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Admiral Yamamoto
11.05.08, 17:18
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Pacific War
-
Ein Japan-AAR mit Wif

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Weite Landstriche des Kaiserreiches Japan lagen unter einer dichten Schneedecke.
Es war der härteste Winter seit langer Zeit, sogar die Alten konnten sich nicht mehr daran erinnern wann es jemals so heftigen Schneefall im Land der Aufgehenden Sonne gegeben hatte.
Manche sahen dies als ein böses Omen.

Und in der Tat, während die Bevölkerung ausgelassen das Neujahrsfest begeht brauten sich über den Köpfen der ahnungslosen Menschen düstere Wolken zusammen.
Kaiser Hirohito, gottgleicher Kaiser und Herrscher über mehr als 70 Millionen Menschen stand in diesen Stunden der Feierlichkeiten einsam und verlassen im Garten seines Palastes.

Wie es seit den Reformen des Kaisers Meiji der Brauch war würde er morgen der ersten Sitzung des Kabinetts im Neuen Jahr beiwohnen, und würde dabei aber doch nicht mehr zu tun haben als die Vorschläge und Ansichtsweisen der Minister zur Kenntnis nehmen, nur um dann wieder in der Versenkung zu verschwinden.

Die Fäden der Macht waren dem Gottkaiser schon aus der Hand geglitten, als er noch nicht einmal den Thron bestiegen hatte.
Tatsächlich hatte Hirohito Nichts zu melden was die Geschicke seines Landes anging, sondern war vielmehr eine Repräsentationsfigur geworden.

Dennoch wusste Hirohito wie es um sein Volk und um das Kaiserreich Japan stand:
Platz war stets niemals genug dagewesen, und der enorme Bevölkerungsschub der letzten Jahrzehnte würde die vier Japanischen Mutterinseln schon bald überfordern.
Die Wirtschaft stand kurz vor dem Kollaps, wenn nicht bald etwas geschehen würde.

Doch dem Gottkaiser des Kaiserreiches Japan waren die Hände gebunden.
Die Geschicke des Landes wurden von zwei rivalisierenden Parteien gelenkt, die sich sowohl innerhalb als auch außerhalb des Kabinetts bekämpften.
Mit Worten, und manchmal auch mit Waffen.
In dem derzeitigen Kabinett hatte die Partei der Toseiha ganz klar die Oberhand, und belegten fünf der neun Ministerposten.
Darunter so wichtige Posten wie den des Generalstabschefs, den Posten des Armeechefs, des Marinechefs, des Außenministers und sie stellte sogar den Regierungschef.
Die Kodoha hingegen hatten das Sicherheitsministerium, den Posten des Verteidigungsministers als auch den des Geheimdienstministers für sich gewinnen können.
Der neunte Platz ging an den einzigen Vertreter der Loyalisten, einer Parte die sich dem Gottkaiser auf Gedeih und Verderb verschrieben hatte, politisch gesehen jedoch genauso wenig wie der Kaiser zu melden hatte: Gar nichts!


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Das derzeitige Kabinett mit den Parteienzugehörigkeiten

Die Kodoha war als letzter Schritt der Verselbständigung des Japanischen Militärs im Jahre 1932 gegründet worden und orientierten sich an den faschistischen Ideologien, die mehrheitlich in Europa zu finden waren.
Sie hatten sich dem Kampf gegen die Korruption und gegen die Feinde des Japanischen Kaiserreiches verschworen, die sie mit aller Macht bekämpfen wollten.
Der Vorsitzende der Partei wurde schon seit Bestehen der Partei von General Sadao Araki geführt.

Die Toseiha wurde bereits in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts gegründet, und war der politische Hauptgegner der Kodoha, bei der sie als "Vater der Korruption und als Begründer des Untergans des Japanischen Kaiserreiches" verschrien war.
Im Gegenzug zur Kodoha war die Toseiha weit weniger militaristisch und expansiv ausgelegt.
Sie wollten Japan wirtschaftlich stark machen für einen großen Krieg, der nach Überzeugung der Partei über das Schicksal des Japanischen Kaiserreiches entscheiden würde.
Die Toseiha wurde seit dem Jahr 1934 von Feldmarschall Hisaichi Terauchi geführt.

Die winzige Partei der Loyalisten war die jüngste unter den drei Japanischen Parteien, und war erst seit drei Jahren aktiv.
Sie war als Gegenbewung zu den beiden anderen Parteien gegründet worden um den schwinden Einfluss des Gottkaisers wieder zu stärken und dem ihrer Ansicht nach verfluchten Militarismus der anderen Parteien entgegen zu treten.
Vorsitzender dieser Partei war laut der Satzung der Partei zwar nominell der Kaiser selbst, doch dieser hatte dieses Amt niemals angetragen bekommen und konnte den Loyalisten aufgründ seiner eigenen schwachen Position auch so gut wie keine Unterstützung zukommen lassen, auch aus Angst vor den beiden anderen Parteien.
Deshalb wurde die Partei seit ihrem Bestehen von dem Admiral Isoroku Yamamoto geleitet.

Die Loyalisten hatten nur wenig Unterstützung in den Reihen des Militärs, da die Aufstiegschancen als ein Mitglied der Loyalisten von den beiden anderen Parteien eher niedrig gehalten wurden.
Das Hauptstandbein der Partei waren eher normale Bürger, doch diese fürchteten Repressalien von Anhänger der Kodoha oder Toseiha wenn sie die Unterstützung für die Loyalisten zu laut bekundeten.

Die Kodoha genoss einen enormen Zuspruch in den Reihen der Imperialen Japanischen Streitkräften.
Ein Zuspruch, der sich vom einfachen Gefreiten bis hin zu den höchsten Offizieren fortsetzte.
Doch vor allem in der Imperialen Japanischen Armee war der Großteil der dort dienenden Männer der Meinung dass allein die Kodoha die richtigen Ansichten habe.
Der Großteil der Angehörigen der Luftwaffe stellten sich ebenfalls auf die Seite der Kodoha.
Doch was noch viel wichtiger für die Unterstützung der Partei war:
Mit dem Posten des Geheimdienstministers und des Verteidigungsministers hatte sie auch die Unterstützung der Kempeitai sicher, die unerlässlich war wenn die Kodoha ihren Einfluss weiter ausbauen wollte.

Die Unterstützer der Toseiha rekrutierten sich hauptsächlich aus den Reihen der Imperialen Japanischen Marine, wo sich die Parteiführung der Unterstützung beinahe aller Angehöriger sicher sein konnte.
In der IJL und der IJA tat sich die Partei dagegen recht schwer vor allem hochrangigere Mitglieder zu finden.
Doch in der Bevölkerung galt die Faustregel: Wer nicht für die Loyalisten war, war in der Regel für die Toseiha.

Während im Kabinett die Toseiha einen Vorteil hatte, unterstütze eine gewaltige Mehrheit der Imperialen Japanischen Streitkräfte die Kodoha, wodurch die beiden Parteien in einer Pattsituation steckten, aus der sie nur schwerlich herauskommen konnten.

Das war ein Glück für Hirohito und das Kaiserreich Japan ...
Denn sollte eine der beiden Parteien einen entscheidenen Vorteil gegenüber der Anderen erringen könnte das im besten Fall zu Repressalien der jeweiligen Unterstützer führen, im schlimmsten Fall zu einem Bürgerkrieg ...


http://img128.imageshack.us/img128/8594/arakikd8.jpg (http://imageshack.us)http://img339.imageshack.us/img339/2054/terauchilw2.jpg (http://imageshack.us)
Die zwei starken Männer des Reiches: Araki und Terauchi

http://img399.imageshack.us/img399/8884/hirohitoya4.jpg (http://imageshack.us)
Der weniger starke Mann: Hirohito

Admiral Yamamoto
11.05.08, 17:20
Informationen zum Spiel:

Spielversion: DD 1.3
Mods: World in Flames
Schwiergkeitsgrad: Superhuman AI/Normal

---

Also dann die Herren:
Nachdem micht der werte Firenwolf vor ein paar Wochen darauf angesprochen hat ich möge doch mal wieder einen AAR schreiben komme ich dieser Bitte nun nach.

Dazu sei mal folgendes gesagt:
Ich kenne die Mod "World in Flames" selber nur sehr unzureichend, und habe noch niemals ein Spiel mit Japan gespielt.
Die einzige Erfahrung die ich für dieses AAR-Spiel habe sind ein Spiel mit Italien (bei dem ich fürchterlich auf die Nase geflogen bin) und ein "handsoff"-Spiel mit Haiti, bei dem ich schlichtweg beeindruckt war:
World in Flames ist eine Mod, die das Spiel ungemein schwieriger macht, die Spieleinstellung "Superhuman AI" wird meines Wissens nach nur von Freaks gespielt, die damit laut Erfahrungen aus AARs und Posts im Paradoxforum zu 95% untergehen.

