraus...in 30 Minuten auftauchen.”
Neutraler Schwede...kein Ziel für uns
http://abload.de/img/bild3g9jzl.jpg
Verärgert ob des unnötigen Umweges, setze ich mir mürrisch meine Kapitänsmütze wieder auf.
Beim Blick durch das Sehrohr behindert sie mich immer, weshalb ich sie dabei immer abnehme und in den Hosengürtel stopfe.
Inzwischen ist das gute Stück schon ziemlich zerknüllt und mitgenommen und macht nicht mehr viel her.
Leutnant Weber spürt wohl, dass ich mich gerade genauso fühle, wie meine Mütze gerade aussieht. Er kennt mich lange genug und weiß meine Reaktionen zu deuten und versucht mich etwas aufzumuntern.
”Alle guten Dinge sind drei Herr Kaleun.
Der nächste ist was für uns.”
Der Aufmunterungsversuch wirkt nicht wirklich.
Seit der letzten Feindfahrt und den grausigen Versenkungen des Schweren Kreuzers “HMS Suffolk” und des vollbesetzten Truppentransporters “Cumbria”, bei denen zusammen über 1000 Menschen den Tod fanden, fühle ich, dass ich, das wir, das U-51 vom Pech verfolgt wird.
Diese Ereignisse lassen mich nicht in Ruhe.
Und jetzt das.
Wieder schickt man uns ins selbe Operationsgebiet.
Das verfluchte Seegebiet vor Trondheim.
Ein eisiges Massengrab in stählernen Särgen.
Ein Zufall oder grausamer Wink des Schicksals.
Ich weiß es nicht.
Die Zukunft wird es zeigen.
Fortsetzung folgt...
sheep-dodger
03.09.09, 14:33
Ist wahrscheinlich besser, dass es wieder nach Norwegen geht. Vor der französischen Küste Truppentransporter versenken wäre dem emotionalen Zustand des Kapitäns von U-51 wohl nicht besonders zuträglich.
Ist wahrscheinlich besser, dass es wieder nach Norwegen geht. Vor der französischen Küste Truppentransporter versenken wäre dem emotionalen Zustand des Kapitäns von U-51 wohl nicht besonders zuträglich.
Ja...der arme Willhelm Paulsen.
Er hat's nicht leicht der Gute.
Hin- und hergerissen im Dilemma zwischen Pflichterfüllung als guter Soldat
und seinem Gewissen als Seemann und Mensch.
30.05. - 31.05.
Gegen 11.00 Uhr Vormittags passieren wir auf nördlichem Kurs laufend den Hafen von Bergen.
In den frühen Morgenstunden des 31. Mai zwingt uns die Sichtung eines britischen Seeaufklärers dazu, auf Tauchfahrt zu gehen.
Wir bleiben bis zum Einbruch der Dämmerung getaucht, bevor wir wieder an die Oberfläche zurückkehren.
U-51 auf Nordkurs in der Abenddämmerung
http://abload.de/img/bild4jbkgd.jpg
01.06.
Am nächsten Morgen erreichen wir um 06.00 Uhr den westlichen Rand unseres Operationsgebietes.
Hier sollen wir für 96 Stunden das Gebiet überwachen und eventuelle alliierte Schiffe, auf die wir treffen bekämpfen.
Nach Ablauf der geplanten 96 Stunden sollen wir weitere Anweisungen über codierte Funksprüche anfordern, sofern wir noch weiterhin operationsfähig sind.
”I.WO...wir gehen auf Suchkurs bei 10kn Marschgeschwindigkeit...Schleifenmuster.”
02.06. - 05.06.
Drei Tage lang durchkreuzen wir unserer Operationsgebiet bereits, doch nichts.
Heute ist der 4. Juni 1940. Es ist der dritte und damit vorletzte Tag während unserer eigentlichen Patrouille.
Nicht ein einziger Kontakt wurde bisher gemeldet.
Kein Schiff, kein Flugzeug, absolut nichts.
Wir sichten Tag ein Tag aus, bei Tag und bei Nacht nur Wasser, Wasser und nochmals Wasser.
Immer, wenn wir während unserer Suchschleifen dichter an die norwegische Küste herankommen, bekommen wir auch ein paar Möwen zu Gesicht, doch von möglichen Zielen keine Spur.
“Wann haben wir nochmal das letzte Schiff gesichtet I.WO?”
Am 29ten...vor über sechs Tagen...den neutralen Schwedendampfer, antwortet Leutnant Weber.
”Fast eine Woche...alles wie ausgestorben...alle wo anders...verdammt...
...wir ändern das Suchmuster ab...vielleicht haben wir mit einem anderen Muster mehr Glück.”
Doch auch das Ändern des Suchmusters bringt uns keine Kontakte ein.
Den gesamten Tagen durchstreifen wir die norwegischen Gewässer unseres Einsatzgebietes, doch weiterhin nichts.
Die Nacht vom vierten auf den fünften Juni ist bewölkt und mondlos.
In dieser Dunkelheit ist kaum etwas zu erkennen.
Wir starten leinen letzten Versuch dieser Patrouille doch noch ein Erfolgserlebnis abzuringen.
”Es hat keinen Sinn...in dieser Dunkelheit sehen und finden wir rein gar nichts, wenn nicht gerade einer ein Feuerwerk auf seinem Kahn abbrennt...
...Klarmachen zum Tauchen...
...wir gehen runter auf 30 Meter...einmal Rundhorchen für das Sonar...bei den Sichtverhältnissen hören wir unter Wasser mehr und weiter, als wir hier oben sehen können...
...Alle Mann einsteigen...wir gehen runter!”
Die folgenden vier Stunden verbringen wir auf Tauchfahrt.
Der Sonarmaat horcht angestrengt in die See hinaus. Immer wieder lasse ich im Kreis horchen, aber nicht das geringste Schraubengeräusch eines Schiffes kann von uns aufgefangen werden.
Wir sind ganz allein hier draußen in der dunklen Nacht.
Am Morgen des 5. Juni, gegen 06.00 Uhr ist unsere Patrouille offiziell beendet.
Wir hatten kein Glück.
Zehn Tage auf See ohne Feindkontakt, von dem einsamen Aufklärer, vor dem wir tauchen mussten, einmal abgesehen.
”Funkmaat...notieren sie folgenden Funkspruch an den BdU:
Haben Patrouille abgeschlossen...kein Feindkontakt...Boot weiterhin einsatzfähig...Dieseltreibstoff bei 73%...14 Torpedos...erbitten weitere Befehle...U-51...Kapitänleutnant Paulsen.
Verschlüsseln sie die Meldung und setzten sie sie unverzüglich ab!”
Das Warten auf die neuen Befehle beginnt.
Gegen 11.15 Uhr, ich brüte gerade über den Seekarten der norwegischen Küstengewässer, kommt der Funkmaat mit der frisch empfangenen Antwort.
