Ich fange mal mit einer Mängelliste an, jedoch ist es gut möglich dass ich grobe Mängel übersehe da ich mich ja v.a. für die Waffen interessiere, für die jeweilige Organisation dagegen so gut wie gar nicht.
Bevor ich jedoch im Detail anfange frage ich ob es noch ein neueres Fite als das FITE-5.0 gibt das mitgeliefert wird bei Toaw 3.
hm... zumindest nach diesem Senario depot nicht
http://www.the-strategist.net/RD/scenarii/browse_scenario.php
=> ww2 => ostfront => ganze Kampang => fire in the east 5.0
pio
Was ich bemaengle bei FitE ist das die Deutsche OOB auf Regimentsbasis ist und damit hat man viel zuviele Einheiten. Man sieht vor lauter Einheiten den Wald nicht mehr. Die Russen, Ungarn, Rumaenen, Italiener haben ihre Einheiten auf Divisionsebene, mal von den divisionunabhaengigen Einheiten abgesehen.
Mängel Infanteriewaffen:
-Achse Assault Squads. Werden von Turn 1 an gefertigt, 30 Stück pro Zug, 6516 sind diversen Einheiten zugeteilt.
Assault Squads sind nach meinem Verständnis mit Sturmgewehren und Ähnlichem bewaffnet.
In Fite scheint jedes deutsche Infanterieregiment 10 Assault Squads zu haben, das macht ca. 1/15 der Squads eines Infanterieregiments in Fite aus.
Historisch jedoch haben die Deutschen die Entwicklung von Sturmgewehren zu spät begonnen und hingen da zurück.
Das Gewehr 41 ist laut Wiki je nach Quelle mit 40-145k produziert worden. Laut meinem Infanteriewaffenbuch sind ein paar Tausend 41 beim Überfall auf die Sowjetunion im großangelegten Fronttest getestet worden, jedoch wird dort angezweifelt ob das denn stimmt. Als Zahl wird dort schließlich genannt dass ~120k insgesamt produziert wurden. Vor 43 aber in extrem geringen Stückzahlen.
Dann gibt es noch das Gewehr 43, laut Wiki ca. 400k mal produziert, laut meinem Buch sollen es zumindest nach Wehrmachtangaben bis März 45 insgesamt 402703 Stück gewesen sein. Produktionsschwerpunkt ebenfalls ab 44.
Und dann gibt es noch das Sturmgewehr 44 mit den Vorgängermodellen, laut Wiki von Juli 44 - Kriegsende mit insgesamt knapp 426k Stück hergestellt.
Und schließlich könnte man noch das Fallschirmjägergewehr 42 mit aufzählen, dieses ist jedoch nicht in nennenswerten Stückzahlen gebaut worden.
Kurzum, Fite ist hier grob fahrlässig. Man müsste die Sturmgewehre erst ab 43 produzieren lassen und recherchieren bei welchen Einheiten 41 der Feldtest der G-41s durchgeführt wurde.
-Soviets Assault Squads:
Diese stellen ab dem 1. November 42 Assault Squads her. 500 Stück pro Zug, 5500 sind schon Truppen zugeteilt.
Dies ist ebenfalls hochgrotesk, da es historisch genau anders rum war. Hier der dazu passende Wikiausschnitt:
German invasion in June 1941, the SVT-40 was already in widespread use in the Red Army. In a Soviet infantry division's TO&E, one-third of rifles were supposed to be SVTs, although in practice this was seldom achieved. The first months of the war were disastrous for the Soviet Union, and hundreds of thousands of these rifles were lost. To make up for this enormous amount of lost weaponry, production of the Mosin-Nagant rifles was reintroduced. In contrast, the SVT was more difficult to manufacture, and troops with only rudimentary training had difficulty maintaining it. In addition, submachine guns like the PPSh-41 had proven their value as simple and cheap, but effective weapons to supplement infantry firepower. This all led to a gradual decline in SVT production. However, if German soldiers, with their initial lack of an amiable semi-automatic rifle, captured this weapon, they would usually prefer to use this instead of their own weapons. In 1941, over a million SVTs were produced, but in 1942 Ishevsk arsenal was ordered to cease SVT production and switch back to the Mosin-Nagant 91/30. Only 264,000 SVTs were manufactured in 1942 and production continued to diminish until the order to cease production was finally given in January 1945. Total production of the SVT-38/40 was probably around 1.6 million rifles, of which about 55,000 were the SVT-40 sniper variant.
Fite vergeigt die Sturmgewehre und Ähnliches also sowohl für die Achse als auch die Sowjets total.
-Achse SMGs
Die deutschen Infanterieregimenter haben ausserdem 10 SMG-Squads.
Gut 6000 bei den Truppen verteilt und 50 werden pro Zug produziert.
Hier ist Fite zwar nicht unbedingt historisch daneben, von der MP 38/40 wurden ca. 1 Mio hergestellt, ausserdem hatten die Finnen noch MPs etc. etc.. Aber hier ist das Abstraktionsproblem.
Denn die deutschen MP 38/40 waren den russischen MPs mit den Trommelmagazinen haushoch unterlegen.
Toaw ist hier aber abstrakt, da die Waffen folgende Werte haben:
Rifle Squad Early: 2 Attack, 7 Defense
Light Rifle: 2 Attack, 10 Defense
Rifle: 3 Attack, 10 Defense
Heavy Rifle/SMG: 4 Attack, 10 Defense
Assault Rifle: 5 Attack, 10 Defense
In meinem AAR gegen Vernichter habe ich ja die jeweiligen Replacement Rates bei Zug 1 auch ausgiebig gepostet. Da v.a. die russische Produktion oft gemoddet wird durch Events ist aber nur die Achsenreplacement recht genau, wohingegen bei den Russen ab Dezember 41 erstmal die Zahlen x2,94 genommen werden aber für Stadtverluste auch Abzüge kommen.
Sämtliche hier genannten Zahlen sind dagegen direkt aus dem Editor, also teilweise leicht gefälscht, aber da die Russen die ersten paar Monate nur 1/3 produzieren aber 44 dann eine Steigerung um nochmal 50% haben sollten im großen Ganzen auch die Editorzahlen korrekt sein.
Hier wurde wie gesagt auch nicht rigoros genug vorgegangen. Im Gegenteil wurde eher geschlampt.
Die Deuschen haben z.B. überall heavy rifle squads. Diese haben aber die selben Werte wie SMGs, und die Hauptausrüstung der Deutschen war ja nur das Mauser Gewehr das wie die Hauptausrüstung bei den Russen schon ein altes Relikt war und in der Urversion schon vor 1900 gebaut wurde.
Somit müsste man imho um realistischer zu sein den Deutschen Rifle Squads geben anstelle der Heavy Rifle Squads.
Aber machen wir erstmal mit anderen wesentlichen Mängeln weiter die leichter zu beheben wären:
-Infanterie-Panzerabwehr:
Hier haben die Achse 15000 schwere Panzerbüchsen und 1100 Panzerbüchsen.
Die Sowjets 43000 Panzerbüchsen und 2000 schwere Panzerbüchsen. Die normalen Panzerbüchsen werden ab Turn 1 gefertigt, die schweren ab Turn 120 (August 42) in geringen Stückzahlen.
Schlimmer kann man das eigentlich nicht mehr verbocken.
Die Russen hatten ab Ende 41 die Massenproduktion der PTRS/PTRD-Panzerbüchsen am Laufen. Diese Panzerbüchsen hatten 14,5mm Kaliber und gelten wohl als die besten klassischen Panzerbüchsen der Welt.
Die Deutschen dagegen hatten noch die alten Panzerbüchsen 39 die gegen die schweren russischen Panzer völlig obsolet waren und die auch schon 1940 im Frankreichfeldzug gegen die ähnlich gut gepanzerten französischen und britischen schweren Panzer völlig versagten. Die PTRS/PTRD-Panzerbüchsen dagegen wurden 1941 mit allen deutschen Panzern fertig und auch spätere Panzer III/Panzer IV Modelle hatten noch eine unzureichende Seitenpanzerung. Wie man also sieht ist auch hier wieder FITE in erschreckendster Weise völlig unrealistisch.
Auch die reaktiven Panzerbüchsen sind schlecht simuliert.
Da bekommen die Deutschen ab Turn 265 308 Heavy Rifle AT-Squads.
Diese haben aber nur 5 Heat Antipanzerstärke. Gut Toaw hat diese unglückliche Penetrationsformel. Aber die Panzerschreck/Panzerfaust durchdrangen ca. 200mm Panzerung. D.h. wenn sie denn trafen, was je nach Gelände recht schwer sein konnte, war ein Feindpanzer normal beim 1. Treffer vernichtet.
Ein JS-2 hat aber in Toaw 14 Armor, ein T-34/85 9.
Laut der Toawformel hat also eine Panzerfaust bei Treffer folgende Chance einen T-34 und einen JS-2 auszuschalten:
((5/9x100)^2)/100 = ~31% für T-34, ((5/14x100)^2)/100 = 12,75%.
Wie man wieder sieht völlig an der Realität vorbei. Umgekehrt beweist sich anhand dieser Rechnung aber 1x mehr wie unrealistisch das Spiel hier ist. Denn ein Panzer III G hat 4 Anti-Armorstärke, ein Panzer III J 6. D.h. diese hätten also auch selbst gegen einen JS-2 eine Zerstörungschance von >10% bei Treffer, was völlig realitätsfremd ist.
Hier muss man also auch neue AT-Infanterieeinheiten verteilen, zumal die Russen ab Turn 120 auch AT-SMG-Squads kriegen. Das geht für die Russen durchaus in Ordnung wenn man annimmt dass es sich dabei um Panzerjägerteams mit Panzerwurfminen und ähnlichem handelt, aber wenn man den Russen sowas ab Turn 120 gibt kann man nicht den Deutschen ab Turn 265 erst ebenfalls At-Teams geben.
-Maschinengewehre
Hier kennt Toaw nur 3 Typen.
Typ: Anti-Armor Anti-Personnel AA Defensive Strength
Mg-early (1860) 1 2 0 1
Mg-Medium 1 2 1 1
Mg-Heavy 2 3 2 1
Entweder man geht hier also her und diversifiziert indem man versucht mit dem Einheiteneditor 2-3 zusätzliche MG-Typen zu machen oder man abstrahiert stark.
Bei starker Abstrahierung käme ich zu dem Schluss dass Medium MG MGs mit ~8mm Kaliber sind, Heavy MGs die mit schwererem wie die Browning MGs mit 12,7mm Kaliber.
Die Russen haben jedoch jeweils ca. 40000 Medium und Heavy MGs verteilt und produzieren beide von Zug 1 an, die Achse hat 45000 Medium MGs und 20000 Heavy Mgs und produziert ebenso beide von Zug 1 an.
Das ist jedoch wieder mal Murks, da die Deutschen ja das MG 34/42 mit 7,92mm Kaliber zu ihrem Standardmg machten. D.h. man dürfte der Achse keine Heavy MGs geben.
Die Russen dagegen hatten in geringen Stückzahlen bei Kriegsbeginn das 12,7 mm überschwere DschK 1938 MG dass sie während des Krieges weiterproduzierten und da der Bestand an diesen MGs bei der Truppe kontinuierlich stieg dürften die produzierten Stückzahlen insgesamt gar nicht so niedrig gewesen sein. Laut meinem Buch waren am 1. Januar 42 ~800 bei der Truppe, Juli 42 bereits knapp 2000 bei der russischen Armee einsatzbereit, Januar 43 gut 5000 und Januar 44 gut 8000.
Ausserdem kam ab 44 noch das KPW-MG mit 14,5mm Patronen, die gleichen wie bei den PTRS/PTRD-Panzerbüchsen, mit dazu, allerdings wohl in nicht nennenswerten Stückzahlen, in meinem Buch fehlt eine Angabe dazu und auch ein kurzes Googeln hat nichts gefunden.
Hier müsste man jedoch noch die Lend-Lease-Lieferungen prüfen wieviele schwere Browning-MG die Amis den Russen lieferten um dann sich zu überlegen wie die MG-Produktion und Zuteilung für Fite sinnvoll abstrahiert werden kann. So wie es ist ist es jedoch ein Chaos.
Denn in Toaw ist eine Einheit erst ab 4x höherer Panzerung gegen die jeweilige Panzerabwehrwaffe immun.
Dies bedeutet aber im Umkehrschluss, dass die Medium MGs mit 1 Anti-Armorwert alles bis rauf zu einem Armorwert von 4 bekämpfen können (was bei Toaw für Panzer mit mindestens 40mm Panzerung genommen wird) und Heavy MGs alles bis 8 Armor.
Realistisch dagegen durschlägt so ein 8mm-MG maximal ca. 10mm, ein schweres 12,7mm Mg maximal so ca. 20mm Panzerung.
D.h. in der Realität im 2. WK musste sich so ein Halbkettenschützenpanzer vor einem schweren MG fürchten, in Toaw jedoch muss sich selbst ein Panzer IV H davor fürchten.
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