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Jorrig
11.10.07, 03:03
Liebe EU2-Fangemeinde,

dieses Projekt trage ich nun schon länger mit mir herum, nun möchte ich es endlich verwirklichen. Ich war mir erst nicht sicher, ob es wirklich ein so interessantes Spiel geben würde wie von mir erhofft, aber das Gegenteil war der Fall: Meine Erwartungen wurden noch übertroffen!
Worum geht es also?
Ich hatte keine Lust mehr auf die Spiele, wo man ein Land durch 400 Jahre Geschichte führt. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten sucht man dann immer verzweifelter nach Herausforderungen und entfernt sich immer weiter von historischen Abläufen hin zu Welteroberungen, -konversionen etc.
Was mache ich also anders?
Ich gebe mir für das Spiel folgende Regel:
Alle 40 Jahre wird der Staat gewechselt. Und zwar übernehme ich stets den Staat auf Rang 5 in der Punktewertung, egal, wer das sein mag. Der erste Wechsel findet 1440 statt, einfach, weil die ersten 20 Jahre in meinem Spiel recht langweilig waren. Der letzte Wechsel ist demnach 1800, und ich habe dann 20 Jahre Zeit, um mit der Nummer 5 noch auf die Nummer 1 zu kommen. Damit ich das noch schaffen kann, muss das Spiel logischerweise so ausgeglichen wie möglich bleiben. Wenn ein Staat zu mächtig wird, hole ich ihn nicht mehr ein und kann nicht gewinnen. Mal sehen, ob es auch am Ende noch so interessant bleibt.
Zunächst beginne ich aber. Mit welchem Staat? In der 1419er-Kampagne nehme ich natürlich den fünften Staat von links - Schweden.
So sieht es für Schweden am Anfang aus:
http://home.arcor.de/jorrig/aar01_01.JPG
Schweden hat echt miese Tech, kaum Einwohner und ist außerdem Vasall Dänemarks. Kein überpowertes Gustav-Adolf-Schweden, sondern der mickrige Beginn. Ein Ziel ist also klar: Der Vasallenstatus von Dänemark muss gelöst werden.
Der Beginn ist aber wirklich zäh. Ich kann nicht einmal Steuereintreiber befördern und habe daher kaum Einnahmen. Ich spare also auf diese und komme so langsam mit dem Staat in Schwung. Ein paar gute Events helfen mir, und Lappland wird auch kolonisiert und eingegliedert. Ich warte darauf, dass Dänemark mal in einen Krieg verwickelt wird, aber das passiert einfach nicht. Ich sammle also Diplomatiepunkte und warte ab. Als ich schließlich bereit bin, Krieg zu führen, kündige ich den Vasallenstatus, und es passiert - nichts. Ich sammle also weiter Diplomatiepunkte, forsche ein wenig und gebe den Staat nach 20 Jahren auf Platz 25 ab. Nichts Ruhmreiches, aber ohne Krieg macht man am Anfang keine Punkte.

http://home.arcor.de/jorrig/aar01_ende.JPG

Gut, das Event feuert, in dem die Kalmarer Union aufgelöst wird, und Dänemark erbt infolgedessen Norwegen. Ich könnte nun Krieg führen, aber nur für das Kriegserlebnis die Allianz kündigen? Auch sonst habe ich kaum Möglichkeiten, daher gebe ich ganz gerne ab und nehme die nächste Herausforderung an...

Jorrig
11.10.07, 03:33
Gespannt warte ich auf die Punkteauswertung, um meinen neuen Staat zu erfahren. Die Wahl fällt schließlich auf diesen Flecken Erde:

http://home.arcor.de/jorrig/aar02_anfang.JPG

Burgund, nett! Wollte ich immer schon mal spielen!
Die Aufgaben sind natürlich auch klar vorgegeben: Das getrennte Herrschaftsgebiet muss vereinigt werden, die Kernlande müssen eingesammelt werden.
Burgund ist mit England, Geldern und Savoyen alliiert, Geldern fällt als Ziel also erst einmal raus. Frankreich ist natürlich feindlich gesinnt, außerdem habe ich auf die keinen CB. Frankreich ist zudem stark. Ich will es also erst bei den Kleinstaaten probieren. Allerdings ist Straßburg mit Pfalz, Mainz und Hessen verbündet, Luxemburg mit Österreich, Ungarn und Kroatien. Das klingt nach weit weg, aber Österreich hat Durchmarschrecht durch Baden und Straßburg. Na gut, muss ich eben schnell sein!
Luxemburg erkläre ich den Krieg, Luxemburg marschiert mit seinen 26k auch gleich bei mir ein und entblößt seine Hauptstadt. Die wird belagert, ich kann sogar das luxemburgische Heer schlagen. Luxemburg wird annektiert. Die Truppen hätte ich nicht gebrauchen können, ich hatte mir eh schon einen Loan eingehandelt, weil meine Truppen teurer waren als mein Monatseinkommen. Und das mir!
Währenddessen wilderte Hannover in Norddeutschland herum, und ich bemerkte, dass ich noch einen CB gegen Hannover hatte. Kein Wunder, die hatten Friesen annektiert (ich bin prinzipiell blind gegen alles Außenpolitische, was mich nicht direkt betrifft und merke alles erst viel später). Schön, dachte ich, also schnell Hannover auch noch plattmachen. Das ging auch gut, aber dann spielte die KI Tagteam und Mailand versuchte mit Genua den Kumpel Hannover rauszuhauen. Tatsächlich konnten sie mich in Südburgund in Bedrängnis bringen, ich verlor kurzzeitig Franche-Comté. Aber nur kurzzeitig. Hannover fiel schließlich, und damit war im Norden Ruhe.

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Im Süden hatte Mailand irgendwie Lyonnais erobert, sehr praktisch. Das wurde besetzt, dann ging es ab nach Mailand. England&Co. hatten Genua schon erobert, da war also Ruhe. Als Mailand gefallen war, machte der Allianzführer England Frieden, bei dem mir Lyonnais zugesprochen wurde. Philipp war sehr zufrieden. Gleich wurden die Einigungskriege fortgesetzt mit der Kriegserklärung gegen Straßburg. Nur die Pfalz engagierte sich aktiv im Krieg, wurde aber schnell besiegt. Die Pfalz wurde vasalliert, Lothringen fiel an Burgund, und Straßburg wurde ebenfalls Vasall Burgunds. Damit war die Einigung der Reiche erreicht!

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Sah ja alles bislang nach Spaziergang aus. Doch dann wurde den Franzosen das alles zu bunt. Sie erklärten mir flugs den Krieg und große Heeresmassen strömten gen Norden:

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Die Südarmee versteckte sich und wurde verstärkt. Die Nordarmee sollte die Sümpfe Seelands halten, ich hoffte, das ging auch mit den wenigen Leuten gegen die große französische Übermacht:

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113k!! Da war ich seeeehr vorsichtig mit meinem kleinen Haufen. Schließlich rollte der Zug nach Norden gen Holland. Dort geschah aber das erhoffte Wunder: Die Nordarmee besiegte die Franzosen in den Sümpfen und vertrieb sie in den Norden. Damit war Frankreich den alliierten Armeen schutzlos ausgeliefert. Ich konnte Paris besetzen und die Champagne erobern. Die Franzosen konnten zwar noch kurzzeitig einmal Flandern erobern, aber die Situation war unter Kontrolle. Nach einiger Zeit schloss England für alle Frieden, der Burgund die Champagne einbrachte:

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Logischerweise hatte ich damit in der Punktewertung schon locker Platz 2 hinter den Timuriden mit ihrem 600-Punkte-Event gesichert. Burgund war so reich, dass ich auf Manufakturen sparen konnte und zwei Raffinerien in den darauffolgenden Friedensjahren bauen konnte. Bzw. Friedensjahre waren es nicht, andauernd erklärte irgendwer irgendwo Krieg. Aber ich hielt mich weiter heraus. Das nächste Ziel wäre eine Diploannexierung Gelderns, aber da leider der Monarch in einen Grottenolm wechselte und dazu meine Allianz auch noch ständig Krieg führte, war mir da kein Erfolg vergönnt.
Womit ich allerdings nicht gerechnet hatte, war dieses ominöse Event 1477 - das Erbe Burgunds. Ich konnte entweder mein Reich verschenken oder aber stur die SP-Option des Weiterregierens wählen. Da in 3 Jahren eh der Wechsel anstünde, entschied ich mich für den Exitus und entschied mich für Maximilian als Thronfolger. Interessanterweise fielen dabei alle Gebiete an Frankreich. Hätte ich Charles gewählt, hätte Österreich die Franche-Comté erhalten. Komisch.

http://home.arcor.de/jorrig/aar02_06.JPG

Die letzten drei Jahre ließ ich demnach recht fruchtlos verstreichen, da Geldern nicht zu mir kommen wollte. Als nette außenpolitische Kuriosität ist das Verschwinden Genuas zu vermerken. Es wurde von Modena annektiert. Trotz allem waren es sehr interessante Jahre. Ich konnte sogar Festungen bauen. Wenn man nicht so sehr auf die langfristige Perspektive achten muss, ist das auch mal ganz nett. Da kann man Geld ruhig mal verpulvern oder auch ein paar Loans aufnehmen, man kann die Folgen ja der KI überlassen.
Ich war auch schon wieder zu gespannt auf den Endstand 1480 und meine neue Herausforderung. Ich nehme gern Wetten an, aber ich gehe jede Wette ein, dass es keiner errät, wo ich als nächstes spielen werde!
Ich hoffe, mein kleines Projekt gefällt dem einen oder anderen. Bei Interesse stelle ich auch das neue Land gerne am Anfang neu vor und lasse über Ziele und Strategien diskutieren, bevor ich die neue Episode spiele. Ich freue mich jedenfalls schon auf die nächste Folge vom Zufalls-AAR! ;)

Komischer Kunde
11.10.07, 08:58
Werther Jorrig,

mir hat es bis jetzt gut gefallen. Und mir wurde im 2. Kapitel auch bewusst, daß ich noch nie die Burgunder gespielt habe. Vielleicht sollte ich mich da mal dran setzen! Eine Frage habe ich allerdings noch: Kann man Burgund nicht komplett bestehen lassen?!

Der Zarewitsch
11.10.07, 09:05
Gratulation, edler Jorrig! Das nenne ich mal eine pfiffige Idee. :top:

Mehr als eine Diskussion über Ziele und Strategien würde mich beim jeweiligen Länderwechsel eine Kurzinfo zu Euren Vorgänger-Nationen gefallen. Motto: Was wurde aus...?

Zum nächsten Land: das wird man sicher kaum erraten können, ich versuche es aber trotzdem mal mit...ähm...das Mogulreich?

Duke of York
11.10.07, 10:02
Eine tolle Idee, werter Jorrig.
Das verspricht, mal ein ganz anderer AAR zu werden.

Ganz besonders freut es mich, mal etwas von meiner Lieblingsnation Burgund zu hören. Schade allerdings, dass Ihr beim Event nicht den SP-Überlebensweg gewählt habt. Es wäre sicher interessant geworden, ob sich Frankreich oder Burgund in den französischen Gebieten durchsetzen. :D

Mein Tipp für die nächste Nation: Goldene Horde oder die Mamelucken. Auf jeden Fall nichts christlich-europäisches.

Jorrig
11.10.07, 11:49
Ich trage noch ein paar Sachen nach, für die ich gestern zu müde war.
Das Spiel belohnt schon eher kurzfristige Strategien. Wer weiß, was ich für einen Schrott von der KI bekomme, und was ich ihr wieder übergebe, kann mir ja auch egal sein. Irgendwie wie in der echten Politik. ;) Langfristig auf die Infla zu achten oder überhaupt Forschungsstrategien lohnen sich also gar nicht. Bevor ich die Früchte ernte, bin ich eh wieder raus. Bin mal gespannt, wie ich mich verhalte, wenn ich rein kurzfristig denken muss und schnell Erfolge brauche. Die burgunder Aufgabe fand ich sehr interessant, gerade durch die zeitliche Beschränkung. Ich habe mich viel mehr wie ein König gefühlt, dessen Zeit beschränkt ist und der nur wenige Jahre hat, um einen deutlichen Stempel zu hinterlassen.
Man kann Burgund auch weiterspielen, die dritte Option im Event ist ein echtes Zuckerstück, Zentralisierung, Qualität, Infra-Investitionen, Stabilität usw., man kann damit Burgund auch bis zum Ende weiterspielen. Allerdings wird da von Paradox irgendwann der Support eingestellt, d.h. es gibt keine neuen Könige und keine Leader oder Entdecker. Ich persönlich fand aber, dass Burgund nicht zu stark werden sollte, in meinem Spiel sollten sie lieber von der Landkarte verschwinden. Man muss schon sehen, dass Frankreich in dem Abenteuer gegen mich arg gebeutelt wurde. Es verlor an England Picardie und Guyenne, an mich die Champagne, an Savoyen die Provence und an Aragon das Languedoc. Frankreich hätte wohl wenig Chancen gegen die englisch-burgundische Allianz gehabt. So habe ich den Exitus gewählt und Frankreich damit noch ordentlich auf die Beine geholfen, denke ich. Immerhin hat es meine beiden Raffinerien geerbt.
Schweden ist es übrigens gut ergangen, ich teile da Eure Neugier, werter Zar. Offenbar ist es kurz nach meinem Abgang in den Krieg mit Dänemark getreten und muss den gut gewonnen haben. Jedenfalls waren Jämtland und Nordnorwegen schwedisch, und Gotland sagte sich von den schwedischen Besatzern los, muss also auch schwedisch gewesen sein. Wer weiß, vielleicht spiele ich die Schweden nochmal wieder...
Und ich habe euch offensichtlich auf eine ganz falsche Fährte gesetzt, mein nächster Staat liegt schon noch in Europa. ;)

Stoertebeker
11.10.07, 12:29
Ich tippe auf Fronkreisch: Burgund (natürlich), Timuriden, China und England dürften mehr Siegpunkte haben. Oder Aragon. Bin jedenfalls gespannt.

Was übrigens das Erb-Event angeht: wenn man Frankreich erben lässt, muss man zwar weniger Provinzen an sie abtreten, aber dafür erben sie einen auch!

Montesquieu
11.10.07, 12:37
Herrlicher AAR! Da freue ich mich ja mal richtig drauf, wie er weitergeht! :top:

Hm, Frankreich ist aber zu sehr gebeutelt worden. Denke, dass es ein Spanier sein wird... :D

Bismarck
11.10.07, 13:16
Oder vielleicht ein italienischer/deutscher Staat?

Auf jeden Fall ein schönes Spiel und wir wünschen euch noch viel Spaß!

Jorrig
12.10.07, 12:55
So, es geht weiter. Ich habe die nächste Episode gespielt und werde gleich hier den AAR verfassen. Nur schon mal als kleine Vorankündigung den Abschlussspielstand von 1480:

http://home.arcor.de/Jorrig/aar02_ende.JPG

Es geht also gleich weiter mit Böhmen!

(Das dürfte den werten Duke of York doch freuen)

Jorrig
12.10.07, 13:23
Jetzt denkt wahrscheinlich die Mehrheit, Böhmen? Wie geht denn das? Wieso sind die auf Platz 5 gelandet?
Die Antwort wusste ich aber gleich, als ich den Stand sah: Böhmen ist kein Megablob oder durch Zufall groß geworden, Böhmen stellte den deutschen Kaiser!
Es war also klar, dass die nächste Episode eine Diplomatie-Episode wird.

Hier erstmal der Stand:

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Ich habe mich auch extra vorher schlau gemacht, wofür man denn Diplomatiepunkte bekommt. Hier eine kleine Liste aus der Paradox-FAQ:
Royal Marriage: 2
Vasallierung: (unbekannt)
Annexion: 20
Bündnis schaffen, bzw. Land einladen: 5
Und das wars auch schon. Wenn es nicht noch versteckte Punkte gibt für gute Beziehungen etc., ist das alles. Die Kaiserwahl sollte allerdings auch Punkte geben, in der FAQ steht nicht, wie viele.
So viele Möglichkeiten gibt es also nicht, aber die will ich nutzen. Der Slider wurde auch als erstes in Richtung Aristokratie gestellt, damit hat Böhmen Aristokratie 10.
Großes Ziel ist natürlich die Kaiserwürde die ganze Zeit zu halten und alle eventuellen Nachfolger auch zum Kaiser wählen zu lassen. Dafür mussten die guten Beziehungen mit allen Wählern natürlich erhalten bleiben. Ich hatte nur einen diffusen Plan, der aber mit der Zeit sich als ziemlich praktisch herausstellte.
Man sieht, Böhmen hat gute Beziehungen mit fast allen Staaten, nur Baden und Österreich sind offenbar nicht gut auf uns zu sprechen, Mecklenburg ist eher neutral. Alle drei haben sich natürlich grob versündigt beim Kaiser, indem sie auf Kosten anderer ihre Kernlande vergrößert haben.
Böhmen befindet sich in einer Allianz mit Ungarn, Pommern und zu dem Zeitpunkt auch Siena, wenn ich mich recht erinnere (einer der Italiener jedenfalls). Diese Allianz befand sich mit Venedig im Krieg, ein guter Teil der böhmischen Armee belagerte gerade Venedig.

Mein Ziel für die ersten Jahre war ganz einfach, den Einfluss der Alliierten Österreich und Baden zurückzudrängen und sie in Deutschland zu schwächen. Dafür wurde der Krieg gegen Venedig schnell gegen eine Zahlung von 200 Gold beendet, als Venedig gefallen war. Venedig wurde im Nachhinein von seinen Nachbarn ziemlich gefleddert, neben Genua droht also auch der zweite große Italiener auszufallen.
Dann wartete ich auf einen günstigen Zeitpunkt, um Österreich/Baden anzugreifen. Eigentlich war der schon durch die Spielsituation gegeben, denn zeitgleich befand sich diese Achse des Bösen im Krieg mit Bayern allein und mit Mecklenburgs Allianz (hauptsächlich kämpfte Mecklenburg).
Verschiedens passierte dort, während ich rüstete. Mainz erklärte sich von Baden unabhängig und wurde von Österreich annektiert, Würzburg ging ebenfalls an Österreich. Anhalt wurde von Österreich annektiert, ihr seht, in Österreich saß sicher ein kleiner Mann auf dem Thron.
Als Kaiser kann man ja bequem reisen im Reich, und so stellte ich mich günstig auf. Im Norden sollten Hannover und Hessen schnell fallen, im Süden sollte Österreichs Hauptstadt bedroht werden. Soweit der grobe Marschplan.

http://home.arcor.de/Jorrig/aar03_01.JPG

Man sieht, ich habe in der Zwischenzeit wild mit Heiratsangeboten um mich geworfen, so dass ich einen ziemlich großen Teil der Karte sehe.
In Frankreich war auch dauernd Krieg, wie man sieht, doch dazu später mehr.

Duke of York
12.10.07, 13:39
Jetzt denkt wahrscheinlich die Mehrheit, Böhmen? Wie geht denn das? Wieso sind die auf Platz 5 gelandet?
Die Antwort wusste ich aber gleich, als ich den Stand sah: Böhmen ist kein Megablob oder durch Zufall groß geworden, Böhmen stellte den deutschen Kaiser!
Es war also klar, dass die nächste Episode eine Diplomatie-Episode wird.

Erst Burgund und nun Böhmen - Ihr verwöhnt mich, werter Jorrig. :)
Böhmen ist übrigens nicht ohne Grund diplomatisch so stark. Nach Ende der Hussiten-Unruhen kommt ein Event bei dem Opotion A die Heimkehr in die katholische Familie ist und das gibt zu vielen Nachbarn sehr gute Beziehungen.

Jorrig
12.10.07, 13:41
Es lief auch fast alles nach Plan. Im Windschatten der Mecklenburger konnte ich viele Festungen belagern, manchmal halfen sie mir auch. Hannover konnte ich erobern, aber nach Hessen kam ich nicht, da wurde ich abgelenkt. Denn ein großes österreichisches Heer lief da noch in der Gegend herum, welches ich nicht auf Anhieb besiegen konnte und wollte. Aber es gelang mir, Baden und Württemberg zu erobern, so dass mir Baden einen Teilfrieden anbot: Hannover, Württemberg und etwas Kohle gegen Frieden. Da ich mir nicht sicher war, ob ich Österreich gewachsen war, nahm ich an. Immerhin, zwei Provinzen befreit.
Österreichs Heer belagerte dann Hannover, während ich Mitteldeutschland erobern konnte. Auch die Ostmark war gefallen, ich konnte das Heimatland Österreichs besetzen, so dass es keine Truppen mehr ausheben konnte, Wien wurde belagert.

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Hannover fiel an Österreich, Mitteldeutschland an Böhmen. Als auch Wien fiel, eilte das österreichische Heer zurück in die Heimat. Es blieb schließlich in der Ostmark stehen und belagerte dort die Provinz. Ich zog alles zusammen, was ich an Kavallerie hatte, und so kam es zur Entscheidungsschlacht in der Ostmark. Entscheidend deshalb, weil Österreich verlor und damit praktisch keine Armee mehr hatte. Es konnte zwar nachher in Tirol wieder etwas aufbauen, aber da war es zu spät. Auch Savoyen und einige Italiener hatten Österreich den Krieg erklärt und belagerten Piemont und die Schwyz.

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Mit der Zeit wurden mir auch meine Kriegsziele klar. Selbstverständlich würde Österreich Mitteldeutschland abtreten müssen, auch die Ostmark sah ich als natürliches Einflussgebiet Böhmens an. Traditionell hätte ich mir zwar eher Krakau oder die Slowakei vorsellen können, aber das gab die diplomatische Situation nicht her. Ich wollte aber lediglich die Ostmark für Böhmen behalten (der Kaiser muss auch ein bisschen an sich denken), alle anderen Staaten sollten als böhmische Vasallen in die Freiheit entlassen werden.
Österreich musste schließlich meine Friedensbedingungen annehmen, und nach 7 Jahren Regentschaft konnte ich mich zum ersten Mal zurücklehnen und die neuesten Errungenschaften genießen. Praktischerweise waren übrigens meine Verbündeten dem Kriegsaufruf nicht gefolgt. Meine Beziehungen waren aber so gut, dass sie gleich in eine neue Allianz einwilligten - diesmal unter meiner Führung. Ungarn und Pommern lud ich wieder ein, die Italiener blieben draußen, das würde nur sinnlose Kriege geben. Am Ende lud ich dazu Brandenburg als großen Vasallen und Bayern in die Allianz ein. Damit hatte ich ein gutes Team zusammen.
Hier noch zwei Bilder der neuen Situation:

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Jorrig
12.10.07, 14:03
Ich dachte zunächst, na gut, nu is ja mal Ruhe, aber dem war nicht so. Kurze Zeit später brach im Norden ein Krieg los. Wer anfing, weiß ich nicht, aber das ist bei Kriegen ja eh so eine Sache. Jedenfalls wurde ab sofort zurückgeschossen, denn der Gegner hieß Mecklenburg. Das hatte auch einen hässlichen dicken Finger in Mitteldeutschland. Sein Bündnispartner war Preußen, das besaß immerhin Oldenburg, also auch interessant. Mecklenburg selber war kein echter Gegner. Die Hälfte des Landes war noch von Rebellen besetzt, und die Armee eher klein. Ich konnte das Land ohne Probleme besetzen. Probleme machten aber die Preußen, die mit 40k-Armeen Brandenburg stürmten und später Pommern belagerten. Half aber alles nichts, weil ich mit Mecklenburg als Allianzführer einen günstigen Frieden schließen konnte, in dem sie Bremen, Sachsen und Anhalt abtreten mussten an Böhmen. Auch diese wurden sofort als treue böhmische Vasallen freigelassen.
Mit Mecklenburg konnten wir uns übrigens versöhnen, die Beziehungen waren wieder gut, und Mecklenburg konnte sich sogar wieder aufrappeln und besiegte Dänemark in zwei Kriegen, was ihnen zumindest Holstein einbrachte (der andere ist noch nicht beendet, glaube ich).
Die Schar der Vasallen wuchs, und es liegen ja noch 30 Jahre vor uns!