”Herr Kaleun...heben gerade eine FU-Meldung empfangen...ist eindeutig an uns gerichtet. Der Inhalt der Nachricht ist verschlüsselt...Offiziersspruch.”
Die Antwort auf unsere Befehlsanfrage kam früher als erwartet.
”Das müssten unsere neuen Befehle sein...Leutnant Schulze hat gerade keinen Wachdienst...holen sie ihn aus seiner Koje...er soll die Meldung sofort entschlüsseln.”
Der Funker dampft mit dem verschlüsselten Spruch in der Hand wieder ab und ich widme mich wieder meinen Seekarten.
Wo zum Teufel versteckt ihr euch, murmle ich in meinen immer wilder sprießenden Bart.
Minuten später betritt Leutnant Schulze mit dem inzwischen entschlüsselten Funkspruch die Zentrale und reicht mir das Blatt Papier auf dem er notiert ist.
Neue Order
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Wir erhalten die Freigabe unser jetziges, so wenig ergiebiges Einsatzgebiet zu verlassen und auf eigene Faust zu operieren.
Welchen Kurs Herr Kaleun, fragt der II.WO.
Ich hole die Seekarten hervor, in die ich mich schon den ganzen Vormittag über vertieft habe.
”Dort hin!”
Ich zeige mit dem Finger auf einen Punkt auf einer der Karten auf dem Navigationstisch...Tromsø.
U-51 auf Kurs gen Osten
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Mit 12 Knoten Marschgeschwindigkeit laufen wir auf östlichem Kurs weiter die norwegische Küste entlang. Wir werden an Narvik und Harstad vorbei, in Richtung des momentan noch immer von den Norwegern kontrollierten Hafens von Tromsø zulaufen, in der Hoffnung dort unterwegs auf mögliche Ziele zu stoßen.
Fortsetzung folgt...
Hindenburg
04.09.09, 08:02
Auf der See sind auch die werten Feinde Kameraden. Man fühlt und leidet mit ihnen. Ich fühle auch mit dem Kommandanten, aber es wird Zeit für neue Ziele, denn es ist Krieg.
Tromsö also. Eine kluge und folgerichtige Entscheidung. Die Besetzung Norwegens könnte dort noch für Überraschungen sorgen. Das Seegebiet ist sicher noch nicht befriedet. Ich wünsche eine gute Jagd, U-51.
-----------
Anmerkung:
Als ich damals noch bei der Marine war und bspw. das Unglück der "Kursk" publik wurde, gab es eine ausgesprochen breite und offene Trauer unter den deutschen Marine-Soldaten in meiner Umgebung. Man war wirklich betroffen von dem Schicksal der Kursk-Besatzung. Sicher war es weltweit nicht anders, aber ich beziehe mich hier auf meine unmittelbare Umgebung.
Es war keine Trauer alá "Du meine Güte, aber das Leben geht weiter.", sondern vielmehr ein gefühlter Ausdruck von "Die armen Schweine, das geht mir nahe." Und so war und wird es immer sein. Auf der See sind wir alle Kameraden, die See gehört uns. Ob Freund oder Feind...
06.06. - 07.06.
Der 11. und 12. Seetag ohne Feindkontakt.
In den folgenden zwei Tagen laufen wir dicht unter der norwegischen Küste entlang in östlicher Richtung, auf das noch immer von den Norwegern kontrollierte Gebiet um den Hafen von Tromsö zu.
Am 7. Juni gegen 12.00 Uhr, auf der Höhe von Harstad sichten wir zum ersten Mal seit über einer Woche wieder ein Schiff.
Schwache Rauchfahne an Backbord Herr Kaleun, kommt die Meldung vom Ausguck.
Endlich!
Nach dieser lagen Durststrecke wurde es in der Mannschaft schon etwas unruhig, da es einfach nichts mehr zu tun gab. Die Männer brauchen Beschäftigung. Zu viel, immer gleicher, dröger Bordalltag, von Wache zu Wache lässt sie leicht mürbe werden.
Jetzt könnte es endlich wieder etwas Abwechslung geben, eine Aufgabe.
”I.WO...wir gehen Abfangkurs...AK voraus.”
Nach knappen 15 Minuten sind wir so dicht an unser Ziel herangekommen, dass wir durch das Fernglas mehr erkennen können, als nur eine unbestimmte Rauchsäule, welche sich schwach gegen den Horizont abzeichnet.
”Wie war das noch gleich I.WO...letzte Woche...was sagten sie da noch...
...Alle guten Dinge sind drei...mhm...der nächste ist was für uns...mhm...
...war wohl nix Manfred...
...der da gehört zu uns...ein verdammtes Vorpostenboot...vermutlich aus Harstad.”
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Leutnant Weber überzeugt sich selbst mit einem Blick durch das Fernglas, welches ich ihm reiche, dann flucht auch er.
”Scheiße...wieder ein Schuss ins Wasser.”
”Wir könnten ja sagen, wir hätten nicht gesehen, dass der Kahn einer von uns war...passiert schon mal so was, witzelt Leutnant Schulze, der II.WO. Er grinst immer noch wie üblich vor sich hin, als schiene ihm unsere Durststrecke nichts auszumachen.
Sein hoffentlich nicht wirklich ernstgemeinter Vorschlag findet allgemein eher wenig Beachtung.
”Zurück auf alten Kurs...weiter nach Tromsö.”
08.06.
Der 13. Seetag ohne Feindkontakt.
Am Morgen des 8. Juni erreichen wir die Küstengewässer vor der norwegischen Hafenstadt Tromsö. Der Hafen selbst liegt gut geschützt weiter im Landesinneren und ist nur über ein unüberschaubares Gewirr von ins Land hineinreichenden, größeren und kleineren Meeresarmen und Fjorden zu erreichen.
Ich habe vor die Fjorde vor und um Tromsö herum nach möglichen Kriegszielen abzusuchen, solange uns der Treibstoffvorrat diese Suche noch erlaubt. Unsere Reserve liegt derzeit bei ca. 55%.
”Jetzt wird sich herausstellen, wie detailgenau unsere Seekarten wirklich sind...
...Augen auf Herrschaften...wenn wir nicht aufpassen, können wir uns hier schneller verzetteln als Hänsel und Gretl im Wald...Brotkrumen ausstreuen für den Weg zurück bringt uns hier nicht viel.”
U-51 dringt in einen Fjord vor Tromsö vor
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Langsam schleichen wir durch die teils mehr als engen Wasserarme der norwegischen Nordküste, nie wissend, was uns hinter der nächsten Landzunge erwartet.
U-51 vom Ufer eines Fjords aus gesehen
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09.06.
Der 14. Seetag ohne Feindkontakt.
Logbucheintrag Kapitänleutnant Willhelm Paulsen, Kommandant U-51:
20 Stunden durchstreiften wir die Wasserwege vor Tromsö.
Ohne Erfolg.
Auch hier keine Ziele. Es ist wie verhext.