Dieses Spiel verspricht also, so denke ich mir, ein gewisses Maß an Spannung.
Ich bezweifle es ehrlich gesagt, dass ich große Forschritte bezüglich meiner Eroberungspläne machen dürfte.
Normalerweise schafft man es als Japaner nicht einmal Chine zu besiegen, sondern hat vielmehr extremst historische Spielverläufe.

Dieser AAR wird sehr roleplay"lastig" sein, womit ich mir eine gewisse Amtosphäre erhoffe.

Noch zwei kleine Hausregeln:
1.) Mit Ausnahme der Marine finden zu Beginn keinerlei Umgruppierungsmaßnahmen statt, das bleibt so bis 226.
2.) Es wird kein wildes Herumgetausche im Kabinett geben, da ja jeder einer Partei angehört und die Absetzung bzw. Bestätigung eines Ministers damit ein äußerst heißes Eisen ist.

---

Wieviele Updates ich werde liefern können weiß ich nicht, im Moment habe ich Ferien also dürften es jetzt schon ein paar werden.

Über Fragen, Wünsche, Anregungen und Kommentare freue ich mich natürlich immer. :)

Minalcar
11.05.08, 17:52
Nur zwei Worte: Sonnô jôi! :prost:

*Wild zuckend umhertanzend und sich freuend, dass es endlich wieder einen Japan-AAR gibt*

Admiral Yamamoto
11.05.08, 20:37
Dunkle Wolken am Horizont

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Als das Kabinett um Schlag Mitternacht zur Ersten Sitzung im Neuen Jahr zusammentrat erhoben sich die Mitglieder als der Kaiser eintrat.
Sie verbeugte sich tief vor ihm, als er zu dem ihm angestammten Platz schritt und sich dort schließlich niedersetzte.

Ein Kopfnicken des Gottkaisers Hirohitos eröffnete die Sitzung.

Schon die Sitzordnung ließ die tiefe Spaltung des Kabinetts erkennen:
Die Mitglieder der Kodoha und der Toseiha saßen sich gegenüber, während der einzige Vertreter der Loyalisten im wahrsten Sinne des Wortes in der Mitte saß.

Ein Blick auf die Tagesordnung verriet, dass das Kabinett sich nur um zwei Dinge streiten musste:
Die Verteilung der Gelder des Forschungsbudget und die neuen Aushebungen, bzw. die Verteilung der staatlichen Aufträge.
Der Bericht des Außenministerts und des Geheimdienstministers waren gestrichen worden.
Ein Grund, warum die Mitglieder der Kodoha schon geladen waren als sie die Tür zum Konferenzraum durchschritten hatten.

Der erste Tagesordnungspunkt betraf das Forschungsbudget:

Als der Regierungschef vorschlug einen von den traditionell fünf vergebenen Aufträge an die Kawasaki Heavy Industries zu vergeben stieß das noch auf breite Zustimmung.
Die verbesserte Mechanisierung der Landwirtschaft würde nach Auffassung der Militärs wohl dazu führen, dass in Zukunft weit weniger Arbeitskräfte auf den Feldern benötigt werden würde.
Diese könnten dann in die Imperialen Japanischen Streitkräfte integriert werden, wo sie eine gesicherte Bezahlung erwarten würde.


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Der zweite Auftrag wurde an die Firma Nissan vergeben.
Obgleich der Außenminister, Hirota Koki, dagegen votierte wurde die Firma damit beuftragt die Feldartillerie der Imperialen Japanischen Armee zu verbessern.


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Spannungsgeladener wurde die ganze Sache, als der Verteidigungsminister Chuji, ein Mitglied der Kodoha, den Vorschlag hervobrachte den dritten Auftrag an eine der Kodoha nahestehenden Firma, der Tokyo Arsenal, zu vergeben.
Er wollte diese damit beauftragen eine neuartige Ausrüstung für eine neue Waffengattung zu schaffen: Die Gebirgsjäger.
Der Marineminister Minoe, Toseiha, warf dem Verteidigungsminister vor Vetternwirtschaft zu betreiben indem er der Tokyo Arsenal den Auftrag zuschachterte.
Doch schließlich wurde Mineo überstimmt, da auch dem Chef des Generalstabes, Kanin Kotohito, die Idee zusagte Spezialeinheiten für den Kampf im Gebirge und den Häuserkampf auszubilden.