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Zeit für eine kleine Analyse der Situation:
Für Böhmen und das Reich ist dies eine sehr brauchbare Strategie. So kann man nämlich schön die ganzen Einprovinzler am Leben lassen, ohne dass es dauernd zu Annexionen untereinander kommt. Die Vasallen können nur Bündnisse mit dem Lehnsherren eingehen, somit bleiben alle meine deutschen Vasallen bündnisfrei. Es kam in den ganzen 40 Jahren zu keinem Krieg untereinander, und auch Angriffe von außen gab es nur ein einziges Mal (kommt später). Gleichzeitig hielt mir meine Allianz praktisch den Rücken frei (Ungarn). Polen war ein potentielles Problem, und tatsächlich kam es auch einmal zu einem kurzen Krieg. Österreich ist natürlich der Feind, aber damit konnte ich leben.
Die Arbeit war natürlich noch nicht erledigt. Man bekommt einfach nicht alles so schnell kontrolliert. Österreich annektierte die Schweiz weg, Burgund die Pfalz und Kleve, Geldern hatte Münster besetzt, Preußen Oldenburg und England Köln. Krieg gegen alle ist schwer, also nahm ich mir als nächstes Ziel Burgund vor, weil die Kleve, Pfalz und Luxemburg kontrollierten und außerdem mit Hessen verbündet waren, welches die Unabhängigkeit von Baden verteidigen konnte.
Das war aber gar nicht so einfach. Burgund war stark (ich hatte es ja selber stark gemacht) und besaß ca. 150k stehende Armee. Da traute ich mich lange nicht ran, zumal das Gelände auch ungünstig war. Flüsse, Sümpfe usw. Immerhin war die Allianz mit England aufgelöst, so dass es mir durchaus machbar schien. Ich traute mich aber erst spät den Angriff. Der Krieg mit Polen kam dazwischen, dann fühlte ich mich nciht stark genug etc.
Schließlich fasste ich mir ein Herz und schlug los. Hessen wurde überrannt und konnte schnell besetzt werden. Kleve konnte ich erobern, aber die Pfalz war ein harter Kampf. Luxemburg konnte ich belagern, aber nicht erobern. Auch die Pfalz musste ich schließlich wieder räumen, weil die Burgunder wie die Orks einfach immer wieder mit Heeren anrannten, die ich zwar immer besiegen konnte, die aber immer kleine Verluste zufügten. Ganz Burgund zu besetzen war unmöglich. Man macht ja sonst gern die Taktik, den Gegner komplett in eine eigene Provinz zu locken und dann sein gesamtes Hinterland zu besetzen. So kann man vermeiden, das gegnerische Heer bekämpfen zu müssen, zumindest kann der Gegner nicht nachrekrutieren. Das ging hier nicht, weil ich keine angrenzende Provinz besaß. Ich musste also kämpfen, aber ein Angriff auf Seeland mit 40k Verteidigern ist einfach Selbstmord. Als schließlich meine Kräfte schwanden, nahm ich einen Frieden an, der mir immerhin Kleve gab.

In der Friedenszeit geschah dann das, worauf ich ja die ganze Zeit eigentlich hinarbeitete:

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Der Regent starb, und es wurde ein neuer Kaiser gewählt. Natürlich aus Böhmen! Die ganzen Vasallen mit ihren 190+ Beziehungen zu mir haben wohl geholfen, hehehe. Es sind ja fast alle Wähler, nicht wie historisch nur die Kurfürsten. Sehr gut, Ziel erreicht.

Jorrig
12.10.07, 14:22
Aber die Regentzeit war ja noch nicht um, es blieben noch 4 Jahre Zeit, um allen zu zeigen, wer der Herr im Reich war!
Der Friedensvertrag mit Burgund lief langsam ab, und in der Zeit passierte der einzige Angriff auf meine Vasallentruppe im Reich, und zwar griff Modena Kleve an. Ich dachte nur hä?, was soll das?, und wähnte mich sicher. Hatte dabei aber übersehen, das Geldern bei den Italienern mit im Bündnis war. Ehe ich mich umgucken konnte, hatten die mir Kleve wegannektiert. Ludvik schäumte natürlich vor Wut und schwor Rache. Ein CB gegen Geldern und Burgund stellte die Weichen. Krieg gegen Geldern! Das schien ein leichtes Opfer und bot mir Kleve und Münster zwei neue Vasallen. Da hatte ich aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Als ich ankam, hatte Burgund schon den Krieg erklärt und fast alles Wichtige bereits belagert. Tja, was nun? Logisch, Burgund den Krieg erklären und hoffen, dass die beiden sich in Geldern so sehr die Kelle geben, dass der Weg nach Brüssel frei ist.
Ziemlich genau das passierte auch. Hessen konnte ich wieder selbst überrennen, und diesmal wurde es auch gleich zum Vasallen gemacht und schied aus dem Krieg aus. Die Pfalz und Luxemburg konnte ich zunächst recht problemlos belagern. Dann wurde ich mutiger, und während Burgund in Kleve rumbelagerte und Geldern immer wieder dagegen anrannte und auch sonst recht planlos mit den 40k Soldaten durchs platte Land eierte, besetzte meine Armee Burgund, belagerte Flandern und das Artois. Alles lief glatt, Burgund schloss mit Geldern Frieden und bekam Kleve wieder. Lothringen und Burgund machten mir noch mal wieder in der Pfalz zu schaffen, indem sie mir meine Kav da mehrmals besiegten, aber mein Belagerungsheer aus Brabant konnte die Burgunder in Flandern schließlich vernichtend schlagen. Lothringen belagerte die Pfalz, konnte aber nicht verhindern, das Kleve an mich fiel. Mit Flandern, Brabant, Artois, Luxemburg, der Pfalz und Kleve in meinem Besitz, nahm Burgund schließlich den Frieden an, in dem es mir alles gab, was ich wollte.
Dafür habe ich übrigens meinen Zeithorizont um 4 Monate überdehnt (dann fiel Kleve erst), aber das war es mir wert.

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Insgesamt hatte ich also bei Spielende 14 Vasallen in Deutschland, Pommern und Bayern hatte ich in Friedensjahren diplomatisch vasalliert. Zeitweise generierten die Vasallen 40% meines Einkommens und beschleunigten die böhmische Forschung. Beträchtlich auch die Manpowersteigerung. Am Anfang waren es 42k, gegen Ende über 100k. Am Ende war Böhmen so deutlich die Nummer eins im Spiel, dass es ähnlich wie Burgund wohl auch auf Dauer noch eine starke Rolle spielen wird. Über 500 Punkte wurden durch Diplomatie gewonnen, fast genauso viele natürlich durch Schlachten und Friedensschlüsse.
Wie geht es weiter?
Ein Blick in die Eventfiles sagt mir zwei Dinge: Erstens wird Österreich nie Burgund erben. Das Event hat nicht funktioniert, mit meiner Wahl hätte Österreich eigentlich Burgund bekommen müssen, und ich wäre aus dem Spiel gewesen. Böhmen allerdings wird schon 1526 vermutlich an Österreich gehen, womit dann eine neue Großmacht entsteht und meine 40 Jahre nur Erinnerung bleiben, auf dass wieder Chaos in Deutschland regiere. Aber wer weiß! Vielleicht entscheidet sich Böhmen ja doch anders als erwartet! Ich warte indessen gespannt auf meine nächste Herausforderung...

Montesquieu
12.10.07, 14:39
Fantastisch! Das macht richtig Spaß zu lesen! :top:

Hm, jetzt tippe ich aber mal auf einen Spanier! :p :D

edit: Könntest du vielleicht noch eine Karte von ganz Europa politisch nachreichen! Das wäre zu schön! :)

Jorrig
12.10.07, 14:48
Noch ein paar kleine Anmerkungen zum Spiel:
Der 100jährige Krieg in Frankreich ist vorbei, Frankreich ist dabei eindeutig der Verlierer. Wie bereits gesehen, fiel das Artois schon wieder an Burgund, durch die ständigen Kriege im Land hat Frankreich die beiden Manufakturen schon verloren, die neue Macht in Frankreich ist durch Kriege und Revolten die Auvergne. Sie kontrolliert große Teile Südfrankreichs bis vor die Tore Paris. England hält noch Besitzungen in Nordfrankreich, ist aber seine Cores los. Spanien hält auch Teile von Südfrankreich, generell ist Frankreich Chaos. Spanien und Portugal scheinen normal zu spielen, Italien ist auch manchmal seltsam, aber dort kann sich keiner durchsetzen. Zwischenzeitlich kontrollierten die Johanniter Modena, aber auch das hat sich wieder gelegt. Auf dem Balkan wurde groß Staatenbereinigung betrieben, dort stehen sich Ungarn und der Osmane gegenüber. Byzanz existiert schon seit 1432 nicht mehr. Im Osten nichts Neues, dort herrscht Polen-Litauen. Novgorod gibt es noch, es scheint sich gegen die Moskau-KI gut behauptet zu haben, was mir als Spieler nie gelingt. Die Horde gibts auch noch. Savoyen hat Genuas Krimbesitzugen geerbt, ich wurde von dem Ereignis überrascht "Georgien erklärt die Unabhängigkeit von Savoyen". Ich persönlich bin gespannt, ob Brandenburg und Preußen noch knapp ein Jahrhundert durchhalten und dann tatsächlich das echte Preußen entsteht.

Und weil ich ja mal nicht so sein will, kommt hier auch der Endstand von 1520:

http://home.arcor.de/Jorrig/aar03_ende.JPG

Montesquieu hatte also recht, die nächsten 40 Jahre zappen wir uns durch nach Spanien!

Der Zarewitsch
12.10.07, 17:50
Sehr interessantes Kapitel, edler Jorrig. Vortrefflich gespielt!

So, Spanien ab 1520...da könnt Ihr ja fröhlich in Amerika wüten...pardon...den Heiden den wahren Glauben bringen. ;)

Jorrig
14.10.07, 22:25
Ich habe mir natürlich wieder Gedanken darüber gemacht, was ich mit den Spaniern eigentlich Sinnvolles machen kann. Mir sind dabei drei Sachen eingefallen:

1. Die Kolonien.
Das wird oberste Priorität, ganz klar. Spanien ist schon so dick in Europa, da kann ich ruhig riskieren, einen Krieg zu verlieren oder technologisch erstmal zurückzufallen. Mit einem guten Kolonialreich mit dem ganzen Gold wird sich das schnell wieder ändern.
2. Religion.
Bis zur Reformation ist es ja nicht mehr weit. Mein Regent ist Karl V. von Österreich, bzw. Carlos I. von Spanien. Dass der gern Religionskriege in Deutschland geführt hat, ist ja bekannt. Meine Regentschaft fällt zudem mit seiner fast zusammen (1556 macht er den Abgang). Wenn sich etwas ergibt, könnte ich also an der Gegenreformation teilnehmen.
3. Diplomatie.
Franz I. war zwar Karls größter Feind, aber in diesem Spiel hat er eher einen kleinen Inselstaat (Paris und Nivernais plus Bretagne). Ich würde ihm eher helfen wollen als die Auvergne weiter zu vergrößern. Ich hätte gern im 18. Jhdt. die klassischen Großmächte in Europa, die sich dann am Ende um den Sieg schlagen sollen. Dafür ist Frankreich momentan viel zu schwach.

Also Zeit für eine erste Bestandsaufnahme:

http://home.arcor.de/Jorrig/aar04_anfang.JPG

Auf diesem Bild habe ich schon etwas Flurbereinigung betrieben. Spanien hatte Truppen weit über seinem Supportlimit aufgestellt, ich habe da erstmal kräftig aufgelöst. Von den Schiffen hatten viele 99 Attrition, die auf hoher See habe ich fast ausnahmslos verloren.

Entdeckungen:
Spanien kennt schon sehr viel von der Welt. Natürlich die Karibik, auch die Azteken, Brasilien bis runter zum Kap Hoorn, auch Südafrika und die gesamte afrikanische Ostküste fast bis Kutch in Asien. Die Westafrikaner kennt es über den Landweg, Spanien hat eine Grenze zu Songhai. Auch in Nordamerika ist die Küste teilweise bekannt, der Weg um Südamerika ebenfalls, Südkalifornien ist schon entdeckt.
Spanien verfügt über 3 Entdecker, als ich anfange, dazu 3 Konquistadoren, darunter Magellan (der aber bald stirbt) und Cortés.

Forschung:
Die ist, kurz gesagt, grottig. Land 6, Naval 3, Böhmen etc. waren schon bei Land 10. Handel 2 und Infra 3 sind ebenfalls ziemlich mies.

Diplomatie:
Da werden meine Pläne schon etwas durchkreuzt. Ich befinde mich im Bündnis mit Portugal, Schottland und eben der Auvergne, was mir Aufschluss darüber gibt, wieso die überhaupt so groß geworden ist. England ist mit Savoyen und Gelder im Bund, Frankreich in einem Bündnis mit Österreich, Baden und noch einem Kleinstaat. Sprich, die Auvergne kleinmachen kann ich nicht, Frankreich in die Allianz holen und stark machen ebenfalls nicht. Zu allem Überfluss erklärt mir gleich nach Spielstart Savoyen den Krieg, somit hält die Allianz mit Sicherheit bis 10 Jahre nach Kriegsende (oder ich werf die Auvergne eben raus).

Was also tun?
Ich war ein bisschen demotiviert, so ein richtiges Ziel wollte sich nicht einstellen. Na gut, also erstmal sortieren, an die Kolonien ran und warten, ob sich diplomatisch was ergibt. Für die Azteken gibt es ja ein Zuckerevent für Spanien, man muss nur Zacatecas kontrollieren und bekommt die Azteken dann geschenkt. Ich schickte also Cortés dorthin und konnte die Stadt unter einigen Verlusten nehmen. Azteken geerbt, Einkommen verdoppelt. Aber dann bemerkte ich erst die echten Probleme: Mitten in den Krieg platzte die Forderung nach der Rückzahlung eines Kredites. Schnell ins Buch geschaut, drei Darlehen standen in den Bilanzen! Und das Problem an der Sache war, durch das Fuggerereignis hatten die Spanischen Kredite eine Größe von je 1000 Gold! Von da an wurde also in die Kasse gewirtschaftet und die nette Inflation von ca. 6 Prozent getrieben. Konvertierungen setzte ich auch einige in Gang, die Darlehen waren erst 1527 alle abbezahlt. Sie hatten die spanische Staatskasse um gut 20 Gold pro Monat belastet.

Mittlerweile tobte, von mir völlig unbeachtet, der Krieg in Frankreich weiter. Hier mal ein Bild der Auvergne im Krieg:

http://home.arcor.de/Jorrig/aar04_01.JPG

Die Gegner waren allerdings völlig unfähig, England verabschiedete sich schließlich aus dem Krieg mit zwei dicken Reparationszahlungen (wohl auch deswegen, weil sie gegen die portugiesische Flotte keine Schnitte hatten), und auch Savoyen zahlte über 200 Gold, nachdem Schottland ihm die Provence erobert hatte. Die Auvergne strahlt also in altem Glanz weiter. Widerlich.

Dann blieb nicht mehr viel zu tun, ich gründete Kolonien und erforschte weiter. Kaliforniern und die USA sind mir bekannt, in Aires gibt es eine Kolonie und in der Karibik vier. Südafrika etc. lasse ich in Ruhe, ich halte mich an den Vertrag von Tordesillas.

1526 gab es noch einmal ein besonderes Ereignis. Wie erwartet stand die Frage um die böhmische Thronfolge an, und hier ist das Ergebnis:

http://home.arcor.de/Jorrig/aar04_02.JPG

Somit hat die glorreiche Geschichte Böhmens ein Ende gefunden, und die verbliebenen Staaten rückten gegenüber dem wachsenden Fremdkörper Österreich zusammen und wählten einen der ihren zum Kaiser.
Nebenbei wurde Dänemark besiegt und verlor an Territorium. Bergen ist nun preußisch, Jylland mecklenburgisch. Kurz darauf brach wieder ein Krieg los, diesmal meine ich, dass Schweden der Angreifer war.

Bis 1530 habe ich mittlerweile gespielt, und bisher habe ich das Gefühl, nur KI-Folgen beseitigt zu haben. Ich hoffe, die restlichen 30 Jahre werden noch etwas interessanter. Ich bin gespannt, wie ich die Frankreich-Frage lösen kann. Die Mittel dazu habe ich ja mit Spanien in der Hand.

Al. I. Cuza
15.10.07, 01:31
Das ist unheimlich toll! Ich kriege nicht genug! Immer weiter :D

Ryo
15.10.07, 03:30
Auch wenn ich EU2 kaum kenne(nur mal kurz angespielt gehabt) gefällt mir dieser AAR :)

Jorrig
18.10.07, 00:56
Für die heutige Session hatte ich mir wirklich viel vorgenommen. In Frankreich aufräumen, Heiden konvertieren, Spaniens Wirtschaft auf Vordermann bringen usw. Ich dachte, ich bin übern Berg und könnte nach 10 Jahren Dauerkrise endlich einmal agieren. Weit gefehlt, und aus diesem Grund bin ich ziemlich frustriert von diesem Spiel, das war mit Sicherheit das dunkelste Kapitel im Spiel bislang.

Aber beginnen wir vorne. Ich wollte gern die Auvergne aus meinem Bündnis raus haben, damit Frankreich sie in Ruhe fleddern kann. Ein Bündnis mit Frankreich war schwer möglich, da es in einer anderen Allianz war. Ich konnte nicht einmal die Auvergne rauswerfen, denn dazu muss man Allianzführer sein (war ich) und gleichzeitig einen CB gegen das Land haben. Also keine Chance. Ich konnte da also gar nichts machen. Ich konnte eigentlich nur auf eine Kriegserklärung warten und der Auvergne dann nicht folgen - was dann auch passierte:

http://home.arcor.de/Jorrig/aar04_03.JPG

Aber das sollte sich als eine denkbar schlechte Entscheidung herausstellen. Kurz darauf erklärte mir nämlich Burgund einfach mal so den Krieg. Wenig später folgte Savoyen, das auch England mit im Schlepptau zog, neben diversen anderen Kleinstaaten von Geldern über Bayern bis Georgien. Dummerweise lag Spanien mit Landtech 6 gegenüber den Kriegsgegnern weit zurück, die hatten mit Tech 10 oder 11 bereits eine CRT mehr. So gewann Burgund eine Schlacht nach der anderen gegen mich. Schließlich sah ich mich gezwungen, meine drei französischen Provinzen abzugeben - ich hatte keine Chance, Schlachten zu gewinnen, ich konnte Burgund nicht mehr aus den Provinzen heraustreiben. Das war also der erste Rückschlag.

http://home.arcor.de/Jorrig/aar04_04.JPG

Danach bestand noch der Krieg gegen England und Savoyen. Letzteres bot mir irgendwann einen weißen Frieden haben, aber England ließ nicht locker. Sie griffen dauernd meine Kolonien an, dazu die Kanaren, Sardinien und Andalusien. Ich konnte selbst mit Cortés, dem Herzog von Alba und 3facher Übermacht viele Schlachten nicht gewinnen, auch auf See verlor ich Schlachten gegen ein Kriegsschiff und 2 Transporter, weil meine Seetech natürlich auch unterirdisch war (4). Gewann ich irgendwo, lud der Engländer auf 3 anderen Inseln schon wieder Truppen aus. Cortés wurde schließlich mit 8000 Mann auf Dominica gegen 2000 englische Infanteristen, die ihn dort angriffen, vernichtet. Ich sah nur noch zu, so viele Provinzen wie möglich zu halten, und dann ein günstiges Friedensangebot anzunehmen. Schließlich musste ich nach langen Jahren Krieg nur Bermuda abgeben.
Immerhin gab es zwischendurch aber auch eine Erfolgsmeldung:

http://home.arcor.de/Jorrig/aar04_05.JPG

Dort gibt es auch Gold. Der Kampf war aber ebenso hart und verlustreich.
Spanien hat mich auf Dauer einfach genervt. Eigentlich hätte ich mit Spanien konsequent auf Infrastruktur forschen müssen, weil Spanien Geld braucht, um die Heiden zu konvertieren (hatte ich erwähnt, dass von meinen 6 Bekehrungsversuchen zu ca. 60% 5 fehlschlugen?). Das ging aber nicht, weil mich sonst die Kriegsgegner total auseinandergenommen hätten. Handel 3 konnte ich noch forschen, damit mir Zacatecas irgendwas bringt, aber die Infra blieb bei 3.

Dann war endlich mal Ruhe, und ich konnte kolonisieren. Politisch war absolut nichts drin, weil sich keine Lücke bot. Ich hatte kein Interesse an den burgundischen Besitzungen in Frankreich (oder an einem Krieg gegen den Supertecher Burgund), gegen England konnte ich auch kein Land sehen, und ins Bündnis mit Frankreich kam ich auch nicht. Also baute ich Kolonien und sah zu, dass ich den technologischen Rückstand etwas verkürzen konnte. Das gelang auch relativ gut, zumindest konnte ich noch bis Land 10 forschen, bevor ich endlich die Amtsgeschäfte Spaniens niederlegen konnte.
So sah es in Frankreich am Ende aus:

http://home.arcor.de/Jorrig/aar04_06.JPG

Frankreich hatte einen Krieg gegen England gewonnen, das sieht wieder besser aus für die Franzosen.
Auch sonst war einiges los im Spiel. Österreich erobert wieder in Deutschland rum, die Kleinstaaten verschwinden langsam wieder von der Bildfläche. Brandenburg und Preußen halten durch, die Chance ist also groß, dass das "echte" Preußen auch entsteht. Ich hoffe, dass Burgund bald durch die Niederlande ordentlich auf die Mütz bekommt, denn die erobern auch schon wieder in Deutschland, Münster und Kleve sind wieder ihrs, ebenso Lothringen. Dänemark ist nun ein Einprovinzler, Island und Grönland sind mecklenburgisch, Norwegen wurde unter Schweden, Mecklenburg und Preußen aufgeteilt. Bremen ist portugiesisch, und der DO hält sich sehr gut. Novgorod ist von der Karte verschwunden, der DO hält das CoT in Novgorod. Russland ist entstanden, scheint aber noch recht klein zu sein. Polen-Litauen dominiert Osteuropa mit einem Riesenstaat. Auch der Osmane schlägt sich ganz gut, wenn auch der Vormarsch in Europa und Asien noch nicht besorgniserregend ist. Aber der Osmane hält Platz 4 hinter Burgund, China und Spanien.

Soweit die Nachrichten, und ich gebe schon einmal bekannt, dass ich meine Hausregel dieses Mal brechen werde, weil ich auf den nun folgenden Staat wirklich absolut keine Lust habe:

http://home.arcor.de/Jorrig/aar04_ende.JPG

Nochmal einen Iberer zu spielen und Kolonisten durch die Welt zu schicken - darauf habe ich keine Lust. Es ist doch immer gleich, und ich habe das Gefühl, mit Portugal sind meine Möglichkeiten noch eingeschränkter. Daher beschließe ich, statt dem aktuellen Platz 5 den Platz 6 zu spielen. Burgund als ehemaliges Spielerland schließe ich sozusagen von der Liste aus, und alle rücken einen hoch. Mir ist der Spielspaß lieber als eine eiserne Hausregel. Und wenn mir alles da missfällt, spiele ich auch mal selbst Frankreich! ;)
Insgesamt will ich diesen Abschnitt aber ebenso wie das Spiel gegen Tschechien am liebsten so schnell wie möglich abhaken.

IngramoschFelsh
28.10.07, 15:21
Wann geht es denn hier weiter? ;) Bitte nicht aufhören :D

Jorrig
29.10.07, 12:56
Sobald ich wieder Zeit habe. Ich war am letzten Wochenende von Donnerstag abend bis Sonntag nacht unterwegs. Evtl. schaffe ich es unter der Woche mal, am Wochenende bin ich jedenfalls wieder unterwegs. Es wird weitergespielt, versprochen!