Gestern Nacht haben wir einen kleinen Hoffnungsschimmer zu spüren bekommen.
Ein deutscher Aufkläre hat vor der Küste, nur etwa 50 Seemeilen von unserer aktuellen Position entfernt feindlichen Schiffsverkehr entdeckt und deren Position und Kurs gemeldet.
Ich habe unseren Kurs unverzüglich ändern lassen und wir laufen mit Höchstgeschwindigkeit aus dem Gewirr von Fjorden hinaus,
um auf Abfangkurs gehen zu können.
P.S. Heute ist unserer 14. Tag auf See ohne Sichtung oder gar Versenkung eines feindlichen Schiffes.
Ich kann nur hoffen, dass unsere Pechsträhne bald reißt.
Fortsetzung folgt...
RumsInsFeld
04.09.09, 18:38
So ich habe für Euren AAR gestimmt, bei der Wahl, aber dafür will ich auch ein Update sehn :D
Vielen herzlichen Dank für die Blumen:)
Ich habe heute Nachmittag die Feindfahrt zu Ende gefahren,
also ist euer Wunsch nach einem weiteren Update
noch heute oder spätestens morgen gar nicht so unwahrscheinlich^^
hohe_Berge
04.09.09, 21:25
So meine Stimme habt Ihr auch. Und 15 weitere bis jetzt.:D Gondel mit meinem,neu erworbenen Spiel noch vor Australien rumm, muss schon sagen super feeling. was es da noch für Mods gibt super,wie zu Guten Alten Empire Zeiten.
Glück Auf
Herzlichen Dank :)
Ich freue mich wirklich sehr darüber, dass die kleinen Abenteuer von U-51 und unserem alter Ego Willhelm Paulsen so gut ankommen, insbesondere in Anbetracht der nicht zu verachtenden Konkurrenz, die ebenfalls viel Arbeit und Mühe in ihre Werke gesteckt haben.
Mit den Mods für Silent Hunter (insbesondere für SH III, mittlerweile aber auch für SH IV) wird das Spiel wirklich um so vieles bereichert und einfach besser, lebendiger und spannender gemacht.
Ich wünsche euch gute Jagd vor Australien und seid mir nicht zu böse zu den armen Japanern...die wollen doch nur spielen:D
Gegen 07.30 Uhr morgens verlassen wir endlich das undurchsichtige Labyrinth der norwegischen Fjorde vor Tromsö und erreichen wieder die Weite der offnen See.
Das Aufspüren der gemeldeten Kontakte erweist sich als deutlich schwieriger als gehofft.
Regen und dichter Nebel sind über Nacht aufgezogen und hüllen das Meer in ein grau-weißes Leichentuch.
Um 09.20 Uhr passiert es dann:
”ALAAARRRMMM...Fluuuuten...sofort runter...schnell verdammt...schnell!!”
Die Brückenbesatzung drängt sich zum Turmluk.
Matrose Egelbert wäre in seiner Hast fast die von Regen und Spritzwasser glitschige Turmleiter hinuntergestürzt.
Mensch Jung...pass doch auf...brichst dir hier sonst noch dein kleines Bürschenhälschen, bevor die Tommys ihren Spaß mit dir hatten, raunzt der II.WO den jungen Matrosen an, als er ihn am anderen Ende der Leiter förmlich mit beiden Händen auffängt.
”Boot auf Sehrohrtiefe einpendeln...harte Wende...50 Grad nach Steuerbord...kleine Fahrt...klar bei Sehrohr.”
Aus dem Nichts heraus taucht aus den Nebelschwaden vor uns ein Schiff auf.
Für Sekunden tut sich gar nichts.
Alles scheint ruhig zu bleiben.
Es hat fast den Anschein, als seien beide Seiten gleichermassen überrascht von dem plötzlichen und unerwarteten aufeinander Treffen.
Britische Kreuzergruppe im Nebel
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Die Schockstarre auf beiden Seiten hält nicht lange.
Im selben Moment, als wir unser Alarmtauchmanöver einleiten, der letzte Mann gerade die Leiter ins Bootsinnere hinuntergleitet und das Turmluk hinter sich einrasten lässt, erwacht man auch auf dem britischen Führungsschiff zum Leben.
Die Geschütztürme werden auf unsere Position ausgerichtet.
Sekunden später donnern die ersten Geschützsalven.
Hauptartillerie, Flak, Maschinengewehre...alles feuert auf unsere Position.
Ein Stahlgewitter.
Nur Augenblicke, nachdem U-51 von den Wellen verschluckt wird, schlagen dicht an dicht die ersten Granaten ins Wasser.
Wir spüren und hören das schwere Geschützfeuer, bis wir tiefer abtauchen.
Leichter Kreuzer der Fiji-Klasse eröffnet das Feuer
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Was ist passiert, will mein I.WO wissen, als ich als letzter der Turmbesatzung wieder in der Zentrale stehe.
”Wir sind mitten in eine britische Kreuzergruppe reingelaufen...mindesten zwei Leichte Kreuzer konnte ich durch den Nebel erkennen...einer Fiji, der andere möglicherweise Dido-Klasse...verdammter Aufklärungsbericht...da stand kein Wort davon, dass es sich bei den Schiffskontakten um Kreuzer handelt...verdammt...sowas erwähnt man doch...verdammte Idioten...
...I.WO...das ist unsere Chance...
...die sind verdammt flott unterwegs da oben...vielleicht kriegen wir noch ein paar Aale raus...und mit ein bisschen Glück...
...Sehrohr raus...Kommandant an Bugtorpedoraum...Rohr 1-4 klarmachen zum Unterwasserschuss...und schnell Jungs...schnell...
...ah...einen sehe ich...wie ich’s mir dachte...ein Leichter Kreuzer...Fiji-Klasse...typisch die Aufteilung der 15,2cm Hauptartillerie in den Drillingstürmen und die ausladende Brücke...
...wo ist der andere...verdammt...verdammt...Kurs 4 Strich nach Backbord...halbe Fahrt...
...Mündungsklappen öffnen...
...neue Schusslösung...Fächerschuss Rohr 1-4...Lage 335 Grad...wandert schnell nach Backbord aus...Gegnerfahrt 28 Knoten...Entfernung...950...steigend...verdammt...der läuft uns davon...Lauftiefe 4 Meter...Laufgeschwindigkeit 44 Knoten...Streuwinkel...3 Grad...korrigiere 5 Grad...verdammt...lieber ein oder zwei Treffer als gar nichts...
...Rohr 1-4...los!”
Im Sekundentakt verlassen vier Torpedos die Bugrohre von U-51 und jagen durch die von Regen und Nebel beherrschte See ihrem Ziel entgegen.
Sekunden des Wartens.
Durch das Periskop sind nur noch schemenhaft die Umrisse des anvisierten Schiffes im Nebel zu erkennen.
Der LI zählt mit Blick auf die Stoppuhr die Sekunden.
.
.
.
...Treffer!...leises Aufjubeln im Boot...der Bann scheint gebrochen.
Maul halten verdammt, zischt der LI und starrt weiter auf seine Uhr.
.
.
.
...Stille...
Torpedotreffer
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Nur Sekunden später erschüttert eine riesige Explosion den Leichten Kreuzer.
Eine gewaltige Wand aus Feuer und Rauch durchbricht die Nebelschleier.
Das gesamte Achterdeck des Kreuzers steht in Flamen.
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”Was ist mit den anderen Torpedos...Meldung...LI...Sonar?”
Der LI, Leutnant Lang schaut von seiner Stoppuhr auf und schüttelt nur mit dem Kopf.
Ein Zweiter hat ebenfalls getroffen...über das Hydrophon war der Aufschlag an der Bordwand zu hören...hat aber nicht gezündet...von den restlichen beiden nichts, Herr Kaleun, meldet der Sonarmaat ebenfalls seine Beobachtungen.
Nur einer von vier Torpedos aus unserem Vierfächer war erfolgreich.
Ein Blindgänger und zwei satte Fehlschüsse.
Die 5 Grad Streuwinkel waren letztlich doch zu viel.
Doch ich wollte bei diesem sprichwörtlichen Schuss aus der Hüfte unbedingt einen Treffer setzen, auch auf die Gefahr hin, dass nicht alle sitzen.
Die Schussposition war nicht sonderlich gut, um nicht zu sagen schlecht.
Der Kreuzer war schnell unterwegs und lief uns bereits mit überlegener Geschwindigkeit davon.
Es war die einzige Chance, um überhaupt zum Schuss zu kommen.
Durch das Sehrohr kann ich beobachten, wie der brennende Kreuzer mit hoher Geschwindigkeit davon dampft.
Sekunden später verschwinden sine Umrisse in der nächsten Nebelbank.
Nur durch den gedämpften Feuerschein ist seine Position noch kurz zu erahnen, bis das Kriegsschiff endgültig von den grauen, wabernden Massen verschluckt wird und wir den Kontakt verlieren.
”Ob ein Treffer reicht um den Kreuzer absaufen zu lassen...bei dem Feuerwerk müsste man’s eigentlich meinen.”
Wir haben keine Zeit dazu, uns noch lange Gedanken, um das Schicksal des angeschossenen Leichten Kreuzer zu machen. Eine Verfolgung ist ausgeschlossen, der Kreuzer ist schlicht und einfach zu schnell für uns, von dem zweiten Kreuzer der ebenfalls noch herumstreunt gar nicht erst zu reden.
”Wir ändern den Kurs I.WO...auf 270 Grad gehen...kleine Fahrt...Tiefe 100 Meter...
Wir bleiben erstmal getaucht.
Es ist verdammt unwahrscheinlich, dass die beiden Kreuzer da oben völlig ohne Geleit rumschippern...unser Glück, dass die bei der Suppe da draußen noch nichts von uns mitbekommen haben...aber wir wollen kein unnötiges Risiko eingehen.”
Nach zweistündiger Unterwasserfahrt wagen wir uns zurück an die Oberfläche.
Von irgendwelchen Sicherungs- oder Geleitschiffen konnten wir nichts bemerken.
Entweder waren die beiden Leichten Kreuzer wirklich alleine unterwegs, oder die Begleitschiffe, standen einfach zu weit ab und haben den Angriff schlicht und einfach in dieser Suppe verpasst.
Was nun mit dem von uns torpedierten Leichten Kreuzer der Fiji-Klasse passierte, wissen wir noch immer nicht.
Möglicherweise, wird sich diese Frage erst nach unserer Rückkehr klären lassen.
Für den Moment stochern wir im wahrsten Sinne des Wortes im Nebel.
Fortsetzung folgt...
Hindenburg
05.09.09, 00:03
Klasse! Was für ein Treffer auf die Schnelle. In diesem dichten Nebel ist das eine der tötlichsten Überraschungen. Das war nun nach diesen ruhigen Tagen längst überfällig, aber dann gleich zwei Kreuzer aus dem Nichts? Damit habe ich nun garnicht gerechnet. :) Weiter so! Vielleicht gibt es ja doch bald Meldung, das den Briten nen leichter Kreuzer abhanden gekommen ist?! ;)
Alith Anar
05.09.09, 10:17
Da bin ich ja gespannt :)
Erinnert mich irgendwie an meine letzte Feindfahrt.
Hab noch einen Torpedo gehant und auf einen bereits angeschossenen Japanischen Truppentransporter abgeschossen.
Nach ende der Laufzeit keine nix. Ging am Bug vorbei, weil der TT im letzten augenblick doch noch ne ne Drehung hinbekommen hat.
Plötzlich die Meldung: Torpedotreffer
<grübbel grübbel>
Da hat der Torpedo zwar den TT verfehlt, aber einen dahinter laufenden Amagi im Bug getroffen. Der Kreuzer war schneller unten als der TT, der dann aber doch noch von alleine gesunken ist :)
Das Verfehlen hat sich dann ja noch richtig gelohnt :)
Ich weiß ja mittlerweile, was mit dem Leichten Kreuzer noch passierte.
Heute Abend erfahrt ihr es dann auch, denn da gibt es voraussichtlich das nächste größere Update.
10.06.
Nach unserer gestrigen unheimlichen Begegnung mit den britischen Kreuzern im dichten Nebel vor der norwegischen Küste, haben wir unseren Rückmarsch entlang der Küste angetreten.
Mit 12kn Marschgeschwindigkeit laufen wir derzeit auf Kurs WSW.
Logbucheintrag Kapitänleutnant Willhelm Paulsen, Kommandant U-51:
Trafen gestern, gegen 09.20 Uhr in dichtem Nebel überraschend auf britische Kreuzergruppe vor der nordnorwegischen Küste.
Es konnten zwei Leichte Kreuzer der Fiji und der Dido-Klasse ausgemacht werden.
Konnten uns nach Entdeckung durch sofortiges Alarmtauchen direktem Beschuss entziehen.
Entschieden uns dazu aus ungünstiger Position einen Angriff zu starten.
Feuerten einen Vierfächer auf den Leichten Kreuzer der Fiji-Klasse ab.
Es konnte ein Treffer mittschiffs bestätigt werden. Die weiteren Torpedos waren Blindgänger bzw. Fehlschüsse.
Schwere Explosion und Feuer auf torpediertem Kreuzer beobachtet. Das Schiff zog sich brennend mit hoher Geschwindigkeit zurück. Verfolgung nicht möglich. Versenkung bis dato nicht bestätigt.
P.S. Ob der Kreuzer nun sank oder nicht, wird sich wahrscheinlich erst nach unserer Rückkehr klären lassen. In jedem Fall scheint nach dieser Begegnung unsere Durststrecke hoffentlich beendet zu sein.
11.06. - 12.06.
Am frühen Morgen des 12. Juni erreichen wir wieder unser ursprüngliches Operationsgebiet vor der norwegischen Küste auf der Höhe von Trondheim. Unsere Dieselvorräte sind auf ca. 35% gefallen. Unser Ausflug nach Tromsö und zurück hat seine Spuren hinterlassen. Wir sind nun bereits seit über zweieinhalb Wochen ununterbrochen auf See.
Gegen Vormittag sprintet der Funkmaat zu mir in die Zentrale und überreicht mir wortlos einen Zettel, mit einem frisch aufgefangenen Funkspruch.
Ich lesen den Text einmal und zerknülle dann das Stück Papier mit einer Hand.
Mit der anderen, freien Hand schlage ich mit der Faust ärgerlich auf den Kartentisch, so dass die nautischen Instrumente einen kleinen Satz machen.
Über die Bordlautsprecher gebe ich eine kurze und knappe Durchsage an die Besatzung durch:
”Gestern hat Italien England und Frankreich offiziell den Krieg erklärt...Ende der Durchsage!”
Teilweise branden Jubelrufe im Boot los, doch nicht wenige an Bord bleiben in diesem Moment ganz still.
Diese Idioten...diese verdammten Idioten von Politikern und Generälen...zünden ihre eigene Welt an auf der sie hocken...diese gottverfluchten Idioten, flüstere ich mir selbst zu. Doch die Stille der Nachdenklichen wird überschrieen von den Jubelrufen.
13.06.
Wir laufen inzwischen auf südlichem Kurs die Westküste Norwegens entlang.
Gegen 03.30 am Morgen entdeckt der Ausguck einen möglichen Schiffskontakt am fernen Horizont.
”Sieht wirklich so aus, als wäre unsere Pechsträhne vorbei...wir gehen auf Abfangkurs!”
Mit AK laufen wir unserem anvisierten Ziel entgegen.
Bevor wir in Sichtweite des Schiffes kommen, gehen wir vorsichtshalber auf Tauchstation. Der kleine Schock, als mitten im Nebel plötzlich die beiden britischen Kreuzer vor unserer Nase auftauchten, sitzt uns noch immer etwas in den Knochen.
Kurz nach 04.00 Uhr kommt das Schiff langsam in Sichtweite.
Durch das Sehrohr beobachte ich die Annäherung an unser Ziel.
Norwegischer Frachter
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”Ein Norweger...Freund oder Feind...was bist du für einer...”
Norwegen ist noch immer umkämpft.
Zwar kontrolliert die deutsche Wehrmacht die wichtigsten Häfen und den strategisch wichtigen Teil des Landes, aber es gibt noch immer vereinzelten Widerstand norwegischer Truppen, welche von Briten unterstützt werden.
Es gibt nicht wenige Berichte, auch schon vor der eigentlichen Invasion Norwegens, dass norwegische Schiffe in britischem Auftrag fahren.
Nach dem deutschen Angriff, dürfte sich die Bindung vieler Norweger an die Briten noch deutlich verstärken.
Wenn der nicht für die Tommys fährt fress ich einen Besen...tschuldigung Herr Kaleun, aber das ist meine Meinung. Jedes neutrale norwegische Schiff sollte jetzt in einem unter deutscher Kontrolle stehenden Hafen an der Kette liegen, ereifert sich Leutnant Lang, der LI.
Ich neige dazu ihm zuzustimmen.
Wir müssen im Zweifelsfall davon ausgehen, dieses Schiff als Feind zu betrachten, schließlich ist Norwegen immer noch ein Kriegsgegner.
”Rohr 1 und 3 klarmachen zum Unterwasserschuss...
...auf langsame Fahrt.”
Der Bugtorpedoraum meldet Feuerbereitschaft!
Der Angriff beginnt!
Nachdem die beiden Torpedorohre bereit sind, lasse ich noch einmal leicht den Kurs korrigieren.
Stück für Stück lassen wir das Schiff noch etwas näher kommen, bis die Entfernung stimmt.
Als der Frachter nur noch 700 Meter entfernt ist schlagen wir zu.
”Doppelschuss aus Rohr 1 und 3...
.
.
.
Rohr 1...los....Rohr 3....los!”
Unterwasseransicht der anlaufenden Aale
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Aus weniger als 700 Metern Entfernung hat der Frachter keine Chance auszuweichen oder zu entkommen. Die Treffer sind unvermeidlich.
Torpedoeinschlag
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Mit wenigen Sekunden Abstand treffen beide abgefeuerten Torpedos den völlig überraschten Norweger.
Zwei Volltreffer reißen die Flanke des Frachter auf, doch das massige Schiff zeigt sich widerstandsfähiger als erwartet. Trotz zweier Treffer treibt es mit leichter Schlagseite nach Steuerbord dahin, macht aber keine Anstalten zu sinken.
Obwohl das Schiff nicht sinken will gibt die norwegische Besatzung ihr Schiff dennoch bereits auf und lässt ein Rettungsboot zu Wasser.
Haben wohl Muffensausen unsere Wikinger, dass wir ihnen mit dem nächsten Schuss den Hintern hochjagen und gehen lieber gleich freiwillig stiften, witzelt der II.WO, Leutnant Schulze.
Da der Frachter partout nicht auf den Meeresgrund will, entschließe ich mich noch etwas nachzuhelfen.
”Auftauchen...klar bei Deckgeschütz...
...die Kanoniere sollen auch noch etwas Arbeit bekommen, bevor sie uns noch einrosten.”
Aus kurzer Entfernung eröffnet unsere Geschützmannschaft das Feuer aus dem 10,5cm Geschütz auf den inzwischen verlassenen Frachter.
Dieser macht keine Fahrt mehr und treibt nur noch hilflos in der See.
Ein ruhiges und spaßiges Zielschießen, ohne das noch jemand zu Schaden kommt.
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Langsam umkreisen wir den treibenden Frachter und reißen ihm mit den 10,5er Sprenggranaten den Rumpf auf.
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Das Heck des Frachters beginnt langsam, dann immer schneller wegzusacken.
Erste Wellen schlagen über die Reling und fluten über das Achterdeck.
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Nach knapp 20 Granattreffern versinkt das zähe Schiff schließlich doch in den Fluten.
Am 13. Juni um 04.31 Uhr sinkt der norwegische Frachter “Kronstad” mit 3936 BRT ca. 60 Seemeilen nordwestlich von Bergen. Es war bislang die erste und einzige bestätigte Versenkung auf dieser Feindfahrt.
14.06. - 16.06.
In den folgenden Tagen setzen wir unseren angetretenen Rückmarsch in unseren Heimathafen Kiel fort.
Weitere Feindkontakte können wir in diesen letzten Tagen, als wir uns schon wieder in von Deutschland kontrollierten Gewässern befinden nicht mehr ausmachen und so verlaufen die letzten Tage in entspannter Ruhe.