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Der vierte Auftrag wurde gegen den Willen Mineos und Yamamotos an die Firma Nino Automobiles übergeben, die die Ausrüstung der Japanischen Kavalleriedivisionen verbessern sollte.
Sie argumentierten dass mit diesem Auftrag schon der dritte zu Gunsten der Armee vergeben werden würde, während Marine und Luftwaffe leer ausgingen.


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Die Firma Mitusi wurde damit beuftragt die Maschinenwerkzeuge an sich zu verbessern, womit die Produktivität der einzelnen Fabriken wohl um 5% gesteigert werden würde.


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Der zweite Tagesordnungspunkt betraf das Militär an sich.
Verteidigungsminister Machida Chuji legte zuerst einen Bericht über Bestand und Größe der IJA vor:
Demnach verfügte das Kaiserreich Japan über eine effektive Kampfstärke von 34 Divisionen, wozu noch die 31 Garnsisons-Divisionen kamen, die für einen Fronteinsatz allerdings nicht geeignet waren.


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Die IJN verfügte laut Bericht des Verteidigungsmininsters über 83 kampfbereite Schiffe. Besonders die vier Flugzeugträger, drei Flottenträger und ein Geleitträger, und die sechs Schlachtschiffe bildeten den Kern der Flotte und den Stolz der Admiralität.


http://img383.imageshack.us/img383/656/marinestatistikax5.jpg (http://imageshack.us)

Die IJL hingegen war was ihre Größe anging eher bescheiden ausgestatte. Sie verfügte lediglich über sechs kampfbereite Staffeln.
Zwei dieser Staffeln bestanden aus Abfangjägern, zwei aus Marinebombern und zwei aus Bombern.


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Danach ging es, um es umgangssprachlich auszudrücken, ans "Eingemachte".
Der Oberbefehlshaber der Imperialen Japanischen Luftwaffe Isoroku Yamamoto, der auch noch in der unglücklichen Lage war der einzige Vertreter der Loyalisten im Kabinett zu sein, bekam seinen Willen:
Es wurde beschlossen dass ausreichend neue Maschinen des Typs Nakajima Ki-27 Otsus produziert werden sollten um damit vier neue Staffeln Abfangjägern auszustatten.
Man war sich darin einig, dass dies absolut notwendig sei um die Sicherheit des Luftraums des Kaiserreiches zu gewähren.

Danach ging die Debatte weiter, und endete mit einem wutschnaubenden Mineo, der Toseiha und Kodoha gleichermaßen mit zornigen Blicken bedachte. Er wurde dabei vom Außenminister und dem Regierungschef tatkräftig unterstützt.
Doch zum Schluss setzten sich die Mitglieder der Kodoha mit der Stimme des Toheisa-Generalstabchefs durch.
Es wurde beschlossen dass neue Rekruten trainiert und neue Waffen für sechs Infanterie-Divisionen, sechs Reserveinfanterie-Divisionen und sechs Artillerie-Batterien produziert werden sollten.


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Die Sitzung endete mit zufrieden Kodoha-Mitgliedern und insgesamt ebenfalls zufriedenen Toseiha-Mitgliedern.
Jede der beiden Parteien hatte sich irgendwo bis zu einem gewissen Punkt durchsetzen können.

Der Kaiser hatte die Debatte nur stillschweigend beobachtet, und die Abstimmungsergebnisse mit seinem Kopfnicken bestätigt.
Mehr konnte er nicht tun.
Er hatte gesehen wie zerbrechlich der Friede zwischen den beiden verfeindeten Parteien war.

Es würde nur ein Funken genügen, und die Spannung würde sich entladen.

Und dann ...

Admiral Yamamoto
11.05.08, 20:39
Nach diesem Update dürfte es dann endlich losgehen.
Tut mir leid, dass die Statistiken den Rahmen sprengen, aber es ging nicht anders.

MrAugustus
11.05.08, 22:21
Wir freuen uns schon auf einen gelungenen Japan-AAR.
Und möge, slebst wenn die Sonne untergeht, sie trotzdem möglichst lange starhlen :).

Admiral Yamamoto
11.05.08, 23:48
Monate der gespannten Stille

Das Leben des normalen Japanischen Bürgers ging weiter, die ersten Tage nach Beginn des Neuen Jahres ereignete sich nichts Weltbewegendes.

Doch bereits am 10. Januar unterrichtete der Geheimdienstminister den Regierungschef Keisuke davon, dass es der Kempetai gelungen war einen Sowjetischen Spion zu stellen.
Dieser Sowjet, ein Mann aus Zentralasien, hatte versucht in der Region um Osaka eine Spionagezelle der Sowjets aufzubauen.
Sein Geheimdienst habe diesen Mann bereits seit dessen Einreise überwacht, so der Minister, und so war es kein Problem ihn schon bald zu überwältigen.
Zur Stunde würde der Mann noch verhört werden.

Außenminister Hirota Koki riet davon ab auf diesen Vorfall mit diplomatischen Druck zu reagieren, da dies das ohnehin schon angespannte Verhältnis zur Sowjetunion nur noch weiter belasten würde.


http://img502.imageshack.us/img502/7570/101sovietunionyr3.jpg (http://imageshack.us)

Der Generalstabschef, Kanin Kotohito, hatte hingegen die Ehre am 1. Februar die Parade der 1. Dokoritsu Konsei abzunehmen, der ersten von sechs Reserveinfanterie-Divisionen die innerhalb der nächsten Monaten aufgestellt werden sollten.


http://img502.imageshack.us/img502/48/1reserve12zz0.jpg (http://imageshack.us)

Dann begannen die Dinge am 5. Februar eine Eigendynamik zu entwickeln, die so niemand hatte voraussehen können.
Der Regierunschef des Kaiserreiches Japan, Okada Keisuke und Feldmarschall Terauchi, erbat bei dem Kaiser eine Audienz, während der sie diesem folgenden Plan der Toseiha unterbreiteten:
Die Führung der Toseiha blickte mit Sorge auf die IJA, die zu beinahe 75% die Kodoha unterstützte.
Vor allem die obere Führungsriege der IJA stand entweder auf Seiten der gegnerischen Partei oder verhielt sich in diesem Machtringen neutral.
Feldmarschall Terauchi, der der Vorsitzende der Toseiha und gleichzeitig die einzige hohe Führungsperson der Partei in den Reihen der IJA war, wollte den Kaiser dazu drängen die IJA quasi zu "verjüngen".
Will sagen: Die älteren Offiziere sollten in den Ruhestand entlassen werden, und ihre Posten mit Jüngeren besetzt werden.

Der Kaiser war ob dieses Vorschlags geradezu entsetzt. Er fürchtete die Konsequenzen, die ein Ausbruch eines offenen Machtkampfes nach sich ziehen könnte.
Er hatte Angst davor, was die Offiziere der Kodoha zu tun bereit wären um sich an ihren Positionen festzuklammern.
Er verweigerte Keisuke und Terauchi die Unterstützung bei deren Vorhaben und weigerte sich die Offiziere der Kodoha in den Ruhestand zu schicken.
Ferner befahl er den beiden die Unterlagen zu diesem Thema zu verbrennen und nie wieder ein Wort darüber zu reden.

Er fürchtete die Folgen, die allein passieren könnten falls die Kodoha von diesem Vorhaben jemals Wind bekommen sollten.
Doch das Schicksal meinte es nicht gut mit dem Gottkaiser, der ein einziges Mal in seinem Leben gewagt hatte sich den Forderungen einer der beiden Parteien entschieden zu widersetzen.

Am Abend des 5. Februar erhielt General Sadao Araki einen Anruf aus dem Büro des Sicherheitsministers Goto Fumio.
Dieser habe ihm etwas Wichtiges mitzuteilen ...

Doch zuerst einmal geschah gar nichts.
Am 17. Februar wurde die Firma Nissan damit beauftragt ein neues Panzermodell für die IJA zu entwickeln.


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Am 21. Februar folgte ein Auftrag an die Kawasaki Heavy Industries. Diese wurden angewiesen ihre bisher erzielten Ergebnisse in der Agrochemie zu verbessern.


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Am 22. Februar holte die Kodoha zum Gegenschlag aus.
In der Führungsriege war man ob des abgeschmetterten Plans der Toseiha erzürnt und begann damit seine Kräfte zu bündeln.
Sie begannen damit, dass der Kommandeur der neu aufgestellten Konoeshidan ein treuer Anhänger der eigenen Partei wurde.


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Der 24. Februar sollte einer der letzten verbliebenen normalen Tage sein, die das Kaiserreich Japan erlebte.
Der Firma Mitsui dankte man für die getane Arbeit, und forderte sie auf die Maschinenwerkzeuge erneut zu verbessern.


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Während der letzten Stunden des 25. Februars gerieten die Ereignisse ins Rollen, während sich zu allem entschlossene Männer bereit machten um das Schicksal des Kaiserreiches zu verändern ...

Eidgenosse
12.05.08, 00:09
Toll ein Japan AAR! Ich freue mich schon auf weiter Fortsetzungen, aber Vorsicht...IT'S A TRAP!

thrawn
12.05.08, 01:03
Ein sehr intressanter AAR.

Doch ich frage mich wie lange hält der werte Yamamoto durch:D

Admiral Yamamoto
12.05.08, 09:17
Staatsstreich der Kodoha

Früh am Morgen des 26. Februars wurde der Gottkaiser von Japan von einem heftigen Klopfen an seiner Tür geweckt.
Noch ganz versunken in seinen Träumen setzte er sich langsam die Brille auf, während das Klopfen und sah auf die Uhr: Es war 0340 Uhr.
Noch während er darüber nachdachte was das bedeuten könnte wurde die Tür aufgerissen, und die Minister für Marine und Luftwaffe, Mineo und Yamamoto, traten in voller Uniform ein.

Der Kaiser setzte geradezu an den beiden einen scharfen Verweis ob dieser Unverfrorenheit zu erteilen, als Mineo laut das sagte, was er zu sagen hatte:
Teile der neu aufgestellten 2 Konoeshidan unter Tanaka Shinji hattenwichtige strategische Positionen in der Hauptstadt besetzt, das Imperiale Daihonei umstellt und den Regierungschef des Kaiserreiches ermordet.


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Noch während Kaiser Hirohito versuchte seinen Atem zu beruhigen fuhr Yamamoto fort, dass in der gesamten Stadt Truppenteile der 2 Konoeshidan unterwegs waren um weitere Funktionäre der Toseiha zu töten.
Die beiden Minister forderten von dem Gottkaiser eine Anweisung, wie mit dem Aufstand zu verfahren sei.

Schließlich, nach einer Bedenkzeit die einer Ewigkeit gleichzukommen schien, gab der Kaiser den Befehl die Aufständischen zu verhaften, im Notfall zu töten.

Die beiden Minister verließen das Schlafgemach, und ließen einen geschlagenen Kaiser zurück, der nur wenige Minuten später den Widerhall von Gewehschüssen vernahm, und das Aufblitzen von Artillerie erleuchtete den nächtlichen Himmel über Tokyo.

Um 1400 Uhr war der ganze Zauber schlussendlich vorbei:
Die Truppen des Imperial Daihonei unter Feldmarschall Terauchi und auch die Konoe Rentai, die Kaiserliche Garde unter unter Generalmajor Itagaki, hatten den Aufstand niederschlagen können.


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Von den 80.00 Soldaten, die innerhalb und außerhalb Tokyos stationiert waren, hatten sich mehr als die Hälfte von ihnen geweigert die Waffen gegen die 2 Konoeshidan zu erheben.
Das war kein großes Wunder, da immerhin fünf der acht Divisionen von Mitgliedern der Kodoha befehligt wurden.
Von der 2 Konoeshidan hatten 2300 Soldaten rebelliert, darunter auch der befehlshabende Generalmajor Tanaka Shinji.


http://img161.imageshack.us/img161/2821/armeeintokyojb3.jpg (http://imageshack.us)

Die Bilanz des blutigen Aufstandes war grauenerregend:
Von den rebellierenden Soldaten waren 1700 während der Kämpfe, in deren Verlauf auch Feldartillerie herangezogen worden war, getötet worden.
Von den restlichen 600 hatten 400 eher Selbstmord begangen, als sich zu ergeben, unter ihnen auch Tanaka Shinji.
Die Konoe Rentai hatte während der Kämpfe die Hauptlast zu tragen, und meldete 600 Tote und knapp 530 Verwundete.
Das Imperial Daihonei zählte insgesamt 200 Mann an Verlusten, darunter 45 Tote.
Mehrer Häuser in Tokyo standen wegen des Artillerbeschusses in Flammen, oder waren zerstört worden.

Doch der schwerste Schlag, vor allem für die Toseiha war:
Sowohl der Regierungschef Keisuke, als auch der Mann der gleichzeitige Chef der Armee und Generalstabschef gewesen war, Kanin Kotohito, waren getötet worden.
Beide waren Mitglieder in der Toseiha gewesen, Kotohito sogar ein Angehöriger des Kaisers.

Noch zur selben Stunde kündete der Gottkaiser Hirohito an, dass er die Nachfolger für die Getöteten bennenen werde.
Keisuke und Kotohito waren zwei der besten Männer der Teisoha gewesen, die in ihrem Amt großartige Arbeit geleistet hatten.
So ernannte er neue Minister, von denen er glaubte und hoffte dass sie in etwa die gleichen Kompetenzen haben würden.
Allesamt waren sie Kodoha.


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Das alte Kabinett

http://img115.imageshack.us/img115/7834/dasneuekabinettkv1.png (http://imageshack.us)
Das neue Kabinett

Innerhalb eines einzigen Tages hatte sich das Kräftegleichgewicht innerhalb des Kabinetts gefährlich verschoben:
Die Loyalisten stellten nach wie vor einen Minister.
Die Toseiha nur noch zwei, und die Kodoha gleich sechs.

Lachender Gewinner des blutigen Aufstandes war eindeutig die Kodoha, und in der Gegenpartei war man fest davon überzeugt dass dieser Aufstand vom Parteivorsitzenden der Kodoha, General Sadao Araki, selbst angezettelt worden war um sich für die von Terauchi vorgeschlagene "Verjüngungskur" des Militärs zu rächen, und um endgültig einen entscheidenden Vorteil über die Toseiha zu erringen.

Er hatte seine Ziel erreicht.
Obgleich die IJA-Mitglieder der Kodoha geweigert hatten den Aufstand niederzuschlagen ging die Partei aus diesem Tag gestärkt hervor.
Die Toseiha verlor mit einem Schlag ihre Mehrheit im Kabinett und war nun politisch gesehen so schwach wie nie zuvor.
Viele ihrere Mitglieder schworen Rache für diesen hinterhältigen Putsch der Kodoha.

Und so zerbrach das politische Kräftegleichgewicht, dass Japan in den letzten Jahren ein gewisses Maß an Stabilität und Wohlstand verschafft hatte.
Der Machtkampf zwischen den rivalisierenden Parteien wurde nun noch härter...

ReLax
13.05.08, 14:05
Schön Schön, ein Japan-AAR hatte ich auch letzten Lust zu. :D

Minalcar
29.05.08, 20:45
Wir würden uns sehr über eine Fortsetzung freuen ;)

thrawn
30.05.08, 12:27
Wir würden uns sehr über eine Fortsetzung freuen ;)


Ein sehr intressanter AAR.

Doch ich frage mich wie lange hält der werte Yamamoto durch:D

Ich glaube da hatte ich mehr recht als selbst ich dachte :teufel:

Fallschirmjäger
30.05.08, 14:08
Schöner Schreibstil, schade wenn es jetzt schon zuende sein sollte.

Auch ich erwarte ein Update ^^

Sir H. Dowding
16.10.08, 16:50
Bitte dringend um ein Update. Ein sehr schön geschriebener Japan-AAR. Dazu auch noch mit WiF gespielt. Aber bitte nicht aufhören ...

dersheeper
16.10.08, 17:12
Da hier seit 5 Monaten nichts mehr passiert ist, bin ich relativ sicher, dass der werte Yamamoto diesen AAR eingestellt hat, auch wenn es sehr schade ist!

thrawn
16.10.08, 20:15
Vielleicht bringt es ja etwas wenn wir gemeinsam schreiben.

WIR WOLLEN EINE FORTSETZUNG.

Le Prînglé
16.10.08, 20:26
WIR WOLLEN EINE FORTSETZUNG PART 2

Oberst Klink
20.12.08, 20:56
Geht es hier noch weiter oder ist wieder ein vielversprechender AAR tod?

Preussenhusar
22.12.08, 08:54
Der werte Admiral hat aus persönlichen Gründen das Forum zeitweilig verlassen :(

PH