Boleslav
07.11.07, 17:21
Weiter, weiter, weiter.....!

:motz:

Kurfürst Moritz
07.11.07, 17:24
Weiter, weiter, weiter.....!

:motz:

Ich schließe mich an!

WEITER!

Jorrig
07.11.07, 17:28
Sieht schlecht aus momentan, ich komme einfach nicht zum spielen, obwohl mich die nächste Aufgabe echt reizt...
Auch an diesem Wochenende wird es wohl nichts werden, ich bin wieder unterwegs... mit etwas Glück habe ich am Sonntag abend noch etwas Zeit. Im Moment habe ich wirklich extrem wenig Freizeit. Aber versprochen, ich mache weiter!

Boleslav
07.11.07, 22:17
:prost::feier:

General Steiner
09.11.07, 12:48
Ein exzellenter und äußerst spannender AAR werter Jorrig!

Wirklich eine fabelhafte Idee und eine toller erzählerische Umsetzung.

Jorrig
15.11.07, 00:35
So, werte Lesergemeinde, ich kündige eine baldige Fortsetzung an. Ich habe mich heute schon einmal mit meiner neuen Aufgabe vertraut gemacht und etwas die Lage ausgekundschaftet. Aber seht erst einmal selbst:

http://home.arcor.de/Jorrig/aar05_anfang.JPG

Jahaa, der nächste Staat heißt Russland unter Iwan dem Schrecklichen!
Ahahahaaa! *irres Gelächter*

Mein Russe ist wirklich eine große Baustelle, das sieht man sofort. Nowgorod in den Händen des dreckigen Deutschen Ordens, das geht nun wirklich gar nicht in Ordnung. Das muss natürlich russisch werden, wenn möglich sollte auch ein Ostseehafen erlangt werden. Das ist jedoch leichter gesagt als getan, denn wenn man hinschaut, sieht man, dass der Orden lässige Landtech 11 hat. Dagegen sind meine Russen mit Tech 5 so dermaßen unterlegen, dass ich da keine Landschlacht wagen kann.
Aber da haben wir ja noch den Kandidaten in braun südlich davon. Litauen hat zwar eine beängstigende Landmasse, die wir natürlich ein wenig zu verkleinern gedenken, dafür aber auch nur beruhigende Landtech 4. Damit könnten wir es sogar noch aufnehmen.
Nun kommt aber der dicke, dicke Haken an der Sache: Litauen und den Orden gibt es nur im Doppelpack! Richtig, die beiden sind alliiert! Und noch schlimmer: Der Orden ist ein Vasall des Litauers! Die werden also niemals auseinandergehen, da müsste ich schon sehr, sehr viel Glück haben. Wie kann ich die beiden besiegen? Ich könnte den Orden bei mir verhungern lassen und nur offensiv gegen den Litauer vorgehen. Aber wenn mir der Orden Moskau wegnimmt, sehe ich recht alt aus. Ich könnte warten und forschen, bis ich zumindest in einer CRT mit dem Orden bin. Das dauert aber evtl. zu lange.

Bleibt noch der Kollege von der Ponyhoffraktion im Süden, die Goldene Herde. Mit Landtech 4 und einem Monarchen unter aller Kanone hat die Ponyrepublik nur wenig furchterregende Taigaverbündete. Kurz, die Eselstreiber sind mit einer Goldprovinz und einem CoT die geborenen Opfer für schlachthungrige russische Soldaten. Haken an der Sache: Die ganzen leckeren Provinzen haben meist völlig falsche Kultur und Religion. Ich kann mir kaum große Konvertierungskosten leisten, soviel Ruhe will ich mir erst gönnen, wenn das Land schön rund und groß ist.

Nebenbei, im Norden gehört Kola den Franzosen, ich gehe davon aus, dass das per Rebellion irgendwann kampflos an mich fällt. Die Schweden stehen da rum, sind mir aber herzlich egal. Allerdings haben sie ebenfalls gefällige Landtech 11 und sind eigentlich immer scharf auf Ingermanland. Die Beziehungen zu Schweden sind ok, es befindet sich mit Irland und England in einer Allianz. Russlands Beziehungen zum Allianzführer England sind +97, vielleicht sollte ich also einen Beitritt in die Allianz anstreben und dann mit den Schweden etc. zusammen auf Litauen/Orden/Gotland einprügeln. Oder erst alleine die Stallknechte alleine vermöbeln und dann die Allianz suchen? Ich schwanke noch und überlege...
Aber eins steht fest: In den 40 Jahren werde ich alles tun, um meinen BB hübsch in die Höhe zu treiben! ;)

Al. I. Cuza
15.11.07, 11:54
Und ich werde zugucken und jubeln :D

Komischer Kunde
15.11.07, 12:26
Ich nehme einen Platz neben unserem Rumänen ein und werde selbiges tuen! Werther Jorrig, scheut Euch nicht uns in Bälde mit diesem AAR weiter zu erfreuen...

Duke of York
15.11.07, 12:35
Hmm ... die Situation mit dem Deutschorden scheint in der Tat recht schwierig zu sein. vielleicht ist es besser, in einem schnellen ersten Schlag durch den Gewinn von Pskov und Ingermanland die Stadt Novgorod zu separieren, um sie in einem zweiten Krieg dann viel leichter zu erobern. Danach sollte der Orden kein Problem mehr darstellen, sodass man sich Litauen zuwenden kann, bevor diese ihre orthodoxen Ostprovinzen konvertieren können oder gar der Pole alles erbt. Von einer Eroberung muslimischer Gebiete rate ich vorerst ab, solange das Reich nicht über eine kräftige Finanzbasis verfügt, um sich Missionare leisten zu können.

Aber auf jeden Fall eine Herausforderung - man darf gespannt sein.

Jorrig
15.11.07, 13:19
Jaja, das Problem ist nur, dass ich das Ganze sicher nicht schnell genug über die Bühne bringen kann. Mit der hohen Tech dauern meine Belagerungen sicher sehr lange, ich kann mir keine Feldschlacht gegen den Orden leisten, und vermutlich wird der mir als Erstes Moskau belagern. Die Festung dort ist minimal, d.h., der wird die sofort stürmen. Und dann siehts düster aus. Dazu kommt dann noch der Litauer, der mich ebenfalls nicht in Ruhe lassen wird.
Einziger Lichtblick sind die wirklich guten Anführer, die da bei mir gerade rumlaufen, sogar mit Festungsbonus.
Ich denke mittlerweile, ohne Allianz werde ich da gar nichts schaffen können. Zudem denke ich, dass ich zuerst die Herde um ein paar Provinzen erleichtern werde, einfach um ein bisschen mehr Kraft zu bekommen. Die Allianz will ich aber vorher eingehen, ich traue Litauen/Orden zu, mir bei einem Krieg gegen die Herde sonst in den Rücken zu fallen.
Wir werden sehen, ich rechne damit, dass ich am Sonntag spätestens zum Spielen komme.

Duke of York
15.11.07, 13:59
Wie sieht es denn an Litauens Südgrenze aus? Steht dort vielleicht ein potentieller Verbündeter, der ihn unter Druck setzen könnte? Ein starker Osmane oder Ungar? Wenn Litauen beschäftigt ist, sollte es Euch gelingen, mit den guten Heerführern gegen den Orden zu bestehen.

Jorrig
15.11.07, 14:21
Ungarn existiert nicht mehr, das hat der Österreicher schon geerbt. Der ist natürlich ziemlich dick dort. Auch Onkel Osman ist ganz gut dabei, der hat ja auch gerade seine 3-Sterne-Monarchen und -Generäle. Ich muss mal schauen, ob mit denen nicht auch eine Allianz möglich wäre. Eine Allianz mit Schweden hätte den Vorteil, dass ich damit automatisch eine Grenze dauerhaft befriede.

deemer
15.11.07, 14:27
Ja, das wollte ich auch vorschlagen. Ein Österreich oder irgendein anderes Land, das bald aus einer Allianz geht. Nur um eine 2. Front zu eröffnen und die KI zu "fordern".. In der anderen Zeit ein schönes Belagerungs und Angriffsheer aufbauen. Ich lege jetzt nicht meine Hand ins Feuer aber Kavallerieheere zu ca. 20-23k Mann werden, bei diesem Monarchen und 1/2 Wintern, auch gegen den Orden fertig. Problematisch ist nur die geringe eigene Landmasse und die kritischen ersten Jahre des Krieges, in denen man die eigene Soldatenzahl möglichst hoch lassen muss und defensiv agieren muss/sollte. Aber seis drum, ein anderes Land kommt danach bestimmt. :D
Aber als Russe auf das eigene Cot verzichten.. ;)

Sehr schöner AAR. Ich lese gerne mit. :)

Jorrig
17.11.07, 14:46
So, ich schreibe ein bisschen in historischer Betrachtung, denn ich habe schon weitergespielt. Österreich bot sich als Option nicht wirklich an. Die Beziehungen waren mit +21 zwar nicht schlecht, aber eine Allianz wäre doch nur mit Aufwand zu erreichen. Zudem sind die Mit Mailand, Straßburg und anderem Gesocks verbündet, das bringt nur Ärger. Außerdem ist Österreich hier so ein wenig mein Feind, die versuche ich so klein zu machen wie irgend möglich. Die sind im Krieg mit Brandenburg, bedrohen also ein Entstehen Preußens.
Ich habe schon gespielt, und ich kann alle beruhigen: Russland wird nicht untergehen! ;) Allerdings kam mal wieder alles anders als geplant und erwartet. Lasst euch überraschen, vielleicht kann ich heute schon ein Update posten, ansonsten kommt es morgen garantiert!

Jorrig
18.11.07, 21:11
Wie versprochen hier neue Geschichten vom neuen russischen Bären, der im Moment noch eher so aussieht:

http://www.republicansocialtheatre.com/wp-content/uploads/2006/11/RussianBearCub.jpg

...aber das wollen wir natürlich schnell ändern.

Zunächst lief wie angekündigt alles nicht nach Plan. Nachdem ich mich für England als die sicherere Variante entschieden hatte, wurde auch gleich eine Staatsehe geschlossen und die ersten Geschenke überreicht. Dann aber kam eine eigentlich eher unbedeutende Meldung, die ich sonst immer ignoriere: "England has changed state religion to protestant." Das war mir erstmal egal, bis iich dann etwas später vergeblich den "Join Alliance" suchte. Durch Englands Religionswechsel wurde die Allianz gelöst. Zwar baute sie sich exakt gleich wieder auf, allerdings nun mit Schweden als Allianzführer. Und zu denen hatte ich naürlich beste Beziehungen: Sie schwankten zwischen -199 und -200.
Also Planänderung.
Wofür braucht Russland bitteschön Alliierte?
Der goldene Viehtreiber im Süden kann ja auch erstmal so plattgemacht werden, nicht wahr?
Alles wurde für den Angriff gesammelt, noch ein paar Truppen ausgehoben, um die Sache schnell zu beenden, bevor die Nachbarn auf dumme Gedanken kommen.

Hier sieht man den Aufmarsch kurz nach der Kriegserklärung:

http://home.arcor.de/Jorrig/aar05_01.JPG

Für Vorotinski, meinen besten General, war die Hauptstadt Wolgograd (später als Stalingrad bekannt) vorgesehen. Der Rest waren nur gute Belagerungsheere. Ich hoffte, vor dem Winter die meisten Belagerungen zu beenden. Das klappte nicht ganz, aber der Verschließ ist ja normal. Bei Armeekosten von 4 ist das auch verschmerzbar. Schlachten gab es eigentlich kaum, das Hauptheer der Pferdeherde belagerte das revoltierende Donezk. Als sie damit fertig waren, wurden die eben kurz abgewatscht, und dann war der Krieg auch bald zu Ende. Die Verbündeten ließen sich auch kaum sehen, und die Nachbarn hielten zum Glück auch still. Das war billig!
Ich gab mich mit ein paar Eroberungen zufrieden, Kazan, Tambow, Samara, Ufa und Lugansk. Die waren alle zumindest russisch, manche auch orthodox.

http://home.arcor.de/Jorrig/aar05_02.JPG

Nach dem Verlust der Goldprovinz Samara hat die Goldene Herde auch ihren Namen nicht mehr verdient, finde ich. Sie haben aber noch ein bisschen Kupfer, von daher heißt sie ab jetzt offiziell nur noch die "Kupferherde".

So, das war einfach. Die spannende Frage war dann: Was nun? Frontal angreifen und mein Glück suchen? Hoffen, dass ich Litauen plattmachen und zum Frieden zwingen kann, ohne dass der DO allzuviel bei mir kaputtmacht?

[Spannung...]

In der Zeit Iwans des Schrecklichen gibt es zudem ein paar interessante Events für die Russen, einige eher innenpolitische, aber auch die Core-Sammel-Events. Davon kamen einige mitten im Krieg, andere auch so. Ich hatte von nichts eine Ahnung und habe die Events einfach kommen lassen. Da gibt es z.B. das folgende:

http://home.arcor.de/Jorrig/aar05_03.JPG

[Noch mehr Spannung...]

Die Entscheidung wurde mir schließlich abgenommen, wie man auf dem nächsten Bild bei ganz genauem Hinsehen erkennen kann:

http://home.arcor.de/Jorrig/aar05_04.JPG

Richtig, da erklärt doch jemand aus dem Westen Litauen und dem DO den Krieg. Mecklenburg ist zudem in diesem Spiel ja ein ziemliches Schwergewicht. Die Chance darf ich mir natürlich nicht entgehen lassen, also kam der Bescheid an die russischen Truppen:

ATTACKE!!!!

Velinski nahm sich Novgorod vor, der Rest marschierte in Litauen ein. Ich hoffte, Nowgorod schnell einnehmen zu können, bevor große Ritterheere anrollten. Außerdem traute ich ihm noch am ehesten zu, solch eine Schlacht irgendwie zu gewinnen.
Alles lief auch gut nach Plan, Heere tauchten erst einmal nicht auf.

http://home.arcor.de/Jorrig/aar05_05.JPG

Jorrig
18.11.07, 21:31
Die meisten der Belagerungen fielen noch zu Winteranfang, nur Kursk und Belgorod mussten ins nächste Jahr herübergenommen werden. Dort schmolzen die Truppen natürlich zusammen, auch in Novgorod wurde es weniger. Gegner waren nur im Süden ein paar zu sehen, die halbherzigen Angriffe konnten aber locker abgewehrt werden.
Im zweiten Kriegsjahr wurden weitere Provinzen belagert, ich wagte mich bis nach Litauen in die Hauptstadt vor, um einen vorteilhaften Frieden zu erreichen. Chernigov und Mozyr konnten noch erobert werden, ebenso Ingermanland und Polotsk im Norden, aber beide Belagerungen von Litauen und Kurland wurden abgewehrt. Ich glaube, mir half, dass Kurland zeitweise in fremder Hand war, bis es von Litauen befreit wurde.

Ich nahm schließlich ein Friedensangebot von Litauen an, welches mir Welikia, Tula, Voronezh und Bogutjar gab. Der Grund dafür war der, dass Litauen mit Mecklenburg gegen Abgabe einer Provinz Frieden schloss. Daraufhin kamen deren Heere zu mir herüber. Ich wollte mein Glück nicht überstrapazieren, schloss aber einen Separatfrieden, um evtl. noch Novgorod herauszuschlagen. Allerdings war das zu schwierig, ich verlor ständig die Schlachten gegen kleinere Heere. So schloss ich gegen etwas Zahlungen Frieden mit Allianzführer Gotland.

Trotzdem sieht das jetzt alles schon recht ansehnlich aus, finde ich.

http://home.arcor.de/Jorrig/aar05_07.JPG

Nun wollte ich mir eine Pause gönnen - zwei Darlehen waren abzuzahlen, es mussten Steuereintreiber finanziert werden, außerdem wollte ich mindestens bis Landtech 9 warten, bevor ich mich wieder gegen den Orden wenden würde. Ich war gerade auf 6 angelangt. Die Stufe nach 7 ist nochmal teuer, 8 und 9 sind praktisch geschenkt. Es würde noch 5-6 Jahre dauern.

Dann wurde mir das Rumsitzen aber doch zu langweilig. Wir hatten ja noch ein Opfer im Süden sitzen, nicht wahr?
Also drauf auf die Kupferherde!
Der Haufen war eh nicht mehr viel Wert, ich hatte mittlerweile auch altai als Staatskultur bekommen und Cores auch auf Astrachan und ganz Sibir. Den Kupferladen konnte ich ohne Neuaushebungen hochnehmen, für die Belagerungen musste ich noch ein paar Tausend Mann nachrekrutieren.

Hier noch ein Foto aus dem Krieg mit einem weiteren Event. Opposition plattmachen klingt einfach gut.

http://home.arcor.de/Jorrig/aar05_06.JPG

Dann war die Herde zusammengetrieben, und sämtliche Nicht-Hauptstadtprovinzen gingen in russischen Besitz über. Damit besitzt Russland nun auch ein Handelszentrum und viele Provinzen mit Staatskultur und falscher Religion, und auch einige mit falscher Staatskultur und Religion.

http://home.arcor.de/Jorrig/aar05_08.JPG

Ich finde, das sieht mittlerweile schon nach etwas mehr aus. Zu Anfang des AARs besaß Russland 11 Provinzen, nun sind es nach 12 Spieljahren immerhin schon 24. Noch ein paar Jahre, dann ist Russland bei Tech 9, und dann geht es nochmal gegen Orden und Litauen. Zumindest die Coreprovinzen muss ich einsammeln, ab dann geht es gen Osten. Vielleicht wird sogar etwas konvertiert. ;)
Für Vorschläge bin ich natürlich immer offen.

Ich überlege mir nebenbei noch, mein Spielsystem zu verändern. Immer den fünften zu nehmen, könnte zum Problem werden, wenn ganz oben nur noch Staaten stehen, die ich alle schon gespielt habe. England, Frankreich oder ein neu entstandenes Preußen würden mich alle reizen, aber wenn ichs mir aussuche, wirds ja langweilig. Ich schwanke noch zwischen dem fünften Europäer, nachdem ich alle gespielten Staaten ausgeschlossen habe, oder Sachen wie "den zehnten" oder "den zwölften". Mal sehen.

Iwan ist als Monarch übrigens weitaus besser als auf dem letzten Screenshot. Ich habe das Ereignis "Temporary Insanity of Monarch" nur mindestens zweimal bei seiner Regentschaft bekommen. Was ich für überaus passend halte.
Hier auch noch die Auflösung für das Rätsel oben: Man sieht die fremde Kriegseklärung am brennenden Kurland. Na, hätten sie's gewusst? ;)
Leider muss ich ja die Kupferherde auch schon wieder umbenennen. Eigentlich werden sie sowieso langsam unwichtig, da lohnt sich der Aufwand kaum. Getreideherde? Was produziert überhaupt Wolgograd? Haferbauern auf ihrem Ponyhof? Größer ist der Laden ja nicht mehr, und eigentlich stört der nur. Für mich wohnen da Hakennasenfledermäuse oder Hufeisenfledermäuse, oder wie die auch immer heißen. Sprich, das muss da weg, ich kann aber nichts machen, weil mir 5 BB zum Annektieren viel zu viel sind. Also muss ich warten, bis jemand anders die Drecksarbeit macht, bevor ichs ihm wieder wegnehmen kann. Ich kann nur hoffen, dass es nicht der Osmane höchstselbst macht, denn dann dürfte die Aufgabe unter Umständen etwas schwieriger werden.

So ist der Stand bislang, vermutlich kommt heute auch nichts Neues mehr dazu.

Duke of York
19.11.07, 17:40
Hier auch noch die Auflösung für das Rätsel oben: Man sieht die fremde Kriegseklärung am brennenden Kurland. Na, hätten sie's gewusst? ;)

Vermutlich nicht, weil es vielleicht ja auch Rebellen sein könnten? :rolleyes::D

Ansonsten ein hervorragender Bericht. :top:

Achja, wegen Eurem Gewissenskonflikt über die künftig zu spielenden Nationen - da gibts ne einfache Lösung. Lasst uns Leser das entscheiden. Ich plädiere an dieser Stelle schonmal für die Kupferhorde. :ditsch:

Jorrig
19.11.07, 17:54
Abgelehnt! ;)
Problem bei der Lösung ist ja, dass ihr nicht alle Informationen aus dem Spiel haben könnt. Aber ich kann mich gerne der Leserschaft stellen. Im Jahr 1600 veröffentliche ich dann mal einen Bericht zur Lage in Europa mit Karte und ausführlicheren Informationen zu Bündnissen und der sonstigen Geschichte. Wenn ihr dann zu einem Vorschlag kommt, der mich überzeugt, werde ich diesen Staat spielen. Ist ja auch eine Art Zufall, was dann dabei rauskommt. ;)

Augustus Rex
20.11.07, 00:33
Sehr schön, edler Jorrig!
Moskau/Russland hatte ich vor kurzem auch mal wieder in der Mache. Mein strategischer Vorteil war allerdings, dass ich Pleskau schon besaß und mich gen Westen somit immer mit Wasserhindernis verteidigen konnte.

In jedem Fall ein sehr attraktives Projekt.
Mein Vorschlag für die Zukunft: Bleibt unbestechlich und nehmt wie geplant Platz 5. Ein guter Regent muss auch hässliche Nationen zur Sonne führen. Oder wie haben sich Henry IV. und die folgenden Ludwige sonst motiviert?

Jorrig
22.11.07, 01:05
So hört nun die Neuigkeiten aus Russland!

Eigentlich hatte ich mir ein wenig Ruhe verschrieben, Steuereintreiber aufbauen, auf Tech 9 warten und dann den Orden angreifen.
Aber es kam wieder mal anders. Gleich zu Spielbeginn wachte die KI auf, und Litauen und der Orden stürzten sich gleich wieder in den Krieg gegen Preußen, Mecklenburg und noch andere. Das nutzte ich aus, verlegte meine Truppen in den Norden und begann im zweiten Jahr den Krieg gegen den Orden. Der Fortschritt war ganz gut, obwohl mein letzter guter General beim Angriff starb. Das Land konnte ganz gut besetzt werden.

http://home.arcor.de/Jorrig/aar05_09.JPG

Ich verlor zwar einige Schlachten gegen den Orden, aber gewann auch einige durch große Übermacht oder Verteidigungsbonus. Verlorene Truppen konnten locker ersetzt werden. Litauen blieb recht ruhig, und so konnte ich schließlich ein Friedensangebot des Ordens annehmen, welches mir Pskov und Novgorod gab. Endlich!
Lustigerweise war das nur ein Separatfrieden, der Orden war ja nicht Allianzführer. So ging der Spaß gegen Litauen weiter. Litauen besaß ja noch ein paar russische Provinzen.

http://home.arcor.de/Jorrig/aar05_10.JPG

Sobald ein Friedensangebot kam, welches mir Kursk, Belgorod und Smolensk gab, nahm ich das an.
Leider sieht man hier auch schon, dass Mecklenburg seinen Vasallen Preußen annektiert hat. Genauso ist Brandenburg im Krieg gegen Mecklenburg von der Landkarte verschwunden, es wurde annektiert. Wirklich schade, ich habe Preußen noch nie entstehen sehen, und dieses Mal war es wirklich nahe dran.

Die Kupfer- oder was-auch-immer-Herde ist übrigens Geschichte, annektiert vom Osman im Süden. Das löst unser Namensproblem, immerhin, trotzdem muss der Türke dafür bestraft werden, so weit in den Norden vorzudringen!

http://home.arcor.de/Jorrig/aar05_11.JPG

Lustigerweise ist der Osmane mit Sibir verbündet. Das macht die Sache einfach. Der Osmane hat immerhin Landtech 10, also mehr als ich (da war ich auf 9 angekommen), dafür hat Sibir unterirdische 2. Also habe ich das so gemacht: Sibir den Krieg erklärt, der Osmane macht mit, und dann wird Sibir überrannt. Der Osmane erobert mir zwar auch ein, zwei Provinzen, aber am Ende bietet er mir Wolgograd und 400 Drachmen als Kompensation an. Ich nahm an und dachte mir, das mache ich vielleicht später nochmal.

Wird so langsam Zeit, mal ein Ziel und einen Endpunkt für diesen Russen zu definieren. Wir brauchen definitiv noch einen Zugang zur Ostsee. Ingermanland ist ein Muss, das muss noch erobert werden. Dann muss Sibir natürlich auch weg. Russland braucht den Zugang zum Korridor, damit die KI ordentlich kolonisieren kann.

Was sonst noch passierte:
Burgund ging in einem riesigen Krieg komplett unter. Die Pfalz besetzte Flandern, Münster ging an Mecklenburg, die Pfalz hält nun Luxemburg und das Artois, Geldern eroberte Holland, bevor sich in Friesland die Niederlande gründeten und nach und nach die ganzen nördlichen Niederlande einnahmen. Immerhin etwas. Straßburg eroberte die Franche-Comté von Burgund, die Hugenotten sagten sich von Burgund los. Eigentlich ist Burgund nur noch ein Schatten seiner selbst. (Der Screen unten zeigt noch einen etwas älteren Stand, im Krieg).
Auch England wurde übel mitgespielt. Das Land war vollgepflastert mit Manufakturen, hat aber nichts genutzt. In zwei Kriegen wurde es von Schottland und Frankreich dermaßen in die Zange genommen, dass es nunmehr nur noch drei Provinzen auf der Insel hält. Frankreich hält zwei Kanalprovinzen in Südengland, der Rest gehört Schottland. Österreich hat Ulster erobert.
Portugal stellt mittlerweile reihenweise die deutschen Kaiser. Kein Wunder, sind auch kaum noch Deutsche übrig, und der Konflikt Mecklenburg/Pommern-Österreich beherrscht momentan alles.

http://home.arcor.de/Jorrig/aar05_12.JPG

Zum Wochenende gibts sicher wieder mehr, ich habe schon ein bisschen weitergespielt.
Ein letztes noch: Die Ära Iwans des Schrecklichen ist vorbei, der Regent ist vor kurzem verschieden. Nun haben wir Feodor I., und so langsam rutscht Russland in das bittere 17. Jahrhundert. Da geht es den Jungs richtig schlecht, bis sie dann mit Piotr Wielki wieder aus dem Sumpf auftauchen.
Also, bis bald!

deemer
22.11.07, 18:00
Leider sieht man hier auch schon, dass Mecklenburg seinen Vasallen Preußen annektiert hat. Genauso ist Brandenburg im Krieg gegen Mecklenburg von der Landkarte verschwunden, es wurde annektiert. Wirklich schade, ich habe Preußen noch nie entstehen sehen, und dieses Mal war es wirklich nahe dran.

Ach schade, vorher hatte ich Brandenburg noch als einen 1 Provinzler gesehen und wollte euch eben dieses Land als nächstes vorschlagen. ;)
Jetzt ist auch noch die "Kupfer- oder was auch immer Horde" weg. Mir fehlen die konstruktiven Vorschläge..
Vielleicht Frankreich oder England als nächstes.

Jorrig
22.11.07, 18:07
Ja, Frankreich wäre lustig, England wäre aber eine echte Herausforderung. Venedig ist auch noch da, oder der Papst. Savoyen ist auch recht interessant, finde ich. Oder die Newcomer Mecklenburg oder die Pfalz. Schweden mit Gustav Adolf wäre auch ein Kandidat. Oder Dänemark mit den ganzen Christians, Hans Christians usw. Die müssten sich gegen Mecklenburg und Schweden durchsetzen... Man darf gespannt sein!
Ich könnte mir auch vorstellen, Preußen wieder auferstehen zu lassen, auch per Edit, wenns gar nicht anders geht. Ich finde, die gehören einfach dazu, auch wenn ich sie nicht selber spiele.
Ich war gestern ziemlich müde, daher ist der Unterhaltungswert wohl eher gering. Das kommt aber sicher wieder.

Kadur
23.11.07, 00:11
Höchst lesenswerter AAR werter Jorrig! :prost:

bzgl eures nächsten Landes: Nehmt einen Würfel und würfelt 2 oder 3 mal addiert die zahlen und ihr habt den Kandidaten :D

Komischer Kunde
23.11.07, 12:36
Hallo werther Jorrig,

wir verfolgen ja aufmerksam Euren AAR. Wenn ihr es so sehr bedauert, daß kein Preußen und Brandenburg auf der Weltkarte zu erblicken ist, so setzt Euch doch für den kommenden zu spielende Nation zum Ziele, eben diese beiden Nationen als Vasallen zu erschaffen!

McMacki
23.11.07, 13:17
Ich hoffe ihr spielt Mecklenburg. Ich fände das sogar noch viel viel spannender als Preußen oder Brandenburg entstehen zu lassen. Macht doch aus Mecklenburg das neue Preuße, Geschichte kommt halt anders als man denkt. :)
*mecklenburg mecklenburg ruf*

Kurfürst Moritz
23.11.07, 13:19
Wir sind auch der Meinung, dass ihr mit Mecklenburg weiter spielen solltet. Ein Handelszentrum gibt es ja frei Haus dazu!
Los, stellt euch dieser Herausforderung!

Viel Erfolg wünscht
Kurfürst Moritz

Jorrig
23.11.07, 14:52
Reizvoll ist es ja schon, aber das hier heißt ja nicht umsonst "Zufalls-AAR". Ich denke momentan an folgende Regelung: Ich spiele weiterhin die Nummer 5, allerdings streiche ich vorher aus der Liste alle Staaten außerhalb von Europa und alle Staaten, die ich bereits gespielt habe. Das beträfe momentan vor allem Spanien und Russland. Ach ja, und ich weigere mich, Portugal oder Österreich zu spielen, ersteres will ich einfach nicht, zweites ist mir zu langweilig in diesem Spiel.
Einverstanden? Gibt es Alternativvorschläge?
Ansonsten können wir nur hoffen, dass Mecklenburg just die Punkte gesammelt hat, die es mir mit dieser Regelung dann zuspielen (ich habe wirklich keine Ahnung, wo sie gerade stehen).

Kurfürst Moritz
23.11.07, 15:54
Diese Regelung klingt ganz gut.
Gibt es denn eine Liste, in der die Punktstände aller Staaten stehen, oder wie läuft das ab?
In der Highscoreliste beim Verlassen des Spieles stehen ja nur die besten 5-6 Staaten und man selbst.

KM

Al. I. Cuza
23.11.07, 20:52
Wenn man in die Statistik-Abteilung guckt, sieht man alle Staaten

Jorrig
24.11.07, 18:04
Hm, dort habe ich nichts über die Siegespunkte gefunden. Ich habe sie manuell aus dem Spiel herausgesucht und aufgeschrieben. So viele Staaten sind es ja nicht mehr.

In den letzten Jahren tat sich nicht mehr viel in Russland. Ich konnte noch einen siegreichen Krieg gegen den Orden und Litauen gestalten. Ein Separatfrieden mit dem Orden war schnell geschlossen, in dem er Polotsk und Ingermanland an Russland abtreten musste. Den Ostseehafen hatte Russland also schon einmal erlangt. Der Krieg gegen Litauen war nicht wirklich gefährlich, lediglich die neuerdings mit denen verbündeten Dänen bereiteten einige Schwierigkeiten, weil die schon bei Land 15 waren mittlerweile. Als deren Provinz in Olonetsk aber wieder von Russen erobert wurde, schloss Litauen schnell Frieden gegen Geld.

Blieb nur noch ein Ziel für Russland: Der Weg nach Osten!
Da stand uns nur das lächerliche Sibir im Weg, das sollte doch wegzuräumen sein!
Aber das wurde schwieriger als erwartet, auch durch unglückliche Zufälle. So besaß Sibir ja schon lange ein paar Provinzen am Schwarzen Meer. Bevor ich ihnen den Krieg erklären konnte, sagten sich zwei von denen aber von Sibir los und formten den Pferdeherde-Nachfolgestaat Crimea. Das unglückliche Ergebnis davon war nur, dass ich nicht mehr an die letzte Provinz Sibirs (Sotchi) herankam. So konnte ich im Krieg zwar alles andere besetzen, kam aber nicht auf 100% Warscore. So lehnte Sibir ein Friedensangebot nach dem anderen ab. Erst ein halbes Jahr vor Schluss willigten sie ein, Russland einen Korridor zu den bislang unentdeckten Gebieten im Osten abzutreten. Ein Konquistador stand gleich Gewehr bei Fuß und erkundete die Gegend. Der Bau einer ersten Kolonie wurde mir leider verwehrt, der Versuch schlug fehl.

Zwischendurch durfte ich noch eine weitere Grundsatzentscheidung für Russland treffen. In der Metropolitenfrage entschloss ich mich aber, dem historischen Weg zu folgen und Russland nicht noch Griechisch und eine Handvoll Cores zu gewähren. Russland wird sicher auch so noch oft genug Krieg gegen das Osmanische Reich führen.

http://home.arcor.de/Jorrig/aar05_13.JPG

Die ersten Konversionen konnten ebenfalls beendet werden. Leider konvertierte nur Uralsk zum wahren orthodoxen Glauben. Die KI wird das Werk aber sicher fortsetzen.
In der restlichen Zeit passierte nicht mehr viel, so dass dieser September-Screenshot auch das Ende markiert:


http://home.arcor.de/Jorrig/aar05_ende.JPG

Ich denke, nach den 40 Jahren ist Russland enorm gewachsen und nun sehr gut aufgestellt für sein schwieriges 17. Jahrhundert. Eigentlich muss es niemanden mehr fürchten, Russland sollte bis Spielende gut im Spiel bleiben.
Es ist aber nicht alles Gold, was glänzt. Den Handel und die Infrastruktur habe ich sehr vernachlässig in meinem Eroberungssturm. Da muss Russland noch viel nachholen, denn sonst wird die Forschung immer hinter dem Rest hinterherhinken. Leider forscht die KI da auch nicht sehr intelligent. So wird Russland wohl immer etwas rückständig bleiben - was aber durchaus historisch ist.
Mir macht es immer Spaß, Russland zu spielen, und so fand ich auch diese Episode sehr unterhaltsam. Der russische Bär sagt also erstmal Auf Wiedersehen:

http://www.worth1000.com/entries/239500/239506pUXT_w.jpg

Aber nun zur spannendsten Frage:
Was kommt als nächstes?
Wenn ich dies hier schreibe, weiß ich es selbst noch nicht, ihr seid also sozusagen live dabei. Ich habe alle Punktzahlen der Staaten aus Europa rausgeschrieben, das einzige außereuropäische Land ist China. Insgesamt gibt es 32 Staaten, und hier kommt die Rangliste:



Platz Land Punkte
1 China 1163
2 Russland 1142
3 Spanien 1108
4 Portugal 990
5 Österreich 918
6 Osmanisches Reich 866
7 Burgund 755
8 Modena 486
9 Mecklenburg 463
10 Litauen 420
11 Vatikan 417
12 Pommern 413
13 Straßburg 387
14 Venedig 346
15 Bayern 342
16 Savoyen 342
17 Schweden 336
18 Schottland 242
19 Frankreich 238
20 Deutscher Orden 235
21 Korsika 181
22 Auvergne 163
23 Sachsen 157
24 England 152
25 Köln 130
26 Mainz 127
27 Pfalz 116
28 Dänemark 99
29 Württemberg 71
30 Niederlande 35
31 Crimea -1
32 Irland -164


Also, China fällt als nicht-europäisches Land aus der Wertung, ebenso Russland und Spanien (schon gespielt). Nr. 1 wäre also Portugal, Österreich die 2. Gut, die muss ich schon mal nicht spielen. Das Osmanische Reich ist die 3, Burgund fällt wiederum raus. Modena kommt auf Platz 4, macht Rang Nr. 5 für:

MECKLENBURG!

Das ist ja ein seltsamer Zufall! ;)

Edit: Ich merke gerade, dass ich eigentlich 10 Jahre zu früh aufgehört habe. Ups! Das war keine Absicht. Aber meine Arbeit mit Russland war eh erledigt, ich hatte Lust auf etwas Neues. Ich mache also einfach weiter, 30-40 Jahre Mecklenburg werden folgen.

McMacki
24.11.07, 19:25
Etwas übermüdet und viel zu spät ließ sich Herzog McMacki heute die Zeitung reichen. Es war doch ein wenig zu viel gefeiert worden am vorigen Tag. Nun lass er die Zeitung eben bei einem guten Tee, statt zum Frühstück!
Die ersten Seiten wurden rasch überflogen, nichts interessantes, bis unser guter Herzog vor Erstaunen seinen Tee ausspuckte! Mecklenburg! Ja es ward Mecklenburg! Die Zeit der Intrigen und Werbung für Mecklenburg hatte sich ausgezahlt!! Nackt lief McMacki durch seine Hauptstadt mit einem glückseeligen MECKLENBURG, MECKLENBURG auf den Lippen!

Jorrig
24.11.07, 22:37
Wie immer habe ich mir natürlich so meine Gedanken gemacht, was ich mit Mecklenburg denn erreichen will. Preußen ist kein Thema, ich habe das Event zur Entstehung Preußens nochmal angeschaut, dass kann zwischen 1615 und 1700 getriggert werden, da habe ich noch etwas Zeit. Vielleicht gönne ich mir das am Ende der Regentschaft, solange ich es noch in der Hand habe.
Die Karte so angeschaut, gibt es natürlich einige hässliche Flecken dort. Holstein ist österreichisch und unterbricht meine Verbindung nach Jylland. Das ist mit Sicherheit das erste Ziel. Österreichs Herrschaft muss so oder so gebrochen werden, je mehr ich dagegen tun kann, umso besser. Krieg muss sowieso geführt werden, weil Mecklenburg massenhaft Truppen herumstehen hat, mehr als mit meinen Budget überhaupt zu unterhalten wäre. Für einen sofortigen Krieg sprach auch, dass Mecklenburg bereits auf Landtech 14 war, während Österreich noch bei 13 stand, das ist eine CRT mehr für mich. Erstes Ziel ist also sicherlich Österreich. Küstrin mit der Handwerksmanufaktur ist auch ein hübsches Ziel. Alles nördlich des Mains betrachte ich ebenfalls als mains (uahaha). Andere hässliche Sachen sind solche Anachronismen wie Bremen in Portugals Hand und Oldenburg in französischer. Das muss sich natürlich ändern.
Dänemark ist mit Sjaelland eher ungefährlich, mit Schweden im Norden sollte ich mich aber eher arrangieren, um im Süden mehr Freiheiten zu haben.

Soweit der Plan.

Ich habe mittlerweile schon bis 1625 gespielt. Am Anfang lief auch alles nach Plan, sogar besser als gedacht, aber dann liefen die Sachen etwas aus dem Ruder. Aber der Reihe nach.

Die Truppen waren schnell zusammengezogen, dann wurde die Kriegserklärung an Österreich überreicht. Pommern würde eingeladen werden, deren Soldaten können wir sicherlich brauchen.
Noch zur Bündnissituation:
Österreich war mit Straßburg und noch einem Kleinstaat verbündet. Bayern bildete mit Köln und Modena eine Allianz, die Pfalz war mit Frankreich verbündet. Frankreich war meist auch mit Schottland verbündet. England wiederum verbündete sich mit Burgund, Spanien und Portugal, sicher die stärkste Allianz im Spiel momentan.

So ging es also los:

http://home.arcor.de/Jorrig/aar06_anfang.JPG

Nach einigen Anfangsniederlagen in Holstein konnte das österreichische Heer in Jylland besiegt und vernichtet werden. Das Ostheer belagerte Küstrin. Aus Skandinavien wurden per Schiff langsam noch mehr Truppen herangeführt.
Österreich entschied sich, Münster zu belagern. Dort versammelten sich bald über 60.000 Mann. Meine ca. 50.000 Mann spalteten sich in Hannover in 4 Heere und belagerten Hessen, Anhalt, dann auch Kleve. An Würzburg scheiterten sie zunächst an 3.000 österreichischen Superhelden, die wohl Zaubertrank genommen haben mussten. Würzburg wurde aber gerade konvertiert, das musste in jedem Fall erobert werden. Pommern belagerte Schlesien.
Österreich eroberte schließlich Münster, verlor dabei aber gut Truppen. Ich eroberte indessen Hessen, Anhalt und Kleve fiel kurz danach. Pommern wurde aus Schlesien wieder hinausgeworfen, dafür konnte ich Erz erobern und Münster zurückgewinnen. Als Würzburg gefallen war, gab ich mich zufrieden und schloss Frieden mit Österreich, der mir Holstein, Kleve und Küstrin einbrachte. Das lief also nach Plan.

http://home.arcor.de/Jorrig/aar06_01.JPG

Der russische Bär hatte unterdessen Krieg gegen Schweden geführt und den Schweden zwei finnische Provinzen abgenommen.
Ich lehnte mich zurück und erwartete einen ruhigen Abend. Ich forschte Infrastruktur und bewegte die Slider für Mecklenburg immer in Richtung Innovativ, mal was anderes. Die Kolonien in Grönland wurden etwas ausgebaut, in Eriksfjord konnte ich eine Stadt errichten. Aber dann wurde es etwas ungemütlich.
Zuerst erklärte mir Schweden den Krieg. Das musste wohl gekommen sein, nachdem sie Dänemark angegriffen und annektiert hatten. Das hatte ich wohl gesehen, war mir aber egal. Als sie dann mich angriffen, konnte ich mich aber auch gut wehren. Schweden war ebenfalls erst auf Tech 13, die meisten Schlachten gewann ich also. Schließlich war Schweden zum Frieden bereit und trat Östlandet an Pommern ab, Västergotland, Schonen und Schelland gingen an mich. Besonders Schelland mit dem Sundzoll ist natürlich hochinteressant als Provinz. Dank Schweden musste ich nichts annektieren, nett.

Dann wollte ich mich darum kümmern, meinen Vasallen Pommern in mein Gebiet zu integrieren. Damit wäre Mecklenburg endlich zur Großmacht aufgestiegen. Mein Badboy hielt sich mit ca. 20 auch noch recht in Grenzen.

Dachte ich.

Aber dann wurde es ein bisschen ungemütlich. Der nächste Krieg ging noch. Frankreich griff diesmal an, im Bund mit der Pfalz. Ich war einmarschbereit schon vor Oldenburg aufmarschiert, so dass die Provinz direkt erobert wurde. Nach einigen Gefechten in Kleve und der Pfalz konnte ich beides auch für mich erobern, und damit war Frankreich verhandlungsbereit. Oldenburg gehörte mir.

http://home.arcor.de/Jorrig/aar06_02.JPG

Aber dann ging es Schlag auf Schlag. An die genaue Reihenfolge kann ich mich gar nicht erinnern, aber ich meine, die erste Kriegserklärung kam von Portugal. Sehr gut, dachte ich, so hole ich mir Bremen und vielleicht noch Narvik dazu (das war auch portugiesisch)! Zusammen mit den Portugiesen kamen aber Engländer, Burgunder und Spanier. Zuerst wurde Oldenburg von Burgundern erobert. In Bremen gab es Gefechte, das konnte ich aber schließlich erobern. Oldenburg konnte ich nicht so recht zurückerobern, die Spanier eroberten Holstein und ein Haufen Heere lief durch mein Reich. Burgund konnte ich schließlich rauswerfen, aber kaum war ich dann auch mit Holstein fertig, fielen die Engländer in Oldenburg ein.
Sachsen sah eine Chance und erklärte mir den Krieg, dann kamen die Schweden. In Skandinavien, speziell in Norwegen wurde es zunehmend schwieriger. Anfangs war ich da noch offensiv, wurde aber immer mehr zurückgedrängt.
Dann erklärte Köln den Krieg (mit Bayern und Modena) und fiel in Kleve ein. Modena landete in Norwegen. Ich fühlte mich wie ein Feuerwehrmann vor drei Bränden mit nur einem Eimer Wasser. Und ständig brachen neue Feuer aus.
Um Sachsen konnte ich mich kümmern, das wurde belagert, besetzt und dann ein Frieden geschlossen. Aber bis dahin hatte Modena schon Norwegen erobert.
Dann erklärte Schottland den Krieg, zusammen mit Frankreich und der Pfalz.
Portugal hatte mir Island und Grönland abgenommen, fast täglich kamen die Friedensangebote mit Gebietsabtretungen ins Haus. Spanien wollte Bergen und Holstein haben, Schweden Västergotland, Portugal Island und Grönland, England Oldenburg, Sachsen Magdeburg und die Pfalz Kleve. Meine Kriegsermüdung stieg und stieg, ich sah zwischenzeitlich ein -5 bei den Stabinvestitionen. So langsam rebellierten mir auch die Provinzen weg. Alle Steuereinnahmen gingen in die Armee.
Ich musste schließlich etwas tun, um die Kriege zu beenden. Ich bin echt dickköpfig und weigere mich meistens, irgendeine Provinz abzugeben, aber ich habe auch gemerkt, wo so etwas dann meist hinführt: In den Totaluntergang, und dann gibt man die Provinzen so oder so ab.
Also bekam Schweden Västergotland wieder, ein Gegner weniger. Spanien bekam Bergen, damit konnten die eh nicht viel anfangen, und für mich war es nicht so wichtig. Köln konnte ich besetzen, so dass Köln einen weißen Frieden schloss. Da Norwegen mittlerweile von Schottland besetzt war, schlossen auch Modena und Bayern Frieden.
Blieben noch England, Schottland, Burgund und Portugal. Island und Grönland konnte ich gegen die Portugiesen zurückerobern, aber für eine Forderung gegen Bremen reichte es nicht, mein Warscore gegen Burgund und vor allem England war zu negativ. Gegen Schottland war nichts zu machen. Auf der Insel stand zu viel herum, und meine bescheidene Flotte von nie mehr als 9 Kriegsschiffen verlor auch die meisten Gefechte. So trat ich dann Narvik (das Pommern erhalten hatte) und Östlandet (Oslo) an Schottland ab gegen Frieden.
Mit etwas Glück kam auch ein Friedensangebot von England herein. Der Friede kostete mich lediglich 81 Gold, das zahlte ich sofort, denn auch gegen England konnte ich nichts machen. Gegen die Flotte verlor ich nur, und auf Land konnte ich nicht gegen England kämpfen.
Burgund war sowieso passiv, blieb nur noch Portugal. Zwischendurch probierte es Sachsen nochmal, aber dieses Mal war ich besser vorbereitet, bzw. Pommern. Dieses marschierte gleich mit >40k ein und besetzte Sachsen. Das wurde annektiert, und damit gab es ein Problem weniger.
Gegen Portugal half mir schließlich ein kleiner Cheat, wenn man so will. Portugal landete immer ein paar Miniheere in Ostpreußen. Ich stellte ein Heer nach Königsberg, was die jedes Mal schlug. Die flohen nach Memel, flohen sofort wieder zurück nach Königsberg, wo sie von mir sofort wieder geschlagen wurden. So ging der Warscore in die Höhe... Trotzdem wollten sie nur Geld bieten, über 300 Gold am Ende. Schließlich war es geschafft, sie rückten Bremen heraus, und so hatte ich zumindest das ursprüngliche Kriegsziel erreicht.

Das alles ging so schnell und Schlag auf Schlag, dass ich sogar total vergaß, Screenshots zu machen. Was hätte ich auch fotografieren können? Schlachten hier, Schlachten da, ein einziges Chaos. Ich war vollauf beschäftigt, aber ich habe es durchgestanden. Am Ende steht Mecklenburg ganz gut da. Ich konnte Infra 4 forschen, beim Heer bin ich schon bei Tech 17, kurz vor der nächsten CRT. Ich bin wieder auf Infra umgestiegen.
Auch die Innovationsstrategie hat sich schon ausgezahlt, in Königsberg bekam ich eine Manufaktur geschenkt, kurz nach dem Krieg.
Nun wollte ich Pommern annektieren, aber die hatten sich nach meinem Annexionsversuch wohl aus ihrem Vasallentum befreit. Ein Vasallierungsangebot nahmen sie sofort an, aber annektieren werde ich es nicht mehr können.
So sieht die Karte nun aus:

http://home.arcor.de/Jorrig/aar06_03.JPG

Wie man sieht, sind noch ein paar andere Sachen passiert. Österreich hat sein Handelszentrum in Böhmen bekommen, Holland hat seins verloren. Dafür hat es sein Land mit Manufakturen zugepflastert. Österreich hat die Pfalz kleingemacht. Sonst war nicht viel los, mein privater 30jähriger Krieg hat alles andere beherrscht.
Jetzt ist aber erstmal wieder Ruhe, mein Badboy ist mit ca. 12 auch ok, und ich habe einen neuen Regenten: Wallenstein.

Damit genug erzählt für heute, ich hoffe, ihr habt euch ein wenig unterhalten mit der Lektüre. Für mich war es ganz schön zu sehen, dass nicht immer alles so glatt geht wie mit dem Monster Russland. Eine Randlage ist schon bequemer. Dafür habe ich mit einem innovativen Mecklenburg mit zwei Handelszentren einen richtig schönen Forscherstaat. Ich denke, ich gebe mir noch 15 Jahre bis 1640, bevor ich wechsele. Ideen für die letzten 15 Jahre sind immer herzlich willkommen.

McMacki
25.11.07, 02:50
Also pommern annektieren wäre jawohl erste bürgerpflicht! Damit hätte man ein wirklich gutes abgerundetes norddeutsches land. Ansonsten würde ich es wirklich ruhig angehen lassen, geld sparen, forschen und gespannt sein, was die ki mit diesem staat alles anrichten kann!

deemer
25.11.07, 04:04
Ja also vernünftig wäre es sicherlich jetzt nicht mehr sooo viel zu machen aber wer ist denn hier vernünftig ;)
Ich würde wahrscheinlich noch die zehn Jahre abwarten und dann Pommern so lange zum Anschluß auffordern bis sie wieder selbst die Knechtschaft kündigen. Dann heiraten, Thron beanspruchen, der Megaallianz beitreten und bb sammeln.
Ich hoffe ihr hängt noch die 10-Russland-Jahre hinten dran. Dann könntet ihr noch den Kampf mit dem Schweden suchen :eek:
Die südl. Provinzen dürften auch mitlerweile sehr reich sein. Zumal der Schwede sich ja gegen das cot und für Basetax entschieden hat..:rolleyes: (oder kam das Event noch garnicht?)
Mhh egal ich will Kräääg gegen den Schweden sehen. (Abgesehen davon ob ich es selbst wirklich machen würde :D)

suo
25.11.07, 10:20
Wenns ums Kriegführen geht sind Hessen, Anhalt und die Niederlande eigentlich attraktiver als Schweden.
Könntest auch überlegen der KI ein paar Cores dazu zu editieren, damit sie den Staat leichter verteidigen kann, wenn Du abdankst.

Stoertebeker
25.11.07, 17:37
Was die langfristige Forschung angeht, hat der Krieg Euch wohl eher gut getan.
Ich könnte mir gut vorstellen, aus Mecklemburg eine Handelsnation mit bescheidenem Kolonialreich zu machen. Wahrscheinlich wird Euch die KI auch noch hie und da angreifen, da könnt Ihr dann Eure Besitzungen in Deutschland abrunden.

Und Pommern annektieren, natürlich.

mcchrisy
25.11.07, 18:25
Der beste AAR den ich je gelesen habe. Meinen Respekt für diese Idee, weil bei den meisten AAR's wird es nach einer Weile langweilig da das Spielerland zu mächtig ist, aber hier ist es durch den Zyklus schön balanciert.Und bitte befreit Anhalt noch von den Österreichern.:o:D

Jorrig
26.11.07, 12:01
Vielen Dank und Danke auch für die Ehre, Euren ersten Post in meinem AAR abzusetzen. Willkommen! Ich teile übrigens Eure Meinung, die meisten AARs werden auf Dauer uninteressant, weil die existenziellen Ziele fehlen und die Spieler meist irgendwo weit weg ihre Ziele suchen müssen, um den AAR noch interessant zu machen.
Zu den Plänen:
Ein Kolonialreich ist wohl nicht drin, das habe ich mit der Entscheidung auf Innovation verbaut. Ich bekomme Kolonisten nur per Zufallsevent.
Pommern soll annektiert werden, dafür habe ich ab 1625 noch 5 Jahre Zeit. Ich denke, ein paar Cores für Mecklenburg wären auch ok, ich dachte da an Holstein, Bremen und Magdeburg, das passt eigentlich ganz gut. Ich hatte so ein bisschen das Hanse-Gefühl, als ich auch die schwedische Südwestküste fordern konnte. In der Tradition sehe ich auch Mecklenburg.
Ich habe definitiv den Plan, Anhalt und Hessen noch zu befreien und Österreich zu entreißen. Allerdings will ich sie nicht für Mecklenburg, sondern plane, sie dann als Vasallen (oder auch ganz frei) wieder zu entlassen. Je mehr deutsche Staaten ich dabei noch fordern und befreien kann, umso besser.
Die 10 Jahre Russland nachzuspielen reizt mich nicht so sehr. Ein Krieg gegen Schweden wäre sehr uninteressant. Die Provinzen hätten dort alle eine falsche Kultur, sind praktisch nichts wert, und Schweden wäre außerdem kein Gegner. Mit Russlands Jahreseinnahmen von gut 130 könnte ich jedes Jahr 30.000 Infanterie aufstellen. Das kann Schweden nie mitmachen. Ich werde daher wohl eher bis 1640 Mecklenburg spielen, bevor ich wieder wechsele.

Kharon
26.11.07, 13:15
Schöner AAR :top:
Und interessant zu sehen, wie Ihr es trotz eindeutiger Anfangsregel...



Alle 40 Jahre wird der Staat gewechselt. Und zwar übernehme ich stets den Staat auf Rang 5 in der Punktewertung, egal, wer das sein mag.

doch noch geschafft habt, in Mecklenburg zu landen. ;)



Das ist ja ein seltsamer Zufall!
:tongue:

Jorrig
26.11.07, 13:30
Naja, mal nicht so genau nehmen. Das ist etwas blöd, wenn man dann mal 5 Staaten nach oben gespielt hat. Dann übernimmt man irgendwann nur noch dieselben Staaten reihum und hat keine rechte Herausforderung mehr. Ich wusste am Anfang nicht, wie sich alles entwickeln würde. Es kann also sein, dass ich die Bedingungen in der Zukunft nochmal ändern muss (was ich nicht hoffe).
Wichtig ist für mich, dass ich vorher ein Kriterium aufstelle, so dass ich nicht im Voraus weiß, was ich spiele. Als ich die Punkte aufgeschrieben hatte, hatte ich zuerst mit Modena gerechnet. Das wäre überraschender gewesen und hätte mich auch gereizt. Vielleicht kommen die ja als nächste dran.
Aber hast recht, ist schon ein kooomischer Zufall. ;) Aber darum gehts ja hier!

McMacki
26.11.07, 13:42
ich find den aar super und freu mich jedesmal wenn bei neuste beiträge jorrig in seinem aar was geschrieben hat. :)
Auf die nächsten jahre. bin echt gespannt, welches land danach dran kommt. Was italienisches wäre natürlich interessant. Aber genauso vielleicht das osmanische reich oder so.

von Greifenklau
26.11.07, 17:54
... stimme voll und ganz meinen vorrednern zu, is richtig nett zu lesen.
gestern n8 hat bei mir das forum nich mehr gefuntzt als ich voner arbeit kam (ja, ich arbeite sonntags ^^), seiten-ladefehler... wahrscheinlich down gewesen ^^.
na ja, hatte beim hübschen baby-bär aufgehört zu lesen bevor ich zur arbeit musste. sowas nervt vieleicht, freut man sich den ganzen abend auf die fotsetzung und dann sowas :D.

nochma... *daumenhoch*


mfg Greifenklau


p.s. wie wechselst du die staaten wärend dem spiel? bei mir sind die alle nicht wählbar wenn ich nen savegame lade...

sheep-dodger
26.11.07, 18:06
Erstmal herzlich willkommen im Forum werter von Greifenklau :prost:

Die Staaten kann man wechseln indem man mit der rechten Maustaste auf seine eigene Flagge klickt, dann erscheint eine liste mit sämtlichen staaten die noch nicht in der Liste stehen. Aus diesen Staaten kann man dann seinen neuen Liebling heraussuchen.

Jorrig
26.11.07, 19:04
Das ist wohl wahr, allerdings hatte ich noch ein Problem damit, Staaten zu wählen, die doch in der Liste drinstanden. Ich konnte nämlich nicht mehr einfach auf ein anderes Icon wechseln. Dafür habe ich mir dann das Savegame editiert und aus der Liste am Anfang einfach alles rausgeworfen bis auf meinen Staat. Das funktioniert ganz gut, ich habe nun nur noch ein Wappen da oben und kann dann mit Rechtsklick dadrauf immer alles auswählen, was ich gern spielen möchte.
Aber auch von mir Herzlich Willkommen, werter von Greifenklau, nun habe ich schon zwei Neulinge zum Posten animieren können. Vielleicht sollte ich mehr junge Bären im AAR unterbringen? ;)

Aber ich freue mich über die positive Resonanz, im Moment bin ich auch wieder richtig motiviert. Das ist bei dem fortgeschrittenen Spielalter nicht selbstverständlich. Ich will nicht zuviel versprechen, aber es sieht so aus, als hätte ich heute abend noch ein wenig Zeit zum Spielen...

Jorrig
27.11.07, 02:45
So, ich habe Mecklenburg nun ausgespielt. Es war eine einzige Katastrophe, ich bin ziemlich frustriert.

Zuerst habe ich ein wenig abgewartet und Truppen aufgebaut. Gegen Österreich würde ich sicher jeden Mann brauchen, und meine Truppenzahl war noch etwas dürftig.
1631 erklärte ich schließlich Österreich den Krieg.

http://home.arcor.de/Jorrig/aar06_04.JPG

Meine Vorgehensweise war aber etwas defensiv, da ich große Heere Österreichs im Hinterland vermutete. Ich hoffte, diese würden sich auf eine Provinz von mir konzentrieren und dort verhungern, während ich in Ruhe das ganze Hinterland belagern könnte.
Doch die Rechnung hatte ich ohne den Wirt gemacht. Österreich kam nur selten heraus, die Hauptheere blieben in Böhmen. Ich belagerte also Anhalt und Hessen, zog schließlich auch in Schlesien ein. Anhalt konnte auch genommen werden, ebenso Schlesien, Hessen fiel etwas später.
Auf dem nächsten Bild sieht man ein seltsames Phänomen. Aus irgendeinem Grund zogen plötzlich alle Österreicher nach Süden außer Sichtweite. Weder gab es eine Kriegserklärung noch irgend etwas anderes. Leider kamen sie dann bald wieder.

http://home.arcor.de/Jorrig/aar06_05.JPG

Nach einem erfolglosen Vorstoß nach Baden, wurde ich auch aus Würzburg wieder vertrieben von den Österreichern, die auch immer wieder Sachsen und Brandenburg angriffen. Obwohl die KI ja etwas dümmer sein sollte, schaffte ich es nicht, ihr ihre Heere zu zerstören. Ich konnte zwar einige Schlachten siegreich gestalten, verlor aber auch immer wieder Gefechte und vor allem Truppen. Die Österreicher eroberten sogar Magdeburg und hielten es lange besetzt mit knapp 30.000 Soldaten. Da war kein Durchkommen.
Ich sah kein richtiges Land in dem Krieg, die Österreicher waren mir zahlenmäßig weit überlegen. Also versuchte ich es mit einem Trick: Das Schlesienheer marschierte durch nach Wien und belagerte die Hauptstadt. Aber auch das funktionierte nicht. Die KI gab lieber Magdeburg auf, zog nach Wien zurück, und ich konnte nicht verhindern, das mein Heer dort nach einer Zeit, in der es noch Salzburg nehmen konnte, vernichtet wurde.
Zu der Zeit war schon die nächste Hiobsbotschaft eingetroffen: Schweden hatte den Krieg erklärt, zusammen mit Schottland.
Glücklicherweise ignorierten die mich erstmal, auf die skandinavischen Provinzen konnte ich erstmal verzichten.
Gegen Österreich wusste ich nicht weiter, also versuchte ich es mit der Brechstange. Geld wurde nun gedruckt und massiv Truppen ausgehoben. Aber meine Moral lag unter der der Österreicher, das merkte man sofort, zudem hatte Österreich mindestens einen Anführer dabei. Ich löste Straßburg aus und schloss einen Separatfrieden gegen 81 Gold, aber auch das brachte nicht viel ein. Hessen verlor ich immer mal wieder, Sachsen und Brandenburg waren ständig von der einen oder anderen Seite belagert. Mit massiver Kraft versuchte ich dann noch einmal, Wien zu erobern. Böhmen hatte ich schon erobern können, Sachsen und Würzburg kamen wieder zu mir, und während Österreich noch in Böhmen herumbelagerte, nahm ich Sudeten und belagerte die Ostmark und Wien. Aber auch da zeigte die KI ein wenig Intelligenz. Sie zog ihre Truppen nach Wien zurück und konnte mich dort zurückschlagen. Ich konnte zwar noch Pressburg und Odenburg erobern, verlor aber im Gegenzug Böhmen und Schlesien wieder. Und meine Truppen schmolzen wieder zusammen... Währenddessen stand eine 35k-Schutztruppe der Österreicher ständig in Wien. Da war nichts mehr zu machen.
Die Scharmützel um Island und Grönland lasse ich mal aus, da passierte nicht viel.
Die Schweden setzten aber Pommern sehr zu, wohl per Event verloren diese ihre Hauptstadt an Schweden, waren aber noch mit ihnen im Krieg. Auch in Preußen fielen sie mehrfach ein, dort konnte ich sie nur mit Mühe zurückschlagen. Die Kampfkraft meiner Truppen war echt enttäuschend, ich verlor die meisten truppenmäßig ausgeglichenen Schlachten. Die Kriegsermüdung stieg, der Krieg dauerte nun gut 15 Jahre mit wechselndem Kriegsglück, da gab ich auf. Ich wartete noch auf einen günstigen Moment und schloss gegen 100 Dukaten Frieden mit Österreich.
Was für eine Enttäuschung! Nicht eine Provinz ist herausgesprungen! Mecklenburg ist mit 28 Inflation fast ruiniert, das Land braucht Jahre, um sich zu erholen! Und es bestand noch Krieg mit Schottland und Schweden. Schweden konnte jedoch leicht zum Frieden gezwungen werden. Schweden hatte nicht mehr viel Armee, ich konnte übersetzen, Oslo befreien, dann Schonen und Västergotland. Gegen ein bisschen Gold schloss Schweden Frieden. Nach ewiger Belagerung in Trondheim war auch Schottland friedensbereit, so dass ich endlich wieder Ruhe hatte. 20 Jahre Krieg für nichts, und dazu war es noch nicht einmal besonders aufregend. Mit Russland war das alles irgendwie einfacher...

Aber zu guter Letzt gab es dann doch noch ein Erfolgserlebnis. Pommern nahm meinen Wunsch auf Annexion sofort an. So konnte ich immerhin die Gebietserweiterung noch feiern.

http://home.arcor.de/Jorrig/aar06_06.JPG

Nun wollte ich noch Preußen Geburtshilfe leisten, aber das war schwierig. Brandenburg war nämlich gar nicht mehr als Vasall freizulassen! In der revolt.txt konnte ich lesen, dass man Brandenburg ab 1610 nicht mehr freilassen kann. Das war natürlich ärgerlich, da habe ich ein wenig getrickst. Das Alter auf 1660 gesetzt, und schon gings. Preußen und Brandenburg wurden freigelassen, und prompt wurde Preußen in Brandenburg inkorporiert. Nur die Vasallenschaft konnte ich aus irgendwelchen Gründen nicht lösen. Naja, Brandenburg wird sich schon befreien können.

Beim nächsten Mal poste ich noch einen Abschlussscreen mit der neuen Karte.
Ich habe auch schon ausgemacht, wer mein nächster Staat sein wird. In jedem Fall werde ich mit dem aber auch nur bis 1680 spielen, und dieses Mal werde ich ein wenig friedfertiger spielen. Notgedrungen, könnte man meinen - aber da werdet ihr schon bald sehen, warum. Man darf gespannt sein...

Jorrig
27.11.07, 23:02
Letztendlich glaube ich, dass ich mich im letzten Krieg gegen Österreich doch überschätzt habe. Solche Kriege gewinnt man gegen die KI ja meistens dadurch, dass man sie zu Beginn mit massenhaft Truppen überschwemmt, jede Provinz bewacht oder belagert und dabei zusieht, wie die KI eine eigene Provinz belagert und dabei verhungert. Da sie nicht nachrekrutieren kann, kann man das Belagerungsheer dort irgendwann schlagen.
Ich kam in meinem Krieg nie auch nur in die Nähe, so etwas zu versuchen, und habe es auch gar nicht erst energisch versucht. Ob es überhaupt möglich gewesen wäre, weiß ich nicht.
Insgesamt denke ich, habe ich mich nicht sonderlich gut geschlagen. Wenn Interesse besteht, kann ich das save bereitstellen und jeder kann probieren, ob er es besser machen würde.

http://home.arcor.de/Jorrig/Mecklenburg_August_1628.zip

Hier noch der Endscreen für Mecklenburg:

http://home.arcor.de/Jorrig/aar06_ende.JPG

So, nun blieben mir noch ca. 26 Jahre bis zum nächsten Wechsel, der diesmal sicher pünktlich vonstatten gehen wird, versprochen. Hier der Punktestand in Europa:



Rang Land Punktzahl
1 Russland 1545
2 Spanien 1286
3 Österreich 1216
4 Osmanisches Reich 1191
5 Portugal 1067
6 Mecklenburg 823
7 Burgund 789
8 Modena 666
9 Litauen 617
10 Kirchenstaat 610
11 Straßburg 589
12 Venedig 510
13 Bayern 508
14 Savoyen 481
15 Deutscher Orden 376
16 Schweden 371
17 Korsika 371
18 Köln 344
19 Schottland 301
20 Mainz 263


Wir rechnen also wieder mal:
Russland und Spanien fliegen raus, Österreich ist Nr. 1, Osman die Nr. 2, Portugal die Nr. 3. Mecklenburg kommt raus, ebenso Burgund. Modena landet mal wieder auf Platz 4, damit bleibt auf Platz 5: Litauen!

Wie langweilig, oder?
Dachte ich auch, tatsächlich hatte ich an den 26 Jahren Litauen mehr Freude als an den knapp 60 Jahren Mecklenburg. Ihr werdet sehen, Update folgt in Kürze.

Den Anfangsscreen gebe ich euch schon einmal mit:

http://home.arcor.de/Jorrig/aar07_anfang.JPG

Jorrig
27.11.07, 23:37
Ich habe lange überlegt, ob ich wirklich Litauen spielen sollte. Schwaches Land, nur mächtige Nachbarn, technologisch rückständig und ohne Chance auf viel Besserung, eher mit der Aussicht auf eine ordentliche Packung von einem der Mächtigen nebenan - das klang nicht nach guter Unterhaltung.

Aber Zufall ist Zufall, und so wollte ich es mal versuchen.
Gerade weil Litauen so rückständig ist, verbietet sich eigentlich jede Expansion. Meine Nachbarn Russland, Österreich, Mecklenburg, das Osmanische Reich und vielleicht noch Schweden sind mir alle weit überlegen, und meine Bündnispartner Deutscher Orden und Bayern sind auch keine echte Stütze. Litauen besitzt sehr viele arme Getreide- und Fischprovinzen. Damit habe ich zwar tolle Manpower und ein hohes Unterstützungslimit, aber kein Geld.

Also konnte die Reformarbeit beginnen.
Geforscht wurde direkt auf Infrastruktur, die Heerestech vernachlässigte ich gleich. Es gibt einen hohen Nachbarbonus, und gegen andere Armeen habe ich sowieso keine reelle Chance. Also lieber in eine gute Basis investieren.
Leider musste ich dann nach einigen Monaten feststellen, dass mir das Geld nur so durch die Finger rann. Ich suchte nach dem Grund für die Ausgaben und wurde schnell fündig:
Litauen hatte fünf (in Zahlen: 5!) Kredite aufgenommen! Diese liefen 1657 aus, so dass ich bis dahin einfach nur Geld druckte. War also nichts mit Forschung!
Glücklicherweise ließen mich meine Nachbarn in Ruhe, und ich konnte 1657 drei Darlehen und 1662 die restlichen beiden zurückzahlen.

Litauen verfügte zwar über schlechte Truppen, aber über viel Kavallerie und eine große Flotte. Dazu gab es zwei Anführer. Nachdem ich die Darlehen abgezahlt hatte, fiel mir auf, dass ich für die Flotte auf 50% trotzdem fast 4 Taler pro Runde zahlte. Ich sah, dass im Schwarzen Meer stolze 9 Kriegsschiffe, 15 Galeeren und 4 Transporter angedockt lagen! Die Galeeren wurden erstmal aufgelöst, und der Unterhalt sank auf 0.7. Wow.

Dann wollte ich eigentlich forschen, stieg bald auf Handel um, um dort bald Stufe 3 zu erreichen, als aus heiterem Himmel das hier geschah:

http://home.arcor.de/Jorrig/aar07_01.JPG

Na klasse! Krieg mit der Landmacht Nr. 1 in Mitteleuropa. Ich fühlte mich ein wenig nach Polen 1939, von Westen rücken sie ein, und im Osten steht schon der dicke Bär und wartet auf den Moment zum zuschlagen...
Aber Bayern verfügte über ca. 60k Soldaten, Bayern und der Orden hatten auch eine passable Techstufe (obwohl sie immer noch eine CRT unter der Österreichs lag). Mir kam auch zupass, dass zeitgleich Modena mit Spanien und noch wem Österreich den Krieg erklärte. Das lenkte die Ösis ab.

Ich verlor sehr schnell die Karpaten, und Österreich belagerte auch Großpolen. Aber die Karpaten konnte ich wiedererobern, und die Belagerung Großpolens wurde wieder abgebrochen.

http://home.arcor.de/Jorrig/aar07_02.JPG

Weit und breit keine Österreicher zu sehen, also wagte ich mich ganz vorsichtig ins Feindesland. Meine Hauptarmee blieb in Krakau, während die Karpatenarmee geteilt wurde und Magyar und Maros belagerte. Die Österreicher liefen ständig um mich herum und ließen mich in Ruhe zu Ende belagern. Sehr freundlich. Weiter vor traute ich mich nicht, und eine Belagerung Rutheniens scheiterte am Winter und am niedrigen Supportlimit dort. Da aber auch von Westen nichts mehr kam und der Orden bereits Schlesien gestürmt hatte (auf welches ich eigentlich schon geschielt hatte), traute ich mich auch mit der Hauptarmee ohne die Kavallerie nach Moravia. Auch die Belagerung beendete ich ohne Probleme. Nun stieg Spanien aus dem Krieg aus, und ich hatte Angst, dass der Wind nun etwas rauher wurde. Daher bemühte ich mich um Frieden. Bei einem Warscore von 26% waren sogar Gebietsgewinne möglich. Ich hatte alle meine Schlachten bis auf eine gegen kleine österreichische Heere gewonnen.
Mein erstes Angebot lehnte Österreich noch ab, aber beim zweiten Mal nahmen sie an: 75 Taler und Moravia mit der Raffinerie, die Österreich dort in den letzten Jahren wieder aufgebaut hatte, an Litauen. Wer hätte das gedacht? Das große Österreich besiegt vom Zwerg aus dem Osten!

http://home.arcor.de/Jorrig/aar07_03.JPG

Desweiteren blieb es still in Litauen. Die Handelsstufe 3 wurde erforscht, und ich begann, meine Händler zu plazieren. Dabei fiel mir auf einmal auf, dass Litauen Kolonialmacht war. Litauen hatte das Horn von Afrika besiedelt! Zu holen war da aber weiter nichts.
Die Händler setzten sich schnell fest, so dass das litauische Einkommen ziemlich erhöht werden konnte.

Mecklenburg und Österreich führten zwei Kriege gegeneinander. Im ersten konnte Mecklenburg sich noch behaupten, im zweiten aber ging es unter. Kleve, Münster, Sachsen und Brandenburg gingen an Österreich. Ich hatte vergessen, Brandenburgs Vasallenschaft an Mecklenburg rauszueditieren, da hatten die das flugs wieder annektiert. Mecklenburg hat ein paar Cores bekommen, aber irgendwie fände ich einen Konflikt Preußen-Österreich doch interessanter. Ich spiele noch mit dem Gedanken, dass die Regierung Mecklenburgs aufgrund der Katastrophe abdanken muss und die Regierungsgeschäfte von nun an aus Danzig geleitet werden...

Mecklenburg hatte auch zwei Kriege gegen Schweden und Schottland ausgefochten, beide ergebnislos.
Auch in Frankreich war endlich Krieg. Frankreich hatte die Auvergne angegriffen und endlich plattgemacht. Ludwig der XIV. hatte außerdem Versailles in Auftrag gegeben. Vielleicht komme ich ja noch einmal dazu, Frankreich zu spielen. Burgund hatte sich auch wieder erholt zwischenzeitlich und Straßburg erst besiegt, dann sogar annektiert. Auch eine französische Provinz (Cevennes) fiel ihnen zu. Dann aber kam das wohl endgültige Ende: Österreich erklärte den Krieg und kurz danach Frankreich. An Österreich musste es das Elsass und die Champagne abtreten, der Krieg gegen Frankreich läuft aktuell noch.

http://home.arcor.de/Jorrig/aar07_04.JPG

England kommt auf keinen grünen Zweig, sie verlieren ihre Kriege ständig gegen die Niederlande. Die Niederlande beeindrucken mich, die sind wirklich der Megaforscher schlechthin und in Heeres- und Seetechnologie allen voraus. Noch krasser ist es aber bei Infrastruktur und Handel. Zu Mecklenburgs Zeiten war deren Effizienz fast doppelt so hoch wie die des Restes. Sie holen auch in Punkten auf, wie man sehen kann.

Zuerst noch einmal der Endbildschirm für Litauen:

http://home.arcor.de/Jorrig/aar07_ende.JPG

Und nun wieder zu der spannenden Frage:
Was kommt als Nächstes?
Schon vor Erstellen der Liste habe ich mir vorgenommen, für die Wechsel 1720, 1760 und 1800 definitiv den 5. aus der Liste zu nehmen. Die andere Methode gibt mir dann nur Kleinstaaten, und ich will am Ende auch das große Rad drehen und einen guten Showdown haben!
Für 1680 hatte ich noch geschwankt. Ich habe mir ehrlich gesagt zuerst die Europaliste angeguckt, und dann die Entscheidung gefällt. Hier die Punkte:



Rang Land Punktzahl
1 Russland 1969
2 Österreich 1598
3 Spanien 1449
4 Osmanisches Reich 1250
5 Portugal 1072
6 Litauen 748
7 Mecklenburg 738
8 Burgund 723
9 Kirchenstaat 671
10 Modena 642
11 Gotland 586
12 Savoyen 575
13 Venedig 573
14 Bayern 567
15 Niederlande 487
16 Korsika 443
17 Deutscher Orden 414
18 Köln 380
19 Schweden 363
20 Schottland 319


Diesmal wäre also die Wahl auf Modena gefallen.
Spaßeshalber habe ich mir aber mal die absolute Rangliste angeguckt, also die der ganzen Welt, und geschaut, welches Land da insgesamt auf Platz 5 steht. Und da habe ich mir das mit Modena dann noch einmal anders überlegt... ;)

Jorrig
29.11.07, 00:23
Wie ich sehe, könnt ihrs kaum abwarten, wie es weitergeht. ;)

Also dann, hier der Anfangsbildschirm meiner nächsten Herausforderung:

http://home.arcor.de/Jorrig/aar08_anfang.JPG

Muuuuuuuuuuuuuuuhghalistan!
Das Mogulreich hat sich hübsch gemacht, von Samarkand bis Mittelindien erstreckt es sich schon. Es ist relativ fortschrittlich, Heerestech 15 ist führend in der Region. Gegen Westen haben noch andere muslimische Staaten Heerestech in ähnlichen Regionen, gen Osten aber krebsen viele noch bei 4 oder 6 herum. Selbst China kommt da nicht ran.
Für den Rest kann ich nicht sprechen, ich habe nicht verglichen, wie Infra und Handel beim Rest ist. Die Moguln haben jeweils 3, bei Infla >30 ist die Tech aber ganz schön teuer.
Ich habe einen Super-Monarchen, echt traumhaft, was die da rumlaufen haben.

Was will ich mit den Moguln machen?
Nun, zuerst muss Bengal da ein bisschen um Provinzen erleichtert werden. Die haben zum einen natürlich ein nettes CoT, Ganges, und zum anderen noch zwei Hindu-Kernprovinzen des Mogulreiches. Da sie mit Tech 6 nicht grad so vorn dabei sind und bereits Krieg führen, sollten sie mein erstes Ziel werden.
Mittelfristig wäre Persien noch interessant für die restliche afghanische Provinz, und dann natürlich alles Reiterherden-Gesocks in Zentralasien. Die Reiter habe ich eh alle gefressen, außerdem sind die meist noch mongolisch, und das ist hier ja grad angesagt als Staatskultur.

So, ich freue mich auf eine hübsche Exkursion nach Asien. Ich hoffe, er eine oder andere schätzt die Abwechslung ebenso wie ich.
Und danach machen wir uns Gedanken, wie wir den fiesen österreichischen Blob kleinkriegen können! ;)

McMacki
29.11.07, 00:54
hihi ich hoff ja das ihr die niederlande noch übernehmen dürft! Die dürften in den Kolonien einiges raushauen. :)
Ansonsten wie gewohnt starker auftritt, was kann man anderes sagen.

Jorrig
29.11.07, 01:03
Ach ja, für Mecklenburg habe ich mir auch etwas einfallen lassen:

http://home.arcor.de/Jorrig/aar08_04.JPG

Das wird zwar nicht viel gegen die Übermacht helfen, aber besser als nichts. Mit meinem nächsten Staat kann ich Österreich hoffentlich kleinkriegen.

http://home.arcor.de/Jorrig/aar08_05.JPG

Hoffe, es gefällt.

Duke of York
29.11.07, 12:32
Hoffe, es gefällt.

Aber sicher doch. :D
Aber wenn Ihr schon so nachhelft, dann nehmt doch gleich als nächste Nation diese Preussen. Aber nur unter einer Bedingung: Berlin muss wieder Hauptstadt werden. ;)

suo
29.11.07, 15:15
Spielt doch die Bayern, da fällt die Feindeswahl nicht schwer^^

Stoertebeker
29.11.07, 21:35
Ich kann mir gut vorstellen, dass die Osmanen auf den 5. zurückfallen, das wäre dann eine exzellente Möglichkeit, die Ösis zu plätten. Wobei Suos Vorschlag auch einen gewissen Charme hätte. ;)

von Greifenklau
29.11.07, 21:45
... Preusen is wieder da :D!
Schönes Event, :eek: glaub kaum das ich das jemahls so hinbekommen würde.

Dass das nächste Land nicht in Europa ist find ich zwar n bischen schade, aber auch verständlich, bei diesen Verhältnissen wird's selbst mit wechseln der Länder auf Dauer etwas eintönig.
Nu kannst dich erstmal im Osten austoben und entspannen, und dann will ich sehn wie du dieses Weiße Monster besiegen willst ^^

mfg
v.Greifenklau

Al. I. Cuza
30.11.07, 01:35
Dem kann ich mir nur anschliessen. Obwohl ich nun Oesterreich-Fan sein sollte... :rolleyes: Aber ich denke Sie sind doch zu gross geworden :D

Jorrig
30.11.07, 12:17
Die Osmanen werden schon allein deswegen auf Platz 5 zurückfallen, weil ich sie mit Sicherheit überholen werde. ;) Ob sie sich da halten können, ist eine andere Frage, aber mit den Osmanen könnte ich den Österreichern sicherlich ganz gut Paroli bieten.

Das Event war wirklich leicht zusammengebaut. Ich habe einfach ein bestehendes Event abgetippt und die Parameter geändert, die ich einstellen wollte. Die einzelnen Kommandos wie Cores, Hauptstadtumzug oder Ändern des Ländernamens habe ich sämtlich irgendwo abgeguckt. Mit ein bisschen Wissen, wo so etwas passiert, geht das ganz schnell (Hauptstadt habe ich von Moskau, Länderänderung ebenfalls).

Ich fand Mughalistan einfach reizvoll, in der Ecke habe ich noch nie gespielt. Mal gucken, was man damit alles so anstellen kann. Ein bisschen habe ich auch schon gespielt, ich muss noch die Bilder nachliefern und den Bericht.

Jorrig
02.12.07, 12:11
Als ich mich ein bisschen im Spiel umschaute, bekam ich erstmal einen mittleren Schock:

http://home.arcor.de/Jorrig/aar08_01.JPG

286 Gold Militärunterhalt! 335000 Mann Kavallerie!
Ich war dann nicht erstaunt zu sehen, dass Mughalistan auch schon 5 Darlehen aufgenommen hatte. Die Monatseinnahmen lagen bei ca. 60, damit kann man solch eine Armee natürlich nicht unterhalten.
Als erstes habe ich also erstmal sämtliche Infanterie und das meiste der Kavallerie aufgelöst. Die Geschütze behielt ich, die sind teuer. Erstes Ziel ist natürlich Bengalen.
So wurde auch gleich der Krieg geplant, im Prinzip bestand die Planung darin, nur die Armeen aufzulösen, die weit von Bengalen entfernt standen. Eine Armee ließ ich auch im Norden stehen, da Bengalen mit dem Chagataikhanat verbündet war. Was mir sehr zupass kommt, da die Mongolen sind.
Bengalen hat keine nennenswerte Verteidigung, so wurde der Krieg zu einem Spaziergang.
Dachte ich zumindest.
Denn ich hatte da übersehen, dass Bengalen noch drei Provinzen besaß, die gar keine Verbindung zur Hauptstadt hatten. Ganges hatte das auch nicht, aber dafür konnte ich mir Durchmarschrechte von Orissa besorgen. Als ich aber alles besetzt hatte, war ich immer noch erst bei 56% Warscore.
Naja, das Land dazwischen war auch mit mir im Krieg, wie ich dann merkte, und so marschierte ich einfach durch.
Die Gegend wurde aber zunehmend unwirtlicher, das kostete Truppen. Die Resttruppen der Gegner blieben in Kachin stehen, und ich brauchte wirklich mehrere Anläufe, bis ich mit den verbliebenen 6000 Mann Kachin belagern konnte.

http://home.arcor.de/Jorrig/aar08_02.JPG

Der Rest der Gegner marschierte wieder auf Bihar zu, die bengalische Hauptstadt. Ich musste also doch etwas nachrekrutieren, eine Armee aus Kavallerie konnte die Belagerung sprengen und die Feinde schlagen.
Ich wartete noch ein wenig, bis die Belagerungen im Norden beendet waren, wo ich das Chagataikhanat ohne große Probleme besetzen konnte, dann schloss ich einen Frieden, der Mughalistan sechs Provinzen einbrachte, das Handelszentrum in Ganges, die beiden Core-Provinzen in Indien und drei mongolische Provinzen im Norden.

http://home.arcor.de/Jorrig/aar08_03.JPG

Danach machte ich mich daran, die Darlehen abzuzahlen und den Staatshaushalt zu sanieren. Das dauerte einige Jahre, war aber kein großes Problem. Jetzt werde ich mich mal ein wenig umschauen und sehen, was Mughalistan noch so alles anstellen kann.

Bismarck
02.12.07, 12:25
Super Anfang. Wie sieht es mit den Kulturen in Indien aus, kann man da noch ein paar schöne Provinzen erobern und eventuell den Subkontinent erobern? Ansonsten vielleicht noch eine Landverbindung zu den neuen Mongolenprovinzen herstellen, oder?

Jorrig
02.12.07, 15:06
Eroberungen auf dem indischen Kontinent wären zwar möglich, ergeben meiner Meinung nach aber nicht viel Sinn. Klar, ich könnte da jetzt Amok laufen und alles im Süden plattmachen. Das spricht aber gegen meine Spielphilosophie. Die Provinzen dort haben weder meine Kultur noch meine Religion, die gehören also gar nicht zum Mogulreich. Ich habe das also gelassen.
Die Nordverbindung ist natürlich interessanter, da das vor allem mongolische Provinzen sind. Das habe ich auch versucht, allerdings nicht geschafft.

Ich teile den Rest der Spielzeit auf in einen Mogulteil und einen Europateil.

Das Mogulreich selber konnte sich weiter konsolidieren, ich ging vor allem daran, überall Händler zu plazieren und die Einnahmen zu steigern. Ich mag ein ruhiges Spiel, in dem ich mich mehr auf die Wirtschaft konzentrieren kann als auf ewige Kriege. Davon kann man natürlich schwerer mit Screenshots berichten. Aber euren Krieg hatten wir ja schon, also kommt nun die Wirtschaft!
In der Forschung mache ich es kurz, ich konnte Infra 4 und Handel 4 für das Mogulreich erforschen, bevor ich gegen Ende wieder auf Land umschwenkte. Viel hat das nicht gebracht, die Jahressteuern steigerten sich gegen Ende aber ziemlich, als ich nach und nach Vögte befördern konnte.
Gen Norden versuchte ich, das Chagataikhanat diplomatisch an das Mogulreich zu binden. Dazu wurde die nutzlose Allianz mit Nogai und Marokko beendet, der CB der beiden gegen mich stört mich herzlich wenig. Dann holte ich Chagatai und meine Vasallen Hyderabad, Kalifat und Aden in die Allianz. Ich schloss auch Heiraten in der ganzen sunnitischen Welt. Ich hatte anfangs auch Glück mit den Events. Zweimal "Great Reputation" senkte meinen Badboy und hob die Beziehungen zu den Nachbarn kostenlos an. Eine Deflation und ein Außergewöhnliches Jahr senkten auch die Inflation wieder unter 30, dazu kamen ein paar Staatsgeschenke.
Dann aber, als ich gerade die Vasallierung der Chagataiherde starten wollte, riss die Glückssträhne. Mein Supermonarch gab leider den Löffel ab, es kamen ein paar hässliche Events (s.u.) und das Land wurde fortan regiert von absoluten Graupen.

http://home.arcor.de/Jorrig/aar08_07.JPG

Die Monarchen lagen dann so in der 3/1/2-Gegend, maximal.
Die Revolten waren recht hässlich in den Bergen, konnten aber schließlich niedergeschlagen werden. Aufgrund meiner absolut unfähigen Maharadschas flogen aber schnell die Händler raus, sie wurden auch teurer, und es ging den Moguln generell schlechter. Die Vasallierung der Tschakaherde versuchte ich zwar noch zweimal, allerdings ohne Erfolg.
Damit auch nicht genug, dem Mogulreich wird in dieser Zeit ziemlich zugesetzt:

http://home.arcor.de/Jorrig/aar08_08.JPG

Jippieaijeih! Der ganze Spaß nochmal von vorne, und der neue Monarch war natürlich ähnlich schlecht.
Die Revolten waren natürlich kein großes Problem.
Dazu kamen dann noch zwei Moscheen, die zwei Darlehen bedeuteten und zwei Feuer, die meine beiden Manus abbrennen ließen. Ich ließ sie abbrennen, machte später ein wenig Geld und baute sie wieder auf. Das dauerte zwei, drei Jahre, bis das Geld wieder drin war, schien mir besser als 8 Prozent Inflation.

Währenddessen tobte östlich von mir so eine Art südostasiatischer Dauerkrieg. Orissa gegen Bengal, Arakan gegen Vinyabar, Orissa gegen Arakan und China gegen alle (Vientiane, Kambodscha, Bengal). Gewinner eindeutig China, welches Vietnam als Vasallen gewann, eine Menge Provinzen von Bengal, Kambodscha und Vietnam erobern konnte, und dann Arakan, welches eine Provinz von Orissa erobern konnte. Mir war das alles egal, ich habe mich nicht eingemischt.

In den letzten Jahre ging es noch wieder bergauf, ein neuer Monarch kam, der vor allem diplomatisch etwas fähiger war. Die Tschakas ließen sich trotzdem nicht auf eine Vasallierung ein. Das Kalifat erklärte dem osmanischen Reich dn Krieg, und da wurde ich natürlich mit hineingezogen. Ich besetzte die beiden Handelsposten der Osmanen in Indien, konnte sie aber nicht für mich gewinnen. Der Schuss ging eh eher nach hinten los, nach einigen Anfangserfolgen schlugen die Osmanen zurück und erkämpften sich einen positiven Warscore. Und so endete für mich das Spiel eines ökonomisch sehr erfolgreichen Abschnittes.


http://home.arcor.de/Jorrig/aar08_ende.JPG


In Europa verlief es recht erfreulich und interessant.
Zunächst einmal machte Frankreich enorme Fortschritte. Die Auvergne konnte erneut besiegt werden, das Limousin ging an Frankreich. Dann verschwand die Auvergne ganz, als Savoyen sie annektierte. Dann erklärte Frankreich unter Ludwig XIV. auch Burgund den Krieg und eroberte die Provinzen in Südostfrankreich. Flandern war etwas anachronistisch von den Osmanen besetzt. Bis auf Cevennes gingen alle Provinzen an Frankreich. In einem weiteren Krieg ging Cevennes dann an Savoyen, bevor Burgund vom Osmanischen Reich annektiert wurde. Damit scheinen die Osmanen die Hintertür nach Wien zu nehmen!
Savoyen wiederum war bereits ein Vasall von Frankreich, und dieses zögerte nicht, Savoyen zu annektieren. Damit erreichte Frankreich endlich akzeptable Größe:

http://home.arcor.de/Jorrig/aar08_06.JPG

Frankreich führte auch einige Kriege in Nordamerika, allerdings mit wechselndem Erfolg.
England führte einen dauernden Kleinkrieg gegen die Niederlande um Huron (Verbündete der Niederlande). Auch da gab es wechselndes Kriegsglück. Meist gewannen die Niederlande und Huron, aber auch England konnte gewinnen.
Im Osten lieferte sich Litauen gleich zu Beginn zwei große Kriege. Der erste gegen das Osmanische Reich konnte fulminant gewonnen werden, Litauen gewann vier Provinzen. Den zweiten Krieg gegen Österreich aber verlor es und musste drei Provinzen abtreten, darunter natürlich auch Moravia mit der Manufaktur.
Ein Krieg gegen Preußen konnte noch unentschieden gestaltet werden, aber in einem weiteren Krieg musste es Kurland, Masowien und Großpolen an Preußen abtreten.
Preußen hatte trotzdem viele Probleme, Dänemark rebellierte zwischenzeitlich, und ein Bürgerkrieg erschütterte das Land.
Das Osmanische Reich hatte Probleme im Westen, Tunesien, Algerien und Tripolis konnten sich lossagen.
In Italien blieb alles still.

Das Beste habe ich mir aber natürlich für den Schluss aufgespart.
Denn Österreich führte auch Krieg gegen Bayern. Ich rechnete fest mit einer Niederlage Bayerns, statt dessen passierte das hier:

http://home.arcor.de/Jorrig/aar08_09.JPG

Al. I. Cuza
02.12.07, 16:30
Ein Hoch auf Bayern. Und ich bin gespannt auf den weiteren Verlauf.

Jorrig
02.12.07, 23:07
Ja, ich auch. ;)
Wie nicht anders zu erwarten, blieb der fünfte Platz beim Osmanischen Reich, knapp verfolgt von China, dann Portugal. Österreich ist Zweiter, Spanien Dritter, und ich habe ebenfalls noch keine Ahnung, wie ich Russland vom ersten Platz verdrängen soll.
Meine neue Aufgabe ist ein Himmelfahrtskommando. Das Osmanische Reich ist mit Tech 16 10 Stufen und 2 CRTs hinter Österreich zurück und auch im sunnitischen Zirkel nur Durchschnitt. Es hat schon einige Niederlagen einstecken müssen und ist eindeutig auf dem absteigenden Ast. Der Monarch ist zwar zur Abwechslung mal wieder ganz nett (Ahmed III), aber das wiegt die Probleme nicht auf. Das Mogulreich war fortschrittlicher als das Osmanische Reich und hatte auch bessere Einnahmen.
Ich habe mal als Osmane gestartet und ein wenig gespielt. Zuerst müsste ja mal der Krieg beendet werden, das macht aber eigentlich nur Sinn, wenn man das für einen Gebietsgewinn an arabischen Provinzen nutzt. Das geht nicht so schnell. So oder so erklärt mir nach höchstens drei Tagen Österreich auch schon den Krieg (ich habe zu meiner allgemeinen Freude mit dem Osmanen auch satte 26 Badboy geerbt). Die Niederlande schließen sich bald an, die wollen natürlich Flandern. Die Österreicher werden dadurch nicht schwächer und werden sicher auch nicht aufhören zu forschen. Ich habe keine Ahnung, wie ich die stoppen soll. Die besitzen sogar Zypern und haben dort eine Werft gebaut!
Venedig wäre noch eine Möglichkeit. Mit Landtech 20 sind sie immerhin in Reichweite und verfügen auch nicht über so große Ressourcen wie Österreich. Aber die Ruhe, die ich bräuchte, um solch einen Schlag vorzubereiten, habe ich wohl kaum. Zumal auch Österreich oder Russland Gewehr bei Fuß stehen, um es eiskalt auszunutzen, dass ich mit jemand anderem im Krieg bin.
Ich schließe daher nicht aus, dass ich mit den Osmanen mehrere Strategien und Spielverläufe versuchen werde, und hoffe, dass ich am Ende auch ein einigermaßen vorzeigbares Ergebnis vorweisen kann.
Wenn das alles nicht klappt, muss ich doch Preußen spielen und mit dem Alten Fritz Schlesien erobern! ;)

the general
11.12.07, 16:37
Sehr schön! Das wird sehr interessant, also schnell weiterspielen und schreiben! ;)

General Steiner
12.12.07, 00:00
Wunderbarer AAR!
Und jetzt auch noch mit einer nicht europäischen Macht!

Wirlich unterhaltsam und schön geschrieben!

Duke of York
03.01.08, 16:39
So, werter Jorrig.
Die Euch zugestandene Pause ist hiermit beendet. :D
Wir erwarten baldigste Fortsetzung.;)

Jorrig
03.01.08, 17:51
Schwierig, schwierig. Momentan habe ich noch meine Freundin zu Besuch, evtl. wirds nächste Woche was. Am Wochenende bin ich aber wieder unterwegs... Aber ich vergesse den AAR nicht, ich habe auch schon den Plan, wie ich das Spiel zu Ende führe. Wenn alles klappt, wird es ein richtig rundes Ende.

Jorrig
13.01.08, 20:26
Ihr dachtet sicher schon, der AAR ist eingeschlafen.
Weit gefehlt!
Jetzt geht es erst richtig los!

Ich habe mir einen Versuch mit dem Osmanen gegeben, ich bin ja Masochist. Das Ergebnis war die erwartete Katastrophe. Den Angriff Österreichs kann man gar nicht verhindern, Österreich griff bei jedem Neustart sofort am zweiten Tag an. Gut, ich verzichtete also temporär auf Bulgarien. Flandern musste ich auch hergeben, das war eh nicht zu halten. Meine Strategie war, den laufenden Krieg auf der arabischen Halbinsel zu nutzen, um ein gutes Hinterland zu erobern. Das lief mäßig gut, da die Kriegsmüdigkeit schon recht hoch war und das Gelände ungünstig ist. Schließlich konnte ich aber Aden besiegen und auf eine Provinz reduzieren. Auch der Oman wurde um drei Provinzen erleichtert. Rebellen machten mir aber das Leben schwer, ich konnte die in den anatolischen Bergen nur schwer bekämpfen (besser gesagt, ich habe gar nicht gekämpft und immer Truppen in mögliche neue Provinzen gestellt, wenn eine gefallen war. Mit etwas Glück liefen die Rebellen da rein und ich konnte den Verteidigungsbonus nutzen). Den Abfall von Hellas konnte ich aber nicht verhindern, die bekamen aber immerhin Morea dazu. So konnte ich Hellas als Vasall gewinnen und hatte auch Morea. Nach einer kleinen Ruhepause griff ich dann Ak Konyulu (oder wie auch immer das heißt) an, um mit Kirkuk den Durchgang auf die arabische Halbinsel zu erobern. Der Krieg war kein Problem, der rückständige Dreiprovinzler wurde nur von Verbündeten unterstützt, die mit uns keine Landgrenze hatten (Usbek Khanat und änliche Horden). Die Festungen waren aber stark, mitten in den Krieg platzen mir zwei Rebellionsevents, und so zog es sich etwas hin. Mitten in den Krieg griffen dan n England und Österreich wieder an. Leider ließen sie sich diesmal nicht so billig abspeisen. Die billigste Forderung waren Thrakien und Smyrna (mit einer Raffinerie), das konnte ich kaum hinnehmen. Land 18 hatte ich nicht erreichen können, während Österreich gut 100k Soldaten mit Tech 26 ins Feld schickte. Keine Chance in einer offenen Feldschlacht. Als dann meine Hauptstadt belagert wurde, kam ein neues Angebot.

http://home.arcor.de/Jorrig/aar09_anfang.JPG

Ich gab auf.
Ich bin überzeugt, das Spiel ist mit dem Osmanen so nicht zu gewinnen. Da das aber natürlich schlecht für die Story des AAR wäre, hatte ich mir schon einen Alternativplan überlegt. Ich werde von meinem Zufallsprinzip abweichen und nach der Spielsituation die letzten beiden Staaten wählen. Das gibt dem Ganzen eine schöne Wendung und hoffentlich ein gutes und spannendes Ende.

Ich beginne also nun mit dem vorletzten Staat im Spiel und präsentiere die Startsituation.
Preußen steht Österreich in der Forschung kaum nach. Es ist voll innovativ, offensiv, auf Land ausgerichtet, hat aber noch Leibeigenschaft. Mittelmäßig zentralisiert und eher plutokratisch. Das stehende Heer zählt ca. 100.000 Mann, gute Anführer sind vorhanden, u.a. Feldmarschall von Dessau und General von Schwerin, der mich durch fast die ganze Epoche begleiten sollte (1720-1757).
Mein Plan war, das Land erst einmal ein wenig aufzurüsten und wirtschaftlich zu stärken, bevor der Krieg gegen Österreich gewagt werden konnte. Schlesien und das Stammland Brandenburg waren natürlich die Mindestziele.
Doch es kam anders.
Bereits am zweiten Tag erklärte Österreich mir mit seinen Schergen aus England und Portugal den Krieg (England ist aber Allianzführer).
Erschrocken wurden Notrekrutierungen befohlen, die Staatskasse geplündert, um ein paar Soldaten zur Verteidigung auszuheben. Der König Friedrich Wilhelm von Preußen hatte kaum die nötigen Befehle unterschrieben, da brachte ein Bote die nächste Hiobsbotschaft: Kriegserklärung der Vereinigten Niederlande!
Beide Staaten marschierten unverzüglich auf preußisches Territorium.
Friedrich Wilhelm unternahm zunächst einmal nur defensive Aktionen. Die beiden fähigsten Generäle befanden sich beide im Osten, so dass von Dessau mit einer kleinen Kompanie erst eilig in den Westen ritt, wo die Hauptkämpfe zu erwarten waren.
In der Tat marschierten die Holländer in Oldenburg ein und nahmen die Stadt im Sturm. Österreich belagerte Hannover, wo sich die Niederländer hinzugesellten. Im Osten blieb die Lage aber ruhig. So befahl von Schwerin zur Offensive. Schlesien wurde im Sturm erobert, danach folgte der Marsch auf Brandenburg. Auch diese Festung wurde im Sturm erobert. Danach wurde der General vorsichtiger.
Mittlerweile konnte von Kyau im Westen ein kleines Besatzungsheer in Oldenburg schlagen und die Stadt belagern und sogar erobern, während von Dessau sich mit ihm vereinigte.

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Von Schwerin nahm nun in Brandenburg eine defensive Stellung ein und verteidigte die eroberte Provinz, da die Österreicher zunehmend mehr Truppen aufboten. Feldmarschall von Dessau blies zur Attacke und marschierte in Friesen ein. Die niederländische Hauptstadt fiel nach kurzem Kampf. Nach ausgiebiger Plünderung zog er sich auf preußisches Gebiet zurück und schlug das niederländische Heer bei Hannover. Als auch Hannover wieder in preußische Hand fiel, waren die Niederlande friedensbereit. Gegen eine Goldzahlung von 81.000 Dukaten stimmten sie dem Frieden zu.
Der Kampf gegen Österreich dauerte noch einen Sommer länger, aber dann geschah das Unglaubliche: Österreich schloss Frieden und verzichtete auf Schlesien!
Das war ein großartiger Sieg Preußens im 1. Preußisch-Österreichischen Krieg.

Jorrig
13.01.08, 22:49
Die hohe Innovationsfähigkeit Preußens machte sich bezahlt, als Preußen durch eine unerwartete Erfindung eine Manufaktur in Bremen geschenkt bekam - die dritte Schiffsmanufaktur.

Der Papst wurde ziemlich gefleddert, als Spanien und Modena ihn im Krieg besiegten. Vor allem Modena gewann territorial dazu, ist allerdings ein Vasall Spaniens.

Danach kehrte eine Zeit relativer Ruhe ein, in der Preußen sich neu ordnen konnte. Handel 5 wurde erforscht, Infra 5 gab es schon. Die Inflation lag bei über 22%. Schließlich wurde Geld gedruckt, um überall Gouverneure zu installieren. Außer dem auf der Karte sichtbaren gehörten noch Island und Grönland zu Preußen, dazu Oslo.

1727 war es dann mit der Ruhe vorbei. Schweden erklärte uns den Krieg. Davon war Friedrich Wilhelm recht beeindruckt, denn neben Irland und dem Papst erklärten uns damit auch Frankreich und Russland den Krieg. Mit Frankreich bestand keine Landgrenze, Russland konnte allerdings über Kurland in Preußen einfallen. Der Respekt verflog allerdings bald. Die Russen rannten immer wieder gegen die preußische Miniflotte im Sund an und verloren, während die Franzosen stur immer wieder eine Invasion Oldenburgs anstrebten. Vereinzelte Landungen gingen mal nach Holstein, aber insgesamt reichte eine gute Armee in Oldenburg für den Heimatschutz völlig aus. Dieses Angriffsmuster hatten übrigens auch Engländer und vor allem Portugiesen. Sobald Oldenburg gesichert war, kamen keine Feinde mehr ins Land.
Schweden konnte allerdings nicht effektiv gestoppt werden. Schonen und Oslo hatten sie schnell erobert, und wegen dauernder Feindaktivitäten konnten zunächst keine Truppen übergesetzt werden. Als schließlich ein Heer bereitstand, standen in Schonen stolze 51.000 feindliche Soldaten, Schweden und Franzosen. Da bereits gefühlte Hundert Schlachten gegen Frankreich in Oldenburg geschlagen waren, war Frankreich friedenswillig und zahlte 4 Gold. Trotzdem stand vermutlich die komplette schwedische Armee in Schonen und war damit zu stark. Russland schloss nach weiteren Niederlagen im Sund ebenfalls Frieden und zahlte etwas Tribut. Der Soldatenkönig befand, dass seine Soldaten viel zu kostbar waren, als dass man sie in einem Krieg gegen Schweden sterben lassen sollte. Also überließ er ihnen mit den Erfolgen in Schlesien im Rücken Schonen und baute auf eine weitere Expansion im Süden. Interessanterweise lehnte Schweden das Angebot ab, Irland als Bündnisführer nahm aber an.
So endete der 1. preußisch-schwedische Krieg, an dessen Ende Preußen einmal wieder kalt erwischt wurde. Denn mitten in die Friedensverhandlungen mit Schweden platzte ein Bote aus Danzig mit einer weiteren Hiobsbotschaft: Kriegserklärung durch Österreich!

So begann der 2. Preußisch-Österreichische Krieg, und diesmal hatten die Österreicher Preußen kalt erwischt. Durch den Krieg zuvor war die Bevölkerung kriegsmüde, die Truppen abgekämpft und in schlechtem Zustand. England und Portugal schlossen sich Österreich an. Österreichische Truppen marschierten in Preußen ein, eroberten Oldenburg und belagerten Schlesien.
Mit dem Ableben Feldmarschall von Dessaus war General von Schwerin der ranghöchste General Preußens und organisierte die Verteidigung. Truppen wurden ausgehoben und gesammelt, der Feind konnte aus Oldenburg wieder vertrieben werden. Auch Schlesien blieb preußisch. General von Schulenburg konnte dort den Feind unter von Thurn zurückschlagen. General von Schwerin schlug den Feind in Hannover, verlor aber eine Schlacht in Magdeburg. Brandenburg konnte von einer dritten Kolonne erobert werden.

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An weiteres Vorrücken war im Westen aber nicht zu denken. Von Schulenburg rückte allerdings durch Moravia über die Ostmark bis nach Wien vor und belagerte die Stadt. Vermutlich wäre es für die Österreicher ein Leichtes gewesen, Truppen zu sammeln und ihn dort zu vertreiben, aber offenbar bekam der Erzherzog Muffensausen und unterbreitete Preußen einen Frieden, in dem es sich zu 135 Gold Tributzahlungen verpflichtete. Da Preußen nicht für den Krieg vorbereitet war, die Armee langsam schmolz und ein langer Krieg vermieden werden sollte, willigte Friedrich Wilhelm auf diesen kleinen Sieg ein. Aber die Tinte war noch nicht trocken, da schwor er, dass Preußen beim nächsten Krieg besser vorbereitet sein würde. Und beim nächsten Mal würde Preußen den Kriegszeitpunkt wählen, nicht Österreich!

Auch mit den Schergen konnte Frieden geschlossen werden. Nach ca. 236 gewonnenen Schlachten in Oldenburg zahlte England 200 Goldstücke an Preußen. Der Soldatenkönig nahm es gerne und investierte in Truppen.

Jorrig
14.01.08, 00:08
Die Vorbereitungen für die geplante große Auseinandersetzung mit Österreich liefen. Diesmal wollte der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm keine Kompromissfrieden schließen, sondern Österreich zeigen, wozu Preußen wirklich in der Lage war, wenn es nur wollte.
Zu diesem Zweck wurde vor allem gehandelt. In den beiden preußischen Handelszentren in Danzig und Mecklenburg wurden preußische Monopole errichtet und ausgebaut. Mit den Monopolgewinnen konnte die Forschung gut gefüttert werden. Die Aufrechterhaltung der Stabilität im Land kostete zwar viel Geld, in der Forschung selbst aber lief es zufriedenstellend. Allerdings konnte Österreich in der Heerestechnologie nicht überholt werden.

Nach einigen Jahren der Ruhe warf die erneute schwedische Kriegserklärung die Planungen Friedrich Wilhelms etwas zurück. Wieder waren Irland, der Papst, Frankreich und Russland von der Partie im 2. Schwedisch-Preußischen Krieg. Die Schweden besetzten Oslo, wie gehabt, konnten aber nicht nach Dänemark übersetzen. Preußen gewann etliche Schlachten in Kurland, in Oldenburg und im Sund. Neu war an der Situation nur, dass Frankreich nun auch in Kurland angriff, und zwar teilweise auch über Litauen.
Im September 1737 konnte mit Frankreich ein Separatfrieden geschlossen werden, der Preußen 190 Gold sicherte. Gegen 50 Gold schloss auch Irland Frieden, so dass Preußen ohne weitere Gebietsverluste aus dem Krieg mit Schweden hervorging.

Am 1.1.1740 schließlich stand der Thronfolger Friedrich II. als General zur Verfügung, am 30. Mai bestieg er den preußischen Thron. Die Kriegsvorbereitungen waren in einem Jahr abgeschlossen. Preußen war bis an das Truppenlimit gegangen, um alles auszuschöpfen, wozu es in der Lage war (das waren knapp 250.000 Soldaten). Der junge König hatte sich den Krieg um Brandenburg zur wichtigsten Sache im Reich gemacht. Drei Hauptheere unter von Schulenburg, von Schwerin und ihm selbst standen in Hannover, Vorpommern und Schlesien, Nebenheere standen in Oldenburg, Magdeburg und Küstrin, dann noch in Mecklenburg.

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Die Stärke Österreichs war unklar, sämtliche Truppen hatten sich ins Innere des großen Landes zurückgezogen, das bis Piemont, Istrien oder die Karpaten reichte.
Am 2. Januar 1741 erklärte erstmals Preußen den Krieg und eröffnete damit den 3. Preußisch-Österreichischen Krieg.
Ungehindert marschierten die preußischen Truppen in Österreich ein und eroberten schnell Hessen und Sachsen mit den großen Heeren von Schulenburgs und Friedrichs (Sachsen, sehr passend). Von Schwerin sollte gegen Wien vorrücken, wurde aber von der großen Festung in Moravia etwas aufgehalten. Friedrich zog über Sudeten in die Ostmark. Brandenburg, Erz, Kleve und Anhalt wurden von Nebenheeren belagert, Münster bewacht. In der Pfalz sammelte sich ein größeres Heer der Österreicher, welche von Schulenburg in der Pfalz besiegten. Der zog daraufhin nach Mainz weiter und umging die Konfrontation.

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Brandenburg, Anhalt und Erz fielen, Böhmen wurde nun belagert, ebenso Münster und Würzburg. Noch immer war kein nennenswertes Heer der Österreicher in Sicht. Das Heer aus der Pfalz zog quer durch preußisches Gebiet. Friedrich suchte mit seinem Heer die Konfrontation und konnte den Feind schließlich in Schlesien stellen.

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Die Schlacht wurde von allen Zeitgenossen schnell vergessen oder verdrängt, da Friedrich dort eine schmähliche Niederlage erlitt. Einige Monate später gelang ihm aber die Revanche. Das österreichische Heer wurde aufgerieben. Würzburg und Moravia waren gefallen, von Schwerin belagerte Wien. Die Niederlage Österreichs schien zum Greifen nahe.
Schließlich sammelten sich in Ungarn doch noch bedeutende Kräfte der Österreicher, die immer wieder mit Revolten zu kämpfen hatten (Friedrich hatte geschickterweise ausgenutzt, dass Österreich es zur Zeit des Angriffes stark an Stabilität mangelte). Mit Friedrichs Rückkehr aus Schlesien konnten aber auch hier starke Heere der Österreicher vernichtend geschlagen werden.
Der Fall Wiens im Jahre 1742 brachte schließlich die Österreicher an den Verhandlungstisch.

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Das österreichische Angebot von sechs Provinzen nahm Friedrich "der Große", wie er fortan genannt wurde, an. Damit war Friedrich II. zufrieden, eine weitere Expansion würde er nicht auf sein eigenes Betreiben hin vornehmen.
Aber da gab es ja noch die anderen.
Schon im März 1743 begann der 3. Schwedisch-Preußische Krieg. Diesem gingen diesmal andere Umstände voraus. Ein schwedischer König wurde in Russland auf den Thron gewählt. Aus unbekannten Gründen war Russland aber aus der schwedischen Allianz ausgeschieden und eine neue mit Gotland eingegangen. Gotland erklärte fast zeitgleich mit Schweden Preußen den Krieg.
Bis auf die Bündniskonstellation änderte sich am Kriegsverlauf rein gar nichts. Frankreich zahlte diesmal 16 Gold, Gotland 62, gegen 50 Gold war Irland zu einem Frieden zu überreden, und Schweden bekam mal wieder nichts.
Am 22. Mai 1745 war dieser Krieg beendet.

5 ruhige Jahre folgten, bevor 1750 der 4. Schwedisch-Preußische Krieg ausbrach. Wie zuvor folgten auch diesmal Gotland und Russland auf dem Fuße. Einzig Erwähnenswert an diesem Krieg ist die Tatsache, dass sich Friedrich während einer Schlacht gegen Russland in Kurland so schwer verletzte, dass er in Zukunft die Truppen nicht mehr kommandieren konnte.
Irland zahlte diesmal 200 Gold, Gotland sogar 330.
Daraufhin bekriegten sich die KI-Staaten untereinander, die Österreich-Allianz mit Portugal und England gegen die Frankreich-Allianz mit Schweden und Irland. Ursprünglich hatte Frankreich Portugal den Krieg erklärt.

Preußen genoss die ruhigeren Jahre für weiteren wirtschaftlichen Aufbau.
Im Jahre 1760 konnte sich die Bilanz sehen lassen. Die territorialen Erfolge sind offenkundig.

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Die Jahressteuern konnten von ca. 170 Gold/Jahr auf über 330 gesteigert werden. Die Monatseinnahmen stiegen von ca. 70/Monat auf über 110/Monat. Die Inflation konnte trotz der vielen Kriege durch viele Gouverneure und einige Deflations-Events von gut über 22 Prozent auf 17 Prozent gesenkt werden. Die Forschung hängt nur knapp hinter der österreichischen, aber sicher nur auf militärischer Ebene. In der Punktewertung verbesserte sich Preußen von einem 13. Rang auf den 5. im Jahre 1760. Noch im Winter 1716 lag Preußen am Boden, als dort der Bürgerkrieg ausbrach, aber nun hat es mit dem letzten Krieg gegen Österreich sich auch machtpolitisch in Deutschland die Vorherrschaft gesichert.
Allerdings hat Preußen viele Feinde. Gut möglich, dass das Glück ihnen in den nächsten Jahren nicht mehr so hold sein wird...

Und damit vertröste ich den Leser auf später, denn die letzte Episode, die letzten 60 Jahre, muss ich erst noch spielen.

Al. I. Cuza
14.01.08, 03:22
Leider kann ich noch nicht bewerten. Bin aber hoechst zufrieden mit dem Stand der Dinge :D

Bismarck
14.01.08, 10:31
Eine schöne Fortsetzung, welche Nation spielt ihr als nächstes?

Jorrig
14.01.08, 10:58
Die Wahl der nächsten Nation fällt natürlich auf Frankreich. Frankreich steht ganz gut da, ohne völlig dominant zu sein, vor allem aber kommen da die Revolution und Napoleon plus Kriegen, um sich ganz Europa untertan zu machen. Das Spiel nach Punkten kann ich mit Frankreich mit normalen Mitteln kaum gewinnen (Frankreich hat ca. 1200, Russland über 2400 Punkte), aber es gibt da dieses Event... Wenn ich es schaffe, Preußen, Spanien, Österreich und Russland zu Vasallen zu machen, gibt es 1000 Punkte extra. Damit wäre der Sieg sicher. Ich habe keine Ahnung, ob ich überhaupt in die Nähe dieses Ziels kommen kann, aber ich lege die Latte lieber zu hoch als zu niedrig.
Vorschläge aller Sesselgeneräle werden gern angenommen, ich werde versuchen, bald auch etwas über die momentane Position Frankreichs zu berichten.

Bushi
15.01.08, 21:47
Sehr sehr guter AAR. Ich bin so begeistert, dass ich verzweifelt versuche irgendwo billig an EUII zu kommen.

Al. I. Cuza
16.01.08, 04:18
:teufel: Er war gerade in der Januar-Ausgabe des rumaenische PC-Games gratis dabei :teufel:

Bushi
16.01.08, 14:32
Sauerei....



Aber jetzt schnell ein Update werter Jorrig

Jorrig
16.01.08, 14:48
Ich hoffe, dass ich heute abend ein paar Fotos von Frankreich reinstellen kann. Am Wochenende könnte ich auch Zeit genug haben, um weiterzuspielen.

Soviel schon einmal aus dem Gedächtnis:
Einige Kernprovinzen sind noch in fremder Hand. Davon sind besonders die Vendee, die Champagne und das Artois wichtig, weil sie französisch sind (Portugal und Österreich). Frankreich hat Cores auf alles westlich des Rheins, also auch auf Köln, Flandern, das Elsass, Luxemburg und Seeland. Außenpolitisch gibt es also erst einmal genug zu tun.
Frankreich hat einige Überseeprovinzen, es befindet sich im Krieg mit zwei Indianernationen mit lächerlich geringer eigener Truppenzahl. Da Ordnung zu schaffen, wird die erste Aufgabe werden. Ob ich da Heiden annektiere, weiß ich noch nicht. Ich weiß nicht, ob ich die Zeit und das Geld habe, um die in Ruhe zu missionieren.
Frankreich steht noch auf Handel und Infra 4, es fehlt aber nicht allzuviel bis Stufe 5. Besonders Infra 5 ist eminent wichtig, denn Frankreichs Inflation liegt bei 40%.

Folgende Möglichkeiten sehe ich:
1. Erstmal friedlich spielen. Indianerkriege beenden, Handel&Infra forschen, mit Gelddrucken überall Gouverneure bauen und Vögte, ein paar Kolonien. Das Ganze bis 1785 oder so. Dann mit der gesteigerten Wirtschaftskraft zur Revolution zuschlagen und alles erobern, was geht.
2. Erstmal Krieg führen, bis zumindest alle französischen Provinzen in meiner Hand sind. Österreich ist gerade angeschlagen, ein paar Provinzen würden Frankreichs Einnahmen signifikant steigern. Nach einem möglichst schnellen Krieg schnell Gouverneure forschen, bauen.

Nachteil 1: Evtl. zieht Österreich in der Heeresforschung davon, erholt sich wieder vom Preußenschlag und ist in 20 Jahren ein stärkerer Gegner als jetzt.
Nachteil 2: Vielleicht reicht die Zeit nicht aus, der Krieg dauert zu lange, und am Ende bleibt keine Zeit mehr, eine ordentliche Wirtschaft aufzubauen.

Ich schreibe meine Gedanken vor allem für mich selber auf, es darf aber gern jeder seinen Senf dazugeben.

Duke of York
16.01.08, 15:08
Sehr sehr guter AAR. Ich bin so begeistert, dass ich verzweifelt versuche irgendwo billig an EUII zu kommen.

Mag sein, dass ich mich irre, aber wart Ihr es nicht, der vor einiger Zeit sein EU2 hier im Forum zum Verkauf angeboten hat? :ditsch:

Bushi
16.01.08, 17:27
Nein das war der werte Pan...Bei mir wars Victoria, das Angebot hatte ich dann nach zureden einiger Forums-ältesten wieder Fallen gelassen.

Jorrig
16.01.08, 20:45
Hier ein paar Worte zur Anfangssituation Frankreichs.
Vieles habe ich ja im Post zuvor schon geschrieben, hier noch die Fotos:

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Für die wirklich miesen Werte hat Frankreich also schon eine recht starke Wirtschaft. Mit Infra und Handel 5 wird das sicher noch gut steigen, durch meine Händleraktivitäten sicher auch. Frankreich besitzt zudem 3 CoTs, eins in Paris, eins in Nordamerika und eins auf Mauritius. Das sind auch die einzigen Kolonialbesitzungen (soweit ich weiß), die nicht auf den Karten sind.

http://home.arcor.de/Jorrig/aar10_01.JPG


http://home.arcor.de/Jorrig/aar10_02.JPG


Österreich führt gerade mächtig Krieg gegen Köln, da läuft einiges an Armee herum. Südengland war lange Zeit französisch, da müssen die Engländer kurz vorher einen günstigen Krieg ausgefochten haben (oder die Provinzen haben revoltiert).
Ligurien liegt natürlich auch sehr günstig, mittelfristig gesehen.
Die Creek würden auch sehr gut zu Frankreich passen, finde ich. Die Küste sollte in jedem Fall zugesiedelt werden, damit mir da keiner reinkommt. Innenpolitisch werde ich weiter zentralisieren, ich brauche ordentlich Aristokratie und Zentralisierung für die Revolutionsevents. 3 Manufakturen ist natürlich ziemlich dürftig, vielleicht bekomme ich noch Gelegenheit, die ein oder andere zu bauen. Glaube ich aber nicht dran. Erobern geht vermutlich schneller, hähähä.

Stoertebeker
16.01.08, 21:26
Auf jeden Fall: erobern. Bauen wird sich kaum noch lohnen, für 60 Jahre, wenn man noch reiche Gebiete zu erobern hat.

Auf in die Niederlande, sage ich nur. Wie ist denn der BB der werten Franzmänner?


Und: wenn schon Indianer annektieren: keinenfalls vor Infra 5.
Ist ein Trigger der französischen Revolution eigentlich nicht auch, dass die USA existieren müssen?

Edit: Fast das Lob vergessen, dass diesem schönen Projekt gebührt: LOB!

Jorrig
16.01.08, 23:28
Der BB liegt bei satten 0.0! Fein!
Ich habe gespielt, mittlerweile bis 1788. Ihr habt recht, die USA müssen bestehen, damit die Ereignisse triggern. Ich schwanke noch zwischen USA freilassen oder Event anpassen. Denn die Engländer haben zwar die Events bekommen, aber die Kolonien am falschen Platz. Die Eventkette da ist einfach Mist. Das ganze Projekt ist schwieriger als gedacht. Den Wirtschaftsausbau beherrsche ich, nur beim Militärischen habe ich so meine Probleme. Wir werden sehen!

Jorrig
17.01.08, 00:40
Da ich es nicht abwarten konnte, habe ich das Spiel schon begonnen. Aktuelles Spieljahr ist 1788, also kurz vor der Revolution.

Ich entschied mich also für Variante 1, nicht sofort losschlagen, sondern abwarten. Das war eine schlechte Entscheidung, wie man bald sehen sollte.
Der Krieg gegen die Indianer konnte mit einigen Truppenverlegungen nach Amerika schnell entschieden werden. Die Cherokee wurden annektiert, mit Huron schloss ich einen Frieden, obwohl es bis Infra 5 noch ein Weg war. Die Forschung hat es nicht verlangsamt.
Dabei musste ich aber feststellen, dass Frankreich eine richtig kleine Flotte hat. Nicht mehr als 20 Kriegsschiffe fahren da auf dem Meer herum. Die Hälfte davon als Entdecker, drei Stück waren es am Anfang, später bis zu fünf gleichzeitig. Ich entdeckte mit denen den Pazifik und war immer noch der Erste in Australien und in Kamtschatka.
Aber der Reihe nach:

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Ein paar Jahre später kam das nette "Boundary Dispute"-Ereignis für die Creek. Das war praktisch. Ich nahm den Stabilitätsmalus in Kauf und annektierte das Völkchen ebenfalls. Bei beiden Indianerstämmen konnte ich netto noch Truppen hinzugewinnen, die Cherokee vermachten mir sogar 8 Kriegschiffe und einen Frachter.

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Dann ging es an die Wirtschaft. Da gab es ein paar interessante Entwicklungen. Ich bin ja kein supergenauer Spieler, ich übersehe manches schon einmal (z.B. meine Kolonien in Senegal und zwei Karibikinseln). So habe ich auch übersehen, dass ich ein Handelsabkommen mit Preußen hatte. Weg damit!, dachte ich mir. Das war aber keine gute Idee. Denn prompt flogen all meine Händler aus Danzig und Mecklenburg raus. Ich hatte das gemacht, weil Preußen mir das Monopol in Paris gestohlen hatte, alle anderen vertrieben hatte und ich es nicht wiederbekommen konnte. Paris holte ich mir so wieder, übersah dabei aber Alleghany. Also musste ich die Aktion kurze Zeit später nochmal machen. Das war praktisch. Preußen vertrieb alle anderen Händler aus den CoTs, und ich kassierte die Monopolgewinne. Danzig und Mecklenburg musste ich natürlich ihm lassen, ich konnte aber Andalusien erobern und setzte mich noch in einigen asiatischen CoTs fest.
Infra 5 wurde auch bald darauf erforscht. Mit ein bisschen Infla wurden schnell überall Gouverneure gebaut. Kurze Zeit später dachte ich, ach, wenn interessiert schon Inflation!, und baute die Vögte noch hinterher. Das steigerte meine Einnahmen beträchtlich. Missioniert wurde nicht, das war mir zu teuer und dauerte wohl zu lange. Da ich sehr intolerant bin, werden schon ein paar Provinzen konvertieren, die Kultur ist mir erstmal egal.
Kolonisiert wurde aber schon. In Australien eine Provinz (wollongong) für das CoT, eine Gewürzprovinz in Indonesien, etwas in Nordamerika. Außerdem war Monterrey noch frei.
Ein paar Truppen hob ich auch noch aus, man kann ja nie wissen. Der Österreicher tigerte schon so vor meiner Grenze herum, ich rechnete fast mit einem Überfall. Gut, dass mein BB immer noch bei 0 lag.
Österreich anzugreifen kam gar nicht in Frage. Während meiner anderen Aktionen, war er locker schon über die 35 hinausgezogen. Mit Tech 28 gegen 38 wollte ich nicht kämpfen. Das war ein Problem, da ich nach Osten ja nur eine Landgrenze zu Österreich und dem Osmanen (Flandern) hatte.
Die bayrische Erbfolgekrise hatte keinerlei Folgen, außer dass Preußen nun eine Allianz mit Bayern und Köln einging. Der anschließende Krieg richtete sich aber mit Venedig gegen Modena und Spanien, was im Verlust Dalmatiens an Spanien endete.
Ich war schon aus Langeweile, und um überhaupt schon einmal etwas zu unternehmen, an der spanischen Grenze aufmarschiert, da hatte ich auf einmal Glück. Die Niederlande gewannen einen Krieg gegen das Osmanische Reich und bekamen Flandern zugeschlagen. Sofort wurden alle Truppen nach Nordfrankreich verlegt.

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Auch in Nordamerika marschierte ich auf, Truppen wurden außerdem auf Schiffe verlegt. Die Niederlande waren zwar in einer Allianz, aber Gotland und selbst Russland konnten mich nicht sonderlich schrecken. Krieg wurde erklärt. Flandern wurde schnell überrannt, das niederländische Heer dort locker vernichtet. In Seeland erlitten die Franzosen eine Niederlage, das Heer dort konnte aber geschlagen werden, als es nach Flandern nachsetzen wollte. Holland wurde gestürmt, Friesen belagert. Eine Provinz in Nordamerika wurde erobert, ebenso die Bahamas und ein Handelsposten an der Südspitze Indiens. Als Friesen dann fiel machten mir die Niederlande ein perfektes Angebot. Ich bekam ebendiese Provinzen, bis auf Friesen. Das war optimal, weil Seeland so niederländisch blieb und ich so weiterhin einen CB auf die Niederlande hatte. Sowohl die Provinz in Nordamerika als auch die Bahamas und auch Holland enthielten übrigens eine Manufaktur, so dass sich die Zahl nun auf 6 erhöht hat dadurch. Zusätzlich hat Holland eine Werft, was mir mehr Kolonisten gibt (gähn), aber auch einen Hafen zum Schiffe bauen, falls nötig.

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Die Forschung auf Land läuft auf Hochtouren, Frankreich ist bei 30, Österreich bei 44... Aber die Schritte werden jetzt billiger, von 10000 Kosten von Stufe 28 oder 29 ging es auf 7000 runter für 30, 31 kostet nur noch 5000. Sobald ich bei 35 bin, denke ich an den großen Krieg gegen Österreich. Vorher könnte ich mir Spanien vorknöpfen. Was meint ihr? Technologisch ist Spanien nicht so weit wie ich. In Südamerika hat es viele Kolonien, aber ich würde den Hauptkrieg eh in Europa ausfechten. Kantabrien hat eine Manufaktur...
Die Niederlande könnte ich mir auch nochmal vornehmen, evtl. ein paar Provinzen in Indonesien nehmen oder eben alles in Europa bis auf Friesen.

Als Zahlen mal zur Wirtschaft das hier:

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Das Top-Einkommen habe ich also schon einmal, auch wenn das nur begrenzt Aussagekraft hat. Der Zensus stieg in den 27 Jahren von knapp über 300 auf mittlerweile über 600 Gold pro Jahr.
Auch bei den Punkten habe ich schon aufgeholt, Frankreich rangiert schon auf Platz 5, schon vor Preußen. Der Abstand zum Führenden Russland hat sich aber nicht großartig verringert. Während Frankreich ca. 1800 Punkte gesammelt hat und Spanien als Zweiter mit 2300 Punkten locker in Reichweite liegt, hat Russland schon über 3000 Punkte gesammelt. Das wird vermutlich nur mit direkten Kriegen zu gewinnen sein.
Es bleibt spannend!

Jorrig
19.01.08, 17:23
Es geht weiter.

Der Entschluss, Spanien vor Österreich anzugreifen, fiel mir nicht allzu schwer. Spanien war technologisch noch hinter mir, wir kämpfen also in derselben CRT. Ich hatte nicht richtig Lust dazu, weil die KI die Seelandungen und die Hundert Flotten immer wesentlich besser managt als ich. Gegen diese Landungen auf Miniinseln mit 20k Soldaten ist mir nie richtig was eingefallen, meistens ignoriere ich das einfach. Eine Flotte zu bauen wäre natürlich eine Möglichkeit, aber ich fürchte, wenn ich eine baue, dann muss die auch noch ein paar andere KI-Flotten vermöbeln. Das wäre sehr teuer. Also wird reine Landkriegsführung in Amerika und Europa vorbereitet.
Geplanter Zeitpunkt ist kurz nach dem Revolutionsevent. Dafür werden die USA als Vasall freigelassen. Mitte 1789 berief Ludwig XVI. nach über 100 Jahren wieder die Generalständeversammlung ein. Wir entschieden uns für Wirtschaftsreformen, aber wenig sozialen Wandel. Der Pöbel soll bleiben, wo er ist.

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Dieses Event ist schon fies. Die ohnehin schon reichen französischen Provinzen werden auf einen Schlag noch reicher gemacht.

Am 14. Juli 1789 stürmte dann ein wilder Mob das Pariser Stadtgefängnis der Bastille. Obwohl dort kaum wichtige Gefangene drin waren, war dies der Startschuss für gewaltige Unruhen.
Unsere Kriegsvorbereitungen liefen weiter und standen vor dem Abschluss.

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Da wurde mir der Fehler dieser Planung bewusst: Stabilität -7 bedeutet, dass ich bei -3 bin, also keinen Krieg erklären kann! Obwohl mich der Krieg gegen Spanien keine Stab kostet.
Also wird noch einmal ein knappes Jahr gewartet, bis wir auf -2 kommen, dann wird die Kriegserklärung überreicht.
Die Spanier leisten in Spanien keinen nennenswerten Widerstand, auch in Louisiana stoßen wir Richtung Mexiko vor. Der Zeitpunkt des Kriegs war recht günstig gewählt, die Mexikaner hatten gerade revoltiert und sollten Spanien etwas beschäftigen.
Die Revolution hatte sich eine neue Flagge gegeben, man nannte es "Nationalflagge", ein neumodischer Begriff.
UNser Vorstoß richtete sich über Gerona und Bearn in zwei Richtungen nach Kalabrien und Westspanien und über Barcelona, Valencia Richtung Madrid. Ein größeres spanisches Heer musste dabei besiegt werden. Dank der zahlreichen Anführer der Revolutionsarmee war das aber kein Problem.
Mitten in diesen Aktionen riss in Paris ein Mann namens Robespierre die Macht an sich, die er vor allem durch ein neuartiges, humaneres Enthauptungsmittel namens "Guillotine" ausübte. Das sorgte für etwas Unruhe in der Bevölkerung, und auch im Ausland war die Politik nicht gerade populär, allerdings brachten die Leute nun erstaunlich bereitwillig ihr Geld zur Revolutionskasse.

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Eine weitere Maßnahme der Revolution war die Festnahme des Königs. Zuerst wurde er aus Versailles in die bürgerliche Hauptstadt Paris gezwungen, wo er aber faktisch ein Gefangener war. Schließlich wurde er dabei ertappt, wie er nächtens versuchte, als einfacher Mann verkleidet mit einer Kutsche und seiner Familie aus Paris zu fliehen. Man konnte ihn erst außerhalb der Stadt stoppen und machte ihm den Prozess wegen Verrats an der Revolution. Als Bürger Louis Capet wurde er schließlich hingerichtet, wie viele andere vor ihm auch. Daraufhin rebellierte die Bevölkerung etwas, und zwar in der Gascogne. Der Aufstand konnte aber niedergeschlagen werden.

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Madrid konnte schließlich erobert werden, aber in Nordamerika wendete sich das Blatt. Spanien führte starke Kräfte heran, die unseren überlegen waren. Auch in Spanien selbst wurde unsere Position schwächer. Darum nahmen wir an, als Spanien uns einmal wieder ein Friedensangebot unterbreitete.

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Jorrig
19.01.08, 17:37
Im Juli 1793 war endlich Schluss mit der Terrorherrschaft Robespierres. Er endete schließlich ebenfalls auf der Guillotine. Eine neue Regierung übernahm nun die Macht, die sich "Das Direktorat" nannte. Sie brachte in der Tat wieder etwas Ordnung nach Frankreich.

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Wir integrierten die neuen Herrschaftsgebiete schnell und forschten an der Armeetechnik. Wir zweifelten nicht daran, dass die absolutistischen Herrscher Europas einen Krieg gegen die Revolution planten. Dem mussten wir entgegenwirken.
1795 war es schließlich soweit. Land 35 wurde erreicht. Die Rüstung war so weit abgeschlossen, dass wir uns stark genug für einen Krieg gegen Österreich fühlten. Wir verfügten da bereits über einen jungen General namens Napoleon Bonaparte. Er wurde mit einem großen Heer in der Franche-Comté stationiert und sollte die österreichischen Heere schlagen, während andere die Belagerungen abräumten.
Der geplante Angriff wird aus der angefügten Grafik sicherlich ersichtlich.

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Die härtesten Schlachten hatte aber nicht der junge Bonaparte zu schlagen, sondern General Davout. In der Pfalz musste er das größte österreichische Heer schlagen, während er im Elsass nur ein Nebenheer des Feindes bekämpfen konnte. Trotzdem reklamierte er den Ruhm natürlich für sich.

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Das Elsass wurde gestürmt und Napoleon überschritt den Rhein Richtung Baden. Auch die Champagne wurde zunächst nur bewacht, um österreichische Neurekrutierungen in dem Raum zu verhindern. Im Süden marschierte Feldmarschall nach ähnlichem Muster über Bern und Piemont in die Schwyz. Dort belagerte und erstürmte er die Festung und nahm sich dann Bern und Piemont vor. Bonaparte stürmte weiter über Würzburg nach Sudeten. Jeden Widerstand der Österreicher wischte er im nu weg.
Mal als Anmerkung: Napoleon als General ist wirklich ein Brecher. Jede Belagerung wird im Nu gestürmt, die Gegner verlieren tausendeweise Truppen, und meistens gelingt es ihm, das feindliche Heer völlig zu vernichten. Den will ich nicht gegen mich haben!
Die Belagerungen in Wallonien können ebenfalls beendet werden, danach fallen auch Kleve und Mainz mit jeweils minimalen Festungen. Die Pfalz mit einer 3er-Festung widersetzt sich länger, kann aber schließlich auch gestürmt werden. Napoleon und die französischen Truppen besetzen schließlich zum ersten Mal Wien. Die Österreicher sind recht bald friedensbereit und treten die gewünschten Gebiete an Frankreich ab.

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Damit hat Frankreich nun endlich den ersehnten Landweg nach Italien geöffnet.
Wie man ebenfalls sieht, haben uns diese Kriege bereits auf den zweiten Platz der Nationenwertung geführt. Bis zu Russland ist es aber noch ein weites Stück.
Das schwerste Stück wäre damit getan, meinte ich. Österreich besiegt, der nächste Krieg würde mit Sicherheit leicht werden. Die Frage war nur, reichte die Zeit für den totalen Sieg?

Jorrig
19.01.08, 18:09
Im Januar 1799 schwang sich der siegreiche General Bonaparte schließlich zum Kaiser von Frankreich auf und trat damit in direkte Konkurrenz zum deutschen Kaiser, der in seiner Residenz in Köln aber nur bedingt Eindruck in Paris schinden konnte. Deutschland war Preußen, Österreich, ein bisschen Bayern und ein winziges Fleckchen Köln mit einer Kaiserresidenz, mehr nicht.

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Mit den Niederlanden hatten wir ja noch eine Rechnung offen. Flugs wurde Krieg erklärt, für die paar Provinzen in Europa würde man sicher keine Rekrutierungsphase gebrauchen.
Napoleon schritt voran über Seeland nach Geldern und konnte die niederländischen Heere schlagen. Mitten in die Friedensverhandlungen platzte aber die Nachricht vom Angriff Preußens! Nach dem Frieden mit den Niederlanden (Seeland und Geldern an Frankreich) hatte man eine gemeinsame Grenze. Die eindringenden Heere konnten aber schnell abgewehrt und vernichtet werden.
Dann begann aber das Problem:

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Preußen hatte massiv in den Festungsausbau investiert. Sämtliche Küstenprovinzen und auch viele der inneren Lande waren so stark befestigt, dass wir sie nicht im Sturm nehmen konnten. Es sind mir sogar Sturmangriffe komplett an solchen Festungen zerschellt, das angreifende Heer wurde komplett vernichtet!
Nur mit viel Geduld oder massiver Übermacht (ab 70k aufwärts) konnten die Festungen geknackt werden. Das zögerte natürlich das Ende Preußens nur hinaus, durchkreuzte mir aber sicher die Pläne zur totalen Dominanz Frankreichs in Europa. Erst einmal konnte aber ein siegreicher Frieden mit Preußen geschlossen werden. Da es ein Verteidigungskrieg war, bestanden wir auf Gebietsabtretungen (schont den Badboy).
Nach den gewonnenen Kriegen gegen Österreich und Preußen hatte der deutsche Kaiser wirklich nichts mehr zu melden, und der Papst krönte Napoleon in Paris zum Kaiser, indem dieser sich die Krone selbst aufsetzte. Das tat er nicht aus Egoismus oder Hochmut, sondern deswegen, weil die Bevölkerung nicht sehr gut auf den Papst zu sprechen war nach den Revollutionsjahren. Der Klerus wurde in diesen Jahren stark kritisiert und verfolgt, sich dem unterzuordnen, kam nicht in Frage.

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Wer war nun dran?
Ah ja, wir haben ja eine Landgrenze zu Modena und Spanien, den Verbündeten im Süden! Also wurde flugs wieder Krieg vorbereitet.

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Die Strategie wurde nicht verändert. Kurz und schmerzvoll konnte Spanien nach und nach komplett besetzt werden, ebenso Modena. Modena musste Ligurien, die Lombardei, Florenz und Marche an Frankreich abtreten, Spanien wurde Vasall Frankreichs.
In einem weiteren Krieg gegen Österreich konnten nun auch die restlichen Kerngebiete Frankreichs erobert werden, ebenso ein paar rechtsrheinische Gebiete. Damit sollte das Staatsgebiet Frankreichs abgerundet sein.

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Der Krieg an sich war wenig aufregend, es wiederholte sich das Muster aus dem ersten Krieg, die französischen Armeen drangen diesmal nur etwas weiter vor.
Ein kleiner Stachel steckte da aber noch im französischen Fleisch: Die Vendée war immer noch portugiesisch.
Also wurde flugs Portugal der Krieg erklärt, England war mit im Boot. Das nervigste daran war eigentlich nur, dass die Manufaktur in Arondingsbums in Nordamerika bei den Kampfhandlungen zerstört wurde. Portugal wollte die Vendée nicht abtreten, während die feigen Engländer gern alles loswerden wollten, nur um Napoleon wieder aus London zu vertreiben. Seltsames Verhalten der Bündnispartner.

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Nachdem Portugal aber Manhattan verloren hatte, waren sie friedensbereit und gaben uns die Vendée ab. England wurden ebenfalls drei Provinzen mit Manufakturen abzunehmen, allein weil sie solche Feiglinge sind und um sie zu demütigen, nicht weil wir die irgendwie noch gebrauchen könnten.

Die Zeit lief davon, die Hoffnung war sehr klein, dass wir noch zu Russland selbst kommen würden. Die Forschung hinkte hinterher, da Österreich und Preußen schon bei Land 54, bzw. 55 standen. Gleichzeitig brauchte ich aber Geld, um neue Truppenaushebungen zu finanzieren. Frankreich konnte mittlerweile dank Handel und vieler Provinzen bis zu 600.000 Mann unter Waffen halten. Das wollte ich ausreizen bis zum Maximum, um ein ehrgeiziges Projekt durchzuführen:
Preußen und Österreich würden gemeinsam angegriffen werden.
Leider konnte der Angriff erst im Jahre 1818 durchgeführt werden. Die preußischen Festungen machten uns dabei wie zuvor am meisten zu schaffen. Ein Angriffsheer ging in Sachsen komplett unter.

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Napoleon schaffte es trotz Verstärkung und langer Belagerungsdauer nicht, die Festung von Danzig bis Ende 1819 zu stürmen. Auch wenn damit der Warscore trotzdem bei 99% gegenüber Preußen lag, reichte es nicht für eine Vasallierung (obwohl das mit Sicherheit der Kriegsausgang gewesen wäre).
Österreich war ungleich schwächer und wurde unser Vasall.

Damit endete das unterhaltsame Spiel nicht ganz mit dem erhofften Resultat, aber immerhin nach vielen Stunden unterhaltsamen Spielens mit einem Sieg:

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Die Dominanz Frankreichs ist nicht zu leugnen.

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Und so sah schließlich der Punktestand am Ende aus:

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Damit endet mein AAR, ich hoffe, allen Lesern ein wenig Unterhaltung geboten zu haben und vielleicht den Anreiz, etwas Ähnliches zu versuchen oder zu spielen. Mir hat er viel Freude gebracht, auch wenn ich von den Anfangsprinzipien ein wenig abgerückt bin. Aber schließlich ist es mein Spiel und es muss mir Spaß machen, und das habe ich erreicht.
Ich eröffne nun die Diskussion zur Nachbetrachtung und bedanke mich für die freundlichen Kommentare und die Aufmerksamkeit für diesen EU2-AAR.

[B@W] Abominus
19.01.08, 19:24
Ja, war ok. Seine Majestät fühlt sich unterhalten.

McMacki
19.01.08, 22:24
ich fand den aar super, hat mir viele stunden freude bereitet :)

Al. I. Cuza
20.01.08, 23:59
War sehr schoen zu lesen.
Einer der wenigen AARs den ich gelesen habe, nicht nur die Bilder angesehen :D

Duke of York
23.01.08, 12:09
Vielen Dank für diesen AAR, werter Jorrig.
Das war eine tolle Idee, die mal für etwas Abwechselung in diesen Hallen sorgt. Er hat uns gut unterhalten.
We are amused! :D

Carl the Great
15.02.09, 13:58
Herzlichen Glückwunsch zur Wahl zum "AAR des Jahres 2008" in der Kategorie "Sonstige Paradox-Spiele"!
:prost: