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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage zu Österreichspiel AGCEEP 1.56



Polykrates
11.08.08, 17:45
Ich trage mich schon länger mit dem Gedanken bei AGCEEP ein Spiel mit Österreich zu beginnen, dann per Event um 1500 das Reich zu einen, bis 1819 zu spielen und das Spiel dann auf Ricky zu konvertieren und bis 1935 weiterzuspielen und das Ganze falls Interesse bestünde in einen AAR zu verwandeln.;)

Gespielt wird auf Very Hard/Coward.
Coward um die Kleinstaaten etwas länger am Leben zu erhalten und allzu unhistorische Kriege einzudämmen.

Da ich studienbedingt schon länger nicht mehr gespielt habe (das Bild stammt von Ende Mai) zitiere ich aus dem Gedächtnis. Vor den Hussitenkriegen wird erst einmal die Schweiz angegriffen, um eine Provinz erleichtert und vassalisiert. Dann werden die Hussiten in Rekordzeit (ca 2-3 Jahre) besiegt. Als Belohnung für die schnelle Kriegsführung wähle ich dann die "Nieder mit den Ketzern"-Option im "Fate of the Bohemian Hussites"-Event, womit ich also nach Ladislaus' Tod Böhmen erbe.:D Nach Albrechts Tod werden die nationalistischen Ungarn besiegt und Ungarn beim Krönungsevent unter direkte kaiserliche Administration gestellt. Da die Türken in diesem Spiel schon in den 30ern Byzanz annektiert haben und ich das 'baue Badboy ab und gute Beziehungen zu den Electors auf'-Spielchen schon zu genüge gespielt habe, denke ich mir: 'greifen wir doch mal die Türken an'. Gesagt, getan und mit meinen böhmischen und tiroler Verbündeten gelingt es mir auch die türkische Armee auszuradieren aund das gesamte türkische Gebiet zu besetzen. Nun finde ich mich also im April 1452 in folgender Lage wieder:
http://img117.imageshack.us/img117/5599/wohinjz3.jpg
Ich würde gerne Byzanz wieder ins Leben rufen und soviel wie möglich an den ehemalig türkischen Gebieten an Byzanz abtreten. Aufgrund meiner geringen Armeegröße ist das jedoch nicht möglich, da nach Friedensschluss mir sofort irgendjemand aufgrund des großen BB Krieg erklärt. Daher dachte ich daran per Event Morea das von mir und meinen Verbündeten besetzte osmanische Reich erben zu lassen, da Morea in so einem Fall Byzanz wieder per Standardevent zu Byzanz werden kann. Dabei dachte ich mir: 'Wenn ein Kreuzzug gegen die Türken so erfolgreich gewesen wäre, wären die Jungs dann nicht gleich weiter nach Jerusalem marschiert, da die Mameluken über keine im Vergleich zu den Türken nennenswerte Armee verfügten?'

Mir würde in etwa so eine Eventkette vorschweben: Morea erbt die Türkei, das daraufhin wieder gegründete byzantinische Reich erlaubt uns den Durchmarsch zur nächsten Etappe: das Heilige Land wird zuückerobert für die Johanniter die daraufhin zum Königreich Jerusalem werden. Und mir wird ein bißchen BB reduziert (mindestens soviel um den BB der Kriegserklärungen gegen die 'Ungläubigen' erstattet zu bekommen).

Daher meine Frage: in wie weit wäre so eine Kreuzzugseventkette historisch gerechtfertigt/plausibel bzw wie würde sie historisch plausibel aussehen?

Jeanne d'Arc
12.08.08, 20:01
Also ich bin absolut kein Experte osteuropäischer Geschichte, allerdings kann meiner Meinung nach von "historisch plausibel" hier gar nicht die Rede sein. Österreich hätte 1450 weder die finanziellen, noch militärischen Möglichkeiten gehabt gegen das aufstrebene osmanische Reich Krieg zu führen, selbst wenn es im Interesse von Albrecht V. (II.) gelegen wäre, was imho nicht der Fall.
Meines (wie gesagt sehr bescheidenen) Wissens nach beteilte sich Österreich auch nicht oder kaum am letzten Kreuzzug, der wie ja allgmein bekannt ist, mit der kompletten Vernichtung der Europäer bei Varna 1395 (oder so) endete.

Anstonsten: Nettes Game und good job. Ich würde ja den Sultan erst mal vasallisieren, dann gibt der fürs Erste Ruhe.

Stoertebeker
13.08.08, 13:01
Ich bin auch kein Geschichtsexperte, das vorweg. Aber soweit ich weiß, lagen deutsche Kaiser und Byzantiner öfters mal über Kreuz, von wegen wer denn nun der legitime Erbe des römischen Reiches sei.

Aber ich finde, dass wenn Ihr Euch eine nette Geschichte ausdenkt, in etwa so, wie Ihr es skizziert habt, das vollkommen ausreicht. Wichtig finde ich bei solchen Dingen nur, dass man sich selbst bei den Events nicht zu sehr bevorzugt.
Ansonsten wäre auch interessant zu sehen, wie Ihr das undankbare Polen-Litauen in einem verzweifelten Abwehrkampf davon überzeugt, die neue Ordnung auf dem Balkan zu akzeptieren.

Duke of York
13.08.08, 13:16
Daher meine Frage: in wie weit wäre so eine Kreuzzugseventkette historisch gerechtfertigt/plausibel bzw wie würde sie historisch plausibel aussehen?

Den Begriff der Kreuzzüge muss man mit Vorsicht genießen.

Auch wenn wir uns das aus heutiger Sicht als religiös motivierte "Pflichtveranstaltung" der Länder des Abendlandes vorstellen, war es doch tatsächlich eher so, dass der Kreuzzugsgedanke eher als Motiv für andere Interessen oder Konflikte vorgeschoben wurde. Daher nahmen, insbesondere bei den späteren Kreuzzügen, auch immer weniger Länder/Herrscher daran teil. Dies gipfelte dann irgendwann im vierten Kreuzzug, als im (wirtschaftlichen) Interesse Venedigs das kaiserliche Konstantinopel erobert wurde.

Später dann, zur Blütezeit der Osmanen, spielte deren religiöse Ausrichtung bei der "Verteidigung Europas" auch nur eine untergeordnete Rolle, um die Masse der Bevölkerung zu mobilisieren. Im Grunde ging es aber nicht um die Zurückdrängung der Muslime, sondern eher um die Macht in Mittel- und Westeuropa. Frankreich steht hier als bestes Beispiel dafür, dass die Osmanen sehr willkommene "Verbündete" waren, um Habsburg in einem 2-Fronten-Konflikt zu halten.
In Eurem Falle also wäre eine Vernichtung der Osmanen durch Habsburg ohne französische Intervention nahezu undenkbar. Zumindest dies sollte bei den Events berücksichtigt werden.
Also: solange Frankreich stark ist, bindet es Habsburgs Kräfte, die dann wiederum im Konflikt gegen die Osmanen fehlen. Mal so als Grundgedanke.

SEPPI
13.08.08, 15:41
Also: solange Frankreich stark ist, bindet es Habsburgs Kräfte, die dann wiederum im Konflikt gegen die Osmanen fehlen. Mal so als Grundgedanke.

Nun ja zu diesem Datum , sollte es Frankreich den Engländer gehören !

Polykrates
14.08.08, 23:28
Das Hauptproblem von Eu 2 ist eben, dass - eine halbwegs geeignete Nation vorausgesetzt - so ziemlich alles möglich ist. Mit genug Hartnäckigkeit kann man fast jeden Gegner in die Knie zwingen. Somit ist es schwer zu sagen, ob überhaupt ein in EU 2 gewonnener Krieg historisch plausibel ist. Und wenn man dem Türken nicht selbst den Krieg erklärt, dann greift er einen nach meiner Erfahrung spätestens ab der Reichseinigung ohnehin nicht an, was auch nicht ganz historisch wahrscheinlich ist.:o:(

Frankreich sehe ich im Augenblick eher weniger als Rivalen an, da sie zum einen noch weit weg sind, mein bisheriger Besitz fast ausschließlich im Osten liegt und die Jungs in drei Kriege gleichzeitig verstrickt sind, obwohl schon wieder der größte Teil Frankreichs hinter dem französischen König steht. Polen und Litauen haben in ihrer unendlichen Weisheit erst mal mit Moskau alle Hände voll und nur noch bis zum Tode Ladislaus' Zeit gegen mich vorzugehen, da ich voraussichtlich nach der Eingliederung Böhmens wieder über zuviel Militär verfüge um ein lohnendes Ziel für die KI darzustellen.:smoke::gluck:

Meine ganze Kreuzzugsidee kommt ja daher, dass Albrecht im Heerlager bei der Vorbereitung eines Krieges gegen die Türken starb, und man als Friedrich bei der Verteidigung des Anspruches Ladislaus' BB kriegt, weil man ja einen 'Kreuzzug' gegen die Türken verhindert. Bei den Kriegen gegen die Hussiten oder den geskirpteten Kriegen gegen die Türken wird bei den Events immer von Kreuzzug gesprochen. Zu beachten ist außerdem, dass Österreich und Ungarn zu diesem Zeitpunkt enorm schwach sind, und eigentlich Böhmen der starke Mann meiner Allianz ist. So ist der ganze Türkenkonflikt mehr als eine Flucht nach vorne anzusehen um die gerade erst bezwungenen (nationalen) Ungarn, wenn schon nicht hinter dem Kaiser zu einigen so doch zu beschäftigen bezeihungsweise ihre Kräfte zu binden auf eine Weise, die sich nicht gegen Habsburg richtet. So richtig an der Konsolidierung dieser Hausmacht kann ja keine fremde Macht interessiert sein, somit ist ein immer weiter gegen die Ungläubigen Vorstürmen der kaiserlichen Truppen auch eine gute Möglichkeit die Habsburger zu schwächen. Somit würde sich eine Parellele zu Friedrich II darstellen, der ja auch zu einem unsinnigen Kreuzzug genötigt wurde. Für mich entstehen damit eh' nur Kosten, der Gewinn geht an die Johanniter die das heilige Land kriegen und die diversen italienischen Republiken die wieder leichter Handel treiben können und vor dem Türken keine Angst mehr zu haben brauchen. Österreich könnte diese Gebiete auch schlicht garnicht integrieren, es hat ja mit Großungarn schon genug zu schlucken.:gluck:

Die Idee mit der Wiederherstellung von Byzanz kam eigentlich von den ganzen Kirchenunionevents, somit schien es plausibel, dass der Pabst eine Wiedererrichtung Ostroms als katholischen Vassalen wünschen könne. Alternativ könnte man die Türkei auch unter interessierten Anreinerstaaten aufteilen oder an die Ritterorden geben. Da der deutsche Orden den livonischen Schwertbruderorden annektiert hat, könnte ich ihn eigentlich auch ins Bündnis hohlen und am Kuchen beteiligen.:tongue: