Schweiz, ein Paradies, doch keiner will hin

[Der junge Fritz]

So, ich stelle mir mal wieder die Frage, wie locke ich Leute in mein Land?

1. Arbeit: Rohstoffarbeitsplätze sind zu über 90% nicht besetzt!
Fabrikarbeitsplätze sind zu 50 % nicht besetzt!
2. Politik: Liberales System
alle Politischen verbesserungen sind mind. auf Stufe 1 oder 2 aktiv!
3. Steuern alle unter 20%, Zoll sehr gering!

Und keiner will zu mir!
Was muss ich tun?

[sheep-dodger]

Korea erobern und auf Binnenwanderung hoffen ;)

[McMacki]

nein schweiz ist europa. Nach Europa wandern geht nicht. Außerdem wandern bauern und arbeiter sehr sehr ungern, eigentlich nie. Es bleiben also nur noch die Handwerker und die Beamten. Also braucht ihr erstmal fabrikplätze. Bane hatte letztens nen schönen Link, den ich leider verloren habe. ABer da stand drin, was man für Wanderung alles braucht. An sich ist es aber schwer als Europäer Auswanderer anzuziehen

[Bane]

Lass es lieber mit der Einwanderung. Es ist sehr schwer Leute nach Europa zu bekommen, aber nicht unmöglich. ABER: Selbst wenn man das schafft, dass was kommt wird es nicht soviel sein wie man benötigt.

Den Link habe ich übrigens immernoch, jedoch sind die Zahlen dort und die Wertigkeiten mit Vorsicht zu genießen:
http://www.paradoxian.org/vickywiki/index.php/POP_Activity_Guide


Die wichtigsten Punkte zusammengefasst:
Demokratie
!Volle Bürgerrechte!
Liberale Partei (nicht sooo wichtig, aber dennoch hilfreich)
Pluralität über 50
[i]bessere Reformen wie die anderen potenzielle Einwanderungsländer[i]
Pluralismus (Religion, aber auch eher kleiner Effekt)

[Hemothep]

Ist zwar nie beeendet worden, aber die Millionenstädte in Sachsen zeigen, dass das Konzept funktioniert: klick Mich! (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=14697)

[Montesquieu]

Ist zwar nie beeendet worden, aber die Millionenstädte in Sachsen zeigen, dass das Konzept funktioniert: klick Mich! (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=14697)

Aber das waren doch Wanderungen innerhalb deines Landes oder nicht? Wenn die Schweiz halb Europa erobert, dann wandern die Leute auch geschwind in freie Fabriken.

[Der junge Fritz]

Aber ich bin doch Neutral, ich will nur die Leute zu mir Locken!!

[Bane]

Da sind es aber auch volle Sozialreformen und Küste.
Außerdem kann die Einwanderung sehr variieren in jedem Spiel, da die Leute auch erstmal Auswandern müssen...

[Der junge Fritz]

Ist Küste ein Einwanderungsgrund / Voraussetzung?

und Wenn ja, ist eine Unterbrochenes Land ein Migrationshindernis?

[Morenga]

Aber ich bin doch Neutral, ich will nur die Leute zu mir Locken!!

Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Alleine durch gute Innenpolitik werdet Ihr es als europäische Nation niemals schaffen, nennenswerte Einwanderung zu aggregieren. Einwanderung hängt grundsätzlich von zwei Faktoren ab:

1.
Es muss irgendwo jemand auswandern. Das klingt trivialer, als es tatsächlich ist. Denn Auswanderung in nennenswertem Umfang findet nur statt, wenn irgendwo in Europa etwas ziemlich faul ist. Das kann etwa durch Events bedingt sein. So wandern nach den 48er-Revolutionsevents in den deutschen Kleinstaaten große Bevölkerungsteile ab, oder viele Orthodoxe nach den Balkanevents der Osmanen. Ein anderer Treiber für Unzufriedenheit und Auswanderung sind auch Krisen und Kriege. Liegt Russland etwa nach dem Krimkrieg am Boden, kann man auch von dort einiges an Auswanderung erwarten.
Insgesamt gilt: Geht es den anderen Europäern schlecht, könnt Ihr ein Plus an Einwanderern erwarten. Das bedeutet, dass eine höhere KI-Aggresivität, aber auch eine niedrigere Schwierigkeitsstufe mehr Einwanderung generiert. Denn bei niedrigerem Schwierigkeitsgrad hat die KI mehr innere Probleme und industrialisiert langsamer. Generell ist zu sagen: Ab der Phase der Spätindustrialisierung (also spätestens ab ca 1880) hat die KI zumindest bei mittlerer Schwierigkeit Wirtschaft und Bevölkerung ihrer Länder so weit im Griff, dass kaum mehr ausgewandert wird. Darauf habt Ihr leider keinen Einfluss.

2.
Die Auswanderer müssen bei Euch einwandern. Zumindest darauf habt Ihr mit Eurer Innenpolitik einen gewissen Einfluss. Bane hat die wichtigsten Punkte bereits genannt.

- Demokratie und volle Bürgerrechte sind Grundvoraussetzung und verstehen sich von selbst.

- Der Grad an Pluralität ist sehr wichtig, da man auf diesen aus dem Spiel heraus nur wenig Einfluss hat. Wichtig hier ist, dass man bei den Events immer die Option mit der Pluralitätssteigerung nimmt. Zentral hier ist die Kulturtechnologie 'ideological thougth': Diese triggert abhängig von den Ideologie der regierenden Partei eine Reihe von 'Erfindungen', welche die Pluralität entweder um 5 Prozentpunkte verringern (z.B. 'Traditionalism' und 'Political Religion', wenn eine konservative Regierung an der Macht ist) oder um 5 Prozentpunkte erhöhen (z.B. 'Individualism' und 'Rattionalism' bei einer liberalen Partei).
Als Einwanderungsstaat sollte man diese 'Erfindungen' taktisch nutzen. Entweder man erforscht die Technologie so früh wie möglich bei einer konservativen Partei an der Macht, dann fällt das Minus an Pluralität nur gering aus (Pluralität kann nicht unter 0% fallen!), oder aber man lässt die Erfindung zuerst triggern, wenn eine liberale Partei an der Macht ist, und lässt nie mehr Konservative an die Macht-

- Wichtig für Einwanderung ist die Ideologie der regierenden Partei. Generell gilt: Je liberaler, desto besser. Also ist 'Pluralism' besser als 'State Religion', 'Full Citizenship' ist besser als 'Limited Citizenship' und 'Laissez Faire' besser als 'State Capitalism'. Also: Immer dafür sorgen, dass die Liberalen gewinnen...

- Sozialreformen bringen auch etwas, haben aber meiner Beobachtung nach nur einen recht geringen Effekt.

- Ich habe mal gelesen, dass man auch keine Staatsschulden haben sollte. Keine Ahnung, ob das stimmt, ich habe es nie getestet.

- Und natürlich: Freie Slots, v.a. in Fabriken, aber auch in den RGOs.

- Küste bzw. eine Landverbindung zum Auswanderungsland haben meines Wissens nach keine Auswirkung.


Habt Ihr all diese Faktoren in Eurem Spiel optimiert, solltet Ihr zumindest bis zu einem gewissen Zeitpunkt des Spiels, auch als Europäer eine gewisse Einwanderung generieren. Aber eine Sache steht einem steten Strom an Einwanderern entgegen: Die Staaten in Amerika haben einen Bonus auf Einwanderung! Sind die Bedingungen also bei Euch und etwa in Argentinien oder der USA etwa vergleichbar (Demokratie, Pluralität, Liberale Partei,...), dann gehen die Auswanderer trotzdem ausschließlich nach Amerika und nicht zu Euch. Das ist in Victoria Hardcoded und kann nicht verändert werden.
Insofern gilt: Sobald ein Staat in Amerika eine liberale Regierung hat, könnt Ihr versuchen was Ihr wollt, dann bekommt Ihr keine Immigranten mehr. In der Anfangsphase des Spiels sind diese Staaten aber zumeist recht konservativ. Ein Einwanderungsmagnet ist die 'Partido Popular' in Argentinien. Aber diese kommt nur an die Macht, wenn sich Argentinien industrielisiert. In der USA ist es die 'Free Soil Party', die irgendwann in den 1850ern auftaucht und die Einwanderer anzieht (zumindest in Vanilla, keine Ahnung ob dies auch bei Revolutions der Fall ist).

Zusammenfassung:
Will man als Europäer eine hohe Einwanderung, sollte man zusammenfassend also Folgendes beachten:
- Niedrige Schwierigkeit und hohe KI-Aggressivität wählen.
- So früh wie möglich eine möglichst liberale Partei an die Macht bringen.
- Die Events beachten: Während der 1848er Revolution sollte man unbedingt liberal sein, um die volle Packung an Immigration einzusacken.
- Pluralität steigern und die Events und Techs dazu beachten.
- Industrie und RGOs ausbauen, um immer freie Slots zu haben.
- Keine Schulden machen.
- Darauf hoffen, dass anderswo in Europa und vor allem in Amerika keine Liberalen an die Macht kommen.
- Oder: Modding (also cheaten). Löscht den Yankees un den anderen amerikanischen Staaten die liberalen Parteien aus ihrer csv.-Datei! :cool:


Puh, jetzt hab ich aber einiges geschrieben. Ich hoffe, geholfen zu haben! :)

[Montesquieu]

Als Einwanderungsstaat sollte man diese 'Erfindungen' taktisch nutzen. Entweder man erforscht die Technologie so früh wie möglich bei einer konservativen Partei an der Macht, dann fällt das Minus an Pluralität nur gering aus (Pluralität kann nicht unter 0% fallen!), oder aber man lässt die Erfindung zuerst triggern, wenn eine liberale Partei an der Macht ist, und lässt nie mehr Konservative an die Macht-


Ich mag mich irren, aber ich glaube, dass bei Ricky die Pluralität auch ins Minus sacken kann. Also hier nur mit liberaler Partei triggern.

[sheep-dodger]

Gibt es neben dem Einwanderungsbonus für die USA auch einen für die anerikanischen Staaten insgesamt? Weil der für die USA wurde im Pätsch 1.04 entfernt.

[Morenga]

@Monte: Kann sein, ich spiele kein Ricky.


Gibt es neben dem Einwanderungsbonus für die USA auch einen für die anerikanischen Staaten insgesamt? Weil der für die USA wurde im Pätsch 1.04 entfernt.

Da bin ich ehrlich gesagt überfragt. Ich glaube, meine Erfahrungen beziehen sich auf 1.03c. Und wer spielt schon mit 1.04? Dieser Patch hat das Spiel doch eindeutig verschlimmbessert... ;)

Wie dem auch sei: Zumindest Teile Amerikas haben immer einen Einwanderungsbonus, in der einen oder anderen Form.

[sheep-dodger]

Ich hab übrigens in der Vicky Wiki gelesen, dass der Wert und die Menge der produzierten Rohstoffe in einer Provinz einen Einfluss auf die Zuwanderung für diese Provinz haben soll, hat das schon mal jemand ausprobiert?

[McMacki]

ja hat es. Eisenprovinzen werden irgendwie bevorzugt

[Montesquieu]

ja hat es. Eisenprovinzen werden irgendwie bevorzugt

Gold natürlich auch!

[cyberhunne]

Man muss übrigens nicht die liberale Schiene fahren als Europäer. Mit den Sozialisten kann man auch gute Einwanderung kriegen (volle Bürgerrechte, säkularisiert).

Ich meine sogar dass man - als europäische Nation - mit den Sozialisten mehr Einwanderung kriegt als wenn man liberale an der Macht hätte. Ist nur so ein Eindruck, aber vielleicht bevorzugen Auswanderer solche Länder, die deren Ideologie entsprechen? Dann nämlich müssten alle liberalen Einwanderungsländer mit den Amis konkurrieren (was schlecht ist), während man als sozialistisches Land meistens ziemlich allein auf der Welt ist.