Auch wenn wir auf dieser Fahrt nur insgesamt zwei Schiffe torpedieren konnten, ist die Stimmung in der Mannschaft ausgesprochen gut und gelöst.
Nach drei Wochen ununterbrochen auf See ist jeder an Bord froh, dass er heil und gesund wieder nach Hause kommt.
Am 16. Juni gegen 9.40 Uhr sichten wir die Leuchtfeuer vor der Kieler Hafeneinfahrt.
Ein einsamer Schlepper kommt uns beim Einlaufen in den Hafen entgegen.
Einige Seeleute an Bord des Schiffes winken uns zu und wir winken ihnen, ebenso froh und dankbar wieder zu Hause zu sein zurück.
Schlepper vor der Kieler Hafeneinfahrt
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Kurz nach 10.00 Uhr machen wir in Kiel fest und beenden nach drei Wochen auf See unsere sechste Feindfahrt.
Einen kleinen Wehrmutstropfen gibt es nach dem Festmachen allerdings doch noch für uns.
Der Leicht Kreuzer, welchen wir eine Woche zuvor torpediert hatten, war offensichtlich nicht gesunken und konnte sich erfolgreich zurückziehen.
Dieser schöne Prestigeerfolg wird uns leider nicht angerechnet.
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Das der Leichte Kreuzer letztlich doch nicht sank trübt unsere Versenkungs- und Tonnagestatistik ganz deutlich ein.
Nach drei Wochen Feindfahrt nur ein versenktes Schiff mit 3936 BRT.
Laut Statistik eine miese Feindfahrt und dennoch können wir zufrieden sein, nach alldem was während der drei Wochen und davor passierte.
Abends im Offizierskasino bei einem Drink mit meinem I.WO, Leutnant Weber bringe ich es auf den Punkt:
”Manfred...
.
.
.
Wir leben noch!”
Was sagt den die top 10? =D
Kann es sen das die Torpedos im gegensatz zu SH III an Schlagkraft eingebüßt haben? Ich meine zwei Torpedotreffer und der Kahn sinkt nicht? Ich benötige auch teilweise zwei Torpedos und das Deckgeschütz um so einen Kahn zu versenken. In SH III konnte man ja selbst die großen T3 Tanker mit einem Torpdeo versenken wenn man den Treibstoffbunker erwischt hat oder einen "Rückradbrecher" angesetzt hat. Naja mir kommen die Torpedos in SH IV ein wenig mau vor.
Aber wieder ein spannender Abschnitt im Leben des KaLeun. Vielleicht schau ich doch mal bei eurem Boot vorbei wenn ihr wieder in Kiel seit.
Was sagt den die top 10? =D
Trotz der schlechten letzten Feindfahrt knapp auf Platz 1 der U-Boot Asse, mit 146.762 BRT.
Da sind aber Handels- und Kriegsschiffe miteingerechnet. Wurde ja eigentlich getrennt gewertet.
Kapitänleutnant Herbert Schultze von U-48 hängt uns aber im Nacken. Allerdings ist der Gute seit Ende Mai wegen einer Erkrankung im Lazarett und musste sein Kommando zeitweilig abgeben, sonst würde er wohl vor uns liegen.
Otto "Der Schweigsame" Kretschmer verhält sich aktuell noch sehr ruhig.
Seine goldenen Zeiten kommen aber schon sehr bald und er wird dann wohl schnell vorbeiziehen.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/8b/Bundesarchiv_Bild_183-L22207%2C_Kapit%C3%A4nleutnant_Otto_Kretschmer.jpg/180px-Bundesarchiv_Bild_183-L22207%2C_Kapit%C3%A4nleutnant_Otto_Kretschmer.jpg
Ab Juli 1940 wird er bis März 1941 auf 8 Feindfahrten insgesamt 38 Schiffe mit erstaunlichen 244.658 BRT versenken.
Auf dieser seiner letzten Feindfahrt musste er nach Beschädigungen durch Wasserbomben nach einem Angriff auf einen Geleitzug sein Boot U-99 aufgeben und geriet mit seiner Besatzung (drei Tote), nachdem sie von dem britischen Zerstörer "HMS Walker" aufgefischt wurden, in britische Kriegsgefangenschaft.
Er versenkte bis zu seiner Gefangennahme insgesamt 46 Schiffe mit 273.073 BRT und beschädigte fünf weitere Schiffe mit 36.965 BRT (die Zahlen schwanken leicht zwischen verschiedenen Quellen), was ihn zum "Tonnagekönig" des Zweiten Weltkrieges und zum erfolgreichsten U-Bootkommandanten aller Zeiten machte.
Kann es sen das die Torpedos im gegensatz zu SH III an Schlagkraft eingebüßt haben? Ich meine zwei Torpedotreffer und der Kahn sinkt nicht? Ich benötige auch teilweise zwei Torpedos und das Deckgeschütz um so einen Kahn zu versenken. In SH III konnte man ja selbst die großen T3 Tanker mit einem Torpdeo versenken wenn man den Treibstoffbunker erwischt hat oder einen "Rückradbrecher" angesetzt hat. Naja mir kommen die Torpedos in SH IV ein wenig mau vor.
Aber wieder ein spannender Abschnitt im Leben des KaLeun. Vielleicht schau ich doch mal bei eurem Boot vorbei wenn ihr wieder in Kiel seit.
Da stimme ich euch zu. In SH IV scheinen die Torpedos nicht mehr so durchschlagskräftig zu sein.
Für einen T3-Tanker braucht man hier i.d.R. zwei, manchmal sogar drei Aale, um ihn sicher zu versenken, wobei insbesondere Tanker, durch ihre Bauweise (viele Schotten und Unterteilungen, welche Wassereinbrüche eher eindämmten und die Ladung selbst...die leichter als das Wasser selbst war, deswegen auf dem Wasser schwamm und so dass Schiff, treibend auf der eigenen Ladung noch über Wasser hielt) oftmals sehr zäh waren.
Na dann hat mich mein Eindruck nciht getäuscht. Tanker sind ja in Ordnung wenn die 3 Treffer aushalten. Aber ein oller Kutter mit 2500 Brt. benötigt 2 Treffer + die Deckskanone? Finde ich ein wenig übertrieben.
Aus aktuellem "kriegshistorischen" Anlass wieder mal ein kleiner Einschub, bevor die siebente Feindfahrt startet.
Vor allem, da es vielen relativ unbekannt sein dürfte und es sich gerade einmal wieder anbietet eine kleine Geschichtsstunde.
Edit: Kleines Problem mit dem Video...aber jetzt^^
Frankreich ist geschlagen!
Nur sechs Wochen und drei Tage hatte der Blitzkrieg im Westen gedauert.
Die französische Hauptstadt Paris wurde bereits am 14. Juni kampflos besetzt.
Am Abend des 22. Juni wurde der deutsch-französische Waffenstillstand unterzeichnet.
Der Waffenstillstand trat offiziell am 25. Juni in Kraft.
Nordfrankreich und die Küstengebiete zum Atlantik (nahezu 60 Prozent des französischen Staatsgebietes) fielen direkt unter deutsche Besatzungshoheit. Die vor allem im Süden und Osten gelegenen Restgebiete Frankreichs verloren ihre außenpolitische Souveränität und die zukünftige Neutralität im weiteren Kriegsverlauf wurde erzwungen. Faktisch war Restfrankreich unter der Regierung Marschalls Phillipe Petains nichts weiter als eine Marionettenregierung, welche die diktierten Bedingungen nicht ablehnen konnte.
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Die Engländer, als Frankreichs engste Verbündete waren von der französischen Kapitulation und dem ausgehandelten Waffenstillstandsabkommen schlichtweg entsetzt.
Als direkte Folge der Einstellung des französischen Kampfes startete England am 3. Juli 1940 eine geheime militärische Operation unter dem Codenamen “Operation Catapult”.
Nach bzw. noch unmittelbar vor dem Waffenstillstand zwischen Frankreich und dem Deutschen Reich, war ein Großteil der französischen Flotte aus ihren Heimathäfen in Frankreich ausgelaufen und in andere Häfen verlegt worden.
Ein Großteil der französischen Flotte lag zu diesem Zeitpunkt im algerischen Hafen von Mers-El-Kebir vor Anker.
Der britische Premierminister Winston Churchill sah in diesen Kriegsschiffen eine potentielle Gefahr für die herrschende britische Seeherrschaft.
Es musste um jeden Preis verhindert werden, dass das Deutsche Reich die Kontrolle über Teile der französischen Flotte übernimmt.
Zwar sahen die Kapitulationsbedingungen für Restfrankreich eine eigenständige Regierung und Administration vor, die auch die Kontrolle über die französische Flotte behalten sollte, aber Churchill fürchtete, dass spätere mögliche Vereinbarungen zwischen Franzosen und Deutschen letzteren den vollen Zugriff auf die französischen Schiffe ermöglichen würden.
Dies sollte um jeden Preis verhindert werden.
Die “Operation Catapult” begann in den frühen Morgenstunden des 3. Juli zusammen mit der “Operation Gasp”, bei der alle in britischen Häfen oder Gewässern befindlichen französischen Schiffe beschlagnahmt und notfalls auch gekapert wurden.
Zeitgleich steuerte die britische “Force H” mit dem Schlachtkreuzer HMS Hood als Flagschiff, sowie den Schlachtschiffen HMS Resolution, HMS Valiant, dem Flugzeugträger HMS Ark Royal, sowie zwei Kreuzern und 11 Zerstörern auf den algerischen Hafen von Mers-El-Kebir zu.
Dort lagen die französischen Schlachtschiffe “Provence”, “Bretagne”, “Strasbourg” und “Dunkerque”, das Flugzeugmutterschiff “Commandant Teste”, sowie mehrere Zerstörer unvorbereitet vor Anker.
Schlachtschiff “Dunkerque”
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Schlachtschiff “Provence”
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Der britische Befehlshaber Vizeadmiral Somerville stellte den vor Anker liegenden Franzosen ein Ultimatum:
1. Die französischen Schiffe und Seeleute sollten sich der Royal Navy im Kampf gegen das Deutsche Reich anschließen.
2. Die Franzosen sollten unter Bewachung einen britischen Hafen anlaufen und dort ihre Schiffe, für die Dauer des Krieges an England übergeben.
3. Die Französischen Schiffe sollten in einen weit vom Kriegsgeschehen entfernten Hafen in Amerika, der Karibik oder Südostasien verlegt werden.
Der französische Befehlshaber Admiral Gensoul verweigerte jeden der angebotenen Vorschläge mit Hinblick auf die geschlossenen Verträge zwischen dem Deutschen Reich und der Regierung Restfrankreichs, versicherte stattdessen aber gleichzeitig, das niemals zugelassen würde, dass französische Kriegsschiffe in deutsche Hände fallen würden.
Bei einer Weigerung der Franzosen auf einen der Vorschläge einzugehen, waren Churchills Befehle eindeutig.
Nachdem die Franzosen auch ein letztes Ultimatum, in dem sie aufgefordert wurden ihre Schiffe an Ort und Stelle selbst zu versenken unbeantwortet ließen, verminten Flugzeuge des Trägers HMS Ark Royal die Hafeneinfahrt vor Mers-El-Kebir, um eine Flucht und ein Durchbrechen durch die englische Blockade zu verhindern.
Nach Ablauf des Ultimatums eröffneten die britischen Schiffe um 16.56 Uhr das Feuer auf die noch immer im Hafen vor Anker liegenden französischen Kriegsschiffe.
Das Schlachtschiff “Bretagne” kenterte und sank innerhalb von Minuten und riss 977 französische Seeleute in den Tod.
Die britischen Schiffe feuerten etwa 15 Minuten auf die fast wehrlosen Franzosen.
Das Schlachtschiff “Bretagne” war versenkt, die “Provence” und der Schlachtkreuzer “Dunkerque” außer Gefecht gesetzt und kampfunfähig gemacht.
Französischer Zerstörer “Mogador” brennt
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Als Vizeadmiral Somerville seine Blockadeflotte etwas Abstand zum Hafen nehmen ließ, um im Falle eines Gegenangriffes außer Reichweite der französischen Geschütze zu bleiben, nutze der bis dahin praktisch unbeschädigt gebliebene Schlachtkreuzer “Strasbourg” diese Gelegenheit, um zusammen mit sechs Zerstörern durch die verminte Hafenausfahrt zu schlüpfen und sich abzusetzen. Eine Verfolgung durch die Briten brachte keinen Erfolg. Die französischen Schiffe konnten nach Toulon entkommen.
Bei der Tragödie vor Mers-El-Kebir verloren 1300 französische Seeleute ihr Leben.
Eine zweite britische Kampfgruppe hatte im Rahmen dieser Operation mehr Glück. Vor Alexandria konnten nach Verhandlungen, mit dem Befehlshaber der dort vor Anker liegenden französischen Schiffe friedliche Absprachen getroffen werden. Die französischen Schiffe wurden unter britischer Aufsicht, weitestgehend entwaffnet und manövrierunfähig gemacht.
http://www.youtube.com/watch?v=eCRCDkm4M1A
Ein noch etwas ausführlicherer Bericht, allerdings in französischer Sprache, dafür aber Originalaufnahmen vom eigentlichen Angriff und den angerichteten Schäden.
http://www.youtube.com/watch?v=fX7JD9-Gk2Q
Lewis Armistead
08.09.09, 22:50
Also das wussten selbst wir noch nicht der wir uns für durchaus bewandert im Gebiet des Zweiten Weltkrieges halten wenn auch nicht gerade im Bereich der Seekriegsführung. Insofern vielen Dank und weiterhin gute Jagd.
Wie ich bereits im Wahlthread schrieb, einer der besten AAR's den dieses Forum bisher hervorbrachte.
Grüße
Am 21. Juli soll es wieder auf große Fahrt gehen.
Erstaunlich lange hielten uns die Lamettaträger im Hafen fest.
Einen wirklichen Grund dazu, gab es zumindest aus meiner Sicht nicht dafür.
Wir haben U-51 während des letzten Einsatzes doch sehr geschont.
Die eigentliche Routinewartung, welche nach jedem abgeschlossenen Einsatz vorgenommen wird, war nach nicht einmal einer Woche bereits beendet. Es gab keine größeren Beanstandungen. Es wurden lediglich einige Verschleißteile und Dichtungsventile ausgetauscht. Größere Reparaturen, welche einen längeren Werftaufenthalt erfordert hätten gab es nicht.
Für unseren I.WO, Leutnant Weber war der etwas längere Zwangsaufenthalt an Land dagegen ein Segen.
Am 16. Juni wurde sein Sohn geboren.
Er beantragte so schnell als möglich Fronturlaub und fuhr zu seiner Frau und seinem Erstgeborenen zurück nach Köln.
Seit knapp einer Woche ist er nun wieder zurück auf dem Stützpunkt.
Im Gepäck einen riesen Packen an Photos seines Erstgeborenen.
Jeder der nicht schnell genug wegkommt, wenn der I.WO um die Ecke biegt, wird freundlich aber bestimmt dazu genötigt jedes einzelne Bild anzusehen...ob man will oder nicht, auch wenn man sie sich jetzt schon zum dritten mal ansieht.
Widerstand ist zwecklos.
Unser frischgebackener, stolzer Papa rennt mit einem Dauergrinsen durch die Gegend, dass selbst unseren Leutnant Schulze vor Neid erblassen lassen würde.
Die gesamte Mannschaft gönnt ihm sein Glück.
Am Abend vor dem Auslaufen hat es auch mich im Offizierskasino noch einmal “erwischt”:
”Guck mal Willhelm...die Nase vom kleinen Jürgen...die hat er von mir...eindeutig...und da...das kleine Grübchen am Kinn...und die kleinen Händchen...so klein...”
So geht es jetzt schon geschlagene zwei Stunden.
Den Bilderstapel arbeitet er jetzt schon zum vierten Mal durch und bei jedem Durchgang fällt ihm wieder etwas neues auf, was er vorher noch nicht bemerkt haben will.
Das einzige von dem mir heute noch schwummrig im Kopf wird sind seine Bilder und die Vorträge dazu. An einen gemütlichen Drink ist nicht mehr zu denken.
Ich will meinem alten Freund seinen letzten schönen Abend vor dem Auslaufen nicht vermiesen.
Spätestens, wenn wir morgen Abend wieder auf See sind und er weiß, dass ihn weit mehr als nur eine fünfstündige Bahnfahrt von seiner kleinen Familie trennt, wird es hart für ihn werden.
”Manfred...herzlichen Glückwunsch...du Papa du.”
21.07.
Unser Auslauftermin wurde auf mitten in der Nacht festgelegt.
Stockdunkel liegen die verschlafenen Häuser rund um den Kieler Hafen vor uns.
Dieses Mal schickt uns der BdU wieder Richtung England, genauer gesagt etwas nördlich von Irland.
Unser Einsatzgebiet liegt im Planquadrat AM52.
Hier sollen wir in einem Radius von 200km rund um das Zentrum unseres Operationsgebietes eine mindestens 96-stündige Patrouille absolvieren und feindlichen Schiffsverkehr unterbinden.
Unser Einsatzgebiet liegt genau in dem Bereich, den viele Geleitzüge aus Amerika, Richtung England kommend einschlagen.
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Um 00.05 Uhr lösen wir die letzten Ankertaue und tasten uns in der Dunkelheit der schwarzen Nacht vorsichtig mit langsamer Fahrt durch das Kieler Hafenbecken.
U-51 läuft aus
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”Immer ruhig mit den Pferden I.WO...schön vorsichtig hier raus manövrieren.”
Nach Verlassen des Hafens laufen wir mit 12 Knoten auf nördlichem Kurs der offenen Ostsee entgegen.
Kurs ins Operationsgebiet vor Nordirland
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Gegen 17.00 Uhr des ersten Seetages passieren wir die dänische Hafenstadt Alborg, fünf Stunden später umrunden wir Skagens Horn an der Nordküste Dänemarks und laufen weiter durch das Skagerrak der freien Nordsee entgegen.
22.07.
”Einzelne schwache Rauchfahne steuerbord voraus!”
Der Ausguck der II. Wache meldet um 08.38 Uhr einen Sichtkontakt.
Wir gehen auf Abfangkurs.
Das Ziel bewegt sich mit östlichem Kurs in unsere Richtung, so müssen wir nur minimal korrigieren, um den vorausberechneten Abfangpunkt rechtzeitig zu erreichen.
Wir nähern uns dem Ziel an und gehen anschließend als Vorsichtsmaßnahme auf Tauchfahrt.
”Alle Mann einsteigen!
Wir gehen auf Sehrohrtiefe...nicht, dass man uns zu früh entdeckt, bei der guten Sicht heute...
...die See ist heute verdammt glatt...kaum Dünung...kaum Deckung für uns.”
U-51 taucht ab
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”Sehrohr ausfahren...
...auf kleine Fahrt gehen...
...dann sehen wir uns die Sache mal an Jungs.”
Ich suche die Wasseroberfläche ab und entdecke sehr schnell das sich uns langsam nähernde Schiff. Als es näher kommt, können Details ausgemacht werden.
”Ein Frachter...ein kleines Handelsschiff...
...mhm...verdammt...schon wieder...
...hier muss irgendwo ein verdammtes Nest sein...
...ein neutraler Schwede!”
Schwedischer Frachter durch das Periskop gesehen
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Unser Ziel entpuppt sich, wieder einmal als harmloser und vor allem neutraler Schwede.
Kein Angriff.
Wir lassen ihn unbehelligt weiter ziehen.
Wenn die da drüben auf ihrem schwimmenden Knäckebrot wüssten, was für ein Schwein sie grad hatten, würde ihnen wohl ganz anders werden, schmunzelt Leutnant Schulze und grinst dabei.
Wir bleiben noch eine halbe Stunde getaucht, bis der schwedische Frachter außer Sicht geraten ist, bevor wir wieder auftauchen und unseren alten Kurs wiederaufnehmen.
”Muss ja nicht gleich jeder genau wissen, wo wir grad rumdampfen und wo wir hin wollen. Die Tommys haben genug Spione und Informanten, die liebend gerne das ein oder andere ausplaudern und Meldung machen.”
Kurz nach 15.00 Uhr passieren wir Kristiansand.
Die Nordsee und dahinter der weite Atlantik liegen vor uns.
Fortsetzung folgt...
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