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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Zorn des Peliden



Stupor Mundi
11.03.09, 19:57
Singe mir, Muse, von Aufstieg und Fall des geliebten Achaia,
Sag uns, was zu sich trug in den Schlachten jener Epoche,
Als große Waffentaten vollbracht zu Land und zu Wasser
Danaos' Söhne, und tapfer gekämpft dem gar überaus mächt'gen
Feind aus dem Land der Barbaren, der stärker an Zahl, jedoch schwächlich,
Steht er im Kampf dem Peliden entgegen als Einzelner, oder
Ajax, dem Telamoniden, dem Diomedes, dem Starken,
Oder Laërtes Sohn, dem listenreichen Odysseus.

Davon will ich berichten, was heuer hat sich ereignet
Während ich spielte die Griechen im Spiel Hearts of Iron, dem Zweiten,
Doch ich sag es sogleich: welcher hier erwartet zu hören,
Was im Verlaufe des Spieles passiert in Bezug auf die öden
Wirtschaft und Handel, die mehren nicht können den Ruhm, oder sei's die
Technologie, und Berichte, die schnöd in Prosa geformt sind,
Oder der Bilder gar viele, geschossen zur Zierde des Liedes:
Solch ein profanes Gesinnen wird niemals erfüllen die Muse,
Sondern was hier die Hauptsache ist, die Schönheit des Textes,
Diese wird immer das Ziel uns sein, so lange wir singen.
Nur, wenn es Not tut, gibt’s Kommentare in attischer Prosa,
Diese jedoch werden werden mager gedruckt, und nicht fett, wie die Verse.

Versmaß wird sein der Hexameter, in Daktylen das Metrum,
Wie es vordem schon gezeiget Homeros oder Vergilius,
Die ihre Werke in grauer Vorzeit verfasst, und Ovidius,
Welche schon mancher gelesen, doch auf nun, in Kürze beginn' ich.

Lewis Armistead
11.03.09, 21:53
Wir sind schwer beeindruckt!
Wenn Wir so reimen könnten würden uns die Weiber noch mehr zu Füßen liegen!
Wir werden euer Projekt mit großem Interesse verfolgen und uns die Stunden der Muse durch eure goldene Zunge versüßen lassen.

Rantanplan
12.03.09, 18:44
...uns die Stunden der Muse durch eure goldene Zunge versüßen lassen.

Culilingus?

Ihr Schwerenöter:D

dersheeper
12.03.09, 20:11
Na, wenn das nicht mal etwas Neues ist. :)
Ich freue mich sehr über Eure Idee und auf Euren AAR, viel Erfolg! :prost:

Garfield
12.03.09, 20:25
Ein AAR in Versform! Respekt ... da habt ihr euch aber ganz schön etwas vorgenommen! Aber lasst euch von eventuellen Unkenrufern nicht abschrecken! Gutes Gelingen!
*abonniert*
Garfield

Stupor Mundi
12.03.09, 21:33
Eh', daß beginnet das Spiel, so will ich noch einige Regeln,
Welche die Atmosphäre archaischer lassen erscheinen,
Selbst auferlegen, und Vorschläge nehm ich noch gerne entgegen.
Frei von Menschen war dazumal noch der Himmel, der hohe,
Eigentum nur der Vögel und der unsterblichen Götter,
Welche da wohnen, fern von den Sitzen der sterblichen Menschen.
Frevel wär's, dräng ein man in diese Gefilde mit Vögeln
Ganz aus Stahl, silbergrau, mit ohrenbeteubendem Lärmen.
D'rum auf der Erde der Danaer bleib, und mit bauchigen Schiffen
Quert er das Reich des Poseidon, doch hüt er sich dringend zu tauchen
Tiefer hinein in des Neptuns Gestade, sonst taucht nimmer auf er,
Bringet Verzweiflung den Seinen, der Frau und den unmünd'gen Kindern.
Darum, ihr Edlen, merkt auf, daß Ihr niemals aus Leichtsinn erreget
Kronions Zorn, der die Blitze verschleudert, den Männern zum Schrecken.
Griechenland harret voll Sehnsucht der Helden, der rüst'gen Heroen,
Die, voller Tugend, der Feinde nicht fürchtend, den Ruhm unsres Volks mehr'n.

CENTURION88
15.03.09, 23:51
Schön Schön, hört sich lustig an. Wann gehts los?

Kurfürst Moritz
16.03.09, 17:27
Schön Schön, hört sich lustig an. Wann gehts los?

Ist doch schon voll im Gange! Darf ich zitieren?

welcher hier erwartet zu hören,
Was im Verlaufe des Spieles passiert in Bezug auf die öden
Wirtschaft und Handel, die mehren nicht können den Ruhm, oder sei's die
Technologie, und Berichte, die schnöd in Prosa geformt sind,
Oder der Bilder gar viele, geschossen zur Zierde des Liedes:
Solch ein profanes Gesinnen wird niemals erfüllen die Muse,
Sondern was hier die Hauptsache ist, die Schönheit des Textes

Ein sehr interessantes Projekt, werter stupor mundi!

Wahrlich außergewöhnlich.

Stupor Mundi
19.03.09, 02:07
Auf denn, Freunde, so will ich beginnen die Mär zu erzählen
Über der Danaer Volk und die Pläne, die hegte im Herzen
Jeglicher einer von ihnen, den Ruhm zu vergrößern, die Ehre,
Die ihrem Heere zuteil werden sollt, wenn kämpfte es tapfer,
Litt es auch zu ertragen den Tod, den düsteren, schwarzen,
Fern der Heimat, auf Feldern Dalmatiens, Thrakiens, wo es
Galt, zu setzen ein Denkmal für Tugend, Tapferkeit, Weisheit
Wie es entsprach dem Brauche der Väter, den wir bewahren.

Schwächlich nun mutet sie an, die Armee, die stolze, verehrte,
Zwar der Namen große beherberget sie unter andrem,
Großer Helden, die einst schon gekämpft unter Leitung des Atreus'
Sohns Agamemnon, des Völkerhirten, welcher erzürnet
Hat den größten Helden der Griechen, Achill, den Peliden,
Welcher von großem Unrecht verbittert nicht beiwohnt' dem Kampfe,
Sondern er pflegte den Groll bei den Schiffen, den bauchigen, und es
Grollt' mit ihm sein enger Vertrauter Patroklos, der edle.
Solcher gewaltiger Namen bedient' sich das Heer der Achaier,
Um zu benennen die Divisionen und Regimenter,
Welche nicht annähernd waren vergleichbar den Helden, den großen,
Derer sie trugen die Titel, doch fehlt' dero Mut ihn' und Stärke.
Sechse waren's der Heere, der Divisionen nur fünfzehn,
Infanterie, und dazu noch der Reiter eine Abteilung.
Hatten sie auch der Geschütze einige, um zu beschießen
Feinde aus großer Distanz, so waren es derer nur viere,
Artillerie auch genannt, der leichten, die vor dem Kriege
Wurde benutzt, und noch eine Brigade zur Abwehr der eisernen
Vögel, der fliegenden, silber gemusterten, hoch in den Lüften,
Und außerdem zur Durchbrechung der Panzerung stählerner Wagen
War noch auf Vorrat eine Brigade von Artilleristen.
Schwach war besonders das Fußvolk, dessen Ausrüstung entsprach nur
Neunzehnhundert und achtzehn, als letztmals wurden erneuert
Waffen den Griechen, dazu Munition für Gewehre, und Pfeile.

Sindrax
19.03.09, 02:42
Wahrlich, ein meisterliches Epos, welches hier niedergeschrieben wird.

Lewis Armistead
20.03.09, 15:57
Ich hab Gedichte ja immer gehasst aber euer Werk zu verfolgen ist eine wahre Freude.
Benennt ihr die Divisionen nach den Helden die euch gerade einfallen oder geht ihr nach einem bestimmten Muster vor, z.B. das die "Heldendivisionen" Heldengeschlechts in das selbe Korps kommen?

Stupor Mundi
20.03.09, 17:06
Die Korps haben auch Namen, die nach Völkerschaften benannt sind, zum Beispiel gibt es ein Korps "Myrmidonen" mit den Divisionen Patroklos und Phoinix (die beide zu den Myrmidonen gehörten). Der berühmteste Myrmidone kommt dann später noch dazu als stärkere Einheit (Ihr wisst ja, wen ich meine).
Ich versuche auf diese Weise möglichst historische (bzw. mythologische) Nomenklatur vorzunehmen, so weit das möglich ist.

Lewis Armistead
21.03.09, 11:10
Find ich gut auch wenn ich ein eigenes Pelidenkorps erwartet hätte!
Vlt das erste und einzige großgriechische Panzerkorps mit den heldenhaften Divisionen "Peleus" , "Neoptolemäus" und "Achilles" :D
Aber da werd ich euch nicht reinreden:prost:

Stupor Mundi
29.03.09, 18:43
Als sich erhob vom Lager die rosenfingrige Eos,
Also erging an den König Georgios folgende Frage:
Welcher Partei in dem Kriege er beizustehen gedenke,
Welchem Volk der Barbaren er wolle sein Schwert zur Verfügung
Stellen, ob den Britanniern, beherrschend die Meere mit Schiffen,
Oder Germaniens tapferen Stämmen, mit lockigtem Haupte,
Respektive den Ostlingen, Skythen und finsteren Slawen,
Welche von allen Völkern das größte Land unterjochten.
Nun er gestellt vor die Wahl, so sprach der Hirte der Völker:
„Läge es in meinem Sinn, das Volk der Griechen, das hehre,
Welches das einzige ist, wo Kultur und Freiheit regieren,
Unter das Joch zu zwingen von fremden Herrn und Barbaren,
Kundig nicht der Schrift und der Philosophie hoher Schule,
Leicht wär es mir, zu erringen die Gunst der Völker Germaniens.
Doch zum Dienst bei Despoten stehn zur Verfügung wir niemals,
Wählen den blockfreien Weg, auf welchem zu Ruhm und zur Ehre
Uns nur führt das EIGENE Schwert, nicht die Masse der Männer,
Die zur Verfügung uns stellt ein barbarischer Waffengenosse.“

Stupor Mundi
21.04.09, 09:35
Wollt Ihr wissen, womit ich spiele, wie denn der Mod heißt?
Alles Erdreich Ist Oesterreich Untertan nennen wir diesen.
Dies verspricht höchste Spannung, dieweil der Gegner im Norden
Stärker ist, als so manchem lieb ist der Krieger Achaias.
Habt nun Geduld ein wenig noch, bald geht es weiter hier wieder,
Wenn die Muse fortfährt zu singen die Taten der Griechen.

Le Prînglé
21.04.09, 10:08
Man spielt also den ersten Weltkrieg. Na da freuen Wir Uns doch mal drauf! Werter Stupor Mundi, seid Euch für die nächste Wahl zum AAR des Monats Unserer Stimme sicher! Als Poet ist Euer Werk für Uns besonders interessant.

Beste Grüße,
Euer Le Prînglé

Tante Edith meldet sich zu Wort: A.E.I.O.U. ist doch eine Modifikation, die den Ersten Weltkrieg behandelt, oder irren Wir uns da? Sollten Wir richtig liegen, so kläret Uns auf: In #9 schriebt Ihr, teurer Stupor Mundi, die Infanterie sei auf Stand 1918. Da war der Erste Weltkrieg vorbei. Was ist passiert? :)

Kurfürst Moritz
21.04.09, 10:12
Ihr gehört also der Allianz der Bolckfreien an! Welche Länder gehören noch zu jener Verbindung?

*Gegen die schier übermächtigen Nationen der rothaarigen aus dem Nordwesten und der blonden Krieger aus dem Norden können fast nur die Götter etwas ausrichten* (Zitat "Orakel von Delphi").

dersheeper
21.04.09, 21:07
Tante Edith meldet sich zu Wort: A.E.I.O.U. ist doch eine Modifikation, die den Ersten Weltkrieg behandelt, oder irren Wir uns da? Sollten Wir richtig liegen, so kläret Uns auf: In #9 schriebt Ihr, teurer Stupor Mundi, die Infanterie sei auf Stand 1918. Da war der Erste Weltkrieg vorbei. Was ist passiert? :)

A.E.I.O.U behandelt den zweiten Weltkrieg. Allerdings wird im Laufe des Spiels Ö-U gegründet, welches dann der Achse beitritt.
Zum Ausgleich steht Rotchina auf Seiten der Sowjets und die CSA (statt den USA) auf Seiten der Alliierten. Der Vorteil für die Alliierten ist, dass die CSA weniger (oder keinen :???:) Peace-Modifikator haben, sie können also, sobald sie den Bürgerkrieg gewonnen haben, deutlich mehr produzieren.
Die 18'er Infanterie ist also die normale Startstufe der Griechen.
Toller AAR übrigens, auch wenn ich ein paar Bilder schön finden würde. :P

Le Prînglé
21.04.09, 22:28
Doch ich sag es sogleich: welcher hier erwartet zu hören,
Was im Verlaufe des Spieles passiert in Bezug auf die öden
Wirtschaft und Handel, die mehren nicht können den Ruhm, oder sei's die
Technologie, und Berichte, die schnöd in Prosa geformt sind,
Oder der Bilder gar viele, geschossen zur Zierde des Liedes

Damit sollte das mit den Bildern ja geklärt sein. Habt Dank, werter dersheeper, Wir hatten nur noch den Ö-U-AAR im Hinterkopf, damit verbinden Wir den 1.Wk. Aber so ist nunmal das Leben. Wir sind gespannt auf eine Fortsetzung :)

sheep-dodger
21.04.09, 23:57
A.E.I.O.U behandelt den zweiten Weltkrieg. Allerdings wird im Laufe des Spiels Ö-U gegründet, welches dann der Achse beitritt.
Zum Ausgleich steht Rotchina auf Seiten der Sowjets und die CSA (statt den USA) auf Seiten der Alliierten. Der Vorteil für die Alliierten ist, dass die CSA weniger (oder keinen :???:) Peace-Modifikator haben, sie können also, sobald sie den Bürgerkrieg gewonnen haben, deutlich mehr produzieren.
Die 18'er Infanterie ist also die normale Startstufe der Griechen.
Toller AAR übrigens, auch wenn ich ein paar Bilder schön finden würde. :P

Die CSA haben sogar deutlich mehr Friedenszeit-Abzug als die USA, ich muss das wissen (die starten bei 95% :eek:)

dersheeper
22.04.09, 16:28
Die CSA haben sogar deutlich mehr Friedenszeit-Abzug als die USA, ich muss das wissen (die starten bei 95% :eek:)

Echt? :eek:
Mea culpa, mea maxima culpa. :D
Danke für die Erläuterung mit den Bildern, schade finde ich's trotzdem. :P

Stupor Mundi
04.05.09, 21:25
Immer noch rosten die griechischen Schilde und ihre Schwerter,
Und der Speer des Achilles, den fernerhin keiner vermag nur
Anzuheben, geschweige denn, ihn zu schleudern, den ehern',
Als er allein, der reisige Sohn der Göttin des Meeres
Und des greisen Herrschers von Phtia, des großherz'gen Peleus.
Diesen beiden ward einst geboren ein blondschöner Knabe,
Dem die Gefahr von Wunden zu wehren versuchte die Mutter,
Badend ihn als Kind in den heiligen Fluten des Stygis,
Dass ihn niemand verletzen könne der Menschen am Körper.
Doch zur Unzeit trat dann der Vater hinzu des Peliden,
Wissend nicht um die Kräfte des Wassers, und störte -wie tragisch!-
Heiliger Waschung Prozedur, so dass sie nicht gänzlich
Konnte des Jungen Leib umschließen mit vollständ'gem Schutze,
Sondern es blieb unbenetzt eine Ferse, an welcher die Mutter
Festhielt den Sohn, dass nicht er ertränke beim Baden im Flusse.
Jedoch des Schicksals war dieses nicht die Ursach', die früher
Hing über ihm, denn schon als geboren noch nicht war der Knabe,
Festlich zur Hochzeit schritten Peleus und Thetis, die Göttin,
Ladend der Götter Schar zu des Festes Feier fast alle,
Eine nur war nicht erwünscht von allen Olympiern,
Eris, die den Streit nur sucht', wann immer sie Zeit hat.
Diese war aber gar nicht froh, dass sie übergangen,
Und ersann eine List, zu strafen die Nichtbeachtung
Durch eine Frucht, die schon Paradieses Freuden geraubet
Adam und Eva hat, durch der Schlange Bösheit: ein Apfel.
Ihn nun stellte sie auf in der Nähe des Ortes des Festes,
Dabei war ein Schild, auf dieses die Worte Der Schönsten
Waren geschrieben zu Zank und Unheil allen den Göttern.
Was nun geschah, beschreibt mit geschliffenen Worten der Dichter:


Hoch am Berge Ida kamen
einst drei Göttinen in Streit.
Wer von uns, fragten die Damen,
ist die Schönste weit und breit?

Stupor Mundi
05.05.09, 02:06
Hierüber fielen in Streit Aphrodite, Athene und Hera,
Jedoch von ihnen hielt sich für die Schönste der Frauen auf Erden.
Deshalb erkoren zum Richter sie einen sterblichen Hirten,
Der in der Gegend weidet' die Herden, Paris mit Namen.
Ihm nun versprach eine jede das beste, was sie zu bieten
Hatte, denn schlimm ist der Ehrgeiz und immer verderblich auch Göttern.
Also bot ihm die Mutter der Götter der Macht und des Geldes
Unermessliche Füllen, die er nur sollte besitzen,
Wollte zur Siegerin sie nur küren der blassblonde Jüngling.
Besser noch klang Athenens Gebot, der Weisheit und Klüge
Viel zu erhalten, was vormals schon nicht zum Nachteil gereichet
Selbst einem Salomo, Könige Israels, sondern Gewinn bracht'.
Jedoch der dritten Idee war dem Knaben die liebste, dem Toren!
Denn Aphroditen versprach ihm der Frauen der Menschen die Schönste.

Stupor Mundi
07.05.09, 14:30
Daraus entspann sich ein Drama von großer Verwicklung der Völker,
Weil nämlich Paris glaubte zu finden die Schönste der Frauen,
Als er weilte am Hofe des Rufers im Streit, Menelaos,
Der aber fern der Heimat war, als der Gast nun entdeckte,
Seine Gattin Helena, anzusehn wie 'ne Göttin,
Diese verführt' er und brachte sie heim in die heilige Feste
Trojas, verursachend grimmiges Leid den Achaiern, und seinen
Eigenen Brüdern den Untergang und dem greisen Priamos.
Solches sagte die Sage, betreffs der Geschehnisse, welche
Waren Begleiter der Hochzeit der Eltern des Renners Achilleus.
Dieser wuchs nun heran, doch stellten die Wahl ihm die Götter:
Wolle er leben sehr lang, doch fristen ein dauerndes Dasein,
Das er ruhmlos verbrächte, oder wär' es ihm lieber
Kämpfend zu sterben, und ernten unsterblichen Ruhm für die Nachwelt.
Wie nun sollt' sich entscheiden der Knabe, was wär das beste?
Wie nun Kinder so sind, gewachsen im Ethos Achaias,
Wählt' er den Ruhm, nicht gedenkend der Qualen des Tartarus jemals,
Die er dann später sollte bereuen, wie er selbst gestanden,
Als in die finsteren Tiefen der Unterwelt einst dann hinabstieg
Sein Gefährte Odysseus, der listenreiche, begehrend
Heimzukehren zum Sohn Telemachos und zur getreuen
Ehefrau Penelope, die zwanzig Jahre geduldig
Wartete auf des Gemahlen Heimkehr, erduldend die Streiche
Frevelnder Freier, die Haus und Hof ihr verzehrten, die Toren!
Denn als der Herr des Hauses, der Totgeglaubte, dann heimkehrt',
Gab es für keinen von ihnen mehr Rückkehr ins Haus seiner Eltern.

Stupor Mundi
24.05.09, 18:01
Dies also war die Geschichte der Helden der Vorzeit, der grauen,
Welche den heutigen Recken zum Vorbild dient in Bezug auf
Tapferkeit, doch die Jugend der Gegenwart ist nicht geeignet,
Anzuknüpfen an die Ideale der Väter, wie dies schon
Sagte Sokrates, und nach ihm viele andere Männer.
Dies nun, Muse, besing uns, wie viel dieses Spruches denn wahr ist!

Herrschte auch Frieden im Lande Achaia und rund um das Meere,
Welches so trennt wie verbindet Gebiete der Griechen und Lyder,
Ruhten doch nicht die wackeren Schüler Vulcani, des Schmiedes,
Sondern es klangen die Hämmer und Amboss’ im Takte der Schläge.
Also entstand nun die neue Art des Kämpfens zu Lande:
Infanterie war nun in der Lage zu streiten mit Waffen,
Welche sehr gut war’n, entsprechend dem neuesten Stande der Technik,
Der in dem Jahr 36 des zwanzigsten Hunderts der Jahre
War aktuell, das sind zusamm’ seit Beginn der Olympioi
Zweitausend, siebenmal Hundert, dazu noch dreizehn der Sonnen.

Kurfürst Moritz
25.05.09, 14:00
Ja, mit den neuen Ausrüstung aus dem Jahre 1936 werden die Helden der Griechen noch schlagkräftiger als sie ohnehin schon sind!
In welchem Jahr befindet Ihr Euch gerade im Spiel?
Ist es das Jahr, in welchem die Olympischen Spiele im fernen Berlin, der Haupstadt eines barbarischen Volkes, stattfinden?

Wir erwarten sehnlichst die Fortführung der Erzählung über die modernen Griechen!

Gruß, Kurfürst Moritz

Stupor Mundi
25.05.09, 16:56
Wir befinden uns im 1. Jahr der 679. Olympiade, wenn Wir Uns nicht verrechnet haben.
Was ist Berlin? Wir wussten gar nicht, dass Barbaren auch in Städten leben ;)
Und die Olympischen Spiele finden natürlich nur in Olympia statt, darum heißen sie auch so!
Poetische Grüße,
Stupor Mundi

Stupor Mundi
26.05.09, 23:29
Aber zur selben Zeit überbrachten uns Boten die Nachricht,
Streit wär' entstanden unter Dalmatiens barbarischen Völkern.
Näheres hörte man nicht, und wüsst' man auch mehr von der Sache,
Unbekannt wären die Namen der Stämme für unsere Ohren.
Doch dieses kann ich berichten: die Slawen des Balkans umkämpften
Lang das Gebiet an des adriatischen Meeres Gestade.
Bis in den Mai des Jahrs Siebnundreißig wogten die Schlachten,
Bis schließlich feststand, wer nun sollt' die Herrschaft bekomm' der Barbaren:
Dies war ein Stamm, der schon ward erwähnet von älterer Zeit her.
Herodot nennt sie Illyrer, es ruft sie die Nachwelt Kroaten.
Doch nicht von Dauer war deren gebietende Stellung zu Lande,
Denn bald schon dräuhte ein anderes Unheil den Völkern von Norden.

Stupor Mundi
27.05.09, 00:09
Während im Norden solch ominöse Geschehniss passierten,
War man nicht faul im einzigen Land, das noch eine Kultur hat,
Wo man den Wein noch vermischt trinkt, mit Harz, und den richtigen Göttern
Opfer bringt, den Olympiern, und nicht nur einzig 'nem einen;
Wo über Frösche und Wolken Gedichte erkling'n im Theater,
Statt dass man anstöß'ge Themen sich wählt wie Glocken und Fäuste;
Wo man noch weiß, dass an keinem anderen Orte Kultur herrscht,
Fremde verachtet und Frauen nichts andres zu tun gibt als Sticken.
Hier ist die Wiege der Zivilsation, nur hier in Achaia:
Also an diesem Orte geschah, dass die Weisen des Volkes
An den verschiedenen Schulen der Wissenschaft fleißig sich übten
In der Erforschung neuer Methoden, die Kraft zu vermehren,
Welche dem Heer der Hellenen sollt' neue Stärke verschaffen:
Werkzeuge wurden gebaut für Maschinen, zuerst noch am Anfang
Einfache nur, doch ward kurz darauf deren Bau noch verbessert.
Nachdem die Bess'ren Maschinenwerkzeuge dann waren entwickelt,
War dann der Krieg zu End' der Barbaren, wie oben geschildert,
Was neue Neider rief auf den Plan, wie die Boten berichten.

Graf Radetzky
27.05.09, 00:25
Ich mag euren AAR wirklich. Aber zumindest ein paar Bilder wären nett...

Stupor Mundi
27.05.09, 00:36
Mal schaun. Ich bin schon etwas weiter mit dem Spielen. Sicher lässt sich mit Hilfe alter Spielstände auch mal eine (Land-) Karte aus dem Ärmel zaubern.

Graf Radetzky
27.05.09, 01:39
Wäre schön. Vielen Dank:)

Le Prînglé
27.05.09, 17:02
Wir halten eine Karte für eine Schande für diesen AAR! Gerade die tollen Dichtungen schaffen das, was ein Bild niemals zu beschreiben vermag. Wir fänden es schade, wenn Ihr den bisher gehaltenen Kurs aufgebt, teurer Stupor Mundi.

RumsInsFeld
27.05.09, 17:23
tut mir Leid ich kann damit leider nichts anfangen, mich spricht der Stil einfach gar nicht an, aber macht trotzdem weiter das ist nur meine persönliche Meinung. (Ich kann auch mit anderen deutschen Gedichten nichts anfangen ;) )
Ich werds trotzdem mit verfolgen, vor Allem wenn Bilder kommen :D

General Dufour
11.07.09, 13:12
Werter Stupor Mundi, führt euren AAR in gewohnter Manier weiter, Ihr könnt mich unter euren Lesern wissen. Auch Bilder sind unserer bescheidenen Meinung nicht nötig.

Stupor Mundi
30.07.09, 15:11
War nun zu Ende der Krieg der Barbaren, so wurden die Serben
Eigenständig erneut, doch sie waren gezwungen zu schwören
Lehenseide den Herren im Norden, dem Volk an der Donau,
Welches sich nannte Österreich-Ungarn, und ward immer stärker,
Wodurch entstand ein Schaudern im Volke der Griechen, der stolzen.
Also sprach nun der Herr von der Insel, der beste im Rate,
Nach dem Greise von Kreta, dem graubeschläften, dem Nestor;
König von Ithaka war er, der listenreiche Odysseus:
„Brüder, Hellenen, es dräut uns ein Übel, ein Schrecken, ein Unheil,
Wenn an Macht noch gewinnt das krieg'rische Volk von der Donau.
Denn sind wir auch die tapfersten aller Völker der Erde,
Wenige sind wir doch nur, um zu wehren dem Ansturm der Feinde.
Wenn erst erreicht den Strom Haliakmon der Fremden Phalangen,
Schutzlos liegt da dann der Norden Achaias dem Schwert und dem Feuer.
Auf denn, versuchen wir, zu errichten ein Bollwerk im Norden,
Berge benutzend als Mauer wider den feindlichen Ansturm.
Dies aber fordert, zuerst zu erringen die Freundschaft der Stämme,
Welche bewohnen die Schluchten des Balkan, die wehrhaft und tapfer.
Lasst uns nun senden der Boten mehrere, die mit sich führen
Gaben der Unseren viele, und Früchte des Felds und der Herden,
Dreißig Wagen mit Korn und dazu viel Schafe und Rinder,
Waffen auch, der Speere zweihundert, und siebenzig Helme.
Ich will geben dazu noch einige Äxte der meinen,
Die ich stets zum Gebrauch beim Schießen des Bogens benutze.
Diese Geschenke werden versöhnen uns die Illyrer,
So wird die Freundschaft uns sie verbinden, so dass sie uns wehren
Ab der Danubier reisige Scharen, einströmend von Norden.“
Dieses fand nun den Beifall im Rate unter den meisten,
Doch war nun einer der Fürsten zu stolz, um die Worte zu loben,
Und verärgert begann nun der Völkerhirt Agamemnon:
„Unrecht tust du, das Wort zu ergreifen, bevor die geredet,
Die im Range sind weit über dir, und im Kampfe viel stärker.
Erster beim Reden bin ich doch stets, und mir sind viel größer
Stimme und Mund als dir, und der Herden hab ich und Schiffe
Vielfach's von dir, darum nun gebührt mir, das Wort zu ergreifen,
Ehe dass andre es tun, darum nun hört meine Rede:

Stupor Mundi
30.07.09, 15:15
Niemalen hat je ein Griech' sich erniedrigt zu zahlen Tribute,
Weder an Freund noch an Feind, sondern stets hat er selbst sich verteidigt.
Darum nun haltet die Gaben zurück, die jener will geben den Wilden,
Welche da hausen in Tälern, wohin die Sonne nicht reichet.
Wenn aber doch es nötig sein sollt', zu beschützen die Kämme
Jenes Gebirgs hoch im Norden, dann lasst uns selbst dies vollbringen.
Senden wir hin doch zu ihnen den Herold, zu fordern die Pässe der Berge,
Diese woll'n wir besetzen mit eigenen Männern und Speeren.
Wenn sie das Ultimatum nicht annehmen, werden die Lanzen
Wir erheben gegen sie selbst und erobern die Gegend,
Welche vor Zeiten selbst uns gehörte; wir haben drauf Anspruch.“
Dieses sprach Agamemnon, womit er Odysseus verdrieste,
Was ihn veranlasst, den Rat zu verlassen ohne ein Wort noch
Dem zu entgegnen, der so ihn beleidigt vor allen Fürsten.
Darauf nun sprach der Stärkste der Griechen, der Renner Achilleus:
„Recht war es nicht, Agamemnon, auf diese Art zu verletzen
Unsern Berater, den großen Odysseus, den Weisen im Rate.
Hoffe nur, dass er nicht sinnt noch auf Rache, zu tilgen das Unrecht.
Doch was den Rat nur betrifft, welchen du uns gabest soeben,
Find ich, dass besser es dünkt, wenn wir selbst nur verteid'gen die Grenze.
Darum nun lasset uns senden der Herolde vier in den Norden,
Um zu verlangen, wie du uns geraten, das Land im Gebirge,
Die Provinz von Skopje, und wenn sie es leugnen, will selbst ich
Einmarschieren bei ihnen an der Spitz' meiner Männer.“
Dieses sprach der Achilleus, und gut ward's befunden im Rate.

Der Zarewitsch
26.08.09, 07:15
Hat Euch die Muse verlassen, edler Herr?

Stupor Mundi
26.08.09, 10:34
O, die Muse hatte gerade keine Muße.
Keine Sorge, es geht schon noch weiter. Sobald wir die mittelalterlichen Handschriften mit den Aufzeichnungen entziffert haben. ;)

Stupor Mundi
06.09.09, 13:23
Also entsandten sie nun den Illyrern eine Gesandschaft,
Sieben betrug ihre Zahl, entsprechend den Helden vor Theben:
Anführte sie der greisige Nestor, der Klügste im Rate,
Hochbetagt war er, und nicht auf der Höhe der Kräfte des Körpers,
Geistig jedoch war er stark noch und rüstig, denn Pallas Athene
Hatte beschenkt ihn mit Gaben der Weisheit wie nie einen andern,
Außer vielleicht den schlauen Odysseus, doch war dieser jünger,
Ärmer an Lebenserfahrung, dafür jedoch schlau und sehr listig.
Er glich dem Fuchse, jedoch der Eule der greisige Nestor.
Neben ihm waren der Helden noch sechs, von denen der hehrste
Stets überragte alle im Streite, der Renner Achilleus.
Keiner kam gleich dem reisigen Sohn der Göttin des Meeres
Und des greisen Herrschers von Phtia, des großherz'gen Peleus.
Er war zwar jung noch, doch hatte er schon bezwungen der Männer
Mehr als die meisten der Recken zusammen, die er nun begleitet'
Trotz ihres Alters. Und jünger als er war nur einer der Streiter,
Eng ihm verbunden, von Jugend auf der beste der Freunde,
Sein geliebter Patroklos, dem noch nicht ersprießte am Kinne
Flaum eines Bartes, und kaum schon trug er die Toga virilis.
Drüber hinaus war auch mit dabei der Herrscher von Kreta,
Idomeneus, von Alter der zweite, nach Nestor, doch Kräfte
Hatt' er noch mehr des Körpers, so kämpfte er mit stets im Streite.
Wenige waren, die wagten zu kreuzen mit ihm ihre Klingen.
Thydeus' Sohn war auch mit dabei, Diomedes, der Recke,
Und beide Ajax', die stets im Verbunde nur kämpften, die Rücken
Zueinander gekehrt, drum nannte im Munde des Volkes
Jeder sie nur die Verkehrten Toasts, wenn sie standen im Kampfe.
Dieses waren die Sieben nun, die die Griechen entsandten.
Als sie nun kamen in Schluchten des Balkan, zu führen Verhandlung,
Fanden sie nur Verbohrtheit Illyriens, denn keiner wollte
Auch nur den Fußbreit des Landes den Achaiern abtreten.
Denn zuvor schon hatte gestärkt ein Gesandter der Völker,
Die an der Donau lebten, den serbischen Stämmen den Rücken
Und versprach ihnen Hilfe gegen jeden Aggressor.
Dieses nun ist der Welten Lauf: Die Barbaren halten
Immer zusammen, doch kulturelle Völker zerfleischen
Untereinander sich, wenn es gibt keinen Gegner von außen.
Darum nun sprach zu Illyriens Volke der stolze Pelide:
„Ung(a)ern nur zieh'n wir in den Krieg, doch gilt's die Verteid'gung
Unserer Heimat: Bevor noch der Feind in der Tür steht, muss fallen
Jegliche Motivation ihm und jede Lust auf den Kampfe.
Da ihr nicht wollt uns gewähren, was zusteht von Rechts unsrem Volke,
Werden wir selbst es uns nehmen, doh soll sich keiner beklagen!
Darum von Stund' an sei Krieg der Achaier gegen Illyrien,
Auf dass gebändigt werde der Stolz und der Hochmut Barbariens!“
Sprach's, und die Delegation verschwand in den Bergen Dalmatiens.

Stupor Mundi
25.10.09, 20:32
Beim Schreiben des AAR stoße ich gerade auf die Frage, wie ich über die Kämofe berichten soll.
Es gibt die Möglichkeit, dies im Stile der Ilias zu tun, also mit archaischen Waffen wie Speeren und Schwertern, in der Tradition der bisherigen Erzählweise, wobei dann Divisionen als Einzelkämpfer geschildert werden.
Alternativ könnte ich auch den Kampf mit WW-II-Waffen schildern, so wie es im Spielwirklich passiert sein könnte.

Ich bitte die werten Regenten um Meinungen dazu.

Ich habe mich weiterhin entschieden, die literarische Erzählweise ohne Bilder beizubehalten. Erstens habe ich kaum Bilder gemacht, und zweitens ist der Spielstand nicht mehr vorhanden. Aber keine Sorge, das Spiel habe ich bereits zu einem Abschluss gebracht.

Rantanplan
25.10.09, 20:43
Speere und Schwerter im Stile der Ilias wäre wohl angemessen!

Grüße

Graf Radetzky
26.10.09, 00:36
ICh würde auch sagen dass Sitlecht besser ist.

Kurfürst Moritz
26.10.09, 07:38
Bitte schreibt im Ilias-Stil über die epischen Schlachten, werter Stupor Mundi!

Stupor Mundi
06.12.09, 18:40
Sprach, es sei Krieg, und Krieg ward verkündet dem Volke der Serben.
Drauf marschierte nach Stip die mächtige Schar der Mykener.
Stark war sie wohl zwei Divisionen von Infanteristen,
Einer war Ἀγαμέμνων der Herr, der König der Völker,
Ebenso führte die Seinen ins Feld der Held Menelaos.
Lange schon hatte geharret des Kampfes die Schar der Mykener,
Bis nun endlich ertönte der Herolde Ruf zu den Waffen.
Doch noch etwas wurde gefordert Geduld von den Männern,
Welche schon brannten, zu hören der Waffen Lärm und das Tönen
Eherner Speere und bronzener Schwerter zum Ruhme der Ihren,
Denn als die Krieger erreichten die Gipfel von Stip und die Täler
Balkans Gebirges, nirgendwo sie erblickten der Feinde
Hehre Scharen, und keine Seele war rüstig zu Kampf dort.
Also sprach nun der König des Heers, der Fürst Agamemnon:
„Feige floh uns der Feind, und leicht ward uns die Erob'rung
Seiner Berge, doch diese sind der Nahrung entbehrend.
Schwer wird uns jetzt ein Vorteil daraus, nach Norden d'rum weiter
Müssen wir ziehen mit Mann und mit Maus, dem Gegner entgegen,
Welcher da harret der grausigen Schlacht in Winkeln verborgen,
Dass er uns im Geheimen erhasche und hinterrücks morde.
Warten wir darum, in Kürze folgen die Nächsten der Unseren:
Diomedes, des Thydeus' Sohn, mit ihm auch der Ajax,
Welcher der stärkste ist in dem Heere außer Achilleus,
Weiter der Rater der Griechen, der alte, greisige Nestor,
Groß ist sein Alter, zu hoch für den Kampfe, doch bester Berater
War er uns stets und besonnen, darum möchte ich ihn nicht missen.
Weiter naht noch der Meister der Bögen, der Schütz Philoktetes.
Diesen Schutz auf unserer Seite, so müssen den Feind wir
Fürchten nicht und des Schicksals Verderben, sondern lasst opfern
Nun dem allmächtigen Zeus eine Hekatombe der Rinder,
Feiern wollen wir dann den Erfolg, der uns bisher beschieden.“

Rantanplan
06.12.09, 21:14
Sehr schön das es weitergeht!

Bin wirklich entzückt von Eurer Dichtkunst!

:top:

Stupor Mundi
06.12.09, 21:27
Danke für das Lob ;)
Ich will versuchen, wieder etwas öfter zu dichten als bisher.
Aus storytechnischen Gründen habe ich mir überlegt, auch ein paar Regenten einzubeziehen. Für die Schlachtszenen brauche ich nämlich noch eine Menge Prot- bzw. Antagonisten. Das mag jetzt wie billige Nachahmung anderer AARs klingen, ist es aber nicht. Denn anders als bei Fußballmanagerspielen, wo der Spieler höchstens mal ein paar Monate ausfällt, geht es bei mir um Leben und Tod, und zwar heldenhaften! Ich hoffe also auf viele freiwillige Bewerbungen oder Vorschläge. Aus Gründen der Spannung wäre es sinnvoll, wenn mir per PM mitgeteilt wird, ob die Person ruhmvoll (auf Wunsch auch schmachvoll) sterben darf, und auf welcher Seite (Griechen oder Barbaren) sie kämpfen soll.
Die Namen werden selbstverständlich gräzisiert.

Stupor Mundi
06.12.09, 22:17
Eilig nun zogen die Danaer mit den Rindern zum Opfer,
Bauten einen Altar dem allmächtigen Zeus auf dem Gipfel
Und sie brachten ihm dar der Rinder hundert, dazu noch
einige Böcke und siebenzig blökende Lämmer aus Wolle.
Also begann nun Gedärme zu lesen der Seher, der Kalchas.
Doch was er sah, erfüllte mit Schrecken die Scharen der Griechen:
„Anderes sehe ich nicht als Blut, wie von tausenden Männern,
strömend in einem fort, und es scheint zu gerinnen beinahe.
Doch von Neuem beginnt es zu fließen, und wieder darauf dann
Hält er inne, des Blutes Lauf, und zum Dritten erneut nun
Setzt er ein, und noch heftiger wogt es hier in den Le(i)bern
Dieser Tiere, doch zu bestimmen vermag ich nicht, welcher.
Dieses nun ist die Botschaft der Götter ans Volk der Achaier:
Fließen wird Blut in riesiger Menge, nicht einmal, nein, dreimal,
Dreimal wird der Feinde Gewalt die Mykener bedrängen,
Heftiger jedes Mal als zuvor schon, doch wer dann als Sieger
Wird die Wallstatt verlassen, und welcher für immer auf dieser
Bleiben wird. ist nicht zu sagen, Stärke allein und
Mutige Tatkraft gilt es zu zeigen, ohne die keiner
Jemals kunnt erringen die Siegespalm, streitet drum tapfer!“
Solches sprach der greise Seher, und kaum, dass verlassen
Hatten die Worte des Alten das Geheg' seiner Zähne,
Sieh', da verdunkelt die Sonn' eine Wolke von spitzigten Pfeilen,
Ausgesandt hatte der Feinde Schar sie im Schatten der Berge,
Niemand konnte sehen zuvor sie, nun brachen sie plötzlich
Aus dem Dickigt hervor, ergriffen von Mordsucht und Raubgier.
Erster der Opfer war der Seher selbst, unser Kalchas,
Blut gepredigt zuvor, nun ronn schwarzer Saft aus dem Mund ihm
Nicht mehr nur metonymisch, nein, wirklich ergoss sich des Lebens
Nötiger Trank aus dem selben, und ebenso plötzlich verschied er.
Zwar die Feinde waren schon nah, doch behielt noch die Nerven
Danaos' König, der mächtige Völkerfürst Agamemnon.
Fest und bedachtsam klang seine Stimme, die Worte versprühend:
„Seht, da sinkt er dahin, getötet, die Blüte des Alters
War ihm vergönnt zu genießen nicht, dem König der Seher.
Auf nun, ihr Griechen, zücket das Schwert, und strecket sie nieder,
Serbiens Schakale, die aus dem Verstecke nur Pfeile verschießen,
Hilflose Greise ermordend, der rüstigen Männer befürchtend.
Schlachtet sie ab, bevor mehr Unheil die Räuber bewirken!
Bringt mir auch der Barbaren Befehlshaber, Sohn der Hyäne,
Ihm ist der Name Rantanplanic, den keiner kann sprechen.
Führt er die Heere, dann immer von hinten, Flucht ist kein Fremdwort
Ihm, der die Seinen vorschickt zum Tode, selbst aber nicht stirbt.
Eines noch erbitt' ich von Euch, Ihr Regenten, Ihr edlen:
Tot ist der Seher, ich such einen neuen, wer meldet sich freiwill'ch?“

Lewis Armistead
07.12.09, 20:06
Genial!

Rantanplanic der olle Feigling^^

Stupor Mundi
09.12.09, 23:25
Doch die Reihn der Griechen standen stumm nur und hilflos,
Keiner fühlte gewachsen dem Druck und der Last dieses Amts sich.
Näher und näher nahten die Horden der Feinde sich drauf dem
Lager der Danaer, drohten auch dieses zu zingeln und plündern.
Da nun sprach der Bruder des Führers, der Held Menelaos:
„Noch entbehren wir so eines Sehers, doch dräut die Gefahr uns
All' zu verschlingen, wenn wir nicht allhier die Rettung ergreifen
Welche nur liegt in dem Schwert in der Hand und der ehernen Lanze.
Auf nun, des Sehers Spruch vernahmet ihr wohl, eh er hinsank.
Mutige Tatkraft gilt es zu zeigen, ohne die keiner
Jemals kunnt erringen die Siegespalm, streitet drum tapfer!
Dieses Diktum gilt wohl auch jetzt, ob mit oder ohne
Seher, der uns die Zukunft verkündet, denn Kampf nur allein gilt's!“
Sprach's, und entriss das Eisen der Scheide, und stürzt' in die Schlacht sich.
Dieses Exemplum vor Augen, wollte feiger erscheinen
Keiner der Griechen, und folgend ihm zogen sie ins Getümmel.

Stupor Mundi
09.12.09, 23:45
Unter dem Ansturm hielten nicht lange stand die Barbaren,
Und sie flohen die Griechen wie gackernde Hühner den Marder.
Ehre erwarben die Helden hier nicht, doch sie machten viel Beute:
Fallengelassene Schilde und Speere, auch Schwerter und Panzer
Konnten vom Boden sie lesen, und darob der Feinde vergaßen
Viele, und töteten Alte, Verletzte und standhafte Männer,
Welche die Flucht nicht wollten ergreifen wie all' die andern.
Einer nur war, der sich nicht gab zufrieden beim Töten von Greisen,
Sondern den Feind wollt' besiegen mit Ehre im Kampf mit dem Schwerte.
Während die Seinen Beute anhäuften und Kranke verschleppten,
Lief Λεπριγγλός umher wie ein Leu und suchte den Führer
Feindlicher Truppen zu stellen, Rantanplanic, den verhassten,
Welcher ihm einst gestohlen die Braut, und ihn schändlich verhöhnet.
Dieser jedoch, kaum ward er gewahr des finsteren Gegners,
Warf seinen Speer, und die Lanze traf mit gewaltigem Schlage.
Bohrte sich durch des Schilds sieben Häute, und drang in die Seite
Griechenlands Helden, so dass ihm entfiel die scheppernde Lanze,
Treffend im Fall noch zwei der Barbaren, welche dran starben.

Für alle Barbaren: Λεπριγγλός heißt Lepringlos. ;)

Stupor Mundi
10.12.09, 00:11
Darauf erhob der Serbe Triumphgeschrei und er verhöhnte
Seinen verwundeten Erzfeind, und mit erhobenem Schwerte
Naht' er sich ihm, zu beenden des Schicksals eisernen Willen.
Doch nicht hatten die Parzen zu Ende den Faden gesponnen.
Und mit unbeugsamer Kraft ergriff der Held nun die Lanze,
Die noch beträchtlich ragte hervor aus der eigenen Seite.
Diese zog er heraus, und schleuderte sie auf den Gegner,
Treffend ihm zwar den Schild, doch zerbarst sie eben wie dieser.
Lachend nahte sich Rantanplanic dem versehrten Rivalen:
„Siehe, da liegst du, elender Maulheld, am Boden und wimmerst,
Glaubtest, die Krone der Schöpfung zu sein, du alberner Grieche,
Und enstammst einem Volk, das zu schwach ist, den Wein zu genießen
Pur wie der Reb' er entspringt, nein mit Harz zu mischen pflegt ihr nur.
Solang ihr dieses noch tut, wird niemals die Welt euch gehören.
Fühle nun hier meine Klinge, die nicht mit Harz ist beschmieret!“
Und mit dem Schwerte begann er, einzuschlagen auf diesen.
Darauf ergriff nun das Wort der verwundete Held der Achaier:
„Ja, noch lachst du, der aufrecht noch geht, der Wunden des Mannes,
Der schon seit langem gehofft, dich einmal lebend zu stellen.
Doch noch bin ich nicht tot, noch fließt mir das Blut in den Venen,
Kraft ist mir auch geblieben, so dass das Schwert ich kann halten.
Fühle nun du meine Klinge, und sieh, ob du standhafter seiest!“

Rantanplan
10.12.09, 01:54
Ha ha, der AAR ist ganz großes Kino!
Los, lasst mich den ollen Maulhelden abstechen :D

Kurfürst Moritz
10.12.09, 02:25
Und so schlachten und metzeln die wackeren Helden...


Ein wahrhaft epischer Bericht!

Stupor Mundi
10.12.09, 15:19
Darauf zückt er das Schwert und will es zum Schutze erheben,
Schwach indes war er schon, vom Verluste des Blutes entkräftet,
Gegeneinander stehen sie nun mit erhobenen Waffen,
Rantanplanič auf der einen Seit', auf der andren Λεπριγγλός,
Strahlend der eine von Ruhm, und der andre vom glänzenden Blute.
Schweigend stehen sie da, und umkreisen sich lauernden Blickes,
Als unerwartet Hilfe erscheint einem jeden der Helden:
Stolz wie ein Leu, so schreitet daher der Achaier Μαυρίτιος,
Hält in den Händen den Speer, so groß wie der Stamm einer Eiche.
Lange schon hatt' er gesucht einen Feind, der ihm war gewachsen,
Niemals jedoch kunnt er finden den gleichen, und er enthielt sich
Darum dem blutigen Kampf bis jetzt, damit nicht ein Gering'rer
Ihn konnte ritzen mit Schwert oder Speer oder heimtück'schem Pfeile.
Als er nun sah des Freundes Bedrängnis, zagt' er nicht lange,
Nahm in die Rechte den Speer, den gewaltigen, betet zum Himmel,
Und mit enormer Beschleunigung sandt er die Lanze zum Gegner,
Welche sehr gut war gezielt, jedoch das Verderben nicht brachte.
Weit flog sie nun, und Rantanplanič fühlt' nahn das Verhängnis,
Doch nicht hatten die Parzen zu Ende den Faden gesponnen:
Früh, viel zu früh, hin zum Boden sie lenkten den ehernen Wurfspieß,
Und mit donnerndem Schlage traf sie den Panzer des Serben,
Den dieser trug um die Beine, durchschlug ihn und warf ihn zu Boden.
Eilenden Laufes war herzugeeilt der Grieche Μαυρίτιος,
Zog schon sein Schwert, zu schützen den Freund, zu zerteilen den Gegner,
Als auch erschien von anderer Seit ein grimmiger Streiter:
Geiserič, wackerer Streiter für Volk und Vaterlands Schützer,
Wollte nicht dulden des Feinds Invasion, drum griff er zum Schwerte.
Grade noch pünktlich trat auf den Plan er, zu retten den teuren
Waffengefährten Rantanplanič vor der feindlichen Klinge.
Eilends warf er Kurgriechenlands Helden nun sich entgegen,
Hemmte des Recken Schwert mit dem eigenen, rettet den Freund so.
Gleich war er wieder, der Kampf der Parteien, von jedweder zweien
Helden standen nun da, der eine verletzt, dafür rüstig
War der zweite. Doch edel war nun der beiden Gesinnung.
Mehr als des Feindes Vernichtung schätzten die Rettung des Freundes
Beide, darum nun verstauten die Schwerter sie in der Scheide,
Tragend die Körper schnell aus der Schlacht ins eigene Lager.
Fern die Entscheidung noch war, doch es zogen zurück die Barbaren,
Da ja verletzt lag ihr Heerführer und sie Ersatz noch nicht hatten,
Drohend dennoch sie huben die Speere und schwöreten Rache.

Jörg von Frundsberg
10.12.09, 15:44
Darauf zückt er das Schwert und will es zum Schutze erheben,
Schwach indes war er schon, vom Verluste des Blutes entkräftet,
Gegeneinander stehen sie nun mit erhobenen Waffen,
Rantanplanič auf der einen Seit', auf der andren Λεπριγγλός,
Strahlend der eine von Ruhm, und der andre vom glänzenden Blute.
Schweigend stehen sie da, und umkreisen sich lauernden Blickes,
Als unerwartet Hilfe erscheint einem jeden der Helden:
Stolz wie ein Leu, so schreitet daher der Achaier Μαυρίτιος,
Hält in den Händen den Speer, so groß wie der Stamm einer Eiche.
Lange schon hatt' er gesucht einen Feind, der ihm war gewachsen,
Niemals jedoch kunnt er finden den gleichen, und er enthielt sich
Darum dem blutigen Kampf bis jetzt, damit nicht ein Gering'rer
Ihn konnte ritzen mit Schwert oder Speer oder heimtück'schem Pfeile.
Als er nun sah des Freundes Bedrängnis, zagt' er nicht lange,
Nahm in die Rechte den Speer, den gewaltigen, betet zum Himmel,
Und mit enormer Beschleunigung sandt er die Lanze zum Gegner,
Welche sehr gut war gezielt, jedoch das Verderben nicht brachte.
Weit flog sie nun, und Rantanplanič fühlt' nahn das Verhängnis,
Doch nicht hatten die Parzen zu Ende den Faden gesponnen:
Früh, viel zu früh, hin zum Boden sie lenkten den ehernen Wurfspieß,
Und mit donnerndem Schlage traf sie den Panzer des Serben,
Den dieser trug um die Beine, durchschlug ihn und warf ihn zu Boden.
Eilenden Laufes war herzugeeilt der Grieche Μαυρίτιος,
Zog schon sein Schwert, zu schützen den Freund, zu zerteilen den Gegner,
Als auch erschien von anderer Seit ein grimmiger Streiter:
Geiserič, wackerer Streiter für Volk und Vaterlands Schützer,
Wollte nicht dulden des Feinds Invasion, drum griff er zum Schwerte.
Grade noch pünktlich trat auf den Plan er, zu retten den teuren
Waffengefährten Rantanplanič vor der feindlichen Klinge.
Eilends warf er Kurgriechenlands Helden nun sich entgegen,
Hemmte des Recken Schwert mit dem eigenen, rettet den Freund so.
Gleich war er wieder, der Kampf der Parteien, von jedweder zweien
Helden standen nun da, der eine verletzt, dafür rüstig
War der zweite. Doch edel war nun der beiden Gesinnung.
Mehr als des Feindes Vernichtung schätzten die Rettung des Freundes
Beide, darum nun verstauten die Schwerter sie in der Scheide,
Tragend die Körper schnell aus der Schlacht ins eigene Lager.
Fern die Entscheidung noch war, doch es zogen zurück die Barbaren,
Da ja verletzt lag ihr Heerführer und sie Ersatz noch nicht hatten,
Drohend dennoch sie huben die Speere und schwöreten Rache.

AH endlich betreten die Großen die Bühne :D
Und werter Rantanplanič mal wieder aus der Patsche geholfen ^^ war wohl wieder keine Scheune da :cool:
Bin gespannt wie es weiter geht

Gruß Geiserič

Kurfürst Moritz
10.12.09, 17:02
Äußerst erquickend, so eine Schlacht!

Wenn ich auch schon konnte den Feind nicht erdolchen,
so konnt ich doch den Freund retten vor den Strolchen!

Rantanplan
10.12.09, 17:54
Grummel, ausgerechnet von dem gerettet :D
Ach einfach herrlich, muss gleich mal wieder meinen Ilias rauskramen...

Lewis Armistead
10.12.09, 22:49
Spitzenmäßig!!!

Vor allem erahne ich dass die Barbaren bald nurnoch aus Bürgerkriegfanatikern bestehen werden^^

Rantanplan
11.12.09, 03:09
Na dann, auf in den Kampf für plumpes benehmen und Hu***ei!
:D
Man kann ja wirklich froh sen, wenn man Freunde hat, die gemeinsam mit einem Schwerter ziehen :cool:

Lewis Armistead
11.12.09, 09:17
Trinkt aus Barbaren JOHOOO!!!:D

Stupor Mundi
16.12.09, 12:51
Nacht ward es über den Bergen, und oben glitzerten Sterne,
Finsternis deckte die Fluren und Schlaf die müdigten Glieder,
Griechenlands Männern jedoch war nicht vergönnt edler Schlummer,
Sondern mit Beilen zogen sie los und mit Äxten bewaffnet,
Fällend die Bäume des Waldes und diese behauend zu Pfosten.
Als dieses Werk war getan, war der Weg für sie heim ins Lager,
Welches bisher nicht befestiget war und offen und leer stand.
Schaufeln ergriffen sie nun, und Spaten die Mannen Achaias,
Gräben huben sie aus, und den Aushub sie schanzten zu Wällen.
Obenauf kam ein Zaun, aus behauenen Bäumen entstanden,
Palisade genannt, zu decken die Krieger der Griechen,
In die Mitte ein Tor, zum Ausfall gegen die Feinde.
Als sich erhob aus dem Bett die rosenfingrige Eos,
Rückten die Feinde von neuem an, das Lager zu stürmen.
Wund zwar noch lag er darnieder, der Serben oberster Kriegsherr,
Rantanplanič, am Beine verletzt von dem Speer des Μαυρίτιος,
Dennoch nicht führungslos waren sie, denn lenkte der hehre
Recke Geiserič sie, mit eiserner Hand und dem Willen,
Keinen zu schonen der Feinde mehr, und zu rächen des Freundes
Tiefe Verletzung am Schienbein, verursacht vom Helden Μαυρίτιος.

Graf Radetzky
16.12.09, 12:56
Wir danken euch noch mal für diesen epischen AAR!

Stupor Mundi
31.12.09, 14:06
Und so rannten sie gegen der Griechen hölzerne Mauern,
Suchten, diese zu brechen, und Zugang sich zu erzwingen.
Doch die Pfeile Achaias streckten viele zu Boden,
Leichen säumten den Weg, erschwerten den Vormarsch den Serben.
Stürmten sie auch voller Grimm auf die Wälle, so konnten bezwingen
Diese sie nicht, denn verteidiget wurden die Mauern des Lagers
Von gewaltigen Hühnen, dem edlen Μαυρίτιος und andern
Recken, denen sie niemals gewachsen waren im Streite,
Wenn sie der Deckung entbehrten, deren jene teilhaftig.
Dennoch stürmten sie ein ums andere Mal an die Mauern,
Wieder und wieder versuchend ihr Glück, doch sie blieben erfolglos.
Schon überzogen das Schlachtfeld der Finsternis düstere Schwaden,
Nacht umfing die wackeren Streiter, und müde sich zogen
Heimwärts Barbariens Krieger, nach allem, bedürftig der Ruhe.

Stupor Mundi
31.12.09, 14:32
Zwar der Angriff war abgeschlagen der Serben aufs Lager,
Doch als Sieger fühlten sich nicht Achaias Soldaten.
Denn sie wussten, der Feinde Schar konnte wiederum ziehen
In die Schlacht mit blutigtem Schwert und spitzigtem Spieße.
Also sprach zu den Seinen der Völkerfürst Agamemnon:
„Immer lauert noch auf den Sieg die hungrige Meute,
Slawische Wut droht Griechenlands Heer mit Grimm zu zerfleischen.
Eine Hoffnung bleibt nur, zuvorzukommen dem Gegner,
Stürmen wir nun sein Lager, und töten alles, was lebt noch!“
Darauf entgegnet der Recke Λεπριγγλός, gerade genesen:
„Habt ihr gehört nicht des Sehers Rat, der uns hat geweissagt:
Fließen wird Blut in riesiger Menge, nicht einmal, nein, dreimal,
>>Dreimal wird der Feinde Gewalt die Mykener bedrängen,
Heftiger jedes Mal als zuvor schon, doch wer dann als Sieger
Wird die Wallstatt verlassen, und welcher für immer auf dieser
Bleiben wird. ist nicht zu sagen, Stärke allein und
Mutige Tatkraft gilt es zu zeigen, ohne die keiner
Jemals kunnt erringen die Siegespalm, streitet drum tapfer!<<
Lasset den Feind immer kommen, die Mauern berennen, bis müde
Er ist geworden, vergeblicher Kampf sei die Ursach' von diesem,
Dann wird erstehn uns der Zeitpunkt zu starten gleich einen Ausfall
Und zermalmen wollen wir dann des Feindes Kolonne.“
Dieser Rat ward befunden als gut, und also beschlossen
Griechenlands Weise, zu harren des Gegners wütend' Attacke.

Stupor Mundi
02.01.10, 15:46
Also harreten aus auf den Wällen Achaias Getreue,
Während die Krieger Serbiens in den Hagel der Pfeile
Stürzten sich, zu vertreiben den Gegner aus eigenem Lande.
Wieder hat sie kommandiert der wiedergenesene Häuptling
Rantanplanič, der unlängst verwundet ward von Μαυρίτιος,
Welcher der Griechen Scharen zum Ausfall führte mit Eifer.
Aufeinander prallten die Fronten, und bald schon zerstreute
Sich der Kampf in viele einzeln' Gefechte der Helden.
Überlegen war deutlich Achaias Gefolge dem Feinde,
Drohte zurück ihn zu werfen, dem schwarzen Verhängnis entgegen.
Zwei nur warens, die dem zu trotzen versuchten im Kampfe:
An der Spitze der edele Geiserič, immer bemühend,
Auf sich zu ziehen die feindlichen Fürsten, und diese zu töten.
Viele schon hatt' er getroffen mit eiserner Klinge, und vielen
Schwarzes Verderben bereitet mit seines Wurfspeeres Spitze.
Dieses gewahrend, entstand große Trauer dem Bruder des Königs,
Der schon am ersten Tage des Kampfes so viele der Feinde
Niedergestreckt mit dem Schwerte, der großherz'ge Fürst Menelaos.
Drauf wandte er sich zu seinem Freund, dem Helden Λεπριγγλός:
„Edeler Freund, zu lange schon muss ich das Unheil betrachten,
Welches die Unseren müssen erleiden vom Fürst der Barbaren.
Viele der Worte verlieren lass uns jetzt nicht, sondern handeln:
Greif deinen Speer und nimm den Schild mit den Händen und eile
Hinter mir her, zu bremsen den Wahnsinn unseres Feindes!“
Sprach's, und in eiligem Laufe folgte der Jüngling dem Fürsten.
Auf seinem Wege streckte er nieder noch sieben der Serben,
Denen das Unglück wurde beschert, seinen Pfade zu kreuzen.
Schon erreichten die beiden den Ort, wo der serbische Recke
Wütete, und alle Speere zugleich sie warfen auf diesen.
Einige flogen vorbei, doch einer verfing sich ich Schilde,
Diesen durchbohrend mit schallendem Knall, und erst von dem Harnisch
Ward er gestoppt, doch ritzte die Haut er nicht des Barbaren.
Dieser warf fort seinen Schild, denn unbrauchbar war er, und rief dann:
„Habt ihr beschlossen den Tod mir, o Götter, so gebet mir diese
Gnade, zu reißen hinfort der Feinde so viele wie möglich!
Seht diesen Speer, ihn senden will ich dem Feind in den Körper.
Sprich nun dein letztes Gebet, denn nah ist die Stunde des Todes!“
Und mit kräftigem Arme den Speer er schleudert von hinnen,
Der, wie ein Pfeil schnell, verfehlte nur knapp den Jüngling Λεπριγγλός,
Aber den neben ihm stehenden Held Menelaos verwundet
Speeres Spitz' an der Schulter, beraubend ihn seines Schildes.
Schon rückten näher auch andere Krieger Barbariens im Kreise,
Schnürten ein immer enger die beiden Streiter der Griechen.
Und auf dem Berge, da stand mit dem Bogen Rantanplanič da,
Sandte nieder ins Tal seine Pfeile, und einen der Griechen
Nach dem anderen streckt er zu Boden mit eiserner Spitze.
Dieses erblickend, beschließt zu beenden den Spuk der Μαυρίτιος,
Diesesmal soll nicht entgehn dem Verderben der serbische Feldherr.
Schon stürmt hinan er die Anhöh, das Schwert in den Händen voll Eifer,
Als ihn erreicht aus dem Heere Achaias einer der Knechte:
„Großer Gebieter, hier finde ich dich, wo doch anderswo dringend
Deiner bedarf der Gefährten Schar, denn vom Feinde umzingelt
Stehen der Jüngling Λεπριγγλός und Menelaos, verwundet.
Sicher werden sie fallen dem schwarzen Verderben zum Opfer,
Wenn nicht dein eiserner Arm dem Unheil Einhalt gebietet.“

Frage an die Regenten:
Soll Μαυρίτιος den hinterhältigen Rantanplanič niederstrecken, oder soll er ihn entkommen lassen und statt dessen die Freunde retten?

Außerdem nehme ich immer noch Bewerbungen für neue Streiter entgegen. Der Krieg ist noch lang, da kann ich noch viele einbauen.

Le Prînglé
02.01.10, 19:12
Rettet Lepringlos!

Lewis Armistead
02.01.10, 19:22
Da ich mich ja schon als Barbarenheld empfohlen habe ist mein Ersuchen natürlich nicht ganz uneigennützig doch was wäre der edle Maupimoc für ein Held wenn er den Freunde nicht zu Hilfe eilen würde und den fürchterlichen Rantanplanic weiter sein tödliches Werk verrichten lässt! ;)

Rantanplan
05.01.10, 15:05
Ich denke Ihr solltet entscheiden!

Im Notfall könnte der fiese Rantanplanič ja auch einfach weglaufen :D

Stupor Mundi
06.01.10, 00:43
Dieses gewahrend, zögert er noch, den Blick ringsum wendend,
Zwischen dem Freund und dem Feinde schwankend ist er nicht einig,
Welchem gebühre der Vorzug, doch eines scheint ihm dann sicher:
„Retten den Freund kann nur jetzt ich, dieweil ich zögere, stirbt er.
Dahingegen kann den Streiter des Bogens ich später
Immer noch bestrafen für seine Feigheit und Arglist.
Auf nun, will ich die Klinge erheben in eiligem Laufe,
Diesem zur Klage will ich die Gefährten zerstreuen in alle
Winde, doch denen zur Freud und zum Troste im Heer der Achaier.“
Sprach's, und er kehrte um schnellen Laufes zum Tale hernieder,
Suchend den Ort, wo der Kreis sich enger und engichter scharte
Um den Gefährten Λεπριγγλός, der einzig noch wehren sich konnte
Wider die grimmige Schar, den verletzten Fürsten bewahrend.
Weit war der Weg, und eng bemessen die Zeit bis zum Falle
Dem, dessen Schwert noch wehrte der Feinde grimmige Kräfte,
Schwankend jedoch schon wurde der Arm ihm, nicht lange mehr fähig,
Fernzuhalten den Ansturm bitterer, wütender Scharen.
Ganz der Verzweifelung nahe ergriff einen Feldstein Μαυρίτιος,
Groß und gewaltig war er (waren beide), ihn konnten zwölf Männer
Heben nicht von des Bodens Gestade mit äußersten Kräften.
Diesen hub er empor wie ein' Kiesel und schleudert' ihn vorwärts,
Gleich in den Haufen hinein, an die Stelle, an welcher am größten
War das Gewimmel der Leiber, die noch unsern Helden umdrängten.
Sieben Stadien flug er, und senkte sich nieder am Orte,
Schlug wie ein Blitz in die Menge, der Männer sieben entraffend
Ihrem blühenden Leben, und zwanzig wurden verwundet.
Geiserič selbst konnt' halten zwar stand dem gewicht'gen Geschosse,
Doch ward verletzt er am Fuße, so dass er des Kampfs musst' entweichen.
Schmerzvoll, doch tapfer ermahnt die Genossen er voller Trauer:
„Seht, so weicht unsre Front nur dem mächtigsten Mann der Hellenen.
Lasset ab von dem sinnlosen Morden; Geordneter Rückzug!“
Langsam zogen von dannen die Serben, dem Fürsten gehorchend.
Einer nur wollte nicht weichen, sondern den Rückzug bedecken:
Dies war ein junger Mann, Amisteč, voll Mut noch und Tugend.
Während die anderen wichen, erzeigt' er noch manches Exempel,
Und bewundert schütteln den Kopf die Achaier und wünschen,
Dieser Krieger wär' einer der Ihren: der Krieg wär' gewonnen!

Der Zarewitsch
06.01.10, 10:10
Sehr gut, edler Stupor Mundi!
Habt es mit Euren Versen geschafft meine Stimme für die AAR-Wahl auf Eure Seite zu ziehen. :)

Stupor Mundi
14.01.10, 02:00
Während den Rückzug der Seinen Amisteč voll Eifer noch deckte,
Nahte von anderer Seite Verderben dem Heer der Achaier:
Denn dass beschäftigt waren die edlen der Danaer eben
Mit der Verfolgung barbarischer Horden, die feige geflohen,
Wurde gewahr der Hinterlist Sohn und Vater der Tücke:
Rantanplanič, der längst schon verdrängt den schrecklichen Anblick,
Als voller Grimm ihn ermorden wollte der Grieche Μαυρίτιος.
Nutzen die Gunst der Stunde stand ihm zu Gebot nun, weshalb er
Zu der Griechen Gemäuer sich schlich, die Fackel umgreifend.
Wenn schon der Seinen Schar musste fliehn, so sollte doch Blut sie
Fordern vorher der Feinde viel, und kosten viel' Leben!

Stupor Mundi
16.01.10, 13:57
Ein herzliches "Vergelt's Gott!" an alle geneigten Leser, die für Unseren AAR gestimmt haben. Das war ja eine sehr knappe Entscheidung, die Uns noch mehr anspornt. Vielleicht klappt es ja das nächste Mal.

Stupor Mundi
22.01.10, 19:40
Rantanplanič ergriff eine Fackel, und schlich an das Lager
Heimlich der Griechen, arges im Sinne und Feigheit im Herzen.
An die hölzernen Wälle legte den Hahn er, den roten,
Doch das Holz war frisch noch und feucht, nicht konnte entzünden
Dieses der serbische Krieger, es fehlte der Zunder ihm nämlich.
Nun aber spannen die Parzen den Faden zuende demselben,
Und er ward geschlagen mit toller Kühnheit im Geiste.
Rasend bestieg er den Erdwall, die Palisade erkletternd
Überwand er des Lagers Befestigung, welches verlassen
War von Achaias Recken auf der Verfolgung der Feinde.
Da er nun sah keinen Menschen, ging er noch tiefer ins Inn're,
Legte den Hahn, den roten, an jegliches Zelt der Argiver,
Fand schließlich auch die Reserven der Griechen an Pech und an Schwefel,
Warf in die Mitte die brennende Fackel und suchte den Ausgang.

Stupor Mundi
22.01.10, 19:56
Doch, o weh, ein Ring von Feuer umkreiste ihn plötzlich,
Und versperrt ward der Ausgang ihm, nicht konnt' er entkommen,
Wenn nicht ihn rettete einer der Feinde, die zu vernichten
Er war gekommen in finsterer Nacht mit rotglühend' Fackel.
Schwer ward das Herz da dem Helden der Griechen, dem edlen Λεπριγγλός,
Und einen Speer ergriff er, an welchen den Faden er anband,
Welchen er grad' bei sich trug, und warf mit gewaltigem Schwunge
Hin in des Feuers Kreise den Speer, den Gegner zu retten,
Rufend: „Zwar warst ein verhasster Feind du mir stets, doch auf diese
Weise zu enden, ist grausam und hart, du sollst's nicht erleiden.
Greife nun hier diesen Spieß, ich will ins Freie dich ziehen!“
Bange ward es dem Serben, er fürchtete nun schon der Flammen
Glut, welche selbst er entzündet aus hinterlistigem Vorsatz.
Willig, zu nutzen die Chance, welche der edele Gegner
Bot ihm, so griff nach der Lanze er flink, die heran ihm geworfen.
Ach, zu früh griff er zu, und verfehlte das Holz dieses Speeres,
Welches darauf in die Brust sich ihm bohrte, dieselbe zerschmetternd.

Kurfürst Moritz
22.01.10, 22:21
Welche "edelmütige" Tat des Helden Λεπριγγλός!
Aber genützt hat es dem Schurken ja doch nichts.

Und schon haben wir wieder einen exzellenten Kandidaten für den nächsten AAR des Monats! ;)

Le Prînglé
22.01.10, 22:27
Ja, so sind Wir, schlichtweg edelmütig! Das nächste Mal gilt Unsere Stimme Euch, werter Stupor Mundi! :top:

Lewis Armistead
23.01.10, 00:17
Neeeeeeiiiinnn!!!

Rantanplanic war so ein schöner Fiesling! Wer soll denn nun das große Vorbild der Barbaren in Sachen Hinterlist und Feigheit werden...

Amistec betrauert den gefallenen König, der entgegen seiner Verschlagenheit im Kampfe doch immer eine treuer Freund und Gefährte war.

Rantanplan
23.01.10, 01:35
Bravo! Ein edelmütigeres Ende hätte ich nicht haben können :D

Jörg von Frundsberg
26.01.10, 22:41
Verdammt mein Freund gestorben in den Flammen ?? niedergestreckt von der Griechen Niederträchtigkeit ?? Wir wollen blutge Rache dafür am Vok der Argivier nehmen !!!!!
Vielfach ertränken wir unseren Schmerz im Blut der Griechen und verlangen ihren Tod besonders des einen ,dessen Namen uns kaum über die Lippen kommen will Λεπριγγλός ......
Gruß Geiserich

Le Prînglé
26.01.10, 22:42
Vielfach ertränken wir unseren Schmerz im Blut der Griechen und verlangen ihren Tod besonders des einen ,dessen Namen uns kaum über die Lippen kommen will Λεπριγγλός ......
Gruß Geiserich

EPIC WIN :prost:

Carl the Great
22.02.10, 12:18
Edler Stupor, sehr schöner AAR. Ich würde mich geehrt fühlen, auch für eine der Seiten streiten zu dürfen.

Rantanplan
28.02.10, 16:14
Darf man fragen, wann hier wieder gerheimt wird?

Grüße :prost:

Stupor Mundi
01.03.10, 15:09
Wir sitzen gerade noch an zwei Hausarbeiten. Wenn dazwischen mal ein bisschen Zeit bleibt, werden Wir auch mal die Muse küssen (die Dame ist zur Zeit etwas schüchtern). Vielleicht klappt es schon diese Woche.

Stupor Mundi
04.03.10, 19:47
Bald war das Feuer gelöscht, der gefallene Serbe enthauptet.
Dessen Kopf in der Hand bestieg die Wälle Λεπρίγγλος,
Und dem Geheg' seiner Zähne entflohn die geflügelten Worte:
„Seht, ihr Barbaren, was dummen Schwätzern allhier sich ereignet!
Hätt' er gefrönet dem Wein nicht so sehr, den er nicht mal vermischt hat
Mit des Wassers sprudelndem Quell oder klebrigem Harze,
Wie es Sitte bei uns, dem Volk der Kultur, in Achaia!
Seht, ich häng' dieses Haupt an die Zinnen der Burg von Mykene.
Ungeschlagen wird sein das Volk der Danaer, ehe
Dort von allein der Schädel in tausend Teile zerbirstet.
Unerreichbar wird dieser Turm, an welchem er hanget,
Denn der Leitern nur eine ist's auf der Welt, deren Länge
Reicht bis hinan auf die höchste der Zinnen. Sie will ich mit Eifer
Senken ins Meer an der tiefsten Stell, und vorher verbrennen,
Wenn der Trophäe ewiger Stellplatz dort oben Bestand hat.“
Sprach's, und beschwörend hob er die Hände zum Vater der Götter,
Zeus, dem Donn'rer, und der gewährte die Bitte dem Recken.

Carl the Great
04.03.10, 23:45
"Geheg seiner Zähne" muss ich mir merken. :top: :D

Le Prînglé
05.03.10, 16:39
Dessen Kopf in der Hand bestieg die Wälle Λεπρίγγλος,
Und dem Geheg' seiner Zähne entflohn die geflügelten Worte:
„Seht, ihr Barbaren, was dummen Schwätzern allhier sich ereignet!
Hätt' er gefrönet dem Wein nicht so sehr, den er nicht mal vermischt hat
Mit des Wassers sprudelndem Quell oder klebrigem Harze,
Wie es Sitte bei uns, dem Volk der Kultur, in Achaia!"

Spüre ich da Wahlkampf? Sehr gut! Gefällt mir! :top:

Stupor Mundi
06.03.10, 17:34
Nach der Beendigung dieser Rede stieg nun herunter
Griechenlands Held, und erhobenen Schwertes stürmte hinan er
In das Lager der Feinde, von diesen verlassen, der Beute
Wegen, die er sich erhofft, zu finden nach Kampfes Gemetzel.
Waffen gab es da reichlich, doch minderer Güte, und Rostes
Voll war'n zumeist der Klingen Eisen und Spitzen der Speere.
Schätze und Gold gab es nicht, nur eines füllte die Zelte:
Fässer von Wein, so weiß wie auch rot, von erlesenen Trauben,
Standen gefüllt überall, eine vielfache Menge, die nötig
Wäre zu sättigen Danaos' Heer, daß alle betrinken
Könnten sich, und dies schien Λεπρίγγλος nicht ganz so geheuer.

Lewis Armistead
06.03.10, 20:37
Warum denn nicht;)

Sollen sie doch saufen die hochmütigen Griechen...Ihre schwachen Herzen vertragen doch nichts vom edlen Barbarengesöff, auf das Geiseric und Amistec am Morgen wie eine Naturgewalt über sie kommen mögen um schrecklich zu wüten und den gefallenen Freund zu rächen :D

Es ist uns das höchste Vergnügen eure schönen Verse zu lesen werter Stupor Mundi!

Dieser AAR ist wahrlich einzigartig :)

Grüße Amistec :prost:

Le Prînglé
07.03.10, 12:40
Na, jetzt bin ich aber wirklich gespannt, was in diesem Lager passieren mag! Ich muss auch sagen, dass Eure Dichtkunst grandios ist und diesem eigentlich gewohnten Spiel einen ganz neuen Stil und Beigeschmack gibt! Sehr gut!

Es grüßt aus den eigenen Reihen

Λεπρίγγλος

Jörg von Frundsberg
01.08.10, 23:13
Verdammt mein Freund gestorben in den Flammen ?? niedergestreckt von der Griechen Niederträchtigkeit ?? Wir wollen blutge Rache dafür am Vok der Argivier nehmen !!!!!
Vielfach ertränken wir unseren Schmerz im Blut der Griechen und verlangen ihren Tod besonders des einen ,dessen Namen uns kaum über die Lippen kommen will Λεπριγγλός ......
Gruß Geiserich


NU wann darf ich endlich das Blut des verhaßten Λεπριγγλός trinken ?? der meinen Freund niederstreckte und den ich in Walhalla demnächst treffen werde , oder meine LANZE in die Gedärme des Λεπριγγλός stoßen darf ? :D

Mal wieder diesen schönen AAR nach oben schieb ^^

Stupor Mundi
07.08.10, 14:14
Vielleicht finden Wir mal wieder Mus(s)e. Momentan haben Wir keine Zeit dazu, aber möglicherweise lässt sich in zwei Wochen mal ein Update ermöglichen. Wir wussten doch nicht, dass noch Interesse besteht.:ähem:

Lewis Armistead
07.08.10, 21:31
Keine Lust, keine Zeit, keine Muse...alles verzeihlich und verständlich aber DAS


...Wir wussten doch nicht, dass noch Interesse besteht...

...ist ja wohl die schlechteste und noch dazu erlogenste Ausrede die ich je gehört habe :D

Trotzdem erfreut uns die Aussicht wieder von den aufgeblasenen blasierten griechischen Schwuch...äh Helden und den furchtlosen, trinkfesten, barbarischen Recken zu lesen ;)

Jörg von Frundsberg
07.09.10, 19:50
Wie warten und verlangen das Ende zu wissen :D wieder nach oben schieb und sehen dabei das ihr online seit ^^

Stupor Mundi
07.09.10, 20:40
Das Ende wollt Ihr wissen? Das könnt Ihr haben:

Sprach's, und die Seel entschwand zu den düsteren Schatten der Tiefe.

Den Teil dazwischen haben Wir aber noch nicht fertig. :D

Und ehrlich gesagt, haben Wir diesen Monat auch leider kaum Zeit zum Dichten, da Wir gerade mitten im Praktikum stecken. Wärt Ihr so nett und fragt Anfang Oktober noch mal nach? Umsonst wird es nicht sein, und Ihr bereitet Uns schon ein schlechtes Gewissen, weil Wir schon viel weiter sein wollten. (Ihr wisst ja: Wer bittet, dem wird gegeben.)

Rantanplan
08.09.10, 12:24
Ihr müsst weiter machen, sonst wären Wir umsonst gestorben!

:eek:;)

Stupor Mundi
02.05.11, 01:33
Solcherart hausten Griechenlands Söhne, selbst wie Barbaren,
Führten sich auf, wie Regenten dieses Forums zu Ochsford,
Schlugen klein, was von dannen zu schleppen ihnen nicht glückte,
Soffen aus des Weins und des Bieres sämtliches Lager.
Ebenso zechten sie durch jede Nacht bis hin zu dem Morgen,
Tage und Monde entschwanden dahin und über ein Jahr lang
Dauerte an der Zug des Triumphes, bis Serbien am Boden
War und frei sich kaufte mit teurigem Boden, nur sterbien
Mußten sie nicht, denn gnädig und müde war damals vom Kampfe
Danaos' Volk, und verflogen der Rausch wie ein Kater im Kopfe.
Der Provinzen stattliche Zahl war vier, im Gebirge
Gab es Raum für die Streiter je nun, als Beute des Sieges.
Weg nun wandte den Blick der Rat der Strategen nach Osten,
Westen und Nord, zu finden Platz an der Sonn' für die Recken.
Wer wohl war der nächste Feind, den zermalmen man strebe?

Stupor Mundi
03.05.11, 02:28
Zum weiteren Vorgehen:
Alldieweil auf dem Konvent von allerhöchster Stelle an Unsere Ehre appelliert worden ist, haben Wir dahiero keine Wahl mehr und müssen fortfahren zu dichten. Alle Aufzeichnungen, die während des Spielens entstanden sind, fielen der Damnatio memoriae zum Opfer. Daher muß der Sänger auf sein Gedächtnis vertrauen und alle Lücken entsprechend anpassen. Möglicherweise wird es dann auch etwas moderner, je nachdem (die Ideen kommen Uns erst beim Schreiben, und nur die Muse weiß vorher, was geschehen wird).

Überdies steht ein neuer Krieg bevor, für den noch Helden oder Versager gesucht werden. Regenten, die unter Ruhm oder Schande nicht zusammenbrechen, sind aufgerufen, sich über einen privaten Herold an Uns zu wenden, um das Massaker ochsenfurtähnliche Ausmaße annehmen zu lassen.

Stupor Mundi
03.05.11, 03:05
Fort nun wandert der Blick des Sängers in fremde Gefilde:
Viele der Reiche waren gelegen am Meere der Mitte,
Große und weniger starke, regieret vom Volk oder Adel,
Königen, Fürsten und Grafen zu eigen, beherrschet vom Pöbel,
Oder vom Klerus verwaltet in eisiger Güte und Strenge,
Manche auch bar der Herren, ergeben den Läuften des Schicksals.
Hader und Zank war da zwischen ihnen, manchen auch Frieden,
Macht hatte keiner über der Nachbarn Völker, nur Einfluß.
Einer nur, im fernen Westen, wachet erhaben
Über der Welten Lauf mit Milde, Weisheit und Größe
Fehl und Tadel waren ihm fern, auch Geiz im Bewirten.
Daher war er beliebt in nah und in fern, ward verehret
Allerseits mit Ehrfurcht, Gehorsam, niemand begehrte
Brechend den Lehnseid des Kaisers Zorn im Frevel zu wecken.
Golden war noch die Zeit, doch Gedanken strotzten vor Schande.
Von den Thessaliern her, gen Sonnenaufgang sich wendend,
Querend Aigaiisches Meer, gelangt an die Enge des Meeres,
Reisender, der nicht scheut die Fluten des Pontos, des Schwarzen.
Hier durchfährt man die Straße, welche benannt ist nach Helle,
Als sie vom Rosse Pegasus fallend das Wasser benetzte.
Hin nach Kolchis führt der Seeweg, zum fernen Kaukasien,
Doch die See ist gewaltig, birgt der Ufer wohl viele,
Kennt der Völker fremde, barbarische Sitten sie haben.
Kaum als Menschen kann der sie betrachten, der gute Kultur hat.
Felle von Lamm statt Tuniken trägt man, und speist meist im Sitzen,
Weines statt wird genossen ein Trank aus Gerste und Hopfen.
Hier nun, nahe dem Lande der Dakier, welche die Hälse
Beißen, zu saugen das Blut der Opfer, als Nahrung zu trinken,
War einst ein Usurpator, getauft nicht, doch unbelehrbar,
Nahm an in frecher Begierde den heiligen Titel des Zaren.

Stupor Mundi
04.05.11, 16:57
Söldner einst für Geld war gewesen er allenthalben,
Stark im Kampf, doch von Ehrgeiz zerfressen ohne Erfolge.
Führer des Heeres wollte er sein, aber nie es gelang ihm.
Truppen barbarischer Herkunft wohnte er bei ohne Siege,
Auch den Oberbefehl gab ihm keiner, es standen im Wege
Rantanplanič ihm und Geiserič nach dessen Tode im Kampfe.
Darum zog weiter der Kriegsherr Amisteč ins Land der Bulgaren,
Wo er im Putsche ergriff die Führung des Staates in voller Verkennung,
Daß ein Volk von Hirten dort lebten und keine Soldaten.
Stärker als diese war er, zum Häuptlinge wurde er eilig
Angenommen und schmiedete Pläne, zu stärken die Herrschaft.
Als er vernahm, der oberste Titel auf Erden sei dieser,
Welcher da lautete Zar, so usurpierte er jenen.
Weh ihm, hätt' er gewußt, wie gewaltig die Untat gewesen,
Niemals wär der Gedanke gekommen den Zellen des Hirnes.
Doch er konnt'es nicht wissen, der Taufe des Heinrich entbehrt' er.
Unwissenheit kann vor Strafe nicht schützen, damit nicht ein jeder
Unwissen vorgibt, um unrechtes Gut zu erlangen durch Täuschung.
Darum entsandte der Zar, der echte, den treuesten Beamten
Κάρλος den Großen, als Kurfürst und Truchseß von Feinden gefürchtet,
Doch verehrt von Getreuen, besaß er gewaltige Stärke
In seiner Stimme, den Kampfruf beherrschte keiner wie dieser.
Er war der Rechte, den falschen Zaren mit eiserner Strenge
Und mit Gewalt oder List den Kopf der Hydra zu stutzen.

Stupor Mundi
10.05.11, 17:42
Zwar ward gewahr der Zar, der falsche, den Aufmarsch Achaias,
Und entsandte Gesandte, dem Kriegeszuge zu wehren.
Doch der Erfolg war verwehrt, und auszurichten die Nachricht
Wurde vergönnt ihnen nicht: ein schwerer Unfall ereignet'
Sich auf dem Berg der Rhodopen, als in die Schluchten des Balkan
Stürzte das Saumpferd, sein lautes Geschrei erweckte Lawinen,
Die die gesamte Gesandtschaft mit großem Getöse begruben,
Keiner erlebte den folgenden Tag, kein Zeichen von Leben
Lebte in ihnen, und zu den Schatten entfleuchten die Seelen.
Schlimmes dräute Amisteč nun, den Verrat tat er fürchten:
„Schändliche Griechen! Gesandte zu meucheln ist Fevel am Himmel!
Hat doch der Donnerer Zeus gelobt, zu beschützen die selben.
Darum sei Krieg, vernichten will ich die Mauern Mykenes.
Rollen sollen die Köpfe von Κάρλος, Μαυρίτιος, Λεπρίγγλος
Fluch den Todgeweihten, der Hammer soll sie vernichten!“
Ach, die wahren Gründe kannte er nicht, und erreichte
Eines Verderben nur: seiner selbst, und zerstörte die Herrschaft
Wie schon dem Krosos geweissaget ward mittels Delphis Orakel.
Schändliches plante Bulgariens Fürst, und führte die Truppen
Südwärts übers Rhodopegebirge, in Richtung Aegaeis.
Thrakiens Küste besetzen, das plante er, und dann weiter
Westwärts marschierend zu stoßen ins wärmere Land Makedoniens.
Doch zur Deckung der Flanken vonnöten erschien es dem Feldherrn,
Einzuverleiben die erzreiche Chalkidike seiner Fuchtel
Und seiner Krieger sandt' eine Schar er dorthin unter Waffen.