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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel - Ein SH IV AAR



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hohe_Berge
30.12.09, 16:37
"Das Warten, das mir wie eine Ewigkeit vorkommt hat begonnen."

Dito

Glück Auf

Sonic
30.12.09, 23:50
"Das Warten, das mir wie eine Ewigkeit vorkommt hat begonnen."

Dito

Glück Auf

Hehe...der war gut^^

Zu Ende gespielt ist die Feindfahrt mittlerweile ja schon.
Dem nächsten Update steht somit Morgen nichts mehr im Wege :D

Sonic
31.12.09, 14:14
Hier wie versprochen die Fortsetzung des Angriffs auf das britische Kreuzergeschwader...in voller Länge, bis zum bitteren Ende.

Teil 2 kommt auch in wenigen Minuten, ich muss nur noch flugs die Bilder hochladen und einfügen :)

Irgendwie passt der Ausgang auch zu Silvester.

Sonic
31.12.09, 14:15
Leutnant Lange, der LI zählt die Sekunden herunter.

Einschlag in 3...2...1...TREFFER...TREFFER!

Torpedoeinschläge
http://abload.de/img/bild47v6ikc.jpg

Zwei Volltreffer!
Kurz brandet Jubel unter der Besatzung von U-51 auf, als der Plan aufgeht und die ersten beiden Aale auf ihren unterschiedlichen Zielen fast zeitgleich detonieren.

RUHE IM BOOT, herrscht Leutnant Schulze die Männer an. Noch sind wir nicht durch. Nur wegen eines Treffers sauft so ein Kreuzer noch lange nicht ab.

Sekunden später erreichen die nächsten Aale ihr Ziel...

Torpedotreffer
http://abload.de/img/bild48wnikm.jpg

Treffer Rohr zwei...Nummer drei in 3...2...1...Null...SCHEISSE...

Keine Unterwasserexplosion über Hydrophon zu orten...Fehlschuss, bestätigt der Sonarmaat das, was ohnehin schon jeder an Bord ahnt.

Zwei Torpedos unseres Dreifächer-Schusses haben getroffen.
Ein Treffer mittschiffs und ein weiterer auf Höhe der achteren Hauptgeschütztürme.
Der dritte Aal lief knapp am Heck des Leichten Kreuzers vorbei und verfehlte damit sein Ziel.

Unterwasseransicht...deutlich zu erkennen, die schweren Schäden am Unterwasserrumpf nach den beiden Torpedoeinschlägen
http://abload.de/img/bild49p2ifq.jpg

Zwei von drei. Besser als nichts, grinst Leutnant Schulze zufrieden.

Ob zwei Treffer reichen, auch wenn sie relativ gut platziert waren, ist keineswegs sicher.
Diese, bereits angeschlagene Beute, wollen wir uns auf keinen Fall entgehen lassen.

”Sofortiges Nachladen Rohr 1 bis 4...vielleicht müssen noch etwas nachhelfen.”

Jawohl Herr Kapitän!

Doch meine Eile ist unbegründet.
Noch während ich den torpedierten Kreuzer durch das Sehrohr beobachte, um seinen weiteren Kurs für einen zweiten Angriff zu verfolgen, brandet von einer Sekunde auf die andere ein rot-orange glühender Feuerball auf.

Explosion auf dem torpedierten Leichten Kreuzer...später identifiziert als HMS Dido, Typschiff dieser Kreuzerklasse
http://abload.de/img/bild50r2d7n.jpg

Verdammtes Höllenfeuer...was für ein Anblick, stammle ich vor mich hin, während ich weiter gebannt und unfähig meine Augen abzuwenden, das grausame Schauspiel verfolge.

Brennende Trümmerteile werden in hohem Bogen in die Luft geschleudert.
Für einen Augenblick meine ich sogar einzelne menschliche Körper erkannt zu haben, die von der Wucht der Detonation hinweggefegt wurden.
Auf dem Kreuzer scheint die Hölle ihre Pforten geöffnet zu haben.
Die Besatzung verlässt fluchtartig das Schiff.
Ein erstes Rettungsboot wird zu Wasser gelassen.
Viele warten nicht auf die Boote und stürzen sich direkt kopfüber in die See, um sich vor den lodernden Flammen zu retten.

Eine zweite Explosion reißt mich aus meinen Gedanken.

Eine Folgeexplosion erschüttert den Kreuzer...im Hintergrund der ebenfalls torpedierte Handelsfrachter
http://abload.de/img/bild51s6dht.jpg

Wieder mittschiff erschüttert eine zweite Explosion den Kreuzer.
Die Brände scheinen die dort einsatzbereit wartenden und geladenen Torpedoausstoßrohre des Kreuzers in die Luft gejagt zu haben.

”Verflucht....”

Ich muss die Augen abwenden, um nicht geblendet zu werden, als eine dritter, rotglühender Feuerball die Szenerie erschüttert.

http://abload.de/img/bild52gzc61.jpg

Drei gewaltige Explosionen in Folge besiegeln das Schicksal des Leichten Kreuzers.

Fortsetzung folgt...

Sonic
31.12.09, 14:26
Das Heck der HMS Didio wird bereits von Wellen überspült.
Noch immer sind vereinzelte Männer auf den Decks und in den Aufbauten des Kreuzers zu erkennen.

http://abload.de/img/bild5311cak.jpg

Die Dido sackt weg...das voll Wasser laufende Heck zieht das Schiff nach unten...
http://abload.de/img/bild54zcex9.jpg

...gleichzeitig hebt sich dadurch der weitestgehend unversehrt gebliebene Bug des Kreuzers Meter für Meter aus dem Wasser...
http://abload.de/img/bild55poegd.jpg

...steiler und steiler richtet sich der schlanke Bug auf...
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...bis er fast senkrecht in der See treibt...
http://abload.de/img/bild57quiz6.jpg

...noch einen Augenblick scheint der Kreuzer, fast unbeweglich in dieser Position zu verharren und sich gegen seinen unvermeidlichen Untergang zur Wehr zu setzen, doch es ist nur ein letzter, stummer Gruß...
http://abload.de/img/bild586figg.jpg

In, vor aufsteigender Luft brodelndem Wasser und mit einem infernalisch klingenden Stöhnen und Ächzen, von berstenden Schotten, die dem Wasser nicht mehr standhalten, schießt das stolze Kriegsschiff in die Tiefe.
Ein höllisch, schauriger Anblick.
Grotesk und faszinierend zugleich.

”Verdammte Schweine...die armen Kerls...hatten nicht einmal genug Zeit halbwegs ordentlich von ihrem Schiff runterzukommen...VERFLUCHT NOCHMAL...

I.WO...wir verschwinden...weg bevor die Zerstörer munter werden...hier hält uns nichts mehr.
Sehrohr einfahren...auf Tiefe gehen...120 Meter...Schleichfahrt...Neuer Kurs 290 Grad Backbord...einfach nur weg...nur weg Manfred...”

Auch mit dem torpedierten britischen Handelsdampfer geht es, wenn auch deutlich langsamer und gemächlicher zu Ende.

http://abload.de/img/bild597adp2.jpg

Erst nach über einer halben Stunde versinkt das britische Handelsschiff “Seaman Legend” im abendlichen Mittelmeer.
Wenigstens bei ihr hatte die Besatzung ausreichend Zeit, ihr Schiff aufzugeben und halbwegs geordnet zu verlassen, bevor es sank.

http://abload.de/img/bild60uhitk.jpg

Das Absetzen vom Kreuzergeschwader gelingt uns indes, ohne dass wir von den begleitenden Zerstörern behelligt werden.
Die meisten der fünf Zerstörer sichern weiter den zweiten Leichten Kreuzer “HMS Euryalus” und laufen mit Höchstgeschwindigkeit und damit uneinholbar davon.
Zwei zurückgebliebene Zerstörer kreuzen dagegen um die Versenkungsstelle und bemühen sich offensichtlich um die Suche und Rettung von Schiffbrüchigen.

Um 17.36 Uhr, weniger als vier Minuten nach dem ersten Angriff, sinkt der britische Leichte Kreuzer “HMS Dido” mit 5600 Tonnen, nach zwei bestätigten Torpedotreffern und mehreren Folgexplosionen ca. 300km nordöstlich von Tobruk.
Späteren Berichten zufolge, konnten von der 480 Mann starken Besatzung des Leichten Kreuzers, von den britischen Zerstörern lediglich 50 Seeleute lebend geborgen werden.
Der Kreuzer war infolge der Explosionen, innerhalb von vier Minuten, einfach zu schnell gesunken, so dass ein Großteil der Besatzung das Schiff nicht mehr rechtzeitig verlassen konnte.

Ein stählerner Sarg für über 400 tapfere Seelen.

HMS Dido
http://royalnavymemories.co.uk/wp-content/uploads/2009/07/Dido2.JPG

Etwas mehr als eine halbe Stunde später, um 18.10 Uhr sinkt schließlich auch der britische, große Handelsdampfer “Seaman Legend” mit 7581 BRT nach einem einzelnen Torpedotreffer.

Der Angriff auf das Kreuzergeschwader verlief erfolgreich, doch niemandem an Bord von U-51 ist nach diesen Stunden zum Feiern zumute.
Das tragische Schicksal der Dido und ihrer Besatzung geht jedem an Bord nahe.
Auch wenn wir in diesem verfluchten Krieg auf verfeindeten Seiten stehen, sind wir doch alle Seemänner und als solche verbindet uns ein unsichtbares Band der Kameradschaft.
Wir haben den Auftrag feindliche Schiffe anzugreifen und zu versenken.
So gerne ich es mir vormachen würde, dass wir nur Schiffe angreifen, leblose Dinge aus Eisen und Stahl, so weiß ich, so weiß jeder an Bord von U-51, dass dabei jedes Mal auch Menschen sterben.
Doch das bittere Ende der Dido und ihrer tapferen Besatzung geht jedem Mann an Bord nahe.

Ohne Feierlaune und mit grübelnden Gedanken, naht eine trister Abend und danach eine abgrundtief dunkle Nacht...

Fortsetzung folgt...

AG_Wittmann
31.12.09, 22:10
Habt ihr schon ein kenterndes Schiff im Spiel gesehen? So richtig mit Rumpf nach oben auf dem Wasser treibend.

Sonic
01.01.10, 01:09
Habt ihr schon ein kenterndes Schiff im Spiel gesehen? So richtig mit Rumpf nach oben auf dem Wasser treibend.

Ja, gab es auch schon, mindestens zweimal sogar im Laufe dieses AAR's.
Einmal ein Fischkutter vor Gibraltar, was aber wohl weniger interessant sein dürfte :D

Eine Nummer spektakulärer war da mit Sicherheit unser aller erster, richtig großer Fang, während der 5. Feindfahrt im Rahmen des Unternehmens Weserübung vor der norwegischen Küste.
Ich sage nur Schwerer Kreuzer HMS Suffolk.
Unser erster, richtig dicker Pott.

Siehe auf Seite 10 dieses AAR's.
Oder noch schneller über diesen Link http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=18304&page=10

Viel Spaß beim Nachlesen :)

Achja...Happy New Year allseits^^

AG_Wittmann
01.01.10, 10:26
Kein Bild zu sehen von einem Schiff, das kieloben schwimmt.

Sonic
01.01.10, 12:46
Kein Bild zu sehen von einem Schiff, das kieloben schwimmt.

Beitrag Nummer 196 auf Seite 10, ziemlich am Ende der Seite.
Dort das vorletzte Bild.

Das ist das entsprechende Update http://www.si-games.com/forum/showpost.php?p=551481&postcount=196

Hindenburg
01.01.10, 13:29
Bei diesen Erfolgen wirds Zeit den Posten des BDU's zu besetzen. ;) Weiter so.

AG_Wittmann
01.01.10, 13:34
Beitrag Nummer 196 auf Seite 10, ziemlich am Ende der Seite.
Dort das vorletzte Bild.

Das ist das entsprechende Update http://www.si-games.com/forum/showpost.php?p=551481&postcount=196

Ahja, ist bei mir auf Seite 5 :D

sato
01.01.10, 13:59
Die Bilder find ich manchmal so Dunkel, da seh ich garnix drauf außer schwarz

=P

Jerobeam II.
01.01.10, 14:05
Ich hätte gerne diese Engine und den Krieg 1914-18...

Euer AAR verdient hohes Lob!

Morenga
01.01.10, 16:10
Ah, dieser großartige AAR geht ins Jahr 2010. Chapeau! :prost:

Von Retterling
01.01.10, 18:39
Noch keine Zeit gefunden der virtuellen Besatzung von U51, und dem realem Sonic ein frohes neues Jahr zu wünschen!!! ;D. Hiermit geschehen ;D, Herr Kaleu ;D.
Weiter so ;) Sonic!

Sonic
02.01.10, 15:38
Vielen Dank allseits für die guten Wünsche.

Dann seien wir mal gespannt, was das neue Jahr 2010 uns und gleichzeitg das neue Kriegsjahr 1942, Willhelm Paulsen
und der Besatzung von U-51 bringen möge. Wir hoffen das Beste :)

Sonic
02.01.10, 15:39
Nach dem erfolgreichen Angriff auf das britische Geschwader ziehen wir uns mit Höchstgeschwindigkeit auf Gegenkurs zurück.
Wenn die Briten Verstärkungen oder Luftunterstützung aussenden, um die Jagd auf uns zu eröffnen, wollen wir bereits weit weg sein.

Von Port Said bis Malta dürfte spätestens morgen Früh an, das östliche Mittelmeer nur so brummen, meint Leutnant Weber, der I.WO, am Abend zu mir.

”Mhm...den Angriff auf zwei alliierte Geleitzüge innerhalb von weniger als 72 Stunden und der Verlust eines Kreuzers dürfte die Briten hier ganz schön in Aufregung versetzen. Hier wird’s bald ziemlich ungemütlich werden.”

U-51 bei Nacht
http://abload.de/img/bild61w8cuk.jpg

13.01.

Logbucheintrag Korvettenkapitän Willhelm Paulsen, Kommandant U-51:

Trafen gestern Abend, den Positions- und Kontaktmeldungen, deutscher Seeaufklärer folgend, gegen 17.00 Uhr auf ein britisches Geschwader, bestehend aus den beiden Leichten Kreuzern HMS Dido und HMS Euryalus, einem Handelsdampfer, sowie fünf Zerstörern im Geleit.
Kreuzer “Dido” und das siebentausend Tonnen Handelsschiff “Seaman Legend” nach erfolgreichem Torpedoangriff versenkt.
Absetzmanöver erfolgte ohne nennenswerte Schwierigkeiten.

Dennoch ist nun zu entscheiden, wie es weitergehen soll.
Nach unseren letzten Operationen und Erfolgen in diesem Seegebiet, ist mit verstärkter alliierter Präsenz und Aufklärung zu rechen, welche uns das Aufspüren von weiterer Jagdbeute erschweren und uns selbst nun zum Ziel machen werden.
Wir werden uns nach einem neuen Jagdrevier umsehen müssen.
Die Brennstoffvorräte müssen wir ebenfalls im Auge behalten. Die langen Hochgeschwindigkeitsfahrten der letzten Tage haben einen überdurchschnittlich hohen Verbrauch erzielt.
Noch ist es allerdings nicht kritisch.

Am frühen Morgen des 13. Januar, kurz nach Sonnenaufgang.

”II.WO...wir nutzen jetzt die Gunst der Stunde und schaffen unsere Torpedoreserve ins Boot. Wer weiß, wann wir die beiden Aale vielleicht noch brauchen.”

Leutnant Weber, der I.WO scheint von der Aussicht auf diesen erzwungenen Zwangsstopp nicht begeistert zu sein. Für sein vorsichtiges, fast schon übervorsichtiges Gemüt sind wir immer noch zu dicht unter der ägyptischen Küste und damit noch immer in der potentiellen Reichweite britischer Maschinen.

Das Mittelmeer ist ein britisches Meer, da brauchen wir uns nichts vor machen.
Die Italiener haben hier schon lange nichts mehr zu melden und schaffen es nicht mal aus diesem besseren Tümpel hier in den Atlantik auszubrechen. Die sind schon froh, wenn sie mal das ein oder andere ihrer U-Boote durch Gibraltar rauskriegen. Und was uns angeht...wir sind hier nur bessere Zaungäste, meint Leutnant Schulze dazu.

Das Nachladen der Reservetorpedos, die in Außenbehältern auf Deck gelagert werden, ist immer eine gefährliche Angelegenheit.
Dieses Manöver kann nur in aufgetauchtem Zustand und bei ruhiger See durchgeführt werden.
Die beiden Aale werden mittels eines improvisierten Flaschenzuges aus ihren Lagerbehältern angehoben und vorsichtig über geöffnete Decksluken ins Bootsinnere bugsiert.
Bei den 1,5 Tonnen schweren und 7 Meter langen Geschossen eine Millimeterarbeit und körperliche Schwerstarbeit dazu.
Sollten ein Boot während eines solchen Manövers entdeckt und angegriffen werden, hätte es mehr als schlechte Karten. Mit einem Torpedo, der zur einen Hälfte bereits im Boot ist und zur anderen Hälfte immer noch durch die geöffnete Ladeluke ragt, ist nichts mit Alarmtauchen, jedenfalls nicht, wenn man sich nicht gleich selbstversenken will.

Nachdem wir unsere beiden Reservetorpedos, ohne Störungen und Zwischenfälle endlich in den Torpedoräumen verstaut haben, gebe ich den Befehl auf Nordwestkurs zu gehen...zurück Richtung Ägäis und griechische Inseln, in der Hoffnung während des Rückmarsches nach Salamis noch einen Abnehmer für unsere verbliebenen Torpedos zu finden.

14.01.
In der Nacht vom 13. auf den 14. Januar erreicht U-51 schließlich Kreta und umrundet die Westspitze der Insel.
Weitere Feindkontakte sollten sich in den letzten beiden Tagen allerdings nicht mehr einstellen.
So aufregend und ereignisreich es zeitweise auf dieser Feindfahrt zugegangen war, so beschaulich und unspektakulär scheint diese Unternehmung dagegen zu enden.

12.00 Uhr Mittags

Land in Sicht! An Backbord, schreit der Ausguck.

Das muss die griechische Küste sein, ich meine das Festland und keine der ganzen Inseln hier in der Ägäis, stellt Leutnant Weber fest.

”In ein paar Stunden sind wir wieder daheim...mhm...daheim...”

Daheim...Bei diesen Worten umfängt mich ein seltsames Gefühl und meine Gedanken wandern wieder davon, zu einem dunklen Ort, den ich einfach nicht vergessen kann.

U-51 vor der griechischen Küste
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Etwa drei Stunden später sichten wir die Leuchtfeuer des Hafens von Salamis.
Kurz vor der Hafeneinfahrt, passieren uns in der vorgelagerten Bucht ein deutsches Vorpostenboot und ein einfacher Schlepper, um uns ein sicheres Geleit in den Hafen zu geben.

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U-51 läuft in Salamis ein
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Um 15.30 Uhr erreichen wir unseren Ursprungshafen und die 17. Feindfahrt von U-51 unter Korvettenkapitän Willhelm Paulsen neigt sich seinem Ende entgegen.

Ergebnis
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Eine gute Unternehmung, auch wenn es nur ein relativ kurzes war.
Vier Schiffe gingen während dieser Operation vor der ägyptischen Mittelmeerküste auf unser Abschusskonto.
Drei Frachter bzw. Handelsschiffe, sowie der britische Leichte Kreuzer HMS Dido.
Zusätzlich wurde ein britischer Zerstörer, nach einem Torpedotreffer am Bug schwer beschädigt.

Insgesamt versenkten wir auf dieser Fahrt 23202 BRT an feindlichem Schiffsraum.
Ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann, dennoch ist an diesem Abend niemandem an Bord von U-51 zum Feiern zumute.
Das tragische Ende der “Dido”, dem über 400 britische Seeleute zum Opfer fielen, lässt nicht nur mich in dunklen Gedanken schwelgen.
Viele Flaschen Hochprozentiges werden an diesem Abend geleert, in der Hoffnung, damit die Dunkelheit vertreiben zu können...zumindest für eine Weile.

AG_Wittmann
02.01.10, 18:57
Hach Gottchen, nu hör auf zu wimmern über die Toten ... da müssten sich ja die britischen und us-amerikanischen Bomberbesatzungen ja nach jedem Einsatz ins Koma saufen.

Hohenlohe
02.01.10, 20:37
Hach Gottchen, nu hör auf zu wimmern über die Toten ... da müssten sich ja die britischen und us-amerikanischen Bomberbesatzungen ja nach jedem Einsatz ins Koma saufen.

Haben doch manche auch, weil sie nen moralischen bekamen...


herzliche grüsse

Hohenlohe, der es mit Kritikern gut meint...*peitscheschwing*:rolleyes::smoke:

Sonic
03.01.10, 13:52
17.02.
Fast fünf Wochen liegen wir nun schon in Salamis an der Kette und warten darauf, dass U-51 endlich neue Einsatzorder erhält.
Morgen, in aller tiefster Nacht soll es wieder losgehen.

Die lange Wartezeit an Land tat der Besatzung diesmal ohnehin nicht gut.
Salamis liegt praktisch am anderen Ende der Welt, zumindest, wenn man, wie ein Großteil der Mannschaft darauf gehofft hatte, endlich wieder ein paar Tage Fronturlaub zu bekommen.
Besonders für unseren I.WO, Leutnant Weber war es ein schwerer Schlag, als ich ihm sagen musste, dass es keinen Urlaub geben wird. Alle Boote und Mannschaften, auch die frisch zurückgekehrten und in der Überholung befindlichen, hatten trotz allem in Bereitschaft bleiben müssen.

Fünf Wochen auf dem Arsch hocken, hier in einem Kaff wie Salamis, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Und das noch freundlich ausgedrückt, beschwert sich Leutnant Weber während eines gemeinsamen Drinks bei mir.

”Die Zeiten als wir noch, im wahrsten Sinne des Wortes, wie Gott in Frankreich lebten, sind endgültig vorbei, alter Freund.”

Leutnant Weber versteht die versteckte Doppeldeutigkeit auf Anhieb und prostet mir, mehr als trübsinnig dreinschauend zu.

Neue Einsatzorder
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Diesmal schickt uns der BdU aber wirklich in die Pampa, hatte Leutnant Schulze gemeint, als er in der Offiziersbesprechung unsere Einsatzziele erstmals gehört hatte.
Die Küste Palästinas, britisches Mandatsgebiet seit dem Ende des Ersten Weltkriegs.
Na dann gut Nacht, war sein Kommentar.

Auch Leutnant Lange ist mit der Gesamtsituation unzufrieden, wenn auch aus anderen Gründen.

Fünf Wochen...fünf Wochen. Wir könnten schon längst wieder draußen sein und dem Engländer einheizen.
Mittlerweile ist schon die dritte Welle unserer Boote an die US-Ostküste unterwegs, um es den verdammten, verweichlichten Amerikaner heimzuzahlen
und wir dümpeln hier immer noch im Nichts rum, schimpft Leutnant Lange vor sich hin, während er die Treibstoffaufnahme für das nächtliche Auslaufen überwacht.

Der hat’s aber wieder verdammt eilig. Soll doch froh sein, dass wir diesmal ein hoffentlich ruhiges Fleckchen erwischt haben, raunt einer der Matrosen seinem Nebenmann zu, während sie gemeinsam die Versorgungsschläuche an den Einfüllstutzen sichern.

Das Arschloch kann mir mal gepflegt den Buckel runter rutschen, raunt der andere zurück.

18.02.
Um 01.00 Uhr Nachts soll es losgehen.
Die 18. Feindfahrt für die Besatzung von U-51 unter Korvettenkapitän Willhelm Paulsen.

U-51 kurz vor dem Auslaufen
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”Na dann, meine Herren...auf in die Pampa. I.WO, bringen sie uns raus.”

Ein kurzes Nicken und Leutnant Weber erteilt die letzten Kommandos zum Ablegen.

Bug- und Achterleine los...Maschinen langsame Fahrt voraus...Ruder Null.
Passt mit den Pfändern auf.

Das Boot verlässt seinen Liegeplatz
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Geplanter Kurs ins Operationsgebiet
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Knapp 1500 Kilometer liegen vor uns, um unser Einsatzgebiet vor der Küste Palästinas zu erreichen.
Bei 12 Knoten Marschgeschwindigkeit legen wir pro Tag etwa 530 Kilometer zurück und sollten daher unser Einsatzgebiet nach etwa drei Tagen erreichen, vorausgesetzt es kommt nichts Unerwartetes dazwischen.

Doch das Unerwartete kommt bekanntlich schneller, als man es sich meist denkt.
In diesem Fall keine 20 Minuten nach dem Ablegen, kaum das wir das Hafenbecken verlassen haben und durch die enge, vorgelagerte Bucht auf das offene Meer zustreben.
Wir passieren in geringem Abstand einen griechischen Fischtrawler, der wohl gerade von seinem abendlichen Fang auf dem Weg zurück in den Hafen ist.
Nichts ungewöhnliches.
Fischer sehen wir hier jeden Tag ein- und ausfahren.
Man hat sich gegenseitig an die Präsenz des jeweils anderen gewöhnt.

Ein wütender Aufschrei eines Wachgängers lässt die Brückenbesatzung auf einmal hochschrecken.

VERFLUCHTE SCHEISSE...der hat sie wohl nicht mehr alle...KOLLISIONSALARM!

Der Trawler, der uns eigentlich in geringem Abstand, man könnte fast eine Kartoffel rüberschmeißen, an Backbord passieren sollte, dreht plötzlich, ohne jede Vorwarnung hart nach Backbord und hält direkt auf uns zu.

”RUDER HART STEUERBORD...MASCHINEN VOLLE KRAFT VORAUS, das Boot braucht mehr Fahrt, um schneller anzudrehen!”

Pennen die da drüben oder ist das reine Absicht uns zu rammen...Scheiße...

Wildes Geschrei auf dem Kommandoturm von U-51.
Nun scheint man auch auf dem Fischtrawler endlich wieder die Lage zu überblicken.
Der Steuermann des Griechen reißt nun ebenfalls sein Ruder herum, versucht abzudrehen.
Seine Maschinen laufen auf volle Kraft zurück.
Man konnte förmlich das plötzliche Umschalten der Antriebswelle hören. Voll Voraus...Voll Zurück.
So bringt man seine Maschinen in Rekordzeit zu Schanden.

MENSCH...MACH DIE VERDAMMTEN AUGEN AUF, schreit Leutnant Schulze dem Griechen zu, als wir dem Trawler am nächsten sind. Man könnte schon beinahe in einem Satz rüberspringen, ohne nasse Füße zu kriegen.

Beinahe-Kollision
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Ein dumpfer, langgezogener Ton aus dem Nebelhorn des Trawlers beendet dieses, mehr als knapp ausgegangene Zusammentreffen, als der Grieche in der Dunkelheit der Nacht hinter uns verschwindet.

Sollen wir das jetzt als Entschuldigung verstehen oder schimpft der Grieche über uns, weil wir plötzlich mitten durch sein Revier getuckert sind, kann der II.WO schon wieder seine Witze reißen.

Nur wenige Meter fehlten und diese Fahrt wäre wohl schon kurz nach der Hafenausfahrt vorbei gewesen.
Die möglichen Schäden, die wir bei einer Kollision erlitten hätten, hätten wohl zum mehr als vorzeitigen Abbruch der Unternehmung geführt.

Na wenn das mal kein Omen ist Willhelm, dass die Fahrt doch nicht so beschaulich wird, wie wir uns das vielleicht denken, flüstert mir Leutnant Weber ins Ohr.

Ich kommentiere seinen Kommentar nur mit einem undeutbaren Brummen.
Wir werden sehen, was die Zukunft bringen mag.

Fortsetzung folgt...

Blastwarrior
03.01.10, 14:34
mmh klingt irgendwie als wenn da grad wer auf dem Weg in die Hölle ist :D

Sonic
04.01.10, 13:53
mmh klingt irgendwie als wenn da grad wer auf dem Weg in die Hölle ist :D

*Hüstel*

Woher wisst ihr das^^
Lassen wir uns überraschen, aber irgendwie liegt ihr gar nicht so verkehrt.
Aktuell gibt es wirklich die ein oder andere brenzlige Situation.
Also noch brenzliger als üblich :D

Sonic
04.01.10, 13:56
Nach Verlassen des Hafens und der Beinahe-Kollision läuft U-51 weiter dem offenen Meer entgegen.
Mit 12 Knoten Marschgeschwindigkeit müssen wir uns in den kommenden Stunden nun einen Weg durch das Gewirr von größeren und kleineren Inseln bahnen, von der es in der Ägäis nur so wimmelt.

Wir sind erst knapp fünf Stunden unterwegs, als Funkmaat Petersen mit einem frisch aufgefangene Funkspruch in der Hand in die Zentrale kommt, um mir Meldung zu machen.

Funkspruch Herr Kapitän. Kontaktmeldung zu Einzelfahrer.

Petersen reicht mir den Notizzettel und widmet sich anschließend sofort wieder seiner Funkbox, um weiter den Äther abzuhören.

Geht ja heute schon verdammt früh los, meint Leutnant Weber.

Ich gebe ihm keine Antwort, sondern trage die empfangenen Positionsmeldungen und Kursdaten in meine Seekarten ein.

Über Funk empfangene Kontaktmeldung
http://abload.de/img/bild6y2dsy.jpg

”Hmm...wie ich es mir dachte.
Zu weit weg und läuft in die falsche Richtung. Fast 220km entfernt...Kurs Richtung Nordwest. Richtung Dardanellen und wahrscheinlich weiter ins Schwarze Meer. Nichts für uns...wir bleiben auf Kurs.”

07.30 Uhr...neue Funkübertragung von deutschem Seeaufklärer.

Funkmaat Petersen hat heute, wie es aussieht, einen mehr als arbeitsreichen Tag.

”Na Petersen. Was ist es diesmal?”

Kann ich noch nicht sagen Herr Kapitän.
Ist noch verschlüsselt. Der II.WO decodiert den Text gerade.

Fünf Minuten später kommt Leutnant Schulze, der II.WO mit dem entschlüsselten Funkspruch zu mir in die Zentrale und reicht mir den Zettel mit einem Grinsen auf dem Gesicht.

Zwei Konvois gemeldet
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Gleich zwei, dicht beisammen liegende Konvois wurden uns gemeldet, 160 bzw. 200 Kilometer von unserer jetzigen Position entfernt.
Einer mit Kurs Richtung Norden und damit weg von uns, der zweite jedoch läuft aktuell auf direktem Südkurs und kommt damit in unsere Richtung. Ein Abfangkurs, um diesen Geleitzug abzufangen wäre somit nur ein kleiner Umweg und in Anbetracht der möglichen Jagdbeute mehr als vertretbar.
Die Entscheidung ist klar!

”I.WO...Kursänderung...wir operieren auf Geleitzug!

Etwa zehn Stunden später haben wir die vorausberechnete Abfangposition erreicht, doch von dem Geleitzug ist weit und breit nicht die geringste Spur zu entdecken.
Auch weitere Kontakt- oder Positionsmeldungen, die uns auf seiner Fährte hätten halten können, gab es nicht.
Zusammen mit den Führungsoffizieren stehe ich auf dem Kommandoturm und suche mit dem Fernglas den Horizont nach einem möglichen Anzeichen der gemeldeten Schiffe ab.

Nichts...hier ist rein gar nichts, schimpft Leutnant Lange, der LI, ärgerlich und enttäuscht zugleich.

Unsere Position stimmt Herr Kapitän, nur der Geleitzug ist nicht da, wo er sein sollte, versichert Leutnant Weber.

”Verdammt...ich hatte es mir schon fast gedacht.
Die haben inzwischen schon längst ihren Kurs geändert und laufen in eine völlig andere Richtung. Bei den ganzen Inseln und Untiefen hier geht es ja gar nicht ohne Kurskorrekturen und ein paar Schlenker hier und da. Wir sind hier nicht draußen auf dem Atlantik wo man gerne 1000 Seemeilen in jede Himmelsrichtung stur geradeaus in einer Line draufzudampfen kann...

...Nein...die haben mittlerweile längst den Kurs geändert, die Frage ist nur wann und wohin?!

I.WO...wir setzen einen Suchkurs...50km Durchmesser von unserer jetzigen Position aus gesehen, vielleicht haben wir Glück und wir können sie noch irgendwo hier im Umkreis aufspüren.”

Jawohl Herr Kapitän!

Das wird ja die reinste Suche nach der Nadel im Heuhaufen bei den ganzen Inseln hier, grinst Leutnant Schulze vor sich hin.

U-51 in der Abenddämmerung auf der Jagd nach dem vermissten Geleitzug
http://abload.de/img/bild8zbilw.jpg

Eine kleine Orientierungshilfe
http://www.stepmap.de/landkarte/kreuzfahrthaefen-aegaeis-1204592.png

21.30 Uhr...Vier Stunden lang durchkreuzen wir nun schon das Seegebiet zwischen den Inseln Tinos im Süden und Chios im Norden, doch ohne Erfolg.
Keine Spur des Konvois.
Nach etwas mehr als vier Stunden, lasse ich die Suche abbrechen und wieder Kurs auf unser Operationsgebiet vor der Küste Palästinas setzen.
Den Konvoi in der inzwischen eingesetzten Nacht wiederzufinden, ohne weitere Anhaltspunkte zu haben, ist fast aussichtslos.

19.02.
Es ist kurz vor 03.00 Uhr Nachts.
Ich liege noch keine zwei Stunden in meiner Koje, um mir vor dem Morgengrauen, die ein oder andere Stunde Schlaf zu gönnen, als mich Geschrei plötzlich aus meinem unruhigen Dämmerzustand hochfahren lässt.

KOMMANDANT AUF BRÜCKE, hallt es durch das Boot.

Befehle werden gebrüllt.
Hektik im Boot.
Das dumpfe Grollen von Geschützfeuer lässt alle meine Sinne wieder in die Realität zurückkehren.
Ich springe von meiner Koje auf und zwänge mich durch die engen Schotten Richtung Zentrale und die Turmleiter hinauf auf den Kommandoturm.
Kaum oben angekommen sehe ich mit bloßem Auge bereits das Aufblitzen von Geschützfeuer.

Mündungsfeuer...U-51 unter Beschuss
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”Meldung!”

Schiff Steuerbord voraus...ist gerade aus dem Nichts aufgetaucht. Nimmt uns unter Feuer, die Wachgänger haben’s in der Dunkelheit erst gesehen, als es schon auf uns gefeuert hat, stammelt Leutnant Weber immer noch leicht geschockt.

Granateinschlag
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”Verflucht nochmal...FLUUUTEN...los...alle unter Deck...runter...runter!”

Einer zu kurz, einer zu lang...der Gegner schießt sich ein...
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30 Sekunden dauert es, bis U-51 endlich abtaucht und unter den Wellen verschwindet.
Eine verflucht lange Zeit, wenn um einen herum bereits die Granaten vom Himmel regnen und einem das herunterkommende Wasser der Granateinschläge auf die Köpfe niederregnet.

Haarscharf...
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Keine Sekunde zu spät brechen die Wellen über dem Kommandoturm zusammen.
Augenblicke später kracht eine Granate genau dorthin, wo noch Sekunden zuvor der Turm von U-51 aus dem Wasser ragte.
Das wäre ein vernichtender Volltreffer geworden.

Fortsetzung folgt...

Sonic
05.01.10, 13:58
Das Alarmtauchmanöver kam wirklich keine Sekunde zu spät, doch zum Durchschnaufen bleibt keine Zeit. Über uns stampft noch immer ein Feindschiff auf unsere Position zu, das es offensichtlich auf uns abgesehen hat.

”Boot auf Sehrohrtiefe abfangen und einpendeln...E-Maschinen langsame Fahrt...Sehrohr ausfahren...sehen wir uns mal an, was da oben eigentlich los ist, verdammt nochmal.”

Ein Blick durch das Periskop verrät mir, mit wem wir es als Gegner zu tun haben.

Bewaffnetes britisches Hilfskriegsschiff
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Ein mickriger Trawler, presst Leutnant Weber hervor, als ich ihm kurz den Platz am Persikop überlasse und er einen Blick riskieren kann.

Mickrig hin oder her, der hätte uns fast an den Eiern gehabt, grinst Leutnant Schulze übermütig.

”Uns bei Nacht aus über drei Kilometern auszumachen und so gezielt unter Feuer zu nehmen, ich muss sagen die Jungs da oben auf dem Kahn verstehen ihr Handwerk. Wenn sich der Rest der Royal Navy nur eine Scheibe davon abschneidet, na dann Gute Nacht.”

Pfff...Engländer, schnaubt der LI verächtlich.

Weitere Zeit um zu diskutieren bleibt uns allerdings nicht.
Das Hilfskriegsschiff läuft weiter auf uns zu und verfällt nun in einen Zickzack-Kurs.
Die wissen offenbar wirklich, was sie tun.
Ihre abrupten Kurswechsel machen es schwer das Ziel ordentlich anzupeilen und einen Torpedo richtig einzustellen.

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”Kommandant an Bugtorpedoraum...Rohr 1 klarmachen...
...Kleine Fahrt voraus...schön langsam jetzt!”

Steuerbord- und Backbordschraube auf 20 Umdrehungen, gibt der I.WO den Befehl weiter.

Letzte Torpedoeinstellungen
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Wir stellen die Lauftiefe des Torpedos lediglich auf einen Meter Tiefe ein.
Diese kleinen Trawler haben selbst kaum Tiefgang, so dass ein zu tief eingestellter Aal einfach unter dem Kiel durchlaufen würde.
Bei stärkerem Wellengang würde das Geschoss bei so geringer Tiefe regelrecht aus dem Wasser hüpfen, doch die See ist relativ ruhig diese Nacht, so dass hier keine Gefahr besteht.

”Achtung Schusslösung...Gegnerfahrt 11 Knoten...Entfernung 1050 Meter...Lage 24 Grad...Torpedogeschwindigkeit 44 Knoten...Lauftiefe 1,0 Meter...Streuung Null...

...Rohr 1...Los!”

Torpedoabschuss
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Die vorausberechnete Laufzeit des Torpedos tickt Sekunde um Sekunde herunter.
Über das Sehrohr verfolge ich den Angriff und warte auf den erlösenden Einschlag.
Doch dieser bleibt aus.
Ein weiterer Ruderschlag und Kurswechsel, des wild herumzackenden Hilfsschiffes vereitelt unseren Angriffsversuch.

Unser Torpedo läuft dem nach Backbord abdrehenden Gegner an Steuerbord vorbei
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”Verflucht...der ist zäh...
...Rohr 2 klarmachen...noch sind wir nicht fertig mit ihm...
...Ruder 15 Grad Backbord, damit wir in Schussposition bleiben.”

Es dauert, bis die Klarmeldung aus dem Torpedoraum eintrifft.
Der Brite ist inzwischen auf fast 300 Meter an unsere Position herangelaufen und sucht mit einem Suchscheinwerfer die Wasseroberfläche nach dem verräterischen Periskop eines deutschen U-Bootes ab, das er durch sein gezieltes Geschützfeuer aus über 3 Kilometer Entfernung bereits unter Wasser gezwungen hatte, um ihm mit ein paar Wasserbomben den Rest zu geben.

Nur noch 300 Meter. In wenigen Augenblicken verlieren wir unsere Schussposition für die Bugrohre. Unsere geladenen Aale brauchen 250 Meter, um nach dem Abschuss scharf zu werden.
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”Mündungsklappen Rohr 2 öffnen...

...Rohr 2...los!”

Diesmal rettet das Hilfsschiff kein Ausweichmanöver mehr...Volltreffer
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Erwischt, grinst Leutnant Schulze, als der dumpfe Klang der Torpedodetonation durchs Boot widerhallt.

Jubelrufe branden auf.
Den Männern an Bord von U-51 fällt hörbar ein Stein vom Herz.
Das auf den ersten Blick so mickrige Hilfskriegsschiff hatte uns ganz schön eingeheizt und sich mehr als gut geschlagen.

Treffer am Bug...ein etwa 5 mal 6 Meter großes Loch klafft in der Bordwand.
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Das kleine Schiff hat nach dieser massiven Beschädigung keine Chance mehr.
Innerhalb weniger Minuten läuft das Hilfsschiff über den Bug voll und zieht das Fahrzeug unerbittlich in die Tiefe.

Bug voran sinkt das britische Hilfskriegsschiff auf den Grund der Ägäis
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Am 19. Februar, um 03.05 Uhr, sinkt ein britisches Hilfskriegsschiff mit 532 BRT nach einem Torpedotreffer, ca. 15 Seemeilen westlich der Insel Ikaria. Nach dem Auftauchen Überlebende in Schlauchboot mit Segelanweisungen zur nächstgelegenen Küste und Notproviant ausgestattet.

Nach dieser glücklich ausgegangenen Begegnung nehmen wir unseren Kurs Richtung Operationsgebiet wieder auf und laufen mit 12kn Marschgeschwindigkeit unserem eigentlichen Ziel entgegen.

Fortsetzung folgt...

Stupor Mundi
05.01.10, 22:56
Puh, der hat Euch ja ganz schön eingeheizt! Und 2 Torpedos für 532 BRT sind ja auch nicht gerade sehr effizient. ;)

Gratulation übrigens zum Avatar. Ich dachte im ersten Moment, jemand anderes hätte den Post verfasst. :D

Sonic
06.01.10, 13:03
Puh, der hat Euch ja ganz schön eingeheizt! Und 2 Torpedos für 532 BRT sind ja auch nicht gerade sehr effizient. ;)

Gratulation übrigens zum Avatar. Ich dachte im ersten Moment, jemand anderes hätte den Post verfasst. :D

Danke, da ja jetzt Jedermann ein Avatar haben "muss/soll", war es wohl an der Zeit mal die gebotene Auswahl durchzustöbern.

Ob ihr es glaubt oder nicht, aber ich hatte mir in den ersten Augenblicken doch schon ernsthaft überlegt, ob ich mich nicht auf ein Überwassergefecht einlassen sollte, um Torpedos zu sparen.

Ein Glück, dass dann meine Vorsicht, was bewaffnete Schiffe angeht, seinen es nun Handelsschiffe oder auch kleinere Kriegsschiffe, auch wenn sie vielleicht nur schwach bewaffnet sind, überwogen hat.
So zielgenau, wie ich da unter Feuer lag, wäre das wohl übel ausgegangen :D

Der Monsun-Mod ist was das Schadensmodell und die Auswirkungen von Treffern am eigenen Boot angeht nicht mit dem Grundspiel SH 4 zu vergleichen, wo man mal eben mit dem Deckgeschütz ein oder zwei Zerstörer wegblasen konnte und danach nur ein paar Kratzer im Lack hatte.
So einen Versuch würde man hier im direkten Schlagabtausch keine 1-2 Minuten überleben.

Sonic
06.01.10, 16:38
Nach der glücklich ausgegangenen nächtlichen Begegnung mit dem britischen Hilfskriegsschiff laufen wir nun weiter mit 12 Knoten Geschwindigkeit auf südöstlichem Kurs unserem Operationsgebiet vor der Küste Britisch-Palästinas entgegen.

07.20 Uhr, am Morgen des 19. Februar:

Kontakt voraus!

Die Wachgänger auf der Brücke haben etwas entdeckt.
Gespannt richte ich mein Fernglas auf den Horizont, während sich U-51 weiter den gemeldeten Kontakten nähert.

Mhm...Fischer, entfährt es mir mit einem leicht enttäuscht klingenden Seufzer, als ich das Fernglas wieder absetze.

Irgendwelche Begleitschiffe sind nicht zu erkennen, meldet der II.WO, der weiter mit dem Fernglas auf der Nase, wachsam den Horizont nach möglichen ungebetenen Gästen absucht.

”Wir gehen auf Abfangkurs und sehen uns das näher an.”

Auf ein Tauchmanöver verzichte ich dieses Mal.
Außer den Fischern direkt vor uns können wir keine anderen Schiffe, geschweige denn eine bewaffnete Eskorte oder dergleichen feststellen.
Als wir dichter an den kleinen Fischereiverband heranlaufen, können wir auch die Nationalität der Fangschiffe ausmachen.

Türkischer Fischkutter
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Bei Gott, das sind Türken, stellt Leutnant Weber, der I.WO erstaunt fest, als er die gehissten roten Flaggen mit dem Halbmond in der Morgendämmerung endlich ausmachen kann.

”Was wundern sie sich so I.WO? Wir sind doch nur einen Steinwurf weit von den türkischen Hoheitsgewässern entfernt. Die betreiben genauso Fischfang wie alle anderen Küstenbewohner auch.”

Pah, Moslems. Wer nicht mal Schweinefleisch ist, dem bleibt eben nichts anderes übrig als sich mit Fisch zu begnügen, wirft Leutnant Lange, der LI abschätzig ein, erhält jedoch nicht wie von ihm erhofft eine zustimmende Antwort, sondern wird einfach ignoriert.

Passt wohl nicht so ganz in ihr Herrenmenschenkonzept, was Herr Leutnant, spöttelt nun Leutnant Schulze nun doch in Richtung LI, der mit hochrotem Kopf die Fäuste ballt, so dass man die Fingerknöchelchen förmlich knacken hört.

Ich bin in gewisser Weise froh, dass es sich um türkische Fischer handelt.
Harmlose Fischer zu versenken und einfache Leute, die nur ihrem ehrlichen seemännischen Tagwerk nachgehen um ihren Broterwerb zu bringen geht mir gegen den Strich und meine Ehre als Seemann.
Nichtsdestotrotz würden mich meine Befehle und der Gehorsam als deutscher Marineoffizier dazu zwingen auch solche Feindschiffe anzugreifen, aufzubringen oder zu versenken.
Die Türkei ist allerdings ein neutrales Land. Damit stehen die Fischkutter vor uns nicht auf unserer Abschussliste.

U-51 passiert in geringem Abstand den türkischen Fischereiverband
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”Tja, nichts für uns meine Herren. Den frischen Fisch mit denen einige schon gerechnet hatten müssen wir wohl wieder von der heutigen Speisekarte streichen und mit dem Eintopf unseres Smutjes vorlieb nehmen...

...Wir lassen sie ziehen und laufen weiter auf Generalkurs.”

Am Abend des selben Tages, gegen 21.00 Uhr erreichen wir die Südwestküste von Rhodos und laufen an dieser in einem Abstand von etwa 10 Seemeilen entlang, bevor wir anschließend weiter auf SO-Kurs weiter, grob Richtung Zypern laufen, welches wir südlich in entsprechender Entfernung hinter uns lassen wollen.
Allzu weit kommen wir diesen Abend jedoch erst einmal nicht.

Keine Stunde später, gegen 21.55 Uhr reißt der Wachruf des Ausgucks mich aus meiner geistigen Vertiefung in die Seekarten heraus und lässt mich nach oben auf die Brücke eilen.

”Schon wieder jemand der uns mitten in der Nacht ausgemacht hat und uns ans Leder will, ringe ich mir einen kleinen Witz ab, als ich durch das Turmluk auf die Brücke geklettert komme.”

Diesmal nicht Herr Kapitän. Ich fürchte aber wir sind auf alte Bekannte gestoßen oder besser gesagt deren entfernte Verwandtschaft, feixt Leutnant Schulze, der ohnehin gerade Wachdienst hatte und daher sowieso auf der Brücke zu sein hatte.

Ein ehrlicher Seufzer des Bedauerns begleitet meine nächsten Worte.

”Fischer...verflucht!”

Drei etwas größere Trawler...Hochseefischer, vielleicht aus Ägypten, Britisch Palästina oder von Zypern aus kommend. Sind hier draußen wohl auf Thunfischjagd, setzt der II.WO noch kurz dazu, um seinen Bericht zu beenden.

Wir sind bei Nacht auf einen kleinen Verband, bestehend aus drei, unter britischer Flagge fahrenden Fischtrawlern getroffen.
Sie zu entdecken war leicht.
Die Fischer gingen offenbar mehr als sorglos an ihre Arbeit heran und leuchteten, um sich die Arbeit bei Nach zu erleichtern, mit ihren Lampen und Scheinwerfern nur so herum, als wollten sie die Nacht zum Tage machen.

Verdunkelung sieht wahrlich anders aus, witzelt Leutnant Schulze noch hinterher.
Sein Fernglas braucht er längst nicht mehr, um die hell erleuchteten und wie Glühwürmchen auf den Wellen tänzelnden Fahrzeuge auszumachen, während wir selbst noch immer, wie ein schwarzer, dunkler Schatten im Hintergrund lauern, bereit zuzuschlagen.

Fortsetzung folgt...

Sonic
06.01.10, 16:50
Ich haderte in diesem Moment mit meinem Schicksal.
Noch am Morgen hatte ich mich gefreut, doch nun schien mir die launische Schicksalsgöttin einen gar üblen Streich spielen zu wollen.
Zähneknirschend gebe ich den Angriffsbefehl.

”Klar bei Deckgeschütz...Hinrichs Flak besetzen...Munitionsreserve an Deck.
Wir gehen auf Angriffskurs!”

Jawohl Herr Kapitän!

Hastig, doch routiniert und diszipliniert kommt die Geschützmannschaft auf Deck.
Deckgeschütz und Flak werden bemannt und gefechtsklar gemacht, während U-51 mit Höchstgeschwindigkeit in die noch ahnungslosen Fischer hineinprescht.

Geschütz klar, ertönt die Antwort des Geschützführers vom Vordeck herauf.

Ein Warnschuss vor den Bug des ersten Schiffes.
Wenn möglich wollen wir das ohne unnötige Opfer über die Bühne bringen.
In Gedanken setzte ich hinzu, die Briten mögen genug Verstand haben nicht die Helden spielen zu wollen.

Warnschuss
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Doch sie tun uns nicht den Gefallen, sondern lösen ihren kleinen Verband auf und stieben in alle Richtungen davon, um uns eine eventuelle Verfolgung zu erschweren.

”Verdammte Narren...zielt möglichst auf die Wasserlinie, das spart uns ein paar Eier!”

Aus kurzer Distanz eröffnen wir das Feuer auf das am nächsten liegende Schiff.

”Feuererlaubnis...Gezieltes Feuer...FEUER FREI!”

Die ersten Granaten sitzen noch zu ungenau.
Es ist eine Weile her, dass wir die Chance hatten auf unser 10,5cm Geschütz zurückzugreifen.
Die Kanoniere brauchen ein paar Salven, bis sie sich wieder warmgeschossen haben.
In diesem Augenblick bin ich ehrlich froh, dass ich mich bei unserer Begegnung mit dem Hilfsschiff nicht doch auf ein Artilleriegefecht eingelassen hatte. Wir hätten wohl mit hoher Wahrscheinlichkeit den Kürzeren gezogen.

Zu lang...
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ZU LANG...ZU LANG! Die Rohrneigung drei Grad tiefer, schreit Leutnant Schulze seinen Kanonieren zu, für die er als II.WO eigentlich verantwortlich ist.

Hinrichs an seiner leichten 20mm Zwillingsflak erledigt seine Aufgabe mit der gewohnten Präzision.
Während sich die Geschützmannschaft noch immer einschießt, macht er den Briten bereits Feuer unterm Hintern.
Auch wenn das Flakgeschütz in erster Linie zur Verteidigung gegen Luftangriffe gedacht ist, ist ihr Einsatz gegen kleinere Schiffe durchaus effektiv.

Flakfeuer
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Der Flakbeschuss zeigt Wirkung.
Flammen und Rauch schlagen empor.
Die geladenen Explosivgeschosse entfalten ihre Wirkung.

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Das erste Schiff brennt und treibt nur noch.
Ob es schon reicht, dass es sinkt ist unklar, jedoch kann es uns nicht mehr entkommen, falls wir ihm nachträglich mit ein paar gezielten Granaten den Todesstoß geben müssen.
Wir ändern unseren Kurs, um den beiden anderen Trawlern nachzujagen.

”Deckgeschütz...nehmt den vor uns unter Feuer...Hinrichs...mit der Flak auf den an Steuerbord!”

Nach knapp zehn Schuss sitzen die Granaten endlich halbwegs deckend.

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Wir umkreisen wie ein Wolf unsere Beute und hämmern mit Flak und Deckgeschütz weiter auf die britischen Schiffe ein. Deren Besatzungen scheinen, zumindest auf zwei der drei Schiffe endlich eingesehen zu haben, dass sie hier nichts mehr gewinnen können und gehen über Bord...

Flakfeuer auf treibenden Trawler
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Der letzte noch flüchtende Brite wird von unseren Sprenggranaten gestellt...
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Das als erstes unter Feuer genommene Schiff, das wir brennend und treibend zurückgelassen hatten, bedarf keiner weiteren Aufmerksamkeit mehr und sinkt, während wir die beiden anderen Schiffe beharken...

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Der letzte Trawler erweist sich als besonders hartnäckig.
Er wechselt wieder und wieder seinen Kurs, versucht uns sein schmales, schwer zu treffendes Heck zuzuwenden und seine Flanken zu schützen.

”Dichter ran...lange macht der das nicht mehr mit!”

Geschützfeuer aus kürzester Distanz
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Auch Oberbootsmann Hinrichs an der Flak unterstützt, während U-51 den langsamer werdenden Trawler umkreist. Sein Ende ist besiegelt.

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Um 22.55 Uhr, knapp eine Stunde nach Gefechtseröffnung sinkt auch der letzte der drei britischen Hochseetrawler nach heftiger, aber letztlich vergeblicher Gegenwehr.

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Im Zeitraum zwischen 22.39 Uhr und 22.55 Uhr, sinken ca. 20 Seemeilen südwestlich von Rhodos drei britische Hochseetrawler mit zusammen 1598 BRT, nach einem knapp einstündigen Artilleriegefecht. Die Insel Rhodos ist nicht weit entfernt und die überlebenden Schiffbrüchigen haben gute Chancen die Insel zu erreichen oder vorher von anderen Fischern, von denen es in dieser Gegend nur so wimmelt aufgefischt zu werden.

Fortsetzung folgt...

Sonic
07.01.10, 21:54
20.02.
Nach der Versenkung der drei britischen Hochseefischer am Abend zuvor läuft U-51 nun weiter auf SO-Kurs, auf sein Operationsgebiet vor Haifa, an der Küste Palästinas zu.
Als ich das erste Mal unsere aktuellen Einsatzorder einsah, rechnete ich mit einer vergleichsweise unspektakulären Unternehmung, die uns in ein relativ ruhiges Seegebiet führen wird.
Bislang hat sich diese Fahrt allerdings als alles andere als ruhig herausgestellt.
Schon kurz nach der Hafenausfahrt von Salamis wäre es beinahe zu einer Kollision mit einem griechischen Trawler gekommen, welche ein frühzeitiges Ende bedeutet hätte.
Nur wenige Tage auf See später, überraschte uns bei Nacht ein britisches Hilfskriegsschiff und setzte uns ordentlich zu. Auch hier ging es alles andere als beschaulich und ruhig zu.
Wir müssen weiter wachsam bleiben, dürfen uns nicht von unserer Routine und eingeübten Abläufen einlullen und unvorsichtig werden lassen, wenn wir nicht ein weiteres Mal unliebsam überrascht werden wollen.

U-51 auf Kurs ins Zielgebiet
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Gegen 03.30 Uhr Nachts können wir in der Dunkelheit erneut ein Schiff ausmachen.
Als wir näher heranlaufen, können wir den Einzelfahrer als einen türkischen Stückgutfrachter identifizieren.

Neutraler, türkischer Frachter
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“Keine Beute für uns.
Scheint so, als müssten wir unsere Aale noch etwas für uns behalten.
I.WO…wir gehen zurück auf alten Kurs.“

In den nächsten Stunden folgen wir weiter unserem eingeschlagenen Generalkurs und lassen kurz vor Mitternacht auch die Küstenlinie Zyperns hinter uns.

21.02.
Der neue Tag begrüßt uns mit herrlichstem Mittelmeerwetter.
Sonnenschein, nur eine leichte Brise und fast spiegelglattes Meer begleiten uns, als wir um 13.25 Uhr schließlich unser befohlenes Operationsgebiet vor Haifa erreichen.
Hier in diesem, uns zugewiesenen Planquadrat, soll U-51 für mindestens die nächsten 72 Stunden kreuzen und nach Möglichkeit sämtlichen potentiell feindlichen Schiffsverkehr stellen und unterbinden.

Ich lasse einen Kurs setzen, der uns in ca. 20-25km breiten, parallel zueinander verlaufenden Suchstreifen durch das gesamte Gebiet führen wird.
Mit einem Gesamtdurchmesser von 150km können wir auf diese Weise während der folgenden drei Tage das Seegebiet mehrmals nach gegnerischen Aktivitäten durchkämmen.

Palästina...wer hätte gedacht, dass uns der BdU ausgerechnet hier in diese Gegend schickt. Ägypten, Gibraltar, das ist mir schon klar, aber was sollen wir hier, fragt einer der Matrosen seinen Nebenmann, als sie gerade von ihrer beendeten Wachschicht zurückkommen und in ihre jetzt freigewordenen Kojen klettern.

Kamel und Araber ärgern wahrscheins. Ahh wos woaß na i.
De Großkopferten dahoam werdn se scho wos denga...Saukaepf, gibt ihm Obermaat Willinger in seinem urbayerischen Dialekt, der den meisten Nordlichtern an Bord von U-51 immer noch jedes Mal in den Ohren klingelt zurück.

Leutnant Schulze, der II.WO, der gerade einen Rundgang durch das Boot unternimmt und die Unterhaltung mitbekommen hat, klärt das ganze etwas auf.

In Palästina gibt’s nicht nur Araber. Da wimmelt es auch von Engländern.
Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Ende der osmanischen Oberherrschaft wurden große Gebiete in dieser Gegend hier vom Völkerbund als Mandatsgebiete unter Verwaltungshoheit der damaligen Siegermächte gestellt. In Britisch Palästina sitzen unsere Freunde die Tommys.
Weiter im Norden die Levanteküste hoch, liegt Syrien und der Libanon. Das ganze Häufchen Wüste wurde den Franzosen unterstellt. Inzwischen haben freifranzösischen Truppen dort wieder die Kontrolle übernommen.
Genau deswegen sind wir da, um den Tommys und Franzmännern auf die Finger zu klopfen...

...und natürlich Kamele und Araber ärgern, grinst Leutnant Schulze.

Wir befinden uns noch keine drei Stunden auf Patrouille, als einer der Wachgänger einen Sichtkontakt meldet.
Eine einzelne Rauchfahne Backbord querab.
Ich lasse den Kurs ändern, um das gemeldete Schiff abzufangen.
Getaucht nähern wir uns schließlich dem eigentlichen Ziel.

Über das ausgefahrene Sehrohr versuche ich, als wir dicht genug sind, das Schiff vor uns zu identifizieren und seine Nationalität festzustellen, was sich auf den ersten Blick, als gar nicht so einfach herausstellt.

”Hmm...ein Küstenfrachter, und was für ein alter verrosteter Kahn, so viel ist klar, aber welche Nationalität...mhm...ah...hier Republik Syrien...aktuell unter freifranzösischer Besatzung.”

Erst ein Nachschlagen im Erkennungshandbuch hilft mir etwas auf die Sprünge.
Solche Exoten laufen einem als deutschem U-Bootkapitän nicht jeden Tag über den Weg, so dass ich lieber einmal mehr in den Unterlagen blättere.

Syrischer Küstenfrachter. Ein ziemlich angegammelter und heruntergekommener Kahn.
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”Meine Herren, dass die so was überhaupt noch auf See lassen.
Der scheint nur noch von seinem eigenen Rost zusammengehalten zu werden...

...Kommandant an Bugtorpedoraum...Rohr 1 klar zum Unterwasserschuss...
...ein einziger Aal sollte für den Seelenverkäufer reichen.”

Die Klarmeldung aus dem Torpedoraum trifft ein.
Rohr 1 feuerbereit!

”Mündungsklappen öffnen...

...Rohr 1...los!”

Aus gut 1100 Metern setzen wir unseren Torpedo ab.
Leutnant Lange stoppt die Laufzeit mit seiner Stoppuhr mit.

Jetzt muss er nur noch BUMM machen, witzelt Schulze vorlaut drein, während der LI die Sekunden runterbetet.

Torpedo unterwegs...auf der Stoppuhr verrinnen die Sekunden bis zum berechneten Einschlag
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Torpedotreffer!

Ein sauberer Treffer auf Bughöhe, kurz vor der Brücke
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Der eine, gut platzierte Treffer ist für den rostigen Syrer mehr als genug.
Schnell beginnt das alte Schiff seinen vollaufenden Bug zu senken und schließlich immer schneller zu sinken.

Bug voran versinkt der syrische Küstenfrachter “El Walid”
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Um 16.43 Uhr, elf Minuten nach dem entscheidenden Treffer, sinkt der syrische Küstenfrachter “El Walid” mit 1859 BRT, ca. 50 Seemeilen westlich von Haifa, nach einem Torpedotreffer. Keine Überlebenden gesichtet.

Fortsetzung folgt...

Blastwarrior
08.01.10, 00:06
der arme Torpedo der für sowas verschwendet wurde :tongue:

Silece
08.01.10, 09:17
Wäre das nicht eher ein Fall für die Kanone gewesen?

Derfflinger
08.01.10, 12:03
In Palästina gibt’s nicht nur Araber. Da wimmelt es auch von Engländern.
Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Ende der osmanischen Oberherrschaft wurden große Gebiete in dieser Gegend hier vom Völkerbund als Mandatsgebiete unter Verwaltungshoheit der damaligen Siegermächte gestellt.

Müsste da nicht Erster Weltkrieg stehen? :D

Sonic
08.01.10, 15:57
Wäre das nicht eher ein Fall für die Kanone gewesen?

Eigentlich schon, allerdings hat mich das Gefecht mit den drei Trawlern sehr viele Granaten gekostet, mieser Trefferquote sei Dank.
Ich war mir keineswegs sicher, dass die verbliebenen Granaten wirklich ausreichen, um den klapprigen Syrer sicher auf Grund legen zu können.
Es wäre doppelt ärgerlich gewesen, wenn ich dann trotzdem noch einen Torpedo als Fangschuss hätte hinterhersetzen müssen.

Die restlichen Granaten hebe ich mir für ein kleineres Ziel auf (unter 1000 BRT) oder, um einem angeschossenen Schiff den Rest zu geben, wenn der erste Aal nicht reicht.


Müsste da nicht Erster Weltkrieg stehen? :D

Mhm...ja müsste^^
Und jetzt tut es das auch.
Danke für den Hinweis :D

Sonic
08.01.10, 17:25
Nach erfolgreicher Versenkung des syrischen Frachters „El Walid“ nehmen wir unseren Patrouillenkurs wieder auf und durchstreifen das Einsatzgebiet weiter nach feindlichen Schiffsaktivitäten.
Unser Suchkurs führt uns dabei in den Abendstunden des 21. Februar bis dicht unter die sandige Küste Palästinas und nur wenige Seemeilen an Haifa heran.

19.05 Uhr

Schiff in Sicht! Einzelne Rauchfahne an Steuerbord…045 Grad, schreit einer der Wachgänger durch das offene Turmluk nach unten in die Zentrale, wo ich gerade zusammen mit Leutnant Weber, dem I.WO über den Navigationskarten brüte, um das Suchmuster für den folgenden Tag zu besprechen.

Als ich alles stehen und liegen lasse und oben auf der Brücke ankomme, reicht mir einer der Männer sofort sein Fernglas und zeigt mit ausgestrecktem Arm in die Richtung des entdeckten Ziels.

“Auf die Entfernung und bei der zunehmenden Dunkelheit nur schwer zu sagen, wer oder was das ist. Wir müssen dichter ran…I.WO…Abfangkurs…beide Maschinen AK.
Ich möchte hier direkt vor Haifa nicht länger als unbedingt nötig herumdümpeln.“

Knapp 20 Minuten später sind wir so dicht herangelaufen, dass wir das Schiff identifizieren können. Noch bevor wir der gegnerischen Besatzung die Gelegenheit geben, uns entdecken und möglicherweise Abdrehen oder sogar selbst angreifen zu können, gehen wir auf Sehrohrtiefe, um das Boot in Schussposition zu bringen.
Beim Nachschlagen im Erkennungshandbuch, entpuppt sich unser Ziel als ägyptischer Frachtdampfer.

Ein Dampfer unter königlich ägyptischer Flagge
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”Zeit für eine kleine Premiere Männer.
Wir werden bei der Gelegenheit einmal einen der Magnet-, statt unserer üblichen Aufschlagszünder testen.”

Die Dinger sind immer noch nicht voll ausgereift Herr Kapitän.
Manchmal lösen sie zu früh aus, manchmal zu spät oder überhaupt nicht.
Wenn man Pech hat versenken wir auf die Weise einen ganzen Fächerschuss...alles Blindgänger...naja sind ja nicht meine Steuergelder, nicht wahr, wirft Leutnant Schulze bedenkend ein und kann sich einen kleinen Scherz am Ende doch nicht verkneifen.

Aber wenn der Torpedo passt, dann ist diese Zündmethode wesentlich effektiver und letztlich torpedosparender, als die herkömmliche Variante, mischt sich Leutnant Lange der LI ein.

AHHH...unser Torpedoexperte in spe hat gesprochen.
WENN sie hochgehen Herr Leutnant, wenn sie denn hochgehen, bis dahin sollten sie sich vielleicht lieber um ihre Maschinen kümmern und ihre Nase von den Aalen fernhalten, spöttelt Schulze zurück.

”Die Technik mag noch immer ihre Kinderkrankheiten haben. Umso mehr ein Grund sie einmal zu testen. Optionen zu haben, zwischen denen man wählen kann, kann eines Tages Gold wert sein.
Wir versuchen den Magnetzünder...Rohr 1 klarmachen!”

Jawohl Herr Kapitän, kommt von den anderen wie aus einem Munde.

Im Gegensatz zur Zündung mittels Aufschlagzünder, bei welcher der Torpedo direkt gegen die Bordwand des gegnerischen Schiffes schlägt und dadurch den Zünder, welcher den Sprengkopf detonieren lässt auslöst, gibt es beim Einsatz von Magnetzündern, im Normalfall keinen direkten Kontakt zwischen Torpedo und Schiffsrumpf.
Das Geschoss wird i.d.R. so eingestellt, dass es knapp unter dem Rumpf des gegnerischen Schiffes hindurchläuft. Bei entsprechender Annäherung an das Ziel soll der Torpedo, im Idealfall direkt unterhalb des Schiffskiels, vom eingesetzten Magnetzünder, welcher auf die typischen Veränderungen des Erdmagnetfeldes reagiert, welches die Stahlmasse eines Schiffes verursacht, erfolgreich zur Explosion gebracht werden. Wenn der Torpedo unter dem Kiel des Schiffes explodiert, wird durch die Detonation unter dem Schiff, eine sich ausdehnende Gasblase geschaffen. Das Schiff verliert zeitweise seinen natürlichen Auftrieb und bricht bestenfalls auseinander. Je mittiger der Torpedo detoniert, desto effektiver. Ein tödlicher Torpedotreffer.

Rohr 1 bereit!

Zum im Erkennungshandbuch angegebenen Tiefgang dieses Schiffstyps geben wir bei den Torpedoeinstellungen noch einen halben Meter dazu. Zuviel darf es nicht sein, da sonst der empfindliche Zünder nicht mehr reagieren würde.
Insbesondere bei starkem Seegang, der das Zielschiff ständig hebt und senkt ist ein sicherer Treffer schwer zu erreichen, so dass man mit den verlässlicheren Aufschlagszündern besser fährt. Doch die See ist ruhig. Idealbedingungen für unseren Torpedotest.

”Mündungsklappen öffnen...

...Rohr 1...los!”

50.000 Reichsmark...da gehen sie dahin, witzelt der II.WO, als der Torpedo das Rohr verlässt.

Den ägyptischen Dampfer zu treffen ist keine Kunst.
Aus gut 600 Metern hat er keine Chance noch zu reagieren, selbst wenn man an Bord in der Dunkelheit die Blasenspur des anlaufenden Torpedos entdecken würde.

Torpedo nähert sich der Unterseite des Schiffsrumpfes...
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...und detoniert direkt unterhalb des Kiels
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”Volltreffer!”

Der LI kann sich nun seinerseits sein triumphierendes Siegergrinsen gegenüber Leutnant Schulze nicht verkneifen und zeigt diesem die Zähne.

Auf gute deutsche Wertarbeit ist eben Verlass, nicht wahr II.WO?!

Meinen Glückwunsch Lange...Verzeihung...Herr Leutnant.
Da haben sie heute Abend ja zur Abwechslung mal etwas Positives in ihr kleines, schwarzes Notizbüchlein zu schreiben, spöttelt Schulze ungeniert zurück und fängt sich einen vernichtenden Blick des LI’s ein, dessen eigenes, überhebliches Lächeln in diesem Moment zu Eis erstarrt.

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Der Treffer hat den Kiel des Ägypters gebrochen und den gesamten Schiffsboden meterweit aufgerissen, auch wenn das Schiff selbst noch an einem Stück bleibt.
Dennoch ein vernichtender Schaden.

Schnell und gleichmäßig beginnt der Dampfer zu sinken
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Keine fünf Minuten nach der Detonation des Torpedos, wird das Schiff von den Wellen verschluckt.

Um 19.33 Uhr sinkt der königlich ägyptische Frachtdampfer “Almaida” mit 1854 BRT, nach einem Torpedotreffer ca. 20 Seemeilen vor der Hafenstadt Haifa/Palästina.

Nach dem erfolgreich verlaufenen “Zündtest” kehren wir an die Wasseroberfläche zurück und nehmen unseren Suchkurs durch das Patrouillengebiet mit 12 Knoten Marschgeschwindigkeit wieder auf.
Nach den letzten beiden Angriffen und Versenkungen, unmittelbar vor Haifa, ändere ich allerdings das Suchmuster ab, um uns aus der unmittelbaren Umgebung zu bringen. Das Verschwinden der beiden Schiffe dürfte nicht lange unentdeckt bleiben.

Fortsetzung folgt...

Cerreal
08.01.10, 17:33
Das war ein klasse Schuß. Vielleicht sehen wir ja hier noch einen Genickbrecher :D

sato
08.01.10, 18:33
auf dieser Feindfahrt läuft euch ja ziehmlich viel vor die rohre! Hoffentlich habt ihr noch aale wenn ihr im zielgebiet ankommt ;) gibt ja nicht viele Möglichkeiten des aufstockens oder kann man in der Türkei handeln?

Sonic
08.01.10, 19:23
Leider nein.
Wir müssen mit dem auskommen, was wir haben.
Das Zielgebiet haben wir ja glücklicherweise inzwischen erreicht.

AG_Wittmann
08.01.10, 23:21
Das Schiff verliert den Auftrieb nicht, das Effektive an solch einer Methode ist das Wasser selbst, wenn der Torpedo explodiert, verdrängen die Explosionsgase das Wasser und reißen den Kiel auf und jetzt kommt das Feine an der Sache.

Wasser mag keine Löcher oder Blasen, also drängt es mit aller Macht in die Blase, wo zuvor die Explosiongase waren und drischt mit einer solchen Wucht hinein, dass es glatt zu einer zweiten "Explosion" kommt, welche den aufgerissenen Rumpf noch weiter aufreißt. Das ist, als würde ein tonnenschwerer Zylinder mit wenigen Metern Durchmesser von unten in den Kiel stampfen. Ungefähr so wie meine Signatur es beschreibt.

Kann man prima in der Badewanne nachmachen, die flache Hand auf die Oberfläche legen und dann ruckartig ca. 15 cm tief ins Wasser drücken, wenn man es richtig macht, spritzt das zurückschießende Wasser bis an die Decke :D Und die ganz Mutigen halten dabei ihren Kopf über der Hand, aber Vorsicht, es spritzt ziemlich kräftig ins Gesicht.

Sonic
09.01.10, 13:56
22.02. - 23.02.
In den beiden folgenden Tagen durchkreuzen wir weiter unser Patrouillengebiet vor Palästina auf der Suche nach feindlichen Schiffsaktivitäten.
Nach den beiden Versenkungen der Vortage vor Haifa, scheint dieses Seegebiet jetzt allerdings wie leergefegt zu sein.
Gut möglich, dass sich herumgesprochen hat, dass ein deutsches U-Boot vor Palästina die Gewässer unsicher macht und das Gebiet nun nach Möglichkeit gemieden wird, bis sich die Lage wieder beruhigt hat.
Weitere Kontakte können wir in diesen Tagen jedoch keine ausmachen.

U-51 kreuzt vor der Küste Britisch Palästinas
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24.02.
Unser letzter Patrouillentag hat begonnen, doch auch er sollte so enden, wie die Tage zuvor.
Kein Schiff, kein Flugzeug, absolut gar Nichts so weit das Auge reicht.

Der Stimmung unter der Besatzung tut dies keinen großen Abbruch.
Fast alle an Bord von U-51 hatten zu Anfang dieser Unternehmung damit gerechnet, ohnehin mit leeren Händen den Rückmarsch anzutreten, nachdem sie das erste Mal von unserem Einsatzgebiet gehört hatten.
Mit größeren Erfolgen hatte wohl niemand gerechnet.
Inzwischen, nachdem wir bereits fünf Feindschiffe erfolgreich versenken konnten, zwei davon im eigentlichen Zielgebiet, sind die Männer mehr als zufrieden mit der für sie unerwarteten Ausbeute, auch wenn es durchgehend eher kleinere Schiffe waren, was die Tonnage betrifft.

Um 13.30 Uhr wird schließlich unsere Patrouille offiziell als erfolgreich abgeschlossen im Logbuch eingetragen.

Logbucheintrag Korvettenkapitän Willhelm Paulsen, Kommandant U-51:

Haben heute, am frühen Nachmittag unsere dreitägige Kriegspatrouille vor der Küste Britisch Palästinas, wie befohlen abgeschlossen.
Der syrische Küstenfrachter “El Walid” und der königlich ägyptische Dampfer “Almaida” konnten während dieser Zeit vor Haifa durch Torpedoeinsatz erfolgreich angegriffen und versenkt werden.

P.S. Ich habe bei dieser Gelegenheit den Umgang und Einsatz der magnetischen Zündvorrichtungen erproben lassen. Bislang habe ich weitestgehend auf die bewährten und zuverlässigeren Aufschlagszünder gesetzt, sind doch die Magnetzünder noch immer nicht voll ausgereift, auch wenn die technische Abteilung versichert, die letzten Fehler bald ausgemerzt zu haben. Der Test zumindest verlief erfolgreich. Sollte in den nächsten Monaten die Zuverlässigkeit weiter gesteigert werden, werden wir in Zukunft situationsbedingt vermehrt auf diese Variante zurückgreifen können.

P.P.S. Nach Abschluss unserer Patrouille haben wir auf Anfrage keine weiteren Befehle erhalten. Es wurde uns freigestellt zum Stützpunkt zurückzukehren oder auf freier Jagd die Unternehmung auszudehnen.
Noch haben wir ausreichend Treibstoff und scharfe Torpedos in den Rohren, die ich ungern wieder mit nach Hause bringen würde.

Nachdem unsere Patrouille erfolgreich abgeschlossen ist, habe ich die Führungsoffiziere in der Zentrale zusammengerufen, um sie über meine weiteren Pläne zu informieren.

Das lief ja doch besser als erwartet Herr Kapitän. Ich hätte drauf gewettet, dass wir diesmal so ziemlich leer ausgehen. Und jetzt? Ab nach Hause, will Leutnant Weber, der I.WO wissen.

”Noch nicht ganz. Wir haben noch ausreichend große Brennstoffreserven, um unseren Rückmarsch etwas auszudehnen und unterwegs noch den ein oder anderen Abnehmer für unsere explosive Fracht zu finden.
Statt direkt nach Salamis zurückzulaufen, schlagen wir einen nördlichen Kurs ein.
Ich beabsichtige mit U-51 die Levanteküste hinaufzulaufen. Palästina, Libanon, Syrien, östlich an Zypern vorbei, anschließend auf Westkurs parallel zur türkischen Küste wieder zurück in die Adria und dann erst weiter nach Salamis.”

Die Leutnants Weber, Schulze und Lange verfolgen über die ausgebreitete Seekarte gebeugt, wie ich mit dem Finger den groben Kursverlauf abfahre.

Eine große Runde um den Block, grinst Leutnant Schulze.

Mit 12kn Marschgeschwindigkeit machen wir uns auf den Weg und lassen unser ehemaliges Einsatzgebiet hinter uns zurück, um während unseres ausgedehnten Rückmarsches noch auf weitere Beutejagd zu gehen.

25.02.
Einen ganzen weiteren Tag lang bleibt es ruhig.
Nur das gleichförmige Rauschen der Wellen und das stumpfe Stampfen der Dieselmaschine begleitet uns in dieser Zeit. Gelegentlich, wenn wir etwas dichter unter Land geraten, lassen sich auch vereinzelt ein paar Seemöwen blicken.
Wir lassen Palästina, den Libanon und schließlich auch Syrien hinter uns, bevor wir unseren Kurs gen Westen, entlang der türkischen Küste weiterführen.

Um 15.15 Uhr, auf Höhe des türkischen Mersin ist es endlich soweit.

SCHIFF GESICHTET ...auf 040 Grad Steuerbord, kommt die Meldung von der Brücke.

Wir gehen auf Abfangkurs.
Beide Dieselmaschinen laufen auf äußerster Kraft, um uns rechtzeitig in eine möglichst gute Angriffsposition zu bringen.
Noch bevor wir zu dicht an das am fernen Horizont ausgemachte Schiff herankommen, lasse ich auf Sehrohrtiefe abtauchen.
Die See ist heute sehr ruhig und es herrscht ausgezeichnete Sicht.
Eine frühzeitige Entdeckung will ich nach Möglichkeit verhindern.

Knapp 20 Minuten später liegen wir getaucht auf der Lauer, im 90 Gradwinkel zum Kurs des gesichteten Schiffes. Der Sonarmaat hält die Horchpeilung und meldet jede Kursänderung, damit wir unsere relative Position zum Ziel anpassen können, wenn nötig.
Doch dazu kommt es nicht.
Das Schiff, das ich inzwischen über das ausgefahrene Periskop als kleinen Küstenfrachter unter britisch-palästinensischer Flagge identifiziert habe, macht keine Anstalten von seinem Generalkurs abzuweichen, sondern läuft stur geradeaus.

Britisch-palästinensischer Küstenfrachter
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”Nun sieh sich mal einer an, wie sorglos die da herumdümpeln.
Kein Zacken, gar nichts. Die haben wirklich die Ruhe weg.”

Die rechnen wohl nicht damit, dass gerade hier ein böser, hungriger, deutscher Wolf nur darauf wartet, ein harmloses Lämmchen zu reißen, witzelt der II.WO mit einem Grinsen im Gesicht.

”Soll uns recht sein...das macht es einfacher für uns.
I.WO...kleine Fahrt...Steuermann...2 Strich nach Backbord drehen...

...Rohr 1 klarmachen...

...Mündungsklappen öffnen...

...Rohr 1...los!”

Aus gut 1000 Metern Schussentfernung rast unser Torpedo auf sein anvisiertes Ziel zu.
Doch ganz so schläfrig und unachtsam, wie wir gehofft hatten, ist man auf dem Küstenfrachter offenbar doch nicht.

”Verdammt...die drehen ab...verflucht, die haben die Blasenspur gesehen und machen sich jetzt klein...der geht daneben...

...Rohr 2 bewässern...den holen wir uns noch.
E-Maschinen AK voraus...Ruder 20 Grad Backbord...den lassen wir nicht so leicht von der Angel.”

Der erste Torpedo geht daneben und läuft knapp am Heck des Schiffes vorbei.
Jetzt ist man auf dem Frachter gewarnt und doppelt wachsam und verfällt sofort in einen Zickzackkurs, um uns das Anpeilen und das Vorausberechnen des Kurses möglichst schwer zu machen.
Dichter ran ist jetzt das Wichtigste.
Je näher wir sind, desto geringer die Torpedolaufzeit und desto geringer die Reaktionszeit des jetzt erst recht aufgeschreckten Gegners.

Rohr 2 klar!

Die neue Schusslösung steht...die Mündungsklappen sind geöffnet...

”Achtung...Rohr 2...los...und wehe der sitzt nicht!”


Wieder versucht der Frachter auszuweichen, doch diesmal ist unser Aal zu schnell für ihn, die Schussentfernung zu gering...Treffer...mitten in die Ruderanlage.
Ein ungeplanter Treffer, hatten wir den Einschlag doch mittig setzen wollen.

Treffer in die Ruderanlage
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Der Frachter verliert sofort an Fahrt.
Offenbar hat es Schraube und Ruderanlage schwer erwischt.
Das Schiff treibt nur noch dahin, macht aber keine eigene Fahrt mehr.
Dennoch war der Treffer offenbar nicht tödlich, denn das Schiff weigert sich standhaft zu sinken.
Nachdem das Schiff mit zerstörter Antriebs- und Ruderanlage manövrierunfähig ist und uns nicht entkommen kann, etscheide ich darauf, getaucht zu warten, ob das Schiff sinken wird. Doch auch nach fast einer halben Stunde treibt das Schiff noch immer stabil.

”Es reicht...AUFTAUCHEN...wir geben dem angeschossenen Kahn mit unseren letzten Granaten den Rest!”

Weitere 20 Minuten und etwa 30 Granaten später gibt der zähe Frachter endlich auf und versinkt im Mittelmeer.
Die Frachterbesatzung hatte die Zeit nach dem ersten Treffer, bis zu unserem Auftauchen bereits genutzt, um ihr Schiff aufzugeben und sich in einem Rettungsboot abzusetzen.

Um 16.22 Uhr sinkt der britisch-palästinensische Küstenfrachter “Jeowin” mit 1859 BRT, nach einem Torpedotreffer in die Ruderanlage und 30 Schuss aus dem Deckgeschütz, ca. 30 Seemeilen südwestlich von Mersin.

Fortsetzung folgt...

G.L.vonBlücher
09.01.10, 14:01
Gratulation, auch wenn es Euch nicht so leicht gelang den Feind zu schlagen wie erhofft. Aber nur weiter so!

Sonic
09.01.10, 14:10
Gratulation, auch wenn es Euch nicht so leicht gelang den Feind zu schlagen wie erhofft. Aber nur weiter so!

Herzlichen Dank und gleichzeitig eine kleine Entschuldigung, an die versammelte werte Leserschaft.

Eigentlich sollte es auch noch ein paar Bilder vom Überwasserangriff mit dem Deckgeschütz geben, aber wie ihr seht, seht ihr in diesem Fall nichts.
Tja...das kommt nun davon, wenn man in stockfinsterer Nacht weiterspielt und bei der Gelegenheit die falschen Tasten auf der Tastatur erwischt.

Mea culpa :(

G.L.vonBlücher
09.01.10, 14:14
Nehmt es nicht so schwer. So hoffen wir doch aber das noch viele weitere Opfer vor eure Flinte laufen und uns deren Untergang mit einigen Bildern zur Erbauung gereichen mag.

Sonic
10.01.10, 13:39
Gestern Abend habe ich noch die aktuelle Fahrt zu Ende gespielt, so dass ihr euch jetzt auf den Rest der 18. Feindfahrt von U-51 unter Korvettenkapitän Willhelm Paulsen freuen könnt.

Hier das erste von zwei Updates.
Das zweite kommt auch gleich, ich muss nur noch die Bilder verlinken und noch einmal korrekturlesen.

Viel Spaß :)

Sonic
10.01.10, 13:44
Nach der deutlich aufwendigeren Versenkung des britisch-palästinensischen Küstenfrachters “Jeowin” vor Mersin, setzen wir unseren ausgedehnten Rückmarsch entlang der türkischen Küste weiter fort.

26.02.
Das Jagdglück scheint uns auf dieser Fahrt wirklich hold zu sein, auch wenn es bislang hauptsächlich kleinere Schiffe waren, die uns vor die Rohre liefen.
Knapp 20 Stunden nach Versenkung der “Jeowin” sichtet einer der Wachgänger ein weiteres Schiff am Horizont.

Rauchfahne Backbord querab, auf 285 Grad.

Sofort werden alle Ferngläser auf die angegebene Stelle ausgerichtet und jeder Mann auf der Brücke versucht einen Blick zu erhaschen.

Ein Handelsschiff, so viel ist klar...für ein Kriegsschiff scheinen mir die da drüben etwas zu gemächlich unterwegs zu sein, meint Leutnant Schulze, der II.WO.

”Gut möglich, aber nur ins Blaue zu raten bringt uns nicht weiter.
Wir gehen näher ran...I.WO...ABFANGKURS!”

Getaucht nähern wir uns dem gesichteten Schiff an.
Da es nur sehr langsam unterwegs zu sein scheint, haben wir keine großen Schwierigkeiten auch auf Tauchfahrt in eine günstige Schussposition zu kommen, auch wenn wir dazu die E-Maschinen auf Höchstleistung laufen lassen müssen. Trotzdem haben wir ausreichend Zeit, um U-51 für einen Schuss aus dem Heckrohr auszurichten.

”Sehrohr ausfahren...sehen wir uns den vermeintlichen Handelsdampfer des II.WO’s mal genauer an.”

Britisch Palästinensischer Frachter
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Auf die Augen des II.WO war wie immer Verlass.
Ein Frachter, wie vermutet.

”Wieder einer unter der Flagge des britisch palästinensischen Mandatsgebietes.
Irgendwas zwischen zwei- und dreitausend Tonnen schätze ich.
Der ist aber schon ein gutes Stückchen von zu Hause entfernt...”

Ich fürchte so schnell wird er seine Heimat auch nicht widersehen, grinst Leutnant Schulze hinterhältig.

”Das fürchte ich auch...das fürchte ich auch.
Hmm...soweit ich das ausmachen kann, scheint der Frachter unbewaffnet zu sein...eigentlich ein schönes Ziel für das 10,5er.
Wie sieht es mit der Munition dafür aus...II.WO?”

Leutnant Schulze schüttelt nur kurz den Kopf.

Reicht nicht Herr Kapitän. Nach den drei Hochseetrawlern und den Gnadenschüssen gestern haben wir nur noch etwa 20 Granaten. Wenn nicht jede davon perfekt sitzt, wird das wohl nichts, meint der II.WO.

”Dann hilft es nichts...es muss ein Aal dranglauben.
Kommandant an Hecktorpedoraum...Rohr 5 klar zum Unterwasserschuss!”

Auch unsere Torpedomixer im achteren Torpedoraum sollen nun noch etwas Arbeit bekommen, hatte doch bislang auf dieser Fahrt nur der Bugraum wirklich gut zu tun.
Während ich letzte Korrekturen vornehme, trudelt die Bereitschaftsmeldung aus dem Torpedoraum ein.

”Mündungsklappe öffnen...

...Rohr 5...los!”

Aus knapp 900 Metern feuern wir unseren Hecktorpedo.
Der LI stoppt die Laufzeit bis zum Einschlag mit.
Wieder ein Fehlschuss, wie beim letzten Angriff ist das Letzte, was ich mir jetzt wünsche.

Noch 20 Sekunden bis Einschlag...15...10...5...0...TREFFER!

Torpedoeinschlag knapp hinter den Brückenaufbauten
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Ein paar Jubelrufe branden kurz auf.
Auch die Mannschaft freut sich sichtlich, dass es dieses Mal gleich im ersten Anlauf geklappt hat.

SSCCCHHHTTT...Ruhe im Boot, herrscht Leutnant Schulze die Männer an, obwohl er noch Augenblicke vorher einer der lautesten Schreier gewesen ist.
Erstmal abwarten, ob der eine gereicht hat...dann könnt ihr jubeln.

Bereits unmittelbar nach dem Einschlag können wir über das Hydrophon erste Sinkgeräusche vernehmen.
Wasser schießt in den Rumpf des Frachters...
Abteilung für Abteilung wird überflutet...
Die Maschinen setzten aus...
Das immer währende, monotone Schraubengeräusch verstummt...
Die ersten Schotten brechen...

Der eine Torpedotreffer sollte gereicht haben.

Über das getroffene Heck, in das hunderte Tonnen von Meerwasser drängen und es unweigerlich nach unten ziehen, beginnt der Frachter zu sinken
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Gegen 11.35 Uhr sinkt der britisch palästinensische Frachter “Sirion” mit 2431 BRT, ca. 80 Seemeilen vor Antalya, nach einem einzelnen Torpedotreffer aus dem Heckrohr.

Fortsetzung folgt...

Sonic
10.01.10, 13:51
Nach dem Untergang des Frachters tauchen wir wieder auf und setzen unseren Rückmarsch Richtung Ägäis weiter fort.
Um eine möglichst große Entfernung zwischen uns und den letzten beiden Versenkungsorten zu schaffen und so möglicher britischer Gegenmaßnahmen nach Möglichkeit zu entgehen, laufen wir in den folgenden Stunden mit AK ab, bevor uns am Abend die einsetzende Dämmerung umfängt und schließlich die schützende Nacht verschlingt.

27.02. - 28.02.
Die letzten Tage dieser Unternehmung verlaufen weitestgehend ereignisarm.
Auch wenn unsere Wachmannschaften motiviert Augen und Ohren offenhalten, gelingt es uns doch nicht mehr, weitere Einheiten aufzuspüren.

Am Morgen des 27. Februars, gegen 09.40 Uhr, passieren wir schließlich die Südwestküste von Rhodos. Von hier aus laufen wir weiter in NW-Richtung, weiter durch das Inselgewirr der Ägäis, zurück nach Salamis.

U-51 vor Rhodos
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Am nächsten Tag, läuft uns dann doch noch ein Schiff zwischen den ägäischen Inseln über den Weg.
Doch das ausgemachte Schiff entpuppt sich schnell als ein harmloses, kleines, griechisches Küstenmotorschiff. Kein Ziel für uns.

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Wenige Stunden später erreichen wir schließlich die Bucht von Salamis und laufen um 15.50 Uhr in den dahinter liegenden Hafen ein.
Die 18. Feindfahrt von U-51 unter Korvettenkapitän Willhelm Paulsen geht damit zu Ende.

U-51 läuft in den Hafen von Salamis ein
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Ergebnis
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Ein Ergebnis mit Licht und Schatten.
Die stolze Zahl von acht gegnerischen Schiffen geht diesmal auf das Konto von U-51.
Dennoch waren es hauptsächlich kleinere Schiffe mit relativ geringer Tonnagezahl.
Das Ergebnis von “nur” 10133 BRT versenkten Schiffsraumes trübt etwas die Freude.
Andererseits hatten die meisten Besatzungsmitglieder von U-51 bei diesem Einsatzgebiet mit deutlich weniger Erfolgen gerechnet.

Am Abend sitze ich zusammen mit Leutnant Weber, einer lieb gewonnenen Tradition und Gewohnheit folgend, bei einem gemeinsamen Drink zusammen.

”Wenigstens ein Gutes hat dieses trostlose, heruntergekommene Fleckchen von Salamis.”

Leutnant Weber sieht mich fragend an, als wir an der Bar des Offizierscasinos nicht unser erstes Glas an diesem Abend leeren.

Was meinst du Willhelm?

”Keiner von den verdammten Lamettaträgern verirrt sich hierher. Kein großes Brimborium. Alles viel ruhiger und entspannter. So schön es auch in Kiel oder St. Nazaire war, aber diese Ruhe hier, vor dem üblichen Affenzirkus wird mir mit Sicherheit fehlen.”

Der I.WO rutscht jetzt nervös auf seinem Hocker herum und setzt sein Glas auf dem Tresen des Offizierscasinos ab, um weiter nachzubohren.

Mensch Willhelm. Was ist denn los? Was meinst du mit “diese Ruhe wird mir fehlen”, was ist da im Busch? Jetzt lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen.

Ich nehme noch einen kräftigen Schluck, bevor ich mit den Neuigkeiten rausrücke.

Versetzungsoption nach La Spezia/Italien
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”Wir werden verlegt Manfred!
Der BdU schickt uns ins westliche Mittelmeer, nach La Spezia in Italien.
Verstärkte Angriffe auf Versorgungskonvois und Geleitzüge zwischen Gibraltar und Malta hat man bei den Schreibtischtätern in der Seekriegsleitung und beim BdU wohl im Sinn.
Es gibt schon Gerüchte, dass in nächster Zeit die 23. U-Flottille hier in Salamis aufgelöst und alle Boote, so wie wir bereits jetzt, zur 29. Flottille nach La Spezia überstellt werden.”

Dann bilden wir wohl nur die Vorhut, stellt Leutnant Weber trocken fest.

”Sieht wohl ganz danach aus.
Prost Manfred...auf die Lamettahengste, Schreibtischtäter und wie sie alle heißen...mögen sie alle in ihrem Wahnwitz ersaufen!”

Amen!

Hohenlohe
10.01.10, 15:36
Wir gratulieren zu eurer Verlegung, werter Paulsen...äh...Sonic und wünschen euch auch weiterhin alles Gute und viel Erfolg mit euren Aalen.

herzliche grüsse

Hohenlohe, der sich schon aufs nächste Update freut...*lächel*:D:smoke:

thrawn
10.01.10, 22:11
Auch wir gratulieren zu Eurer Verlegung. :prost:
Mögen Träger, Schlachtschiffe und Frachter in Massen vor Eure Rohre kommen.

Sonic
11.01.10, 19:55
Es ist der 19. April 1942.

Die griechische Insel Salamis vor den Toren Athens und die Ägäis liegen endlich hinter uns.
U-51 wurde nach Abschluss der letzten Unternehmung von der 23. U-Bootflottille auf Salamis zur 29. Flottille nach La Spezia/Italien verlegt.

Neue Einsatzorder
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Geleitzug- und Konvoioperationen vor der marokkanischen Küste.

Am Tag vor dem Auslaufen treffe ich mich zusammen mit den Führungsoffizieren, Leutnant Weber (I.WO), Leutnant Schulze (II.WO) und Leutnant Lange (LI) zum gemeinsamen Mittagessen im Casino des italienischen Marinestützpunktes, um bei dieser Gelegenheit die neuen Befehle zu besprechen.

Nun Herr Kapitän, was sagen sie. Ein richtig schönes Fleckchen Erde dieses Italien nicht wahr. Hier kann man sich’s wahrlich gut gehen lassen. Gutes Essen, ausgezeichneter Wein…knackige Italienerinnen…echte Rasseweiber, schwärmt Leutnant Schulze anzüglich, während er sich seine Pasta schmecken lässt.

Zumindest scheint hier deutlich mehr los zu sein, als in diesem Nest von Salamis. Da haben sich ja wirklich Hund und Katze gute Nacht gesagt, meint Leutnant Weber zufrieden.

Nunja, mir soll es Recht sein. Deutschland braucht hier im westlichen Mittelmeer jede verfügbare Einheit, um endlich die Entscheidung um Malta zu unseren Gunsten herbeizuführen. Lange werden diese arroganten Briten sich nicht mehr auf diesem Felsen im Mittelmeer halten können. Unsere U-Boote werden ihnen den Nachschub abschneiden und die Luftwaffe sie sturmreif bomben, bis uns die Insel wie eine überreife Frucht in die Hände fällt. Mit Malta in deutscher Hand treiben wir die Briten zurück bis nach Gibraltar und anschließend zurück in den Atlantik, bis…

Der LI hat sich in Rage geredet und sprüht förmlich über vor Propagandafloskeln, als ihm der II.WO ins Wort fällt.

Herr Leutnant!
Stimmt etwas mit ihrer Pasta nicht. Sie haben kaum etwas gegessen.
Es wäre unserem italienischen Gastgeber Commandante Littorio gegenüber höchst unhöflich, wenn sie nicht aufessen.
Oder hat unser Held des Deutschen Reiches, der drauf und dran ist Malta im Sturm zu nehmen Probleme mit ein paar Nudeln, stichelt Schulze und setzt den letzten Satz so leise dazu, dass nur der neben ihm sitzende Lange ihn hören kann.

Eine Zornesader pulsiert über der rechten Schläfe des LI.
Lange ballt die Fäuste und knallt sein Besteck auf den fein säuberlich, mit einem blütenweißen Laken gedeckten Tisch, so dass die Tomatensauce spritzt und blutrote Flecken auf der weißen Tischdecke hinterlässt.

“Verflucht noch mal! Unsere Gastgeber drehen sich schon um und schauen uns verwundert an. Jetzt reißen sie sich endlich zusammen…alle beide.
Ich habe ihre ständigen Streitereien und Anfeindungen langsam satt.
Wenn wir heute Nacht auslaufen, will ich während der Unternehmung Ruhe auf meinem Boot.
Ich gebe ihnen bis heute Abend 20.00 Uhr Zeit…“

Aber Herr Kapitän, stammeln beide fast gleichzeitig.

“MAUL HALTEN…und zwar alle.
Sie melden sich heute Abend Punkt 20.00 Uhr bei mir am Ausrüstungskai klar zum Auslaufen. Und ich sage ihnen, wenn ich vor der Rückkehr von dieser Fahrt noch einen Streit zwischen ihnen mitkriege, stopfe ich sie beide höchstpersönlich in das nächste freie Torpedorohr und schieße sie auf den Mond…HABE ICH MICH KLAR UND DEUTLICH AUSGEDRÜCKT?!?!“

Jawohl Herr Kapitän, schießen beide mit hochrotem Kopf zeitgleich hervor und gucken sich dumm an, bevor sie sich hastig grüßend aus dem Casino trollen.

Mensch Willhelm, ob das gut ausgeht. Wenn die beiden sich an die Gurgel gehen, ist vielleicht keiner von ihnen heute Abend in der Verfassung mit uns auszulaufen, meldet Leutnant Weber seine Besorgnis an.

In diesem Moment ist mir das völlig egal.
Ich bin drauf und dran die beiden Streithähne an den nächsten Baum zu binden und ohne sie auf Fahrt zu gehen, auch wenn ich schon im nächsten Gedankengang derartige Überlegungen wieder als Hirngespinst meiner Gereiztheit verwerfe.
Ich…wir…brauchen alle beide, ob es uns gefällt oder nicht.
Sowohl Lange, als LI, als auch Schulze als II.WO sind unentbehrlich für den reibungslosen Ablauf an Bord von U-51.
Ihre immer wieder auftretenden Reibereien haben sich inzwischen regelrecht in den Bordalltag eingepasst. Auf einer Fahrt, auf welcher zwischen beiden Waffenstillstand herrscht, fehlt den Männern inzwischen richtiggehend etwas.
Ich bin bereit über einige Entgleisungen beiderseits hinwegzusehen, dennoch darf ich die Situation auf See nicht eskalieren lassen. Während des Einsatzes müssen beide einen klaren Kopf behalten. Als Führungsoffiziere ist die ganze Mannschaft auf ihre Konzentration und ihr ungetrübtes Urteilsvermögen angewiesen, wenn wir heil und am Stück wieder nach Hause kommen wollen.

“Lieber lassen sie also an Land etwas Dampf ab, bevor das sprichwörtliche Pulverfass zwischen den beiden genau dann hochgeht, wenn wir es verdammt noch mal überhaupt nicht brauchen können."

U-51 vor dem Auslaufen am Ausrüstungspier von La Spezia
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Um Punkt 19.50 Uhr Abends meldet sich Leutnant Lange als erster wieder zurück zum Dienst.
Sein rechtes Auge ist auf Faustgröße angeschwollen, die Oberlippe blutig aufgeplatzt und die Nase scheint auch nicht mehr ganz so stolz und vor allem gerade in die Luft zu zeigen.

Als der LI das Boot über das Fallrepp betritt zuckt der Wachsoldat im ersten Augenblick erschrocken zusammen, als er den deutschen Leutnant mit seiner verdreckten Uniform und dem zerbeulten Gesicht auf sich zukommen sieht.

Melde mich zurück zum Dienst Herr Kapitän, nuschelt Leutnant Lange.

“Ich nehme an sie sind in der Dunkelheit gestolpert und hingefallen, nicht wahr?!“

Ähh…ja…hingefallen…ja, stammelt der LI und hält sich die krumme Nase.

“Kann passieren in der Dunkelheit, wenn man nicht aufpasst.
Gehen sie runter zum Sanni…der soll sich das einmal ansehen.
In viereinhalb Stunden legen wir ab, dann will ich sie auf ihrem Posten sehen. Legen sie sich bis dahin hin!“

Fünf Minuten später, kaum dass sich der LI unter Deck verzogen hat, taucht der nächste Schatten aus der Dunkelheit der Lagerhäuser am Pier auf und wankt unsicher auf das festgemachte deutsche U-Boot zu.

Bin wieder da Herr Kapitän…sogar fünf Minuten zu früh, grüßt Leutnant Schulze, der II.WO, mit einem längst nicht mehr so strahlenden Grinsen.

“Na Schulze…auch gestolpert und hingefallen?“

Nein Herr Kapitän, grinst der II.WO mit schmerzverzerrtem Gesicht.
Da war dieser Laternenpfahl, den habe ich in der Dunkelheit einfach nicht kommen sehen, meint Schulze, bricht sich einen mehr als lockeren Schneidezahn aus dem Mund und spuckt etwas Blut ins Hafenbecken. Seiner guten Laune scheint dieses kleine „Missgeschick“ keinen Abbruch getan zu haben.

“Tja…kann passieren in der Dunkelheit, wenn man nicht höllisch aufpasst.
Der Sanni wartet unten schon, er soll sich den Unfallschaden mal ansehen.
In viereinhalb Stunden laufen wir aus, dann will ich sie auf ihrem Posten auf der Brücke sehen. Ruhen sie sich bis dahin aus.“

Mit Vergnügen. Wissen sie…dieser Laternenpfahl hatte einen höllischen Wumms, das glaubt man gar nicht, grinst der II.WO sichtlich zufrieden, als er sich nach unten verdrückt.

Ich hoffe ihr hattet euren Spaß, flüstere ich leise zu mir selbst vor mich hin.

Um 00.35 Uhr, am 20.04.1942 gebe ich den Befehl zum Ablegen.
Sowohl Leutnant Schulze, als auch Leutnant Lange sind auf ihren Posten.
Ihr Zustand wird die nächsten Tage wohl Gesprächsthema Nummer Eins an Bord sein, stellt Leutnant Weber wohl richtig fest.
Die 19. Feindfahrt von U-51 hat damit begonnen.

Italienischer Frachter im Hafen von La Spezia
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Dann packen wir es an meine Herren.
I.WO…bringen sie uns aus dem Hafen und lassen sie uns versuchen möglichen Laternen aus dem Weg zu gehen, kann ich mir einen kleinen Seitenhieb, schmunzelnder Weise nicht verkneifen.

Ein kurzes Gelächter auf der Brücke wird durch ein kleines Räuspern meinerseits schnell unterdrückt, doch auf den Gesichtern der Männer ist deutlich zu erkennen, dass sich ein jeder königlich über diesen kleinen, unausgesprochenen und offiziell niemals stattgefundenen Vorfall zwischen II.WO und LI amüsiert.

U-51 verlässt den Hafen von La Spezia
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Fortsetzung folgt…

Sonic
12.01.10, 19:11
20.04.
Im Hafenbecken vor La Spezia ist einiges los.
Kein Vergleich zu dem ruhigen, überschaubaren Nest von Salamis, wo einem bestenfalls ein stoischer griechischer Fischer über den Weg lief, wenn man auslief.
Hier vor La Spezia tummelt sich dagegen geschäftiges Leben.
An den Molen und Kais drängen sich Schiffe dicht an dicht. Hauptsächlich Italiener, aber auch einen deutschen und einen alten, rostigen Rumänenfrachter können wir an ihrer Beflaggung erkennen, als wir uns bei Nacht unseren Weg durch den Hafen bahnen.
Für alle Schiffe war wohl nicht genügend Liegeplatz an den Piers frei.
Mehr als einer der größeren Frachter, mit mehr Tiefgang liegt vor den Anlegestellen, mit geworfenem Anker auf Reede, darauf wartend, dass auch er endlich seine Fracht löschen oder eben beladen werden kann.

Warum zum Teufel schicken die uns in letzter Zeit immer mitten in der Nacht raus, verflucht noch mal. Früher sind wir doch viel öfter auch tagsüber ausgelaufen, schimpft sich einer der jungen Matrosen den Ärger von der Seele.

Bist du blöd oder was, schaut ihn sein Nebenmann fragend an.
Du bist doch jetzt auch schon lange genug dabei, um zu wissen, wie es hier läuft.
Die Tommys scheinen überall ihre Augen und Ohren zu haben, die ihnen nur allzu gerne Informationen zuspielen, wann und wo ein Schiff ausläuft. Wir haben doch über die Monate genug Boote und Kameraden verloren. Dieser Anstieg muss einem doch zu denken geben.

Du meinst…

Ja, ich meine. Hier ist was im Busch und wir tun gut daran vorsichtig zu sein und nicht zu viel Aufhebens um unser Verschwinden zu machen. Das muss nicht jeder wissen, wenn du nicht vom ersten Tag an die Royal Air Force oder die nächste Hunter-Killer-Gruppe am Arsch kleben haben willst.

Geplante Route ins Einsatzgebiet
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Nach dem sicheren Verlassen des belebten Hafenbeckens, gehen wir, auf 12 Knoten durchschnittlicher Marschgeschwindigkeit laufend, auf südwestlichen Kurs.

Wir planen uns an der Nordspitze Korsikas vorbei Richtung Balearen vorzuarbeiten und schließlich, dem groben Verlauf der spanischen Mittelmeerküste bis zu unserem Operationsgebiet vor der spanischen Enklave Melilla an der marokkanisch/afrikanischen Küste zu folgen, erkläre ich der Besatzung von U-51 über Bordlautsprecher den groben Plan der nächsten Tage.

Nach einer kurzen Pause, um kurz Luft zu holen fahre ich fort:

“Das zu überwachende Seegebiet erstreckt sich von der marokkanischen Küstenlinie vor Melilla bis dicht unter die südspanische Küste.
U-51 deckt damit im Idealfall die gesamte östliche Zufahrt zur Straße von Gibraltar ab.“

Jedes Schiff, das durch die Meerenge will oder von dort kommt, muss an uns vorbei, freut sich der LI offenbar auf reiche Beute. Seine Schmerzen scheinen wie weggeblasen.

Das sind über 150 Kilometer von Küstenlinie zu Küstenlinie und das an der engsten Stelle unseres Patrouillengebietes. Selbst wenn wir ständig nur von Nord nach Süd und Süd nach Nord rauf- und runterkreuzen und den Rest des Seegebietes völlig ignorieren, haben wir Löcher so groß wie ein offenes Scheunentor in unserem Suchmuster, unterbricht ihn Leutnant Schulze und pult mit dem Daumen in der frisch entstandenen Zahnlücke herum.

“Ja…mehr Boote könnten wir gebrauchen.
Mit einem ordentlichen Rudel beidseits von Gibraltar könnten wir die Tommys wirklich etwas ärgern.“

Woher nehmen, bei unseren Verlusten, stöhnt der I.WO und spricht mir damit aus der Seele.

U-51 auf dem Weg ins Einsatzgebiet
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Gegen 09.15 Uhr morgens lassen wir mit ordentlichem Abstand die Insel Korsika, die Heimat des legendären Feldherren Napoleon Bonaparte, der sich vor über zwei Jahrhunderten selbst zum Kaiser Frankreichs krönte hinter uns.
Noch so ein Provinztölpel, der sich für den größten Feldherren aller Zeiten hielt und am Ende doch nichts als Tod und Leid zu verantworten hatte.
Wie die Zeiten sich doch gleichen, kommt es mir in den Sinn und ich schlucke einen leisen Fluch hinunter, der selbst manchem hartgesottenen Seemann die Schamesröte ins Gesicht getrieben hätte.

Etwa eineinhalb Stunden später, um 10.45 Uhr sichtet die Wachmannschaft auf der Brücke ein einzelnes Schiff voraus.
Als wir uns nähern, um das Schiff zu identifizieren und uns gegebenenfalls auf einen Angriff vorzubereiten, können wir Entwarnung geben.
Nachdem wir dichter heran sind, leisten die hochwertigen Zeiss-Gläser, den Männern gute Dienste. Kein alliiertes Glas kann es mit dieser Qualität und Weitsicht aufnehmen.
Es gibt sogar Gerüchte, dass die Alliierten, wann immer möglich, erbeutete deutsche Gläser den eigenen Fabrikationen vorziehen. Ob an diesen Gerüchten etwas dran ist, steht auf einem anderen Blatt Papier.

Wenn das mal keine gute Werbung für deutsche Qualitätsarbeit ist, dann weiß ich nicht, hatte Leutnant Schulze darüber seine Scherze gerissen, als das Thema zum ersten mal aufkam.

Das gesichtete Schiff durch das Fernglas gesehen…schwach ist das typische Grün, Weiß, Rot zu erkennen.

Es entpuppt sich als verbündeter, italienischer Frachter
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Der Italiener ist mit insgesamt drei leichten Flakgeschützen, zwei am Heck und eines auf dem Bug bewaffnet und damit durchaus in der Lage sich seiner Haut zu erwehren.
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In geringem Abstand passieren wir den Italiener, der offenbar auf dem Weg in Richtung Heimat ist. Die an Deck des Frachters zusammenlaufende Besatzung winkt uns fröhlich zu und schreit uns lachend und grinsend etwas auf Italienisch herüber. Zwar versteht keiner von uns wirklich deren Sprache, denn in der kurzen Zeit in La Spezia haben wir bislang nicht mehr als ein paar Brocken aufgeschnappt.
Selbst Leutnant Schulze, der früher schon mit seiner Italienerfahrung aus seiner Zeit bei der Handelsmarine angegeben hatte, bringt nicht wirklich etwas zusammen.

In den Hafenkneipen haben sie mich auch so verstanden, grinst er leicht schuldbewusst.

Doch die eindeutig zweideutigen Anzüglichkeiten und Gesten der Italiener sind international unverkennbar.

Die haben wohl schon lange kein Land mehr gesehen und bemitleiden uns jetzt, dass sie bald zu Hause sind und die Sau rauslassen können, während wir den ganzen Schlamassel noch vor uns haben, bemerkt Leutnant Schulze und grölt nun ebenfalls wild winkend zurück:

HEYYY…sauft gefälligst einen für uns mit und lasst ein paar von den Weibern übrig, bis wir zurückkommen!

Grölend schließt sich der Rest der Brückenwache mit an und winkt dem Italiener hinter her, bis er an uns vorbei wandert und langsam aber sicher an Achtern am Horizont verschwindet.

Fortsetzung folgt…

Derfflinger
13.01.10, 10:14
Warum sind eigentlich Barcelona und Palma de Mallorco auf der Karte rot markiert?

PS: Beim letzten Abschnitt hat das fett markieren nicht ganz geklappt.

Cerreal
13.01.10, 11:46
Und wagt ihr dann auch nochmal einen Hafenangriff?

Stupor Mundi
13.01.10, 13:24
Das wär doch mal was! Nach Gibraltar rein wie Prien nach Scapa Flow!

Sonic
13.01.10, 19:49
Warum sind eigentlich Barcelona und Palma de Mallorco auf der Karte rot markiert?

PS: Beim letzten Abschnitt hat das fett markieren nicht ganz geklappt.

Sollte es eigentlich nicht sein. Da es doch der Fall ist, kann ich nur von einem Fehler oder Übersehen von Seiten des Modders ausgehen. Solche falschen Farbcodes findet man auch noch an anderen Orten.
Spieltechnisch hat das jedoch keinen Einfluss.

Danke für den Hinweis mit dem letzten Absatz.
Das ist mir gar nicht ins Auge gestochen :)


Und wagt ihr dann auch nochmal einen Hafenangriff?


Das wär doch mal was! Nach Gibraltar rein wie Prien nach Scapa Flow!

Hehe...ich hatte ja vor einer ganzen Weile schon einmal angekündigt, dass es auch noch im Laufe der Kampagne zu einer Hafenstippvisite kommen soll, wenn es sich anbietet. Wenn schon, dann soll es nicht ein kleiner, X-belieberger Hafen sein, in dem man nur ein paar Fischer aufschrecken kann, sondern ein richtig gut gesicherter Flottenstützpunkt.

Scapa Flow, Loch Ewe, Gibraltar, Alexandria, Port Said, Freetown, Kapstadt, Perth/Freemantle, Sydney, Pearl Harbor, usw. usw. wären da interessante Kandidaten.

Das sollten aber nur Einzelangriffe sein und nicht zur Tagesordnung gehören.
Zwar kam es in der Seekriegsgeschichte immer wieder vor, dass man versuchte mit U-Booten in gegnerische Häfen und Liegeplätze einzudringen, aber es war vergleichsweise selten und so will auch ich es handhaben.
Wenn man es öfter unternimmt und gezielt bestimmte Stützpunkte anläuft, in denen man immer das ein oder andere Großkampfschiff vor Anker antrifft, wird es irgedwann zu leicht, auf diese Weise Tonnage zu machen.
Irgendwann kennt man die Minenfelder, Anti-U-Bootnetze und Sicherungsrouten der Wachschiffe so gut, dass es keine all zu große Herausforderung mehr wäre.

Aber ich muss euch Recht geben.
Gibraltar lockt momentan wirklich, auch im Hinblick auf die Tatsache, dass U-51 nach dieser Feindfahrt dem Mittelmeer wohl den Rücken kehren wird.
Da wäre ein kleiner Abschiedsbesuch, wo wir ohnehin schon in unmittelbarer Nähe herumkreuzen wirklich angebracht und sollte sich einrichten lassen.
Die Gelegenheit passt gerade wirklich.

In dem jetzt kommenden Update kam endlich der erlösende Funkspruch, auf den ich schon eine Weile gewartet habe.
Naja, nicht der Spruch selbst, sondern was er bedeutet...zurück in den Atlantik und dann auf auf...Amerika ruft :D

Hohenlohe
13.01.10, 20:28
Amerika ruft...??! Dann könnt ihr ja bei Gelegenheit der Freiheitsstatue einen Besuch abstatten und dort einige Pötte versenken, vor allem, wenn der Hafen evtl. schlecht gesichert ist.

Ich wünsche euch jedenfalls viel Erfolg dabei...*Fahneschwenk*(natürlich schwarz-weiss-rot ohne was...)

herzliche grüsse

Hohenlohe, der schon gespannt ist, was an Neuem kommt...*lächel*:D:smoke:

Sonic
13.01.10, 20:35
21.04.
U-51 marschiert weiter mit 12 Knoten, immer in südwestlicher Richtung auf die Balearen zu.
Noch mitten in der erstaunlich warmen Spätaprilnacht fängt Funkmaat Petersen eine Reihe von Funksprüchen ab.

Na, Petersen…gute Neuigkeiten für uns?“

Hauptsächlich Nachrichten Herr Kapitän...Wettermeldungen…aber zwei interessante Sachen konnte ich aus dem Äther fischen. Hier…sehen sie sich das an, meint der Funkmaat und reicht mir einen seiner Notizzettel.

Auf dem Zettel steht ein längerer Text in englischer Sprache, darunter ein ähnlich langer handschriftlicher deutscher Text.

Das auf English ist der Originalspruch. Wurde offensichtlich völlig uncodiert gesendet.
Ich habe denselben Spruch, mit exakt demselben Wortlaut in den letzten Stunden schon dreimal aufgefangen.
Darunter habe ich den Inhalt mal aus dem Stegreif ins Deutsche übersetzt.

Petersens Übersetzungsversuch wäre unnötig gewesen.
Mein Englisch, auch wenn ich es schon lange nicht mehr praktisch anwenden konnte, ist immer noch ausgezeichnet.

Funknachricht...Amerikanische Propaganda
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“Jetzt ist mir klar, warum das unverschlüsselt und ständig wiederholt auf Sendung geht…amerikanische Propaganda, welche die ganze Welt hören soll.
Die US-Boys wollen zeigen, dass sie, trotz aller Niederlagen im Pazifik in den letzten Wochen und Monaten noch lange nicht geschlagen sind und sie um Nichts auf der Welt aufhören werden, solange der Krieg nicht zu ihren Gunsten entschieden ist.“

Anmerkung:
Der Funkspruch bezieht sich auf den sog. amerikanischen „Doolittle-Raid“ vom 18.04.1942, als Trotzreaktion und Zeichensetzung gegen das japanische Kaiserreich in Folge der Ereignisse von Pearl Harbor. Nicht alle der 16 B-25 „Mitchell“ Bomber erreichten chinesisches Festland. Ein Teil der Maschinen, ging kurz vor der Küste nieder. Eine einzelne Maschine musste vorher nach Wladiwostok in der, damals im Pazifikkrieg noch neutralen Sowjetunion ausweichen.

B-25 „Mitchell“ auf dem Flugdeck der USS Hornet
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B-25 Bomber starten von der USS Hornet zu ihrem Angriffsflug gegen die japanischen Heimatinseln
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“Und was bringen uns die anderen Meldungen Petersen. Noch mehr Propaganda vom anderen Ende der Welt?“

Nur noch eine Statusmeldung Herr Kapitän.

Das erste Versorgungs-U-Boot vom Typ XIV „Milchkuh“ wird in Kürze bereitstehen, um deutsche U-Boote auf dem offenen Atlantik mit Nachschub zu versorgen
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Das nenne ich ausnahmsweise einmal gute Nachrichten. Wurde aber auch langsam Zeit, dass die ersten Versorgungsboote auf See kommen, kommentiert Leutnant Schulze, als ich die Meldung laut vorlese.

Für uns bedeutet das, dass ab sofort auch Feindfahrten an die US-Ostküste, von Neufundland im Norden, bis in die Karibik möglich werden. Unsere Zeit im Mittelmeer neigt sich damit wohl langsam dem Ende entgegen.

Gegen 23.00 Uhr Abends erreichen wir schließlich die Inselgruppe der Balearen, an der wir uns entlang weiter gen Südwesten bewegen. Anschließend folgen wir dem groben Verlauf der spanischen Küste, bis wir unser Einsatzgebiet vor Melilla erreichen.

U-51 vor der Küste von Mallorca…und nein, der Ballermann ist nicht zu sehen^^
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22.04.
Im Laufe der Nacht frischt der Wind auf und lässt die See unruhiger werden.
Einen wirklichen Sturm kann man die kleine, laue Brise allerdings bei Weitem nicht nennen.
Im Nordatlantik hatten wir schon ganz andere Witterungsverhältnisse mitgemacht.

15.30 Uhr Nachmittags…

RAUCHFAHNE AN BACKBORD…Schiff in Sicht!

Gut 100km südwestlich von Palma de Mallorca gehen wir auf Abfangkurs, in der Hoffnung, unsere erste Jagdbeute während dieser Feindfahrt stellen zu können.
Mit AK voraus, versuchen wir, dem am Horizont noch kaum zu erkennenden Schiff zuvorzukommen, und uns entlang seines Kurses getaucht auf ihn wartend auf die Lauer zu legen.

Der Frachter ist mit seinen 7kn eher gemächlich unterwegs, dennoch haben wir Mühe noch rechzeitig in eine gute Schussposition zu kommen und abzutauchen, bevor wir entdeckt werden können.

Durch das Periskop beobachte ich die Annäherung des Frachters.
Die Nationalität ist nicht erkennbar.
Keine gesetzten Flaggen oder auf dem Rumpf oder Schornstein angebrachte Hoheitszeichen.
Ein Schiff, das in Kriegszeiten und erst Recht in einer potentiellen Kriegszone nicht bereit ist, seine Zugehörigkeit deutlich zu machen, kann ich nur als potentiell feindselig ansehen.

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“Hmm…wieder so ein „Heimatloser“, der seine Identität verstecken will…aber zackt wild herum, wie von der Tarantel gestochen.
Sorry Captain, aber den harmlosen Neutralen kauf ich ihnen nicht ab…

…Rohr 1 bewässern…klar zum Unterwasserschuss.
Wir feuern mit Magnetzünder!“

Ich habe mich, nach dem erfolgreichen Test, während der letzten Feindfahrt dazu entschieden, bei passender Gelegenheit nun verstärkt von den Magnetzündern Gebrauch zu machen.
Außerdem habe ich bei dieser Unternehmung die Torpedobewaffnung von U-51 leicht variiert. Bislang setzen wir hauptsächlich die sehr zuverlässigen, aber leider durch ihre Blasenspur am Tag leicht zu entdeckenden, dampfgasgetriebenen T I (G7a) Torpedos ein.
Diesmal habe ich die Bestückung geändert und fast ausschließlich die batteriebetriebenen, blasenlosen T II (G7e) Torpedos geladen.
Seit dem letzten, leider nicht zufriedenstellenden größeren Einsatz dieses Typs ist schon viel Zeit vergangen. Die Zuverlässigkeit sollte sich inzwischen verbessert haben, so dass ich dem T II eine neue Chance geben will.

”Torpedolauftiefe 6,0 Meter...ein halber Meter mehr, als die 5,5 Meter Tiefgang des Frachters, laut den Daten in unserem Erkennungshandbuch...wenn die Daten denn mal alle halbwegs stimmen...

...Mündungsklappen öffnen...

...Rohr 1...los!”

Die Berechnung stimmt, doch der erhoffte und erwartete Einschlag bleibt aus.
Was nun die Fehlerquelle war, können wir nur vermuten.
Entweder die neue/alte Sorge mit den unzuverlässigen, blasenlosen Elektrotorpedos im allgemeinen, oder ein Problem mit dem Magnetzünder.
Der Aal geht jedenfalls einfach nicht hoch und läuft sich tot.

”Verdammt...verdammt, das geht ja gut los...NACHSCHUSS!
Rohr 2 klar...diesmal keine Experimente...Aufschlagzünder...

...Achtung neue Schusslösung...Entfernung 650m...Gegnerfahrt 7kn...Lage 025...steigend...Laufgeschwindigkeit 30kn...Lauftiefe 5,0m...Streuwinkel Null...

...Rohr 2...los!”

Torpedotreffer
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Nummer Zwei sitzt fast perfekt mittig und bedeutet wahrscheinlich das Ende des Frachters.

”Sehrohr einfahren...AUFTAUCHEN!
Wenn es nicht reicht, geben wir ihm mit dem 10,5er den Rest.”

Doch dazu muss es nicht mehr kommen.
Der eine, gut platzierte Treffer reicht aus, um den kleinen Frachter auf Grund zu legen.

Geschützmannschaft in Feuerbereitschaft
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Um 16.06 Uhr sinkt ein nicht identifizierte, gegnerischer, kleiner Frachter mit 2431 BRT, nach einem Torpedotreffer, ca. 100 Kilometer südwestlich von Palma de Mallorca.

Nach Versenkung unseres ersten Schiffes während dieser Unternehmung, gehen wir zurück auf alten Kurs und eilen unserem befohlenen Einsatzgebiet weiter entgegen.

Fortsetzung folgt...

Sonic
14.01.10, 19:46
23.04.
U-51 läuft weiter auf südwestlichem Kurs und lässt auf seinem Weg ins Operationsgebiet langsam Mallorca und Ibiza hinter sich, als gegen 01:00 Uhr Nachts, etwa 60sm vor Ibiza die Wachgänger auf der Brücke mehrere Kontakte melden.

Objekt an Steuerbord voraus…vier oder fünf Schatten zu erkennen, meldet einer der Männer auf Ausguckposition.

Augenblicklich werden von allen auf der Brücke die Ferngläser ausgerichtet.
Jeder will selbst sehen, was der Matrose entdeckt haben will.

Ich seh nur pechschwarze Nacht, grummelt Oberbootsmann Hinrichs, unser Flakschütze und kratzt sich fragend am Kopf.

DA…auf 011 Grad Steuerbord.
Fünf, nein sechs kleinere Schiffe, präzisiert der Matrose seine Entdeckung.

Pah…von wegen Schiffe.
Bei dir ist wohl jede Pfütze ein Meer und jeder Haufen Hundescheiße ein Berg, was, spöttelt Leutnant Schulze, der II.WO in die Runde der Männer.
Nussschalen sind das…Boote…lausige Fischkutter.

Den Alten wird’s freuen, zwinkert der Matrose sarkastisch zurück, um nicht länger den Spott des II.WO abzukriegen.

Ein Ziel ist ein Ziel, mein Freundchen. Das weiß auch unser Kapitän Paulsen…mit Sicherheit besser als du Grünschnabel. Du hast ja noch nicht mal Haare am Sack.
Und jetzt geh runter und mach dem Alten ordentlich Meldung, raunt Leutnant Schulze.

Ich liege gerade in meiner Koje und gönne mir ein paar Augenblicke Ruhe, als einer meiner jungen Matrosen, sichtlich gehetzt an mich herantritt und im ersten Augenblick nicht weiß, ob er mich aus meinem halbwachen Dämmerschlaf so einfach wecken soll.
Die Entscheidung nehme ich ihm kurzerhand ab, indem ich mich ruckartig aufrichte und selbst das Wort ergreife.

“Na mein Jung…nicht so schüchtern…was ist los?!“

Ähm…Schiffe gesichtet, an Steuerbord voraus…ähh…also eher Boote, Herr Kapitän, druckst der Matrose etwas rum, bevor er eine halbwegs brauchbare Meldung herausbekommt.

“Gut. Ich bin unterwegs…zurück auf Station Baier.“

Ich ziehe mir meine, auf die Koje gelegte, lederne Uniformjacke wieder an und setzte mir die abgetragene, zerknäulte und ziemlich mitgenommen aussehende Kapitänsmütze auf, bevor ich durch das Boot Richtung Turmleiter eile, um mich auf die Brücke zu begeben.

Käpitän auf Brücke!

“II.WO…was haben wir denn?“

Sechs Boote Herr Kapitän. Fischkutter, ein vermutlich britischer Fischereiverband, bestätigt Leutnant Schulze und kann sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Es ist an Bord kein Geheimnis, dass ich nicht sonderlich erpicht darauf bin, mit meinem Boot harmlose Fischkutter zum Teufel zu schicken.

Auch wenn es mir nicht gefällt, so kenne ich doch meine Pflicht, die ich zu erfüllen habe.

“KLAR BEI DECKGESCHÜTZ…Hinrichs…Flak bemannen!
Wir greifen an…
…STEUERMANN…auf 020 Grad drehen…große Fahrt!“

Ich habe vor, möglichst dicht an die völlig unbewaffneten Kutter heranzugehen, um unnötig viele Fehlschüsse zu vermeiden. Besonders auf größere Entfernung sind die kleinen Kutter mit der Deckkanone gar nicht so einfach zu treffen. Gegen solch kleine Schiffe, deren Rumpf größtenteils aus Holz gefertigt ist, leistet auch unsere leichte 20mm Zwillings-Flak hervorragende Arbeit.

Als wir bis auf knapp 2000 Meter an die dicht gedrängte Fischereiformation heran sind, werden wir, trotz der dunklen Nacht um uns herum entdeckt.
Die Boote erhöhen merklich ihre Geschwindigkeit und der kleine Verband löst sich auf.
Jedes der Fischerboote scheint nun, nur auf sich selbst zu achten und sein Heil in der Flucht zu suchen, in der Hoffnung, das plötzlich vor ihnen aus der Dunkelheit, wie ein Dämon aufgetauchte „Kraut-Boat“ möge sich des jeweils anderen annehmen und einem selbst so die Chance geben, unauffällig und unauffindbar in die Nacht zu entschwinden.

Den Warnschuss vor den Bug jedes einzelnen Kutters können wir uns wohl sparen, so wie die Fersengeld geben, haben die wohl kein Interesse daran, klein bei zu geben, freut sich der LI.

Zu diskutieren bleibt keine Zeit.
Wenn wir alle sechs Boote kassieren wollen, müssen wir schnell handeln.

“Deckgeschütz und Flak…Feuer frei auf den Kutter Backbord voraus!“

Aus gut 1500 Metern eröffnen wir das Feuer auf den nächststehenden Kutter und laufen weiter mit hoher Geschwindigkeit heran, um die Schussentfernung zu verringern und dadurch die Treffergenauigkeit zu erhöhen.

Die ersten Salven
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Ein paar zu kurz, ein paar zu lang.
Es dauert etwas, bis sich die Geschützmannschaft auf die kleinen Ziele eingeschossen hat und die erste Granate krachend in das Brückenhäuschen des Kutters einschlägt.
Je näher wir kommen, desto öfter und genauer sitzen die Einschläge.

Aufblendendes Geschützfeuer erhellt für Sekundenbruchteile die pechschwarze Nacht…
Granattreffer am Bug…
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Oberbootsmann Hinrichs richtet seine Flak aus und jagt die erste Salve rot-orange glühender Leuchtspurmunition hinterher.

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Die ersten Wirkungstreffer durch den Grantbeschuss zeigen sich rasch auf den leicht gebauten Kuttern…
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Keine vier Minuten nachdem unsere erste Salve orgelnd das Geschützrohr verließ, sinkt bereits der erste der Fischer auf den Meeresgrund, während wir bereits unseren Kurs ändern, um den verbliebenen Booten nachzustellen.

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Fortsetzung folgt...

Sonic
14.01.10, 19:47
Boot für Boot wird eingeholt.
Zwar laufen die Kutter auf Höchstgeschwindigkeit, doch über Wasser können sie mit unseren leistungsstarken Dieselmotoren nicht mithalten.
Wir gehen dicht an jeden heran und setzen das einseitige und traurige Vernichtungswerk fort.

Zielvisier des Deckgeschützes
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Granate für Granate, Flaksalve auf Flaksalve zerfetzt ein gegnerisches Fischerboot nach dem anderen.

Ein weiteres Boot brennt und sinkt…das nächste Ziel liegt bereits unter Flakfeuer…
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Mit völlig zerschossenem Rumpf ist das Ende besiegelt…
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Eine kurze Gefechtspause…Nachladen der Geschütze
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Der Munitionsverbrauch ist hoch. Schon längst ist die Bereitschaftsmunition des Deckgeschützes verschossen. Von Hand zu Hand werden weitere 10,5cm Granaten aus dem Munitionsbunker unterhalb der Zentrale nach oben gereicht, damit der Nachschub nicht abreißt.

NACHLADEN…Nachschub her, herrscht Hinrichs seinen Ladeschützen an der Flak an. Auf dem Turm und dem Oberdeck kullern die metallenen Hülsen der 20mm Geschosse dutzendweise herum, so dass man aufpassen muss, auf ihnen nicht versehentlich auszurutschen.

Augenblicke später speit die 20mm Zwillingsflak wieder glühenden Stahl aus den heißen Geschützläufen…
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Hier ist der ungleiche Kampf bereits entschieden.
Fischkutter auf dem Weg zum Meeresgrund
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Fünf der sechs Boote sind bereits versenkt oder treiben brennend in der See.
Nur noch das letzte versucht verzweifelt zu entkommen.
Ein sinnloses Unterfangen.

Fluchtversuch…
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Er endet vergeblich
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Die Fischration bei den Tommys dürfte in den nächsten Tagen wohl deutlich kleiner ausfallen, spöttelt Leutnant Schulze grinsend und wenig überzeugend.

“Ja…heute waren wir wieder richtige Helden…richtige Helden…pah…zurück auf alten Kurs…“

Ich kann den Sarkasmus in meiner Stimme förmlich selbst hören, als ich diese Worte herauspresse, mich nach unten zurückziehe und den Kommandoturm verlasse.
Die Dunkelheit der Nacht kann ich heute nicht länger ertragen.

Selbst Leutnant Lange, der LI, kann sich über diesen sog. Erfolg offenbar nicht recht freuen, auch wenn ihm wohl andere Hintergedanken die Laune verhageln, als es bei mir und den meisten anderen an Bord von U-51 der Fall ist.
Die Erfolge und Misserfolge von U-51 fallen auf jedes Besatzungsmitglied zurück.
Vom Smutje bis zum Kommandanten. Im Guten, wie im Schlechten.
Mit lausigen Fischern auf unserer Abschussliste kann er keine Karriere machen.
Lange will…er braucht Erfolge…Erfolge um jeden Preis.

Am 23.04. versenkt U-51, ca. 60sm südwestlich von Ibiza in einem knapp dreißig-minütigen Überwassergefecht sechs britische Fischkutter durch Artillerie und Flakbeschuss. Insgesamt wurden in diesem nach-mitternächtlichen Gefecht 504 BRT feindlichen Schiffsraumes vernichtet.

Fortsetzung folgt…

Sonic
14.01.10, 19:55
Was die aktuelle Feindfahrt angeht, bin ich schon etwas weiter.
U-51 hat seine Patrouille vor Marokko überstanden...mehr oder weniger...naja wartet ab. Details erfahrt ihr wohl Morgen, im nächsten Update :)

Am Wochenende, dann habe ich endlich wieder etwas mehr Zeit, werde ich dann den schon angedachten Abstecher nach Gibraltar und hoffentlich heil wieder raus in Angriff nehmen.
Sozusagen als Abschiedsgruß ans Mittelmeer, da es danach wieder zurück in den Atlantik gehen dürfte, wenn alles so funktioniert, wie ich mir das gerade einbilde.

G.L.vonBlücher
14.01.10, 19:56
Wir sind gespannt. ;)

Kurfürst Moritz
15.01.10, 04:04
Wird es denn auch mal in den Indik bzw. Pazifik gehen, oder dienen die Missionsgrafiken davon nur der Verschönerung?

Sonic
15.01.10, 16:27
Wird es denn auch mal in den Indik bzw. Pazifik gehen, oder dienen die Missionsgrafiken davon nur der Verschönerung?

Hehe...nein nein, nicht nur Verschönerung :D

Es wird in den Indischen Ozean und in den Südpazifik gehen,
allerdings erst ab Mitte 1943.
Das steht noch fest auf dem Wunschzettel.

Sonic
15.01.10, 17:31
24.04.
In der Nacht vom 23. auf den 24. April verschlechtert sich nach und nach das Wetter.
Eine steife Brise kommt auf und lässt das Mittelmeer ungemütlicher werden, als bisher.

U-51 in unruhiger See
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Wir hatten wirklich Glück mit Wind und Wetter, in der kurzen Zeit, die wir bis jetzt hier im „ruhigen“ Mittelmeer unterwegs waren. Kein Vergleich zum rauen Nordatlantik, was Willhelm, scherzt Leutnant Weber, der I.WO, als wir uns zusammen auf der Brücke die frische Brise ins Gesicht wehen lassen und das Stampfen und Rollen des Bootes in den Wellen genießen.

Ich antworte zuerst nur mit einem Brummen in meinen sprießenden Bart hinein, bevor ich mich doch zu einer Antwort durchringe.

“Mmh…es wird auch Zeit, dass wir aus dieser Mausefalle von Mittelmeer rauskommen. Ich vermisse die Weite des Atlantiks, Manfred. Nichts als Wasser, tagelang. Wäre nicht der verdammte Krieg, wäre das für mich das Paradies.“

Um 00.45 Uhr erreichen wir schließlich die Grenze unseres Operationsgebietes vor der marokkanischen Küste und setzen einen Suchkurs durch das Seegebiet.
Ich entschließe mich dazu, das Gebiet nicht großflächig zu durchkreuzen, sondern, der Lage des Gebietes Rechnung tragend, zwischen der spanischen und marokkanischen Küste vor Melilla auf und ab zu kreuzen.
Jedes Schiff, welches, die an dieser Stelle gut 150 Kilometer breite Passage zwischen dem europäischen und dem afrikanischen Kontinent passieren will, wird an uns vorbei müssen.

Nur auf darauf alleine will ich mich allerdings nicht verlassen, daher fordere ich zusätzlich einen deutschen Seeaufklärer an. Die Aufklärungsstaffel bei Messina, welche wir bislang bemühten ist zu weit entfernt bzw. ihre Maschinen haben nicht genug Reichweite, um uns hier vor Ort von Nutzen sein zu können.
Ein Langstreckenaufklärer aus dem fernen Bordeaux ist weit und breit das einzige, was uns erreichen könnte. Allerdings wird es Stunden dauern, bis er uns überhaupt erreicht und sein Suchradius wird aufgrund des langen Hin- und Rückflugweges vermutlich relativ kurz ausfallen.
Doch wir nehmen jede Hilfe, die wir bekommen können.
Eine Maschine wird angefordert, bringt uns allerdings kein Glück.

Kaum hat die Maschine uns am nächsten Morgen endlich erreicht, geht sie kurze Zeit später auch schon verloren…Abgeschossen von britischen Jägern…ohne auch nur einen einzigen Kontakt entdeckt zu haben.
Weitere Maschinen stehen erst einmal nicht zur Verfügung, so dass wir doch auf uns allein gestellt auskommen müssen.
Was für eine Pleite.

25.04. - 26.04.
Die ersten beiden Tage auf unserer Kriegspatrouille vergehen verhältnismäßig ruhig und ohne Vorkommnisse. Auch das zuletzt etwas rauere Wetter hat sich wieder beruhigt und das vorfrühlingshafte Mittelmeer zeigt sich wieder von seiner besten Seite.

Um 06.44 Uhr des 26. April scheint die von mir, zwei Tage zuvor gewählte Suchstrategie erstmals aufzugehen und Früchte zu tragen.

SCHIFF IN SICHT...Backbord querab!

Aus westlicher Richtung, von Gibraltar kommend, läuft ein einzelnes Handelsschiff auf uns zu und kreuzt dabei unsere Patrouillenroute.
Wir müssen das Schiff günstigerweise gar nicht großartig abfangen, es kommt ohnehin fast direkt auf uns zu. Kleinere Korrekturen sind ausreichend.

”AUF TAUCHSTATION...denen bereiten wir einen kleinen Empfang!”

Ich lasse das Boot auf Sehrohrtiefe abtauchen und querab vom Kurs des gesichteten Schiffes in Angriffsposition bringen.
Abwarten, den Kurs des Gegners über das Hydrophon verfolgen und wenn nötig kleinere Kursabweichungen entsprechend mitgehen, um in Angriffsposition zu bleiben, ist jetzt die Devise.

”Maschinen stopp...Sehrohr ausfahren.”

U-51 auf Sehrohrtiefe in Lauerstellung
http://abload.de/img/bild29usfnc.jpg

”Rohr 1 klarmachen...

...Achtung Schusslösung...Entfernung 800 Meter...Geschwindigkeit 8 Knoten...Lage 355 Grad...Laufgeschwindigkeit 30 Knoten...Lauftiefe 6,0 Meter...Streuung Null...

...Mündungsklappen öffnen.”

Wieder Magnetzünder, vergewissert sich Leutnant Weber, der I.WO noch einmal, etwas unsicher und kommentiert mein Nicken mit einem Stirnrunzeln hinter meinem Rücken.

Mündungsklappe Rohr 1 geöffnet
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Auch wenn die Magnetzünder noch nicht völlig ausgereift sein sollten, will ich die Gelegenheit, deren Anwendung einzuüben, nicht so ohne weiteres aufgeben. Das ist eine Investition in die Zukunft, die wir nicht länger vernachlässigen sollten.

”Rohr 1...los!”

Einer der blasenlosen T II (G7e) ist unterwegs zu seinem bestimmten Ziel.
Man sieht nichts...keine verräterische Blasenspur, im Vergleich zu den älteren T I
http://abload.de/img/bild3147f0g.jpg

LI Lange nimmt die Zeit und zählt die Sekunden.

20 Sekunden...
15...
10...5...4...3...2..1...NULL...Nichts...Nichts...die Sekunden verstreichen...die Laufzeit ist längst überschritten...Nichts...Fehlschuss...Blindgänger!

”Halbe Fahrt...3 Strich Steuerbord...
...Bugtorpedoraum...Rohr 2 bewässern...Aufschlagzünder...

I.WO...die neue Schusslösung, schnell bevor wir zu ungünstig liegen.”

Jetzt muss es schnell gehen, um noch einen zweiten Aal auf die Reise zu schicken.
Gerade bei den jetzt, im zweiten Angriffsversuch verwendeten Aufschlagzündern, darf der Angriffs- und Aufschlagwinkel des Torpedos nicht zu spitz werden.
Je spitzer der Winkel, desto wahrscheinlicher ein möglicher Abpraller von der Bordwand des Zieles, ohne Detonation.

Rohr 2 bereit, hallt es vom Torpedoraum in die Zentrale.

”Rohr 2...los!”

Torpedotreffer
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Der Nachschuss sitzt und reißt den Steuerbordrumpf des Frachters meterweit auf.
Hunderte von Tonnen Meerwasser strömen mit gewaltigem Druck in den sterbenden Schiffskörper.

Der Frachter sinkt
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Über das Sehrohr beobachte ich das Ende des Schiffes, das schnell über das Heck zu sinken beginnt und bereits wenige Minuten nach dem verheerenden Torpedotreffer von den Wassermassen vollständig verschlungen wird.

Um 07.33 Uhr sinkt der 2431 BRT große britische Frachter “Merchant Prince”, etwa 25 Seemeilen vor der marokkanischen Küste, nach einem einzelnen Torpedotreffer. Keine Überlebenden gesichtet.

U-51 taucht auf...Angriffs- und Luftzielsehrohr sind noch ausgefahren
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Nach Versenkung der “Merchant Prince” lasse ich den pendelnden Patrouillenkurs zwischen den beiden Kontinentalküsten wieder aufnehmen.
Ein weiterer Tag liegt vor uns und dieser sollte nicht so vielversprechend enden, wie er begonnen hatte...

Fortsetzung folgt...

Blastwarrior
15.01.10, 18:29
ich schätze das die farbe schwarz aussagt das man dort Brennstoff und Torpedos nachladen kann. Bei den roten geht das vermutlich nicht.

Sonic
15.01.10, 19:10
Nein, das hat damit definitiv nichts zu tun.
Brennstoff bunkern kann man nur in Häfen bzw. über Seebetankungen von Versorgern.

Diese Orte sind extra mit einem blauen Ankersymbol markiert.

Sonic
16.01.10, 11:22
Ein weiterer Tag liegt vor uns und dieser sollte nicht so vielversprechend enden, wie er begonnen hatte.
Am Nachmittag des 26. April passiert dann das, was wir in letzter Zeit sehr gut vermeiden konnten.

ALAAARRRMMM...Feindmaschine im Anflug!!!

Mit der hochstehenden Sonne im Rücken, welche unseren Wachgängern die Sicht nimmt, geht die britische Catalina bereits zum Angriffsflug über.
Zum Alarmtauchen ist es viel zu spät.
Wir brauchen eine halbe Minute bis wir weggetaucht sind und anschließend noch mindestens eine weitere, um in eine ausreichend sichere Tiefe zu kommen.

”AUSWEICHMANÖVER...Ruder hart Backbord!”

Ausweichmanöver mit einem trägen, aufgetauchten U-Boot gegen ein flinkes und schnelles Flugzeug. Die Chancen sind mehr als ungleich verteilt.
Aber jedes Bisschen hilft und wenn wir es den Piloten nur schwer machen, uns all zu leicht auf’s Korn zu nehmen.
Es dauert gefühlte Ewigkeiten, bis das schwerfällige Boot auf die Kursänderung andreht.

”Hinrichs an die Flak...”

Meine weiteren Befehle werden von der Wucht der ersten Bombendetonation förmlich hinweggefegt.

Haarscharf verfehlt
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Im Tiefflug saust das zweimotorige Catalina Flugboot über U-51 hinweg.
Eine zweite Bombe klinkt aus.

http://abload.de/img/bild362gdx5.jpg

Gerade, als die zweite Detonation zu weit an achtern in einer 30 Meter hohen Wassersäule empor bricht, eröffnet auch endlich unsere 20mm Flak das Feuer.
Ein paar Salven jagen wir der Catalina noch hinter her, ohne offenbar Schaden anzurichten, dann verschwindet sie bereits wieder in der Ferne am Horizont.
Zurück zu einem weiteren Anflug kommt sie nicht mehr.
Vermutlich hat sie ihre gesamte Bombenfracht bereits abgeworfen.
Doch wir haben andere Probleme.

SANNI...Verletzte an Deck!

WASSEREINBRUCH...Wassereinbruch im Bugtorpedoraum...wir haben hier Verwundete...

Die Meldungen überschlagen sich.
Die erste Detonation knapp neben dem Bug hat Wirkung gezeigt, auch wenn es kein direkter Treffer war.
Die Druckwelle der Explosion und Bombensplitter haben uns dennoch erwischt.
Auf der Brücke gibt es Verletzte durch herumfliegende Bombensplitter.
Wie schwer es ist, kann ich nicht sagen.

”I.WO...schaffen sie die Verwundeten unter Deck...zum Sanni.
Hinrichs helfen sie dem II.WO.
LI...kümmern sie sich um den Wassereinbruch...nehmen sie mit, wen sie brauchen...klar bei Lenzpumpen!”

Auch Leutnant Schulze, der II.WO ist unter den Verletzten und hält sich die Stirn.
Blut quillt zwischen den Fingern seiner Hand, die er auf die Wunde gepresst hat hervor und läuft über sein Gesicht.

Ist nichts...nur ein Kratzer, scheucht Schulze Hinrichs fort, sich um andere zu kümmern.

”LI...Schadensbericht!”

Wassereinbruch im vorderen Torpedoraum...wir arbeiten dran. Mehrere Leitungen geplatzt. Ein paar Dichtungen sind hinüber. Ein Fuß Wasser im Boot. Lenzpumpen arbeiten.

Während die Verwundeten von der Brücke und aus dem vorderen Torpedoraum von ihren Kameraden in die Zentrale gebracht werden und der Sanni sie dort, mit Unterstützung einiger Männer erstversorgt, ist man im Bugtorpedoraum fieberhaft dabei den Wassereinbruch zu stoppen.
Rohrmanschetten dichten geplatzte Leitungen und Rohre ab.
Keile und Holzbalken stopfen behelfsmäßig Risse und kleinere Lecks.

Der Wassereinbruch wird mit vereinter Hilfe gestoppt.
Pitschnass erstattet Leutnant Lange schließlich Meldung.

Melde Wassereinbruch im Bugtorpedoraum gestoppt und unter Kontrolle.
Die Lenzpumpen arbeiten und pumpen das eingedrungene Wasser bereits aus dem Boot.

”Danke LI...gute Arbeit.”

Schadensbericht
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Den Bugtorpedoraum hat es ordentlich, wenn zum Glück nicht irreparabel in Mitleidenschaft gezogen.
Neben dem gestoppten Wassereinbruch sind außerdem die vorderen Tauchzellen beschädigt, aber mit Bordmitteln reparabel.
Deutlich ärgerlicher ist der Zustand der Torpedorohre.
Alle vier Bugrohre sind momentan nicht einsatzfähig.
Der LI meint allerdings, dass er sie in den nächsten Stunden wieder hinbekommt.
Diese Reparaturarbeiten haben Priorität.

Verwundete
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Ein gutes Dutzend Verletzte hat uns dieser überraschende Luftangriff eingehandelt.
Glück im Unglück hatten wir dennoch.
Alle Verletzungen sind ausnahmslos leichter Natur.
Selbst Leutnant Schulze, der im ersten Moment schwer verletzt aussah, hatte letztlich nur eine stark blutende Platzwunde auf der Stirn, welche genäht werden musste.
Die meisten können nach ihrer Verarztung durch den Sanni ihren Dienst wieder aufnehmen.
Auf ein paar Männer muss ich allerdings für 1-2 Tage verzichten und sie von ihren Pflichten entbinden.
Das schwächt zwar die Effizienz bestimmter Abteilungen, aber es ist zu verschmerzen.
Es hätte deutlich schlimmer ausgehen können.

Nach dieser glimpflich ausgegangenen Begegnung, ändern wir sicherheitshalber unseren bisherigen Kurs, für den Fall dass man uns weitere Maschinen auf den Hals hetzt.
In ein paar Stunden wird es dunkel und dann sind wir erst einmal vor unerwünschten Besuchern aus der Luft halbwegs sicher.

Fortsetzung folgt...

Sonic
17.01.10, 01:34
Die kommenden Stunden nutzen wir, um die aufgetretenen Gefechtsschäden so weit als möglich zu beheben.
Insbesondere die Bugtorpedorohre und die beschädigten Tauchzellen haben Priorität.
Die eingeteilten Reparaturmannschaften haben ordentlich zu tun.
Aufgrund einiger verletzungsbedingter Ausfälle, stelle ich die Abteilungs- und Wacheinteilung kurzfristig um.
Frische und vor allem unversehrte Männer aus dem Achtertorpedoraum werden zeitweise die ausgefallenen Spezialisten im Bugraum ersetzen, um die Reparaturarbeiten dort zu beschleunigen.

Gegen 23.00 Uhr kann ich die ersten Erfolgsmeldungen verbuchen.
Rohr 1 und 3 sind wieder einsatzfähig.
2 und 4 werden noch ein paar Stunden brauchen.
Zumindest ist U-51 damit wieder eingeschränkt kampffähig.

27.04.
Etwa eine Stunde nach Mitternacht sollte unsere befohlene 72-stündige Kriegspatrouille vor Marokko offiziell beendet sein.
Doch kurz vor Ablauf dieser Frist sichtet der Ausguck um 00.35 Uhr noch einmal ein einzelnes Schiff, welches unseren Kurs kreuzt.

Ein einzelnes Schiff an Backbord auf direktem Westkurs.
Scheint so, als wollten die Richtung Meerenge...Gibraltar oder weiter...raus in den Atlantik, meint Leutnant Schulze, der trotz seiner frisch genähten Platzwunde an der Stirn wieder seinen Dienst aufgenommen hat.

Einen Augenblick überlege ich, ob ich den einsamen Frachter nicht einfach ziehen lassen soll.
Zwar sind wir weiterhin tauchfähig und ein Teil unserer Torpedorohre ist wieder einsatzbereit, allerdings sind noch nicht alle Gefechtsschäden vollständig behoben.
Dennoch entscheide ich mich für den Angriff.
Nach dem glimpflich ausgegangenen Fliegerangriff des Vortages, ist es um die Moral der Mannschaft nicht zum Besten bestellt.
Ein rascher Erfolg soll die Stimmung wieder heben.

”ABFANGKURS...beide Maschinen AK voraus.
Wir gehen im Schutze der Nacht über Wasser dichter heran und tauchen dann ab, um das Schiff mit Torpedos anzugreifen. Mit dem noch immer beschädigten Boot möchte ich kein Risiko eingehen, falls der Frachter bewaffnet sein sollte.”

Und bei der Gelegenheit können wir gleich testen, ob die Reparaturen unseres LI was taugen oder uns der ganze Kram gleich selbst um die Ohren fliegt, witzelt der II.WO und hat offenbar seine gute Laune trotz allem nicht eingebüßt.

Die letzte Wegstrecke legen wir geraucht auf Sehrohrtiefe zurück.
Nur kein unnötiges Risiko mit dem angeschlagenen Boot eingehen.
Erst vor wenigen Stunden wurden wir daran erinnert, wie schnell es unrühmlich zu Ende gehen kann.

Aus knapp 900 Meter Entfernung visiere ich den Frachter an.

Wieder einer dieser heruntergewirtschafteten Küstenfrachter, bei dem die Ladung wohl mehr wert ist, als das ganze Schiff, denke ich bei mir.

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”Rohr 1 klarmachen...Magnetzünder...Mündungsklappen öffnen.
Überprüft alles doppelt.”

Trotz Umstellung des Personals in den Abteilungen läuft alles gewohnt routiniert und eingespielt ab.

”Rohr 1...los!”

Die Routine setzt sich auch nach dem Torpedoabschuss fort.
Allerdings die negative Routine, die unser Glück mit den Magnetzündern betrifft.
Unser Aal geht - wieder einmal - nicht hoch.

”Elender Schrott...so viel zum Thema verlässlichere Zünder.
Rohr 3 bewässern...schnell...”

In der Hektik vergesse ich, in den Torpedoeinstellungen die Zündoption von Magnetzünder auf die Aufschlagspistole zurückzustellen, so dass auch der Nachschuss wieder als potentieller Blindgänger unterwegs ist.

”Rohr 3...los!”

LI Lange stoppt die Zeit.
15 Sekunden bis Einschlag...
10...8...7...6...BOOOM...eine Wassersäule bricht empor...zu früh...viel zu früh.
Der Torpedo hätte noch gut und gerne fünf oder sechs Sekunden länger bis zum Aufschlag gebraucht.

Ein Frühzünder...wieder eine Negativpremiere.
Ich könnte heulen.
Es ist zum Haareraufen mit diesen Mistdingern.
Was als kleiner Spaziergang zur Hebung der Moral gedacht war, entwickelt sich zusehends zum Nervenkrieg.

Rohr 1 und 3 sind leer...das Nachladen dauert eine halbe Ewigkeit.
Nummer 2 und 4, die Backbordrohre sind noch nicht einsatzfähig.
Von den Torpedos habe ich die Schnauze nun gestrichen voll.

”ANBLASEN...AUFTAUCHEN...wir erledigen ihn mit den Deckwaffen.
Die 10,5er und Falk besetzen sobald wir oben sind!”

Dem Frachter über uns ist sein Beinahe-Abschuss nach der Detonation unmittelbar neben ihm ebenfalls nicht entgangen.
Mit Höchstgeschwindigkeit dreht er ab und gibt Fersengeld. Immer weg von der Detonation.

Abdrehender Frachter durch das Fernglas gesehen
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Auch wenn sich der Frachterkapitän alle Mühe gibt, sein rostiger Eimer kommt gegen U-51 über Wasser nicht an. Schnell holen wir ihn ein und kommen in Schussposition. Auch wenn das Schiff augenscheinlich unbewaffnet zu sein scheint, müssen wir dennoch vorsichtig sein und dürfen nicht zu dicht heran laufen und uns keinesfalls vor den Bug des Frachters wagen.
Es wäre nicht das erste Mal, dass ein verzweifelter Frachterkapitän versucht seinen Gegner durch ein Rammanöver noch mit in die Hölle zu schicken.
Auch wir durften dies schon einmal erleben.

”Deckgeschütz...zielt auf die Wasserlinie...FEUERERLAUBNIS...FEUER FREI!”

Mündungsfeuer blitzt auf...die erste Granate wird abgefeuert
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”I.WO...5 Grad nach Backbord und dann parallelen Kurs zum Frachter halten.
Wir gehen seine Ausweichmanöver so mit, dass wir immer an seiner Backbordseite bleiben, um ein möglichst großes Schussfeld und viel Angriffsfläche auf ihn haben.”

Jawohl Herr Kapitän!

Schon die ersten Salven liegen dicht am Frachter.
Unsere Geschützmannschaft scheint langsam wieder in Übung zu kommen.
Scharfes Schießen unter realen Gefechtsbedingungen ist eben doch etwas anderes, als nur Trockenübungen, denke ich bei mir.

Die ersten Salven liegen bereits gut...es fehlt nicht viel
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Granate für Granate frisst sich in den Rumpf des rostigen Frachters.
Die ein oder andere, von den Bewegungen der Wellen beeinflusste und etwas zu hoch angesetzte Sprenggranate zerfetzt auch die achteren Aufbauten des Schiffes, das schnell in Brand gerät.

Der Frachter brennt
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Nach gut 30 Treffern ist es genug.

”FEUER EINSTELLEN!”

Ein Blick durch das Fernglas offenbart die grausamen Details.
Die Backbordflanke des Schiffes ist übersät von Granteinschlägen.
Schwarze, gezackte Locher, wie das Grinsen im Gesicht eines Totenschädels.
Aufbauten aus denen Flammen und Rauch schlagen.
Das Feuer breitet sich aus. Frisst sich über das gesamte Achterdeck und verwandelt das Schiff in eine brennende und rotglühende Hölle auf Erden.
Die sanfte, kaum merkliche Brise weht den Gestank von verbranntem Fleisch zu uns herüber.
Ich klammere mich im ersten Augenblick an den Gedanken, dass dies nur die brennende Ladung des Frachters ist, die von den Flammen verzehrt wird, aber jeder an Bord von U-51 weiß es besser.

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Die armen Schweine haben’s hinter sich, bemerkt der II.WO trocken und scheinbar ungerührt, als er hinüber in die Flammen des langsam sinkenden Frachters blickt.
Als der Schein der Flammen auf sein, durch die Mütze fast verdecktes Gesicht fällt, sehe ich das Blut, dass aus der wiederaufgeplatzten Wunde über seine Stirn und Wange läuft und Tropfen für Tropfen schimmernd zu Boden fällt.

Fortsetzung folgt...

Sonic
17.01.10, 01:41
Puh...das war's für heute.
Jetzt hau ich mich aber in die Heia.

Weiter geht es Morgen.
Bekanntlich steht ja auf Wunsch der Leserschaft noch ein kleiner "Freundschaftsbesuch" bei den britischen Kollegen zum Fünfuhrtee auf dem Programm.

Herrje, das kann ja was werden.
Naja...das ein oder andere Präsent wird sich schon finden :D

hohe_Berge
17.01.10, 10:10
Puh...das war's für heute.
Jetzt hau ich mich aber in die Heia.

Weiter geht es Morgen.
Bekanntlich steht ja auf Wunsch der Leserschaft noch ein kleiner "Freundschaftsbesuch" bei den britischen Kollegen zum Fünfuhrtee auf dem Programm.

Herrje, das kann ja was werden.
Naja...das ein oder andere Präsent wird sich schon finden :D

Ist das Boot denn wieder zu 100% hergestellt?

Glück Auf

Sonic
17.01.10, 11:39
Sagen wir es so...

Die beschädigten Subsysteme sind alle nicht so schwer beschädigt und daher mit Bordmitteln reparabel.
Sie sollten, bis U-51 vor Gibraltar auftaucht wieder einsatzbereit sein.
Dennoch bekommt auch die strukturelle Integrität des Druckkörpers immer etwas ab, so dass er nicht mehr ganz so widerstandsfähig ist, was sich z.B. in geringeren max. Tauchtiefen niederschlägt.

Wenn man Pech hat und mit angeschlagener Druckhülle zu tief abtaucht, kann es passieren, dass Schotten brechen, ohne das es weitere Feindeinwirkunen gibt und das schon lange vor der sonst kritischen Tauchtiefe. Dumm nur, das man vorher nicht weiß, wo es jetzt eng wird^^

Also...auf 250 Meter würde ich jetzt sicherheitshalber nicht mehr gehen wollen :)

Sonic
17.01.10, 14:09
Logbucheintrag Korvettenkapitän Willhelm Paulsen, Kommandant U-51:

Die Moral an Bord ist schlecht!
Einiges ist in letztet Zeit nicht so gelaufen, wie ich und wohl jeder Mann der Besatzung es sich gerne gewünscht hätte.

Gestern Nachmittag wurde U-51 von einem britischen Catalina Flugboot, vermutlich aus Gibraltar kommend, aufgetaucht überrascht und durch zwei Fliegerbomben angegriffen.
Kein direkter Treffer.
Boot dennoch durch die Druckwelle der Explosion und Bombensplitter beschädigt.
Bugrohre beschädigt, vordere Tauchzellen beschädigt, Wassereinbruch im Bugtorpedoraum, ein Dutzend, zum Glück nur Leichtverletzte.

Glück im Unglück.
Die Reparaturen können nach Begutachtung durch den LI alle mit Bordmitteln durchgeführt werden.
Die vorderen Tauchzellen, sowie Rohr 1 und 3 sind bereits wieder einsatzbereit.
Reparaturen an Nummer 2 und 4 werden innerhalb der nächsten 12 Stunden abgeschlossen sein.

P.S.

Trafen heute Nacht, unmittelbar vor Patrouillenende auf den britischen Küstenfrachter “Camden Row” auf dem Weg nach Gibraltar. Nach zwei vergeblichen Versuchen den Frachter mit Torpedos anzugreifen wurde der 1854 BRT große Frachter durch Artilleriebeschuss versenkt. Keine Überlebenden!

P.P.S.

Der Versuch verstärkt Magnetzünder und die blasenlosen T II (G7e) einzusetzen hat sich bislang nicht bewährt.
Die aufgetretene Ausfallquote durch Blindgänger oder Frühzünder ist immer noch überraschend hoch...oder wir haben einfach nur Pech.
Die technische Abteilung hat einen neuen, verbesserten Torpedotyp in Aussicht gestellt, der die noch vorhandenen Schwächen des jetzigen T II-Modells endlich ausbügeln soll.
Ich kann nur hoffen, dass diese Neuentwicklung bald verfügbar wird.

Nach mehr oder weniger erfolgreichem Abschluss der Patrouille vor der marokkanischen Küste, ist es nun an der Zeit zu entscheiden, wie es weitergehen soll.
Zwar ist U-51 durch den vorangegangenen Fliegerangriff leicht angeschlagen, wird aber in absehbarer Zeit wieder fast vollständig operationsfähig sein.
Auch Brennstoff und Torpedobestückung sind noch ausreichend vorhanden.
Der Dieselvorrat liegt noch bei ca. 65%.
Acht Torpedos vom Typ T II (G7e) warten noch auf ihren Einsatz.
Fünf Aale für die Bugrohre und drei Torpedos für das Heckrohr stehen noch bereit.
Einer Ausweitung unseres Einsatzes steht damit nichts im Wege.
Nur noch das Ziel muss bestimmt werden.

”Hier hin!”

Bestimmt zeige ich mit dem Finger auf die Seekarte an der Südküste Spaniens.

Verfluchter Dreck...GIBRALTAR, entfährt es Leutnant Weber.

Ein Raunen geht durch die versammelten Männer, die sich dicht an dicht drücken, um etwas von der Besprechung der Führungsoffiziere über das weitere Vorgehen mitzubekommen.

”Ganz genau...Gibraltar!

Die Gelegenheit bietet sich an. Wir sind nur etwa 300 Kilometer oder umgerechnet 160 Seemeilen vom wichtigsten britischen Flottenstützpunkt im westlichen Mittelmeer entfernt.
So viel ist sicher, wenn wir irgendwo Abnehmer für unsere Aale finden, dann dort.

Wir kennen die Gepflogenheiten vor Gibraltar.
Zweimal haben wir es bereits durch die ganze Meerenge geschafft und hatten Gibraltar selbst schon in Sichtweite.
Ich weiß, es wird ein hartes und gefährliches Stück Arbeit, aber ich weiß auch, dass wir es schaffen können. In gewisser Weise wird es sogar einfacher. Wir müssen diesmal nicht hindurch durch die Meerenge...wir sind schon auf der richtigen Seite der Passage.
Wenn es jemand schaffen kann, dann wir.”

Aufgeregtes Gemurmel und Diskutieren unter den Männern ist die Folge meiner Ankündigung.
Die wenigsten sind erpicht darauf, mitten in die Höhle des Löwen zu fahren.

Gute Gelegenheit...ja...gute Gelegenheit draufzugehen, raunt ein Matrose seinem Nebenmann zu.

Der Alte weiß schon was er tut, versucht sich der Andere selbst etwas Mut zuzusprechen, ohne selbst davon überzeugt zu sein. Zu viele Boote gingen schon vor Gibraltar verloren und jetzt will man da mitten rein.

Einzig und alleine Leutnant Lange, der LI und Schulze, der II.WO scheinen sich mit dem Gedanken anfreunden zu können.

Na das wird ein Spaß. Rudelbumbs mit den Tommys. Ich hoffe in Gibraltar gibt’s gute Kneipen, grinst der II.WO und schaut so zuversichtlich und unbesorgt drein, wie eh und je.

Der LI kann seine Erregung augenscheinlich kaum noch unterdrücken.
Gibraltar...die Chance sich endlich einen Namen zu machen...Beförderung...ein eigenes Kommando...und wer weiß was dann.

”Es ist beschlossen...I.WO...Kurs gen West...Gibraltar!”

Suchscheinwerfer um Gibraltar (1940)
http://searchlightsvancouver.com/images/Gibraltar_searchlights.jpg

Sich in den Hafen von Gibraltar zu schleichen, wäre am hellichtem Tag ein Himmelfahrtskommando.

Hafen von Gibraltar mit Affenfelsen
http://www.britisharmedforces.org/graphix/kscud/scli_Gibraltar_Final_1969_1024_smaller.jpg

Unsere einzige Chance besteht darin, im Schutze der Dunkelheit in die Bucht und den Kriegshafen einzudringen, die geladenen Torpedos auf ausgewählte oder günstig liegende Ziele abzusetzen und sich wieder zurückzuziehen, bevor die Briten großartig reagieren können.
Zerstörer-Patrouillen, Minenfelder und Anti-U-Bootnetze, die Geheimdienstberichten zufolge die Hafenanlagen schützen sollen, machen das ganze Unternehmen nicht einfacher.
Wir müssen unseren Anlauf und die Annäherung an Gibraltar so timen, dass wir erst mit Einbruch der Dunkelheit vor Gibraltar eintreffen, um nicht unnötig lange in diesem schwer gesicherten Seegebiet verweilen zu müssen.
U-51 wird mit halber Fahrt auf 8 Knoten Geschwindigkeit die etwa 300km in geschätzten 20 Stunden zurücklegen und damit etwa gegen 22.00 Uhr vor Gibraltar eintreffen.

Der Plan steht fest.
Die Ausführung beginnt!

Fortsetzung folgt...

AG_Wittmann
17.01.10, 14:23
Lässt du die Torpedos mit den Magnetzündern 50 cm höher, als im Typenkennbuch für die Kieltiefe angegeben, fahren? Die sacken nämlich gern etwas ab bei ihrer kurzen Fahrt.

Sonic
17.01.10, 14:36
Lässt du die Torpedos mit den Magnetzündern 50 cm höher, als im Typenkennbuch für die Kieltiefe angegeben, fahren? Die sacken nämlich gern etwas ab bei ihrer kurzen Fahrt.

Ich packe im Normalfall einen halben Meter zum Tiefgang dazu.
In SH IV bin ich damit sowohl auf amerikanischer Seite, als auch im Monsun Mod in einer früheren Kampagne sehr gut gefahren.
Bei stärkerem Seegang müssen ohnehin die Aufschlagzünder herhalten und es wird direkt auf den Rumpf gefeuert.

Das es sich gerade so häuft (nur ein Treffer, ein Frühzünder und drei Blindgänger) verbuche ich mal unter doppeltes Pech.
Langsam aber sicher sollten auch die Magnetzünder sehr viel zuverlässiger werden. Ab Mitte 1942 hatte ich in der letzten Kampagne nur noch relativ wenig Probleme damit.

Hindenburg
17.01.10, 19:07
Gibraltar, meine Güte, Gibraltar! "Ein Käfig voller Narren", wenn U51 das durchziehen will. Ich wünsche viel Erfolg und immer eine Hand breit Wasser unter dem Kiel!

Sonic
17.01.10, 19:09
Gibraltar, meine Güte, Gibraltar! "Ein Käfig voller Narren", wenn U51 das durchziehen will. Ich wünsche viel Erfolg und immer eine Hand breit Wasser unter dem Kiel!


Geht schon los...U-51 ist schon auf dem Weg :D

Sonic
17.01.10, 19:11
Mit reduzierter Fahrt von 8 Knoten laufen wir, direktem Westkurs folgend auf das knapp 300 Kilometer entfernte Gibraltar zu.
Laut Berechnung sollten wir die Strecke auf diese Weise innerhalb der nächsten 20 Stunden zurücklegen können und im Schutze der Dunkelheit vor Gibraltar eintreffen.

07.00 Uhr Morgens.
Noch ca. 220km bis Gibraltar.

ALARM...Flugzeug voraus...015 Grad, schreckt der Warnruf die Besatzung auf.

”FLUUUTEN...sofort Alarmtauchen...los los...alle Mann unter Deck...
I.WO...Boot auf 60 Meter abfangen und einpendeln.”

Die Maschinen gehen kurzfristig auf AK, um die Druckwirkung der Tiefenruder zu erhöhen.
Tauchzellen werden geflutet. Das einschießende Meerwasser zieht das Boot nach unten.

Wieder eine Catalina, doch diesmal hatten wir die aufgehende Sonne im Rücken und die Wachgänger konnten die sich nähernde Maschine rechtzeitig ausmachen, um frühzeitig wegzutauchen.

Alarmtauchen...im Rücken die aufgehende Sonne
http://abload.de/img/bild456gc29.jpg

Für die folgenden zwei Stunden bleiben wir getaucht, bis wir sicher sein können, dass der britische Aufklärer nicht mehr über uns kreist und nur auf unser Auftauchen wartet.
Erst dann wagen wir uns vorsichtig zurück an die Wasseroberfläche und laufen weiter auf Gibraltar zu.

Nur wenige Stunden später, um 15.15 Uhr sind wir ein zweites Mal an diesem Tag dazu gezwungen vor einer Feindmaschine zu tauchen und uns eine Stunde lang getaucht fortzubewegen.
Ein britischer Swordfish Torpedobomber passiert uns in geringem Abstand auf seinem Flug nach Osten.
Nur ein Zufall oder hatte uns der Aufklärer, wenige Stunden zuvor doch entdeckt und nun die Meute auf unsere Fährte gehetzt?
Wir wissen es nicht und können nur spekulieren.
Fakt ist, mit jeder zurückgelegten Seemeile kommen wir näher an einen der wichtigsten Flottenstützpunkte des britischen Empires heran und damit steigt die potentielle Gefahr für uns, entdeckt zu werden.

Gegen 20.00 Uhr Abends versinkt schließlich die Sonnenscheibe im Meer und die Dämmerung bricht herein.
U-51 ist noch ca. 40km vom Hafen von Gibraltar entfernt.

”Nicht mehr lange und wir müssen mit den ersten Sicherungsketten und Patrouillen vor der Meerenge rechen.”

Willhelm, ich hoffe du weißt was du tust, zeigt der I.WO, mein langjähriger Freund seine Unsicherheit, als uns gerade niemand anderes hören kann.

Ein rabenschwarzer Kommentar liegt mir auf der Zunge, doch ich schlucke ihn herunter, wie zu bittere Medizin.

Ich bring dich schon heil nach Hause zu deiner Frau und dem Kleinen. Keine Sorge, Manfred. Das ist das einzige was ich in diesem Moment herausbringe.

Mit meiner Einschätzung, was die ersten Postenketten angeht, sollte ich schon alsbald Recht behalten. Die Erfahrungen unserer beiden Gibraltardurchbrüche Ende letzten Jahres, machen sich nun erstmals bezahlt.

20.30 Uhr...Zerstörer gesichtet

E&F-Klasse Zerstörer
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Drei britische E&F-Klasse Zerstörer kreuzen etwa 30km vor Gibraltar zwischen der europäischen und afrikanischen Küste auf und ab.
Die Kriegsschiffe zwingen uns wieder einmal auf Unterwasserfahrt zu gehen.

”Eine verdammte Hasenjagd mit Zerstörern ist das Letzte, was wir jetzt gebrauchen können. Wir gehen auf Tiefe..120 Meter.
Kursänderung 60 Grad Steuerbord...kleine Fahrt!”

Ich versuche den gesichteten Zerstörern nach Möglichkeit auszuweichen und sie zu umgehen, ohne von ihnen entdeckt und gestellt zu werden.
Doch die Briten sind wachsam oder sie wissen wo sie uns suchen müssen, denn so einfach abschütteln wie erhofft, lassen sie sich keineswegs.
Mit hochaufgetürmten Bugwellen rauschen die drei Zerstörer heran.

Sonar an Kommandant...mehrere schnelle Schraubengeräusche an Backbord achteraus...Zerstörer...kommen auf...Lage 200 Grad...205 Grad...

PING...PING...PING...das unverkennbare Geräusch des alliierten ASDIC Sonars, das versucht uns mit seinen Schallimpulsen anzupeilen.

”Verdammt...verdammt...harte Wende...90 Grad Backbord...Schleichfahrt...auf 140 Meter gehen!”

RUHE IM BOOT, zischt Leutnant Schulze.

Zerstörer kommen auf...haben uns angepeilt
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Zerstörer direkt über uns.
Wir werden überlaufen...
...SCHEISSE...

...WASSERBOMBEN!!!

Der erste Zerstörer überläuft uns...wirft Wasserbomben
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”Verflucht nochmal...FESTHALTEN!”

Wabo-Unterwasserexplosion
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Zu weit achtern...zu weit querab.
Die ersten Detonationen liegen zu ungenau, nicht tief genug.
Dennoch wird U-51 samt Mannschaft ordentlich durchgeschüttelt.
Wer sich nicht irgendwo festhält wird unweigerlich von den Beinen gerissen und macht Bekanntschaft mit dem harten Stahlboden.

”Beide E-Maschinen AK...neuer Kurs 330 Grad.
Solange die da oben ihr Feuerwerk veranstalten sind sie mit ihren Horchgeräten so taub wie ein Fisch.”

Im Zickzackkurs versuchen wir uns von den drei Kriegsschiffen über uns abzusetzen.
Immer wenn eines der Schiffe seine Wasserbomben einsetzt, erhöhen wir unsere Schraubendrehzahl und nehmen Fahrt auf. Die Wucht der Detonationen übertönt jedes andere Geräusch. Wird es dagegen still und beginnen die Zerstörer nach uns zu horchen, schalten wir zurück auf Schleichfahrt...kein Mucks...keine rasche Bewegung...so als wären wir gar nicht da.

Zweiter Überlauf
http://abload.de/img/bild5014es6.jpg

Dreimal kommen uns die britischen Zerstörer noch sehr nahe und werfen ihre Wasserbomben ab, doch nach jedem Anlauf können wir uns weiter absetzen.
Um 22.35 Uhr, nach ca. zweistündiger Unterwasserverfolgung, können wir uns den Kriegsschiffen unbeschadet entziehen und sie verlieren unsere Spur.

Etwa 30 Minuten später, um kurz nach 23.00 Uhr lasse ich auf Sehrohrtiefe aufsteigen, um einen Rundumblick zu riskieren.
Über Hydrophon haben wir keinen Horchkontakt mehr zu den drei Zerstörern.
Auch über das Sehrohr ist in der inzwischen hereingebrochenen Nacht nichts mehr von ihnen zu erkennen.

Die Luft scheint rein zu sein. Puhh...das ging nochmal gut, murmle ich vor mich hin und wische mir mit der Kapitänsmütze über die nasse Stirn.

AUFTAUCHEN!

Um 23.10 Uhr taucht U-51 etwa 30km vor dem Hafen von Gibraltar auf.
Ein letztes Mal die Atemluft im Boot erneuern und versuchen über Wasser noch ein paar Meilen dichter an den Hafen heranzukommen, um die Batterien zu schonen und zumindest etwas aufladen zu lassen.

Der schwierige Teil kommt erst noch, denke ich bei mir und setzte mir das Fernglas auf die Nase, als ich auf den Turm hinaufsteige...

...der schwierige Teil kommt erst noch!

Fortsetzung folgt...

Von Retterling
18.01.10, 14:30
Da versucht ihr aber wirklich das Tor der Hölle aufzustoßen, und wieder zu Entwischen. Wünschen euch dennoch viel Glück.

Kurfürst Moritz
18.01.10, 15:35
Ja, lasst es krachen und vergrault die Tommys vom Affenfelsen!

G.L.vonBlücher
18.01.10, 15:37
Oha, na dann mal viel Erfolg bei dem Unterfangen werter Sonic.

Sonic
18.01.10, 17:40
Vielen Dank für die guten Wünsche.
Ich glaube Paulsen kann sie gut gebrauchen :D

Heute Abend gibt es das nächste Update und dann sieht man auch schon was von Gibraltar...versprochen^^

Sonic
19.01.10, 01:18
Der schwierige Teil kommt erst noch!

Leider sollte ich mit dieser Vorahnung nicht ganz Unrecht haben.
Nachdem wir die drei patrouillierenden Zerstörer erfolgreich hinter uns gelassen haben, pirscht sich U-51, im Schutze der Nacht über Wasser dichter an Gibraltar heran.
Knapp 15 Kilometer vor der Einfahrt zu Bucht gebe ich den Befehl zum Tauchen.
In aufgetauchtem Zustand noch dichter heran zulaufen, ist selbst bei Nacht viel zu gefährlich.
Auch wenn gerade kein Kriegsschiff in der Nähe ist oder ein Flugzeug über uns kreist, könnten wir noch dichter unter Land von den dort postierten Küstenbeobachtern entdeckt und gemeldet werden.

Das wird aber auch Zeit schnauft Leutnant Weber, der I.WO, als er endlich den Tauchbefehl bekommt.
Ich dachte schon, du willst da wie auf einer Flottenparade reinrauschen und neben dem dicksten Pott der da drinnen rumschwimmt festmachen.

Getaucht und mit langsamer Fahrt voraus legen wir die letzte Strecke zurück.
Um 01.15 Uhr, wir haben durch die ständigen Flugzeugsichtungen und das Zusammentreffen mit den drei Zerstörern unseren anvisierten Zeitplan schon um gut drei Stunden überschritten, erreichen wir die Einfahrt zur Bucht und den dahinter liegenden Kriegshafen von Gibraltar.
Jetzt wäre die letzte Gelegenheit alles abzublasen und kehrtzumachen.

”Noch etwa fünf Stunden bis der Morgen graut.”

Stunde rein, Stunde raus, rechnet Leutnant Schulze mit einem Grinsen im Gesicht optimistisch vor. Der Rest der Mannschaft schweigt.

”Gehen wir’s an Männer...

...I.WO...auf Sehrohrtiefe steigen...Periskop ausfahren.”

Durch das ausgefahrene Sehrohr erhasche ich einen ersten, noch entfernten Blick auf das nächtliche Gibraltar in der Ferne. Der Hafen, die Gebäude, alles ist verdunkelt.
Einzig das schwache Licht der Sterne taucht die Szenerie in ein schummriges Abbild, in dem man nur schemenhafte Umrisse erkennen kann.

Ein Schwenk über den Hafen...für Details sind wir noch nicht nah genug
http://abload.de/img/bild51ciiei.jpg

”Schön langsam jetzt...nicht hetzen.
Hier müssen wir aufpassen. Man munkelt dass die Bucht und der Hafen von Gibraltar mit Unterwasserminen und Anti-U-Bootnetzen gesichert ist.
Wenn wir uns hier wie die Axt im Walde aufführen, haben die “Fischer” von Gibraltar morgen einen dicken deutschen Fisch in ihren Stahlnetzen.”

Mit schleichenden 2 Knoten schieben wir uns fast nur meterweise vorwärts.
Zwar gibt es Geheimdienstberichte über die Sicherungsmaßnahmen vor Gibraltar, aber die sind kaum das Papier wert, auf dem sie geschrieben stehen.
Im Endeffekt kommt es auf unseren Instinkt, unsere Vorsicht und auch auf eine gehörige Portion Glück an, wenn wir uns hier durchschleusen.

KKKRRRRCCCHHHHH...ein dumpf metallisch kratzendes und schleifendes Geräusch lässt mich plötzlich aus der Stille hochschrecken. Das Boot kommt fast ruckartig zum stehen.

VERDAMMT...BEIDE MASCHINEN KLEINE FAHRT ZURÜCH...ZURÜCK...ZURÜCK!”

Was war das, fragt der Steuermann nervös.

Wir haben gerade ein U-Bootnetz geknutscht, löst der II.WO das Rätsel.

U-51 “touchiert” Anti-U-Bootnetz vor der Hafeneinfahrt
http://abload.de/img/bild529cfk3.jpg

Zum Glück war das Boot nur sehr langsam unterwegs.
Ich rechnete, Dank der ungenauen Geheimdienstinformationen mit solchen Überraschungen, nur wusste ich nicht, wo genau die einzelnen Netzte oder Minen liegen.
Jetzt, da wir wissen wo das Netz ist, können wir einen Weg finden, daran vorbei, darüber hinweg oder darunter hindurch zu kommen.
Einfach aufzutauchen und über das Netzt hinwegzufahren wäre die einfachste Möglichkeit, aber gleichzeitig am gefährlichsten.
Das Entdeckungsrisiko ist selbst bei Nacht viel zu hoch. Obendrein besteht die Gefahr, sich dabei den Bootsrumpf massiv zu beschädigen oder sich mit Schrauben oder Ruderanlage im Stahlnetz zu verheddern und festzulaufen.
Am Netzt entlangzulaufen und so lange zu suchen, bis sich möglicherweise eine vielleicht gar nicht existierende Lücke findet ist viel zu zeitaufwändig.
In diesem Fall scheint mir die Methode unter dem Netz hindurchzutauchen die beste Alternative zu sein.
In flachen Gewässern reichen die Netze oftmals bis auf den Grund, aber die Einfahrt zur Bucht von Gibraltar bietet eine relativ hohe Wassertiefe. Erst dicht unter Land steigt der Grund rapide an und es wird flacher.

Das U-Netz durch das lediglich halb-ausgefahrene Periskop gesehen.
In der Dunkelheit und unter Wasser lassen sich die Umrisse nur schwer erkennen.
http://abload.de/img/bild539qiop.jpg

”Wir gehen langsam auf Tiefe...Stück für Stück und gleiten dann unter dem Netz hindurch. Auf der anderen Seite gehen wir wieder auf Sehrohrtiefe.”

Und wer sagt, dass das Netz nicht bis auf den Grund reicht, zeigt sich der I.WO skeptisch.

”Der Meeresgrund liegt hier, wenn man den Detailkarten glauben kann noch bei 70 bis 80 Metern Tiefe. So tief reicht kein Netz.”

Meter für Meter lasse ich U-51 absacken.
Netzunterkante erreicht bei geschätzten gut 40 Metern
http://abload.de/img/bild54rwcl1.jpg

Anmerkung:
Natürlich hätte das in der Realität nicht so einfach über das Sehrohr geklappt.
In dunkler Nacht und erst recht in dieser Wassertiefe würde man ohne künstliche Lichtquelle nicht einmal die Hand vor Augen sehen, geschweige denn ein 20 Meter weit entferntes Stahlnetz. Da hätte man sich wohl auf das Gefühl und das Prinzip “Versuch und Irrtum” verlassen müssen. Vorsichtig ranlaufen und probieren ob man nun durchkommt oder wieder aneckt. Im Zweifelsfall zurück, korrigieren und wieder versuchen.

”Auf 50 Meter einpendeln...kleine Fahrt voraus. Sehrohr rein, nicht das wir damit noch hängen bleiben.”

Jawohl Herr Kapitän!

U-51 passiert eines der Anti-U-Bootnetze
http://abload.de/img/bild55s0ffr.jpg

Die Lage des Netzes wird sofort auf der Seekarte vermerkt.
Wenn wir auf dem Rückweg hier schnell wieder raus müssen, wird uns diese weise Voraussicht noch einmal nützlich sein.

Der Hafen von Gibraltar liegt nun offen vor uns.

Sonic
19.01.10, 01:19
Der Hafen von Gibraltar liegt nun offen vor uns.

Drin wären wir. Zeit für den spaßigen Teil, witzelt Leutnant Schulze.

Im Hafen selbst liegt eine riesige Auswahl an Schiffen.
Die Kais reichen offenbar nicht aus, um jedes Schiff daran festzumachen.
Mehrere Schiffe liegen etwas abseit in der Bucht auf Reede und warten darauf be- oder entladen zu werden.

Der Hafen von Gibraltar.
Im Vordergrund liegt ein Exil-griechischer Dampfer vor Anker...
An Steuerbord ein britischer Schwerer Kreuzer der Kent-Klasse...
Im Hintergrund an den Hafenkais sind mehrere, dicht nebeneinanderliegende Zerstörer erkennbar und dahinter, weiß-grau schimmernd die Umrisse eines Schlachtschiffes oder Schlachtkreuzers.
Das alles vor der mediterranen, malerischen Kulisse des imposanten Affenfelsens von Gibraltar.
http://abload.de/img/bild56qucd1.jpg

Der Hafen und die Bucht von Gibraltar sind gespickt mit lohnenden Zielen, die reglos vor Anker liegen. Jede Menge leichter Beute, möchte man meinen.

Britisches Schlachtschiff der Nelson-Klasse mit seinem ungewöhnlichen Design...HMS Nelson oder HMS Rodney
http://abload.de/img/bild57x5dni.jpg

Ein weiterer Schwerer Kreuzer, sowie drei Zerstörer
http://abload.de/img/bild5882d8i.jpg

Einer der beiden Schweren Kreuzer auf Reede liegend...im Hintergrund mehrere Zerstörer und das Schlachtschiff der Nelson-Klasse
http://abload.de/img/bild59e7cpb.jpg

Leichter Kreuzer der Dido-Klasse...identifiziert als HMS Hermione (eine alte Bekannte, die uns schon bei der Versenkung der HMS Malaya über den Weg lief)
http://abload.de/img/bild606iimz.jpg

Flugzeugträger der Illustrious-Klasse...identifiziert als HMS Formidable
http://abload.de/img/bild61phcew.jpg

Schlachtschiff der Revenge-Klasse...ein alter Veteran aus dem Ersten Weltkrieg
http://abload.de/img/bild62dod5i.jpg

Bugansicht...markant...die seitlichen Torpedowülste, welche das Schlachtschiff vor direkten Torpedotreffern schützen sollen
http://abload.de/img/bild63lhifc.jpg

”Verflucht nochmal...hier scheint sich ja fast die ganze Mittelmeerflotte versammelt zu haben.”

Insgesamt können wir im Hafen von Gibraltar bzw. in der dazugehörigen Bucht mehr als ein Dutzend größerer Schiffe ausmachen:

1 Flugzeugträger
2 Schlachtschiffe
2 Schwere Kreuzer
1 Leichter Kreuzer
8 Zerstörer
Mehrere größere und kleinere Frachter und Dampfer runden das Bild ab.

Das Spiel ist eröffnet!

Fortsetzung folgt...

Kurfürst Moritz
19.01.10, 02:54
Klar Schiff zum Gefecht!

Haut drauf, so wie Günther Prien in Scapa Flow!

Silece
19.01.10, 09:44
Den Träger auf jeden Fall versenken, die beiden Schlachtschiffe kann man ja mal versuchen, aber dann raus!

Von Retterling
19.01.10, 10:24
Wir müssen immer wieder feststellen das die Schiffgrafiken sehr gelungen sind.
Fast zu schön um sie zu versenken ;) .
Gute Jagd:) .

Leprechaun
19.01.10, 11:13
Wenn das klappt, winkt sicher das Eichenlaub zum RK.

Hohenlohe
19.01.10, 12:25
Immer ran an den Feind!! Versenkt nach Möglichkeit den Träger und die beiden Schlachtschiffe, aber dann nix wie raus aus dem Hafen.
Übrigens Gratulation zum erfolgreichen Durchbruch in den Hafen von Gibraltar.
Man stelle sich einmal vor, wenn das historisch gewesen wäre...*grins*
Ein zweites Mal dürfte euch das wohl nicht gelingen, daher drück ich euch ganz fest die Daumen.
Wenn man mit SH V das auch dann kann, das wäre ja aufgrund der daraus resultierenden Konsequenzen in etwa kriegsentscheidend...*grins*

Wie wäre es das nächste Mal mit Malta oder Alexandria??

herzliche grüsse

Hohenlohe, der begeistert mitliest...*lächel*:D:smoke:

G.L.vonBlücher
19.01.10, 12:31
Oha, das riecht wahrlich nach fetter Beute!
"Weidmannsheil!", wie die Jäger so sagen. ;)

Rantanplan
19.01.10, 16:15
Oha, das riecht wahrlich nach fetter Beute!
"Weidmannsheil!", wie die Jäger so sagen. ;)

Nein, die sagen Waidmanns Heil! :D

Aber Euch werter Sonic trotzdem eine gute Jagd!

Sonic
19.01.10, 21:36
Wir haben offenbar die Qual der Wahl, was die Auswahl unseres ersten Angriffsziels betrifft, doch ganz so einfach ist es nicht.
Der Kriegshafen von Gibraltar ist groß und verwinkelt.
Vielfach verhindern massive Kaimauern einen direkten Angriff auf lohnende Ziele.
Das Boot noch tiefer in das zunehmend flacher werdende Hafenbecken hineinzumanövrieren ist mehr als riskant. Schon jetzt haben wir kaum noch mehr als eine Handbreit Wasser unterm Kiel. Das Meer ist hier im Schnitt nur noch etwa 15 Meter tief, kaum das U-51 auf Sehrohrtiefe gehen kann, ohne Grundberührung zu haben.

“Wir versuchen unser Glück gleich hier an der südlichen Spitze des Hafens.
Dieser Träger und das Schlachtschiff der Revenge-Klasse.“

Alle anderen großen Ziele, wie das zweite Schlachtschiff oder die drei Kreuzer liegen zu ungünstig und teils versteckt hinter Hafenkais. Zerstörer oder Handelsschiffe interessieren uns in diesem Augenblick nicht.
Nur die Großkampfschiffe sind jetzt von Bedeutung.

HMS Formidable – Träger der Illustrious-Klasse
http://abload.de/img/bild64rufmr.jpg

Verflucht…der Schusswinkel ist nicht gut.
Der elende Pott ist so eingekeilt, wir müssten auf der Stelle drehen können, um uns ordentlich in Schussposition zu bringen.“

Langsam und vorsichtig tasten wir uns dichter heran, doch es ist einfach viel zu wenig Raum, um ordentlich zu manövrieren, eingekeilt zwischen U-Bootnetzen, Schiffsrümpfen und Kaimauern aus Stahlbeton.

“Maschinen stopp…besser geht es nicht!

Unser erstes Ziel ist der Träger 1000 Meter vor uns. Er liegt von allen Top-Zielen am günstigsten.
Wir verpassen ihm einen vollen Vier-Fächer aus den Bugrohren.
Anschließend nehmen wir wieder Fahrt auf und wenden hart nach Backbord, weg vom Hafen.
Das bringt unser Achterrohr in Position.
Falls nötig, bedienen wir den Träger auch noch damit oder suchen uns wahlweise ein anderes Ziel.
Sind alle Aale raus, heißt es verschwinden.“

Der Schusswinkel fällt verdammt spitz aus. Mit Aufschlagzündern kriegen wir da wohl ordentlich Probleme. Wenn wir Pech haben prallen uns die Hälfte der Aale ab, bringt Leutnant Schulze auch meine Sorgen auf den Punkt.

“Darum werden wir Magnetzünder benutzen.
Denen ist der Anlaufwinkel egal.“

Ein hörbares Raunen geht durch das Boot.
Unsere letzten Probleme mit der Zuverlässigkeit dieser Zünder, sind jedem an Bord bestens bekannt.
Ich kann nur hoffen, dass zumindest der ein oder andere davon wie geplant detoniert.

Wenn keiner hochgeht, kriegen die Tommys vielleicht nicht einmal mit, dass wir überhaupt hier waren, witzelt der II.WO, unsere Chancen auf Erfolg offenbar nicht sehr hoch einschätzend.

Doch mir machen auch noch andere Eventualitäten Sorgen.
Selbst wenn ausreichend Torpedos treffen und detonieren, ist eine dauerhafte Versenkung keineswegs sicher. Dafür ist das Hafenbecken einfach zu flach.
Eine spätere Bergung und Wiederinstandsetzung wäre durchaus möglich.

Damit ein Schiff als zerstört/versenkt gewertet wird, muss ein bestimmter Prozentsatz des Schiffes unter Wasser sein.
Bei Angriffen auf Schiffe mit großem Tiefgang in seichten Küstengewässern oder Häfen kommt es durchaus vor, dass das torpedierte Schiff zwar zu sinken beginnt, dann aber auf Grund stößt, bevor genug davon unter Wasser ist. Das Schiff sinkt nicht weiter und wird nicht als versenkt gewertet.

Ein durchaus interessanter und spannender Aspekt, der auch der Realität sehr nahe kommt.
Man erinnere sich nur an den japanischen Angriff auf Pearl Harbor (ich berichtete).
Viele der Schiffe wurden nicht endgültig versenkt, sondern liefen nur auf Grund und konnten später, der geringen Wassertiefe sei Dank, gehoben und wieder in Stand gesetzt werden.

“Kommandant an Bugtorpedoraum…Rohr 1 bis 4 bewässern für Fächerschuss.
Hecktorpedoraum…Rohr 5 klarmachen.“

Über das ausgefahrene Sehrohr nehme ich die Zielpeilung vor.
Das ruhig und unbeweglich vor Anker liegende Ziel zu treffen ist nicht das Problem.
Die Torpedos müssen einfach nur hochgehen.
Das ist es, was entscheidet.

“Entfernung 950 Meter…Gegnerfahrt Null…Torpedogeschwindigkeit 30 Knoten…Lauftiefe 8,5 Meter…Streuung 0,5…Achtung…Fächerschuss…Rohr 1 bis 4…LOS!“

Dicht gefolgt verlassen die vier Torpedos ihre Rohre und rasen unter Wasser, durch die Dunkelheit auf ihr nichtsahnendes Ziel zu.
Die Stoppuhr, um die Laufzeit zu messen brauchen wir diesmal nicht.
Ein Blick und der LI steckt die bereitgehaltene Uhr wieder weg.
Entweder sie gehen hoch oder nicht.
Sekunden des Wartens…Augenblicke der gefühlten Ewigkeit

Torpedotreffer…
http://abload.de/img/bild65bjco1.jpg

Kurzer Jubel brandet auf und wird sofort von der nächsten Detonation verschluckt.

Treffer Nummer 2…
http://abload.de/img/bild66f5cfa.jpg

Dicht gefolgt von einer rotglühenden Explosion auf dem Flugdeck des Trägers…
http://abload.de/img/bild67tadu0.jpg

“VOLLTREFFER!“

Treffer Nummer 3…
http://abload.de/img/bild6894dtj.jpg

Drei Detonationen in unmittelbarer Folge, dann bleibt es still.
Der erhoffte vierte Torpedoeinschlag bleibt aus.

Drei von vier…drei von vier…das hat gesessen, triumphiert Leutnant Lange siegessicher.

“Maschinen langsame Fahrt...Wende 90 Grad Backbord.“

Während U-51 langsam Fahrt aufnimmt und auf die Kursänderung reagiert, behalte ich den torpedierten Träger durch das Sehrohr im Auge. Drei Treffer, mit Magnetzündern.
Das ist mehr als erhofft. Mit Glück reicht das sogar aus den Träger zu versenken.
Für den Fall der Fälle wartet das Heckrohr noch auf einen möglichen Einsatz.
In und um Gibraltar schrillen in diesem Augenblick die Alarmsirenen los und der gesamte Hafen erwacht zum Leben. An Bord von U-51 bekommen wir davon wenig mit, doch schon bald wird hier die Hölle los sein.
So viel ist gewiss.

HMS Formidable…das Heck sackt bereits langsam weg…Brände auf dem Flugdeck breiten sich aus
http://abload.de/img/bild69z7fgm.jpg

Eine gewaltige zweite Explosion erschüttert das Flugdeck des britischen Trägers.
Trümmerteile werden in hohem Bogen davon geschleudert und regnen brennend zurück auf die Erde und das Hafenbecken.

http://abload.de/img/bild70j5int.jpg

Der Träger ist verloren!
Auch wenn er aufgrund der geringen Wassertiefe nicht vollständig versinken kann, wird er ein Raub der sich rasch ausbreitenden Flammen.

Um 02.11 Uhr wird der britische Flugzeugträger HMS Formidable von drei Torpedos getroffen. Der 23.000 Tonnen große britische Träger setzt sich mit dem Kiel auf Grund.
Explodierende Munitions- und Bombenvorräte, sowie entzündetes Flugbenzin verwandeln den Träger in ein Flammenmeer. Sämtliche Löschversuche scheitern. In den nächsten Stunden brennt das mächtige Schiff völlig aus.

Fortsetzung folgt...

Sonic
19.01.10, 21:40
Der Träger war auch mein Primärziel.
Er ist zusammen mit den beiden Schlachtschiffen der dickste Brocken im Hafen und liegt außerdem in halbwegs günstiger Schussposition.
Andere der schweren Einheiten dagegen liegen arg verschachtelt und gut geschützt, so dass sie nur schwer zu erreichen sind.

Alith Anar
19.01.10, 22:22
Wie war der Spruch:
"So viele Ar**löcher und so wenig Kugel" oder auf euch gemünzt:
So viel Schiffe und so wenig Torpedos ;)

Viel Erfolg beim aufräumen. :)

Den Träger hätte ich auch genommen.
Wie viel Torpedos habt Ihr noch ?

Die FRage lautet jetzt vermutlich eines der BB, oder lieber den CA und ein paar ZErstörer.

Rantanplan
19.01.10, 22:28
Und den griechischen Frachter soll er ziehen lassen??????:schrei:

Sonic
19.01.10, 22:48
Das Heckrohr ist feuerbereit.

Noch ein Torpedo für die Bugrohre, der allerdings erst nachgeladen werden muss.

Was das Heckrohr angeht:
Hier stünden uns theoretisch noch zwei Aale in Rerserve zur Verfügung.
Allerdings gibt es zwei praktische Probleme.
Einer der beiden Heckreservetorpedos liegt noch in den Außenbehältern. Wir konnten ihn bislang nicht ins Bootsinnere holen, da dort noch kein Platz war. Es wurde auf dieser Feindfahrt bis dato noch kein Achterschuss gefeuert.
Somit fällt einer schon einmal aus.

Allgemeines Problem beim Nachladen ist, dass es relativ lange dauert und sehr laut ist, was einem sofort die Zerstörer auf den Hals hetzen kann.
Ist also in Feindnähe mit Vorsicht zu genießen.
Aufgrund des Fliegerangriffs sind immer noch nicht alle Männer wieder voll auf dem Posten. Gerade im Bugtorpedoraum hatten und haben wir viele Verletzte, die wir z.T. mit Personal aus dem Heckraum ersetzt haben.
Was die Torpedomixer angeht sind wir momentan etwas unterbesetzt. Das verzögert etwaiges Nachladen noch einmal.
Sobald wir gezwungen sind auf Schleichfahrt zu gehen und das werden wir sein, um heil aus dem Hafen zu kommen, wird das Nachladen automatisch gestoppt, da viel zu laut.

Ob wir also alle Aale rechtzeitig Nachladen und Absetzen können ist fraglich.

Jerobeam II.
19.01.10, 23:58
Wenn die Zerstörer Wasserbomben werfen und Ihr in der Nähe eines anderen Schiffes seid, kann dieses Schaden nehmen? :D

Alith Anar
20.01.10, 00:44
Ich glaub das ist möglich.

Zumindest haben sich im ORginalspiel bei mir schon mal 2 Japanische Zerstörer gegenseitig versenkt nachdem Sie gegenseitig in die eigenen Waserbomben gefahren sind.

Sonic
20.01.10, 01:30
Ja, jede Art von "Friendly Fire" ist möglich, auch wenn ich es mit Wasserbomben bisher noch nicht erlebt habe.

Jerobeam II.
20.01.10, 01:31
Danke für die Auskunft. Das Spiel ist anscheinend viel zu gut, als daß man es ungespielt lassen könnte.

@ Sonic: dann wisst Ihr ja, was Ihr zu tun habt.

AG_Wittmann
20.01.10, 12:45
Die Schiffe könnne sich auch gegenseitig beschießen, vorallem in einem großen Konvoi, so hat ein Kreuzer einen eigenen Frachter versenkt, als ich mich hinter eben diesem Frachter verstecken wollte. Den Frachter habe ich jedoch nicht angerechnet bekommen.

G.L.vonBlücher
20.01.10, 12:49
Schöner "Abschuß" ! ;)
Wie sind gespannt wofür Ihr euch nun entscheiden werdet und wir sind nicht weniger ob Ihr den Hafen lebendig verlassen werden könnt.
Viel Erfolg!

P.S. Das Spiel muss wirklich unbedingt mal ausprobiert werden! :D

derblaueClaus
20.01.10, 18:11
Aber klar. Es ist übrigens ein Nachfolger in der Mache. ;)

http://silent-hunter.de.ubi.com/silent-hunter-5/

G.L.vonBlücher
20.01.10, 18:13
Die Grafik sieht ja wirklich sehr sehr gut aus. Wirklich ein Grund es mal wieder zu spielen. Das letzte mal haben Wir Teil Eins gespielt? ;)

Alith Anar
20.01.10, 20:07
Release ist wohl ende März.

Nach meiner Erfahrung aus SH3 und SH warte ich aber bis 2 oder 3 Patche raus sind.

Sonic
20.01.10, 20:17
Release ist wohl ende März.

Nach meiner Erfahrung aus SH3 und SH warte ich aber bis 2 oder 3 Patche raus sind.

Dito!

Da geht es mir genauso.
Leider ist die Spielreihe auch durch ihre zahlreichen Bugs bekannt, welche die Releaseversion fast unspielbar machten. Es dauerte insbesondere bei SH 4 einige Zeit, bis offizielle Patches und nicht zuletzt die fleißige Moddingcommunity mit ihren zahlreichen Projekten und Mods viel angerichteten Murks wieder ausgebügelt und das volle Potential der Simulation entfaltet haben.

Sonic
20.01.10, 20:19
Mit dem Ende der HMS Formidable haben wir plötzlich wieder einen Torpedo übrig.
Zwar befinden wir uns bereits auf dem Rückzug Richtung Sperrnetz, aber noch ist Zeit den Heckaal von der Leine zu lassen.

“Neues Ziel I.WO…

…wir jagen unseren Hecktorpedo auf das Schlachtschiff neben dem brennenden Träger.
Wir liegen gerade günstig. Freie Schussbahn auf seine Schrauben- und Ruderanlage.
Das wird den Koloss zwar nicht erledigen, aber so schnell fährt das Ding ohne monatelangen Werftaufenthalt nirgendwo mehr hin…

Aufschlagzünder…kein Risiko mehr…der Winkel passt…

…Mündungsklappen öffnen…

…Rohr 5…los!“

Während der Torpedo aus fast 2000 Metern Entfernung, auf das uns zugewendete Heck des Schlachtschiffes zusteuert, geben wir Fersengeld und versuchen den Hafen und die Bucht von Gibraltar so schnell als möglich zu verlassen.

Volltreffer in die Ruderanlage
http://abload.de/img/bild71zlfcc.jpg

Das alte 28.000 Tonnen Schlachtschiff der Revenge-Klasse dürfte damit für Wochen, wenn nicht sogar Monate ausfallen.

Das torpedierte Heck ist leicht abgesackt
http://abload.de/img/bild72lif8d.jpg

Während wir kehrtmachen, um dem Hafen von Gibraltar, in dem nun hektisches Treiben losbricht schnellstmöglich den Rücken zu kehren, leisten die Torpedomixer im Bugtorpedoraum Schwerstarbeit.
Gemeinsam wuchten die Männer mit Hilfe von Kettenflaschenzügen unseren letzten, gut eingefetteten Reservetorpedo in eines der vier freien Bugrohre.

Torpedoraum an Kommandant. Rohr 1 geladen und bereit. Ist der letzte Knallfrosch hier vorne, hallt die Meldung zu mir in die Zentrale.

“Dort…Steuerbord voraus!
Den Dampfer, der dort auf Reede vor Anker liegt nehmen wir noch mit.
Gleich dahinter sollte laut unserer gesetzten Kartenmarkierung das Sperrnetz sein.“

Britischer bewaffneter Dampfer…liegt in der Bucht von Gibraltar vor Anker.
Im Hintergrund der Hafen und der brennende Träger HMS Formidable, sowie das torpedierte Schlachtschiff.
http://abload.de/img/bild73zpfce.jpg

“Ein geschätzter Fünftausendtonner würde ich sagen…

…Mündungsklappen öffnen…

…Rohr 1…los…Sehrohr einfahren…langsam auf 50 Meter gehen…SCHLEICHFAHRT!“

Während U-51 auf Tiefe geht, um das Sperrnetz wieder an der halbwegs selben Stelle, an der wir in die Bucht und den Hafen eingedrungen sind zu verlassen, läuft unser letzter scharfer Bugtorpedo auf sein Ziel zu.

Torpedoeinschlag
http://abload.de/img/bild747qfjh.jpg

Ein direkter Treffer auf Bughöhe, von dem wir allerdings nicht all zu viel mitbekommen, als wir unter dem Sperrnetz hindurchschlüpfen und den Hafen von Gibraltar hinter uns lassen.
Nicht perfekt mittig, aber ein sicherer Treffer.

Das getroffene Vorschiff des Britendampfers sackt leicht ab, doch das Schiff scheint noch schwimmfähig. Leichte Brände auf dem Vordeck.
Ob der Dampfer letztendlich sinkt, ist zu diesem Zeitpunkt noch ungewiss.

http://abload.de/img/bild75zaij4.jpg

Durch die, beim ersten Passieren des Netzes angelegten Kartenmarkierungen, haben wir auf dem Rückzug keine großen Schwierigkeiten an geeigneter Stelle dieses Hindernis wieder zu überwinden.
Doch kaum haben wir die Netzsperren hinter uns, melden sich neue Probleme.
Unser Angriff hat die Briten aufgeschreckt.
Ihre Abwehr ist angelaufen.

Sonar an Kommandant…mehrere schnelle Schraubengeräusche an Backbord querab…Zerstörer…mindestens vier Stück…große Entfernung…aber kommen rasch auf, meldet der Sonarmaat.

Die sind aber ganz schön auf Zack die Jungs, grinst Leutnant Schulze.

Fast schon zu sehr für meinen Geschmack, denke ich bei mir.
Mit einer Reaktion mussten wir rechnen, selbst bei Nacht, aber dass die Briten so prompt reagieren würden, überrascht und erschreckt mich zugleich, hatte ich doch gehofft zumindest etwas Vorsprung herauszulaufen, bevor die Jagd auf uns eröffnet wird.

Schwacher Sonarkontakt auf große Entfernung…Kriegsschiffe im Anmarsch
http://abload.de/img/bild76t9f5m.jpg

“I.WO…Kursänderung!
Noch haben sie uns nicht geortet. Wir gehen dicht unter Land…so nah ran an die spanische Küste wie es geht, ohne dass wir auflaufen und dann hoffen, dass sie uns weiter draußen, im tieferen Wasser der eigentlichen Fahrrinne suchen und nicht in seichten Küstengewässern.“

Leutnant Weber, der I.WO nickt und gibt den Befehl an die Steuerleute weiter.

Das Glück ist den Tüchtigen hold, so sagt man und so ist es auch in diesem Fall.
Die herankommenden Zerstörer verlegen ihre Suche auf die Ausfahrt zur Bucht, während U-51 entlang der Küste schleichend, sich weiter und weiter entfernt.

Um 06.45 Uhr Morgens ist es geschafft.
Nach gut siebenstündiger Unterwasserfahrt wagen wir es, im Morgengrauen des 28. April 1942 wieder aufzutauchen.
Unsere Batteriekapazität ist mittlerweile auf unter 20% gesunken.
Recht viel länger hätten wir damit so und so nicht getaucht bleiben können.
Die Anspannung der letzten Stunden ist den Männern noch ins Gesicht geschrieben, und fällt nur langsam ab.
Erst nach und nach begreifen sie, dass wir es heil und an einem Stück geschafft haben und es jetzt nach Hause geht.

Nach Hause…endlich, murmle ich vor mich hin, als ich die ersten Strahlen, der durch das Turmluk fallenden Morgensonne auf meinem Gesicht spüre…endlich nach Hause.

Fortsetzung folgt…

Cerreal
20.01.10, 20:32
Wenn ich die Navigationskarte sehe, vermisse ich das "gesunkende Schiff" Symbol im Hafen. Hoffentlich wird der Träger als Verlust gewertet.


Aber auf jedenfall habt ihr damit dem Tommy mal wieder ans Bein gepinkelt. Gratulation.

Sonic
20.01.10, 20:47
In der Infoleiste wurde der Träger als zerstört gewertet.
Auch in meinem Logbuch ist er als versenkt eingetragen.
Von daher ToiToiToi :D

Dieser Träger und auch die beiden Schlachtschiffe hier im Hafen von Gibraltar stammen nicht direkt aus SH 4, sondern wurden vom Vorgänger SH 3 für den Monsun-Mod importiert.
Ist mir schon mehrmals aufgefallen, dass dann manchmal der Marker fehlt.
Das sind immer noch die kleinen Bugs, auf die man immer mal wieder stößt.

Ich spiele diesen Mod jetzt schon fast ein Jahr, habe schon einmal die ganze Kampagne von 1939-1945 durch, aber richtig große Bugs, welche die Spiellaune wirklich vermiesen würden, sind mir noch nicht untergekommen.

Von Retterling
20.01.10, 20:53
Was für zwei kapitale Burschen:D ! Gratulieren euch herzlich:prost: !
Auch wenn der Flugzeugträger nicht angerechnet werden sollte, würde er wenn überhaupt erst wieder nach langer Zeit einsatzbereit sein("überholt, da Sonics Beitrag dem Meinigen zuvor kam") .

Ps. Danke für den Schuss auf das Schlachtschiff, dadurch gab es noch mal ein paar wunderbare Bilder von dem zwar alten aber dennoch schönen Ding;):D .

Kurfürst Moritz
21.01.10, 03:46
Glückwunsch zu diesem großartigen Husarenritt in des Löwen Höhle!

Wieviel BRT habt Ihr jetzt mehr auf der Versenkungsliste stehen?

Hohenlohe
21.01.10, 07:57
Wir gratulieren euch werter Sonic, zu eurem erfolgreichen "Hafenbesuch" und wünschen euren Jungs eine glückliche Heimkehr und auch weiterhin alles Gute...*lächel*

herzliche grüsse

Hohenlohe, der die U-Bootfahrer bewundert...*lächel*:D:smoke:

G.L.vonBlücher
21.01.10, 10:16
Auch von uns, herzlichste Gratulation zur eurem fulminanten Angriff und die dem Feind zugefügten Verluste! ;)

Komischer Kunde
21.01.10, 10:34
Selbst KK ist voll von Glückseeligkeit... Weiter so Kapitän!


*wosinddennjetztmeineSHtitelwieder/indiversenkistenkram*

Stupor Mundi
21.01.10, 13:03
Glückwunsch, jetzt müsst Ihr nur noch heil nach Hause kommen.

@ KK: Ihr habt wohl Eure Spiele selbst versenkt? Seid froh, dass es nicht U 51 war, denn dann fändet Ihr sie nicht mehr. :D

Sonic
22.01.10, 15:17
Herzlichen Dank, aber ein bisschen Glück war auf jeden Fall auch dabei.
Ein so großes Schiff, mit entsprechendem Tiefgang in extrem flachen Gewässern anzugreifen führt sehr oft dazu, dass das Ziel lediglich auf Grund läuft, aber nicht als versenkt gewertet wird.

Gleich kommt das letzte Update zur 19. Feindfahrt.
Gestern Abend bin ich nach der Arbeit leider nicht mehr dazugekommen, es noch fertigzustellen und hochzuladen.
Aber das hole ich gleich nach :)

Sonic
22.01.10, 15:19
29.04.
Nach dem erfolgreichen Ausbruch aus dem Hafen von Gibraltar und dem Abschütteln der jagenden Zerstörer ist U-51 nun auf dem Rückmarsch in die Heimat, zurück ins italienische La Spezia.
Unsere Rückmarschroute wird uns entlang der nordafrikanischen Küste, nach Sardinien über Korsika und Elba zurück in den Heimathafen führen.

Logbucheintrag Korvettenkapitän Willhelm Paulsen, Kommandant U-51:

Gibraltar…
Wir haben es geschafft!

Unser Versuch, bei Nacht in den Kriegshafen des britischen Flottenstützpunktes einzudringen und ebenso an einem Stück wieder heil herauszukommen, war erfolgreich.

Der britische Flugzeugträger HMS Formidable mit 23.000 Tonnen wurde von drei Torpedos eines Vierfächers getroffen.
Der schwer angeschlagene Träger setzte infolge Wassereinbruchs mit dem Kiel auf dem Grund des flachen Hafenbeckens auf.
An Bord ausgebrochene Brände entzündeten Munitionsreserven und Flugbenzin.
Große Folgeexplosionen und sich schnell ausbreitendes Feuer über das gesamte Flugdeck des Trägers konnten beobachtet werden.

Heute Morgen erhielten wir, nach Absetzen unserer Statusmeldung an den BdU die Bestätigung. Der britische Flugzeugträger kann als Totalverlust angesehen werden.
Britische Löschmannschaften waren, trotz intensiver Bemühungen nicht in der Lage, die massiv wütenden Brände unter Kontrolle zu bringen.
Das gesamte Schiff brannte in den Folgestunden völlig aus.
Übrig blieb nur ein irreparables, glühendes Stahlgerippe, welches nur noch Schrottwert besitzt.

Neben der Zerstörung des Trägers HMS Formidable torpedierte U-51 des Weiteren ein britisches Schlachtschiff der Revenge-Klasse und einen britischen 5000 Tonnen-Dampfer.
Das Schlachtschiff erhielt einen schweren Torpedotreffer in die Schraubenanlage und fällt für Wochen aus, bis die nötigen Reparaturen abgeschlossen sind.
Der Dampfer „Empire Glory“ wurde durch einen Treffer am Bug schwer beschädigt, sank Aufklärungsberichten zufolge jedoch nicht.

Auch wenn letztlich nur eines der drei von uns angegriffenen Schiffe im Hafen von Gibraltar als „versenkt“ gemeldet wurde, können wir dennoch mehr als zufrieden sein.

Funkspruch vom BdU…zurück nach Hause
http://abload.de/img/bild77jnco1.jpg

30.04.
Spät Nachts, gegen 03.45 Uhr passiert U-51 auf seinem Weg entlang der afrikanischen Küste Algier in einer Entfernung von knapp 40 Seemeilen.
Von hier aus geht es weiter auf Kurs ONO Richtung Sardinien.

U-51 während des Rückmarsches bei Nacht
http://abload.de/img/bild785kf8s.jpg

01.05 – 02.05.
Die ersten Tage des anbrechenden Monats Mai vergehen ruhig und beschaulich.
In den Morgenstunden des 1. Mai verladen wir noch einmal den Reservetorpedo, welcher sich noch in den Außenbehältern befand ins Bootsinnere.
Niemand an Bord hat noch wirklich Lust auf Gedeih und Verderb auch die letzten Aale loszuwerden.
Mir als Kommandant geht es ähnlich. Ich kann die Männer verstehen, die nach den glücklich durchgestandenen Ereignissen der letzten Tage und Wochen nur noch schnell und sicher nach Hause wollen.
Auch wenn ich nun den Rückmarsch befohlen habe und nicht mehr um jeden Preis den Kampf suchen werde, muss das Boot und seine Besatzung, bei aller Vorfreude dennoch voll einsatzfähig bleiben.
Nachlässigkeiten können wir uns nicht leisten.

Die Tommys fragen vorher nicht, ob wir mit ihnen Ringelpietz mit Anfassen spielen wollen oder einfach nur nach Hause möchten, wenn uns einer von denen über den Weg läuft. Erst schießen, dann fragen…wenn überhaupt. Ich weiß nicht wie’s euch geht, aber ich hätte dann gerne ein bisschen was durchschlagkräftigeres in den Rohren, als nur eure heiße Luft, hatte Leutnant Schulze, der II.WO ein paar mürrische Matrosen zusammengestaucht, die nicht begeistert von der, in ihren Augen unnötigen Zusatzarbeit kurz vor der Rückkehr nach Hause waren.

Nach dem Umverladen des letzten Torpedos am Morgen, erreichen wir um 11.15 Uhr schließlich die Südwestspitze Sardiniens und umrunden die Südküste, um anschließend, immer auf nördlichem Kurs an Sardinen, Korsika und Elba vorbei, La Spezia zu erreichen.
Von hier aus liegen noch knapp 400 Seemeilen bis zu unserem italienischen Heimathafen vor uns.

In den Morgenstunden des 2. Mai passieren wir schließlich mit 12kn Marschgeschwindigkeit die Ostküste Korsikas.
Um 16.25 Uhr kommt auch die Insel Elba vor dem italienischen Festland in Sicht.

U-51 vor Elba am 2. Mai 1942
http://abload.de/img/bild79laccw.jpg

Ein schönes Fleckchen, dieses Elba. Ich weiß gar nicht, was der alte Napoleon dagegen als Ruhesitz einzuwenden hatte. Mir könnte das gefallen. Na Willhelm, was sagst du dazu, will Leutnant Weber, der I.WO unbedingt wissen. Die Aussicht noch am nächsten Tag wieder festen Boden unter den Füßen zu haben hat seine Laune gebessert und die damit verbundene Einsilbigkeit weggeblasen.

“Zu warm!“

Was…zu warm, hakt der I.WO nach.

“Zu warm eben…das ganze Mittelmeer ist mir zu warm.“

Oller Eisbär du. Du weißt ja nicht was gut ist, schmollt mein alter Freund etwas, ohne an seiner guten Laune eingebüßt zu haben.

03.05.
Um kurz nach Mitternacht kommt schließlich die italienische Küste und bald darauf die Einfahrt zum Hafen von La Spezia in Sicht.
Die insgesamt 19. Feindfahrt von U-51 geht zu Ende und dies durchaus erfolgreich.

U-51 läuft in den nächtlichen Hafen ein
http://abload.de/img/bild80h9dr7.jpg

Zur Geisterstunde ausgelaufen, zur Geisterstunde wieder eingelaufen.
So schön langsam können wir uns mit Recht das Gespenster U-Boot nennen, witzelt Leutnant Schulze, als wir, weitestgehend unbeobachtet, mit kleiner Fahrt durch den Hafen gleiten.

Gespenster U-Boot U-51!
Gefällt mir, freut sich auch Leutnant Weber und selbst LI Lange scheint der Vorstellung nicht ganz abgeneigt zu sein, behält er doch seinen allseits erwarteten „Alles Humbug und dummer Aberglaube-Spruch“ still für sich.

Ergebnisauswertung
http://abload.de/img/bild81qfi92.jpg

Insgesamt zehn Schiffe mit insgesamt 30220 BRT konnte das deutsche „Gespenster U-Boot“ U-51 während dieser Unternehmung verbuchen. Neun Handelsschiffe und ein Kriegsschiff.
Das Prunkstück unserer Trophäensammlung bildet diesmal der 23.000 Tonnen große britische Flugzeugträger HMS Formidable. Nach dem Schlachtschiff HMS Malaya unser bislang zweitdickster Fang.
Zwei weitere Schiffe, darunter ein Schlachtschiff der Revenge-Klasse wurden torpediert und beschädigt.

Während der Großteil der Mannschaft von U-51 noch in dieser Nacht die Kneipen von La Spezia unsicher macht, um die glückliche und erfolgreiche Heimkehr zu feiern, haben meine Wenigkeit und die Führungsoffiziere weniger zu Lachen…zumindest meiner Ansicht nach.

Der Flottillenchef hat es sich nicht nehmen lassen, uns sofort, dreckig, verschwitzt und unrasiert wie wir noch waren, zu einem nachmitternächtlichen Mahl im kleinen Kreise einzuladen.

Mensch Paulsen!
Sie machen Sachen.
Famos…einfach famos! Was für ein Husarenstück von ihnen und natürlich ihrer ganzen Mannschaft. Ihr kleiner Gibraltarbesuch ist bereits in aller Munde und geht selbst bei den Alliierten von Ohr zu Ohr. Churchill soll getobt haben, als er von der Sache gehört hat.
Ich wette der Dicke hat sich glatt an seinen Zigarren verschluckt, prustet der Flottillenchef, schon sichtlich angetrunken los.

Leutnant Weber schaut nur todmüde drein.
Schulze merkt man dagegen allenfalls an, dass er dem guten Wein wohl ein bisschen zu viel zugesprochen hat.
Leutnant Lange macht noch den besten Eindruck des Trios und scheint sich nicht sonderlich bemühen zu müssen ein geschmeicheltes Lächeln aufzusetzen.
Den Vorteil für seine Karriere hat er sofort erkannt und genießt es nun so hofiert zu werden.

“Wir hatten Glück!“

Mit dieser kurzen, wenig höflichen Aussage lasse ich es bewenden.
Unser Gastgeber ist aber inzwischen bereits so angetrunken, dass er den missfallenden Unterton in meiner Antwort gar nicht mehr heraushört.

Es ist zu schade Paulsen, dass ich sie so schnell schon wieder verliere.
Aber ihre Erfahrung wird wohl anderswo noch dringender gebraucht, lallt er.

“Wie meinen sie das?“

Ahh…ach…ja…sie wissen es ja noch gar nicht. Ist ja auch erst gestern durchgesickert.
Sie sollen wieder versetzt werden. Zurück nach Frankreich Paulsen. Na…was war’s noch mal…Brest…nein…Lorient oder St. Nazaire…ich weiß nicht mehr genau…jedenfalls nach Frankreich.
Wissen sie was Paulsen…wenn sie mich fragen dauert es nicht mehr lang und sie sind ranghöher als ich, stammelt der Flottillenchef undeutlich, bevor er mit dem Kopf auf dem Tisch einschläft.

“Frankreich also…heim in den Atlantik!“

Sonic
22.01.10, 15:42
Glückwunsch zu diesem großartigen Husarenritt in des Löwen Höhle!

Wieviel BRT habt Ihr jetzt mehr auf der Versenkungsliste stehen?

http://abload.de/img/u-boot-asse4jpe00.jpg

Mit den letzten Erfolgen vor Gibraltar hat Korvettenkapitän Willhelm Paulsen mit seinem U-51 nun die 400.000 BRT Marke geknackt.
Langsam aber sicher dürfte wohl wieder eine Beförderung in greifbare Nähe rücken.

Insgesamt 414.745 BRT an versenkter Gesamttonnage:

300.434 BRT an Handelsschiffsraum
114.311 BRT an Kriegsschifftonnage

Derfflinger
22.01.10, 16:42
Das Abendessen mit dem Flotillenchef erinnert mich irgendwie an die Szene in der Offiziersmesse des deutschen Versorgers im spanischen Hafen im Film "Das Boot".

Cerreal
22.01.10, 16:50
wahrlich eine großartige Szene

thrawn
22.01.10, 22:12
Mit den letzten Erfolgen vor Gibraltar hat Korvettenkapitän Willhelm Paulsen mit seinem U-51 nun die 400.000 BRT Marke geknackt.


Gratulation :prost:
Ich freue mich bereits auf das Knacken der 500.000 BRT Marke.

Sonic
23.01.10, 18:23
Das Abendessen mit dem Flotillenchef erinnert mich irgendwie an die Szene in der Offiziersmesse des deutschen Versorgers im spanischen Hafen im Film "Das Boot".

Zufall...reiner Zufall...*hüstel* :D

Noch eine kleine Zwischeninfo zum Stand der Dinge.
Ich habe heute mit der neuen, mittlerweile 20. Feindfahrt begonnen.
Das nächste Update gibt es damit wohl Morgen im Laufe des Tages.

Das dürfte wohl die bislang ausgedehnteste Unternehmung werden.
Wie erwartet geht es rüber über den großen Teich.
Irgendwo zwischen Nova Scotia und dem Golf von Mexiko wird sich U-51 diesmal rumtreiben...lassen wir uns überraschen :)

Um eine Seebetankung werden wir dieses Mal nicht drumherumkommen.
Mitten auf dem Atlantik sind die Tankstellen bekanntlich rar^^

Sonic
24.01.10, 11:36
06.06.1942

Der 6. Juni 1942.
U-51 hat das Mittelmeer mit Mann und Maus hinter sich gelassen.
Boot und Mannschaft wurden nach erfolgreichem Abschluss der letzten Unternehmung vor Gibraltar nach Frankreich, an die Atlantikküste zurückbeordert.
Als Teil der 7. U-Flottille, stationiert im französischen St. Nazaire, erwarten uns neue Befehle.

Matrose Ritter wurde nach unserer Verlegung zum Maat befördert.
Infolge der in letzter Zeit drastisch steigenden feindlichen Flugaktivitäten, wurde der frischgebackene Maat zum Wachgänger spezialisiert.
Je mehr erfahrene und für diesen Aufgabenbereich speziell geschulte Männer auf dem Kommandoturm Ausschau halten, desto sicherer und früher werden wir über mögliche Feindkontakte gewarnt, um rechtzeitig reagieren zu können.

Gute Nachrichten auch an der technischen Front.
Der neue, verbesserte T III (G7e) Torpedo ist ab sofort verfügbar.
Beim T III handelt es sich um eine weiterentwickelte Version des bekannten, blasenlosen T II “Elektrotorpedos”, mit dem wir bislang nicht viel Glück gehabt hatten.
Laut Bericht der technischen Abteilung, soll das Nachfolgemodell die letzten Kinderkrankheiten des Vorgängers endlich ausmerzen.
Wir werden sehen!

Neuer T III (G7e) Torpedo verfügbar
http://abload.de/img/bild1ovfds.jpg

Geheimhaltung...pahh...von wegen!
Es ist doch längst kein Geheimnis mehr Willhelm.
Jeder auf dem verdammten Stützpunkt weiß, dass es rüber über den großen Teich nach Amerika geht, nur wohin genau, da rätseln wir alle noch, bohrt Leutnant Weber beim gemeinsamen Mittagessen im Offizierscasino von St. Nazaire.

Der BdU wird sich schon seine Gedanken gemacht haben warum nur der Kommandant vor dem Auslaufen das genaue Einsatzgebiet kennt, springt Leutnant Lange, der LI in die Bresche und verteidigt die Anweisung von oben, Stillschweigen zu wahren.

Am besten packen sie mal die ganze Palette ein I.WO. Vom Wintermantel bis zum Hawaiihemd. Vor Neufundland ist es selbst um die Jahreszeit nicht gerade wohlig warm und mit etwas Glück oder Pech schwimmen uns dort oben im Norden auch ein paar Eisberge über den Weg.

”Ich würde eher das Hawaiihemd empfehlen.”

Dieser eine Satz von mir reicht, um die erste Neugier zu befriedigen.
Unser Auslauftermin wurde auf den 6. Juni 1942 um 16.30 Uhr gelegt.
Als U-51 unter kleiner Fahrt den Hafen von St. Nazaire verlässt, informiere ich über Bordsprechanlage die Besatzung über unsere neuen Befehle.

Einsatzbefehle
http://abload.de/img/bild24ifzb.jpg

”Achtung...hier spricht der Kommandant!

Für die meisten von euch wird es wohl keine Überraschung mehr sein.
Die Gerüchte sind wahr. Es geht rüber über den großen Teich , Richtung Amerika.
Unser Einsatzgebiet liegt in der Karibik, genauer gesagt südlich von Puerto Rico.
Wir sollen den alliierten Schiffsverkehr auf der Nord-Südroute zwischen Panamakanal und US-Ostküste stören.”

Packt die Hawaiihemden aus, grinst Leutnant Schulze und kann seine Freude nicht wirklich verbergen.

Der hofft wohl unter Palmen, ein paar karibische Schönheiten vor der Jungfräulichkeit retten zu können, frotzeln zwei Matrosen ob der guten Laune des II.WO. Seinen ehrlich erarbeiteten Ruf als Schürzenjäger hat Leutnant Schulze schon lange bei den Männern weg.

Das wird eine lange und harte Fahrt. Bis ins Zielgebiet liegt eine Strecke von fast 9.000 Kilometern, quer über den Atlantik vor uns. Gut zwei Wochen wird allein der Anmarsch ins Zielgebiet beanspruchen. Während der langen Überfahrt ist nicht unbedingt damit zu rechnen, dass wir jeden Tag Feindkontakt haben werden. Der Atlantik ist einfach zu groß und dort einem Schiff zu begegnen, gliche der sprichwörtlichen Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
Dennoch heißt es wachsam bleiben, um nicht auf dem falschen Fuß erwischt zu werden.

U-51 verlässt den U-Bootbunker von St. Nazaire
http://abload.de/img/bild3udequ.jpg

Fast 9.000km, grübelt der I.WO, als ich gemeinsam mit ihm, kurz nach Verlassen des Hafens über den Seekarten brüte.
9.000...hin und zurück also schon mal 18.0000...die Zeit und Fahrstrecke auf Patrouille noch gar nicht mitgerechnet. Wir schaffen aber nur gut 12.000km bei 12 Knoten. Wenn wir noch langsamer machen, können wir noch ein paar Extrameilen rausschinden, aber recht viel mehr ist nicht drin, wenn wir nicht erst am Sankt Nimmerleinstag ankommen wollen. Da kommen wir um mindestens eine Betankung nicht herum, Willhelm.

”Zwei Betankungen Manfred.
Eine auf dem Anmarsch, die zweite auf dem Rückmarsch.
Wenn wir schon den weiten Weg auf uns nehmen, sollten wir auch genügend Brennstoff haben, um unsere Einsatzzeit so lange wie möglich auszudehnen.”

Jetzt brauchen wir nur noch eine Tankstelle, meint der I.WO und fährt mit der Hand einmal über die ganze Karte, als wolle er anzeigen, dass es mitten auf dem Atlantik doch nichts dergleichen gäbe.

Die finden wir schon, gebe ich mich bedeckt und denke dabei an die gut verschlossenen und versiegelten Geheimunterlagen in meinem Besitz.

Na hoffen wir’s grummelt der I.WO. Nicht dass wir nach Hause schwimmen dürfen, weil uns auf dem Heimweg der Sprit ausgeht.

Der Weg ins Operationsgebiet...einmal quer über den Atlantik
http://abload.de/img/bild4y5dy4.jpg

Das Einsatzgebiet in der Karibik im Detail
http://abload.de/img/bild58sear.jpg

Die 20. Feindfahrt von U-51 unter Korvettenkapitän Willhelm Paulsen beginnt.

Fortsetzung folgt...

Zero
24.01.10, 15:44
Das ist aber ungewöhnlich, dass die euch mit einem Typ VII Boot nach Amerika schicken. :eek:

Sonic
24.01.10, 16:33
Das ist aber ungewöhnlich, dass die euch mit einem Typ VII Boot nach Amerika schicken. :eek:

Aber durchaus historisch korrekt.
Die erste "Angriffswelle" während "Unternehmen Paukenschlag" bildeten in der Tat, die für wesentlich größere Einsatzreichweiten gebauten Typ IX Boote.
In den folgenden Monaten wurden allerdings in Folgeunternehmungen auch VIIer Boote über den Atlantik geschickt.
Da diese die langen An- und Rückmarschwege, aus Mangel an maximaler Reichweite nicht am Stück zurücklegen konnten, setzte die Kriegsmarine u.a. spezielle Versorgungs- und Tank-U-Boote ein, welche die Boote auf dem Atlantik mit Brennstoff und Vorräten versorgen sollten, um so auch weitreichendere Operationen zu ermöglichen.

Die Versorgungs-U-Boote gehörten dem Typ XIV an (Spitzname "Milchkuh"), einer modifizierten Version eines Typ IX-D.
Das Boot selbst hatte keinerlei Offensivwaffen, es verfügte lediglich über Flakbewaffnung, um sich gegen mögliche Luftangriffe zu verteidigen.
Auf Torpedorohre wurde verzichtet, um Platz für zusätzliche Treibstofftanks und Lagerraum für Nachschubgüter, von Lebensmitteln bis hin zu Reservetorpedos zu schaffen.

Typ XIV (links) während einer Seebetankung
http://i27.tinypic.com/140gdgx.jpg

derblaueClaus
25.01.10, 02:18
Der allseits bekannte Erich Topp nahm z.B. auch an der Operation Paukenschlag mit einem Typ VII-Boot teil.

Btw. Viel Glück für die Mannschaft von U-51.

Sonic
25.01.10, 19:39
Der allseits bekannte Erich Topp nahm z.B. auch an der Operation Paukenschlag mit einem Typ VII-Boot teil.

Btw. Viel Glück für die Mannschaft von U-51.

So ist es.
Kapitänleutnant Erich Topp fuhr als Kommandant von U-552 (auch das "Teufelsboot" genannt) mit seine größten Erfolge eben während der zweiten goldenen Ära der deutschen U-Boote vor der amerikanishen Ostküste ein.

Kapitänleutnant Erich Topp auf U-552 (rechts im Bild)
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/ff/Bundesarchiv_Bild_101II-MW-3676-28%2C_St._Nazaire%2C_Uboot_U_552.jpg

P.S.

Gleich gibt es das die nächsten beiden Updates.
Das erste sofort, das zweite dauert noch etwas, sollte aber heute auch noch kommen.

Sonic
25.01.10, 19:40
07.06.
Der zweite Seetag.

Mit 12 Knoten Marschgeschwindigkeit läuft U-51 auf Westkurs durch die Biskaya, dem weiten Atlantik entgegen.
Noch sind unsere Treibstoffbunker randvoll gefüllt, doch während der mehr als zwei Wochen andauernden Überfahrt, wird sich dieser Zustand bald schon deutlich ändern.

Um 09.51 Uhr sichtet der Ausguck der ersten Wache am Horizont ein einzelnes, aus Richtung britischer Inseln kommendes Flugzeug. Wir sind gut 250km von der französischen Atlantikküste entfernt.

ALARMTAUCHEN…Kein Risiko!

U-51 geht auf Tauchfahrt
http://abload.de/img/bild61vdlu.jpg

Unsere Wachmannschaft auf der Brücke war diesmal auf Draht und sah die Feindmaschine rechtzeitig, um gefahrlos und hoffentlich unentdeckt abtauchen zu können.
Der britische Hudson Bomber zieht in etwa 2000 Metern Entfernung an unserer getauchten Position vorbei, ohne offenbar Notiz von uns genommen zu haben.

Ein guter Anfang, bemerkt Leutnant Schulze sarkastisch.
Es ist kein Geheimnis mehr, dass die alliierte Präsenz in der Luft mehr und mehr zunimmt. Schon einige unserer U-Boot-Kameraden hatten dieses Erstarken auf tödliche Weise zu spüren bekommen.

“Wir bleiben noch für zwei Stunden getaucht, um sicher zu gehen, dass unser Freund da oben tatsächlich nichts von uns mitbekommen hat. Nur keine Hektik. Wir haben’s nicht eilig und besser als ne verdammte Fliegerbombe vor den Turm geknallt zu bekommen.“

Sind wir erst einmal weit draußen auf dem Atlantik, außerhalb der Reichweite der meisten landgestützten Maschinen, wird es deutlich ruhiger, versucht Leutnant Weber, der I.WO beruhigend zu entgegnen.

Ja…dann haben wir’s ja nur noch mit Fernaufklärern, trägergestützten Maschinen und Wasserflugzeugen von größeren Einheiten zu tun, fährt der II.WO dazwischen.

”Auch wenn es auf dem offenen Atlantik deutlich ruhiger werden wird, so ist dennoch auch weiterhin Vorsicht und Wachsamkeit geboten. Eine Woche lang passiert überhaupt nichts und man dämmert im Alltagstrott so dahin und dann…ZACK…plötzlich passiert es wie aus dem nichts und die Scheiße ist am kochen.”

08.06.
Der dritte Seetag.

Mitten in der Nacht, um 01.10 Uhr fängt unser Funkmaat einen Funkspruch auf.
Eine Kontaktmeldung zu einer feindlichen Einsatzgruppe.
Der gegnerische Kriegsschiffverband läuft der Meldung zufolge gut 400km südwestlich unserer aktuellen Position mit Kurs nach Süden, die afrikanische Westküste hinunter.

Einen Augenblick überlege ich, ob sich eine Kursänderung und eine Verfolgung lohnen würde, entscheide mich aber doch dagegen. Ein möglicher Abfangkurs würde uns von unserem eigentlichen Zielgebiet wegführen und es ist keineswegs sicher, ob wir den Verband überhaupt einholen und stellen können.
Schweren Herzens lasse ich den alten Kurs beibehalten, schon um nicht unser geplantes Treffen mit unserem ersten Versorger, das in meinen Geheimunterlagen verzeichnet ist, zu verpassen.

09.06.
Der vierte Seetag.

Am folgenden Morgen ist es wieder Funkmaat Petersen, der die ersten Neuigkeiten des Tages für mich parat hat, während sonst an Bord der Alltag von der gleichförmigen Routine bestimmt ist.

Herr Kapitän. Funkspruch empfangen. War verschlüsselt.
Der I.WO hat den Spruch gerade decodiert, berichtet Funkmaat Petersen und reicht mir den Zettel.

“Na was haben wir denn da…mhm…Positions- und Standortmeldungen…U-459.“

U-459…das erinnert mich an meine Geheimunterlagen, die ich befehlsgemäß erst auf See, 24 Stunden nach dem Auslaufen öffnen durfte.
U-459 ist unser Versorgungs-U-Boot, welches uns, aber auch andere Boote während des Anmarsches mit Brennstoff versorgen soll.

Positionsmeldung U-459 auf dem Weg zum Versorgungspunkt
http://abload.de/img/bild7jsdkr.jpg

“Na das nenn ich gute Planung. Unsere „Milchkuh“ wird den ersten Versorgungspunkt wohl nur knapp früher erreichen als wir. Es scheint alles wie am Schnürchen zu laufen.“

10.06. – 11.06.
Fünfter und sechster Seetag.

Der Atlantik zeigt sich von seiner schlechtesten Seite.
Am Vormittag des 10. Juni ziehen sich die Wolken, am bis dahin blauen Sommerhimmel zusammen und tauchen den sommerlichen Atlantik in ein graues Kleid.
Wenige Stunden später öffnet der düstere Himmel seine Schleusen.
Der weite atlantische Ozean macht seinem Ruf als Waschküche nun alle Ehre.
Regen, unruhige See und miserable Sicht.
Ein echtes Sauwetter, das drei Tage ununterbrochen anhalten sollte.

Atlantikwetter
http://abload.de/img/bild8qscxm.jpg

12.06 – 13.06.
Siebenter und achter Seetag.

In der Nacht vom 11. auf den 12. Juni erhalten wir per Funkspruch vom BdU die Bestätigung dessen, was in meinen Geheimunterlagen schon lange angekündigt war.

Versorgungspunkt bestätigt
http://abload.de/img/bild9smdh2.jpg

U-459 wird in der Zeit vom 13. auf den 14. Juni 1942 im Planquadrat BD89 auf Versorgungsposition sein, um andere Boote mit Brennstoff und Nachschub zu versorgen.
Anschließend wird das Versorgungsboot seine Position wechseln und einen neuen Versorgungspunkt anlaufen, um nicht durch zu langes Verweilen auf ein und derselben Position vom Gegner entdeckt zu werden.

“I.WO…wir setzen Kurs auf den Versorgungspunkt.
Wenn ich mir die Entfernung so ansehe, sollten wir am Morgen des 14. Juli auf U-459 treffen.“

“Jawohl Herr Kapitän.“

Anschließend informiere ich über Bordsprechanlage die gesamte Mannschaft von unserem bevorstehenden Treffen und habe dabei noch ein kleines Bonbon für die Männer, das die Stimmung sichtlich aufhellen dürfte.

“Achtung…hier spricht der Kommandant.

Wir nehmen ab sofort Kurs auf unseren ersten Versorgungspunkt.
Wenn alles glatt läuft, werden wir in etwa zwei Tagen mit U-459 zusammentreffen, um Brennstoff und Proviant zu bunkern.

Bei der Gelegenheit würde es sich anbieten, dem Versorger Post in die Heimat mitzugeben, denn die sollten deutlich früher wieder nach Hause kommen, als wir.
Also Männer, nutzt die zwei Tage.“

Einen kleinen Scherz kann ich mir außerdem nicht verkneifen.

Achja…der II.WO ist hiermit zum Postmeister befördert und wird sich um alles kümmern, setze ich mit einem Grinsen im Gesicht und mit Blick auf Leutnant Schulze hinzu.

Wir ändern unseren Kurs entsprechend, um den angesetzten Versorgungspunkt rechzeitig zu erreichen. Mit 12 Knoten Marschgeschwindigkeit laufen wir unserem Zusammentreffen mit U-459 entgegen.

Fortsetzung folgt…

Sonic
25.01.10, 19:50
14.06.
Der neunte Seetag.

Im entsprechenden Planquadrat angekommen müssen wir erst etwas suchen, bevor wir unseren Versorger wirklich ausmachen können.

Versorgungspunkt nördlich der Azoren
http://abload.de/img/bild1050d46.jpg

Um 06.30 Uhr ist es soweit.

Schiff voraus…an Steuerbord, ruft der Ausguck.

Sofort richten sich alle Augenpaare auf der Brücke in die angegebene Richtung.

Das sind sie! U-459, Kapitänleutnant Georg von Wilamowitz-Moellendorff...bei dem Namen brech ich mir jedes Mal fast die Zunge, bestätigt Leutnant Schulze.

“Der gute Moellendorff…pünktlich und genau da wo er sein sollte…
…I.WO…kleine Fahrt…bringen sie uns schön vorsichtig ran.
Wir gehen längsseits!“

U-459 durch das Fernglas gesehen…gut zu erkennen die beiden 3,7cm Flakgeschütze
http://abload.de/img/bild11w4ijb.jpg

Während wir uns vorsichtig annähern, um längsseits zu gehen, begrüße ich über die Flüstertüte einen alten Kameraden.

“HEY…Georg! Na du alte Wasserratte, was treibt dich denn hier in die Gegend?!“

Wir bringen euch euer Pausenbrot hinterher, dass ihr Dösköppe einfach vergessen habt…Mensch Willhelm du altes Seeschwein, du lebst ja immer noch, brüllt der Kommandant von U-459 freudig zurück.

U-51 und U-459
http://abload.de/img/bild12o6cbk.jpg

Auf dem Deck beider Boote herrscht rege Geschäftigkeit.
Es gibt viel zu tun, um die Versorgung vorzubereiten.
U-459 soll uns mit Dieselöl und frischem Proviant versorgen.
Wir im Gegenzug schicken mit dem Versorger einen ganzen Sack voll Briefe in die Heimat, die unser frischgebackener „Herr Postmeister“, wie der II.WO sich die letzten Tage, bei jeder passenden, wie unpassenden Gelegenheit hat nennen lassen eingesammelt hat.

U-459
http://abload.de/img/bild139oek6.jpg

An Bord des Versorgers werden die Brennstoffschläuche ausgerollt und die Stutzen angeklemmt.
Proviant wird in wasserdichte Behälter gepackt und in Netzen verstaut.
Fangleinen werden zwischen beiden Booten hin- und hergeworfen.
Der Seegang macht ein direktes anlegen aneinander zu gefährlich, so dass wir etwas Abstand halten müssen und mit minimaler Fahrt parallel nebenher laufen.

Die mit Proviant gefüllten Netze, sowie der Pumpschlauch zur Brennstoffübergabe werden an Bord des Versorgers mit Schwimmbojen versehen, welche die Fracht über Wasser halten.
Die von uns herübergeworfenen Fangleinen werden nun daran befestigt und die Männer von U-51 ziehen die so auf dem Wasser schwimmende Fracht zu uns herüber.

Leutnant Lange, der LI kümmert sich mit seinen Maschinisten um das Anschließen des übergeholten Pumpschlauches, während Leutnant Schulze auf dem Vordeck herumwuselt und die Proviantübernahme überwacht, ohne dabei mit seinen Scherzen zu sparen.

Die Versorgung beginnt
http://abload.de/img/bild148odtf.jpg

“Pumpschlauch klar. Leitung gesichert, ruft der LI über die Flüstertüte seinem Gegenüber auf U-459 zu, der daraufhin mit dem Herüberpumpen der abgesprochenen Menge beginnt.

Unser Brennstoffvorrat liegt bei 73%.
Wir können voll betankt werden und die bereits verbrauchten 27% vollständig ersetzen.
Das entspricht einer geschätzten Laufleistung von gut 3000 Kilometern zusätzlich, die wir in unsere Brennstoffbunker gepumpt bekommen.

Als allerletztes wechselt der wasserdicht verpackte Postsack mit unseren Grüßen in die Heimat die beiden Boote.

Die Wege trennen sich
http://abload.de/img/bild15scff8.jpg

Bevor sich die Wege von U-51 und seinem Versorger U-459 wieder trennen, laufen beide Boote noch ein paar Minuten friedlich nebeneinander her. Zeit für den Abschied.

“Pass mir ja gut auf unsere Post auf Georg und lasst euch nicht von den Amis erwischen, wenn ihr noch länger hier rumdümpelt und euch vor Langeweile die Eier schaukelt!“

Der Kommandant von U-459 winkt zurück, während sich beide Boote langsam voneinander trennen und jeder wieder seinem eigenen Weg folgt.

AHOI…Willhelm. Gute Reise du alter Gauner.
Gute Jagd und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel!

Aus gegebenem Anlass noch ein kleines, aber feines Originalvideo.
Originalaufnahmen einer Versorgung und Seebetankung zwischen zwei deutschen U-Booten auf hoher See.




Seebetankung zwischen deutschen U-Booten

http://www.youtube.com/watch?v=xQbnQ1ke1I4



Nach dem erfolgreichen Zusammentreffen und geglückter Versorgung trennen sich die Wege beider Boote.
U-51 nimmt seinen alten Kurs Richtung Karibik, mit bis unter den Rand gefüllten Brennstoffreserven wieder auf.
Gut dreitausend Kilometer liegen hinter uns, weitere fünfeinhalbtausend liegen dagegen noch vor uns.
Weitere elf Tage auf hoher See…

Fortsetzung folgt…

Sonic
25.01.10, 20:18
Noch ein paar kleine Infos für unsere Statistikfreunde:

Jeder, der unseren kleinen Silent Hunter AAR nun von Anfang, bis hierher verfolgt hat,
darf sich nun stolz rühmen, sich durch über 500 DIN A4 Seiten (ohne Bilder natürlich)
reinen Text gelesen und knapp 1000 (genauer gesagt 969) Screenshots bewundert zu haben.

Herzlichen Glückwunsch zu so viel Durchhaltevermögen.
Und da sage man noch, die deutsche Jugend würde nicht mehr lesen :D

Zero
25.01.10, 20:32
Aus gegebenem Anlass noch ein kleines, aber feines Originalvideo.
Originalaufnahmen einer Versorgung und Seebetankung zwischen zwei deutschen U-Booten auf hoher See.

Wie immer sehr interessant!
Leider kann ich die andern Videos aus dem Kanal nicht gucken:
"Dieser Kanal ist in deinem Land nicht verfügbar". Für mich ist das Zensur. :rot:

Edith schreit aus der Küche, dass ihr für 400.000 BRT ja eigentlich das Ritterkreuz mit Eichenlaub, Schwertern und Brillanten bekommen müsstet?

Sonic
25.01.10, 20:46
Edith schreit aus der Küche, dass ihr für 400.000 BRT ja eigentlich das Ritterkreuz mit Eichenlaub, Schwertern und Brillanten bekommen müsstet?

Tja...müsstet^^

Dummerweise bietet der Mod, wie auch das originale Add-On, auf dem der Mod basiert, das Ritterkreuz nur in seiner "Grundform"...kein Eichenlaub, keine Schwerter, keine Brillianten. Ubisoft Rumänien hat da wohl ursprünglich nicht richtig recherchiert oder es sich einfach gemacht.
Die Ordensverleihung ist leider ohnehin, nun nennen wir es "undurchsichtig" oder böser gesagt, verbugt.

Boot an der Kaimauer versenkt, weil man etwas zu forsch aus dem Hafen wollte und als Belohnung für's Selbstversenken gibt es plötzlich das EK 1. Klasse.

Nunja...Danke Ubisoft :rolleyes:

sato
25.01.10, 20:51
Boot an der Kaimauer versenkt, weil man etwas zu forsch aus dem Hafen wollte und als Belohnung für's Selbstversenken gibt es plötzlich das EK 1. Klasse.



als ami natürlich ;)

Alith Anar
26.01.10, 19:29
Tschuldigung wenn ich euren Thread missbrauche, aber ich musst gerade herzlich lachen:

http://www.pcgames.de/aid,703821/Silent-Hunter-5-Vorschau-Auf-Tauchgang-mit-der-Demo-Version/PC/News/

Die ersten 3 Sätze reichen eigentlich schon. Vor allem beachte man um welches Boot es sich handelt :D

Sonic
26.01.10, 19:44
Tschuldigung wenn ich euren Thread missbrauche, aber ich musst gerade herzlich lachen:

http://www.pcgames.de/aid,703821/Silent-Hunter-5-Vorschau-Auf-Tauchgang-mit-der-Demo-Version/PC/News/

Die ersten 3 Sätze reichen eigentlich schon. Vor allem beachte man um welches Boot es sich handelt :D

Tja...PC Games...gut geklaut ist halb gewonnen :D

Besonders toll finde ich ja diesen Kommentar:


Die meiste Zeit verbringen Sie jedoch wie gewohnt am Periskop und brüten über der Seekarte, um die nächste feindliche Bruttoregistertonne aufzuspüren.

Ayyyeee...Bruttoregistertonne voraus...ähhh Wal da bläst er...beim Klabautermann...arrrggghhh :rolleyes:

Sonic
26.01.10, 20:39
15.06. – 16.06.
Zehnter und elfter Seetag.

Frisch betankt und mit neuen Vorräten versehen, läuft U-51 weiter auf schnurgeraden SW-Kurs Richtung Karibik. Noch gut 5000 Kilometer Atlantik liegen zwischen uns und unserem Einsatzgebiet vor Puerto Rico.

Am Abend des 16. Juni frischt der Wind auf dem offenen Atlantik deutlich auf.
Der Wellengang nimmt merklich zu und Boot und Mannschaft werden den Rest des Abends und die ganze folgende Nacht hindurch ordentlich geschüttelt.
Wellenberg folgt auf Wellental. Eine wahre Achterbahnfahrt, die das deutsche U-Boot zwischen den Wellen auf und nieder tanzen lässt.
Immer wieder schlagen meterhohe Brecher an und über den Kommandoturm und drohen die unvorsichtigen Matrosen, die nicht rechtzeitig den Kopf hinter das stählerne Schanzkleid zurückziehen sämtliche Glieder im Leib zu brechen, eine solche Wucht steckt hinter den Wassermassen.
Anleinen ist Pflicht für jeden Mann, der sich nach oben auf die Brücke wagt, wenn er nicht vom nächsten Brecher vom Turm gespült werden will.

U-51 „tanzt“ in schwerer See…die mächtigen Wellen heben das Boot teils meterhoch aus dem Wasser
http://abload.de/img/bild165afms.jpg

“Das nenn ich zur See fahren Manfred…“

Ein Brecher zwingt uns, die wir auf der Brücke stehen, die Köpfe einzuziehen und Schutz zu suchen. Das Grollen der sich brechenden Wellen ist fast ohrenbetäubend, so dass ich richtiggehend dagegen anschreien muss, um verstanden zu werden.

“…Nichts macht mehr Freude als so ein richtig feiner Atlantiksturm…“

ACHTUNG…BRECHER, schreit ein Matrose und drückt sich als erster hinter das Schanzkleid, bevor der Turm ein weiteres Mal überspült wird

“…Herrlich…es gibt nichts Schöneres als das. Da merkt man erst, dass man noch richtig lebt!“

Ein bisschen weniger wäre mir lieber, rutscht einem der jungen Matrosen auf der Brücke heraus, der sich nur mühsam auf den Beinen hält. Sein Gesicht ist kalkweiß.

Mensch Jung. Wenn du reihern musst, dann gefälligst gegen den Wind, wenn du nicht deinem Frühstück ein zweites mal von Angesicht zu Angesicht „Hallo“ sagen willst, brüllt der II.WO zu ihm hinüber.

Ohne noch auf das schallende Gelächter Leutnant Schulzes zu hören, dreht sich der Matrose zusammengekrümmt weg und ergibt sich in sein Schicksal. Schon der nächste Brecher spült die letzten Spuren der kleinen, menschlichen Schwäche restlos davon.

17.06. – 19.06.
Zwölfter bis vierzehnter Seetag.

Nach dem stürmischen Wetter der Vortage hat sich inzwischen, nach und nach wieder eine Wetterbesserung eingestellt.
Wir haben die letzten Tage aufgrund des schweren Seegangs, der unser Vorwärtskommen doch ordentlich behindert hat nicht so viele Seemeilen hinter uns bringen können, wie wir gehofft hatten. Statt durchschnittlichen 12 Knoten bremste uns der Seegang auf etwa 9 Knoten Fahrt über Grund herunter.

Standort von U-51 am 19.06.1942
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Am Morgen des 19. Juni überprüfe ich, wie ich es jeden Tag, einmal Morgens, einmal Mittags und einmal Abends tue, persönlich unsere Position.
Nach beinahe zwei Wochen auf See sind wir noch etwa 3000 Kilometer von unserem Operationsgebiet entfernt. Unser Tankstopp hat uns etwa zwei Seetage an Umweg gekostet, dennoch sind wir noch immer in unserem Zeitplan

“Mhm…wir sind hier. 31° 15’ N zu 48° 33’ W.
Noch 3000km oder gut 1600 Seemeilen. Bis zum 25ten könnten wir es schaffen, wenn weiterhin alles glatt läuft und nichts dazwischen kommt.“

20.06. – 22.06.
Fünfzehnter bis siebzehnter Seetag.

Seit mehr als zwei Wochen sind wir nun auf See, doch auf feindlichen Schiffsverkehr sind wir bislang noch immer nicht gestoßen.
Während unserer Atlantiküberfahrt war auch nicht wirklich damit zu rechnen. Unser direkter Weg ins Operationsgebiet führt uns den Großteil der Strecke über den weiten, offenen Atlantik, fernab jeder Küste und weit weg von den bekannten Hauptschifffahrts- oder alliierten Geleitzugrouten. Es fällt der Mannschaft nicht immer leicht, dennoch Tag ein Tag aus der selben Wachroutine nachzukommen.

Blick nach achtern vom Kommandoturm aus
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So angestrengt wir auch den Horizont im Auge behalten, ein potentielles Ziel will sich nicht ausmachen lassen. Geduld ist gefragt.

Nichts als Wasser weit und breit...kein Kontakt
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23.06. - 24.06.
Achtzehnter und neunzehnter Seetag.

Am Morgen des 23. Juni sind wir noch etwa 1000 Kilometer von unserem Einsatzgebiet entfernt.
Die Brennstoffreserve ist mittlerweile wieder deutlich zusammengeschrumpft und liegt bei 66%.
Doch wir haben es fast geschafft.
Das karibische Meer ist nur noch einen Katzensprung entfernt.

Einen Tag später, am 24ten des Monats, passieren wir gegen 14.15 Uhr, in ca. 30km Entfernung die Inselgruppe der britischen Jungfraueninseln, östlich von Puerto Rico.
Als wir die Karibik an diesem Tag erreichen, zeigt uns das Sonnenschein verheißende Seegebiet seine Schattenseiten.

Dieser verfluchte Regen. Ist ja fast so schlimm wie in der Ostsee. Man sieht vor lauter Dunst ja kaum die Hand vor Augen. Wenn das Wetter sich die nächsten Tage nicht bessert, sehe ich schwarz für uns. In dieser Suppe sieht man ja keine 500 Meter weit, geschweige denn ein Schiff am Horizont...DRECKSWETTER, schimpft Leutnant Schulze, grinst aber dennoch stoisch vor sich hin.

Regen in der Karibik
http://abload.de/img/bild20pzeia.jpg

25.06.
Der zwanzigste Tag auf See!

Einsatzgebiet erreicht!

Um 11.45 Uhr erreichen wir, nach fast zwanzigtägigem Anmarsch endlich die Ausläufer unseres Patrouillengebietes ca. 150km südwestlich der Küste von Puerto Rico.

Wir sind noch keine gute Stunde auf Suchfahrt durch das Seegebiet, als wir zum ersten Mal seit über zwei Wochen Feindkontakt haben.
Um 13.00 Uhr sichtet die Wachmannschaft auf der Brücke am Horizont ein sich rasch näherndes Flugzeug.

ALARRRRMMMM...Maschine im Anflug...Bachbord voraus!

”FLUUUTEN...wir gehen runter...ALLE MANN EINSTEIGEN!”

Nach dem langen Weg, den wir hinter uns haben, ist das Letzte was ich will, von einem verdammten Amiflieger zusammengeschossen zu werden.
Doch unser Tauchmanöver kommt gerade noch rechtzeitig.
Kaum dass U-51 unter den Wellen verschwindet, saust eine amerikanische PBY-5 im Tiefflug über unsere vorherige Position hinweg und lässt seine Bombenfracht fallen.

http://abload.de/img/bild21j6emo.jpg

Etwa 25 Meter hinter unserem getauchten Boot detoniert die abgeworfene Fliegerbombe und hinterlässt eine riesige Wassersäule, die in den karibischen Himmel schießt, während der Aufklärer wieder an Höhe gewinnt und am Horizont verschwindet, so als wäre er nie da gewesen.

Für die nächsten zwei Stunden bleiben wir getaucht und kehren erst an die Wasseroberfläche zurück, als wir sicher sind, dass über uns keine Feindmaschinen mehr kreisen.
Mit langsamer Fahrt kreuzt U-51 nun durch das Patrouillengebiet, um möglichst Treibstoff zu sparen. Jeder zusätzliche Liter Dieselöl, den wir einsparen können, verlängert unsere Einsatzdauer und erhöht unsere Chancen auf Erfolge.

U-51 bei Nacht vor Puerto Ricco
http://abload.de/img/bild22thcnk.jpg

Da wären wir also. Nun kann es losgehen, murmle ich Abends, auf der Brücke stehend in meinen unrasierten Bart, gespannt darauf was der nächste Tag uns bringen möge.

Fortsetzung folgt...

Sonic
26.01.10, 21:19
Wo wir gerade schon beim Thema Silent Hunter V waren.
Ich bin eben noch auf ein interessantes Interview mit den Machern von SH V gestoßen.

Hier der Link http://www.subsim.com/ssr/sh5/preview_sh5_jan2010_DEUTSCH1.php

Wie es aussieht, werden wohl nur die Typ VIIer Boote im neuen SH-Teil vorkommen. Ein bisschen arg mager, wie ich finde.

Mit am Ärgerlichsten finde ich, dass die Kampagne offenbar nur bis 1943 gehen soll.
Der "Ausgang" soll dem Spieler wohl vorenthalten werden.
Warum?

Ein Versuch das Thema SH V noch mehr zu versilbern und weitere Inhalte (zusätzliche Boote, die restlichen zwei Kriegsjahre,...) dann scheibchenweise, in Form von kostenpflichtigen Addons weiterzuvermarkten, das "Gesamtspiel" also der Gewinnmaximerung wegen, Stück für Stück zu verkaufen?

Oder ein altbekanntes Problem?
Das Spiel muss im März auf den Markt, um noch die Quartalszahlen aufzubessern.
Was nicht halbwegs fertig ist, fliegt raus.
Deswegen nur der eine Bootstyp (wenn auch mit Variationen) und die "abgehackte" Kampagne, bei der die zweite Hälfte einfach fehlt?

Der kommende Teil bereitet mir mehr und mehr Bauchschmerzen, so sehr ich ihn auch erwarte.

Alith Anar
26.01.10, 21:22
Ich tippe auf DLC (für neue Boote) und AddOn für die weitere Kampagne :(

Blastwarrior
26.01.10, 21:27
die haben sicher bei Paradox früher gearbeitet :tongue:

Hindenburg
26.01.10, 22:13
Geld regiert die Welt!
Ich gehe auch von möglichen "Nachlieferungen" aus.
--------------------
Doch dies soll nicht unser tapferes und siegreiches U-51 beirren, das sich auf ein Abenteuer in der Karibik eingelassen hat. Hier geht es vorerst weiter und daher kann ich getrost auf ein SHV verzichten, bis es als LowBudget im "Komplettpaket" erhältlich ist. :)

sandmann
27.01.10, 00:42
Einfache sache man wartet ein Jahr länger und kauft es dann für 10 Euro komplett *G* .

Derfflinger
27.01.10, 14:54
Mensch Jung. Wenn du reihern musst, dann gefälligst gegen den Wind, wenn du nicht deinem Frühstück ein zweites mal von Angesicht zu Angesicht „Hallo“ sagen willst, brüllt der II.WO zu ihm hinüber.


Interessanter Humor :D. Gegen den Wind wird er sicher sein Frühstück nochmal in Augenschein nehmen dürfen.

Cerreal
27.01.10, 15:33
Aber die Seeluft macht ja bekanntlich auch hungrig.

Zahn
27.01.10, 18:39
Deshalb spricht der Seemann von Luv und Lee. Sehr schöner AAR, meine Stimme bei der Wahl habt Ihr sicher.

Sonic
27.01.10, 20:12
Deshalb spricht der Seemann von Luv und Lee. Sehr schöner AAR, meine Stimme bei der Wahl habt Ihr sicher.

Herzlichen Dank.
Es freut mich ungemein, dass noch immer Spaß und Spannung beim Lesen der Abenteuer von Willhelm Paulsen und Co aufkommt.
So ein Lob ist natürlich immer ein besonderer Ansporn.


Interessanter Humor :D. Gegen den Wind wird er sicher sein Frühstück nochmal in Augenschein nehmen dürfen.

Jaja...Schulze ist schon ein gescherter Hammel :D

Sonic
27.01.10, 20:13
26.06.
Der einundzwanzigste Seetag.

Wir setzen unseren Suchkurs durch das Patrouillengebiet auch am folgenden Tag weiter fort.
Mit langsamer Fahrt voraus und durchschnittlichen 6 Knoten Geschwindigkeit kreuzen wir, auf der Suche nach feindlichen Schiffsaktivitäten weiter vor Puerto Rico.

Statt jedoch mögliche Angriffsziele zu sichten, begegnen wir nur einem alten, unwillkommenen Bekannten.

14:25 Uhr…FLIEGERALARM!!!

“Verfluchte Scheiße…DECKUNG!“

Die erste MG-Salve, welche die Wasseroberfläche durchpeitscht und unweigerlich auf U-51 zuhält übertönt meine Warnung.

U-51 unter MG-Beschuss
http://abload.de/img/bild2358ei3.jpg

Ein US-amerikanischer PBY-5 Aufklärer hat unser Boot ausgemacht und sich im Schutze der hochstehenden Sonne genähert. Zu spät hat ihn unser Ausguck entdeckt.
Viel zu spät, um noch erfolgreich wegzutauchen und so der Attacke zu entgehen.

Wo zum Teufel kommt der her, schreit Leutnant Weber zurück, ohne eine Antwort zu erhalten.

“Hinrichs…Flak besetzen…!“

Noch während Oberbootsmann Hinrichs, unser Flakschütze an der 20mm Zwillingsflak hantiert, um das Geschütz feuerbereit zu bekommen, prasselt die nächste Geschosssalve auf uns hernieder.
Die erste Salve ging knapp daneben, die zweite dagegen peitsch metallisch scheppernd knapp hinter dem Kommandoturm über das Achterdeck von U-51.
Splitter und Funken stieben davon, als Metall auf Metall trifft.

FLAK KLAR!

“Feuer frei!“

Im selben Augenblick donnert unsere 20mm Flugabwehrkanone los und speit ihren Geschossregen dem US-Aufklärer entgegen, der im steilen Sinkflug direkt auf uns zuhält und uns weiter mit MG-Salven beharkt.

Abwehrfeuer
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10 Schuss…20…Schuss…30 Schuss…40 Schuss…Klack…Klack…Klack…

NACHLADEN…SCHNELL, brüllt Hinrichs seinem Ladeschützen zu, der sich mit dem nächsten Munitionsstreifen abmüht.

Nu schmier ihm doch en ordentlich Brikett zwischen de Flüggen, uff dat er runnerfällt, feuert Matrose Köhler, unser Friese an Bord, in seinem eigentümlichen Dialekt , bei dem selbst die meisten Nordlichter an Bord gelegentlich Probleme haben, Hinrichs an.

Doch dazu kommt es nicht mehr.
Das Nachladen dauert zu lang.
Noch bevor die Flak wieder feuerbereit ist, saust die PBY-5 über unsere Köpfe hinweg und klinkt ihre beiden Bomben aus.

“Verflucht…KÖPFE EINZIEHEN…RUNTER!“

Haarscharf verfehlt
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Die Fliegerbomben klatschen dicht neben U-51 in die See und reißen Wassersäulen, so hoch wie zwei Häuser in den Himmel.
Das Boot wird zwischen den beiden Explosionen regelrecht eingekeilt.
Eine der Bomben kam zu kurz, die andere ein Stück zu lang.
Boot und Mannschaft werden von den Druckwellen stark durchgeschüttelt, doch Verluste gibt es keine. Der Abstand war zum Glück groß genug, um Schlimmeres zu verhindern.

Noch während die aufgewirbelten Wassermassen als feine Tröpfchen auf uns hernieder regnen und jeden auf dem Turm bis auf die Knochen durchnässen, verschwindet der Aufklärer bereits in der Ferne. Wir jagen noch eine Geschossgarbe aus der 20mm hinterher, doch richten damit nichts mehr aus. In der nächsten Minute ist der Amerikaner am Horizont, als immer kleiner werdender Punkt verschwunden.

“LI…Schadensmeldung. Hat es uns schlimm erwischt?“

Nur ein paar Kratzer durch das MG-Feuer. Nichts Schlimmes auf den ersten Blick. Die beiden Bomben waren zum Glück zu ungenau für ernsthafte Schäden. Sieht aus als wären wir halbwegs heil davongekommen, bestätigt Leutnant Lange.

Keine Verletzten. Die haben alle rechtzeitig ihre Rübe eingezogen, bestätigt auch Leutnant Schulze, der II.WO den Zustand der Besatzung.

“Schwein gehabt.“
LI…ist das Boot tauchklar? Wenn unser Freund zurückkommt, oder seine Kollegen schickt, möchte ich hier nicht noch wie auf dem Präsentierteller rumdümpeln.“

Tauchzellen und Maschinen sind klar. Wir können jederzeit abtauchen Herr Kapitän.

“I.WO…alle Mann nach unten.
Wir gehen auf Tiefe…50 Meter und bleiben die nächsten Stunden, bis zum Einbruch der Dunkelheit außer Sicht.“

Jawohl Herr Kapitän, bestätigt Leutnant Weber und gibt die entsprechenden Befehle in die Zentrale weiter.

Fortsetzung folgt...

Sonic
27.01.10, 20:19
27.06.
Zweiundzwanzigster Seetag.

Unser letzter Tag auf Patrouille und er beginnt mit Regenwetter und miserabler Sicht. Schon wieder...
Bereits am frühen Morgen ziehen sich die Wolken zusammen und verwandeln das Meer in ein graues Einerlei, das es einem schwer macht zu erkennen, wo das Meer aufhört und der Himmel beginnt.

Regen am Morgen
http://abload.de/img/bild26ykd6j.jpg

Um 11.15 Uhr Morgens, kurz vor offiziellem Ende unserer Patrouillenzeit, macht unser Ausguck eine überraschende Entdeckung.

ACHTUNG...Flugzeug an Backbord querab, meldet der Ausguck.

Einen Augenblick lang herrsch ungläubiges Schweigen auf der Brücke, bis Leutnant Schulze letztlich doch in die angegebene Richtung blickt und mit dem Fernglas den grauen, regengepeitschten Himmel absucht.

Sag mal hast du was an den Augen Mann? Bei diesem Sauwetter wagt sich kein Pilot freiwillig in die Luft...so bescheu...verflucht...brat mir einer einen Storch. Da fliegt tatsächlich was.[B]

Trotz des miserablen Wetters hat sich offenbar ein einzelnes amerikanisches Aufklärungsflugzeug dennoch in die Luft gewagt oder wurde während es bereits in der Luft war vom Wetterumschwung überrascht.
Es ist bislang das erste Mal, dass wir unter solch schlechten Bedingungen gegnerischen Flugbetrieb beobachten können.

Seeaufklärer durch das Fernglas gesehen
http://abload.de/img/bild27ztct7.jpg

So schnell die Maschine kurz an Backbord aufgetaucht war, so schnell wird sie auch wieder von den grauen Wolken und den Regenschwaden verschluckt. Wir sehen sie nicht wieder.

Um 12.00 Uhr Mittags endet schließlich unsere Patrouillenfahrt vor Puerto Rico, ohne dass wir bislang unser Jagdglück einfordern konnten. Vor allem das schlechte Wetter und die mehr als bescheidenen Sichtverhältnisse haben uns nicht gerade in die Hände gespielt.
Doch so leicht will ich mich nicht geschlagen geben.
Nun zahlt es sich aus, dass wir bereits auf dem Anmarschweg die Gelegenheit genutzt hatten, unsere Dieselreserve wieder aufzustocken, haben wir doch nun ausreichende Reserven, um unseren Operationsradius weiter als geplant auszudehnen.

Den zusammengerufenen Führungsoffizieren erkläre ich anhand einer aktuellen Seekarte das weitere Vorgehen.

[B]”Der Plan ist einfach meine Herren.
Ich beabsichtige mit U-51 auf Nordwestkurs gehend, Richtung cubanische Küste zu laufen.
Wir beschreiben eine große Schleife...hier...zwischen Cuba und der Westküste Haitis.
Anschließend treten wir von dort aus den Weg zu unserem zweiten Versorgungspunkt an.”

Kommen wir bei diesem Kursverlauf auch wirklich mit dem Brennstoff aus, um den Versorgungspunkt sicher zu erreichen, hakt der I.WO sicherheitshalber nach.

Leutnant Lange, der LI übernimmt die Antwort.

Ich habe unseren bisherigen und den zu erwartenden Verbrauch dreimal durchgerechnet.
Wenn wir maximal mit 10 Knoten laufen, haben wir ausreichend Reserven.

E ist beschlossene Sache.
Das Einsatzgebiet wird ausgedehnt, in der Hoffnung, nach über drei Wochen auf hoher See nun endlich Erfolge erzielen zu können.

Um zusätzlichen Treibstoff zu sparen und da die schlechte Sicht über Wasser ohnehin einer vernünftigen und erfolgversprechenden Entdeckung von möglichen Schiffen auf bloße Sicht einen gehörigen Riegel vorschiebt, lasse ich das Boot bei einsetzender Dunkelheit auf Tauchfahrt gehen.

U-51 abgetaucht bei Nacht...an der Wasseroberfläche wütet der Dauerregen ungehindert weiter...
http://abload.de/img/bild28soeco.jpg

Unterwasser ist davon nichts zu spüren
http://abload.de/img/bild2970ixv.jpg

”I.WO...Boot auf 30 Meter bringen...wir werden mal Mäuschen spielen und Rundhorchen. Bei dem Sauwetter hören wir unter Wasser mehr, als wir oben sehen können.”

Jawohl Herr Kapitän!

Vorne unten 20...hinten unter 10, gibt Leutnant Weber den Befehl an die beiden Männer an den Tiefenrudern weiter.

Die Abhörstation für das Hydrophon, um Unterwassergeräusche aufzufangen und anzupeilen.
Über das Rad werden die an der Unterseite des Bootes angebrachten Horchköpfe in alle Richtungen ausgerichtet. Auf der Gradanzeige darüber, lässt sich ablesen, aus welcher Richtung ein aufgefangener Horchkontakt stammt.
Ein gutes Gehör, Konzentration und absolute Ruhe sind unabdingbar für den erfolgreichen Einsatz. Ein erfahrener und talentierter Sonarmaat kann aufgrund der Lautstärke des aufgefangenen Schraubengeräusches nicht nur die Richtung, sondern auch die grobe Entfernung und mitunter sogar den Schiffstyp bestimmen.

http://abload.de/img/bild30bmd4n.jpg

Dreimal lässt der Sonarmaat die Hydrophonköpfe an der Unterseite des Bootes in alle Richtungen lauschen, um zu versuchen ein Geräusch aufzufangen und genau anzupeilen, doch ohne Erfolg. Wir scheinen im Umkreis von mehreren Seemeilen das einzige Schiff zu sein.
Früher oder später werden wir Erfolg haben.
Es ist nicht das erste Mal, dass unsere Geduld auf die Probe gestellt wird.
Dennoch fiebert die gesamte Mannschaft dem ersten Erfolg auf dieser Unternehmung entgegen.

Fortsetzung folgt...

Alith Anar
27.01.10, 21:06
Aber jetzt kann die Crew wenigstens in Ruhe Abendessen ;)
Ohne das man gefahr läuft das einem das Essen vom Tisch hüpft ;)

Zero
27.01.10, 21:08
Am 21. Seetag hättet ihr ein VIIC mit entsprechend größerem Turm und mehr Flak gut gebrauchen könnnen!

Bei SH3 habe ich ein VIIC mit 3 mal 2cm Flakvierling. Die holen alles runter, was sich nähert, solange noch Munition da ist. :)

p.s. meine Stimme habt ihr auch!

Sonic
28.01.10, 20:49
Ohja...der 20mm Flakvierling ist wirklich ein nettes Spielzeug.
Damit lässt sich ein richtig schönes Sperrfeuer aufbauen, dem keine Maschine so leicht entkommt, wenn sie sich zu dicht an das Boot heranwagt.

Aber der Munitionsverbrauch ist wirklich gigantisch.
Wenn man Pech hat, ist bereits nach der Hälfte der Feindfahrt sämtliche Flakmunition verschossen.

Ab dann sieht die Luftabwehr ziemlich alt aus :D

Sonic
28.01.10, 20:52
28.06. - 30.06.
Dreiundzwanzigster bis fünfunzwanzigster Seetag.

Am Vormittag des 28. Juni lässt der Regen langsam aber sich nach und das Wetter beginnt sich zu bessern. Bereits am Nachmittag begleitet uns wieder strahlender Sonnenschein, bei tropischen 28 Grad Lufttemperatur.
Die drückende Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit im Bootsinneren, werden schnell zu einer wahren Qual. Einzig auf dem Kommandoturm lässt es sich wirklich längere Zeit halbwegs angenehm aushalten.

Die Kleidung klebt einem da unten förmlich auf der Haut, beschwert sich Leutnant Weber, als er die Turmleiter nach oben geklettert kommt und seinen Kopf durch das Turmluk nach draußen streckt.

Das ist diese verdammte Luftfeuchtigkeit. Der Wert sprengt schon fast die Skala unseres Barometers, bestätigt Leutnant Schulze und fächert sich mit der bloßen Hand etwas Wind ins Gesicht.

“Es ist noch etwas Platz hier oben.
I.WO…gehen sie wieder runter und teilen sie die Männer in Vierergruppen ein, angefangen mit denen, die gerade keine Wache haben.
Sie können Grüppchenweise jeweils für eine halbe Stunde an Deck, wenn sie gerade keinen Dienst haben. Das wird der Mannschaft sicher gut tun, wenn nicht nur die Wachgänger und Offiziere etwas von der kühlenden Briese hier oben abbekommen.“

Um kurz nach Mitternacht, am 30. Juni weckt mich Funkmaat Petersen aus meinen unruhigen Schlaf.
Selbst Nachts sinken die Temperaturen in diesem schwülen Klima nicht unter 20 Grad. An ruhigen und erholsamen Schlaf ist nicht wirklich zu denken.

Herr Kapitän...Herr Kapitän...sind sie wach?

”Ahh...Petersen...was gibt es?”

Neuer Funkspruch empfangen Herr Kapitän. Wurde gerade entschlüsselt, meldet der Funker und reicht mir den Zettel, mit dem darauf notierten Spruch.

Mit dem Zettel in der Hand eile ich durch das Querschott, das meine Koje von der Zentrale des Bootes trennt und blättere an meinem Navigationstischchen in den Seekarten, bis ich die große Atlantikkarte gefunden habe.

”Neuer Versorgungspunkt mit Versorger U-459 im Planquadrat CC57...zwischen dem 1. und 8. Juli...mhm...das sind knapp 4000 Kilometer von unserer jetzigen Position aus.
Große Umwege dürfen wir keine mehr machen, wenn wir rechtzeitig den Versorgungspunkt erreichen wollen.”

Letzter Versorgungspunkt mit U-459, bevor der Versorger in die Heimat zurückkehrt
http://abload.de/img/bild318mi31.jpg

Unser jetziger Kurs an Haiti und Cuba vorbei, führt uns ohnehin in die Richtung, die wir einschlagen müssen, um das Rendezvous mit U-459 einzuhalten.
Eine Kursänderung ist damit erst einmal nicht notwendig.
Der Brennstoffvorrat liegt bei noch guten 52%, was für die knapp 4000km, die wir bis zum Versorgungspunkt hinter uns bringen müssen ohne Probleme ausreichen.

01.07. - 07.07.
Sechsundzwanzigster bis zweiundreißigster Seetag.

Logbucheintrag Korvettenkapitän Willhelm Paulsen, Kommandant U-51:

In den ersten Tagen des beginnenden Monats Juli umrunden wir die Südwestspitze Haitis und laufen zwischen Haiti im Osten und Jamaika im Westen, weiter auf nördlichem Kurs auf die cubanische Küste vor Guantanamo zu, um anschließend, die karibischen Inseln hinter uns lassend, Kurs auf unseren Versorgungspunkt, weit draußen im Atlantik, vor der nordamerikanischen Küste zu nehmen.

Doch auch in diesen Tagen, können wir kein einziges Schiff ausmachen. Es scheint derzeit wie verhext zu sein.
Seit nunmehr einem geschlagenen Monat sind wir nun auf See, doch ein Versenkungserfolg ist uns bislang noch immer verwehrt geblieben. Wir sind drauf und dran unseren bisherigen Negativrekord, was die Durststrecke ohne Erfolg anbelangt, deutlich zu übertreffen.

Es muss ein Erfolgserlebnis her...besser heute als Morgen.
Die lange Zeit auf See nagt an den Männer und hinterlässt zunehmend ihre Spuren.
Es muss einfach etwas passieren...es muss!

08.07.
Dreiundreißigster Seetag.

Heute ist es soweit.
Die letzte Möglichkeit für eine Versorgung durch U-459 auf der gemeldeten Position, bevor der Versorger dieses Seegebiet verlassen und sich auf den Rückmarsch in die Heimat machen wird.

10.00 Uhr...Kontakt voraus...aufgetauchtes U-Boot in Sicht!

Mehr oder weniger auf den letzten möglichen Tag, erreichen wir am Morgen des 8. Juli 1942 das deutsche Typ XIV Versorgungsboot U-459, das uns auch schon während des Anmarsches auf Höhe der Azoren mit Brennstoff versorgt hatte.

U-51 (Hintergrund) nähert sich U-459
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”Frische Vorräte”, rümpft Leutnant Schulze, der II.WO grinsend die Nase. Die sind fast genauso lange auf See wie wir. Alles was die uns jetzt noch liefern können, sind Konserven, oder Eingemachtes. Von Frischproviant kann da keine Rede mehr sein.

Die Handgriffe sitzen diesmal auch bei unseren Jungs deutlich sicherer, so dass die Übernahme von Dieselöl für unsere Brennstoffbunker und “frischen” Vorräten reibungslos abläuft.
Beide Boote und ihre Kommandanten haben es eilig wieder ihrer Wege zu gehen.
U-459 hat seine Versorgungsdienste beendet und uns mit dem Rest, was sie noch hatten ausgerüstet. Nun heißt es für Kapitänleutnant Georg von Wilamowitz-Moellendorff und seine Mannschaft den Rückmarsch nach Hause anzutreten.

Versorgungsboot U-459 mit U-51
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Was U-51 angeht, so habe ich noch andere Pläne.
Ohne Versenkungserfolg, will ich nicht den Rückzug antreten.
Nicht nachdem wir diesen langen Weg über den ganzen Atlantik, mit all seinen Mühen und Entbehrungen, die er den Männern abgefordert hat auf uns genommen haben.
Als wir unter freudigem Winken und besten Wünschen U-459 in die Heimat entlassen, steht mein Entschluss für das weitere Vorgehen fest.

”Unsere Brennstoffvorräte sind nach der Betankung vollständig aufgefüllt.
Für den Rückmarsch benötigen wir nur ca. 70% der Brennstoffmenge. Ich beabsichtige daher, den Überschuss auszunutzen, und noch einen letzten Versuch zu unternehmen, den alliierten Schiffsverkehr zu stören. Wir sind aktuell keine 1500km vom kanadischen Halifax entfernt. Dieser kanadische Hafen ist einer der Hauptversammlungspunkte für alliierte Nachschubkonvois und Geleitzüge von Amerika nach Europa. Wir werden mit U-51 Kurs auf Halifax nehmen und anschließend unser Glück vor der nordamerikanischen Ostküste versuchen, solange, bis unsere Treibstoffreserven den Rückmarsch erzwingen.”

Halifax. Soviel zum Thema Hawaiihemd, spöttelt Leutnant Schulze gut gelaunt, ob meiner Empfehlung zu Beginn unserer Unternehmung.
Noch etwas weiter nach Norden und wir können die dicken Pelzjacken rausholen.

Kurs Richtung Halifax
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Nicht Wenige innerhalb der Besatzung sind nicht glücklich mit dieser Entscheidung. Ihnen wäre die Wahl, vorzeitig den Rückmarsch anzutreten sicher deutlich lieber gewesen. Ich kann diese Gefühle verstehen, doch ich habe als Kommandant eine Entscheidung getroffen. Boot und Mannschaft sind weiterhin einsatzfähig und solange dies der Fall ist, und mangelnde Bewaffnung oder Brennstoffknappheit kein Problem sind, wird der Einsatz fortgesetzt.

09.07. - 12.07.
Vierundreißigster bis siebenundreißigster Seetag.

In den folgenden Tagen laufen wir, frisch betankt, mit 12 Knoten Marschfahrt auf die kanadische Küste vor Halifax zu. Anschließend wenden wir uns nach Südwesten, um der nordamerikanischen Küste zu folgen, immer in der Hoffnung, hier endlich auf lohnende Ziele zu stoßen und unsere Pechsträhne endlich zu beenden. Mit jedem Tag der vergeht, schrumpfen unsere Dieselvorräte weiter zusammen und der Tag, an dem wir notgedrungen den Rückmarsch über den Atlantik antreten müssen, rückt näher und näher.

13.07.
Der achtundreißigste Seetag.

”Der Tag der Erlösung”

Nach eineinhalb Monaten auf See, bringt dieser Tag endlich die ersehnte Erlösung für die Mannschaft von U-51.
Um Punkt 14.28 Uhr sichtet der Ausguck der zweiten Wache an Backbord das, worauf wir so lange vergeblich gewartet haben.

Rauchfahnen an Backbord querab...zehn Stück...mindestens...mehr...mehr...viel mehr, brüllt der Wachgänger aufgeregt, so als hätte er eben den Weihnachtsmann und den Osterhasen zusammen gesehen.

Ein Meer an Rauchsäulen schiebt sich langsam aber stetig über den Horizont.
Augenblicklich sind alle Ferngläser auf der Brücke darauf ausgerichtet und innerhalb von Sekunden, weiß jeder an Bord von U-51, dass wir etwas Großes an der Angel haben.

Das ist schon fast zum Lachen, wenn es nicht so traurig wäre, grinst der II.WO.
Wochenlang kein einziger lausiger Kahn, nur verdammte Amiflieger, die uns das Leben schwer machen und jetzt ein ganzer verfluchter Geleitzug mit mehr Schiffen, als wir jemals auf einen Schlag versenken könnten.

Ist das ein Anblick, schwärmt selbst Leutnant Weber und kann das Fernglas gar nicht mehr von den Augen nehmen.

Geleitzug in Sicht
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Der gesichtete Geleitzug besteht aus etwa 30-40 Schiffen, nebst Eskorte aus Zerstörern und einigen kleineren Kriegsschiffen.
Das lange Warten zahlt sich endlich aus, unsere Geduld wird belohnt.

”KLARMACHEN ZUM TAUCHEN...wir greifen an!
Den dicken Fang lassen wir uns nicht entgehen, den nicht.”

Der Angriff beginnt...

Fortsetzung folgt...

Derfflinger
28.01.10, 22:47
Auf gehts, ran an den Feind!!!

Hohenlohe
29.01.10, 01:22
Wir wünschen euch viel Erfolg!! Viel Feind, viel Ehr`!!

herzliche grüsse

Hohenlohe, der sich auf die Fortsetzung freut...*lächel*:D:smoke:

Sonic
29.01.10, 19:02
Wir wünschen euch viel Erfolg!! Viel Feind, viel Ehr`!!

herzliche grüsse

Hohenlohe, der sich auf die Fortsetzung freut...*lächel*:D:smoke:

Na dann wollen wir euch nicht länger warten lassen.

Ich hoffe, ich schaffe den zweiten Teil der Geleitzugschlacht heute noch.
Falls nicht, dann kommt er spätestens morgen Vormittag.

Sonic
29.01.10, 19:11
Der Angriff auf den alliierten Geleitzug beginnt.

Der feindliche Schiffskonvoi liegt an Backbord, ca. 8000 Meter entfernt und läuft mit 6 Knoten voraus.
Unsere Position zu ihm ist günstig, denn er kreuzt unseren Kurs, ohne dass wir ihn erst großartig ein- oder überholen müssten, um uns in aussichtsreiche Angriffsposition zu bringen.

Mehrere Horchkontakte auf 285 Grad…kommen näher, meldet der Sonarmaat laufend den Kontakt zum Geleitzug, damit wir unter Wasser nicht die Fühlung verlieren.

“Wir gehen auf Tiefe…120 Meter…langsame Fahrt, damit uns die Zerstörer nicht zu früh orten.
Wir legen uns entlang des Gegnerkurses mucksmäuschenstill auf die Lauer und lassen ihn an uns vorbeiziehen. Ist er nahe genug heran, gehen wir auf Sehrohrtiefe und suchen uns unsere Ziele für die Aale.
Sofortiges Nachladen, während wir getaucht weiter in den Geleitzug hineinstoßen. Spätestens jetzt werden die Geleitschiffe hinter uns her sein, es aber schwer haben uns genau zu orten oder gezielt mit ihren Wasserbomben anzugreifen, während wir inmitten ihrer Schiffe kreuzen.
Wir setzen so viele Torpedos ab, wie wir können. So einen dicken Fang kriegen wir so schnell nicht mehr vor die Rohre...

...ALLE MANN AUF GEFECHTSSTATION!“

Wenn wir in den Geleitzug hineinstoßen, müssen wir verflucht aufpassen, dass uns auf Sehrohrtiefe keiner dieser verdammten Frachter aus Versehen oder Absicht über den Haufen karrt. Sobald unsere ersten Aale hochgehen, wird im Konvoi Panik und Chaos herrschen. Dann ist’s vorbei mit der befohlenen Konvoidisziplin, gibt Leutnant Schulze zu bedenken.

“Den Geleitschiffen, die uns dann an Kragen wollen, geht es dann genauso. Auch die müssen sich erst Lücken suchen, bevor sie uns innerhalb des Konvois die Wabos um die Ohren hauen können.
Das bringt uns die entscheidenden Sekunden und Minuten, die wir brauchen.“

Getaucht liegen wir auf der Lauer und korrigieren unsere Position zum sich weiter nähernden Geleitzug nur noch auf Schleichfahrt.
Als der Konvoi dicht genug ist, lasse ich das Boot aufsteigen und das Sehrohr ausfahren, um die ersten Ziele anzupeilen.

“Kommandant an Bugtorpedoraum...Rohr 1 bis 4 bewässern, klar zum Unterwasserschuss...Hecktorpedoraum...Rohr 5 klarmachen...sofortiges selbständiges Nachladen, wenn die ersten Aale unterwegs sind.

...I.WO...Maschinen langsame Fahrt...wir feuern die Bugrohre, brechen dann durch die Marschkolonne vor uns tiefer in den Geleitzug ein und feuern mit dem Heckrohr, danach frei Schnauze, was uns vor die Rohre kommt.”

Die Auswahl ist groß, doch es fällt mir leicht die ersten Ziele zu finden.
Ein Tanker ist immer ein wichtiges und wertvolles Ziel, transportiert er doch unverzichtbaren Treibstoff und Schmieröle für die gegnerische Kriegsmaschinerie.

”ACHTUNG...Rohr 1 bis 5...Mündungsklappen öffnen!

Einen Doppelschuss aus Rohr 1 und 3 auf den panamesischen Öltanker direkt voraus...

...Schusslösung...Entfernung 600Meter...Gegnerfahrt 6 Knoten...Lage 355 Grad...Torpedogeschwindigkeit 44 Knoten...Lauftiefe 6,5 Meter...Streuung 0.45...

Rohr 1 und 3...LOS!...

NEUE PEILUNG...Achterrohr...Einzelschuss auf den Franzosendampfer...

Entfernung 450 Meter...zunehmend...Gegnerfahrt 6 Knoten...Lage 180 Grad...Torpedogeschwindigkeit 44 Knoten...Lauftiefe 5 Meter...Streuung NULL...

Rohr 5...LOS!”

Die ersten 3 Aale verlassen kurz nacheinander ihre Rohre.
Zwei Torpedos jagen auf einen Tanker unter der Flagge Panamas vor uns zu, ein einzelner auf einen frei-französischen Dampfer direkt an Achtern.
Leutnant Lange stoppt mit zwei Stoppuhren die jeweiligen Laufzeiten, während in den Torpedoräumen sofort mit dem Nachladen der abgeschossenen Rohre begonnen wird. Das macht zwar einen Höllenlärm, aber in wenigen Sekunden, wenn unsere Aale hochgehen, ist sowieso der Teufel los.

10 Sekunden bis Einschlag Torpedo 1...fünf...vier...drei...zwei...eins...TREFFER...

Volltreffer auf Tanker
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Torpedo 2...Zeit ist rum....
...Nummer 3 noch vier...drei...zwei...TORPEDOEINSCHLAG....
...das war Nummer 3 an Achtern...der zweite Bugschuss ging daneben, meldet der LI.

Der frei-französische Dampfer wird auf Höhe der Brücke getroffen...im Hintergrund der unmittelbar zuvor torpedierte panamesische Tanker
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Es bleibt keine Zeit die einzelnen Treffer oder Fehlschüsse auszuwerten und abzuwarten.
Unsere Treffer blieben nicht unbemerkt.
Im Geleitzug bricht das Chaos aus.
Die einzelnen Schiffe, die bislang nach exaktem Muster, kiellinientreu wie Enten ihrer Mutter dem Vordermann gefolgt waren, brechen nun aus, drehen unkontrolliert ab und lösen sich auf.
Unsere Tarnung ist dahin.
Der Wettlauf zwischen Fuchs und Hase hat begonnen.
Wer Hase und wer Fuchs ist, wird sich erst noch zeigen!

”Ruder drei Strich nach Backbord!”

Wir müssen das Boot auf einen dicken Tanker an Backbord ausrichten, der durch seinen unüberlegten Kurswechsel nun in unsere Schussbahn gerät und sich damit selbst zum neuen Angriffsziel erklärt.

Rohr 1 bereit...Rohr 3 wird nachgeladen, trudeln die Meldungen aus den Torpedoräumen ein.

”Sehr schön...für den Brocken von Tanker brauchen wir mindestens zwei, wenn nicht gar drei Aale. Der hat gut und gerne seine 13.000 oder 14.000 Tonnen.

Rohr 1, 2 und 4 klarmachen zum Fächerschuss...Peilung auf den großen Tanker...

Fächer...LOS!”

Treffer 1...
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Ein kurzer Jubel brandet bei jedem Treffer auf, der sofort von Leutnant Schulze, dem II.WO im Keim erstickt wird.

Schnauze verflucht nochmal. Feiern könnt ihr, wenn wir hier raus sind, knurrt der II.WO.

Treffer 2...
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Der dritte Einschlag bleibt aus.
Einer der drei gefeuerten Torpedos erweist sich als Blindgänger und geht nicht hoch.
Noch ist die Versagerquote im erträglichen Bereich.

Die Steuerbordflanke des großen Tankers ist deutlich von den Einschlägen der beiden Torpedos aufgerissen. Hunderte Tonnen von kaltem Atlantikwasser strömen in das Schiff und seine aufgerissenen Tanks, aus denen die kostbare Fracht entweicht und sich in einem schimmernden Teppich aus Öl und Kraftstoff an der Wasseroberfläche sammelt.

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Heckrohr klar...letzter Torpedo hier hinten Herr Kapitän, dann sind wir achtern blank wie ein nackter Frauenarsch.

AMEN, witzelt Leutnant Schulze anzüglich und schnalzt mit der Zunge, als würde er gerade an etwas besonders Dreckiges denken.

”Neue Schusslösung für Achterrohr...verflucht...der Kahn ist schon ein Stückchen weg...nicht sicher ob wir den auf die Entfernung und bei der Zackerei noch kriegen...

Entfernung 1500 Meter...Geschwindigkeit...7...korrigiere 8 Knoten...Lage 215 Grad...

...Rohr 5...LOS!”

Ich habe keine Zeit Erfolg oder Misserfolg unseres letzten feuerbereiten Heckaales abzuwarten.
Die frisch nachgeladen Torpedos warten auf Abnehmer. Die Zeit ist knapp und wir müssen unsere explosive Fracht so schnell als möglich absetzen.

Noch während ich ein neues Ziel suche rast der abgefeuerte Torpedo auf sein Opfer zu.

Torpedotreffer auf britischem, modernem Passagierdampfer
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Doch nicht nur wir schalten und walten, wie es uns gefällt.
Die alliierte Geleitzugsicherung kommt langsam aber sicher in Fahrt.

Fortsetzung folgt...

Derfflinger
29.01.10, 19:19
Sehr schönes Update, ich warte ungeduldig auf die Fortsetzung.

Hohenlohe
29.01.10, 21:10
Heia Safari, das waren ja jetzt wohl vier Pötte...
Wenn ihr da heil rauskommt müsste euch ne Beförderung wohl sicher sein.
Viel Erfolg!!

herzliche grüsse

Hohenlohe, der das Update kaum erwarten kann...*lächel*:D:smoke:

Kurfürst Moritz
30.01.10, 02:06
Wenn diese vier Pötte alle sinken, dann hat sich eure Herumlungerei in der Karibik ja doch noch gelohnt!

Vorrausgesetzt, ihr kommt heil im Heimathafen an!

Rantanplan
30.01.10, 06:21
Man muss sich einfach mal vorstellen ein Kommandant fährt nach einer erfolglosen Patroulie nach hause. Was das den Steuerzahler gekostet hat. Unglaublich!:cool:

Sonic
30.01.10, 11:39
Es war klar, dass es diesmal wohl etwas länger dauern wird, bis sich der erste Erfolg einstellt.

Auf dem offenen Meer ist einfach deutlich weniger Schiffsverkehr unterwegs bzw. aufgrund der riesigen Entfernungen wesentlich schwieriger aufzuspüren, als dies in relativer Küstennähe oder auf den Hauptschifffahrts- oder alliierten Geleitzugrouten der Fall ist.

Das ich noch auf den Geleitzug gestoßen bin war wirklich Glück.
Ich hätte höchstens noch für ein, vielleicht zwei Tage Reserven in den Tanks gehabt. Danach hätte ich so oder so den Rückmarsch antreten müssen.

Der Geleitzug selbst war, trotz seiner Größe (knapp 40 Schiffe) ziemlich schlecht gesichert, was uns zugute kam.
"Nur" sechs Kriegsschiffe waren als Sicherung abgestellt, davon lediglich drei Zerstörer, der Rest nur bedingt taugliche Hilfskriegsschiffe, die uns höchstens dann gefährlich werden können, wenn sie unser Sehrohr entdecken.
Die Zerstörer wiederum waren durchgehend veraltete Clemson-Klasse Zerstörer, Überbleibsel aus den 20er Jahren, größtenteils von den USA schon eingemottet oder zur Abwrackung vorgesehen, die erst mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges reaktiviert wurden, um den Schiffsbestand zu erhöhen.

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Sonic
30.01.10, 11:42
Die alliierte Geleitzugsicherung kommt langsam aber sicher in Fahrt.

Sonar an Kommandant...schnelles Schraubengeräusch...Zerstörer an Steuerbord querab...passiert uns, meldet das Sonar.

”Langsam wird es eng Manfred. Die Jagd beginnt.”

Dann sollten wir besser schauen, dass wir unsere Ärsche hier wegbewegen, meinst du nicht auch Willhem, kann es dem I.WO nicht schnell genug gehen. Doch noch möchte ich die letzten Ale, die noch nachgeladen werden erfolgreich an den Feind bringen.

Amerikanischer Zerstörer der Clemson-Klasse im Anmarsch...im Hintergrund bekommt der zuerst torpedierte panamesische Tanker sichtlich Schlagseite nach Steuerbord
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Der leicht bewaffnete, frei-französische Dampfer mit zunehmender Schlagseite...
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Noch während um uns herum die ersten torpedierten Schiffe zu sinken beginnen, bin ich auf der Suche nach dem nächsten Ziel.
U-51 ist nun inmitten des Geleitzuges und um uns herum, kreuzen in allen Richtungen die Schiffe des sich mehr und mehr auflösenden Geleitzuges. Das deutsche Boot macht seinem Ruf, als Wolf auf den Meeren alle Ehre.

Ein neues Ziel ist angepeilt...ein einzelner Torpedo aus den Bugrohren unterwegs...
Sekunden später erschüttert eine gewaltige Explosion einen kleinen britischen Tanker und zerreißt das Schiff förmlich in Stücke.

Torpedotreffer und anschließende Explosion auf britischem, kleinen Tanker
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Doch der Tanker ist zäh.
Lichterloh brennend und von schwarzem Qualm eingehüllt dampft der Brite weiter auf seinem Kurs, doch sein Ende ist bereits besiegelt.

Noch vier Aale für die Bugrohre. Rohr 1 und 3 bereit...2 und 4 laden noch. Das war’s dann, informiert mich der II.WO über den Torpedostatus.

”Die kriegen wir auch noch los und dann nichts wie weg. Hier wird es langsam heiß.

Die beiden feuerbereiten Rohre auf den US-Frachter an Steuerbord...

Rohr 1 und 3...LOS!”

Doch bei diesem Angriff ist uns das Glück in doppeltem Sinne nicht hold.
Der Abschuss kam zu schnell und ich achtete nicht auf die unmittelbare Umgebung, was sich sofort rächen sollte.
Als die beiden Aale ihre Rohre verlassen und auf ihr Ziel einschwenken, schiebt sich der gerade zuvor so schwer getroffene Britentanker, der noch brennend, aber langsam sinkend durch die See stampft in die Schussbahn eines Torpedos und fängt diesen ungewollt ab.

Brennender britischer Tanker “fängt” sich einen unbeabsichtigten Fangschuss
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Auf diese Weise rettet der, dem Untergang geweihte Tanker, dem US-Frachter den Tag.
Von der Detonation, vor dem zweiten, noch immer anlaufenden Torpedo gewarnt, dreht der amerikanische Frachter hart ab und lässt unseren Aal ins Leere laufen.

”Verdammt...verdammt...diese Amerikaner.
Mehr Glück als Verstand diese US-Boys...der Frachter ist weg...den kriegen wir nicht mehr!”

Die letzten beiden Torpedos sollen nun auf einen großen, französischen Frachter gehen.
Nicht unser erklärtes Wunschziel, aber in diesem Moment das Schiff, das am günstigsten in Schussposition liegt und uns dadurch am ehesten erlaubt unsere letzten Aale schnell und erfolgversprechend ins Ziel zu lotsen.

”Den Franzmann nehmen wir noch mit und dann nichts wie raus hier...

...ACHTUNG neue Schusslösung für Bugrohre...Entfernung 800 Meter...Geschwindigkeit 7 Knoten... Lage 020 Grad...Torpedogeschwindigkeit 44 Knoten...Lauftiefe 7,0 Meter...Streuung 0.3...

Rohr 2 und 4...LOS....Mit besten Wünschen!

Sehrohr einfahren!
Wir gehen sofort auf Tiefe...120 Meter...Wende 90 Grad Backbord...Schleichfahrt.”

Noch während U-51 auf größere Tiefe geht, um den Geleitschiffen das Anpeilen und Aufspüren unseres Bootes so schwer als möglich zu machen, rasen unsere letzten beiden Torpedos unaufhaltsam auf ihr Ziel zu.

Torpedoeinschlag...
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Wenige Sekunden nacheinander schlagen beide Geschosse wie erhofft und geplant ein.
Der letzte Angriffsversuch verlief am Ende am ehesten wie geplant und ohne Versager oder Fehlschüsse. Zwei blitzsaubere Treffer.

Sekunden später die zweite Detonation
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Unter Wasser können wir deutlich die Sinkgeräusche der untergehenden Feindschiffe hören.
Das Krachen und Knacken von brechenden Schotten, die den mit Druck hereinströmenden Wassermassen nicht mehr standhalten können und nachgeben. Das gurgelnde Geräusch von sinkendem Stahl, der dem Meeresgrund entgegen gleitet.
Über uns kommt das unvermeidbare Ende für die ersten, der von uns torpedierten Schiffe, die den Kampf verloren haben.

Fortsetzung folgt...

Sonic
30.01.10, 11:44
Der zweimal getroffene, kleine, britische Tanker verliert den Kampf als Erster
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Zumindest ein Teil der Besatzung hat es offenbar geschafft sich noch auf ein einzelnes Rettungsboot zu flüchten und den brennenden und sinkenden Tanker zu verlassen.

Dem zuletzt torpedierten frei-französischem Frachter haben die zwei Treffer ebenfalls das Genick gebrochen.
Meter für Meter legt sich der Frachter auf die Seite und die Schlagseite nimmt zu.

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Der Frachter beginnt zu kentern
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Als die ersten Wellen über das Freibord schwappen, ist das Ende gekommen.
Das Schiff legt sich endgültig auf die Seite und kentert unaufhaltsam durch.
Wenige Sekunden später wird der Franzose von den Wellen des Atlantik restlos verschlungen.

Auch unser erstes Opfer während dieses Angriffes verliert seinen Kampf, auch wenn der panamesische Tanker lange durchgehalten hatte.
Ein gezielter Treffer und die im Nachhinein ausgebrochene Brände an Bord waren zu viel für den alten Öl-Tanker.

Über den Bug sinkt der Tanker auf den Grund des Atlantik
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Der mit einem Heckschuss torpedierte britische Passagierdampfer schwimmt zwar noch, doch sein Bug wird mehr und mehr in die Tiefe gezogen. Hier ist es wohl nur noch eine Frage der Zeit, auch wenn die Besatzung des Schiffes dies noch nicht wahrhaben will und immer noch um ihr todgeweihtes Schiff kämpft, um es vielleicht doch noch zu retten.

Erste Wellen überspülen bereits das Vordeck
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Während über uns ein Schiff nach dem anderen den Kampf verliert, setzen wir uns langsam und möglichst geräuschlos, Meter für Meter von den Resten des Geleitzuges und den wild durch diesen pflügenden Eskortschiffen ab, die immer noch versuchen uns aufzuspüren.
Einem einzelnen Zerstörer gelingt es kurzzeitig uns auf die Fährte zu kommen, doch durch Zickzackkurs und noch tieferes Abtauchen auf 150 Meter verliert er die genaue Peilung, auch wenn er die Suche nach uns nicht so leicht aufgibt.

Amerikanischer Zerstörer auf unserer Fährte...im Hintergrund sinkt der große 13.000 Tonnen Tanker
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Unterwasseransicht des sinkenden Großtankers
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In der nach und nach einsetzenden Dämmerung kommt auch das Ende des britischen Passagierdampfers, dessen Besatzung sich fast eine Stunde so standhaft weigerte ihr Schiff aufzugeben.

Mit erhobenem Heck kündigt sich das Ende des britischen Dampfers an
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Nur ein einzelnes Schiff weigert sich, selbst nachdem zwei Stunden nach dem Angriff vergangen sind, weiterhin standhaft zu sinken.

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Der alte frei-französische Frachtdampfer ist zwar schwer beschädigt, zeigt deutliche Schlagseite und Brände lodern auf seinem Oberdeck, aber der sture Franzose stampft mit reduzierter Geschwindigkeit weiter stur durch die See und wird nach und nach von den anderen Schiffen des Geleitzuges überholt. In ein paar Stunden wird er den Kontakt wohl völlig verlieren.
Es besteht durchaus noch die Chance, dass der Dampfer im Laufe der nächsten Stunden oder über Nacht doch noch sinken wird, wenn die Besatzung die Brände nicht unter Kontrolle zu bringen vermag.

Clemson Zerstörer auf der erfolglosen Suche nach U-51...im Hintergrund verliert sich der Geleitzug in der Dämmerung.
Gut anhand der mächtigen Rauchsäule zu erkennen, der immer noch schwimmende, aber brennende französische Dampfer.

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Nach mehr als drei Stunden unter Wasser haben wir auch den lästigen amerikanischen Zerstörer abgeschüttelt. Auch wenn er uns nie gefährlich nahe kam, hat er dennoch lange nicht locker gelassen, bevor er gegen 17.00 Uhr die Verfolgung einstellte und mit Höchstgeschwindigkeit den Resten des Geleitzuges folgte.

Als ich um kurz nach 18.00 Uhr auftauchen lasse, ist vom Geleitzug nichts mehr zu sehen.
Das Meer um uns herum ist gespenstisch ruhig wie eh und je, doch fünf feindliche Handelsschiffe liegen nun auf dem Grund des Atlantiks.

Logbucheintrag Korvettenkapitän Willhelm Paulsen, Kommandant U-51:

Nach fast eineinhalb Monaten auf See kam heute die Erlösung.
Um 14.28 Uhr sichteten wir einen alliierten Geleitzug aus ca. 30-40 Schiffen, nebst Eskorte.

Das Heranpirschen war erfolgreich. Ohne Entdeckt zu werden, kamen wir in Angriffsposition. Um 15.12 Uhr feuerten wir unseren ersten Torpedo.
Bis 16.34 Uhr setzten wir insgesamt zwölf Torpedos auf sieben feindliche Handelsschiffe ab.
Sechs Schiffe davon wurden wenigstens einmal erfolgreich torpediert.

Acht erfolgreichen Treffern stehen zwei Blindgänger, ein Fehlschuss und ein “verunglückter” Irrläufer gegenüber. Zwei Drittel unserer Aale waren damit erfolgreich. Ein Ergebnis, mit dem sich leben lässt.

Bestätigte Versenkungen:

Kleiner britischer Tanker "Falstaff" mit 1614 BRT...nach 1 Torpedotreffer...explodiert.
Frei-Französischer Frachter "La Boef" mit 4019 BRT...nach 2 Torpedotreffern.
Panamesischer Öl-Tanker "Corona" mit 8792 BRT...nach 1 Torpedotreffer.
Panamesischer großer Tanker "Consul Arnando" mit 13.303 BRT...nach 2 Torpedotreffern.
Britischer moderner Passagierdampfer "British Region" mit 3622 BRT...nach 1 Torpedotreffer.

Ein weiterer frei-französischer Frachtdampfer wurde mit einem Torpedotreffer beschädigt, sank späteren Angaben zufolge aber nicht, sondern erreichte einen sicheren Hafen.

Insgesamt fielen U-51 an diesem Tag, ca. 400 Kilometer vor Norfolk, drei Tanker, ein Frachter und ein Passagierdampfer mit insgesamt 31.350 BRT zum Opfer.

Unsere lange Pechsträhne dürfte damit beendet sein.

Fortsetzung folgt...

Derfflinger
30.01.10, 12:19
Achja die guten alten Viererpfeifen (Clemson-Klasse). Hätte man dem Franzosen nicht nachsetzten können oder war er schnell genug um Anschluss am Konvoi zu halten?

PS: Schönes Update.

Sonic
30.01.10, 12:31
Achja die guten alten Viererpfeifen (Clemson-Klasse). Hätte man dem Franzosen nicht nachsetzten können oder war er schnell genug um Anschluss am Konvoi zu halten?

PS: Schönes Update.

Als ich ablief hatte er noch Fühlung, war aber infolge des Treffers und des aufgenommenen Wassers schon langsamer unterwegs als der Rest des Geleitzuges und wurde nach und nach durchgereicht.
Es hätte wohl noch ein paar Stunden gedauert, bis er außer Sicht des Konvois und der Geleitschiffe gewesen wäre.

Um ihn noch einmal einzuholen und anzugreifen, hätten wir so oder so auftauchen müssen.
Unsere letzten Torpedos liegen noch in den Außenbehältern und müssen erst in aufgetauchtem Zustand ins Bootsinnere gebracht werden.
Ein Angriff in aufgetauchtem Zustand mit dem Deckgeschütz, während die Sicherungsschiffe noch in Sichtweite kreuzen...Nein Danke :D

Letztendlich hoffte ich, der Franzose würde im Laufe der Nacht noch von selbst sinken, was allerdings nicht der Fall war.

sato
30.01.10, 12:32
Genau den fast sinkenden fern des konvoi treibenden schiff hätte man doch noch mit granaten einhalsen können?!

Was gabs eigentlich sonst noch so im konvoi? kann man das rausfinden? und jagen die anderen ubbote jetzt mit bei der geringen bewachung? =)

Hohenlohe
30.01.10, 14:36
Dann möchte ich euch mal zum erfolgreichen Abschluss eurer Feindfahrt gratulieren, werter Sonic. War das eigentlich eure bislang erfolgreichste oder habe ich da was übersehen??

herzliche grüsse

Hohenlohe, der Sonic alles Gute wünscht...*lächel*:D:smoke::gluck:

Alith Anar
30.01.10, 14:54
Wie "damals"

Churchill soll ziehmlich entsetzt gewesen sein, wie einfach die deutschen u-Boote es auch noch einige ZEit nach Paukenschlag hatten und sich in amerikanischen Gewässern austoben konnten.

RumsInsFeld
30.01.10, 15:33
Tolles Update, das war ja eine multikulti Truppe die Ihr da aufgemischt habt :D

Pablo Escobar
30.01.10, 16:22
Sehr schön werter Sonic wie ihr es diesem Konvoi gegeben habt, allerdings war die schwache Bewachung mehr als günstig für euer Unternehmen. Ich hoffe das wir bald von Eurem nächsten Streifzug lesen dürfen.:prost:

Von Retterling
31.01.10, 11:01
Fette Beute werter Sonic, fette Beute.

Gratulieren euch schonmal zum AAR des Jahres(ihr liegt(verdient:D), uneinholbar vorne).
Eure Leserschaft(uns eingeschlossen)hält euch die Treue.
Ein kleines Dankeschön für die vielen Stunden der Kurzweil die ihr uns bereitet habt:) !!! :prost:

Sonic
31.01.10, 14:34
Fette Beute werter Sonic, fette Beute.

Gratulieren euch schonmal zum AAR des Jahres(ihr liegt(verdient:D), uneinholbar vorne).
Eure Leserschaft(uns eingeschlossen)hält euch die Treue.
Ein kleines Dankeschön für die vielen Stunden der Kurzweil die ihr uns bereitet habt:) !!! :prost:

Herzlichen Dank.

Aber die Gratulation nehme ich erst nächste Woche an, auch wenn es zugegebener Maßen recht gut aussieht.
Mein ernstgemeinter Dank an jeden, der bisher schon Willhelm Paulsen und der Mannschaft von U-51 seine Stimme gegeben hat oder das noch tun wird.

Ich freue mich wirklich sehr, wenn sich die versammelte Leserschaft noch immer ansprechend und spannend unterhalten fühlt. So ein kleines Lob ab und an hält natürlich immer die Motivation hoch, gerade bei umfangreichen Langzeit-AAR's, die eben nicht einmal nach wenigen Seiten oder ein paar Wochen schon enden.

Meine Motivation ist ungebrochen und das ausgelobte Ziel, nach Möglichkeit das Kriegsende zu erreichen, steht weiterhin. Gut die Hälfte haben wir ja inzwischen schon zusammen geschafft.

In diesem Sinne...

Immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel :D

Sonic
31.01.10, 14:38
14.07.
Neunundreißigster Seetag.

Nach erfolgreichem Angriff auf einen großen alliierten Geleitzug vor der nordamerikanischen Küste, ist es für uns nun an der Zeit, sich Gedanken über den anstehenden Rückmarsch zu machen.
In den Morgenstunden des 14. Juli, wir haben inzwischen die US-Küste deutlich hinter uns gelassen, werden bei ruhiger See die letzten beiden Reservetorpedos aus den Außenlagerbehältern ins Bootsinnere bugsiert und eines der Bugrohre, sowie das Heckrohr nachgeladen.

Mit nur noch zwei Aalen kommen wir nicht mehr weit, stellt Leutnant Schulze, der II.WO fest.

Auch unser Brennstoffvorrat wird langsam knapp, setzt der LI hinzu.
Wir haben noch ca. 75%. Es liegen 8000 Kilometer, quer über den Atlantik vor uns. Das reicht, ohne das wir noch einmal bunkern müssten, aber groß Spielraum haben wir nicht mehr.

Ich brauche nicht lange zu überlegen.
Die Entscheidung ist bereits gestern Nacht gefallen, als wir sicher sein konnten, uns von den Resten des Geleitzuges erfolgreich gelöst zu haben und nicht weiter verfolgt zu werden.

”Unser Auftrag ist erfüllt. Wir haben unsere Pflicht und Schuldigkeit getan.
I.WO...RÜCKMARSCH...zurück nach Hause auf kürzestem Wege...immer nach Osten.”

U-51 auf dem Rückmarsch
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Ein gut zweiwöchiger Rückweg liegt vor uns!

15.07. - 19.07.
Vierzigster bis vierunvierzigster Seetag.

Die ersten Tage unseres Rückmarsches verlaufen beinahe ebenso ergebnis- und ereignislos, wie die schon fast unendlich scheinenden Seetage auf dem offenen Atlantik zuvor. Und dennoch gibt es einen großen Unterschied. Während zu Beginn unserer Unternehmung jeder weitere Tag die Stimmung an Bord weiter drückte, so hebt sich diese, mit jedem Tag, der uns näher an die Heimat bringt.

Am 19. Julii sichtet unser Ausguck auf Wache, eine vermutlich von Neufundland kommende Catalina auf Aufklärungsflug, die uns zum Abtauchen zwingt. Zu einem Angriff kommt es nicht, wir können rechtzeitig auf Tiefe gehen.

20.07. - 22.07.
Fünfunvierzigster bis siebenunvierzigster Seetag.

Die kommenden Tage zeigt uns der weite Atlantik wieder seine Schlechtwetterseite, die ihn so berühmt berüchtigt macht.
Am Morgen des 20. Juli bricht das Unwetter los.
Fast drei Tage lang, bis zum Abend des 22. Juli sollte es ununterbrochen regnen.

Unwetter auf dem Atlantik
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23.07.
Der achtunvierzigste Tag auf See.

Wir haben etwa die Hälfte unseres Rückmarsches hinter uns gebracht und befinden uns mitten im Atlantik, ziemlich genau auf halbem Wege zwischen dem amerikanischen und dem europäischen Kontinent.

Um 03.00 Uhr Nachts sichtet einer der Wachgänger etwas am Horizont.

Schatten an Backbord voraus...290 Grad, schreit der Matrose.

Leutnant Schulze, der II.WO, der gerade selbst Wachdienst hat, späht durch das Fernglas in die Nacht.

Hol mich doch der Teufel...KOMMANDANT AUF BRÜCKE!

Ich bin gerade dabei die Seekarten zu studieren, als ich die Stimme meines II.WO höre, der mich auf die Brücke ruft. Über die Turmleiter eile ich nach oben durch das geöffnete Turmluk auf die Brücke.

”MELDUNG!”

Auf 290 Grad...sehen sie selbst Herr Kapitän, meint Schulze und reicht mir sein Fernglas.

”Was für ein Anblick...und wir haben nur noch zwei Aale.
Die sind verdammt schnell unterwegs...ob wir da noch rankommen?
.
.
.
Wir versuchen’s...wir gehen auf Abfangkurs...voll AK voraus.
Wenn wir auf weniger als 6000 ran sind auf Tauchstation.”

Konvoi gesichtet
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Ein offenbar US-amerikanischer Geleitzug liegt gut 8000 Meter von uns entfernt, in der unruhigen, nächtlichen See.
Der gesamte Schiffsverband ist für einen gewöhnlichen Frachtergeleitzug erstaunlich schnell unterwegs.
Laut Peilung macht der gesamte Konvoi geschätzte 19 Knoten und ist damit sogar schneller als wir. Die Chancen stehen schlecht, überhaupt in Angriffsposition zu kommen. Wir sind einfach zu weit entfernt und der Geleitzug zu schnell.
Dennoch kommen wir stückchenweise näher, ohne wirklich in vernünftige Angriffsposition zu kommen.

”Verflucht...wir können nicht noch länger aufgetaucht bleiben, wenn wir nicht entdeckt werden wollen und wenn wir tauchen sind sie wohl endgültig weg...verdammt...verdammt...

...AUF TAUCHSTATION...Sehrohrtiefe...vielleicht haben wir so viel Glück und sie zacken noch in unsere Richtung.

Fortsetzung folgt...

Komischer Kunde
01.02.10, 11:19
Mein Montag morgen wurde soeben gerettet! Kurz zuvor noch war ich mies gelaunt ob des Wochenendeendes und jetzt gehts wieder berauf... :D

Sonic
01.02.10, 17:45
Mein Montag morgen wurde soeben gerettet! Kurz zuvor noch war ich mies gelaunt ob des Wochenendeendes und jetzt gehts wieder berauf... :D

Hehe...freut mich.
So soll es sein :)

Sonic
01.02.10, 17:47
Der amerikanische Geleitzug ist offenbar ein gut gesicherter Truppentransporterkonvoi.
Mindestens sechs große, bewaffnete Truppentransporter können wir ausmachen.

Amerikanischer, bewaffneter Truppentransporter
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Ein halbes Dutzend moderner Zerstörer bilden den Sicherungsschirm, für die im Zentrum laufenden Transporter.

US-Zerstörer
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Doch der Transporterkonvoi bietet noch ein paar besondere Leckerbissen.

RMS Aquitania
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Die Aquitania, ein 45.000 Tonnen Ozeanriese.
Ein Koloss aus dem Jahre 1914, der schon im Ersten Weltkrieg von den Briten als Hilfskreuzer, Truppentransporter und Lazarettschiff eingesetzt wurde.
Auch jetzt, im Zweiten Weltkrieg nutzen die Briten das riesige Schiff wieder als Truppentransporter.

Den Kern der Konvoisicherung bilden zwei US-amerikanische Großkampfschiffe.

Amerikanisches Schlachtschiff der Nevada-Klasse...nicht identifiziert...möglicherweise die während des japanischen Angriffs auf Pearl Harbor beschädgte und in Rekordzeit wieder reparierte USS Nevade selbst...
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Heckansicht...gut zu erkennen die Aufteilung der schweren Artillerie, Kaliber 35,6cm, in Zwillings- und Drillingstürmen
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Schwerer Kreuzer der Northampton-Klasse...vermutlich die USS Augusta
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Blick auf das Heck...Steuerbord voraus, das Schlachtschiff
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So sehr wir uns auch mühen in Schussposition zu kommen, so wenig Glück haben wir doch dabei. Der Geleitzug will einfach nicht mitspielen.
Statt wie gehofft, während eines seiner Zickzackmanöver doch noch in Schussreichweite zu kommen, um zumindest auf gut Glück einen Torpedo abzusetzen, entfernt sich der Verband weiter und weiter. Er passiert uns in etwa 6000 Meter Entfernung und läuft uns mit seiner überlegenen Geschwindigkeit davon.
Wir können nur noch zusehen, wie die Schiffe in der Dunkelheit am Horizont nach und nach verschwinden.

Nicht unser Tag heute Willhelm, meint Leutnant Weber. Ist vielleicht besser so. Er scheint nicht unglücklich über diesen Ausgang zu sein.

”Hmm...Truppentransporter...wer weiß, wie viel arme Schweine da drauf gewesen wären...

...Wir tauchen auf...Petersen soll eine verschlüsselte Kontaktmeldung an den BdU absetzen...

...Geleitzug gesichtet...Truppentransporterkonvoi...ca. 15 Schiffe...starke Sicherung...Kurs SO...Geschwindigkeit 19 Knoten...geben sie unsere aktuelle Position an und senden sie es sofort, vielleicht hat ein anderes Boot noch die Chance ranzukommen.”

Jawohl Herr Kapitän!

Mehr können wir nicht tun.

24.07. - 30.07.
Neununvierzigster bis fünfunfünfzigster Seetag.

Ohne einen weiteren Erfolg setzen wir unseren Rückmarsch weiter fort.
Noch eine gute Woche auf See liegt vor uns, bevor wir wieder Land sichten werden.

Am Abend des 24. Juli, gegen 20.00 Uhr passieren wir in etwa 500km Abstand die Azoren und halten weiter auf östlichem Kurs auf die französische Atlantikküste zu.

Jeden Tag zweimal berechnet Leutnant Lange, der LI unseren Dieselvorrat und den aktuellen Verbrauch. Am 26. Juli ist unsere Brennstoffreserve auf unter 25% gesunken.
Noch 2500km liegen vor uns.
Drei Tage später erreicht U-51 die Ausläufer des Golfs von Biskaya.
Von hier aus ist es nur noch ein Katzensprung von weniger als 1000km bis in die ersehnte Heimat. Der Diesel liegt bei 12%.

Der 30. Juli. Am nächsten Tag werden wir St. Nazaire erreichen.
Die Heimat ist zum Greifen nah.
Ein britisches Sunderland-Flugboot zwingt uns ca. 220km südsüdwestlich von Brest noch einmal dazu, auf Tauchstation zu gehen.
Der letzte Feindkontakt auf dieser Unternehmung.
Morgen sind wir zu Hause.

31.07.
Der letzte Tag im Juli des Jahres 1942...unser 56. Tag auf See.

Wir haben es geschafft!
Nach fast zwei Monaten ununterbrochen auf See, geht unsere bislang längste Feindfahrt nun zu Ende.
Um 11.45 Uhr sichten wir im trüben Sommerregen die Leuchtfeuer der Hafeneinfahrt von St. Nazaire. Unser Brennstoffvorrat liegt noch bei exakt 4%. Fast perfektes Timing.

U-51 erreicht den Hafen von St. Nazaire
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Die 20. Feindfahrt von U-51 unter Korvettenkapitän Willhelm Paulsen, die zu Anfang so wenig erfolgreich verlief, findet am Ende doch noch ein mehr als befriedigendes Ende.

Ergebnis
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Fünf Schiffe mit insgesamt 31.350 BRT gingen, während dieser 56 Tage dauernden Unternehmung auf das Konto des deutschen “Gespenster-U-Bootes” U-51.
Ein weiterer Dampfer wurde beschädigt, sank aber nicht.
Das Highlight dieser Fahrt bildete ein Großtanker mit über 13.000 BRT.

U-51 legte während dieser Zeit etwa 28.000 Kilometer zurück, die uns von Frankreich aus, über den Atlantik, in die Karibik, in den Norden Kanadas vor Halifax, über die amerikanische Ostküste und wieder zurück über den Atlantik nach Frankreich führte.

Aufgrund des herrschenden Sauwetters bei unserer Ankunft, entfällt der erwartete pompöse Empfang, was mir nur recht ist, auch wenn ich den Männer diese Augenblicke des vergänglichen Ruhms diesmal mehr als gegönnt hätte.
Kein eilig zusammengekarrtes Jubelvolk am Pier, keine blumenwerfenden Mädels, keine Militärkapelle die Marschmusik spielt, keine Kameramänner der Wochenschau, die darauf aus sind “echte deutsche Helden” für die nächste Propagandasendung einzufangen, keine wichtigtuerischen Lamettahengste, die den Krieg nur von ihrem Schreibtisch aus kennen gelernt haben.

Dennoch gibt es für mich noch eine Überraschung.
Eine -zumindest für mich- von der Sorte “besonders unangenehm”.

Am Abend hat Admiral Dönitz, der eigens angereist war eine Ehrenfeier im edlen Offizierscasino von St. Nazaire einberufen.
Die gesamte Mannschaft von U-51, gleich ob Offizier oder einfacher Matrose ist ausdrücklich eingeladen, um nicht zu sagen herbefohlen worden.

Das wird was werden, grinst Leutnant Schulze, als er, seinen feuerroten Bart frisch rasiert, das Casino betritt.

Auch Leutnant Lange, dem LI, der sich besonders herausgeputzt hat und wie ein eitler Gockel direkt neben mir stolziert, ist seine gute Laune deutlich anzusehen.

Das ist vermutlich die Gelegenheit für ihn, sich bei der hohen Admiralität und der versammelten Politprominenz wieder lieb Kind zu machen und besonders tief in den ein oder anderen Arsch zu kriechen, meint der II.WO, während er sich nochmal über sein schütteres rotes Haar kämmt.

Als wir mit versammelter Mannschaft eintreten, brandet uns Beifall entgegen.
Admiral Dönitz, den Flottillenchef im Schlepptau kommt uns persönlich entgegen und schüttelt jedem Einzelnen von uns die Hand, mir gleich zweimal, bevor er mich regelrecht von meiner Mannschaft wegzerrt, um uns beide für seine Ansprache in Position zu bringen.

Ich hoffe der quatscht jetzt nicht stundenlang seinen üblichen Senf runter. Die sollen endlich das Buffet und die Sauferei eröffnen, murrt einer der Matrosen leise, dem der ganze Aufwand offenbar ziemlich egal ist. Der Admiral und Befehlshaber der Unterseeboote macht anscheinend keinen Eindruck auf ihn.

Doch zuerst einmal setzt Admiral Dönitz zu seiner Rede an.
Es ist das übliche Gerede von Heldenmut und deutschen Tugenden, die den Sieg bringen werden. Propaganda vom Feinsten hätte Leutnant Schulze wohl gelästert, denke ich mir.
Ich höre kaum hin, bis Admiral Dönitz mich plötzlich an der Schulter packt und mir wieder die Hand hinreicht.

...Mein lieber Paulsen. Ich will sie nicht länger langweilen und komme jetzt zur Sache, worauf wahrscheinlich ohnehin jeder hier wartet. Ihre Leistungen sprechen wirklich mehr als für sich. Sie und ihre famose Mannschaft haben dem Engländer schon mehr Verluste zugefügt als jeder andere. Der dicke Churchill soll ja schon einen Wutausbruch bekommen und rot im Gesicht anlaufen, wenn er nur den Namen Willhelm Paulsen oder U-51 hört.
Vielleicht trifft ihn ja nochmal von selber der Schlag, grinst Admiral Dönitz, sichtlich amüsiert.

Zustimmendes Gelächter macht sich im Saal breit.

Wie dem auch sei. Mein guter Paulsen, es ist mir eine besondere Freude und Ehre zugleich, sie hiermit für ihre Leistungen und Verdienste für unser großdeutsches Vaterland mit sofortiger Wirkung in den Rang eines Fregattenkapitäns zu befördern.

Meinen herzlichsten Glückwunsch, Fregattenkapitän Paulsen.
Ganz Deutschland und ich im besonderen erwarten noch vieles von ihnen und ihrer erstklassigen Mannschaft, endet der Admiral mit seiner Ansprache und eröffnet den geselligen Teil des Abends, von dem ich mich am liebsten davongestohlen hätte.

Beförderung zum Fregattenkapitän
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Kurfürst Moritz
01.02.10, 18:01
Meinen Glückwunsch zur Beförderung, Fregattenkapitän Paulsen!

Hohenlohe
01.02.10, 22:26
Dem Glückwunsch zur erfolgreichen Beförderung möchte ich mich gerne anschliessen, werter Sonic...äh...Fregattenkapitän Paulsen...*lächel*
Werdet Ihr nun ein neues Boot bekommen oder tut es das alte Boot noch...??

herzliche grüsse

Hohenlohe, dem der AAR ziemlich Spass macht...*lächel*:D:smoke:

Rantanplan
01.02.10, 22:34
Auch von mir herzliche Glückwünsche!

Aber das Boot muss bleiben! :geistlicher:

Blastwarrior
01.02.10, 23:11
och wenn es ein besseres Boot ist immer her damit :D wir wollen noch viele Briten und Amerikaner absaufen sehen :D

Sonic
01.02.10, 23:23
Ein neues Boot sollte es bald geben.
Ich rechne eigentlich schon am Ende jeder Feindfahrt mit einem entsprechenden Angebot über ein neues Kommando.
So ein Angebot muss man natürlich nicht annehmen, man kann es auch ablehnen und auf dem "alten" Boot weiterfahren.

Bis spätestens Ende des Jahres sollte es etwas werden, so hoffe ich zumindest.
Wenn es ein neues Kommando gibt, dürfte es wahrscheinlich wohl ein VIIC, mit inzwischen verstärkter Flakbewaffnung werden. So eine schwere 3,7cm Flak zusätzlich, ist schon wesentlich effektiver, als wenn unsere jetzige 20mm Funzel auf sich alleingestellt ist.
Hinrichs wird sich freuen :D

Morgen, nach der Arbeit beginne ich mit der neuen Feindfahrt.
Das nächste Update folgt damit wahrscheinlich einen Tag später.

Zero
01.02.10, 23:46
Ein neues Boot sollte es bald geben.
Ich rechne eigentlich schon am Ende jeder Feindfahrt mit einem entsprechenden Angebot über ein neues Kommando.

Ach so ist das! In SH3 kann man sich ein neues Boot "kaufen" wenn man genug Punkte gesammelt hat. Drum hat mich schon gewundert, dass ihr noch mit der alten Gurke unterwegs seid! :D

Wie immer tolles Update, freue mich schon auf mehr!

Sonic
02.02.10, 00:03
Ja, im Gegensatz zu SH III "kauft" man in SH IV (und auch im "Operation Monsun" Mod) keine neuen Boote, sondern muss warten, bis einem ein neues Kommando angeboten wird, das man annehmen oder ablehnen kann.

Welche Boote man wann angeboten bekommt, scheint hauptsächlich davon abzuhängen, in welcher Flottille man gerade dient bzw. welche Bootstypen dort gefahren werden und natürlich, wann, welcher Typ historisch gesehen verfügbar wird.
Ganz genau blicke ich da selbst noch nicht durch. Es gibt leider keine Dokumentation darüber, in welcher man nachschlagen könnte.

Sonic
03.02.10, 19:41
Der 30. August 1942:

Heute geht es für U-51 wieder auf große Fahrt.
Etwa vier Wochen lag das Boot im Trockendock, um nach der letzten, fast zweimonatigen Feindfahrt in die Karibik und an die amerikanische Ostküste generalüberholt zu werden.
Insbesondere an den Dieselmaschinen gibt es nach der langen, ununterbrochenen Betriebsdauer viele Verschleißteile auszuwechseln.
Die Vielzahl an größeren und kleineren Reparaturen brauchte seine Zeit, doch heute Nachmittag geht es wieder hinaus auf See.

Inzwischen fahren die Kameraden auf See ihre Erfolge ein.




Deutsche U-Boote vor Amerikas Küste

http://www.youtube.com/watch?v=6I32sLsihyk



Doch die Zeit an Land war durchaus produktiv.
Vor einer Woche wurde der von mir schon lange zur Beförderung vorgeschlagene Obermaat Becker endlich in den Rang eines Bootsmanns erhoben. Die Qualität unserer Besatzung steigt damit langsam aber stetig. Dennoch wird es noch dauern, bis wir in ausreichendem Maße unseren potentiellen Offiziersnachwuchs selbst ausgebildet und herangezogen haben.

Auch an der technischen Front gibt es Neuigkeiten.
Unseren Werftaufenthalt haben wir ebenfalls dazu verwendet, U-51 mit einer neuentwickelten, technischen Spielerei ausrüsten zu lassen.
Ab sofort ist für alle deutschen Frontboote das Funkmessbeobachtungsgerät (FuMB) „Metox“ verfügbar. Dieses Empfangsgerät ist dazu in der Lage, Radaremissionen alliierter Radaranlagen aufzufangen und so das die Besatzung des Bootes, deutlich frühzeitiger über die Annäherung eines gegnerischen Flugzeuges oder Schiffes zu warnen.
Das System warnt natürlich nur, wenn die entsprechende gegnerische Einheit auch mit Radar ausgestattet ist, was keinesfalls immer der Fall ist. Um die gute alte Methode die Augen offen zu halten und den Horizont zu beobachten, kommen wir damit nicht herum.
Der Radarwarner ist natürlich lediglich in aufgetauchtem Zustand von Nutzen, wird uns aber sicherlich noch gute Dienste erweisen.

FuMB 1 „Metox“
http://abload.de/img/bild1g2f2m.jpg

Ein neuer Aufgabenbereich für unsere Sonar- und Radarspezialisten, die wir bereits seit Monaten in weiser Voraussicht gezielt ausbilden.

Geleitzugjagd auf den Konvoirouten zwischen Island und Irland.
Ist ja diesmal fast nur ein besserer Spaziergang um den Block, grinst Leutnant Schulze, der II.WO, als ich den Führungsoffizieren in der angesetzten Vorbesprechung, unsere neuen Einsatzziele präsentiere.

Das Hawaiihemd können wir diesmal wohl wirklich zu Hause lassen, meint Leutnant Weber überzeugt.

Neue Einsatzbefehle
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Um 15.55 Uhr, am 30. August 1942, läuft U-51 unter dem Kommando von Fregattenkapitän Willhelm Paulsen zu seiner insgesamt 21. Feindfahrt aus.
Unsere neuen Befehle lauten auf Geleitzugjagd zwischen Island und Nordirland.

U-51 legt ab
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“Reise Reise, auf auf ihr müden Leiber, der ganze Pier steht voller nackter Weiber…

…Der Bootsmann hat euch angelogen, die Weiber sind alle angezogen“, singt Leutnant Schulze einen bekannten Seemannsweckruf mit einem vergnügten Grinsen im Gesicht herunter und feuert die Matrosen an, welche die letzten Ankerleinen einholen, während das Boot langsam Fahrt aufnimmt.

Das Einsatzgebiet zwischen Island und Irland
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Als wir den Hafen von St. Nazaire verlassen, passieren wir unmittelbar vor der Hafenausfahrt eine Rotte von vier deutschen Torpedobooten vor Anker, deren Besatzungen uns freudig hinterher winken und mit besten Wünschen auf die Reise schicken.

Torpedoboote vom Typ 1935
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So lassen wir den Hafen von St. Nazaire hinter uns.
Die 21. Feindfahrt von U-51 hat begonnen.

Fortsetzung folgt...

hohe_Berge
03.02.10, 21:54
Wollte nur eine kurze Meldung loswerden:
- Immer noch fleißiger Begleiter dieses AAR`s.

Glück Auf

Sonic
05.02.10, 19:06
31.08.
Mit 12 Knoten Marschgeschwindigkeit nehmen wir Kurs auf unser Operationsgebiet, auf dem offenen Atlantik, zwischen Island und Irland.
Hier, inmitten der alliierten Geleitzug- und Konvoirouten, sollen wir für mindestens 96 Stunden kreuzen und jeden feindlichen Schiffsverkehr nach Möglichkeit unterbinden.

U-51 auf Atlantikfahrt
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Am frühen Morgen des 31. August lassen wir Lorient in einem Abstand von knapp 25 Seemeilen hinter uns und laufen weiter auf NW-Kurs.

10.50 Uhr…

Ich bin gerade dabei, unseren aktuellen Kurs neu zu berechnen, als Funkmaat Petersen eilig und aufgeregt in die Zentrale stürzt und mit einem Notizzettel herumwedelt.

Funkspruch Herr Kapitän. Gerade eben reingekommen und frisch entschlüsselt, schnauft Petersen und hält mir das dünne Blatt Papier hin.

Gespannt nehme ich den Zettel entgegen und überfliege den notierten Text.
Der Funkspruch stammt von einem deutschen Aufklärungsflugzeug über der Biskaya, gut 400 Kilometer von unserer jetzigen Position entfernt.

“Hmm…Kontaktmeldung…Geleitzug gesichtet…Kurs NO…Geschwindigkeit 6 Knoten…mhm…“

Kontaktmeldung
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Während ich die Daten vor mich hinmurmle, trage ich die Informationen in die ausgebreitet vor mir liegende Seekarte ein, um einen genaueren Überblick zu bekommen.
Leutnant Weber und Leutnant Schulze, welche die Szene ebenfalls mitbekommen haben, spitzen neugierig herüber, in der Hoffnung etwas mitzubekommen.

“Etwa 400 Kilometer weit weg. Hält offenbar genau auf die Küste Südenglands zu.“

Möglicherweise ein Geleitzug nach Cardiff oder Liverpool, meint Leutnant Weber, der I.WO, der meine letzten gemurmelten Worte mitbekommen hatte.

400 Kilometer. Mit voll AK könnten wir da noch rankommen, bevor der Tommy-Verein zu dicht unter der englischen Küste ist und uns die Royal Air Force in den Arsch tritt, sobald wir den Kopf rausstrecken, mischt sich jetzt auch Schulze ein.

Je dichter wir an die englische Küste müssen, desto gefährlicher wird es für uns.
Kriegsschiffe, britische Küstensicherung, verstärkte Luftaufklärung und nicht zuletzt Seeminen an der Küste, machen es uns nicht gerade einfacher.
Wenn wir den Geleitzug abfangen wollen, müssen wir uns schnell entscheiden.

“I.WO…KURSÄNDERUNG…wir gehen auf Abfangkurs…beide Maschinen AK voraus.
Der LI soll rausholen was er kann. Jetzt kann der Diesel zeigen, was er nach der Generalüberholung so alles kann!“

Über die Bordsprechanlage informiere ich die Besatzung über unser Ziel.

“ACHTUNG…hier spricht der Kommandant!

U-51 operiert ab sofort auf Geleitzug.
Erwartetes Zusammentreffen in etwa 12 Stunden.
Augen und Ohren offen halten Jungs. Vielleicht müssen wir diesmal nicht wieder zwei Monate warten, bis wir den ersten Aal loslassen können.

Ende der Durchsage!“

Ich habe kaum meine Durchsage beendet und sich die allgemeine Aufregung etwas gelegt, da reißt mich die nächste Meldung aus meinen Gedankenspielen.

11.15 Uhr

KONTAKT…akustisches Signal, schreit der junge Radargast Möller, der seit dieser Fahrt das neuinstallierte FuMB Radarwarngerät bedient.

“Bericht!“

Ich…ich glaube ich habe eine Peilung. Erst leise…dann wird das akustische Signal immer deutlicher, stottert Möller unsicher. Die neue Technik ist noch keiner von uns gewohnt.

FuMB schlägt Alarm…anfliegendes Flugzeug aus ca. 12.000 Meter Entfernung angepeilt
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Ein Aufklärer, stellt Leutnant Weber fest. Wäre es ein Schiff würde das Signal nicht so schnell lauter und deutlicher werden. Nein, das ist etwas Schnelleres, das auf uns zukommt…ein Flugzeug.

“SOFORT AUF TIEFE GEHEN…Tauchzellen fluten…auf 50 Meter gehen!“

Auch wenn der neue „Radarwarner“ eine Feindmaschine früher entdecken kann, als die Augen und Ohren unserer Wachgänger auf der Brücke, so haben wir doch nicht viel Zeit um zu reagieren. Ein schnelles Flugzeug legt solche Entfernungen in weniger als ein bis zwei Minuten zurück.
Keine Zeit zu trödeln, wenn man nicht eiskalt erwischt werden will.

Doch dieses Mal sind wir schnell genug.
Noch bevor uns das angepeilte Flugzeug zu nahe kommt, tauchen wir auf sichere Tiefe ab und bleiben offenbar unentdeckt.

Noch während wir unseren Marsch auf halber Fahrt in getauchtem Zustand fortsetzen, um sicherzugehen, dass die Maschine über uns das Gebiet wieder verlassen hat, fängt unser Sonarmaat einen schwachen Horchkontakt auf.

13.20 Uhr

Sonar an Kommandant...schwaches Schraubengeräusch an Backbord voraus. Richtung 345 Grad...kommt langsam näher.

Ein einzelnes Schiff, so viel ist klar, auch wenn wir noch nicht wissen, womit wir es genau zu tun haben. Auf jeden Fall ist ein Einzelfahrer ein potentiell lohnendes Ziel.
Ich lasse den Kurs ändern, um das aufgespürte Schiff abzufangen. Es ist kein großer Umweg. Wir sind nicht weit entfernt.
Gut zehn Minuten später sind wir bis auf Sichtweite herangelaufen.

”Auf Sehrohrtiefe...Periskop ausfahren.
Mal sehen was wir da für einen haben.”

Über das ausgefahrene Sehrohr visiere ich das Schiff an.
Die Identifikation fällt leicht, auch wenn mich das Ergebnis etwas überrascht.

”Hmm...wer hätte das gedacht. Bist aber weit von zu Hause weg mein Freund.
Las dich bloß nicht erwischen, so weit draußen...

...AUFTAUCHEN!”

Vorne oben zehn, hinten oben fünf, gleichmäßig anblasen, gibt der I.WO den Befehl weiter.

Deutsches Vorpostenboot
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Der vermeintliche Einzelfahrer, den wir abgefangen hatten, erweist sich zur Überraschung aller, als deutsches Vorpostenboot.
Diese Boote sollten eigentlich deutsche Häfen und Küstengewässer sichern und nicht, wie in diesem Fall schon fast unter der britischen Küste operieren.

Als wir dicht neben dem deutschen Hilfskriegsschiff auftauchen, zaubern wir dem dortigen Kommandanten wohl ein paar Angstschweißtropfen auf die Stirn. Mit einem dröhnenden Brummen seines Nebelhorns begrüßt uns das deutsche Schiff, mehr verärgert als freundschaftlich, während es mehr Fahrt aufnimmt und wieder Richtung französischer Küste abdreht, so als gingen wir einander nichts an.

Das war wohl nichts mit dem ersten Fang des Tages, grinst Leutnant Schulze vergnügt und scheint sich kein bisschen um den verdienten Lohn betrogen zu fühlen, als wir unseren Abfangkurs auf den gemeldeten Geleitzug wieder aufnehmen.

Fortsetzung folgt...

Sonic
06.02.10, 12:03
Nachdem wir uns von dem deutschen Vorpostenboot getrennt haben und jeder wieder seiner eigenen Wege geht, laufen wir weiter mit Höchstgeschwindigkeit auf Abfangkurs, um den gemeldeten Geleitzug rechtzeitig zu erreichen. Wenn alles so läuft, wie ich hoffe, sollten wir den Geleitzug noch vor der Einfahrt in die Irische See stellen können.
Doch das Schicksal meint es nicht gut mit uns und legt uns offenbar einen Stein nach dem anderen vor die Füße.

FLIEGERALARM...Maschine an Steuerbord, schreit der Ausguck!

Um 17.52 Uhr zwingt uns ein britisches Sunderlandflugboot, ca. 20 Seemeilen vor Crow Sound zum Alarmtauchen.
Wieder sind wir schneller als, als die Maschine über uns und sind unter den Wellen verschwunden, noch bevor das Flugzeug zum Angriff ansetzen kann.
Dennoch bin ich unzufrieden.

”Verdammt...verdammt...wir können es uns nicht leisten hier getaucht herumzudümpeln.
Wir müssen Seemeilen fressen, wenn wir rechtzeitig an den Geleitzug ran wollen.
Verfluchte Flugzeuge...

...wir bleiben bis 19.30 Uhr auf Tauchfahrt und halten die Köpfe unten. Bis dahin setzt langsam die Dämmerung ein. Anschließend Auftauchen und ein paar Extrabriketts auflegen. So leicht lassen wir unseren Fisch nicht vom Haken.”

Und was, wenn unser Freund dann noch immer da oben rum kreist. Wenn er uns gesehen hat, wäre es gut möglich, dass er nur darauf wartet, das wir es eilig haben und wieder unsere Nase rausstrecken, rät Leutnant Weber zur Vorsicht.

Dann ist die Nase ab, grinst Leutnant Schulze und verdreht dabei die Augen.

Dacht ich’s mir, seufzt der I.WO, jedoch ohne Grinsen auf seinem Gesicht.

Um Punkt 19.30 Uhr lasse ich auftauchen.
Keine Minute zu viel will ich verlieren, um dem Geleitzug so schnell als möglich nachzusetzen.
Doch kaum sind wir zurück an der Oberfläche, haben das Turmluk geöffnet und die Brücke wieder bemannt, da trifft es mich wie ein Schlag.

ALAAARRRMMM...Maschine im Anflug!!!

Die Sunderland ist noch da oder wieder da.
Völlig egal, sie ist hier.
Hält auf uns zu, kommt tiefer und tiefer und setzt zum Angriffsflug an. Das Brummen der vier Motoren wird lauter und lauter.

”VERDAMMT...Hinrichs...an die Flak...LOS Beeilung!”

Zum Erneuten Abtauchen ist es viel zu spät.
Noch bevor unsere Flak gefechtsklar ist, spritzen dicht vor dem Boot die ersten Wasserfontänen empor, als uns das Flugboot mit seinem MG-Feuer belegt.

RÜBE EINZIEHEN, brüllt Leutnant Schulze den Männern zu, als eine Salve dicht am Turm vorbeizischt und wenige Meter hinter dem Boot das Meer aufpeitscht.

Gefühlte Ewigkeiten vergehen, bis unsere 20mm Zwillingsflak endlich die Antwort liefert und das Feuer erwidert.

Feuer frei! - Heißer Stahl gegen heißen Stahl!

Sunderland Flugboot unter Flakbeschuss
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In geringer Höhe saust das viermotorige, britische Flugboot über uns hinweg.
Unser Abwehrfeuer zeigt Wirkung.
Bereits die ersten Salven scheinen getroffen zu haben.
Die Sunderland beginnt am Heck zu brennen und zieht einen Rauchstreifen hinter sich her.
Das gezielte Sperrfeuer und die schnellen Treffer scheinen die Piloten der Maschine zu beeindrucken und zu verunsichern, denn die Sunderland dreht unvermittelt und viel zu früh hoch.
Der Anflug ist dahin.
Die beiden, in diesem Moment ausgeklinkten Fliegerbomben gehen deutlich daneben und klatschen 50 Meter an Backbord in die See, um dort, ohne Schaden anzurichten zu detonieren.

Sunderland wirft Fliegerbomben...zu weit querab
http://abload.de/img/bild1165fit.jpg

Die Sunderland geht auf Höhe und dreht sofort weiter ab.
Nur weg von unserer so zielsicheren Flak.

Das war wohl nur Wasser was...nur Wasser. Lernt erstmal zielen, schreit Oberbootsmann Hinrichs, unser Flakschütze der Sunderland als letzten Fluch hinterher.

Brennend und rauchend dreht das Flugboot Richtung englische Küste ab...
http://abload.de/img/bild12qtfil.jpg

...und verschwindet als kleiner Punkt am Horizont
http://abload.de/img/bild13kjipk.jpg

Schwein gehabt, freut sich Leutnant Schulze und grinst vergnügt vor sich hin, während sich Leutnant Weber erstmal den Schweiß von der Stirn wischen muss.

Wir hatten Glück, wieder einmal.
Ich hatte es zu eilig wieder aufzutauchen und Fahrt zu machen, um ja diesen Geleitzug noch rechtzeitig einzuholen und bin dabei zu unvorsichtig geworden.
Nur dem guten Hinrichs und seinem geübtem Umgang mit der Flak ist es zu verdanken, dass U-51 unbeschädigt aus dieser mehr als brenzeliegen Situation herausgekommen ist.
Ein gezielter Volltreffer einer dieser Bomben und das wäre es gewesen für U-51.

”Einmal Durchatmen und die Unterhosen wechseln meine Herren!
Wir sind hier noch nicht fertig.

I.WO...zurück auf Abfangkurs...beide Maschinen AK. Der LI soll rausholen was drin ist.”

Mit unserer Höchstgeschwindigkeit von 18 Knoten jagt U-51 durch den Abend und die aufziehende Nacht, dem vorausberechneten Zusammentreffen mit dem alliierten Geleitzug entgegen. Wir können nur hoffen, dass dieser seinen Kurs auch beibehält, auch wenn der grobe Kursverlauf Richtung Irische See doch relativ leicht und eindeutig vorauszusehen war.

01.09.
In der Nacht vom 31. August auf den 1. September 1942 ist es schließlich soweit.
Um kurz nach 02.00 Uhr, sichtet unsere Wachmannschaft das, worauf wir die letzten, gut 12 Stunden gewartet und hingearbeitet hatten.

KONTAKT...mehrere Schatten Backbord voraus...auf 320 Grad, meldet der Wachgänger.

Sofort richten sich alle Augenpaare und Ferngläser in die angegebene Richtung.
In der Dunkelheit der pechschwarzen Nacht ist kaum etwas zu erkennen.
Wieder ist es Leutnant Schulze, der II.WO und unser Adlerauge vom Dienst, der als erster Details erkennen kann.

Geleitzug gesichtet...schwer zu erkennen, die dunklen Schatten am Horizont, wo Wasserlinie und Himmel aufeinander treffen
http://abload.de/img/bild14zrd7z.jpg

Das ist unser Geleitzug, bestätigt Schulze. Mehrere Schiffe, mindestens ein Dutzend, eher mehr. Um Genaueres zu sagen, müssen wir noch dichter ran.

Ein dicker Fang, reibt sich Leutnant Lange, der LI, der sich ebenfalls auf die Brücke verirrt hat, die Hände.

Erstmal das Netz einholen, Herr Fischer und dann die Beute verteilen, kann sich der II.WO eine Spitze, auf den schon siegesgewissen LI nicht verkneifen.

”I.WO...wir gehen auf Tauchstation...ANLAUF BEGINNEN!”

Fortsetzung folgt...

Blastwarrior
06.02.10, 12:11
argh immer am Anfang vom Ende der Schiffe wird unterbrochen. Das ist unverzeihlich Kaleun...

G.L.vonBlücher
06.02.10, 12:17
Da fehlt nur das Einblenden einer kleinen Werbung. ;)

sato
06.02.10, 12:25
ich seh mal wieder garnix

ich hab das gefühl alle hier haben nachtsichtgeräte aufm kopf =D

Sonic
06.02.10, 13:11
argh immer am Anfang vom Ende der Schiffe wird unterbrochen. Das ist unverzeihlich Kaleun...


Da fehlt nur das Einblenden einer kleinen Werbung. ;)

Immer diese fiesen Cliffhanger :D

Stupor Mundi
06.02.10, 13:17
argh immer am Anfang vom Ende der Schiffe wird unterbrochen. Das ist unverzeihlich Kaleun...

Was heißt hier Kaleun? Der Herr ist schließlich Fregattenkapitän. (Nur die Fregatte fehlt noch.) :D

Blastwarrior
06.02.10, 14:15
ob nun Capi oder Adi solange aufm U-Boot alles Kaleuns wennse de Führung haben :eek::D

Kurfürst Moritz
06.02.10, 19:33
Was heißt hier Kaleun? Der Herr ist schließlich Fregattenkapitän. (Nur die Fregatte fehlt noch.) :D

Die alte Fregatte wartet zu Hause auf ihn! :D

Sonic
07.02.10, 15:06
Der Anlauf beginnt!

Ich lasse U-51 sofort auf Tauchfahrt gehen.
Runter auf 120 Meter.
E-Maschinen auf volle Kraft, um uns vor dem Konvoi in Schussposition zu bringen.
Der gesichtete Geleitzug ist noch etwa sechs bis sieben Kilometer von unserer jetzigen Position entfernt.

U-51 geht auf Tiefe
http://abload.de/img/bild15hadwr.jpg

Unter Wasser halten wir über das Hydrophon Horchpeilung mit dem Geleitzug über uns und pirschen uns Meter für Meter näher, gehen jede kleine Kursänderung oder Abweichung mit.

Sonar an Kommandant...neue Peilung...327 Grad...319 Grad...kommt näher.
Das sind mehr als ein Dutzend Schiffe. Schwer zu schätzen, aber ich meine um die 20 verschiedene Kontakte auszumachen, flüstert der Sonarmaat und drückt sich den Kopfhörer fester an die Ohren.

Ein hübscher Fang, freut sich der II.WO grinsend und streichelt sich über seinen feuerroten Bart.

Horchkontakt...das Hydrophon hat etwas aufgefangen...Schraubengeräusche
http://abload.de/img/bild1622d1v.jpg

20 bis 30 Schiffe können wir über das Hydrophon anpeilen.
Zum größten Teil Frachter und Handelsschiffe.
Eine Hand voll Kriegsschiffe lässt sich ebenfalls erkennen, jedoch nicht eindeutig identifizieren. Mit was oder wem wir es genau zu tun haben, wissen wir erst, wenn wir die Schiffe über das Sehrohr ins Visier nehmen können.

http://abload.de/img/bild17fucnp.jpg

”Schön langsam jetzt. Nur nichts übereilen.
Die wissen noch nicht, dass wir hier sind.
I.WO...wir gehen auf langsame Fahrt...
...vorsichtig auf Sehrohrtiefe aufsteigen.”

Jawohl Herr Kapitän!

Vorne oben zehn, hinten oben zehn.
Auf Sehrohrtiefe einpendeln, gibt Leutnant Weber den Befehl an die Männer an den Tiefenrudern weiter.

U-51 pirscht sich heran
http://abload.de/img/bild18ede3s.jpg

Nächster Kontakt...geschätzte Entfernung...1000 Meter. Kommt näher.
Peilung 348 Grad...349...350, meldet das Sonar.

"Na dann wollen wir mal. Es geht los Jungs. Jetzt kommt der spannende Teil...

...Sehrohr ausfahren...

...Kommandant an Bugtorpedoraum...Rohr 1 bis 4 klarmachen.
Hecktorpedoraum...Rohr 5 bewässern und in Bereitschaft!”

Durch das ausgefahrene Sehrohr riskiere ich einen genauen Rundumblick durch die Nacht.
Die herrschende Dunkelheit, jetzt um kurz nach 02.30 Uhr Nachts, macht es nicht leichter, mögliche Ziele genau zu identifizieren.
Doch gerade diese Dunkelheit schützt uns auch vor zu einfacher und früher Entdeckung.
Wenn wir uns nicht durch unbedachte Aktionen selbst verraten, wird man im Geleitzug, mit etwas Glück, erst dann auf uns aufmerksam werden, wenn bereits unsere ersten Torpedos unterwegs sind und ihre Ziele gefunden haben.

Blick über den Geleitzug
http://abload.de/img/bild194afdy.jpg

”Mhm...ich erkenne sechs...nein...sieben Marschkolonnen zu je drei Schiffen.
Zerstörer und Korvetten als Geleitschutz.”

Der gesamte Geleitzug besteht insgesamt aus 21 Fracht- und Handelsschiffen, inklusive einigen Dampfern und Tankern.
Vier britische Zerstörer und zwei Flower-Class Korvetten bilden die Sicherungseskorte des alliierten Konvois.
Wir sind in guter Angriffsposition.
Eine schöne Beute und durchaus zu knacken.

Fortsetzung folgt...

Alith Anar
07.02.10, 15:10
Die WErbeunterbrechungen sind ja schlimmer als beim Superbowl ;)

Sonic
07.02.10, 15:15
Hehe...gut dass der Superbowl nur einmal im Jahr ist.
Wäre ja nicht auszuhalten die ganze Werbung, wenn er fast täglich käme :D

Komischer Kunde
08.02.10, 10:23
Ja... jetzt noch ein paar Aale auf dem Marsch ins Ziel und der Tag wäre perfekt. Habe es gestern geschafft mein Boot VIIB durch Überhast und Nachlässigkeit (Fingerzeig auf Freundin, weil die wollte das ich langsam mal mit'm zocken aufhöre) bereits auf der 2. SH3-GWX3-Feindfahrt verloren... Unfähigkeit vor dem Herrn! Sollte mich auf das große Ganze konzentrieren und das Führen von Einzelschiffen bewährtem Personal überlassen ^^

Pablo Escobar
08.02.10, 12:23
Diese Spannung ist wieder mal kaum auszuhalten...ich will Explosionen sehen:D

Carl the Great
08.02.10, 13:21
Herzlichen Glückwunsch zum AAR des Jahres 2009, werter Kaleun! :feier:

Derfflinger
08.02.10, 14:20
Ein Mann, ein Boot und ein AAR des Jahres. :)
Meinen Glückwunsch!!!

Hohenlohe
08.02.10, 16:22
Werter Sonic, meinen ausdrücklichen, herzlichsten Glückwunsch zum AAR des Jahres 2009. Bitte macht weiter so!!

herzliche grüsse

Hohenlohe, der sich auf eine Fortsetzung des AAR freut...*lächel*:D:smoke:

derblaueClaus
08.02.10, 16:25
Glückwunsch werter Sonic. Und allzeit eine HAndbreit Wasser unterm Kiel. ;)

Ban Josip Jelacic
08.02.10, 16:32
Ein hevorragender AAR hat seine verdiente Auszeichnung bekommen. :top:

Jerobeam II.
08.02.10, 17:23
Gratulation. Man wird ja fast errwarten dürfen, daß auch 2010 schon einen AAR des Jahres hat, wenn Ihr bis 1945 durchhaltet. :)

Rantanplan
08.02.10, 17:57
Gratulation. Man wird ja fast errwarten dürfen, daß auch 2010 schon einen AAR des Jahres hat, wenn Ihr bis 1945 durchhaltet. :)

Zwei mal AAR des Jahres zu werden ist von der Jury verboten worden.

Ansonsten würden Wir Euch zustimmen:ja:

Hindenburg
08.02.10, 19:03
Meine Wertschätzung und Grlückwünsche zu diesem Meisterwerk und zum AAR des Jahres 2009.

Wer es sooo lange und ausdauernd in "Silent Hunter" aushält, über so einen langen AAR-Zeitraum, dies verkleidet in eine spannende Storlyline, passender Action dank passender Screenshots, dies mit historischem Hintergrundwissen spickt und dann auch noch Rollenspielelemente stark einbezieht, der hat diese Auszeichnung wahrhaftig verdient.

Da kann ich mir noch die eine oder andere Scheibe abschneiden. Den Sieg habt ihr Euch verdient, werter Sonic. Gratulation!

:prost:

Von Retterling
08.02.10, 20:01
Ehre wem Ehre gebührt werter Sonic:D.
Diesmal dürft ihr unsere herzliche Gratulation zum AAR 2009 annehmen ;).

Sonic
08.02.10, 20:04
Mir bleibt nur noch Eines, nämlich meinen herzlichen Dank an alle Leser zu richten, die U-51 und Willhelm Paulsen nebst Konsorten so lange die Treue gehalten haben und hoffentlich noch lange werden.

Das gleich mein Erstlingswerk in der Welt der AAR's zum AAR des Monats und nun als Krönung des Ganzen sogar zum AAR des Jahres gewählt wurde, bedeutet mir wirklich viel.
Als ich im Sommer letzten Jahres mit dem Schreiben begann, hätte ich davon nicht zu träumen gewagt.

Mein ganz besonderer Dank geht an den werten Hindenburg und an den ebenso geschätzten Amon, die beide mit ihren jeweilgen Referenzwerken, mich erst dazu motiviert hatten, mich nun selbst einmal an einen AAR zu wagen und nicht nur der stille Leser im Hintergrund zu sein.

Herzlichen Dank an jeden Einzelnen :)

Sonic
08.02.10, 20:06
Zwei mal AAR des Jahres zu werden ist von der Jury verboten worden.

Ansonsten würden Wir Euch zustimmen:ja:

Was ich auch gut und absolut richtig finde.

Wenn ein AAR bereits mit dem Monats- oder am Ende sogar Jahrestitel ausgezeichnet wurde, ist er schon mehr als genug geehrt worden und sollte für die Zukunft in den wohlverdienten und ehrenvollen Hintergrund treten, um anderen bzw. frischeren Werken in Zukunft den Vortritt zu lassen.

Die Begrenzung, dass man nur einmal AAR des Monats bzw. AAR des Jahres werden kann, verhindert, dass sich der ein oder andere, inzwischen alteingesessene AAR, der sich eine gewisse Stammleserschaft aufgebaut hat, immer wieder nominiert oder gewählt wird und es so andere Autoren, mit ihren noch relativ neuen Werken einfach schwer hätten, dagegen anzukommen.

Von daher ist die Regelung, nur einmal zum AAR des Monats bzw. AAR des Jahres gewählt werden zu können absolut richtig und zu befürworten :top:

Sonic
08.02.10, 20:08
02.50 Uhr…U-51 in Angriffsposition

Keine 1000 Meter sind wir mehr von der äußersten Marschkolonne des Geleitzugs entfernt.
Eine fast ideale Schussposition, genau im 90 Gradwinkel zur Marschrichtung des Konvois.

“Wir nehmen uns zuerst das amerikanische Handelsschiff direkt voraus und den überlappenden US-Tanker in der dritten Kolonne vor…jeweils Doppelschuss…danach, was uns vor die Rohre kommt.“

Wir feuern, auf sich überlappende Schiff, in verschiedenen Marschkolonnen.
Selbst wenn ein Aal vorbeilaufen sollte, ist die Chance hoch, dass unser Torpedo noch eines der versetzt dahinterlaufenden Schiffe trifft.

“Mündungsklappen Rohr 1 bis 4 öffnen!

ACHTUNG…erste Schusslösung für Rohr 1 und 3…

…Entfernung 750 Meter…Geschwindigkeit 6 Knoten…Peilung 355 Grad…Torpedogeschwindigkeit 30 Knoten…Lauftiefe 5,0 Meter…Streuung Null…

…Rohr 1 und 3…LOS!

ZWEITE SCHUSSLÖSUNG…Entfernung 1700 Meter…Geschwindigkeit 6 Knoten…Peilung 005 Grad…Torpedogeschwindigkeit 44 Knoten…Lauftiefe 6,5 Meter…Streuung 0.2…

…Rohr 2 und 4…LOS…SOFORTIGES NACHLADEN FÜR ALLE ROHRE!“

Vier der dampfgasgetriebenen T I (G7a) sind auf dem Weg zu ihren Zielen.
Bei der herrschenden Dunkelheit spielt die verräterische Blasenspur an der Wasseroberfläche kaum eine Rolle, ist sie doch in dieser pechschwarzen Nacht für den Feind erst viel zu spät zu erkennen.
Die auf den weiter entfernt gezielten Tanker laufenden Aale sind mit höherer Geschwindigkeit unterwegs, um zeitlich möglichst eng beieinander liegende Einschläge zu erreichen. Die angegriffenen Schiffe sollen wenig, bis gar keine Zeit haben, noch reagieren zu können, wenn die ersten Torpedos hochgehen.

Torpedotreffer
http://abload.de/img/bild20ifez9.jpg

TREFFER, presst Leutnant Lange mit unterdrückter Erregung hervor und starrt weiter gebannt auf die Stoppuhr, mit der er die Laufzeiten der Aale misst.

Die Sekunden verstreichen.
Nummer 2 hätte schon längst treffen müssen, doch nichts.

Der war wohl nix, witzelt der II.WO.

Verdammte fauler Eier.
Ein Blindgänger!
Doch keine Zeit sich zu ärgern.
Noch zwei weitere sind unterwegs.

10 Sekunden…5…4…3…2…TREFFER…TREFFER…BEIDE VOLL ERWISCHT, krächzt der LI heiser herüber und verkrampft die Finger vor Anspannung um die Stoppuhr.

Treffer auf Tanker…im Vordergrund das unmittelbar zuvor torpedierte amerikanische Handelsschiff
http://abload.de/img/bild21icc81.jpg

Torpedo im Anmarsch…
http://abload.de/img/bild22e8eeh.jpg

…Einschlag…Unterwasserexplosion…der Unterwasserrumpf wird meterweit aufgerissen
http://abload.de/img/bild23xtcwi.jpg

Zweiter Torpedotreffer auf alten US-Tanker
http://abload.de/img/bild24redbe.jpg

Kurz aufbrandender Jubel wird sofort wieder unterdrückt.
Die Männer wissen genau, dass der „Spaß“ gerade erst begonnen hat.
In Bugtorpedoraum leisten die Torpedomixer Knochenarbeit. Frische Aale werden mit Kettenflaschenzügen angehoben und unter gemeinsamer Kraftanstrengung vor die Rohröffnungen bugsiert. Fünf Mann treten sich gegenseitig auf die Füße und stoßen sich aufgrund der Enge die Ellenbogen in die Rippen, um die Rohre so schnell als möglich wieder feuerbereit zu bekommen.
Zwei weitere fetten bereits den nächsten Torpedo ein.

Hau nauf de Schmier. Des flutsch nachert besser wei Vaselin, feuert Obermaat Willinger, unser Bordbayer seine Kameraden in seinem, für die meisten Nordlichter an Bord fast unverständlichem bayerischen Dialekt an.

Rohr 1…BEREIT, kommt die Meldung aus dem Torpedoraum.

“I.WO…2 Dez nach Steuerbord…wir machen die Kursänderungen mit und mischen uns unter den Geleitzug, damit es die Sicherungsschiffe schwerer haben uns herauszupicken und zusammenzuschmeißen.“

Jeder packt mit an, doch das Nachladen dauert, trotz befohlener Gefechtsbereitschaft für die gesamte Mannschaft.
Der Geleitzug ist aufgeschreckt. Die Schiffe beginnen bereits wild ihren Kurs zu ändern und zu zacken, um weitere Angriffe zu erschweren.

“Macht Dampf da vorne…das Nachladen muss schneller gehen!

I.WO…wir können nicht länger warten. Wir jagen die Aale jetzt raus, wie sie kommen.
Was nachgeladen ist, flutscht raus.“

Über das Sehrohr suche ich ein neues Ziel aus dem jetzt aufgeschreckten Konvoi.
Die Wahl fällt auf einen Frachter unter norwegischer Flagge.

“Rohr 1...LOS!“

Rohr 3…geladen und bewässert Herr Kapitän!

“Mündungklappen öffnen!
Weiter so Jungs…durchhalten, dann gibt’s heute Abend noch eine halbe Flasche Bier für jeden aus dem Geheimvorrat vom II.WO!“

Kurzes Gelächter ob dieser verlockenden Aussicht, das nur Sekundenbruchteile später vom dumpfen Grollen einer Unterwasserdetonation überschattet wird.

Treffer…deutlich achtern am Heck. Gezielt hatten wir eigentlich auf mittschiffs. Doch Treffer ist Treffer und so beklage ich mich nicht wirklich über diese Ungenauigkeit
http://abload.de/img/bild255gdhk.jpg

Während die Männer in den Torpedoräumen ihr Bestes geben, um die einzelnen Rohre nachzuladen, beobachte ich durch das Sehrohr unser Werk an der Wasseroberfläche.
Drei Schiffe wurden bereits torpediert, weitere sollen folgen, bevor uns die Geleitschiffe aufs Korn nehmen.

Noch ist es nicht vorbei…noch nicht, murmle ich still vor mich hin und lasse das Sehrohr kreisen.

Fortsetzung folgt…

Sonic
08.02.10, 20:10
Ich bin gerade dabei, den zweiten Teil des Angriffs zu Papier zu bringen.
Mit etwas Glück, kommt dieser auch noch im Laufe des Abends :)

Pyrrhos
08.02.10, 23:52
Herzlichen Glückwunsch zur Wahl von einem stillen Mitleser und -wähler, der die Abenteuer von U-51 von Beginn an mit Spannung verfolgt.

Sonic
09.02.10, 01:30
Noch ist es nicht vorbei!

Während die nächsten Aale noch geladen werden, verschaffe ich mir durch das ausgefahrene Periskop einen Überblick über die aktuelle Lage an der Oberfläche.
Durch die ausgebrochenen Brände und lodernden Flammen auf einigen, der bereits torpedierten Schiffe fällt die Orientierung in der ansonsten stockfinsteren Nacht deutlich leichter.

Das Heck, des mit zwei Torpedos getroffenen alten US-Tankers beginnt bereits wegzusacken.
Doch Tanker sind aufgrund ihrer Bauweise, mit vielen Tanks und Abteilungen und ihrer Fracht, die meist leichter ist als Wasser oftmals zähe Burschen, die gerne noch lange Zeit auf ihrer eigenen Ladung schwimmen. Wir selbst mussten bereits erleben, wie widerstandsfähig sich derartige Schiffe bisweilen verhalten.

http://abload.de/img/bild26zmdrl.jpg

“Ein verflucht zäher Brocken. Zwei Aale und der Eimer schwimmt immer noch.“

Amerikanisches, bewaffnetes Handelsschiff…die ersten Wellen der so ruhigen See überfluten bereits das Hauptdeck…das Ende ist nicht mehr abzuwenden. Einsam hält ein amerikanischer Matrose an der leichten Flak auf dem Vordeck noch immer seine Stellung.

http://abload.de/img/bild27i5egg.jpg

Spätestens wenn er nasse Füße kriegt, nimmt er die Beine in die Hand und sucht sich ein trockenes Plätzchen im nächstbesten Rettungsfloß, spöttelt Leutnant Schulze grinsend.

Wenn alle Amerikaner nur halb soviel Kampfbereitschaft aufweisen, wie dieser eine Matrose auf einem unbedeutenden Handelsschiff, irgendwo mitten auf dem Atlantik, dann gute Nacht armes Deutschland, denke ich mir im Stillen und bestätige mir damit nur selbst, was ich insgeheim schon lange weiß, doch immer wieder, aus Pflicht- und Ehrgefühl versuche beiseite zu schieben und zu verdrängen.

Rohr 4…geladen und bereit, reißt mich die nächste Meldung aus dem Bugtorpedoraum wieder aus meinen Gedanken zurück in die Realität des Hier und Jetzt.

Einen Augenblick brauche ich, um mich wieder zu sammeln und zu konzentrieren.
Ein neues Ziel muss her und ist schnell gefunden…ein panamesisches Küstenmotorschiff, eine ziemlich abgehalfterte und heruntergekommene Rostlaube, die ihre besten Jahre wohl schon lange hinter sich hat.

“Die setzen wirklich alles ein, was noch irgendwie schwimmt.
Ein Wunder, dass der Seelenverkäufer die Atlantiküberfahrt überhaupt überstanden hat und nicht gleich von selbst abgesoffen ist. Ein Aal ist dafür mehr als genug und selbst der ist fast zu schade…

Rohr 3…LOS!

NEUE SCHUSSLÖSUNG…als nächstes den Britenfrachter an Backbord voraus…

…Entfernung 800 Meter…Geschwindigkeit 7 Knoten…Peilung 340 Grad…Torpedogeschwindigkeit 44 Knoten…Lauftiefe 4,5 Meter…Streuung Null…

Achtung…Rohr 4…LOS!“

Die Sekunden verstreichen, während zwei weitere Torpedos unter Wasser auf ihre beiden Ziele zuhalten. Das Warten auf die erlösenden Detonationen zehrt jedes Mal an den Nerven.

Volltreffer auf panamesischem Motorschiff
http://abload.de/img/bild28s5er6.jpg

Der erste und einzige Treffer bricht dem rostigen Seelenverkäufer das Genick.
Das Schiff ist nicht zu retten, das verrät mir der erfahrene Blick eines Mannes, der schon viele Schiffe hat ihre letzte Reise auf den Meeresgrund antreten sehen.

Sekunden später trifft auch der letzte abgefeuerte Torpedo ins Ziel.

Treffer mittschiffs auf britischem Frachter
http://abload.de/img/bild29sne8m.jpg

Durch das Sehrohr beobachte ich das Vernichtungswerk der bisherigen Nacht.
Fünf alliierte Schiffe wurden bislang erfolgreich torpediert.
Ob und wie viele davon sinken werden, wird sich in den nächsten Minuten und Stunden entscheiden.

Drei angeschlagene Schiffe treiben brennend in der ruhigen See. Das amerikanische Handelsschiff, sowie der zuletzt torpedierte Panamese und Brite werden ein Raub der sich rasch ausbreitenden Flammen, welche die auf und unter Deck verstaute Landung förmlich auffressen.
Im Vordergrund gut zu erkennen, der langsam über das Heck sinkende US-Tanker.
Im Hintergrund, undeutlich zu erkennen, der ebenfalls sinkende norwegische Frachter.

http://abload.de/img/bild30suim1.jpg

Doch Zeit zum Ausruhen bleibt uns keine.
Wir mögen unsere Arbeit vielleicht beendet haben, doch andere fangen gerade erst damit an.

Sonar an Kommandant…schnelle Schraubengeräusche an Steuerbord…kommen näher…zwei Zerstörer im Anmarsch…Peilung 060 Grad…kurze Entfernung, flüstert der Sonarmaat heiser und angespannt.

Gleich geht’s rund, schluckt Leutnant Weber, der I.WO und setzt sich seine Mütze wieder auf.

“Die Karten sind neu gemischt Manfred.
Das alte Spiel beginnt von neuem.“

Ich hoffe wir haben gute Karten Willhelm, raunt der I.WO leise zurück, doch meine Antwort bleibt aus.

Die Rollen vertauschen sich.
Der Jäger wird zum Gejagten und die Jagd hat begonnen.

Fortsetzung folgt…

Derfflinger
09.02.10, 09:45
Mal wieder ein sehr schönes Update, ich hoffe das Boot hat genug Wasser unterm Kiel.
Ich versuche Wabo-Verfolgungen in flachen Gewässern zu vermeiden, bin gespannt wie es weiter geht.

Headhunter
11.02.10, 01:22
Glückwunsch auch von uns, werter Sonic!

Zuerst zu diversen Auszeichnungen zu diesem mehr als gelungenen AAR, außerdem zu einem offenbar erneut geglückten Überfall auf die alliierte Schifffahrt!:top:

Sonic
11.02.10, 19:25
Herzlichen Dank und gleichzeitig eine kleine Entschuldigung dafür, dass das neueste Update noch nicht da ist.

Es war eigentlich Dienstag Abend schon fast fertig.
Tja...wenn das Wörtchen "eigentlich" nicht wäre.

Kurz gesagt, ich habe mir das Betriebssystem zerschossen.
War leider nichts mehr zu retten. Festplatte formatieren und alles neu aufspielen ist angesagt.
Gestern Abend habe ich noch schnell Windows wieder installiert und stehe nun mit einem praktisch leeren Rechner da.
Ich werde wohl erst am Wochenende dazu kommen, die nötigen Programme und alles was ich so brauche und möchte, um mich auf meinem Rechenknecht wieder wohlzufühlen wieder aufzuspielen.
Dazu gehört natürlich auch SH IV und alle nötigen Mods.

Aber eine gute Nachricht immerhin.
Die ganzen Texte, Bilder und ganz wichtig auch Spielstände waren zum Glück noch als Backup anderweitig gesichert, so dass hier nichts verloren gegangen ist.

Im Laufe des Wochenendes wird es also weitergehen :)

Stupor Mundi
11.02.10, 19:29
Und Wir dachten im ersten Moment, der Spielstand wäre auch futsch. Da haben wir ja nochmal Glück gehabt. :)

Derfflinger
11.02.10, 23:39
Ein kurzer Schockmoment, also seit ihr nicht nur ein Meister der Cliffhanger sondern auch von Schockern aller Art. :)

Komischer Kunde
12.02.10, 09:39
Ein infernales Drehbuch welches Ihr da verfilmt... äh... Morgen und Sonntag geh ich saufen... bitte nicht weitersagen.

Montag brauch ich was zum aufheitern. Ideal dazu wäre, neben einer großen Ration Kaffee, ein IeHWuK-Update. Habt dank.

:prost:

Pablo Escobar
12.02.10, 14:00
äh... Morgen und Sonntag geh ich saufen... bitte nicht weitersagen.

Hm...das klingt nach einer vernünftigen Wochendplanung :D

Wir freuen uns schon wie ein kleiner Knabe auf das neue Update

Sonic
14.02.10, 12:55
Die Zwangspause ist vorbei!

Mein Rechner läuft wieder, SH IV inklusive aller nötigen Mods ist wieder installiert und die Spielstände funktionieren auch wie gehofft.
Damit kann es nun endlich wieder in gewohnter Weise weitergehen.

Hier also, mit etwas Verspätung das neueste Update.
Ich bitte nochmals darum, die kleine Verzögerung zu entschuldigen :)

Sonic
14.02.10, 12:58
Die Rollen vertauschen sich.
Der Jäger wird zum Gejagten und die Jagd hat begonnen.

”Verflucht...die sind aber verdammt auf Zack.
I.WO...Kursänderung...auf 330 Grad gehen...langsame Fahrt.
Wir versuchen uns abzusetzen.”

Meter für Meter versuchen wir uns davonzustehlen.
Noch wissen die Jäger über Wasser offenbar nicht, wo genau wir uns verstecken.
Die beiden Zerstörer, die sich an unsere Fersen geheftet haben, drehen an der Oberfläche ihre Kreise. Mal kommen sie etwas näher an uns heran, dann entfernen sie sich wieder.
Beim dritten Anlauf passiert es dann!

PING...PING...PING...

ASDIC, schnaubt Leutnant Weber. Die peilen uns an.

Einer der Zerstörer peilt uns mit seinem Sonar an.
Schnell werden die Sonarimpulse heftiger und die Abstände kürzer.
Ein untrügliches Zeichen, dass der Zerstörer Witterung aufgenommen hat.

Sonar an Kommandant...schnelles Schraubengeräusch direkt voraus...Zerstörer läuft direkt auf uns zu...010 Grad...kurze Entfernung, flüstert der Sonarmaat.

Jetzt bleiben uns nur noch zwei Optionen.
So tief abzutauchen und unter Schleichfahrt zu hoffen, dass der Zerstörer über Wasser die Peilung verliert oder selbst zum Angriff überzugehen und den Zerstörer auszuschalten, bevor er uns an den Kragen gehen kann.

”VERDAMMT...VERDAMMT...zum Verdrücken ist es zu spät. Der hat uns schon an der Kandare und lässt uns jetzt nicht mehr los...

Rohr 1 bis 3 klar zum Unterwasserschuss...und SCHNELL...SCHNELL!”

Leutnant Weber ist es anzusehen, dass er lieber tiefer abgetaucht wäre und sich tot gestellt hätte, anstatt auf Konfrontation zu setzen.
Es ist eine Bauchentscheidung, mehr nicht. Doch mein Gefühl sagt mir, dass es richtig ist, das Heft des Handelns in dieser Situation nicht aus der Hand zu geben.

Durch das ausgefahrene Sehrohr peile ich den Zerstörer an, der mit hoher Bugwelle direkt auf uns zuhält, immer das dröhnende Pingen des gegnerischen Sonars im Ohr, das in meinem Schädel widerhallt.

PING...PING...PING...

”ACHTUNG...einen Fächer auf den Zerstörer und dann hoffen dass einer sitzt. Mündungsklappen öffnen...

...Rohr 1 bis 3...LOS!”

Unsere letzten drei feuerbereiten Bugtorpedos rasen auf den britischen Zerstörer direkt voraus zu. Einer direkt auf den Bug gezielt, die beiden anderen leicht seitlich versetzt an Steuerbord und Backbord. Egal in welche Richtung er ein Ausweichmanöver versuchen sollte, die Chancen sind hoch, dass ihn dann zumindest einer der außen laufenden Aale erwischt.

Drei Aale für einen Zerstörer. Was für ein Aufwand, spöttelt Leutnant Schulze, der II.WO. Doch mir ist der erhoffte Erfolg und die damit verbundene unmittelbare Sicherheit von Boot und Mannschaft allemal wichtiger, als vielleicht einen lausigen Aal zu sparen, der zusammen mit uns absäuft, wenn uns der Zerstörer eher dran kriegt, als wir ihn.

Leutnant Lange, der LI nimmt die Zeit...noch 10 Sekunden bis Einschlag...5...4...3...

”Geht hoch ihr Hunde...geht hoch!”

Torpedotreffer auf britischem V&W-Klasse Zerstörer
http://abload.de/img/bild31h4i1p.jpg

Ein Volltreffer mitten unter dem Kiel.
Der Zerstörer wird regelrecht aus dem Wasser gehoben, ein tödlicher Einschlag, so viel ist gewiss.
Kurzer Jubel brandet auf; dass die beiden anderen Aale ihr Ziel erwartungsgemäß verfehlten, geht in der ersten Freude und Erleichterung völlig unter.

Der britische Zerstörer beginnt schnell zu sinken
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Doch zum Feiern bleibt keine Zeit.
Noch während über uns das getroffene Kriegschiff rasch zu sinken beginnt, sind wir noch lange nicht aus dem Schneider.

SCHEISSE...neues Schraubengeräusch...weiterer Zerstörer auf 020 Grad...kommt auf, meldet das Sonar.

Ich weiß nicht, ob du’s wusstest Willhelm, aber uns sind gerade die Aale ausgegangen. Noch so ein Kunststück ist wohl jetzt nicht mehr drin, flüstert mir Leutnant Weber, ehrlich besorgt und in leicht vorwurfsvollem Ton zu.

Wir haben nun nur noch einen feuerbereiten Hecktorpedo.
Mit nur einem einzigen Aal auf einen bereits gewarnten und äußerst wachsamen Zerstörer loszugehen, ist nun keine gute Idee mehr. Ein Glücksspiel ohne Gleichen wäre das. Geht der einzige Aal daneben, steht man mit heruntergelassenen Hosen da.

”Sofort auf Tiefe gehen...90 Meter...Sehrohr einfahren...Wende 60 Grad Backbord....SCHLEICHFAHRT!”

Während U-51 versucht sich mucksmäuschenstill und Haken schlagend abzusetzen, sinken über Wasser, etwas abseits die ersten torpedierten Frachter und Handelsschiffe aus dem angegriffenen Geleitzug. Wir an Bord von U-51 bekommen davon momentan allerdings nicht viel mit, haben wir doch gerade andere Sorgen, wenn wir verhindern wollen, den von uns angeschossenen Frachtern, unfreiwillig auf ihrem Weg zu folgen.

Das Ende des schrottreifen Panamesen ist gekommen.
Heck voran sinkt er auf den Grund des Atlantiks.
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Auch dem von uns zuletzt torpedierten britischen Zerstörer geht es nicht besser.
Zwar als letztes Schiff getroffen, sinkt es doch noch vor den meisten Handelsschiffen.

Das vollaufende Heck beginnt das Kriegsschiff nach unten, in die Tiefe zu ziehen. Mehr und mehr hebt sich der Bug des schnittigen Schiffes aus dem Wasser. Im Hintergrund gut zu erkennen...der sich langsam entfernende Geleitzug.

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Mit steil aufgerichtetem Bug versinkt der britische Zerstörer in den kalten Fluten
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Zwei weitere Zerstörer nähern sich dem Schauplatz, bereit die Jagd auf uns fortzusetzen.
Leuchtmunition wird abgefeuert und erhellt die ansonsten fast pechschwarze Nacht in einem schaurigen Dämmerlicht.
Suchscheinwerfer flammen auf und streifen wild zuckend über die Wasseroberfläche, in der Hoffnung ein Anzeichen des deutschen U-Bootes, das hier und heute Nacht sein Unwesen treibt zu entdecken.

Eins zu Null für uns, witzelt Leutnant Schulze, als der Zerstörer endgültig von den Wellen verschluckt wird, während wir über uns bereits das gefürchtete, dumpfe Dröhnen sich nähernder Kriegsschiffe mit bloßen Ohren hören können.

”Ja...aber jetzt kommt die Revanche!”

Fortsetzung folgt...

Sonic
15.02.10, 17:18
Um die kleine, ungewollte Verzögerung der letzten Tage etwas auszugleichen,
gibt es heute nun gleich einen Doppelpack. Das lang erwartete Ende des Geleitzugangriffs...ob erfolgreich oder nicht, wird sich zeigen.

Viel Spaß dabei :D

Sonic
15.02.10, 17:20
Die Karten sind neu gemischt.
Das tödliche Katz- und Mausspiel beginnt aufs Neue.
Doch diesmal haben wir unsere letzten Trümpfe, im wahrsten Sinnes des Wortes bereits verpulvert.

Sonar an Kommandant…zweiter Horchkontakt…Zerstörer auf 045 Grad Steuerbord…kommt auf!

Jetzt nehmen sie uns in die Zange, verfluchte Schweine, schimpft der II.WO und zieht eine Grimasse.

Clemson-Klasse Zerstörer…passiert uns in nur wenigen Metern Abstand
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Keine 20 Meter an Steuerbord, aber ganze 90 Meter über uns, rauscht einer der britischen Zerstörer an uns vorbei. Noch hat er uns offenbar nicht genau geortet.
Das lärmende, durch das Wasser dumpf tönende Geräusch, der durch die Wellen pflügenden Antriebschrauben dröhnt in unseren Köpfen.

Noch haben sie uns nicht geortet, sonst würden die uns schon mit ihren faulen Eiern zusammenschmeißen, raunt ein Matrose leise seinem Nebenmann zu und krallt sich dabei instinktiv an der nächsten Rohrleitung fest, als erwarte er jeden Augeblick das Losbrechen der Hölle auf Erden.

“Kursänderung auf 270 Grad…zwei Grad vorlastig…auf 100 Meter sinken…schön langsam und leise I.WO. Wir zacken uns hier still und heimlich raus.“

Während wir unter Wasser immer wieder unseren Kurs ändern, um uns Schritt für Schritt abzusetzen, ziehen die beiden britischen Kriegsschiffe über unseren Köpfen das Netz um U-51 langsam aber sicher immer enger.

Zerstörer auf Horch- und Suchkurs...Anti-U-Jagd
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So sehr wir auch versuchen, endlich Abstand zu gewinnen, so kommen wir doch nicht wirklich davon. Die Briten an ihren Horchgeräten müssen wirklich verdammt gute Ohren haben, dass sie sogar, während wir auf Schleichfahrt unterwegs sind, noch immer Fühlung halten können.

“Die sind verdammt zäh die Burschen…verdammte Tommies. Die verstehen ihr Handwerk.“

PING…PING…PING…

ASDIC-Sonar…wir werden angepeilt, krächzt der Sonarmaat mit unterdrückter Stimme.

“Verflucht…sie haben uns…verdammt…verdammt.
WENDE…90 Grad Backbord!“

Achtung…Zerstörer…von Steuerbord…hält auf uns zu…überläuft uns…

…WASSERBOMBEN!!!

Wasserbomben fallen
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Clemson Zerstörer überläuft unsere Position und lässt Wabos ab
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“AUF TIEFE GEHEN…120 Meter…BEIDE E-MASCHINEN AK...HARTE WENDE NACH BACKBORD…RAUS AUS DEM WIRKUNGSBEREICH!“

120 Meter…wir schrammen damit fast über den Grund. Recht viel tiefer geht nicht mehr, ohne das Risiko einzugehen, uns den Rumpf am felsigen Meeresboden aufzureißen und jämmerlich abzusaufen.

Unterwasserexplosion
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Dumpf dröhnend detonieren um uns herum die ersten Wabos.
U-51 wird von den ausgelösten Druckwellen, die auf den stählernen Druckkörper treffen kräftig durchgeschüttelt. Die Karten und nautischen Instrumente fegt es bei den ersten Erschütterungen förmlich vom Navigationstisch. Nur mit Mühe gelingt es den Männern sich halbwegs auf den Beinen zu halten und nicht herumgeworfen zu werden. Sekunden später beruhigt sich das Bild und das Boot pendelt sich wieder ein. Doch nur für wenige Augenblicke.

PING…PING…PING…

Zweiter Zerstörer direkt über uns…WIRFT WASSERBOMBEN, schreit der Sonarmaat.

Wasserbomben detonieren an Backbord
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“Verflucht…die sitzen dicht!“

Wieder reißt es das Boot unsanft herum.

PENG…PENG

Nieten platzen mit einem Knall ab und schießen wie Geschosse durch das Boot, prallen scheppernd von den Stahlwänden ab.

Ganz ohne Beulen geht es diesmal wohl nicht ab brüllt mir Leutnant Weber zu, während die Unterwasserexplosionen alle anderen Geräusche übertönen.

“Das muss das Boot aushalten, Manfred, das muss es einfach!“

Dritter Anlauf…Überwasser jagen Wassersäulen an den Stellen empor, an denen die Wabos explodieren
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Fortsetzung folgt…

Sonic
15.02.10, 17:21
Insgesamt fünfmal kommen uns die beiden Zerstörer gefährlich nahe oder stampfen unmittelbar über uns durch die flache See. Wohl an die 50 Wasserbomben regnen nach und nach auf uns nieder.
Es ist ein Geduldsspiel sondergleichen. Ein ständiger Wechsel, zwischen Stillhalten und Horchen, kurzfristigen Zwischensprints und zackigen Kurswechseln, wenn die Zerstörer über uns wieder ihr Feuerwerk abbrennen. Kehrt über uns Ruhe ein, spielen wir das Spielchen wieder mit…Schleichfahrt…jeden Laut vermeidend…keine hastigen Bewegungen oder Geräusche, die uns verraten könnten.

Nach fast zwei Stunden nervenaufreibender Unterwasserverfolgung können wir endlich die beiden hartnäckigen Verfolger abschütteln, so dass sie den Kontakt zu uns endgültig verlieren und wir uns weiter und weiter von ihnen absetzen können.

Entweder das oder die hatten nun einfach die Schnauze voll und jagen lieber ihren Schäfchen aus dem Geleitzug hinterher, mutmaßt der I.WO.

Mhm…den großen, bösen, grauen Wolf haben sie heute jedenfalls nicht erlegt, murmle ich als Antwort vor mich hin.
Wie sieht es aus? Alles noch am Stück oder hat es uns sehr erwischt, setzte ich an den LI gewandt hinzu.

Leutnant Lange, der bereits das Boot vom Bug bis zum Heck inspiziert hatte, um sich einen Eindruck zu verschaffen, sieht dieser Frage relativ gelassen entgegen. Die Schäden halten sich in Grenzen. Verwundete oder sogar Verluste unter der Besatzung gibt es diesmal zum Glück keine.

Ein paar Schrammen Herr Kapitän.
Rohr 1 und 3 haben etwas abbekommen. Hört sich aber schlimmer an, als es ist. Sobald wir aufgetaucht sind, können wir mit den Reparaturen beginnen. Außerdem hat es den vorderen Batterieblock erwischt. Leichte Wasserschäden, als eine der Leitungen geplatzt ist. Das kriegen wir mit Bordmitteln wieder hin.

Schadensbericht
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Um 05.45 Uhr, im ersten Morgengrauen, wagen wir es endlich wieder aufzutauchen.
Vom Geleitzug oder den gegnerischen Zerstörern ist weit und breit kein Anzeichen mehr zu entdecken.

Die sind mittlerweile schon halb in Liverpool, lacht Leutnant Schulze, der II.WO, allerdings nicht mehr ganz vollzählig.

U-51 taucht wieder auf
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Nach dem erfolgreichen Angriff lasse ich unverzüglich wieder auf Gegenkurs gehen.
Nur raus aus den britischen Küstengewässern und zurück auf alten Kurs Richtung Operationsgebiet auf dem offenen Atlantik, bevor uns die Briten ihre halbe Home Fleet auf den Pelz jagen. Und vor allem, raus aus der Reichweite der Royal Air Force und ihrer landgestützten Maschinen. So dicht unter der Küste sind wir noch immer ein leichtes Ziel und ein gefundenes Fressen für jeden dahergelaufenen Tommie-Hillbilly.

Logbucheintrag Fregattenkapitän Willhelm Paulsen, Kommandant U-51:

Sichteten in der Nacht auf den 1. September 1942 von uns verfolgten alliierten Geleitzug.
Geschätzte 20 bis 30 Schiffe.
Annäherung erfolgreich. Angriffsbeginn 02.50 Uhr.
Sechs feindliche Schiffe wurden erfolgreich angegriffen und torpediert.

Bestätigte Versenkungen:

US-Handelsschiff "Ulysses Grant" mit 5572 BRT
Panamesisches Motorschiff "Tegulpa" mit 1859 BRT
Alter US-Tanker "Henry James" mit 7180 BRT
Britischer Küstenfrachter "Darwin" mit 1859 BRT
Norwegischer Frachter "Ore Stendal" mit 4759 BRT
Britischer V&W-Klasse Zerstörer mit 1188 BRT

Insgesamt versenkte U-51 bei diesem Geleitzugangriff sechs Feindschiffe, fünf Handelsschiffe und ein Kriegsschiff mit zusammen 22417 BRT.

Gesendeter Statusbericht an den BdU
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Mit Höchstgeschwindigkeit unter voll AK voraus, lasse ich U-51 zurück auf alten Kurs gehen, um den Ort der nächtlichen Tragödie so schnell als möglich hinter uns zu lassen und rasch in tiefere Gewässer zu kommen.

Doch dieser 1. September des Jahres 1942 sollte für uns noch nicht vorüber sein…

Fortsetzung folgt…

G.L.vonBlücher
15.02.10, 17:32
Gratulation werter Sonic, der Statusbericht ließt sich ja sehr gut. Die Feindverluste sind wirklich sehr schön anzusehen, besonders der zerstörte Zerstörer ist ein nettes Beiwerk! :) Nur weiter so!

Pablo Escobar
15.02.10, 17:34
Puh!...da seid ihr ja gerade noch einmal mit blauem Auge heraus gekommen werter Sonic.

Derfflinger
15.02.10, 18:13
Wieder ein vortreffliches Update, ich freue mich schon auf die Fortsetzung.


Kleine Anmerkung: Bei den 6 Fein(d)schiffen fehlt das d.
gez. die Derfflinger Qualitätskontrolle ;)

sato
15.02.10, 18:17
Wollt ihr wirklich mit so wenig torpedos noch weiter fahren? so könnt ihr garnix groß anstellen falls was kommt?

Sonic
15.02.10, 21:30
Wieder ein vortreffliches Update, ich freue mich schon auf die Fortsetzung.


Kleine Anmerkung: Bei den 6 Fein(d)schiffen fehlt das d.
gez. die Derfflinger Qualitätskontrolle ;)

Ups...danke, ist ausgebessert :)


Wollt ihr wirklich mit so wenig torpedos noch weiter fahren? so könnt ihr garnix groß anstellen falls was kommt?

Vier Aale, reicht doch noch für einen Flugzeugträger.
Und 200 Schuss Granaten, da muss sicher auch noch ein Schlachtschiff dranglauben.
Der Rest der Royal Navy wird mit dem steinharten Kommissbrot des Smuts versenkt :D

Nein...ersnsthaft!
Vier Torpedos sind nicht mehr wirklich viel. Im Idealfall vier Schiffe...in der Praxis wohl eher weniger.
Ich habe auch schon kurz überlegt, ob ich nicht vielleicht irgendwo Nachschub organisieren könnte. Allerdings liegen sämtliche Häfen in Reichweite genau in der entgegengesetzten Richtung und Möglichkeiten für eine Seebetankung durch einen Versorger noch viel weiter ab vom Schuss. Obendrein sind unsere Befehle eindeutig:

Weiter in den Atlantik!

Kapitän Paulsen wird erst einmal mit dem auskommen müssen, was er hat.

Schorsch
15.02.10, 21:33
Armes kleines U-Boot :(

Blastwarrior
15.02.10, 23:05
och sie leben doch noch. Aber ich glaube die Horcher haben Radarohren bei den Briten denn das war schon sehr brenzlig :D

Derfflinger
15.02.10, 23:24
Lustig wird es, wenn die neuen Geleitzerstörer auf die Jagd gehen mit bis zu 10 Wabowerfern und dem Hedgehogsystem. Das wird ein Spaß...

Headhunter
16.02.10, 00:41
Hui.....hab SH zwar noch nie gespielt, um die Situation abschließend beurteilen zu können, aber das hörte sich verdammt knapp an.....dann viel Glück für den Rest der Fahrt, hoffen wir, dass alle gesund wieder nach Hause kommen:top:

Sonic
17.02.10, 18:05
Hui.....hab SH zwar noch nie gespielt, um die Situation abschließend beurteilen zu können, aber das hörte sich verdammt knapp an.....dann viel Glück für den Rest der Fahrt, hoffen wir, dass alle gesund wieder nach Hause kommen:top:

Wir versuchen zumindest unser Möglichstes, aber diesmal war es durchaus eng.
Die relativ flachen Gewässer haben es nicht gerade einfacher gemacht :D

Sonic
17.02.10, 18:07
Mit Höchstgeschwindigkeit läuft U-51 in den folgenden Stunden aus den britischen Küstengewässern, der offenen See entgegen. Wir haben es eilig. Mit jeder Stunde, die vergeht schwindet die Gefahr, doch noch entdeckt zu werden.
Doch das Glück ist uns nicht hold.

Um 10.30 Uhr sichtet unser Ausguck am Horizont die erste Maschine.
Es sollte nicht die letzte an diesem Tag gewesen sein.
Dreimal sichten wird in den folgenden Stunden britische Flugzeuge, die von der Küste her kommen.
Dreimal werden wir gezwungen, Alarmzutauchen und Schutz unter Wasser zu suchen.
Jedes Mal, wenn wir wieder auftauchen, in der Hoffnung von nun an ungestört unseren Kurs fortsetzen zu können, sind die feindlichen Maschinen kurz darauf wieder da und zwingen uns erneut unter Wasser. Doch wir müssen jedes Mal an die Wasseroberfläche zurück. Von unserem nächtlichen Geleitzugangriff und den ständigen Alarmtauchmanövern sind unsere Batterien inzwischen fast erschöpft. Nur über Wasser, wenn wir die Dieselmaschinen einsetzen können, sind wir in der Lage die Batterien über den Generator neu zu laden.

Wie Hase und Igel, murmle ich vor mich hin, als uns zum wiederholten Mal an diesem Tag ein gesichtetes Flugzeug unter Wasser zwingt.

Wie meinen Herr Kapitän, hakt Leutnant Weber nach, der nicht verstanden hat worauf ich hinaus will.

“Die alte Fabel vom Hasen und vom Igel…die müssen sie doch kennen I.WO?“

Ich bin schon da…ich bin schon da, fällt Leutnant Schulze grinsend ein, der die Geschichte offenbar kennt und lässt den I.WO verdutzt aus der Wäsche gucken.

“Uns geht es gerade genau so wie dem Hasen. Egal wie sehr wir uns anstrengen diese Aufklärer abzuschütteln. Immer wenn wir auftauchen und hoffen sie losgeworden zu sein, tauchen sie wieder vor uns auf und scheinen zu rufen: Ich bin schon da!“

Kindergeschichten hin oder her. Wir müssen in spätestens einer Stunde wieder nach oben. Die Akkumulatoren gehen nur noch auf dem Zahnfleisch, fast kein Saft mehr drin, Herr Kapitän, mischt sich auch Leutnant Lange, der LI ein.

“Wenn wir es bis zum Einbruch der Dämmerung durchhalten, haben wir es geschafft.
Über Nacht können wir ungestört aufgetaucht laufen und die Batterien laden.“

Dämmerung…Nacht. Wir haben Anfang September, verflucht noch mal.
Sonnenuntergang ist kurz vor 20.00 Uhr, von dunkler Nacht noch gar nicht zu reden. Es ist zum verrückt werden, zeigt sich der I.WO sichtlich pessimistisch.

17.45 Uhr…seit einer guten halben Stunde sind wir wieder an der Wasseroberfläche.
Das gewohnte Spielchen beginnt von neuem. Der vierte Fliegeralarm dieses Tages.

ALAAARRRMMM…Maschine an Backbord!

Nummer vier, brüllt Leutnant Weber stoisch zu mir herüber.

“FLUUUUTEN…ALLES AUF TAUCHSATION!!!“


Die haben uns ja wirklich zum fressen gern, können gar nicht genug von uns kriegen die Burschen. Was haben wir denen bloß so an uns, witzelt Leutnant Schulze, während er sich vor mir, als Vorletzter durch das Turmluk quetscht und behände die Leiter hinunterrutscht.

“Auf 60 Meter gehen…schnell auf Tiefe…30 Grad vorlastig!“

ALLE MANN VORAAAUUUSSS, brüllt der II.WO den Männern zu.
Jeder, der nicht auf seiner Station gebraucht wird, sprintet quer durch das Boot, von einem Schott zum nächsten, Richtung Bugtorpedoraum, um den Bug des Bootes zu beschweren und durch die Gewichtsverlagerung das Boot schneller und in steilerem Winkel unter die Wellen zu drücken.

Alarmtauchmanöver
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U-51 wird schnell merklich vorlastig. Der Bug senkt sich schneller als das Heck und das gesamte Boot gerät ordentlich in Schieflage. Festhalten ist angesagt, wenn man nicht den Halt verlieren und unkontrolliert von einem Ende des Bootes zum anderen kullern will. Auf die Teller, die schon für das Abendessen hergerichtet waren achtet keiner mehr. Klirrend und in tausend Scherben zerspringend, verlieren sie ihren Halt und verteilen sich über den stählernen Boden.

Scherben bringen Glück, versuche ich mit einem Scherz, die angespannte Situation aufzulockern.

Gleich stehen wir so senkrecht wie ein Steifer im Wasser, frotzelt der II.WO.

Noch weiter vorlastig dürfen wir nicht werden, wenn uns das Boot nicht durchgehen soll.
Langsames Abfangen und Gegensteuern ist angesagt.
Während wir auf Tiefe gehen, saust über unseren Köpfen ein britischer Seeaufklärer im Tiefflug über unsere geschätzte Position hinweg und klinkt seine explosive Fracht über uns aus.

Unterwasserexplosion
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Die Druckwelle der Detonation rüttelt uns ordentlich durch.

Wabos, meint einer der Matrosen kurz angebunden zu seinem Nachbarn.
Die Tommies werden auch schlauer und setzen nicht mehr nur Bomben ein.

Catalina-Flugboot dreht nach dem erfolglosen Angriffsversuch ab
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Bereits eine halbe Stunde später muss ich den Befehl zum Auftauchen geben.
Die Batterien geben kaum noch etwas her.
Mit Höchstgeschwindigkeit lasse ich ablaufen, nur weg von der englischen Küste und weg von den britischen Air-Fields.
Als gut zwei Stunden später endlich die Dämmerung heraufzieht, haben wir es geschafft.
Es war der letzte Fliegeralarm an diesem, bislang so ereignisreichen Tag.

U-51 in der Abenddämmerung
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Als die Nacht endlich hereinbricht, lasse ich die Geschwindigkeit auf unsere Marschfahrt von 12 Knoten reduzieren, um einerseits die, den ganzen Tag beanspruchten Maschinen etwas zu schonen und gleichzeitig etwas Brennstoff zu sparen. Wir können nie wissen, wann wir die dadurch eingesparten Extraseemeilen werden brauchen können.

In etwa zweieinhalb bis drei Tagen, sollten wir unser Einsatzgebiet auf dem offenen Atlantik, zwischen Island und Nordirland erreichen.

Fortsetzung folgt...

Preussenhusar
18.02.10, 10:00
:top: Wie immer eine sehr ansprechende Geschichte :ja:

PH

Sonic
18.02.10, 20:51
:top: Wie immer eine sehr ansprechende Geschichte :ja:

PH

Freut mich, wenn es immer noch Spaß macht :)
Das neue Update folgt sofort.

Sonic
18.02.10, 20:52
02.09. – 04.09.

Mit 12 Knoten Marschgeschwindigkeit, lassen wir in den folgenden Stunden und Tagen die britischen Küstengewässer endlich und endgültig hinter uns und laufen auf dem offenen Meer, nach Umrundung der Südwestspitze Irlands, auf direkten NW-Kurs auf unser Einsatzgebiet zu.

Gegen 08.00 Uhr Morgens, am 4. September, erreichen wir die Ausläufer unseres Patrouillengebietes. Unser Auftrag lautet, in dem uns zugewiesenen Seegebiet, die nächsten 96 Stunden zu kreuzen und jeglichen feindlichen Schiffsverkehr zu stören.
Wir befinden uns dabei inmitten der alliierten Geleitzugrouten von Nordamerika nach Europa, daher richten wir unser besonderes Augenmerk auf das Aufspüren und Abfangen von gegnerischen Konvois.



05.09. – 08.09.

U-51 am ersten Tag auf Patrouille…die See wird rauer…die Vorboten eines Atlantiksturmes
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Aufspüren und Abfangen von Geleitzügen…pah…ein Dreck ist das hier. In dieser verdammten Suppe kann dir die ganze Royal Navy hinterm Heck vorbei kreuzen und du siehst einen Scheißdreck davon, schimpft Leutnant Schulze und zieht das Ölzeug dichter an seinen Körper.

Kaum hatten wir den ersten Tag auf Patrouille zur Hälfte hinter uns, zeigte sich der Atlantik urplötzlich von seiner schlechtesten Seite. Ein schneller Wetterumschwung, wie er so typisch für die nordatlantischen Gewässer ist, hatte uns erwischt und jetzt sitzen wir schon den dritten Tag in Folge in der reinsten Waschküche aus Dauerregen, Sturm und meterhohen Wellen fest.
Die Stimmung an Bord ist auf dem Tiefpunkt.
Selbst gestanden Seebären wird bei diesem Treiben, dass unser kleines U-Boot, wie ein Spielzeugschiffchen durch die Wellen wirft ganz anders im Magen. Der Smutje hat herzlich wenig zu tun. Abgesehen davon, dass er ohnehin kaum ordentlich kochen kann, da bei jedem Wellenschlag das Essen aus den Pfannen springt und sich der Inhalt der ohnehin nur halbgefüllten Töpfe über den Stahlboden ergießt, rührt kaum einer seine Ration an.
Seit dem zweiten Tag bleibt die Küche kalt.
Trockener Zwieback und gestreckter Kaffee sind aktuell die Grundnahrungsmittel Nummer Eins an Bord von U-51.

ES HAT KEINEN SINN HERR KAPITÄN, brüllt Leutnant Lange der LI, gegen den heulenden Wind und zwischen zwei Brechern zu mir herüber, als wir, auf dem Kommandoturm stehend mit U-51 die Wellen abreiten. Ein Brecher nach dem anderen überspült den Turm und es scheint ein kleines Wunder zu sein, dass das Boot aus jedem Wellental wieder auftaucht, nur um sofort vom nächsten Brecher wieder verschlungen zu werden.

“WAAAS?“

Mit einer Hand deute ich auf meine Ohren, um anzuzeigen, dass ich kein Wort verstanden habe, doch der nächste Brecher zwingt mich wieder den Kopf einzuziehen.

DIE MASCHINEN…WIR MACHEN VIEL ZU WENIG FAHRT ÜBER GRUND, verflucht…Scheiße…beinahe hätte eine Welle den LI von den Beinen gerissen.

Leutnant Weber, der sich neben mir auf den Beinen zu halten versucht fasst mich am Arm und schüttelt nur energisch den Kopf.

WILLHELM…HAT KEINEN SINN HIER OBEN, brüllt er mir heiser entgegen.

Bei diesen Sicht- und Wetterverhältnissen ein Schiff ausmachen zu können, ist fast unmöglich. Wir sehen kaum weiter als unsere Bugspitze. Alles andere geht unter und verschwindet in einem Schleier aus Regen, Gischt und Wellen.
Obendrein bremst uns der starke Wellengang deutlich aus. U-51 läuft im Schnitt drei Knoten weniger, als es bei unserer aktuellen Fahrstufe und dem damit verbundenen Dieselverbrauch eigentlich sollte und müsste.
Nach drei Tagen in diesem Unwetter fällt die Entscheidung nun leicht.

“Wir gehen runter…ALLE MANN EINSTEIGEN…hier oben richten wir gar nichts aus!“

Für die nächsten zwölf Stunden bleiben wir getaucht und weichen dem Sturm über uns auf diese Weise aus.
Das schont sowohl das Material, als auch die Männer, die erstmals seit Tagen wieder ruhigen Schlaf finden und etwas Warmes zwischen die Zähne bekommen. Unsere Hoffnungen vielleicht über das Hydrophon einen Horchkontakt aufzufangen, erfüllen sich allerdings nicht.
Trotz mehrmaligem Rundhorchen, kann unser Sonarmaat keine Schiffe im näheren Umkreis entdecken.

Erst am vierten, dem letzten Tag unserer Patrouille legt sich das stürmische Wetter und das Meer beginnt sich zu beruhigen, so dass wir an die Wasseroberfläche zurückkehren.

Logbucheintrag Fregattenkapitän Willhelm Paulsen, Kommandant U-51:

Haben heute, am 08. September 1942 unsere viertägige Kriegspatrouille im Planquadrat AL65 wie befohlen abgeschlossen.
Schwere See und unwetterartige Regenfälle erschwerten das Ausfindigmachen feindlichen Schiffsverkehrs.

Keine Schiffe geortet!
Patrouille ergebnislos beendet!

P.S.

Noch bin ich nicht gewillt, diese Unternehmung zu beenden.
Laut LI liegt unser Brennstoffvorrat noch bei rund 60% und vier Torpedos warten noch auf ihre Abnehmer. Ich beabsichtige daher, das aktuelle Einsatzgebiet zu verlassen und unser Jagdgebiet zu erweitern.

Neues Ziel…Faeroer-Inseln, nördlich von Großbritannien!



09.09.

Nach dem wenig ergiebigen Abschluss unserer Einsatzbefehle, habe ich beschlossen, dass Jagdgebiet zu wechseln und unser Glück statt dessen weiter im Norden, im Seegebiet um die Faeroer-Inseln bzw. bereits auf dem Anmarschweg dorthin zu versuchen. Der Diesel für die Ausweitung ist ausreichend. Im Zweifelsfall wäre das besetzte Bergen oder auch Stavanger nicht weit, um dort neuen Treibstoff zu bunkern, falls es nötig sein sollte.

Doch all zu weit sollten wir an diesem Tag, auf unserem neuen Kurs Richtung Nordosten nicht kommen.
Noch am späten Abend des 9. September kommt Funkmaat Petersen mit einem Notizzettel in der Hand in die Zentrale geeilt, um Meldung zu machen.

Dringender Funkspruch Herr Kapitän. Gerade aufgefangen und entschlüsselt, schnauft Petersen und reicht mir die Notiz.

“Mhm…Kontaktmeldung…Geleitzug gesichtet…Kurs Ost…Geschwindigkeit 6 Knoten…Planquadrat AL37...U-88…Kapitänleutnant Bohmann…

Hmm…AL37…etwa 230 Seemeilen von hier…läuft in unsere Richtung…

I.WO…KURSÄNDERUNG…WIR OPERIEREN AUF GELEITZUG!“

Jawohl Herr Kapitän.
Neuer Kurs Nordwest.

Kontaktmeldung zu Geleitzug
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10.09.

Zwölf Stunden lang jagen wir dem gemeldeten Geleitzug, durch die noch immer unruhige See entgegen. Die Wachmannschaften scheinen doppelt wachsam zu sein. Niemand will diesen Fang aus Unachtsamkeit verpassen.

Kurz vor 12.00 Uhr ist es dann soweit.
Einer der Wachgänger auf der Brücke macht die entscheidende und lang herbeigesehnte Entdeckung am Horizont.

ACHTUNG...Rauchfahnen voraus...350 Grad...jede Menge!

Sofort sind alle Augen und Ferngläser auf den Horizont gerichtet.
Jeder will einen Blick erhaschen.

Mein lieber Herr Gesangsverein. Das ist ein ordentlicher Pulk. Sechser, vielleicht siebener Kolonnen. Bestimmt 40, eher 50 Schiffe, schätzt unser Adlerauge, Leutnant Schulze die Lage ein, als er sein Fernglas über den Horizont schweifen lässt.

”Auf jeden Fall ein dicker Brocken...und sie halten direkt auf uns zu.

I.WO...Tauchstation!
Wir gehen auf Tiefe, stellen uns tot und lassen sie herankommen. Sind sie dicht genug, steigen wir auf Sehrohrtiefe und jagen unsere letzten vier Aale raus.”

Zu Befehl!
Und dann nichts wie weg, setzt Leutnant Weber, der I.WO noch leise dazu.

Ich lasse das Boot langsam bis auf 70 Meter fallen und dann sanft abfngen.
Unter langsamer Fahrt voraus bringen wir uns in Position.
Den Hauptteil der Arbeit erledigt der Geleitzug über uns fast von selbst.
Unsere Angriffsposition ist fast ideal. Wir kamen weit vor dem Geleitzug heraus und haben nun mehr als genug Zeit, um uns vor dem, mit sehr gemächlichem Tempo laufenden Konvoi, in Angriffsposition zu bringen.

Horchstation...nicht identifiziertes Schraubengeräusch auf 353 Grad
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”Sonar...Bericht!”

Ich orte mindestens 40 verschiedene Schraubengeräusche...eher mehr.
Viele überlappen sich und sind schwer raus zuhören, meldet der Sonarmaat.

Der Verein da oben muss ziemlich dicht aufeinander hocken, mutmaßt Leutnant Weber.

Wie im Puff. Schön viel Körperkontakt, grinst der II.WO anzüglich und nicht wirklich zur Situation passend.

Horchkontakte...große Entfernung
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Langsam und vorsichtig schieben wir uns unter Wasser näher heran.
Über die angepeilten Horchkontakte halten wir Fühlung zum Geleitzug über uns, ohne ihn wirklich sehen zu können.

Geleitzug in Sicht
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Der Angriff hat begonnen!

Fortsetzung folgt...

Sonic
18.02.10, 20:55
Heute war ziemlich viel Text und Story,
aber zum nächsten Update gibt es wieder Action.

Ich denke, mit dieser Aussage verrate ich noch nicht zuviel :D

Hohenlohe
19.02.10, 12:03
Ich bin schon ganz gespannt auf das, was da kommen wird...*lächel*

herzliche grüsse

Hohenlohe, dessen Herz für die U-Bootfahrer schlägt...*lächel*:D:smoke:

Komischer Kunde
19.02.10, 12:37
Devise: Jeder Aal, ein Frachter und tödlicher Treffer!



Klappt aber wahrscheinlich sowieso nicht... :rolleyes:

G.L.vonBlücher
19.02.10, 12:40
Das sieht nach einer nichtahnenden Schafsherde aus für unseren hungrigen Wolf. ;)
Viel Erfolg auch diesmal!

Blastwarrior
20.02.10, 19:03
leider hat der Wolf nur noch 4 Zähne hoffen wir das sie ausreichen um 4 Schafe zu reissen und mögen es große Schafe sein :D

Sonic
22.02.10, 19:44
Weiter geht es, mit einem etwas größeren Update.
Der Rest folgt voraussichtlich morgen :)

Sonic
22.02.10, 19:45
Der Geleitzug ist in Sicht.
Der Angriff kann beginnen!

“I.WO…langsam auf Sehrohrtiefe steigen.
Langsame Fahrt voraus. Wir pirschen uns nun ganz vorsichtig mitten rein…

…Sehrohr ausfahren!“

U-51 geht in Schussposition
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Vier Torpedos verbleiben uns, doch nur drei davon werden wir im günstigsten Fall einsetzen können.
Neben dem letzten geladenen Bugrohr warten noch drei Hecktorpedos auf Arbeit, doch nur einer passt in das einzige Achterrohr. Ein zweiter wartet im Hecktorpedoraum darauf nachgeladen zu werden.
Der letzte Reservetorpedo allerdings, der derzeit keinen Platz mehr im Torpedoraum findet, ruht noch immer, im Gefecht unerreichbar, im achteren Außenlagerbehälter.

Durch das ausgefahrene Sehrohr verschaffe ich mir einen Überblick und suche nach passenden Zielen.

Großes, bewaffnetes Handelsschiff…ein Norweger
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“Mündungsklappen Rohr 1 öffnen…

…Rohr 5 bewässern und in Bereitschaft…

…wir nehmen uns als erstes den dicken Norweger vor uns vor. Einzelschuss Mitschiffs.
Dann tauchen wir weiter unter der Kolonne durch und setzen den Heckaal auf ein zweites Ziel ab, was sich gerade so anbietet…

Sofortiges Nachladen!
Wenn Zeit bleibt, lassen wir auch noch den dritten Aal von der Leine.“

Meter für Meter pirschen wir uns dichter heran.
Als wir nur noch rund 500 Meter vom Norweger entfernt liegen, gebe ich den Feuerbefehl.

“ACHTUNG…Rohr 1…LOS!“

Mit Höchstgeschwindigkeit von 44kn hält unser letzter Bugtorpedo auf sein Ziel zu.
Auf diese kurze Entfernung kann kein Schiff mehr rechtzeitig reagieren, selbst wenn die norwegische Besatzung unseren Torpedo anhand seiner Blasenspur kommen sehen sollte.

Torpedo im Anmarsch
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Noch 10 Sekunden bis Einschlag, zählt Leutnant Lange die Sekunden mit der Stoppuhr in der Hand herunter. Noch 5…4…3…2…TREFFER!

Unterwasserexplosion
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VOLLTREFFER, freut sich der LI und beißt sich gleich wieder auf die Zunge, ob seines verfrühten Freudenausbruches.

Ein direkter Treffer Mittschiffs auf Höhe der Brücke.
Der Torpedo sitzt wie geplant. Der Norweger hatte keine Möglichkeit dem Angriff zu entgehen.

Torpedotreffer
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Der hat gesessen, freut sich auch Leutnant Schulze mit einem Grinsen.

“Ich hoffe der eine hat auch gereicht.
Unser Nordmann ist ein ziemlicher Brocken…7000-Tonner.“

Für einen Fangschuss haben wir ohnehin keine Torpedos mehr.
Uns bleibt nur noch das Heckrohr.
Um den Norweger können wir uns nicht mehr kümmern.
Ein Ziel für die Hecktorpedos muss her und ist auch schnell gefunden.
Schon während ich das Periskop herumkreisen lasse, springt mir ein interessanter Kandidat ins Auge. Die Schussposition ist keineswegs ideal und die Entfernung mit gut 1300 Metern auch recht hoch. Doch der Geleitzug ist bereits in Aufruhr und die Schiffe beginnen Ausweichmanöver zu laufen. Jetzt noch sichere Schüsse anzubringen wird deutlich schwerer.

“Neues Ziel…der Panamesenfrachter auf 125 Grad…wandert aus auf 126…127…

Achtung…Neue Schusslösung…Entfernung 1300 Meter…Gegnerfahrt 7 Knoten…Peilung 127…Torpedogeschwindigkeit 44 Knoten…Lauftiefe 6,5 Meter…Streuung NULL…

…Rohr 5…LOS!

Heckrohr nachladen…Beeilung Jungs…einen kriegen wir noch raus!“

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Während die Männer im Achtern-Torpedoraum unseren letzten erreichbaren Torpedo vorbereiten und schließlich mühsam in das frei Ausstoßrohr bugsieren, rast sein Vorgänger unter Wasser auf den Frachter unter der Flagge Panamas zu.

Treffer
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Doch Zeit zum Jubeln bleibt uns nicht.
Der nächste Torpedo ist noch nicht nachgeladen, als der Sonarmaat vor sich hinzufluchen beginnt.


SCHEISSE…SCHEISSE…SCHEISSE…Horchkontakt auf 120 Grad…Steuerbord achteraus. Schnelles Schraubengeräusch…kommt auf!

Das Sehrohr ist noch ausgefahren, damit ich den Werdegang des torpedierten Panamesen verfolgen kann.
Jetzt reiße ich am Periskop, um es auf die genannte Richtung auszurichten.

“VERDAMMT…VERDAMMT…britisches Kriegsschiff. Eine Korvette…die Hunde haben Witterung aufgenommen. Verflucht!

II.WO…Torpedostatus!“

Der Aal flutsch gerade rein in das feuchte Loch, flüstert Leutnant Schulze dreckig grinsend und das ganze mit einer anzüglichen Handbewegung unterstreichend zurück.

Oberbootsmann Hinrichs kann sich ein kleines, amüsiertes Grinsen nicht verkneifen.

Flower-Class Korvette im Anmarsch
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Das muss schneller gehen zischt Leutnant Weber dem II.WO entgegen.
Die haben uns gleich am Arsch.

PING…PING…PING…

Das britische Kriegsschiff pingt uns bereits mit seinem ASDIC-Sonar an.
Der Jäger ist uns bereits auf der Spur.

Fortsetzung folgt…

Komischer Kunde
23.02.10, 09:27
Immer diese Spannungsbögen... :D

Johann III.
23.02.10, 16:49
Hach, schön. Ganz ganz früher haben Wir Silent Service II gespielt, das erinnert Uns wehmütig daran.

Funktioniert Silent Hunter II, III oder IV auch mit integriertem Grafikchip (Intel GMA 950)?

Sonic
23.02.10, 20:28
Hach, schön. Ganz ganz früher haben Wir Silent Service II gespielt, das erinnert Uns wehmütig daran.

Funktioniert Silent Hunter II, III oder IV auch mit integriertem Grafikchip (Intel GMA 950)?

Darauf kann ich leider keine wirklich kompetente oder aussagekräftige Antwort geben.
Was ich sagen kann ist, dass zumindest SH IV sehr prozessorlastig ist und KEINE Multicoreprozessoren unterstützt.

Jemand der z.B. mit 2 x 2 GHz Prozessoren arbeitet, kann mitunter schlechtere Ergebnisse erzielen, als ein Rechner, der nur mit einem, aber dafür 3 GHz Prozessor arbeitet.

Ich spiele aktuell auf einem recht betagten System, falls euch meine Konfiguration zur Einschätzung hilfreich sein sollte:

Pentium 4 - 3.06 GHz
1,5 GB RAM
GeFore 7600

SH IV würde bei mir durchaus auch auf höchsten Details laufen, allerdings kann es dann bei hohem Feindaufkommen, wenn man z.B. einen Geleitzug mit 40-50 Schiffen vor sich hat, doch arg ruckelig werden.
Deswegen spiele ich für diesen AAR "nur" auf mittleren Einstellungen, dies allerdings fließend und ohne Beeinträchtigungen.

Sonic
23.02.10, 20:30
Keine 1000 Meter an Achtern kreuzt die britische Korvette um den torpedierten Frachter herum und versucht uns anzupingen, um unsere Position zu orten.

PING…PING…PING…

Es kann sich nur noch um Augenblicke handeln, bis das Kriegsschiff unsere Fährte aufgenommen hat und die tödliche Hatz beginnt.

“Torpedostatus…

II.WO…wo bleibt der verdammte Heckaal?“

Schulze hört mich schon nicht mehr.
Persönlich feuert er die Torpedomixer an und klemmt sich selbst hinter die Winde.

Rohr 5 bereit, meldet Leutnant Schulze endlich.
Die Zeit kam mir vor, wie eine kleine Ewigkeit.

“Gute Arbeit Männer…

Rohr 5…Mündungsklappen öffnen.
Den Kahn nehmen wir mit, bevor er uns zu fassen kriegt!“

Die Korvette kommt Stück für Stück näher.
War der Abstand gerade noch etwa 1000 Meter, so liegt sie jetzt nur noch gut 500 Meter hinter unserem Heck und läuft im Zickzackkurs immer dichter an uns heran.

Korvette wird angepeilt
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“Achtung…neue Schusslösung…

…Entfernung 550 Meter…Gegnerfahrt 14 Knoten…Peilung 237 Grad…Torpedogeschwindigkeit 44 Knoten…Lauftiefe 2,0 Meter…Streuung Null…

…Rohr 5 los!

SEHROHR EINFAHREN…AUF TIEFE GEHEN…70 Meter…Wende 90 Steuerbord…AUF SCHLEICHFAHRT!“

Torpedoabschuss aus Heckrohr
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Ich habe keinerlei Absicht zu warten, ob der letzte gefeuerte Torpedo auf die flinke Korvette nun treffen wird oder nicht. Sollte er daneben gehen, oder nicht detonieren und wir immer noch in unmittelbarer Nähe herumlungern, wären wir praktisch wehrlos.
Unbewaffnet, als zahnloser Wolf, will ich Boot und Mannschaft keinem zusätzlichen Risiko aussetzen und entschließe mich daher dazu, sofort auf Gegenkurs abdrehen zu lassen.

Leutnant Lange, unser LI hat die Stoppuhr bereits parat.
Nur etwa 500 Meter zum Ziel. Eigentlich eine mehr als günstige Schussentfernung, doch diese kleinen, flinken Flower-Class Korvetten, können ganz schön schnell und wendig sein, wenn es hart auf hart kommt. Alles kommt darauf an, ob sie unseren Torpedo kommen sehen.
Wieder einmal bedauere ich, dass ich noch immer die altgedienten, schnellen, zuverlässigen, aber dafür durch ihre Blasenspur auch sichtbaren T I (G7a) in großer Stückzahl geladen habe.

Einschlag in 3…2…1…0…Nichts…Nichts…fünf Sekunden drüber…zehn drüber…

DANEBEN, unterbricht Leutnant Schulze ungerührt den Zahlensingsang des LI.

Ausweichmanöver
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Da U-51 bereits dabei war tiefer zu gehen, entging uns, wie die wachsame Mannschaft auf der britischen Korvette unseren Torpedo an der Wasseroberfläche anhand seiner Blasenspur kommen sah. Die britischen Seeleute wussten von unserer Anwesenheit, jagten sie uns doch bereits und waren daher offenbar auf einen möglichen Angriff unsererseits vorbereitet und äußerst wachsam.
Ein rasches Wendemanöver nach Steuerbord, den Bug des torpedierten panamesischen Frachters kreuzend, weicht das Kriegsschiff unserem anlaufenden Geschoss ohne große Mühe aus und lässt den Torpedo ins Leere laufen, ohne das er Schaden anrichtet.

Dennoch haben wir Glück im Unglück.
Unser letzter Torpedo mag zwar sein Ziel verfehlt haben, aber er zwang unseren Verfolger auch dazu abzudrehen. Ein Schiff ist kein Automobil, bei dem man einfach auf die Bremse tritt und den Rückwärtsgang setzt. Die Korvette ist gezwungen einen kompletten Kreis zu laufen, bevor sie ihre Verfolgung wieder aufnehmen kann. Obendrein schiebt sich auch noch der angeschossene und langsam dahinhumpelnde Frachter zwischen das kleine Kriegsschiff und unsere getauchte Position, welchem die Korvette erst ausweichen und darum herum herumdampfen muss.
Das alles und unser rechtzeitig eingeleitetes Tauch- und Wendemanöver verschafft uns hoffentlich den nötigen Vorteil, den wir brauchen.

“Wir gehen noch ein Stück tiefer. Auf 120 Meter fallen.
Kursänderung 30 Grad Backbord…wir schlagen noch mal einen Haken…oder eher ein Häkchen.“

Jawohl Herr Kapitän.

Vorne unten 10…hinten unten 5, gibt Leutnant Weber, der I.WO den Befehl an die beiden Männer an den Tiefenrudern weiter.

Sonar an Kommandant. Mehrere Schraubengeräusche…nähern sich aus allen Richtungen. Wir müssen mitten unter dem Geleitzug sein.

“Mittendrin Jungs. Schön ruhig bleiben.
In dem aufgeschreckten Hühnerhaufen sollen die Tommies uns erstmal orten können.
Nein Kameraden…so leicht kriegt ihr uns nicht dran…no way my friends.“

U-51 taucht in hoher Tiefe unter den Geleitzug…Horchpeilungen zu einzelnen Schiffen
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Während gut 120 Meter über uns der Geleitzug langsam abdampft, entfernt sich U-51 unter Schleichfahrt nach und nach in entgegengesetzter Richtung.
Auch wenn die Sicherungsschiffe wohl an der Oberfläche noch immer nach uns suchen, scheinen sie unsere Spur verloren zu haben. Ihr ASDIC-Sonar peilt uns zumindest nicht mehr an.
Nach weiteren gut eineinhalb Stunden unter Wasser scheint die Luft bzw. die See über uns wieder ruhig zu sein.
Langsam lasse ich auf Sehrohrtiefe aufsteigen, um durch das Periskop einen ersten, vorsichtigen Rundumblick einzuholen. Vorsicht ist angesagt. Es wäre nicht das erste Mal, dass sich ein feindliches Kriegsschiff, mit gestoppten Maschinen und somit für unsere Horchgeräte nicht zu orten, auf die Lauer gelegt hätte, um uns in Sicherheit zu wiegen und uns an die Wasseroberfläche zurückzulocken.
Doch die Luft ist rein.
Kein Schiff weit und breit zu entdecken
Um 15.30 Uhr gebe ich schließlich den Befehl…AUFTAUCHEN!

U-51 zurück an der Wasseroberfläche
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Fortsetzung folgt…

Alith Anar
23.02.10, 21:26
Also SH2 sollte auf dem GMA laufen. Is ja schon etwas älter.

Johann III.
24.02.10, 13:48
Danke Sonic und Alith. Wir waren jetzt in der Lage, SH 2 und 3 auszuprobieren. Fazit: SH 2 läuft gut, bietet aber anscheinend nicht die Möglichkeit, an seiner eigenen Karriere zu basteln, während Uns SH 3 spielerisch sehr gut gefällt, aber der Grafikchip an der Darstellung des Wassers scheitert (Spiel läuft, im Boot und unter Wasser ziemlich flüssig, aber auf der Brücke und im Sehrohr ruckelt es extrem, sobald die Wasseroberfläche gerendert wird). Schade. Gibt es Alternativen?

derblaueClaus
24.02.10, 13:57
Leider nichts wirklich neues. Ansonsten sei auf das sehr betagte Aces of the Deep (http://www.thelegacy.de/Museum/3590/) verwiesen. Grafik ist natürlich inzwischen grottig aber das Gameplay immernoch unübertroffen.
An neueren Simulationen wäre noch Dangerous Waters (http://www.sonalystscombatsims.com/dangerous_waters/) zu nennen, das allerdings in der jetzt Zeit angesiedelt ist und man dementsprechend mit Atom U-booten durchs Wasser pflügt. Ist allerdings ein "Spiel" welches den Namen Simulation im Gegensatz zur SH-Serie wirklich verdient, man muss sich also einarbeiten und dementsprechend etwas Geduld mitbringen. Und eine wirkliche Kampange wie in SH gibts leider auch nicht.