Francis Drake
07.10.07, 11:56
Mod Deus lo Vult 4.0 (+deutsche Texte)
-Strategieschwierigkeit: Hart
-Schlachtenschwierigkeit: Normal
-Verwalte alle Städte selber
-Schlachtzeitlimit an
Die Pikten
Jahrhundertelang wurde allgemein angenommen, die Pikten, die den größten Anspruch darauf haben, als Vorfahren der modernen Schotten angesehen zu werden, seien von den eindringenden Mächten der Skoten, Britonen, Angeln und Wikinger total vernichtet worden. Inzwischen sprechen viele Anzeichen gegen diese Annahme.
Zu der Zeit, als sie 297 n.Chr. zum ersten Mal in den römischen Schriften auftauchten, bewohnten die Pikten alles Land nördlich vom heutigen Stirling und Aberfoyle. Archäologen haben jedoch noch frühere Spuren von piktischen Ansiedlungen gefunden. Die Pikten waren wahrscheinlich im Gefolge der abschmelzenden Gletscher um das sechste Jahrtausend v. Chr. auf die britische Insel gekommen. Das würde sie zu den eigentlichen Ureinwohnern dieser Gegend und Schottlands insgesamt machen. Sie waren es dann wahrscheinlich, die um das erste Jahrtausend v. Chr. frühe Siedlerstämme formten.
Den Römern waren diese Stämme im nördlichen Britannien wohl bekannt. Einige ihrer Stammesnamen sind nämlich von Ptolemäus, dem alexandrinischen Geographen und Schwiegersohn Agricolas, überliefert worden. Für die Nachwelt nicht sehr aufschlussreich belegten aber die römischen Legionen der Einfachheit halber alle ihre nördlichen Feinde mit dem gleichen Namen, nämlich dem des mächtigsten keltischen Stamms im ersten Jahrhundert n. Chr. – den Kaledoniern. Deren Gebiet lag um den Berg Schiehallion im Zentrum des heutigen Schottland und um ihren Stützpunkt Dunkeld herum.
Allmählich scheinen die Pikten sich in größeren Gruppierungen unter der Oberherrschaft eines Monarchen zusammengefunden zu haben. In dieser Zeit kämpften sie sowohl gegen die Römer als auch gegen die südlichen Kelten – aber auch gegeneinander. Von dem Silber, das sie von den Römern erbeuteten oder mit dem sie bestochen wurden, wurde vor einigen Jahren ein großer Schatz in East Lothian gefunden, der heute im neuen schottischen Nationalmuseum ausgestellt ist.
Alle vorgenannten Königreiche wurden langsam durch neue Invasoren, die in das nördliche Britannien eindrangen, verändert. Um 300 n. Chr. kamen Piraten aus Irland. Diese gälischsprachigen Iren siedelten sich schließlich im heutigen Argyll im Westen an und gründeten dort im 6. Jahrhundert das Königreich Dalriada (Dal Riata). Im siebten Jahrhundert widersetzten sich die Pikten aber mehr und mehr dem Vordringen der gälischen Dalriadianer.
Kenneth MacAlpin, der skotische König von Dalriada, ließ sich um 843 schließlich auch zum König der Pikten ernennen. Erstmals wurden damit die zwei Völker vereint, und über den größten Teil des heutigen Schottlands regierte ein allein herrschender König. Diese Region wurde zunächst Alba genannt, und Kenneth wie auch die nachfolgenden Könige wurden in den folgenden 60 Jahren immer noch als 'Könige der Pikten' bezeichnet. In den darauf folgenden knapp zweihundert Jahren wurde Alba von einer ganzen Reihe von Königen regiert. Die Nachfolge wurde durch die Tradition der Tanistry entschieden, das heißt, ein Mitglied der königlichen Familie wurde vorab zu diesem Amt des neuen Königs bestimmt.
Unter den Nachfolgern Kenneth MacAlpins schmolzen die Pikten und die Skoten langsam zu einem einheitlichen Volk zusammen.
Dunkles Zeitalter
Ab dem 7. Jahrhundert gab es in Schottland vier Reiche, die ständig im Clinch miteinander lagen: Das Reich der Pikten lag im östlichen Hochland. Die aus Nordirland eingewanderten Skoten oder Gaelen („Scoti” nach einem Ausdruck von Beda Venerabilis aus dem 8. Jahrhundert) lebten in Dalriada, im westlichen Hochland und auf den Hebriden.
Zwei der Reiche wurden von aus England heraufgezogenen Stämmen gegründet. Die Britannier, die aus Wales kamen, hatten sich im Königreich Strathclyde – in der Gegend des heutigen Glasgow – niedergelassen. Die Angeln beherrschten von York in England bis hoch hinauf zum Firth of Forth alles Land nördlich des Flusses Humber. Es war das größte Reich im Gebiet des heutigen England und setzte sich zusammen aus den Königreichen Deira und Bernicia und schloss mit Lothian den Südosten des heutigen Schottland ein. Der Legende nach ist der Angelnkönig Edwin (7. Jahrhundert) möglicherweise auch der Namensgeber von Edinburgh.
Im späten 8. Jahrhundert – gleichzeitig mit der Erweiterung des Frankenreichs auf dem Kontinent durch Karl den Großen, der die Sachsen unterwarf – bekamen die Völker im heutigen Schottland und Nordengland Probleme von außen: Aus Skandinavien drangen die Wikinger (Nordmänner, Normannen) ins Land ein. Sie errichteten Stützpunkte an den Küsten des Festlands und auf den Shetlandinseln, auf Orkney und den Hebriden bis hinunter zur Isle of Man. Von dort aus plünderten sie Klöster und das umliegende Land in Irland, England und im nordwestlichen und nordöstlichen Hochland. Mit der Zeit wurden die Normannen, quasi als fünfter Volksstamm, zu einem enormen kulturellen und politischen Faktor im Norden und Nordwesten von Schottland.
Der erste König, der einige Autorität in Gebieten südlich des Flusses Forth hatte, war Konstantin II. Er wurde allerdings 937 in einer Schlacht gegen die Angeln geschlagen und sein Nachfolger wurde Malcolm I. 937 schlug Malcolm den König Athelstan von Wessex.
Unter Malcolm II. wurde dem Königreich Alba 1018 nach der Schlacht bei Carham am Tweed ein Teil des angelsächsischen Northumbria, südlich vom heutigen Edinburgh bis an den Tweed, angegliedert. Das ist praktisch das Gebiet der heutigen Borders. Gleiches geschah nach dem Tod Malcolms 1034 auch im Westen. Sein Enkelsohn Duncan I. war schon König des ursprünglich britonischen Strathclyde, und er war es dann, der beide Königreiche in seiner Person einte. 1034 befand sich zum ersten Mal das gesamte Land, mit Ausnahme der Inseln, aber einschließlich des Hochlands nördlich von Edinburgh und Glasgow, unter einer Krone. Bis auf die von den Wikingern besetzten Gebiete deckte sich dieses Kingdom of Scotia fast mit den heutigen Landesgrenzen.
Schottische Einheit und Unabhängigkeit:
KÖNIGREICH SCHOTTLAND:
Das neue Königreich war alles andere als eine gefestigte Einheit. Regiert werden konnte im Prinzip nur der Südosten – die Lowlands -, da dieser Landesteil schon früh nach dem anglo-normannischen Lehnswesen organisiert war. In den Highlands hingegen hielten sich die patriarchalen Clanstrukturen keltischen Ursprungs. Wegen der fortdauernden blutigen Überfälle der Wikinger und der Auseinandersetzungen mit den Hochlandclans konnten die schottischen Herrscher nur mit Mühe ihre Unabhängigkeit gegenüber den englischen Nachbarn aufrechterhalten.
Duncan I., Enkel und Nachfolger des Reichsgründers Malcolm II., unterlag 1040 in einer Schlacht seinem Cousin Macbeth. Der berüchtigte Macbeth (geb. etwa 1005) hatte auf Grund seiner Herkunft seinerzeit einen ebenso berechtigten Thronanspruch wie Duncan. Macbeth regierte Schottland über 17 Jahre (1040–57) sehr erfolgreich und verstärkte seine Position noch durch seine Ehe mit Gruoch, der Enkelin Kenneth III.
Ihr Sohn Lulach aus erster Ehe übernahm 1057, wenn auch nur für ein Jahr, den schottischen Thron. 1054 wurde Macbeth dann nicht weit von Scone durch Duncans Sohn Malcolm geschlagen. In einer anderen Schlacht wurde er 1057 bei Lumphanan (in der Nähe von Aberdeen) getötet. Nach seinem Tod bestieg sein Gegner Malcolm III. Canmore (1058–93) den schottischen Thron. Er gründete zwölf Jahre später mit seiner Frau Margareta eine der wichtigsten Dynastien in der mittelalterlichen Geschichte des Landes.
Margaret war eine Schwester des legitimen sächsischen Thronfolgers von England, Edgar Etheling ein Enkel von Edmund Ironside. Auf der Flucht vor dem normannischen Eroberer Wilhelm war sie 1066 zusammen mit ihrem Bruder in Schottland gelandet. Mit ihren acht Kindern leitete diese Familie eine grundlegende Wende in der schottischen Geschichte ein. Margarets Einfluss führte zu einer starken Normannisierung Schottlands. Handel, Handwerk und die Künste erhielten bedeutende Impulse, und im kulturellen und vor allem religiösen Bereich änderte sich viel. Nicht länger war die keltische Kirche des Heiligen Columba (Culdees) tonangebend – ihren Platz nahm fortan die römische Kirche ein.
Malcolm und sein ältester Sohn wurden 1093 in einer Schlacht gegen die Engländer bei Alnwick getötet. Auf Schottlands Thron folgten nach einigen Wirren und der Intervention des englischen Königs in den darauf folgenden 30 Jahren die Söhne Edmund, Edgar, Alexander I. und David I.
Das aufblühende England, zusammengeschweißt aus keltischem Urvolk, Angeln-Sachsen und Normannen, betrachtete sich zunehmend als überlegen und den Völkern jenseits seiner Grenzen übergeordnet. So gewann England durch geschickt arrangierte Ehen mit dem schottischen Königshaus immer mehr Einfluss auf das Land im Norden der Insel. Alexander I. heiratete beispielsweise eine illegitime Tochter von Heinrich I. von England, und David heiratete Mathilda, die Tochter des Grafen von Northumbria.
Schottland erlebte unter David I. (1124–53), dem jüngsten Sohn Malcolms III., eine relativ friedliche Periode. Vielen Städten, die damals entstanden, wurde eine Königliche Charta verliehen oder sie wurden sogar zu Freien Städten erhoben. David setzt das Reformwerk seiner frommen Mutter Margaret, die später hauptsächlich für die Einführung der römischen Kirche in Schottland heilig gesprochen wurde, konsequent und erfolgreich fort. Er gliederte das Land neu in Diözesen und Pfarreien (weltliche und geistliche Aufteilung waren identisch). David war einer der eifrigsten Klostergründer in der Geschichte Schottlands. Das hatte vor allem einen praktischen Hintergrund: Klöster waren damals die einzigen Bildungseinrichtungen. Sie beschäftigten Klerus und Verwaltungsfachleute und waren Keimzellen landwirtschaftlicher Neuerungen.
Durch seine Verwandtschaft mit dem englischen Königshaus war David I. einer der größten Landbesitzer im damaligen England, so dass er kräftig in der englischen Politik mitmischen konnte. Im englischen Thronfolgestreit nahm er beispielsweise 1138 Partei für seine Schwester, indem er in England einfach einmarschierte – die Entscheidungsschlacht in der Nähe von York verlor er allerdings. Sie ging in die britische Geschichte als die Standartenschlacht (1138) ein.
1157 musste Davids Enkel, Malcolm IV. „der Jungfräuliche” (1153–1165), Northumbria an Henry II. abtreten. Malcolm war politisch schwach und ineffizient, und so war es kein Wunder, dass sich die schottischen Fürsten und Chiefs im Hochland gegen den König auflehnten. Im Tiefland bevorzugten die normannischen Adligen einen schwachen Herrscher und gaben somit Malcolm Rückendeckung.
Malcolms Bruder Wilhelm I., genannt 'der Löwe' (1165–1214), begann 1174 in England einzufallen, um die verlorenen Gebiete zurückzuerobern. Das Unternehmen missglückte, William wurde gefangen genommen und in die Normandie gebracht. Dort wurde er gezwungen, den Vertrag von Falaise zu unterzeichnen, der Schottland der englischen Lehnsherrschaft unterstellte und Northumbria noch einmal als englischen Besitz bestätigte.
Erst seinem Sohn Alexander II. (1214–1249) gelang es dann Anfang des 13. Jahrhunderts, die königliche Autorität innen- und außenpolitisch wieder herzustellen. 1217 erkannte er seinem Schwager, dem englischen König Heinrich III. gegenüber die Linie zwischen Tweed und Solway als schottische Südgrenze an – damit verlor er die reichen schottischen Besitztümer auf englischem Boden. Alexander II. war es aber auch, der erstmals gegen die seit mehreren Jahrhunderten auf den westlichen Inseln lebenden Wikinger vorging. Er starb während dieses Feldzugs auf der Insel Kerrera vor Oban.
Sein Sohn Alexander III. schlug dann die Wikinger in der Schlacht bei Largs im Jahr 1263 endgültig. Während seiner verhältnismäßig langen Regierungszeit begannen die Menschen sich endlich als ein Volk der Schotten zu sehen. Der Frieden ließ die Wirtschaft aufblühen, der Geldwert stieg, und mit dem Wohlstand entwickelte sich in Schottland eine Art 'Goldenes Zeitalter'. Aus seiner ersten Ehe hatte Alexander zwei Söhne und eine Tochter. Als aber alle drei innerhalb weniger Jahre starben, heiratete er ein zweites Mal.
Doch bald schon erfüllte sich die Prophezeiung des Wahrsagers Thomas the Rhymer: Alexander stürzte 1286 bei Kinghorn in Fife von den Klippen und hinterließ außer seiner Enkelin Margarete, der Tochter des norwegischen Königs Eric, keine Erben.
Margarete von Schottland, später bekannt als The Maid of Norway, wurde nach dem Tod ihres Großvaters als kleines Mädchen und letzte Überlebende aus der direkten Linie von Malcolm III. Canmore als erste schottische Königin anerkannt. Auf dem Weg zu ihrer Krönung vier Jahre später starb sie jedoch 1290 auf der stürmischen Überfahrt von Norwegen nach Schottland. Schottland hatte nun keinen Monarchen mehr, und so begann die Zeit des Ersten Interregnums, ein Ränkespiel um Thronfolge und Macht.
Es gab mehrere Bewerber um den schottischen Thron, weltliche und kirchliche Fürsten konnten jedoch keine Einigung finden. So wurde der Schwager Alexanders III., der englische König Edward I., in dem Thronfolgestreit zum Schiedsrichter gerufen. Die beiden relevanten Thronbewerber waren Robert Bruce, Großvater des späteren Robert I., und John Balliol. Edward votierte für John Balliol, der 1292 zum schottischen König gekrönt wurde. Mit ihm vermutete Edward über eine willfährige Marionette englischer Interessen zu verfügen.
Als England vier Jahre später Krieg gegen Frankreich führte und Edward I. von den Schotten militärische Hilfe verlangte, verweigerte Balliol ihm die Unterstützung. Edward machte kurzen Prozess, marschierte 1296 in Schottland ein, schlachtete die Bevölkerung von Berwick-upon-Tweed ab und zwang John Balliol und den Adel und den hohen Klerus zur Kapitulation. Sie alle mussten Edward als Oberherrscher (overlord) von Schottland anerkennen. Schottland kam unter englisches Recht und englische Verwaltung. Balliol wurde im Tower zu London eingekerkert und später nach Frankreich verbannt. Das war der Beginn des Zweiten Interregnums.
Dieser Tiefpunkt in der schottischen Geschichte rief zum ersten Mal massiven Widerstand in Schottland hervor und provozierte die Bildung einer eigenen schottischen nationalen Identität. Schottland schloss mit Frankreich einen Vertrag zur gegenseitigen Unterstützung gegen den gemeinsamen Feind England: Die Auld Alliance, die für Schottland später noch mehrfach von großer und oft auch schicksalhafter Bedeutung sein sollte.
DIE UNABHÄNGIGKEITSKREIGE
Die erste heroische Figur auf dem Weg zur schottischen Unabhängigkeit von England war William ('Braveheart') Wallace, dritter Sohn des verarmten Ritters Malcolm Wallace und Margarete de Crauford, der Tochter des Sheriffs von Ayr. Wallace begann in den neunziger Jahren des 13. Jahrhunderts mit anderen, wie zum Beispiel dem Fürsten Andrew Moray, englische Einheiten zu überfallen. Hinzu kam, dass ein englischer Statthalter, so wird angenommen, Wallaces Frau umgebracht hatte, weil diese ihm zur Flucht vor englischen Soldaten verholfen hatte. Damit trat zu seinem Patriotismus noch ein starkes persönliches Motiv. Es war der Anfang einer offenen Rebellion gegen die fremden Machthaber.
Nach mehreren Überfällen und Scharmützeln gelang Wallace 1297 zusammen mit Moray in der Schlacht von Stirling Bridge sogar ein spektakulärer militärischer Erfolg. Dort an der Brücke über den Forth vernichtete er die mit etwa 10.000 Rittern doppelt überlegene und gefürchtete Streitmacht Edwards I..
Der nichtadlige Wallace wurde von den Schotten geehrt und zum „Guardian of Scotland” ernannt. Später jedoch fehlte es ihm an weiterer Unterstützung durch den meist normannischen Adel. Zu oft hatten diese Adligen auch in England Besitztümer und wollten diese nicht durch Parteinahme für Wallace gefährden. So wurden die aufständischen Schotten 1298 – nur ein Jahr nach Stirling Bridge – in der Schlacht von Falkirk von Edward geschlagen.
Wegen dieser und anderer schwerer Niederlagen, die dieser König den Schotten beibrachte, ist Edward I. unter dem Beinamen „Der Hammer der Schotten” in die Landesgeschichte eingegangen. Nach Falkirk konnte William Wallace zwar fliehen, doch sieben Jahre später wurde er von einem Landsmann verraten, gefangen genommen und nach einem öffentlichen Verfahren am 23. August 1305 in London auf grausamste Weise hingerichtet. William Wallace wurde im Bewusstsein der Schotten zum Märtyrer und unter seinem Ehrennamen Braveheart zum ersten schottischen Nationalhelden.
Erst Robert I., später bekannt als Robert the Bruce und ein Zeitgenosse Wallaces, konnte das schottische Machtvakuum füllen. Er wurde dessen Nachfolger in der Führung und im Kampf um die schottische Unabhängigkeit. Robert ließ sich am 25. März 1306 in Scone zum König der Schotten krönen. Das Parlament war zusammengetreten, und hatte dafür Macht gefordert: Das wurde in der Declaration of Arbroath ganz klar festgelegt – nur schienen sich die nachfolgenden Monarchen daran nicht mehr erinnern zu wollen. Diese Willenskundgebung wurde 1320 nach den fürchterlichen Jahren des Zweiten Interregnums und der Unabhängigkeitskriege aufgesetzt.
Damals hatten die Menschen noch immer deutlich unter Eindruck der englischen Besetzung und des Banns, den die Kirche über den König und größten Helden Schottlands – Robert the Bruce – verhängt hatte, gestanden. So waren die meisten führenden schottischen Persönlichkeiten in der Abtei von Arbroath zusammengetroffen, hatten eine Sinneserklärung im besten und geschliffensten Latein verfasst und sie an Papst Johannes XXII. geschickt. In diesem Manifest hatte die Führungsschicht des Landes – Landherren und Fürsten, hohe Bürger und die gesamte kirchliche Obrigkeit – ihre Entschlossenheit, die Unabhängigkeit Schottlands zu verteidigen, betont.
Gleichzeitig hatten sie Robert auch weiterhin unterstützen wollen – es sei denn, er würde sich den Feinden des Landes (also an erster Stelle dem englischen König) beugen. Diese „Deklaration von Arbroath” hat nie den Bekanntheitsgrad wie die berühmte Magna Carta erreicht, die 1215 – knapp 100 Jahre zuvor – von der englischen Obrigkeit dem dortigen König John aufgezwungen und zur Unterzeichnung vorgelegt wurde.
Wegen des Mordes an seinem Vetter und seiner ehemaligen Loyalität zu Edward I. misstraute ihm der schottische Adel und verweigerte ihm die Unterstützung, so dass Robert ein macht- und landloser König war. Er wurde mehrfach von Edward geschlagen und musste schlussendlich sogar nach Irland fliehen.
Ab 1307 begann er sein Reich zurückzuerobern. In kleinen Scharmützeln griff er die Engländer wieder und wieder an. Seine Guerillataktik war erfolgreich und brachte ihm mit der Zeit den Respekt und die Unterstützung der schottischen Adligen ein. Sein Erzfeind Edward I. starb im selben Jahr.
Am 23. und 24. Juni 1314 feierte Robert the Bruce seinen größten militärischen Erfolg: In der Auseinandersetzung um Stirling Castle, der letzten von Engländern gehaltenen Burg in Schottland, wurde sieben Jahre später das riesige englische Heer in der historischen Schlacht an dem kleinen Bach Bannockburn, der Schlacht von Bannockburn, von den Schotten so gut wie vollständig aufgerieben. Rund 8.000 Schotten unter der Führung von Robert the Bruce besiegten die etwa 24.000 Engländer unter Edward II.. Der unerwartete Sieg über Edward II. garantierte die vollständige Akzeptanz von Robert I. als König im eigenen Land.
Nach dem Trauma der Unabhängigkeitskriege machten die Freien und Mächtigen des Reichs 1320 ihrem König allerdings klar, dass er nicht vollkommen willkürlich handeln konnte: In der Declaration of Arbroath erklärten sie, dass sie ihn nur solange unterstützen würden, wie er die Rechte der Nation zu wahren bereit war.
Als erste ihrer Art überhaupt im mittelalterlichen Europa ist diese nachdrückliche Willenserklärung ein bewegendes Dokument und die Antwort einer unterdrückten Nation auf die Politik viel stärkerer Mächte, die ihre Freiheit beschränken wollten, sowie erst recht ein beredter Ausdruck schottischen Bewusstseins für eine eigene nationale Identität. Schottland hebt sich damit unter den anderen europäischen Nationen, in deren Selbstverständnis das Gottesgnadentum der Krone grundlegend war, singulär hervor.
Zwar hielt der Krieg zwischen England und Schottland noch an, doch wurde 1328 – 14 Jahre nach Bannockburn – die Unabhängigkeit Schottlands durch den englischen König Edward III. im so genannten Abkommen von Edinburgh und Northampton anerkannt. Robert the Bruce starb 1329. Sein Sohn König David II. wurde, erst fünf Jahre alt, zum König Schottlands ausgerufen.
Die Engländer konnten aber immer noch nicht die schmähliche Niederlage bei Bannockburn vergessen. Sie witterten jetzt Morgenluft und ermutigten Edward Balliol, Sohn des glücklosen John Balliol, als Gegenkönig nach der schottischen Krone zu greifen. Der junge David II. musste ins verbündete Frankreich fliehen.
Edward Balliol wurde aber von königstreuen, schottischen Fürsten verjagt, und damit war der Weg für David wieder frei. Erwachsen und gereift zurückgekehrt, fiel David dann 1346 unter anderem mit französischen Truppen in England ein und geriet dabei in Gefangenschaft.
Robert Stewart – durch seine Mutter Marjorie Bruce ein Enkel von Robert I. – war der Neffe von David II. Sein Vater hatte das Amt seiner Vorväter – Lord High Steward of Scotland – in seinen Namen übernommen (der Lord High Steward ist auch heute noch einer der höchsten Repräsentanten der Krone). Für die Zeit, während David in England gefangen gehalten wurde, übernahm Robert die Regierungsgeschäfte in seinem Namen. Durch die Zahlung eines astronomisch hohen Lösegelds an England ermöglichte er ihm die Rückkehr auf den Thron. Ganz Schottland litt danach unter einer enormen Steuerlast. Als David II. 1371 kinderlos starb, hinterließ er seinem Nachfolger Robert II. ein von Abgaben, Hungersnöten und Pestepidemien geschwächtes Schottland.
Die Stewarts
Mit Robert II. betrat 1371 zum ersten Mal ein Mitglied des Hauses Stewart die politische Bühne. Er begann die Königsdynastie, die über 350 Jahre lang auf dem schottischen und später auch auf dem englischen Thron saß. Die Stewarts steuerten das Land im Mittelalter durch schwierigstes Fahrwasser. Fast alle von ihnen kamen schon als Kind oder gar als Säugling auf den Thron, doch nur wenige starben eines natürlichen Todes.
Robert II. war bei seiner Thronbesteigung bereits 55 Jahre alt und konnte für sein Land nicht mehr viel bewirken. Er galt als schwacher König. Auch seinem Sohn John, der als Robert III. den Thron 1390 bestieg, waren keine großen politischen Erfolge beschieden.
Da Robert III. durch einen Unfall teilweise gelähmt war, wurden die Regierungsgeschäfte von seinem Bruder, dem ersten Herzog von Albany, wahrgenommen. Dieser hat später wahrscheinlich sogar seinen eigenen Neffen – den ältesten Sohn von Robert und Thronfolger – umgebracht, nur um für sich die Macht zu erhalten. In dieser schwierigen Zeit wurde 1414 in St Andrews die erste Universität Schottlands gegründet.
Roberts Sohn James I. wurde 1406 zwar der rechtmäßige König von Schottland, weilte zu dem Zeitpunkt jedoch in Gefangenschaft am Hof des englischen Königs Henry IV. Erst 1424 kehrte er nach Schottland zurück. James gelang es während seiner Regierungszeit, die rivalisierenden Hochlandclans und die einflussreichen Lords of the Isles in Schach zu halten, sowie die Auld Alliance mit Frankreich zu erneuern. 1437 wurde er ermordet.
Als James II. kam sein Sohn 1437 mit sieben Jahren auf den Thron. Die Rosenkriege, die in dieser Zeit in England als Thronfolgekriege zwischen den Fürstenhäusern York und Lancaster tobten, schwächte den südlichen Nachbarn. Das begünstigte den Frieden im schottischen Reich und gewährte der Wirtschaft eine kleine Atempause zum Aufschwung. In seiner Regierungszeit wurde 1451 – nach St Andrews – die zweite Universität in Glasgow gegründet. Damit gab es in Schottland genauso viele höhere Bildungsanstalten wie in England mit Oxford und Cambridge.
James II. starb 1460 auf dem Höhepunkt seiner Macht. Sein Sohn, James III., heiratete 1486 Margaret von Dänemark und konnte auf diese Weise die Orkneys und Shetlands wieder ins Schottische Königreich eingliedern. James III. Regierungszeit zeichnete sich durch innenpolitische Kämpfe gegen den schottischen Adel aus. Nach der Schlacht von Sauchieburn wurde er am 11. Juni 1488 von einem falschen Priester ermordet.
Der Sohn des unbeliebten James III. kam im Alter von 16 Jahren als James IV. auf den Thron. Unter seiner Regentschaft erholte sich das Land im 15. und beginnenden 16. Jahrhundert wirtschaftlich und kulturell. Außenpolitisch war James IV. weniger erfolgreich: Aus politischen Gründen heiratete er Margaret Tudor, die Schwester Henrys VIII.. Aufgrund der alten Allianz mit Frankreich (Auld Alliance) wandte er sich jedoch gegen Henry VIII. und wurde in der Schlacht von Flodden Field geschlagen und getötet. Sein Sohn war 1512 in Linlithgow geboren worden und erst 17 Monate alt, als er seinem Vater als James V. im Jahr 1513 auf den Thron folgte.
Schottland war immer schon ein kleines und armes Land am Rand der diplomatischen Bühne Europas gewesen. Doch obwohl das Land nur eine Satellitenrolle spielen konnte, war es im damaligen Europa eine ausschlaggebende Frage, in wessen politischen Einflussbereich – Englands, Frankreichs oder Spaniens – Schottland gehörte. In den Augen Frankreichs und Spaniens war Schottland eine Basis, von der aus man den Erzfeind England hinterrücks angreifen konnte (bestes Beispiel für einen solchen Angriff ist Flodden). England wiederum betrachtete Schottland als einen „Sicherheitsriegel”.
Seit Beginn der Reformation gab es neben dem politischen auch noch ein kirchliches Element in diesen internationalen Beziehungen. Große Teile des heutigen Deutschland und Skandinaviens hatten sich bis Mitte der 1530er Jahre von der römisch-katholischen Kirche losgesagt. Weil der Papst die Scheidung von seiner Frau Katharina von Aragón nicht akzeptierte, löste sich 1534 dann auch der englische König Henry VIII. von Rom.
So zielten verständliche Überlegungen in Rom auf die Frage ab, ob und wie Schottland noch unter den päpstlichen Einfluss gebracht werden konnte. Damit würde das Land im Norden Britanniens ein wichtiger Stützpunkt für die Gegenreformation unter der Führung Spaniens oder Frankreichs sein, denn von dort aus konnte England vielleicht für Rom zurückerobert werden. Andererseits war England bestrebt, gemeinsam mit Schottland ein protestantisches Groß-Britannien als Gegengewicht zu den römisch-katholischen Mächten des Kontinents zu bilden.
Henry VIII. bot deshalb dem jungen James V. seine Tochter Mary (später Mary „die Katholische” oder „Bloody Mary”) zur Frau an. Das hätte – wenn James angenommen hätte – den Verlauf der Geschichte zwischen England und Schottland wohl einschneidend verändert, doch er lehnte ab. James wies darüber hinaus die weiteren englischen Vorschläge zurück und entschloss sich stattdessen, Schottland in das französisch-päpstliche Lager zu bringen. Neben seiner Suche nach einer reichen Mitgift war das einer der Gründe für seine Ehen mit zwei Französinnen.
Im Januar 1537 heiratete er Madeleine, Tochter des französischen Königs François I., die jedoch im Juli des selben Jahres starb. Kurz darauf nahm James in zweiter Ehe Marie de Guise zur Frau.
Am 24. November 1542 kam es im Südwesten des Landes zur Schlacht auf Solway Moss gegen seinen Onkel Henry VIII., bei der die schottischen Streitmächte vernichtend geschlagen wurden. Nur wenige Tage nach der Schlacht starb James V., und sein einziges legitimes Kind, die gerade mal sechs Tage alte Mary, wurde seine Nachfolgerin...
Wir schreiben das Jahr 1180 A.D.
http://img299.imageshack.us/img299/4141/2knigbk0.png (http://imageshack.us)
Herrscher von Schottland ist der talentierte und erfahrener Feldherr König Uilliam. Er ist ein sehr edler und religiöser Herrscher.
http://img179.imageshack.us/img179/3255/3thronfolgerpy2.png (http://imageshack.us)
Sein erstgeborener Sohn ist Prinz Alaxandair. Er ist ein guter Bürokrat, ist ein Genie in vielen Dingen und ein Bewunderer der Schönheit. Doch ist er als grausamer und gerissener Anführer bekannt. Trotzdem stehen die Bewerberinnen der umliegenden Clans Schlange, um den nächsten König von Schottland zum Mann zu nehmen.
http://img299.imageshack.us/img299/5310/4weiterersohnaf7.png (http://imageshack.us)
Ganz im Gegensatz zu seinem Bruder ist Seumas mac Maíl Choluim. Er ist zwar auch ein guter Bürokrat, doch setzt er nicht auf Furcht, sondern ist die Ritterlichkeit in Person. Leider ist er noch zu jung, um einen guten Feldherrn abzugeben.
Desweitern hat der König noch zwei Töchter.
http://img179.imageshack.us/img179/9554/1aakartesg2.png (http://imageshack.us)
Die Macht des schottischen Königs ist stark begrenzt. Zwar sind ihm die Clans zu Gehorsam verpflichtet, doch schon immer kochte jeder Clanchef sein eigenen Süppchen, genauso wie der schottische Adel. Der König kann sich also nur auf seine Erblande stützen. Im weiten Norden, in den Highlands liegt Inverness, im Osten die Stadt Aberdeen und im Süden Dunfries. Diese stehen unter dem Einfluss von schottischen Adligen, die den König nicht zu stark sehen wollen. Weit im Süden liegt die Stadt York, die wiederum einem abtrünnigen englischen Grafen untertan ist.
http://img299.imageshack.us/img299/6818/5hauptstadtca2.png (http://imageshack.us)
Hof wird in Edingburgh gehalten.
Die Armee besteht aus folgenden Truppen:
-2 Einheiten Stadtmiliz mit 242 Mann
-3 Einheiten Speermiliz mit 453 Mann
-2 Einheiten Highländer mit 302 Mann
-4 Einheiten Highland Bogenschüzen mit 480 Mann
-3 Einheiten Grenzreiter mit 213 Mann
Dazu kommen noch die Leibwachen des Könings sowie von seinen Kindern. Hier sind insgesamt 90 berittene und schwerbewaffnete Ritter zu zählen.
Das Ziel des Könings ist es, erst mal Schottland unter seine Führung zu bekommen. Hierzu muß er leider gegen seine eigene Landsleute vorgehen. Es wäre nicht das erste mal, das sich Schotten gegenseitig bekämpfen. Der König hat sich für einen Angriff auf die Stadt Dumfries im Süden entschieden. Dazu hat er auch befohlen, Wege in seinem Lande anzulegen. Dies fördert auch den Handel, der Geld bringt. Und Geld wird noch viel benötigt.
http://img504.imageshack.us/img504/9315/6belagerungdumfriesip4.png (http://imageshack.us)
Prinz Alaxandair vertritt seinen Vater in Edingburgh, damit dieser die Truppen gegen Dumfries führen kann. Es wird fast die gesamte Streitmacht aufgeboten.
Währenddessen wurde ein Handelsabkommen mit den Engländern getroffen und eine Kaufmannsexpedition finanziell unterstützt. Diese soll dann mit einem Diplomaten mit einer Kogge nach Dänemark gehen.
-Strategieschwierigkeit: Hart
-Schlachtenschwierigkeit: Normal
-Verwalte alle Städte selber
-Schlachtzeitlimit an
Die Pikten
Jahrhundertelang wurde allgemein angenommen, die Pikten, die den größten Anspruch darauf haben, als Vorfahren der modernen Schotten angesehen zu werden, seien von den eindringenden Mächten der Skoten, Britonen, Angeln und Wikinger total vernichtet worden. Inzwischen sprechen viele Anzeichen gegen diese Annahme.
Zu der Zeit, als sie 297 n.Chr. zum ersten Mal in den römischen Schriften auftauchten, bewohnten die Pikten alles Land nördlich vom heutigen Stirling und Aberfoyle. Archäologen haben jedoch noch frühere Spuren von piktischen Ansiedlungen gefunden. Die Pikten waren wahrscheinlich im Gefolge der abschmelzenden Gletscher um das sechste Jahrtausend v. Chr. auf die britische Insel gekommen. Das würde sie zu den eigentlichen Ureinwohnern dieser Gegend und Schottlands insgesamt machen. Sie waren es dann wahrscheinlich, die um das erste Jahrtausend v. Chr. frühe Siedlerstämme formten.
Den Römern waren diese Stämme im nördlichen Britannien wohl bekannt. Einige ihrer Stammesnamen sind nämlich von Ptolemäus, dem alexandrinischen Geographen und Schwiegersohn Agricolas, überliefert worden. Für die Nachwelt nicht sehr aufschlussreich belegten aber die römischen Legionen der Einfachheit halber alle ihre nördlichen Feinde mit dem gleichen Namen, nämlich dem des mächtigsten keltischen Stamms im ersten Jahrhundert n. Chr. – den Kaledoniern. Deren Gebiet lag um den Berg Schiehallion im Zentrum des heutigen Schottland und um ihren Stützpunkt Dunkeld herum.
Allmählich scheinen die Pikten sich in größeren Gruppierungen unter der Oberherrschaft eines Monarchen zusammengefunden zu haben. In dieser Zeit kämpften sie sowohl gegen die Römer als auch gegen die südlichen Kelten – aber auch gegeneinander. Von dem Silber, das sie von den Römern erbeuteten oder mit dem sie bestochen wurden, wurde vor einigen Jahren ein großer Schatz in East Lothian gefunden, der heute im neuen schottischen Nationalmuseum ausgestellt ist.
Alle vorgenannten Königreiche wurden langsam durch neue Invasoren, die in das nördliche Britannien eindrangen, verändert. Um 300 n. Chr. kamen Piraten aus Irland. Diese gälischsprachigen Iren siedelten sich schließlich im heutigen Argyll im Westen an und gründeten dort im 6. Jahrhundert das Königreich Dalriada (Dal Riata). Im siebten Jahrhundert widersetzten sich die Pikten aber mehr und mehr dem Vordringen der gälischen Dalriadianer.
Kenneth MacAlpin, der skotische König von Dalriada, ließ sich um 843 schließlich auch zum König der Pikten ernennen. Erstmals wurden damit die zwei Völker vereint, und über den größten Teil des heutigen Schottlands regierte ein allein herrschender König. Diese Region wurde zunächst Alba genannt, und Kenneth wie auch die nachfolgenden Könige wurden in den folgenden 60 Jahren immer noch als 'Könige der Pikten' bezeichnet. In den darauf folgenden knapp zweihundert Jahren wurde Alba von einer ganzen Reihe von Königen regiert. Die Nachfolge wurde durch die Tradition der Tanistry entschieden, das heißt, ein Mitglied der königlichen Familie wurde vorab zu diesem Amt des neuen Königs bestimmt.
Unter den Nachfolgern Kenneth MacAlpins schmolzen die Pikten und die Skoten langsam zu einem einheitlichen Volk zusammen.
Dunkles Zeitalter
Ab dem 7. Jahrhundert gab es in Schottland vier Reiche, die ständig im Clinch miteinander lagen: Das Reich der Pikten lag im östlichen Hochland. Die aus Nordirland eingewanderten Skoten oder Gaelen („Scoti” nach einem Ausdruck von Beda Venerabilis aus dem 8. Jahrhundert) lebten in Dalriada, im westlichen Hochland und auf den Hebriden.
Zwei der Reiche wurden von aus England heraufgezogenen Stämmen gegründet. Die Britannier, die aus Wales kamen, hatten sich im Königreich Strathclyde – in der Gegend des heutigen Glasgow – niedergelassen. Die Angeln beherrschten von York in England bis hoch hinauf zum Firth of Forth alles Land nördlich des Flusses Humber. Es war das größte Reich im Gebiet des heutigen England und setzte sich zusammen aus den Königreichen Deira und Bernicia und schloss mit Lothian den Südosten des heutigen Schottland ein. Der Legende nach ist der Angelnkönig Edwin (7. Jahrhundert) möglicherweise auch der Namensgeber von Edinburgh.
Im späten 8. Jahrhundert – gleichzeitig mit der Erweiterung des Frankenreichs auf dem Kontinent durch Karl den Großen, der die Sachsen unterwarf – bekamen die Völker im heutigen Schottland und Nordengland Probleme von außen: Aus Skandinavien drangen die Wikinger (Nordmänner, Normannen) ins Land ein. Sie errichteten Stützpunkte an den Küsten des Festlands und auf den Shetlandinseln, auf Orkney und den Hebriden bis hinunter zur Isle of Man. Von dort aus plünderten sie Klöster und das umliegende Land in Irland, England und im nordwestlichen und nordöstlichen Hochland. Mit der Zeit wurden die Normannen, quasi als fünfter Volksstamm, zu einem enormen kulturellen und politischen Faktor im Norden und Nordwesten von Schottland.
Der erste König, der einige Autorität in Gebieten südlich des Flusses Forth hatte, war Konstantin II. Er wurde allerdings 937 in einer Schlacht gegen die Angeln geschlagen und sein Nachfolger wurde Malcolm I. 937 schlug Malcolm den König Athelstan von Wessex.
Unter Malcolm II. wurde dem Königreich Alba 1018 nach der Schlacht bei Carham am Tweed ein Teil des angelsächsischen Northumbria, südlich vom heutigen Edinburgh bis an den Tweed, angegliedert. Das ist praktisch das Gebiet der heutigen Borders. Gleiches geschah nach dem Tod Malcolms 1034 auch im Westen. Sein Enkelsohn Duncan I. war schon König des ursprünglich britonischen Strathclyde, und er war es dann, der beide Königreiche in seiner Person einte. 1034 befand sich zum ersten Mal das gesamte Land, mit Ausnahme der Inseln, aber einschließlich des Hochlands nördlich von Edinburgh und Glasgow, unter einer Krone. Bis auf die von den Wikingern besetzten Gebiete deckte sich dieses Kingdom of Scotia fast mit den heutigen Landesgrenzen.
Schottische Einheit und Unabhängigkeit:
KÖNIGREICH SCHOTTLAND:
Das neue Königreich war alles andere als eine gefestigte Einheit. Regiert werden konnte im Prinzip nur der Südosten – die Lowlands -, da dieser Landesteil schon früh nach dem anglo-normannischen Lehnswesen organisiert war. In den Highlands hingegen hielten sich die patriarchalen Clanstrukturen keltischen Ursprungs. Wegen der fortdauernden blutigen Überfälle der Wikinger und der Auseinandersetzungen mit den Hochlandclans konnten die schottischen Herrscher nur mit Mühe ihre Unabhängigkeit gegenüber den englischen Nachbarn aufrechterhalten.
Duncan I., Enkel und Nachfolger des Reichsgründers Malcolm II., unterlag 1040 in einer Schlacht seinem Cousin Macbeth. Der berüchtigte Macbeth (geb. etwa 1005) hatte auf Grund seiner Herkunft seinerzeit einen ebenso berechtigten Thronanspruch wie Duncan. Macbeth regierte Schottland über 17 Jahre (1040–57) sehr erfolgreich und verstärkte seine Position noch durch seine Ehe mit Gruoch, der Enkelin Kenneth III.
Ihr Sohn Lulach aus erster Ehe übernahm 1057, wenn auch nur für ein Jahr, den schottischen Thron. 1054 wurde Macbeth dann nicht weit von Scone durch Duncans Sohn Malcolm geschlagen. In einer anderen Schlacht wurde er 1057 bei Lumphanan (in der Nähe von Aberdeen) getötet. Nach seinem Tod bestieg sein Gegner Malcolm III. Canmore (1058–93) den schottischen Thron. Er gründete zwölf Jahre später mit seiner Frau Margareta eine der wichtigsten Dynastien in der mittelalterlichen Geschichte des Landes.
Margaret war eine Schwester des legitimen sächsischen Thronfolgers von England, Edgar Etheling ein Enkel von Edmund Ironside. Auf der Flucht vor dem normannischen Eroberer Wilhelm war sie 1066 zusammen mit ihrem Bruder in Schottland gelandet. Mit ihren acht Kindern leitete diese Familie eine grundlegende Wende in der schottischen Geschichte ein. Margarets Einfluss führte zu einer starken Normannisierung Schottlands. Handel, Handwerk und die Künste erhielten bedeutende Impulse, und im kulturellen und vor allem religiösen Bereich änderte sich viel. Nicht länger war die keltische Kirche des Heiligen Columba (Culdees) tonangebend – ihren Platz nahm fortan die römische Kirche ein.
Malcolm und sein ältester Sohn wurden 1093 in einer Schlacht gegen die Engländer bei Alnwick getötet. Auf Schottlands Thron folgten nach einigen Wirren und der Intervention des englischen Königs in den darauf folgenden 30 Jahren die Söhne Edmund, Edgar, Alexander I. und David I.
Das aufblühende England, zusammengeschweißt aus keltischem Urvolk, Angeln-Sachsen und Normannen, betrachtete sich zunehmend als überlegen und den Völkern jenseits seiner Grenzen übergeordnet. So gewann England durch geschickt arrangierte Ehen mit dem schottischen Königshaus immer mehr Einfluss auf das Land im Norden der Insel. Alexander I. heiratete beispielsweise eine illegitime Tochter von Heinrich I. von England, und David heiratete Mathilda, die Tochter des Grafen von Northumbria.
Schottland erlebte unter David I. (1124–53), dem jüngsten Sohn Malcolms III., eine relativ friedliche Periode. Vielen Städten, die damals entstanden, wurde eine Königliche Charta verliehen oder sie wurden sogar zu Freien Städten erhoben. David setzt das Reformwerk seiner frommen Mutter Margaret, die später hauptsächlich für die Einführung der römischen Kirche in Schottland heilig gesprochen wurde, konsequent und erfolgreich fort. Er gliederte das Land neu in Diözesen und Pfarreien (weltliche und geistliche Aufteilung waren identisch). David war einer der eifrigsten Klostergründer in der Geschichte Schottlands. Das hatte vor allem einen praktischen Hintergrund: Klöster waren damals die einzigen Bildungseinrichtungen. Sie beschäftigten Klerus und Verwaltungsfachleute und waren Keimzellen landwirtschaftlicher Neuerungen.
Durch seine Verwandtschaft mit dem englischen Königshaus war David I. einer der größten Landbesitzer im damaligen England, so dass er kräftig in der englischen Politik mitmischen konnte. Im englischen Thronfolgestreit nahm er beispielsweise 1138 Partei für seine Schwester, indem er in England einfach einmarschierte – die Entscheidungsschlacht in der Nähe von York verlor er allerdings. Sie ging in die britische Geschichte als die Standartenschlacht (1138) ein.
1157 musste Davids Enkel, Malcolm IV. „der Jungfräuliche” (1153–1165), Northumbria an Henry II. abtreten. Malcolm war politisch schwach und ineffizient, und so war es kein Wunder, dass sich die schottischen Fürsten und Chiefs im Hochland gegen den König auflehnten. Im Tiefland bevorzugten die normannischen Adligen einen schwachen Herrscher und gaben somit Malcolm Rückendeckung.
Malcolms Bruder Wilhelm I., genannt 'der Löwe' (1165–1214), begann 1174 in England einzufallen, um die verlorenen Gebiete zurückzuerobern. Das Unternehmen missglückte, William wurde gefangen genommen und in die Normandie gebracht. Dort wurde er gezwungen, den Vertrag von Falaise zu unterzeichnen, der Schottland der englischen Lehnsherrschaft unterstellte und Northumbria noch einmal als englischen Besitz bestätigte.
Erst seinem Sohn Alexander II. (1214–1249) gelang es dann Anfang des 13. Jahrhunderts, die königliche Autorität innen- und außenpolitisch wieder herzustellen. 1217 erkannte er seinem Schwager, dem englischen König Heinrich III. gegenüber die Linie zwischen Tweed und Solway als schottische Südgrenze an – damit verlor er die reichen schottischen Besitztümer auf englischem Boden. Alexander II. war es aber auch, der erstmals gegen die seit mehreren Jahrhunderten auf den westlichen Inseln lebenden Wikinger vorging. Er starb während dieses Feldzugs auf der Insel Kerrera vor Oban.
Sein Sohn Alexander III. schlug dann die Wikinger in der Schlacht bei Largs im Jahr 1263 endgültig. Während seiner verhältnismäßig langen Regierungszeit begannen die Menschen sich endlich als ein Volk der Schotten zu sehen. Der Frieden ließ die Wirtschaft aufblühen, der Geldwert stieg, und mit dem Wohlstand entwickelte sich in Schottland eine Art 'Goldenes Zeitalter'. Aus seiner ersten Ehe hatte Alexander zwei Söhne und eine Tochter. Als aber alle drei innerhalb weniger Jahre starben, heiratete er ein zweites Mal.
Doch bald schon erfüllte sich die Prophezeiung des Wahrsagers Thomas the Rhymer: Alexander stürzte 1286 bei Kinghorn in Fife von den Klippen und hinterließ außer seiner Enkelin Margarete, der Tochter des norwegischen Königs Eric, keine Erben.
Margarete von Schottland, später bekannt als The Maid of Norway, wurde nach dem Tod ihres Großvaters als kleines Mädchen und letzte Überlebende aus der direkten Linie von Malcolm III. Canmore als erste schottische Königin anerkannt. Auf dem Weg zu ihrer Krönung vier Jahre später starb sie jedoch 1290 auf der stürmischen Überfahrt von Norwegen nach Schottland. Schottland hatte nun keinen Monarchen mehr, und so begann die Zeit des Ersten Interregnums, ein Ränkespiel um Thronfolge und Macht.
