Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : La Serenissima - Die Geschichte der Republik Venedig
Werte Regenten! Ich hab mit großer Freude und Aufmerksamkeit die zahlreichen AAR`s gelesen und dabei jede Menge Anregungen für meine eigenen Spiele gewonnen. Nun möchte ich auch diese heiligen Hallen mit einem AAR huldigen.
Gespielt wird mit dem Patch 1.09 und alle Einstellungen auf Normal!
Mit hochachtungsvollen Grüßen, Alchemist.
Kapitel I – Die Ausgangslage
Am 1.1.1419 übernahm Tommaso Mocenigo das Amt des Dogen der Republik Venedig. Als erste Amtshandlung berief er eine Sitzung der mächtigsten Männer des Landes ein um die Situation Venedigs zu analysieren und Pläne für die Zukunft zu schmieden.
Der Schatzmeister berichtet von einer mit 500 000 Dukaten prall gefüllten Staatskasse. Aus politischer Sicht steckt Venedig in arger Bedrängnis. In der letzten Nacht ist die Kriegserklärung Kroatiens eingetroffen. Sie erheben Ansprüche auf Dalmatien und wollen diese nun mit Unterstützung ihres großen Bruders Ungarn militärisch durchsetzen. Venedig steht ohne Bündnispartner da und verfügt über ein 15 000 Mann starkes Heer, welches momentan in der Hauptstadt stationiert ist. Die Flotte von 5 Kriegsschiffen, 30 Galeeren und einigen Transportschiffen steht unter dem Befehl des großen Admirals Loredan. Der mächtige Nachbarstaat Österreich erhebt Ansprüche auf die Provinz Istrien. Die größte außenpolitische Bedrohung stellt jedoch das aufstrebende Osmanische Reich dar, welches Venedigs Besitztümer (Ionische Inseln, Kreta, Korfu) im östlichen Mittelmeer als sein Eigen betrachtet. Auf die Ionischen Inseln erhebt außerdem das Herzogtum Athen Anspruch. Aus alten Aufzeichnung und Urkunden geht hervor, dass Venedig Ländereien in Ragusa, Mantua, Morea und Zypern z. Z. verwehrt werden.
Der große Rat einigt sich auf folgende grundlegende Leitlinien, die das Handeln der zukünftigen Dogen bestimmen sollen:
Venedig muss überleben! Dazu werden nur im äußersten Notfall Besitztümer abgetreten.
Es muss ein starker Bündnispartner gefunden werden um eine starke Allianz zu schmieden, die dem Osmanischen Reich frühzeitig die Stirn bieten kann.
Die italienische Halbinsel ist in viele reiche Kleinstaaten zersplittert. Die Einigung Italiens ist ein Fernziel, jedoch darf kein Angriffskrieg gegen den Papst geführt werden. Das wäre Ketzerei.
Venedig ist und bleibt eine Handelsnation. Wenn Geld da ist, sollen so viele Kaufleute wie möglich in den Handelszentren untergebracht werden. Die Inflation ist gering zu halten und auch die anderen Forschungszweige sollen nicht übermäßig vernachlässigt werden.
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Kaum war der große Rat beendet, erging der Befehl je 5000 Infanterie in Istrien und Dalmatien auszuheben. Die Hauptstreitmacht wurde nach Istrien verlegt. Doch bevor die neuen Soldaten fertig ausgerüstet waren erschien ein großes Heer der Ungarn in Kroatien. Der Doge lies alle Truppen Venedigs in Istrien sammeln und sich verschanzen, während Dalmatien bereits von Kroaten belagert wurde. Der Plan der Ungarn war anscheinend den Krieg in einer gigantischen Schlacht zu entscheiden und so schickten sie ihr Hauptheer von 44 000 Mann nach Istrien. Die Schlacht war mörderisch und dauerte fast 2 Wochen. Am Ende hielten die tapferen venizianischen Soldaten die Stellung und die Ungarn zogen demotiviert davon. Venedig verlor ca. 7000 Mann, während die Ungarn mehr als 11 000 Mann auf dem Schlachtfeld zurück ließen. Die Kroaten, als Bündnisführer, waren von diesem grandiosem Sieg Venedigs so eingeschüchtert, dass sie am 11.4.1419 einem Weißen Frieden (Warscore +2%) zustimmten. Der Jubel in Venedig war groß. Hatte man sich doch gegen einen starken Kontrahenten durchgesetzt und sich Respekt in Europa verschafft.
Während der großen Schlacht um Istrien zeichnete sich der junge Soldat Francesco da Carmagnola durch große Tapferkeit und militärisches Geschick aus. Der Doge würdigte seine Taten mit der Verleihung des höchsten venizianischen Ordens. Bei einem persöhnlichen Gespräch mit Carmagnola erkannt der Doge dessen Potential. Gegen eine hohe Bestechungssumme nahm ihn die kaiserliche Offiziersschule in Wien zur weiteren Ausbildung auf. Die Geschichte sollte zeigen, dass das Gold sehr gut investiert war….
Kapitel II – Kampf um Mantua
Noch bevor der große Rat tagte hatte der Doge bereits Kanzler nach Kreta, Korfu und zu den Ionischen Inseln geschickt. Ein enger Vertrauter des Dogen wurde Kanzler in der Hauptstadt. Da ein Verlust Istriens und/oder Dalmatiens vorerst abgewendet war, schickte der Doge nun auch Kanzler in diese Provinzen. Nachdem noch 4 Kaufleute erfolgreich nach Genua verschickt wurden, war der Staatsschatz jedoch auf schlanke 58 000 Dukaten zusammen geschmolzen. Die nach Mantua entsandten Spione wussten jedoch Erfreuliches zu berichten: Die reiche (Base-Tax 14) Kornkammer Mantua hatte noch keinen Bündnispartner gefunden und auch noch kein stehendes Heer! Der Doge musste nun nicht lange überlegen. „Mantua gehört rechtmäßig zu Venedig und Korn ist extrem wichtig um größere Armeen zu ernähren!“ rief er aus. Also wurde das Heer Venedigs an die Grenze verlegt. Am 1.9.1419 erfolgte die Kriegserklärung und einen Monat später begann die Belagerung. Mantua suchte nun verzweifelt nach militärischen Bündnispartnern. Österreich nahm sie in seine Allianz auf, jedoch unter der Bedingung, dass sie den Krieg gegen Venedig selbst ausfechten müssen. Im Frühjahr des Jahres 1420 erklärte nun Österreich der Schweiz den Krieg. Die jeweiligen Bündnispartner achteten ihre Verträge. Die Belagerung Mantuas stand kurz vor dem Ende und nun war Mailand als Bündnispartner der Schweiz jedoch mit Mantua im Krieg. Die Mailänder schickten ihren General unverzüglich nach Mantua, wo dieser die Führung der Belagerung Kraft seiner Autorität sofort übernahm. Wenige Tage nach seinem Eintreffen ergab sich Mantua und wurde von Mailand annektiert. Als der Doge diese Nachrichten erfuhr verfiel er in einen drei Tage dauernden Tobsuchtsanfall. Seine Laune wurde auch nicht besser, als der nach Aragon entsandte Diplomat berichtete, dass Venedig nicht Mitglied in der Allianz Aragon, Kastillien und Kirchenstaat werden könne. Aus purem Trotz beschloss der Doge nun eine Allianz mit dem kleinen schwachen Siena einzugehen. Um die Beziehungen zu verbessern arrangierte er eine Hochzeit zwischen seiner ältesten Tochter mit dem Bruder des Herrschers von Siena. Zu Beginn des Jahres 1421 beschloss der Doge den Adligen in den Provinzen weniger Privilegien zu gestatten, was die natürlich nicht ohne hörbares Murren hinnahmen (Zentralisierung +1).
In einer Nacht und Nebel Aktion war der Doge Ende des Jahres zu Geheimverhandlungen nach Österreich gereist. Albert V. berichtete ihm stolz, dass die Allianz der Kleinstaaten Schweiz, Mailand, Genua und Bretagne kein würdiger Gegner für Österreich sei. Nach ein paar lobenden und preisenden Worten des Dogen, war der österreichische Herrscher zu folgendem Geheimpakt bereit:
Venedig erklärt Mailand den Krieg und Niemand aus der Allianz Österreichs erhebt Ansprüche auf Mantua. Im Gegenzug bekämpft Venedig Genuas mächtige Flotte, die das Rückgrat genuesischer Macht darstellt. Diese Bedingungen waren dem Dogen nur recht, ist doch Genua der Erzfeind Venedigs! So kam es, dass Venedig dem Mailänder Bündnis am 1.1.1421 den Krieg erklärte. Sofort wurden Truppen in Marsch gesetzt, die problemlos Mantua belagerten und am 1.11.1421 eroberten.
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Im April kam es in der Straße von Otranto zur entscheidenden Seeschlacht mit Genua. Dank der Genialität des Admirals Loredan wurde es ein klarer Sieg Venedigs. Genua verlor ein Drittel seiner Galeeren und sollte sich zu keiner ernsthaften Schlacht mehr stellen. Ein Expeditionskorps aus 2000 Reitern gelang es im Oktober Liguria zu plündern. Der Schatzmeister schwärmte noch Jahre nach dem Krieg von der Kriegsbeute. Kurz nach der Eroberung Mantuas trat Mailand diese Provinz an seinen rechtmäßigen Besitzer ab, worauf Mailand unmittelbar danach von Württemberg annektiert wurde. Am 3.11.1421 wurde die lang angestrebte Allianz mit Siena endgültig schriftlich fixiert.
In den Jahren 1422-1423 unternahm der Doge weite Reisen um in Verhandlungen mit anderen europäischen Staaten die Position Venedigs zu stärken. Im Krieg wurde er nicht mehr gebraucht. Es kam zu keinen nennenswerten Kampfhandlungen. Die Flotte jagte versprengte genuesische Verbände und die Generäle versuchten Liguria zu erobern.
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Auf seiner diplomatischen Mission gelangen dem Dogen wichtige Staatsehen mit Österreich, Neapel, Ungarn Bosnien und Ragusa zu vermitteln. Alle Herrscher fühlten sich geschmeichelt, dass der Doge höchst persönlich seine Aufwartung machte. Doch die Strapazen forderten ihren Tribut. Körperlich erschöpft erlag der Doge im Frühjahr 1423 einer Lungenentzündung.
Daraufhin wurde Francesco Foscarini zum neuen Dogen erwählt. Er galt als umo universale, d.h. er war militärisch, mathematisch und rhetorisch sehr begabt. Doch gab es auch Neider unter den Genrälen, die böse Gerüchte streuten und das Land im Sommer 1423 in eine handfeste politische Krise stürzten (Stab -3). Kurz darauf ließen sich unsere Truppen kurz vor dem Fall Ligurias von böhmischen Adligen vertreiben. Um sich den inneren Unruhen widmen zu können, schloss der Doge Frieden mit der Allianz um Genua. Venedig erhielt 50 000 Dukaten (8 % Warscore). Mit der Eroberung Ligurias wäre sicherlich mehr drin gewesen. Das Geld setzte der Doge sofort ein, um einen Verwandten zum Kanzler Mantuas zu erheben. Das Jahr 1424 nutzte der Doge um seine Macht zu festigen und das Land wieder zu befrieden.
Kapitel III – Der geniale General
Nach 5-jähriger Ausbildung an der Offiziersschule zu Wien kehrte Carmagnola kurz vor Weihnachten des Jahres 1424 als gestandener General zurück nach Venedig. Der Doge erteilte ihm daraufhin sofort den Befehl bis zum Neujahrsmorgen eine gründliche Analyse der strategischen und finanziellen Lage Venedigs zu erstellen. Des Weiteren sollte er einen Plan entwickeln um Macht und Einfluss Venedigs zu vergrößern.
In den frühen Abendstunden des ersten Tages 1425 trafen sich nun der Doge, Carmagnola und die vertrauenswürdigsten Berater zu einer geheimen Besprechung. Carmagnola sprach: „Werte Herren, ich habe einen riskanten Plan entwickelt um das Territorium Venedigs ohne großen finanziellen Aufwand um reiche Provinzen zu erweitern. Jedoch ist dafür die Bündnistreue Sienas und die Disziplin seiner Truppen unabdingbar.
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Doch zuerst ein paar Worte zur allgemeinen Lage. Finanzielle stehen wir gut da. Es herrscht lediglich 0,2 % Inflation und es fließen zu Jahresbeginn ca. 60 Dukaten an Direktsteuer in die Staatskasse. Monatlich können wir in Friedenszeiten ca. 16 Dukaten in die Verbesserung der Infrastruktur investieren. Außenpolitisch sieht es weniger gut aus. Wir haben nur einen schwachen Bündnispartner, der zwar über ca. 20 000 Mann verfügt, aber nur eine Provinz besitzt. In unserer unmittelbaren Nähe dominiert die Allianz bestehend aus Österreich, Ungarn und Kroatien das Geschehen. Die Osmanen werden stärker und auch der Papst verfügt aufgrund seiner Verbündeten aus Kastillien und Aragon über viel Macht und Einfluss. Ragusa hat den Kosovo erobert und ist mit Bosnien verbündet. Ein machbarer Gegner für eine Expansion, jedoch sind die Provinzen arm und kulturell sehr anders. Neapel ist nur mit Albanien verbündet, jedoch verfügen wir über gute Beziehungen mit ihnen und die Allianz läuft in wenigen Jahren aus. Vielleicht können wir dann unser Bündnis um Neapel erweitern? Das Herzogtum Athen hat unseren rechtmäßigen Besitz Morea erobert. Wir haben also einen Kriegsgrund. Athen verfügt über ca. 10 000 Mann und ist Vasall von Toskana und zusätzlich mit Modena verbündet. Toskana und Modena sind kleine Einprovinzstaaten, die aber über eine insgesamt fast 50 000 Mann starke Armee verfügen. Mit einer List sollte diese Allianz aber zu besiegen sein. Ich müsste eine 12 000 Mann starke Armee von den ionischen Inseln nach Athen führen und das ganze Herzogtum erobern. Unsere Verbündeten Siena sind Nachbarn der Toskana. Siena liegt in günstigem Gelände. Wenn wir es schaffen Modena und Toskana zu einem Angriff auf ein gut gesichertes Siena zu verleiten, wäre es möglich ihre Armee so zu schwächen, dass sie kein Hindernis mehr führ unsere Truppen ist. Ich würde vorschlagen generische Spione zu bestechen, Truppen in den Bergen zu verstecken und Modena und Toskana ein schwaches Siena vorgaukeln. Unsere überlegene Flotte wird verhindern, dass sie Athen zu Hilfe eilen. Zur Umsetzung dieses Planes wäre eine Militärpräsenz im Kirchenstaat sehr hilfreich!“
Als Carmagnola geendet hatte, brach nach kurzem Schweigen tosender Applaus aus und noch in dieser Nacht brachen viele Männer mit geheimen Aufträgen zu geheimen Zielen auf. Im Sommer des Jahres 1427 waren alle Vorbereitungen abgeschlossen. Doch am 28. Juni erschütterte die Nachricht vom Tod des großartigen Admirals Loredan den Dogen. Doch nichtsdestotrotz wurde am 1. August dem Herzogtum Athen der Krieg erklärt! Und Carmagnolas Plan ging in allen Einzelheiten auf! Er schlägt mit seinem Heer die Truppen Athens vernichtend und verfolgt sie solange, bis alle Einheiten vernichtet sind. Die Provinz Hellas wurde im April 1428 erobert und ein Jahr später ergab sich auch Morea. Die Flotte Athens unternahm nur einen Ausbruchsversuch. Am 1. Mai gab das Herzogtum im Seperatfrieden von Athen gab Morea und 50 000 Dukaten seinem rechtmäßigem Besitzer zurück. Im Oktober 1428 versuchte jedoch der Bauernabschaum auf Korfu die Gunst der Stunde für eine Rebellion zu nutzen (Stab -2). Es waren leider vorerst keine Truppen da um sie zu bekämpfen.
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Siena wurde vor Kriegsbeginn mit 5000 erfahrenen venizianischen Infanteristen verstärkt. Auch dank ihrer Hilfe wurde der erste Angriff auf Siena ein Desaster für Modena und Toskana. Die Herrscher waren jedoch blind vor Zorn und angestachelt durch (bezahlte) Schmähgesänge auf den Straßen plünderten sie ihre Staatskassen um immer neue Truppen auszuheben, welche an den Hängen der Appeninnen den Tod fanden. Im März des Jahres 1429 hatte der Doge eine kleine Truppe in Marche versammelt, die in Toskana einmarschierten und die zurückkehrenden Truppen vernichtete. Carmagnola hatte in Athen lediglich Belagerungseinheiten zurück gelassen und war mit seinem Hauptheer nach Italien zurückgekehrt. Er besiegte zur gleichen Zeit die letzten Truppen Modenas. Nach 12 monatiger Belagerung gab Florenz am 14. März 1430 auf und die Toskana wurde annektiert. Der Krieg endete endgültig 2 Wochen später mit der Annexion Modenas.
Der 30. März wurde nun vom Dogen zum Nationalfeiertag ausgerufen. Die Siegesfeiern in Venedig dauerten 10 volle Tage, hatte man doch neben Morea noch 2 schwer reiche mittelitaliensche Provinzen erobert. Doch es folgte ein schwerer Kater, der damit begann, dass die Botschafter der Nachbarstaaten deutlich den Unmut ihrer Herrscher ob dem aggressiven Vorgehen Venedigs zum Ausdruck brachten (BB ca. 12)....
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Stupor Mundi
03.01.09, 17:36
Wir freuen uns sehr, daß es endlich mal wieder einen EU2-AAR gibt.
Doch es folgte ein schwerer Kater, der damit begann, dass die Botschafter der Nachbarstaaten deutlich den Unmut ihrer Herrscher ob dem aggressiven Vorgehen Venedigs zum Ausdruck brachten (BB ca. 12)....
Heißt das, es gibt Kriegserklärungen der Nachbarn an Euch?
Hm....das kommt erst im nächsten Kapitel. Aber soviel sei verraten: Es brechen kriegerische Zeiten an.....:D
Kurfürst Moritz
03.01.09, 18:33
Ein sehr schöner Beginn des AAR!
Venedig ist ein Land, welches marinetechnisch immer vorne an sein sollte, aber militärisch auch nicht zuweit zurück fallen sollte.
Mal sehen, wie ihr die Geschicke des Landes lenken werdet.
Wir freuen uns schon auf die nächsten Berichte!
Maximilian I.
03.01.09, 22:37
was heist La Serenissima?
bin gespannt wie es weiter geht...
Stupor Mundi
03.01.09, 22:40
Das heißt "die Heiterste" oder "die sehr Heitere".
Stoertebeker
05.01.09, 16:08
Auch von uns Applaus, werter Alchemist. Ein sehr schöner AAR.
Venedigs Position ist nun sehr stark. Allerdings ist der Geldbedarf Venedigs schier unendlich: Schließlich müssen die orthodoxen Ketzer in den griechischen Gebieten konvertiert werden, der Handel verschlingt reichlich Geld, die gierigen Söldner müssen auch bezahlt werden: Wenn Ihr es schaffen könntet, das reiche Mailand der Serinissima einzuverleiben, könnte das Eure Sorgen mildern.
Wie auch immer: Viel Erfolg!
Nebukadnezar
06.01.09, 05:35
Mit 'normal' sinkt der BB zwar schnell, aber Annektionen katholischer Provinzen würde ich unterlassen.
Vasall
Dilplo-Annex.
Man muß die gar nicht alle in einer Allianz haben. Einfach die Italiener vasallisieren und abwarten. Solange Spanien/Frankreich/Aragon da nicht mitmachen ist Nichts ein Problem.
BB kann man dagegen gut verwenden um z.B. Alexandria zu erwerben.
Orthodoxe Provinzen konvertieren und darauf warten, dass ein Event dann Alexandria trifft :)
Eigentlich sollte Venedig doch sowieso alle Cots bei Spielende besitzen, oder? :D
Kapitel III – Kriegerische Zeiten
Nachdem die Aufräumarbeiten der Siegesfeier beendet waren, musste der Doge feststellen, dass die Beziehungen zu den Nachbarstaaten deutlich abgekühlt waren. Der pflichtbewusste Carmagnola hatte währenddessen seine Truppen gesammelt und war nach Korfu aufgebrochen, welches immer noch von 11 000 Aufständischen besetzt war. Er musste jedoch Ende April 1431 eine Niederlage bei der Erstürmung der Insel hinnehmen.
Am 9. August erschütterte die Kriegserklärung Würtembergs und seiner aus mehreren deutschen Kleinstaaten bestehenden Allianz Venedig. Siena stand Venedig treu zur Seite. Der Doge dankte dem Herrn, dass Österreich nicht mehr Mitlied der Allianz war und dass keines der feindlichen Länder Durchmarschrechte durch Österreich oder die Schweiz besaß. So beschränkte sich der Krieg auf die Truppen Würtembergs (7 000) in der Lombardei. Carmagnola war mit dem Hauptheer noch nicht aus Korfu zurück. In Mantua standen lediglich 3 000 neu ausgebildete Infanteristen bereit und Siena sicherte mit ca. 20 000 Mann Emilia. Doch dies störte Würtemberg nicht und zum Schrecken des Dogen konnten 7 000 würtembergische Männer das fast dreimal so starke Heer aus Siena in die Flucht schlagen und Emilia belagern. Die Infanteristen marschierten sodann eiligst in die Lombardei ein und alle hofften auf die Rückkehr Carmagnolas. Im November war es dann soweit: Carmagnola vernichtete mit dem Hauptheer Venedigs (13 000 Mann) die belagernden würtembergischen Truppen vollständig.
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Der Krieg war entschieden. Die Lombardei wurde weiter belagert, während Carmagnola im Mai 1432 einen weiteren Angriff auf das besetzte Korfu startete. Mit einer Finte gelang es ihm das 9 000 Mann starke Heer der Rebellen zu besiegen. Anschließend zeigte er sich gnädig und verschonte die 5 000 Gefangenen. Ein paar Aufständische hatten sich jedoch in der Festung verschanzt, sodass eine Belagerung nötig wurde.
Im Juli 1432 verkaufte der Doge kirchliche Güter um Kanzler in Emilia und Firenze zu finanzieren. Der Papst sah dass anscheinend als absoluten Affront gegen seine Autorität an. Bereits einen Monat später erklärte er mit Aragon und Kastilien im Rücken Venedig den Krieg! Die Lage war schwierig. Siena hatte zum Glück wieder seine Armee auf 25 000 Mann aufgerüstet. Ein kleines venezianisches Heer belagerte immer noch die Lombardei und das Hauptheer Korfu, während dem Papst 30 000 Mann zur Verfügung standen. Per Eilbrieftaube erteilte der Doge Carmagnola den sofortigen Rückkehrbefehl. Auf der Fahrt nach Firenze geriet die Flotte in einen schweren Sturm, bei dem der Heerführer über Bord ging. Der Tod Carmagnolas traf den Dogen und das ganze Volk schwer. Spontan spendeten wohlhabende Bürger Geld für ein würdiges Denkmal.
Als das Hauptheer in Firenze eintraf waren immer noch keine Truppenbewegungen beim Gegner zu beobachten. Der Papst sammelte alle Truppen in Marche bzw. Romagna und wartete anscheinend auf die Unterstützung der Iberer. Um das zu verhindern ließ der Doge die venezianische Flotte vor der Küste patrollieren. Siena nutzte die Passivität und begann Ende des Jahres mit der Belagerung Roms. Im Dezember ergab sich endlich Mailand und der Doge konnte im Januar einen Frieden mit dem deutschen Bündnis aushandeln, indem in die Staatskassen Sienas und Venedigs jeweils 24 000 Dukaten wanderten.
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Im April 1433 stellte die venezianische Flotte im Golf von Taranto eine Flotte der Iberer. Viele feindliche Schiffe wurden in dieser siegreichen Schlacht versenkt und es konnten sogar Karten des Feindes erobert werden. Im August konnte die Flotte des Papstes in der Adria vernichtet werden. Im Oktober riss dem Papst der Gedultsfaden und er schickte all seine Truppen gen Siena. Doch wie im letzten großen Krieg gegen Modena und Toskana konnten die tapferen Soldaten Siena`s trotz Unterzahl den Angriff abwehren.
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Der Doge wollte die Gelegenheit nutzen und schickte sein ca. 13 000 Mann umfassendes Hauptheer zur Belagerung in die Provinz Romagna. Im Dezember hörte man es in allen Städten des Landes: „Rom ist erobert!“. Tatsächlich! Der Doge war außer sich vor Freude. Berauscht und übermütig geworden griff Siena jedoch daraufhin mit 20 000 Mann das verbliebene Heer des Papstes in Marche an. Der Doge sah die Gefahr kommen und schickte 4000 blutjunge Infanteristen nach Siena. Und die dunklen Vorahnungen des Dogen wurden noch übertroffen! Siena verlor kläglich in Marche und der Papst setzte im April 1434 zum Gegenangriff auf Siena an. Nach langem und heftigem Kampf siegten die Truppen des Papstes und belagerten Siena.
Da Korfu immer noch in Rebellenhand war, glaubten nun auch die Bauern in Kreta an ihre Chance und erhoben sich im August zum Aufstand. Die nächste Hiobsbotschaft für den Dogen ließ dann auch nicht lange auf sich warten. Die Flotte hatte geschlafen und Kastilien gelang es 19 000 Mann in Emilia auszuschiffen.
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Die Truppen Sienas waren geschlagen. Aufstände herrschten im eigenen Land. Der Doge erkannte, dass der Krieg zu kippen begann. Am 16. Oktober ergab sich endlich das lange belagerte Romagna, sodass der Doge eiligst, aber noch selbstbewusst, zu Friedensverhandlungen nach Aragon reisen konnte. Dank seines guten diplomatischen Geschicks gelang es ihm die Friedensverhandlung mit einem Gewinn von 150 000 Dukaten abzuschließen. Siena war ob der eigenen Leistung in diesem Krieg so beschämt, dass sie nach der triumphalen Rückkehr des Dogen am 2.2.1435 der Vasallenschaft zustimmten.
Nun konnte der Doge sich endlich den Aufständen auf den Inseln widmen. Die Truppen wurden wieder verstärkt und auf die Aufgabe eingeschworen. Die Tinte unter dem Marschbefehl war noch nicht getrocknet, da überbrachte ein Bote dem Dogen die Kriegserklärung des alten Feindes Genua! Der Doge explodierte förmlich und schleuderte dem unglücklichen Boten den erstbesten Kerzenleuchter an den Kopf. Mit Genua waren die Bretagne, die Schweiz, Köln und Straßburg im Bunde. „Ich glaub nicht, dass die es wagen Genua aktiv zu unterstützen“ grollte er anschließend mit einem wölfischem Grinsen, womit der Doge auch Recht behalten sollte. Die Armee wurde daraufhin in zwei Teile gespalten. Ein Teil sollte die Rebellen bekämpfen und der Rest Genua in die Schranken weisen. Am 1. Oktober erreichte dem Dogen die Kunde, dass die Rebellen auf Kreta die treue venezianische Festungsbesatzung besiegt und damit die komplette Insel eingenommen hat. Trotzdem ließ der Doge erst Korfu belagern, da er Angst hatte, dass die dortigen Rebellen zu einer anderen europäischen Großmacht überlaufen könnten.
Der Krieg gegen Genua verlief reibungslos. Liguria wurde vom Dezember 1435 bis Juni 1438 erfolgreich belagert. In mehreren kleinen Seeschlachten erlitten die Genuesen außerdem empfindliche Niederlagen, so dass sie kurz nach dem Fall Ligurias ihre gesamte Staatskasse von 325 000 Dukaten boten um im Namen ihres gesamten Bündnisses Frieden zu erbetteln (Warscore 28 %). Der Doge hatte genug vom Krieg und willigte ein. Auch der Kampf gegen die Rebellen verlief erfreulich. Nach der Rückeroberung Korfus wurden die Rebellen Kretas im ersten Angriff besiegt. Doch in den letzten Atemzügen riefen sie die Unabhängigkeit Kretas aus. Die Festung auf Kreta wurde endgültig im August 1439 erobert, doch der Doge zögerte das nun unabhängige Kreta zu annektieren. Er hatte dank des Geldes der Genuesen die Beziehungen zu Österreich, Bosnien und Neapel (Militärpräsenz) wieder normalisiert und wollte jetzt nicht alle Bemühungen wieder zu Nichte machen. Die Bevölkerung ächzte langsam hörbar unter der Belastung der Kriege. Außerdem hatte der Doge während der Kriege vergessen wichtige Edikte (Zentra +1) durchzusetzen und wollte deshalb erstmal Ruhe im Land. Und so beschloss er Kreta weiterhin nur zu besetzen und nun eine friedlichere Politik zum Wohle des Volkes zu betreiben.
Stoertebeker
09.01.09, 21:35
Werter Alchemist, einen sehr schönen AAR setzt Ihr uns hier vor. Allerdings schwante uns schon Böses, als Ihr meintet, Korfu zuerst zu belagern: Inseln schließen sich nämlich nie einem anderen Land an. Und Korfu ist, im Gegensatz zu Kreta, wie Ihr nun ja selbst schmerzlich bemerken durftet, kein "Revolter", d.h. Rebellen dort rufen keinen eigenen Staat aus. Welche Provinzen "Revolter" sind, könnt Ihr entweder in der entsprechenden Datei (Revolt.txt) nachschauen, oder daran erkennen, ob diese Provinzen Teil eines Vasallen sind, den Ihr entlassen könnt.
Was die Beziehungen zu anderen Mächten angeht, würden wir uns keine zu großen Gedanken machen. Der Badboy-Wert in Relation zur eigenen Stärke ist sehr viel bedeutender für die Entscheidung der KI, ein Land anzugreifen oder nicht. Mit einer Annexion von Kreta würde Euch sehr viel diplomatischer Spielraum verloren gehen, den Ihr in den sicherlich kommenden Defensivkriegen gut gebrauchen könntet, um Euch Provinzen für 1BB/Stück einzuverleiben.
Egal wie Ihr's anstellt: Euch weiterhin viel Erfolg und uns zügige Updates! ;)
Danke für die lobenden Worte werter Stoertebeker! Ich freue mich solch positive Resonanz von so einem erfahrenem Haudegen in diesen Hallen zu hören! :)
Das Kreta sich unabhängig erklären wird, war mir klar. Dass Inseln sich nicht anderen Nationen anschließen können, wusste ich nicht. Das nächste Problem war, dass ich mindestens 10 000 Mann für die Belagerung Korfu`s brauchte (Stufe 2 Fort) und ich auch erstmal die Rebellen auf Kreta besiegen musste. Da mein General gestorben war hegte ich Zweifel, ob meine Truppen die Rebellen besiegen können....
Zügige Updates wünsche ich mir auch! Das Problem ist halt die liebe Zeit... Ich arbeite so im Schnitt mind. 50h die Woche, hab ne Freundin und ein Hobby (ein Sportliches, neben EU spielen : D)....
Ich kann für dieses WE aber mindestens noch ein Update ankündigen!:D
Das wird aber bei voller Konzentration morgen geschrieben.
Mit hochachtungsvollen Grüßen, Alchemist
Okay, nach nem Kaffee hab ich dann doch noch diesen Abend das neue Kapitel geschrieben..... Es passiert da ja eh noch nicht viel.....
Kapitel IV – Die hohe Kunst der Diplomatie
Was zu diesem Zeitpunkt niemand glaubte: Der Doge leitete mit dieser Entscheidung eine mehr als zwei Jahrzehnte andauernde Epoche des Friedens in Venedig ein! Böse Zungen behaupteten, dass der Doge einfach keine Möglichkeit sah das Territorium Venedigs kriegerisch zu erweitern…
Nun, zu Beginn des Jahres 1440 lies der Doge öffentlich bekannt machen, dass er sich nun wieder auf seine diplomatischen Fähigkeiten besinnen möchte und die Bürger mit friedlichen Zeiten Rechnen dürfen. Sogleich machten sich junge Männer in die Wälder und Sümpfe Moreas auf um diese urbar zumachen, was auch dem Staatssäckel zugute kam (Grundsteuer +1). Im Mai verkündete ein kaiserlicher Bote, dass Byzanz von nun an dem wahren katholischen Glauben folgen wolle. „Was? Die gibt`s noch?“ entfuhr es dem Herrscher. Um den schwer pikierten Diplomaten wieder zu beruhigen fädelte der Doge sofort eine Hochzeit zwischen seiner zweitliebsten Cousine und einem ranghohen Adligen aus Byzanz ein.
Desweiteren berichteten Spione, dass die Allianz zwischen Bosnien und Ragusa Anfang des Jahres 1441 auslaufen würde. „Wir brauchen weitere strategische Allianzpartner, vor allem und besonders auf dem Balkan“ brummte daraufhin der Doge. Da die Fürsten Ragusas überhaupt nicht gut auf den Dogen zu sprechen waren, durfte sich die Herrscherfamilie Bosniens über teuren Schmuck und edle Gewänder freuen, was die Beziehungen beider Länder stetig verbesserte. So kam es nicht überraschend, dass im eiskalten Winter 1441 Bosnien der Allianz von Venedig und Siena beitrat. Ein gutes Jahr später stellte der bosnische Herrscher dem Dogen das Vasallentum in Aussicht. Allerdings wünschte er vorher eine Klärung des Kreta-Konfliktes. Der Doge annektierte daraufhin Kreta, was glücklicherweise an den Königshöfen der Nachbarstaaten für keinerlei Aufregung sorgte.
Im Frühjahr des Jahres 1443 stärkte der Doge die Position und das Ansehen Venedigs durch die Vermittlung von sogenannten Staatsehen mit Frankreich und England. Und auch die Adligen Zyperns waren so erfreut über die Geschenke des Dogen, dass sie eine Tochter aus gutem Hause dem Neffen des Dogen zur Frau gaben.
Im Juli 1444 musste der Doge entsetzt feststellen, dass Neapel die Allianz mit Albanien heimlich aufgelöst und der Allianz von Aragon, Kastilien und dem Papst beigetreten war. Das war die erste große Enttäuschung des Dogen auf diplomatischem Parkett, hatte er doch so gehofft, Sizilien wie Bosnien in sein eigenes Bündnis zu holen. Und es sollten leider nicht die letzten Enttäuschungen des Dogen bleiben….
Doch vorerst konnten die Berater dem Dogen frohe Nachrichten überbringen: Nach Morea konnten nun auch die Anbauflächen auf den Ionischen Inseln durch Rohdung und Sumpftrockenlegung vergrößert werden. So konnten nun in dieser Provinz mehr Menschen ernährt werden, was auch höhere Steuern einbrachte. Die Wissenschaftler verkündetenstolz, dass nun, das nötige Kleingeld vorausgesetzt, Raffernerien gebaut werden könnten (Infra 3).
Das Jahr 1447 endete mit einem unglaublichen Lachanfall des Dogen. Spione hatten ihm gerade berichtet, dass Ak Koyunlu, der Bündnispartner des Osmanischen Reiches, soeben Byzanz annektiert hat. Das Lachen blieb ihm jedoch im Halse stecken, als ihm sein Lieblingsneffe im Frühjahr des Jahres 1448 von seinen Wettschulden erzählte. Der Doge lehnte erbost das Gesuch nach finanzieller Hilfe ab, woraufhin ihm einige Adlige kurz darauf eine schlechte Regierungspolitik vorwarfen (insgesamt Stab -2). Um sich von den internen Querelen abzulenken reiste der Doge an die Höfe von Österreich, Ragusa, Ungarn und Kastilien um erfolgreich alte Staatsehen aufzufrischen und neue zu vermitteln. Die gute Laune bei seiner Rückkehr wurde ihm jedoch sofort von der Nachricht vermiest, dass Neapel nun Vasall von Aragon ist….
Bereits im Frühjahr 1448 hatte der Doge bei einem geheimen Treffen mit seinem Amtskollegen aus Siena erfolglos die Möglichkeit einer friedlichen Annexion Sienas diskutiert. Als Siena im Februar 1449 ein offizielles Annexionsangebot (erneut) ausschlug, brüllte der Doge durch den Audienzsaal: “Wir werden den Bergaffen zeigen, wozu wir fähig sind! Lasst sofort Geld drucken! Ich will in spätestens 30 Monaten eine vollautomatische vorindustrielle Weinpresse in Florenz sehen. Dann werden sie vielleicht die wahre Größe Venedigs erkennen und demütig ihr Haupt vor uns beugen!“ Der ganze Hofstaat dankte dem umsichtigen Schatzmeister, der in den letzten Jahren schon ein paar Dukaten angespart hatte. So konnte bereits vor Fristende am 1. Januar 1452 dem Wunsch des Dogen entsprochen werden.
Doch Siena weigerte sch weiterhin standhaft ein Teil Venedigs zu werden. Sie gingen sogar noch weiter und lösten die Vasallenschaft wieder auf! Und auch Bosnien schlug wenige Tage später die offizielle Annexionsofferte aus und kündigte das Vasallenverhältnis. Als dann auch noch Zypern die mittlerweile 10. Einladung zur Allianz ablehnte und der Landadel gegen die erneute Beschneidung seiner Privilegien aufbegehrte (Zentra +1), war der mittlerweile in die Jahre gekommene Doge dem Herztod nahe. Gerade noch gerettet hatte ihn dann die Nachricht von der erfolgreichen Rebellion in der Lombardei. Die Rebellen konnten das Joch Württembergs abschütteln und erklärten sich nun für unabhängig. Die Lebensgeister des greisen Dogen waren noch einmal erwacht. Er reiste persönlich nach Mailand und unterbreitete das Bündnisangebot, welches bereitwillig angenommen wurde. Bereits zwei Monate später heiratete eine Enkelin des Dogen den Rebellenführer.
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Wenige Jahre später starb der Doge friedlich in seinem Bett an Altersschwäche, worauf Pasquale Malipiero zum Dogen ernannt wurde. Er war ein Tunichtgut, der sich fast 5 Jahre auf seinem Amt ausruhte und seinem ausschweifenden Lebensstil frönte. Im Frühjahr des Jahres 1462 verstarb er unter mysteriösen Umständen und der junge dynamische Cristoforo Moro übernahm das Amt des Dogen. Bei Amtsantritt erlies er sogleich weitere Edikte, die die Macht im Land noch stärker zentral in Venedig bündeln sollte. Unter ihm sollte für Venedig eine neue Epoche beginnen…
Jerobeam II.
10.01.09, 03:33
Sehr, sehr schön. Da bekommt man wieder Lust auf das gute alte EU2. Auch für den erquicklichen Mangel an Stilblüten oder Rechtschreibfehlern gebührt Euch höchstes Lob.
Kapitel V – Krieg auf dem Balkan
Der neue Doge Cristoforo Moro entstammt einer reichen und angesehenen Kaufmannsfamilie. In seinen Kindheitstagen war der adlige Bartolomeo Colleoni sein bester Freund und Spielkamerad. Beide begeisterten sich sehr für die Geschichten und Erzählungen über den großen General Carmagnola. Während sich Cristoforo frühzeitig mehr oder minder gezwungener Maßen den kaufmännischen Geschäften zuwandte, schlug Colleoni, der zweite Sohn eines Adligen aus Bergamo, wie sein Idol eine militärische Laufbahn ein.
So war es dann auch nicht verwunderlich, dass der Doge in seiner zweiten Amtshandlung Colleoni zum Heerführer Venedigs ernannte. Nach dem der Doge sich einen Überblick verschafft hatte, berief er im März des Jahres 1463 eine Versammlung der wichtigsten Würdenträger des Landes ein, die er mit folgenden Worten eröffnete:
„Meine Herren! Die Zeit des Faulenzens ist vorbei! In den letzten 20 Jahren hat sich die Position Venedigs nicht wesentlich verbessert! Das soll nun anders werden! Ich erwarte Vorschläge!“ Als erstes meldete sich der Schatzmeister zu Wort und verkündete, dass Venedig sich aus finanzieller Sicht einen Krieg leisten kann, da die Kassen mit knapp 600 000 Dukaten gut gefüllt sind und am Jahresende ca. 93 000 Dukaten direkt ins Staatssäckel fließen. Auch ein kurzfristiges Gelddrucken könne man sich leisten, da die Monatseinnahmen bei guten 30 000 Dukaten liegen und die Inflation weniger als 3 % betrage. Die Admiräle G. Loredan und Canal verkündeten, dass in den letzten Jahren die Flotte im geheimen und dank der Begeisterung für die Marine kontinuierlich auf 16 Kriegsschiffe und 50 Galeeren ausgebaut wurde und somit eine starke Flotte bereit stehe. General Colleoni bezifferte die Stärke der venezianischen Truppen auf 17 000 Mann Infanterie und 8 000 Kavalleristen.
Daraufhin meinte ein älterer Herr, dass man sich einen Krieg gut überlegen solle, da die außenpolitische Position Venedigs nicht so rosig sei. Der Doge forderte ihn auf das näher zu erklären und der Diplomat sprach: „Wir haben zwar mit Siena im Süden, Mailand im Nordwesten und Bosnien im Nordosten unseres Landes strategisch gut positionierte Verbündete, doch handelt es sich dabei um kleine Staaten mit nur einer Provinz. In Italien dominieren der Kirchenstaat und Neapel dank der Unterstützung Aragons und Kastiliens.
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Die Österreicher sind mit den unglaublich erstarkten Bourbonnais und der Kurfalz im Bunde. Österreich besitzt ein ca. 50 000 Man starkes stehendes Heer und erhebt immer noch Ansprüche auf Istrien! Albanien steht zur Zeit ohne Bündnispartner da. Auf dem Balkan herrscht das Bündnis bestehend aus Kroatien, Ungarn und Ragusa. Die Beziehungen zwischen Ungarn und Kroatien sind jedoch zerrüttet, da Kroatien unlängst Ungarn die Vasallenschaft aufkündigte. Desweiteren ist nun Ragusa Vasall Ungarns und auch der Johanniterorden hat sich dieser Allianz angeschlossen. Ungarn besitzt kein großes stehendes Heer, sollte jedoch in der Lage sein in kurzer Zeit viele Truppen aufzustellen. Also wählt weise werter Doge an wem ihr euer jugendlich erhitztes Gemüt abkühlen wollt!“
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Nachdem der Doge mehrere Minuten dem nun einsetzenden wilden und wüsten Geschrei gelauscht hatte, lies er wieder Ruhe herstellen und sprach: “Ich danke Ihnen für die gute Analyse der Lage und die hilfreichen Hinweise! Ich sehe gute Chancen Krain zu erobern! Die Provinz passt kulturell und religiös gut zu uns. Außerdem gibt es dort Eisen, was wir zur Herrstellung von Waffen benötigen. Ich darf ihnen mitteilen, dass es bereits ein geheimes Abkommen mit Ungarn gibt. Die Ungarn werden ihr Bündnis ehren, jedoch zu gegebener Zeit in einem weißen Seperatfrieden aus dem Krieg austreten. Warum sie dies tun ist geheim und wird die Zeit zeigen. Die einzige Unbekannte in diesem Plan ist das Verhalten der stolzen Bosnier. Ich glaube nicht, dass sie unseren Anweisungen folge leisten. Ich würde ihnen gern den Kosovo zuschanzen um das Gebiet Venedigs um Ragusa zu erweitern.“ Nachdem der Doge geendet hatte und wortlos in Begleitung des grinsenden Colleoni den Raum verlassen hatte, blieben nur noch entgeisterte Würdenträger zurück. War die Versammlung eine einzige Farce gewesen und die Entscheidungen schon längst gefallen?
Dieser Eindruck der Würdenträger wurde durch die schnelle Kriegserklärung des Dogen am 1. Juli 1463 bestätigt. Der Herrscher Ragusas wies die berechtigten Gebietsansprüche des Dogen natürlich zurück und rief seine Verbündeten zu den Waffen. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Doge das Heer um weitere 10 000 Mann aufgestockt. Colleoni befehligte das 20 000 Mann starke Hauptheer, welches in Dalmatien stationiert war, während weitere 16 000 Mann in Istrien auf den Marschbefehl gen Krain warteten. Bosnien konnte 16 000 Mann in die Schlacht werfen, während Ragusa 21 000 Mann und Kroatien 14 000 Mann zur Verfügung standen. Die Flotte wurde halbiert. Eine Hälfte patroullierte in der Straße von Taranto, während die andere Hälfte unter Loredan Rhodos erkunden sollte.
Am 12. August traf die Flotte auf Verbände der Johanniter. Nach wochenlangem Kampf zogen sich die venezianischen Verbände trotz zahlenmäßiger Überlegenheit nach Kreta zurück, da sie durch den Tod ihres Admirals G. Loredan völlig demoralisiert waren. Doch war das ein Pyrrhussieg des Ordens. Bei dieser Schlacht verloren sie den Großteil ihre Flotte und sollten somit in den folgenden Gefechten kein ernsthafter Gegner mehr sein.
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Währenddessen tobte auch auf dem Balkan der Krieg. Venezianische Truppen konnten im August die 3 000 Mann starke Verteidigungsarmee der Kroaten in Krain besiegen und begannen umgehend mit der Belagerung. Colleoni konnte unterdessen den Angriff Ragusas auf Dalmatien abwehren. Die Angreifer verloren dabei 11 000 ihrer 20 000 Mann, während das Blut von 5 000 tapferen Venezianern den Boden tränkte. Colleoni setzte mit seinen verbliebenen 15 000 Mann sofort nach und besiegte das fliehende Heer in Ragusa ein zweites Mal. Die geschlagenen feindlichen Soldaten flohen nach Bosnien und starteten dort die Belagerung, da das Heer Bosniens bei Zagreb die Kroaten vernichtend geschlagen hatte und nun die Stadt belagerte.
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Mittlerweile war der Winter auf dem Balkan eingekehrt und ein völlig erschöpfter Späher berichtete Colleoni, dass sich ein großes Heer aus Ungarn nähere. Die Ungarn hatten binnen weniger Monate 38 000 Mann zusammengezogen und verstärkten nun die Belagerung Bosniens. Ein knappes halbes Jahr später stimmte Ungarn, für die meisten völlig überraschend, einem weißen Seperatfrieden mit Venedig zu und zog sich somit aus allen Kampfhandlungen zurück. Damit war der Krieg entschieden. Im Juli 1464 ergab sich Krain, im August wurden die letzten Truppen Ragusas vernichtet und im Frühjahr 1465 konnten Venedig und Bosnien gemeinsam die Hauptprovinz Kroatiens erobern.
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Unmittelbar danach erhielt der Doge einen unterschriftsreifen Friedensvertrag der Kroaten vorgelegt: Sie unterstellen Krain der Verwaltung Venedigs und zahlen 186 000 Dukaten Reparationen!
Am 4. Juni 1465 brandete einen Meldung wie ein Lauffeuer durch Europa: „Ungarn erklärt dem Osmanischen Reich den Krieg!“ Jetzt verstanden auch die Würdenträger die Andeutung des Dogen und zollten ihm Respekt für sein diplomatisches Geschick.
Nachdem Colleoni Aufständische im Kosovo besiegt hatte begann er mit der Belagerung. Doch die Bosnier verstärkten nicht wie gewünscht die Belagerung des Kosovos. Sie zogen nach Ragusa, sodass sich die Provinz Kosovo im August 1465 Venedig ergab. Der Doge lies daraufhin alle Truppen aus Ragusa abziehen und befahl die Erstürmung von Rhodos. Das sollte jedoch ein Blutbad werden. Trotz mehrfacher zahlenmäßiger Überlegenheit gelang es Colleoni in den folgenden 2 Jahren in 4 Versuchen nie die Insel zu erstürmen. Der Blutzoll der venezianischen Truppen war zu hoch geworden. Nachdem Bosnien Ragusa endgültig erobert hatte, stimmte der Doge gegen Zahlung von 220 000 Dukaten am 6. Juni 1467 dem Friedensvorschlag Bosniens zu.
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Im Frühjahr reiste der Doge durch die Höfe Europas und schloss Staatsehen mit Bourbonnais, Frankreich und England. Dabei erfuhr er, dass die Ungarn mittlerweile Bulgaria, Macedonia und Dobrudja besetzt haben und Smyrna belagern. „Das müsste man doch irgendwie zum Wohle Venedigs nutzen können…“ brummte er in seinem Barte.
Maximilian I.
11.01.09, 14:48
:top:sehr schön, lässt sich gut lesen
Kapitel VI – Der Regentschaftsrat
Kaum war der Doge wieder in Venedig angekommen, erreichte ihm die Nachricht von einem weiteren großen Krieg in Europa: Aragon hatte Frankreich angegriffen! Dieser Krieg sollte nach 5 Jahren mit der Übergabe der Provinzen Languedoc und Provence an Aragon enden. Am Ende des Jahres 1468 musste der osmanische Sultan seine katastrophale Niederlage gegen Ungarn eingestehen und erbettelte gegen Herausgabe von Dobrudja und Bulgaria Frieden. Das Osmanische Reich hatte zwar noch starke Verbündete (Goldene Horde, Ak Koyunlu), lag aber militärisch und wirtschaftlich am Boden, so dass der Doge in den folgenden zwei Jahren Kriegsvorbereitungen vorantrieb. Er verbesserte die Beziehungen zu den mächtigen Ungarn durch Geschenke und eine Staatsehe um sich in dieser Richtung abzusichern. Doch die Ungarn ließen sich nicht beeinflussen und annektierten im Frühjahr 1471 Ragusa, was einen Affront gegen Venedig gleich kam. Außerdem verlegte der Doge die Flotte nach Morea und ließ er 26 000 Mann aufmarschieren, denn die Generäle hatten ihm empfohlen erst eine Landverbindung zum Osmanischen Reich zu schaffen. Dazu sollte in einem schnellen Krieg dem allianzlosen Albanien Hellas abgenommen werden. Am 1. Oktober erklärte der Doge für alle Welt scheinbar grundlos (-3 Stab) Albanien den Krieg. Nur drei Tage später antworteten Genua und seine Verbündeten (Bretagne, Schweiz, Hessen, Köln und Kleve) mit einer Kriegserklärung an Venedig, dem die Bündnispartner Bosnien, Siena und Mailand zu Hilfe eilten. Der Doge hatte 10 000 Mann in Venedig gelassen und beschloss den Krieg gegen Genua den Bündnispartnern zu überlassen und nur im Notfall einzugreifen. Bereits einen Monat später stürzte der plötzliche Tod des Dogen das Land ins Chaos. Er hinterließ ein Machtvakuum im Staat. Diverse Adlige und reiche Kaufleute stritten nun in den folgenden Jahren um die Macht in Venedig, was sich in einer hohen Fluktuation im Dogenamt bemerkbar machen sollte. Die Generäle führten währenddessen erstmal den Krieg gegen Albanien zu Ende. Nachdem die erste Schlacht gegen einen zahlenmäßig gleichwertigen Gegner zu Beginn des Jahres 1472 verloren ging, konnten die albanischen Truppen zwei Monate später in Hellas vernichtend geschlagen werden. Daraufhin wurde das Heer geteilt und Hellas und die Hauptstadt Albaniens gleichzeitig belagert.
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Währenddessen versuchte Mailand mehrmals Liguria zu erobern, doch wurden sie jedes Mal von den Genuesen zurückgeschlagen. Erst ein Großangriff Sienas Ende 1472 machte den Weg für die Belagerung Ligurias frei. Die fliehenden Truppen Genuas belagerten Mantua, wurden aber mit Hilfe von bosnischen Einheiten im Frühjahr 1473 restlos aufgerieben, womit der Krieg entschieden war, da sich die Bündnispartner Genuas nicht blicken ließen.
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Im April waren die führenden Generäle und Admiräle so angewidert von den politischen Zuständen (Mord und Intrigen) in der Hauptstadt, dass sie sich zu einem militärischen Regentschaftsrat mit Sitz in Morea zusammenschlossen. Da sich ihnen auch führende Diplomaten und der Schatzmeister anschlossen, waren sie voll handlungsfähig. Als erste Amtshandlung diktierten sie im August 1473 Albanien einen Frieden, der Venedig Hellas und die Vasallenschaft Albaniens einbrachte. Anschließend beschnitten sie den regionalen Fürsten die Privilegien (Zentra +1) und hoben neue Truppen in Morea, Hellas und den Ionischen Inseln aus. Im August 1474 beschloss der Regentschaftsrat den Plan des alten Dogen umzusetzen und erklärte dem Osmanischen Reich und seinen Verbündeten (Goldene Horde, Ak Koyunlu) den Krieg. Siena und Mailand folgten dem Regentschaftsrat. Lediglich Bosnien widersetzte sich, trat aber nach kurzem Zögern der Allianz doch wieder bei. Der Plan des Regentschaftsrates war mit einer zahlenmäßig überlegenen Flotte den Bosporus zu blockieren und den europäischen Teil des Osmanischen Reiches und Thrace von Ak Koyunlu zu erobern. Doch die wenig kampferprobte Flotte musste zu Beginn des Krieges einige Niederlagen aufgrund mangelnder Moral einstecken, was den Generälen den Schweiß auf die Stirn trieb, da so immer neue Truppen des Feindes übersetzen konnten. Doch das Heer in Macedonia konnte alle Angriffe abwehren und gleichzeitig die Belagerung aufrecht halten. Nach und nach erlangte die Flotte Venedigs doch die Kontrolle über den Bosporus, da die feindliche Allianz die Verluste aus ihren Pyrrhus-Siegen nicht ersetzen konnte und so Schritt für Schritt aufgerieben wurde.
Während der Krieg tobte, erreichten weitere wichtige Neuigkeiten den Rat. Im August 1474 bestieg Caterina Cornero in Zypern den Thron und schloss einen Vasallenvertrag mit Venedig. Kroatien und Ungarn wollten die Situation nutzen und erklärten Bosnien den Krieg. Wie Siena und Mailand sah der Rat keine Möglichkeit einen Krieg an zwei Fronten durchzustehen und versagte Bosnien die Unterstützung. Bosnien wurde erwartungsgemäß im Sommer 1475 von Ungarn annektiert. Die Allianz mit Siena und Mailand wurde sogleich neu geknüpft. Siena hatte mittlerweile Liguria erobert. Die Bretagne sah ein, dass der Krieg verloren war und bot 378 000 Dukaten für ein schnelles Ende der Kampfhandlungen. Das war ganz nach dem Geschmack der Generäle, konnten so doch dringend benötigte neueTruppen ausgehoben werden.
Nachdem Macedonia erobert wurde und der Bosporus unter Kontrolle war, stieß das Heer im Frühjahr 1476 nach Thrace vor und schlug die Verteidiger in die Flucht. Nach wenigen Monaten Belagerung ergab sich Konstantinopel (Oktober 1476) und ein Teil des Heeres begann mit der Belagerung Rumelias. Im Mai 1477 erbat Ak Koyunlu einen Seperatfrieden und bot dafür die Provinz Thrace. Der Bote hatte das Friedensangebot kaum vorgelesen, da war die Tinte unter dem Vertrag schon trocken.
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Zwei Monate später ergab sich die Provinz Rumelia, womit der europäische Teil des Osmanischen Reiches vollständig erobert war. Während die Osmanen keine Truppen mehr aufbieten konnten, waren in Smyrna immer noch 15 000 der Goldenen Horde stationiert. Diese konnten jedoch mit einer List besiegt werden: Mehr als 20 000 Mann versteckten sich im Hinterland und nur ein kleines Heer bewachte Konstantinopel. Während eines Sturmes gab die Flotte den Bosporus frei. Kaum war der Sturm beendet setzten die feindlichen Truppen über und wurden in der gestellten Falle vollständig vernichtet. Nun stieß das Heer Venedigs ins osmanische Kernland vor und begannen mit der simultanen Belagerung von Smyrna, Anatolia, Kastamon und Angora. Als im November 1479 über allen Provinzen das Banner Venedigs wehte, stimmte der Sultan dem Friedensvertrag zu. Rumelia, Macedonia und 100 000 Dukaten gingen in den Besitz von Venedig über.
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Lediglich die Goldene Horde als Allianzführer weigerte sich Frieden zu schließen. Erst im April 1481 gaben sie ihre starre Haltung auf und stimmten einem Weißen Frieden zu. Die Entbehrungen und der Verlust zahlreicher Söhne und Ehemänner in 7 Jahren Krieg waren zuviel für die Bevölkerung in den Kriegsgebieten und so musste der Regentschaftsrat schweren Herzens als letzte Amtshandlung nacheinander Rebellionen in Ionia, Morea und Macedonia gewaltsam niederschlagen.
In der Zwischenzeit hatte ein junger Adliger Namens Giovanni Mocenigo den Machtkampf in Venedig gewonnen und war bereits seit 4 Jahren Doge. Unter seiner Regie hatte sich die Lage beruhigt und Ordnung war wieder eingekehrt, so dass sich der Regentschaftsrat im Dezember 1482 nach langem Zögern wieder auflöste und dem neuen Dogen die Treue schwor. Der Doge war ein kluger Mann und er erkannte die Leistung des Rates. Das Osmanische Reich war besiegt und äußerst reiche Provinzen (Macedonia, Thrace) wurden gewonnen. Er belohnte im Mai 1484 verdiente Mitglieder des Rates und ernannte sie zu Marschällen von Venedig, Thrace und Macedonia (Infra 4).
Doch der Doge erkrankte daraufhin bald schwer und bereits 1485 übertrug er das Amt des Dogen aus gesundheitlichen Gründen an die Familie Barbango. Die Voraussetzungen für eine glorreiche Zukunft Venedigs waren gelegt. Venedig hatte zwar einen schlechten Ruf (BB ca. 20), war jedoch finanziell (134 Dukaten Direktsteuer; ca. 40 Dukaten Monatseinkommen) und technologisch gut aufgestellt. Die Flotte umfasste 16 Kriegsschiffe, 40 Galeeren und 6 Frachter und das stehende Heer bestand aus je 18 000 Mann Infanterie und Kavallerie.
Kurfürst Moritz
21.02.09, 16:38
Der Feldzug gegen die Osmanen ist Euch wirklich gut gelungen, werter Alchemist!
Mit der Mischung aus Erzählung und Bildern bin ich auch sehr zufrieden.
Ich freue mich schon sehr auf die nächste Fortsetzung.
Stoertebeker
21.02.09, 16:40
Es geht weiter, wie schön! :)
Nicht schlecht, Herr Specht. Ihr geht nach unserem Geschmack zwar etwas verschwenderisch mit Eurem Badboy um, aber es scheint sich ja zu lohnen: Thrakien ist eine tolle Provinz, die die militärische Schlagfertigkeit Venedigs ordentlich erhöhen sollte.
Wann gedenkt Ihr denn die Ungarn zu vernaschen?
Hm...ich muss gestehen, dass ich schon 100 Jahre weiter gespielt habe.:)
Mal schauen, morgen steht erstmal die Steuererklärung an. Wenn ich dann noch 2 Stündchen Zeit finde, gibt`s morgen schon ne Fortsetzung. Ansonsten wird`s leider erst in 14 Tagen.... :mad:
Eins kann ich schon verraten: Den Ungarn ging`s an den Kragen! :D
Ok Ok, ich bin ziemlich brachial vorgegangen. Aber die Gelegenheit war zu günstig und Macedonia und Thrace sind echt Hammer-Provinzen, besondes wenn man die erst konvertiert hat...:D
Kapitel VII – Die ungarischen Kriege
Bereits im Jahre 1486 ging das Dogenamt aufgrund eines Reitunfalls von Marco auf Agostino Barbango über. Die Familie Barbango war eine typische venezianische Kaufmannsfamilie. So war das primäre Ziel Agostino`s die Stärkung der Wirtschaftskraft des Landes. Er hatte den Wert von Marschällen erkannt und wusste auch um die Vorteile eines religös geeinten Staates. Also startete er ein großes Konjunkturprogramm! Es wurde Geld für die Ernennung weiterer Marschälle in Istrien, Dalmatien, Kreta, Hellas, Morea, Korfu und den Ionischen Inseln gedruckt. Des Weiteren beantragte er beim Papst Geistliche, die die orthodoxen Bevölkerungen in Kreta, Mazedonien, Morea und den Ionischen Inseln zum katholischen Glauben bekehren sollten. Bei dieser Gelegenheit erfuhr er, dass die Bevölkerung Thrakien bereits 1481 zum wahren Glauben übergetreten sei. Außerdem verfügte der Doge, dass sämtliche Einnahmen in die Erforschung neuer Handelstechnologien investiert werden sollten.
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Auf diplomatischer Ebene verbesserte er mit Erfolg die Beziehungen zu den Bündnispartnern Mailand und Siena. Während Siena eine Vasallisierung kategorisch ablehnt, akzeptierte Mailand am 14. Februar 1489 die Vasallenschaft. Weitere diplomatische Erfolge in dieser Zeit stellten die Aufnahme Neapels in die Allianz und die Annexion Zyperns dar.
Es folgte eine Periode des Friedens, in der der Doge die Früchte seiner Arbeit ernten durfte: Mazedonien und die Ionischen Inseln nahmen den wahren Glauben an (1496/97). Es wurden Neuerungen im Handel eingeführt (1494, Handel 4) und innerpolitische Reformen führten außerdem zur Bündelung der Macht in Venedig (Zentra +1).
An einem kalten Wintermorgen 1497 zerstörte die Nachricht von der Kriegserklärung Mailands an den Papst die friedliche Idylle. Der Papst war mit Ungarn, dem Johanniterorden und Würzburg verbündet. Während der Papst über 40 000 Mann verfügte, war der Krieg für die Ungarn sehr überraschend gekommen und sie mussten erst großflächige Rekrutierungen starten. Der Doge hoffte, dass Siena (24 000 Mann), Mailand (25 000 Mann) und Neapel (31 000 Mann) mit dem Papst alleine fertig würden und wandte seine ganze Aufmerksamkeit den Ungarn zu, die mittlerweile Kroatien annektiert hatten.
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Da der Doge in weiser Voraussicht ein paar Regimenter an der Grenze zu Ungarn stationiert hatte, konnte gleich losgeschlagen werden. Die Flotte Ungarns wurde noch im Dezember vor Kreta vernichtet. An Land waren die Ungarn sofort in die defensive gedrängt, so dass sich bereits 16 Monate später Dobrudja und die Wallachei in venezianischer Hand befanden und Odenburg, Kroatien sowie Bulgarien unter Belagerung standen.
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Ungarn zog nochmal alle Truppen zusammen und es kam am 11. Juli 1499 zur Schlacht um Serbien. Die venezianischen Truppen siegten glorreich, der Widerstand der Ungarn war somit gebrochen und sie begannen um Frieden zu betteln.
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Währenddessen hatten die Bündnispartner Venedigs den Papst vernichtend geschlagen. Der Doge wollte jedoch keine Gebietsgewinne für Mailand und schloss als Allianzführer einen Seperatfrieden mit dem Papst, der der Allianz 100 000 Dukaten an Reparationen einbrachte.
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Am 1. Juli 1500 stimmte der Doge folgenden Frieden mit Ungarn zu: Kroatien an Mailand, Bulgarien und Bosnien an Venedig und 100 000 Dukaten an Reparationen, womit die Position Venedigs auf dem Balkan wesentlich gestärkt wurde. Das vom Krieg gebeutelte Ungarn wurde anschließend von schweren Rebellionen erschüttert, denen es hilflos ausgeliefert war. Infolgedessen spaltete sich der Kosovo ab und ging zu Albanien.
Neapel, anscheinend immer noch berauscht von den Erfolgen, erklärte im November 1502 dem Osmanischen Reich den Krieg. Mailand und Siena lehnten dankend ab. Während Mailand davon überzeugt werden konnte der Allianz wieder beizutreten, schlossen sich die Verräter aus Siena umgehend dem Erzfeind Genua an. Der Krieg endete nach knapp 3 Jahren mit einem weißen Frieden. Unmittelbar nach Kriegsende konnte der Doge den Herrscher Mailands überreden sich zur Ruhe zu setzen und das Land in Venedigs Hände zu geben. Nun fühlte der Doge sich stark genug Ungarn in einem zweiten Krieg vernichtend zu schlagen. So wurden in den folgenden 10 Jahren die Kriegsvorbereitungen vorangetrieben. Der Doge vergaß aber auch nicht seine Herkunft und setzte nebenbei seine Politik des wirtschaftlichen Aufschwungs fort. Die Bevölkerung in Korfu erkannte 1514 den wahren Glauben. Lediglich auf Kreta verweigerte man sich standhaft allen Bekehrungsversuchen. Des Weiteren wurde staatliche Restriktionen des Handels zurückgeschraubt (Freihandel +1). Auf diplomatischer Ebene versuchte der Doge vergeblich Neapel zu vasallisieren.
Am 1. März 1516 waren die Kriegsvorbereitungen abgeschlossen. Da Ungarn in keiner Allianz war, beschloss der Doge, dass es nur fair sei, wenn Venedig auch allein kämpft. Venedig konnte 93 000 Mann aufbieten und Ungarn laut etwas unsicheren Spionageberichten ca. 40 000 Mann.
An dieser Stelle Auszüge aus den Berichten des venezianischen Heerführers an den Dogen:
„Mein Herr! Wir sind sofort nach Pest, Serbien und Dobrudja vorgerückt. Je 8 000 Mann bleiben in Dalmatien und Bosnien um die in Ragusa stationierten Truppen Ungarns in Schach zu halten…
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...Wir kommen gut voran! Unsere Truppen sind aus den ersten Kämpfen stets siegreich hervorgegangen. Mittlerweile konnten wir die Belagerungen auf die Provinzen Banat und Wallachei ausweiten. Die Ungarn sammeln sich in Odenburg…
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…Wir mussten eine bittere Niederlage in Krain hinnehmen. Die Provinz wird jetzt belagert. In Istrien werden Truppen gesammelt um die Belagerung zu sprengen. Die Stadt Belgrad hat die Tore geöffnet, womit wir nun die Kontrolle über Serbien besitzen. Die Provinz Transylvannien wir nun von uns belagert…
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…Der Krieg macht gute Fortschritte! Wir kontrollieren nun zusätzlich die Wallachei, Dobrudja und Banat. Wir stoßen auf die Hauptstadt vor und belagern z. Z. Maros. In Kürze beginnt der Angriff auf Krain…
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…Der Sieg ist uns kaum noch zu nehmen. Die Ungarn sind aus Krain vertrieben. Die Provinzen Pest und Transylvannien sind fest in unserer Hand. Ragusa und Odenburg werden nun belagert…
…Die feigen Hunde verschanzen sich mit 20 000 Mann in den Bergen Carpathia`s. Außer der Hauptprovinz Magyar ist ganz Ungarn von uns besetzt. Sollen wir Carpathia stürmen? Das würde einen hohen Blutzoll verlangen…
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…Der Sieg ist unser! 37 000 tapfere Soldaten haben die letzte Provinz gestürmt und die Truppen Ungarns restlos aufgerieben… (März/1520)
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Nach genau 4 Jahren endete der Krieg mit einem in allen Belangen glorreichen Sieg Venedigs. Die Friedensverhandlungen waren zäh. Erst am 4.11.1520 willigte Ungarn ein. Ungarn wurde Vasall und trat Dobrudja und Serbien an Venedig ab. Die Siegesfeiern waren gigantisch und dauerten 2 ganze Monate. Leider hatte der in die Jahre gekommen Doge das Feiern etwas übertrieben. Er fing sich in eine schwere Lungenentzündung ein und erlag dieser im Juni 1521.
Kapitel VIII – Verrat!
Dem neuen Doge Antonio Grimani war aus gesundheitlichen Gründen keine lange Amtszeit vergönnt. Jedoch konnte er in seiner knapp 2-jährigen Amtszeit entscheidende militärische Reformen (Stufe 7 und 9) durchführen. Des Weiteren ließ er wieder verstärkt venezianische Händler in die Handelszentren Europas schicken, da dafür während des letzten ungarischen Krieges kein Geld vorhanden war.
Sein Nachfolger wurde 1523 Andrea Gritti, der fast 15 Jahre die Geschicke der Republik lenken sollte. Der neue Doge startete gleich ein Konjunkturprogramm nach dem Vorbild des ehemaligen Dogen Agostino Barbango und ließ die staatlichen Münzpressen im Akkord arbeiten. Mit dem Geld finanzierte er sogleich Geistliche, die den katholischen Glauben in jeden Winkel der Republik tragen sollten. Seine Politik war sehr erfolgreich. In den Jahren 1529 bis 1531 traten nacheinander die Provinzen Dobrudja, Rumänien, Griechenland, Bulgarien und Zypern zum wahren Glauben über. Lediglich die Bevölkerung von Kreta machte noch immer Probleme.
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Auf diplomatischer Ebene gelang dem Dogen im November 1526 die Vasallisierung Neapels. Seine Bemühungen den Johanniterorden enger an die Republik zu binden schlugen hingegen völlig fehl. Trotz großer Investitionen war nicht einmal eine Staatsehe vermittelbar.
Innenpolitisch schlug der Doge einen harten Kurs ein. Bauernaufstände in Bosnien (Stab -2), Kroatien und mehrmals in Kreta (gescheiterte Konversionen) wurden von ihm gnadenlos niedergeschlagen. Unzufrieden und aufrührerische Handwerker lies er hinrichten.
Außenpolitisch musste der Doge mit ansehen, wie Österreich immer stärker wurde. Erst annektierten sie 1525 Sachsen und nur ein Jahr später erbte der österreichische Monarch ganz Böhmen. Außerdem hatte Österreich durch cleveres Heiraten schon eine Verbindung zum ungarischen Herrscherhaus hergestellt. Der Doge erkannte, dass Österreich kurz- oder mittelfristig zur Gefahr für die Republik werden würde und so investierte er viel Geld in Ungarn. Sein Plan ging auf. Die Beziehungen zum erzwungenen Vasallen Venedigs wurden so gut, dass im Jahre 1537 Ungarn mit allen Konsequenzen (gegenseitige Militärpräsenz) in der venezianische Allianz beitrat. Der Doge sah nun Venedig gewappnet für weitere Expansionen und ließ am Ende des Jahres 1538 einen umfassenden Lagebericht von seinem Beraterstab anfertigen. Die wesentlichen Aspekte seien hier kurz zusammengefasst:
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Forschung: Land 9, Marine 5, Handel 5, Infra 4
Finanzen: monatliches Einkommen beträgt 85 Dukaten (39 Steuern/15 Produktion/31 Handel), Direktsteuer 268 Dukaten, Inflation 7,4%
Militär: 48 000 Infanterie, 32 000 Kavallerie
Außenpolitik: Venedig ist im Bündnis mit Neapel und Ungarn.
Eine Allianz aus dem Osmanischem Reich, Goldene Horde, Ak Koyunlu, Sibirien und Nogai herrscht jenseits des Bosporus. Siena und der Papst sind mit mehreren deutschen Kleinstaaten verbündet. England hat große Besitztümer in Frankreich erlangt und ist z. Z. allianzlos. Spanien und Aragon dominieren das westliche Mittelmeer und die iberische Halbinsel. Frankreich musste große Gebietsverluste hinnehmen und ist mit Portugal, Schottland und der Schweiz verbündet. Österreich ist im Verbund mit Würzburg, Mecklenburg, Altmark, Preußen und Münster Hegemonialmacht in Mitteleuropa
„Nun gut! Österreich muss Einhalt geboten werden! Außerdem täte das Gold der Steiermark Venedig auch ganz gut“, rief der Doge nach Vorlage des Berichts aus. Und die Kriegsvorbereitungen begannen….
An einem kalten Wintermorgen 1440 wurde der Doge tot in seinem Bett gefunden. Da die Kriegsvorbereitungen kurz vor dem Abschluss standen, wurde er ohne weitere Untersuchungen schnell feierlich bestattet und Pietro Lando zum neuen Dogen ernannt. Eine Voraussetzung seiner äußerst schnellen Ernennung war der Eid, die Pläne des letzten Dogen fortzuführen. Und so erklärte er unter dem empörten Aufschrei der restlichen Welt (Stab -3) am 1. März 1540 Österreich den Krieg.
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Österreich hatte keinen Verdacht geschöpft und demnach auch nur wenige Truppen an der Grenze zu Venedig stationiert. So konnten 30 000 Venezianer ohne Widerstand von Odenburg aus nach Wien vorrücken. Eine Erstürmung der Hauptstadt konnten die tapfer kämpfenden Bürger Wiens verhindern. Ein weiteres 30 000 Mann starkes venezianisches Heer begann nach einem kleineren Scharmützel mit der Belagerung der Provinz Schweiz. Für die Belagerung überflüssige Truppen fielen in Tirol ein und begannen dort im Mai mit der Belagerung. Nach knapp drei Monaten hatte sich die Allianz Österreichs sortiert und begannen geordneten Widerstand zu leisten. So unterlagen bereits im Juni die Belagerer Tirols einem Heer aus Würzburg und mussten sich ins venezianische Kernland zurückziehen.
Am 23. Juli erreichte den Dogen eine unfassbare Nachricht. Der Vasall und Bündnispartner Ungarn hatte sich nach dem Tod seines Monarchen den Österreichern angeschlossen, da kein ungarischer Thronerbe vorhanden war. Somit kämpften nun plötzlich die ungarischen Truppen gegen Venedig! „Wie kann das sein? Verrat!“ brüllte der Doge. Während der Doge noch tobte, reagierte die militärische Führung geistesgegenwärtig und schickte Truppen in die neuösterreichischen Provinzen Pest und Odenburg. Ende des Jahres 1540 gelang es preußischen Truppen ins venezianische Kernland vorzustoßen und Venedig zu belagern. Jedoch waren sie zu schwach und konnten leicht in die Flucht geschlagen werden. Im Januar 1441 scheiterte ein weiterer Angriff Venedigs auf die Steiermark kläglich, diese Scharte konnten die Generäle jedoch mit der Eroberung der Provinz Schweiz auswetzen. Drei Monate später waren die venezianischen Truppen nun auch in der Steiermark erfolgreich und begannen mit der Belagerung. Währendessen stand die Belagerung Wiens kurz vor dem Abschluss, jedoch war das Belagerungsheer durch ständige Angriffe der österreichischen Armee stark geschwächt. Von den ehemals 30 000 Mann tränkte das Blut von 19 000 tapferen venezianischen Soldaten und ungezählten Österreichern die Äcker vor Wien. Am 5. Juni 1441 weht dann endlich die Flagge Venedigs über Wien.
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Die Freude beim Dogen währte jedoch nicht lange. Nur einen Monat später wurden die plündernden Truppen Venedigs in Wien überrascht und fast vernichtet. Ein zeitgleicher weiterer Rückschlag ereilte Venedig in der Schweiz, wo 65 000 Mann aus Mecklenburg die Besatzungstruppen Venedigs vernichtend schlugen und die Belagerung der Provinz begannen. Das Jahr endete aber mit Erfolgsmeldungen für den Dogen: Es konnten erstmals Truppen nach Salzburg vorrücken und die Stadt belagern. Die Provinzen Pest und Odenburg wurden erobert. Im Januar 1542 wurde in der Po-Ebene eine durchgebrochenes österreichisch würzburgisches Heer gestellt und vernichtend geschlagen. Während Venedig den Tod von 3 000 Soldaten zu beklagen hatte, bedeckten 15 000 Soldaten des Gegners das Schlachtfeld.
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Im April konnten die Österreicher Wien zurück erobern. Doch der Doge hatte Truppen im eroberten Odenburg gesammelt und konnte bereits im Mai wieder die Belagerung Wiens aufnehmen. Das Belagerungsheer war stark genug um zahlreiche Angriffe in den folgenden Wochen und Monaten abzuwehren. Während die Schlacht um Wien tobte, konnte die Steiermark sowie Salzburg endgültig erobert werden (Sommer 1542), während Mecklenburg die Schweiz für Österreich zurück eroberte, danach überraschender Weise seine Truppen von der Front wieder abzog. Als am 21. Januar erneut das Banner Venedigs über Wien wehte, war die Moral der Österreicher gebrochen, obwohl zeitgleich die Belagerungstruppen Venedigs in der Steiermark vernichtend geschlagen wurden.
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Der Krieg endete nach 3 Jahren mit dem Vertrag von Wien, indem sich Österreich von den Provinzen Ragusa und Steiermark trennt.
Der Doge konnte seinen Erfolg leider nicht mehr lange genießen. Nachdem er Kanzler und Marschälle für die neuen Provinzen ernannt hatte, verstarb er am 12. November 1545 friedlich in seinem Bett.
Stoertebeker
08.03.09, 00:25
Schick, wirklich schick, werter Alchemist.
Venedig scheint seinen Bedeutungsverlust als Umschlagsplatz für den levantinischen Handel durch eine Umschulung auf blobbende Landmacht auszugleichen.
Außerdem ist es schön, in einem AAR Formulierungen wie "eine Scharte auswetzen" zu lesen. :)
Erlaubt uns dennoch eine Frage: Wie hoch ist eigentlich Euer BadBoy?
Und eine Anmerkung: Hättet Ihr unseren Shared-Game-AAR aufmerksam verfolgt, so hättet Ihr Euch die Ungarn-Überraschung sparen können. :tongue:
Bad-Boy??? Was isn das? :D
Nee, der liegt bei ca. 17, also alles noch save! Wieso blobbende Landmacht? Das sind doch bisher (fast) alles Gebiete mit von mir akzeptierter Kultur! Also stehen die mir rechtmäßig zu! :cool:
Hm...ich will nicht zuviel verraten, aber den Rest Italiens verleibe ich mir etwas friedlicher ein.
Eigentlich hab ich alle AAR`s gelesen.... Muss ich übersehen haben. Kann man das Event denn gar nicht aufhalten? Die Ungarn waren mein Vasall und mit mir im Krieg gegen Österreich!
Stupor Mundi
08.03.09, 11:54
Man kann unseres Wissens so ein Event ausnutzen, indem man vorher dem zu erbenden Land den Krieg erklärt und einige Provinzenz besetzt. Die sollte man dann bei Erbfall erhalten.
Hmm...jetzt wo ihr es sagt, fällt's mir wieder ein, dass ich von dieser Begebenheit (oder besser Bug im Spiel) schon gelesen habe. Naja, kleine Schwächen der KI ausnutzen ist ja für mich OK, aber so`n riesen Bug im Spiel mag ich nicht unbedingt ausnutzen. Das mindert für mich den Spielspaß.
Trotzdem Danke für den Tipp!
Kleiner Tip egal wieviel Geld du in den Johaniterorden oder dem Papst reinsteckst die schließen keine Staatsehen...
Wo sollen da auch die Weiber zum heiraten herkommen, und selber dürfen sie sich auch keine nehmen ;)
Ofiziell zumindest nicht...
Thanx! Das mit dem Papst wusste ich schon, aber dass die Johanniter auch so enthaltsam sind...:D
Huhu,
also erst mal find ich den AAR super Intressant und toll, besonders deine Leistungen die du schon mit Venedig volbracht hast :)
Was ich total toll finde, dass du vor den Türken Thrace erobert hast und dabei natürlich die Griechische Kultur erhalten hast ^^
Aber weswegen ich hier schreibe :), wo bleibt ein Update ^^
LG,
Jasmin die Gräfin
Erstmal danke für dein Lob! :)
Mein Chef mag leider keine Updates! :mad: Meine letzten WE`s bestanden aus dem Vorbereiten von Vorträgen, Schreiben von Abstracts... Tja und irgendwann will man ja auch ein bisschen Zeit mit seiner Freundin und Freunden verbringen. Aber das 1. Mai-Wochenende ist ja lang! :) Ich denke, dass ich da ein bissl Zeit für die Fortsetzung haben werde.
Stoertebeker
24.04.09, 20:52
Erstmal danke für dein Lob! :)
Mein Chef mag leider keine Updates! :mad: Meine letzten WE`s bestanden aus dem Vorbereiten von Vorträgen, Schreiben von Abstracts... Tja und irgendwann will man ja auch ein bisschen Zeit mit seiner Freundin und Freunden verbringen. Aber das 1. Mai-Wochenende ist ja lang! :) Ich denke, dass ich da ein bissl Zeit für die Vortsetzung haben werde.
Es scheint uns, als wären Euch ein wenig die Prioritäten verrutscht, werter Alchemist. ;)
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