Es gab mehrere Bewerber um den schottischen Thron, weltliche und kirchliche Fürsten konnten jedoch keine Einigung finden. So wurde der Schwager Alexanders III., der englische König Edward I., in dem Thronfolgestreit zum Schiedsrichter gerufen. Die beiden relevanten Thronbewerber waren Robert Bruce, Großvater des späteren Robert I., und John Balliol. Edward votierte für John Balliol, der 1292 zum schottischen König gekrönt wurde. Mit ihm vermutete Edward über eine willfährige Marionette englischer Interessen zu verfügen.
Als England vier Jahre später Krieg gegen Frankreich führte und Edward I. von den Schotten militärische Hilfe verlangte, verweigerte Balliol ihm die Unterstützung. Edward machte kurzen Prozess, marschierte 1296 in Schottland ein, schlachtete die Bevölkerung von Berwick-upon-Tweed ab und zwang John Balliol und den Adel und den hohen Klerus zur Kapitulation. Sie alle mussten Edward als Oberherrscher (overlord) von Schottland anerkennen. Schottland kam unter englisches Recht und englische Verwaltung. Balliol wurde im Tower zu London eingekerkert und später nach Frankreich verbannt. Das war der Beginn des Zweiten Interregnums.
Dieser Tiefpunkt in der schottischen Geschichte rief zum ersten Mal massiven Widerstand in Schottland hervor und provozierte die Bildung einer eigenen schottischen nationalen Identität. Schottland schloss mit Frankreich einen Vertrag zur gegenseitigen Unterstützung gegen den gemeinsamen Feind England: Die Auld Alliance, die für Schottland später noch mehrfach von großer und oft auch schicksalhafter Bedeutung sein sollte.
DIE UNABHÄNGIGKEITSKREIGE
Die erste heroische Figur auf dem Weg zur schottischen Unabhängigkeit von England war William ('Braveheart') Wallace, dritter Sohn des verarmten Ritters Malcolm Wallace und Margarete de Crauford, der Tochter des Sheriffs von Ayr. Wallace begann in den neunziger Jahren des 13. Jahrhunderts mit anderen, wie zum Beispiel dem Fürsten Andrew Moray, englische Einheiten zu überfallen. Hinzu kam, dass ein englischer Statthalter, so wird angenommen, Wallaces Frau umgebracht hatte, weil diese ihm zur Flucht vor englischen Soldaten verholfen hatte. Damit trat zu seinem Patriotismus noch ein starkes persönliches Motiv. Es war der Anfang einer offenen Rebellion gegen die fremden Machthaber.
Nach mehreren Überfällen und Scharmützeln gelang Wallace 1297 zusammen mit Moray in der Schlacht von Stirling Bridge sogar ein spektakulärer militärischer Erfolg. Dort an der Brücke über den Forth vernichtete er die mit etwa 10.000 Rittern doppelt überlegene und gefürchtete Streitmacht Edwards I..
Der nichtadlige Wallace wurde von den Schotten geehrt und zum „Guardian of Scotland” ernannt. Später jedoch fehlte es ihm an weiterer Unterstützung durch den meist normannischen Adel. Zu oft hatten diese Adligen auch in England Besitztümer und wollten diese nicht durch Parteinahme für Wallace gefährden. So wurden die aufständischen Schotten 1298 – nur ein Jahr nach Stirling Bridge – in der Schlacht von Falkirk von Edward geschlagen.
Wegen dieser und anderer schwerer Niederlagen, die dieser König den Schotten beibrachte, ist Edward I. unter dem Beinamen „Der Hammer der Schotten” in die Landesgeschichte eingegangen. Nach Falkirk konnte William Wallace zwar fliehen, doch sieben Jahre später wurde er von einem Landsmann verraten, gefangen genommen und nach einem öffentlichen Verfahren am 23. August 1305 in London auf grausamste Weise hingerichtet. William Wallace wurde im Bewusstsein der Schotten zum Märtyrer und unter seinem Ehrennamen Braveheart zum ersten schottischen Nationalhelden.
Erst Robert I., später bekannt als Robert the Bruce und ein Zeitgenosse Wallaces, konnte das schottische Machtvakuum füllen. Er wurde dessen Nachfolger in der Führung und im Kampf um die schottische Unabhängigkeit. Robert ließ sich am 25. März 1306 in Scone zum König der Schotten krönen. Das Parlament war zusammengetreten, und hatte dafür Macht gefordert: Das wurde in der Declaration of Arbroath ganz klar festgelegt – nur schienen sich die nachfolgenden Monarchen daran nicht mehr erinnern zu wollen. Diese Willenskundgebung wurde 1320 nach den fürchterlichen Jahren des Zweiten Interregnums und der Unabhängigkeitskriege aufgesetzt.
Damals hatten die Menschen noch immer deutlich unter Eindruck der englischen Besetzung und des Banns, den die Kirche über den König und größten Helden Schottlands – Robert the Bruce – verhängt hatte, gestanden. So waren die meisten führenden schottischen Persönlichkeiten in der Abtei von Arbroath zusammengetroffen, hatten eine Sinneserklärung im besten und geschliffensten Latein verfasst und sie an Papst Johannes XXII. geschickt. In diesem Manifest hatte die Führungsschicht des Landes – Landherren und Fürsten, hohe Bürger und die gesamte kirchliche Obrigkeit – ihre Entschlossenheit, die Unabhängigkeit Schottlands zu verteidigen, betont.
Gleichzeitig hatten sie Robert auch weiterhin unterstützen wollen – es sei denn, er würde sich den Feinden des Landes (also an erster Stelle dem englischen König) beugen. Diese „Deklaration von Arbroath” hat nie den Bekanntheitsgrad wie die berühmte Magna Carta erreicht, die 1215 – knapp 100 Jahre zuvor – von der englischen Obrigkeit dem dortigen König John aufgezwungen und zur Unterzeichnung vorgelegt wurde.
Wegen des Mordes an seinem Vetter und seiner ehemaligen Loyalität zu Edward I. misstraute ihm der schottische Adel und verweigerte ihm die Unterstützung, so dass Robert ein macht- und landloser König war. Er wurde mehrfach von Edward geschlagen und musste schlussendlich sogar nach Irland fliehen.
Ab 1307 begann er sein Reich zurückzuerobern. In kleinen Scharmützeln griff er die Engländer wieder und wieder an. Seine Guerillataktik war erfolgreich und brachte ihm mit der Zeit den Respekt und die Unterstützung der schottischen Adligen ein. Sein Erzfeind Edward I. starb im selben Jahr.
Am 23. und 24. Juni 1314 feierte Robert the Bruce seinen größten militärischen Erfolg: In der Auseinandersetzung um Stirling Castle, der letzten von Engländern gehaltenen Burg in Schottland, wurde sieben Jahre später das riesige englische Heer in der historischen Schlacht an dem kleinen Bach Bannockburn, der Schlacht von Bannockburn, von den Schotten so gut wie vollständig aufgerieben. Rund 8.000 Schotten unter der Führung von Robert the Bruce besiegten die etwa 24.000 Engländer unter Edward II.. Der unerwartete Sieg über Edward II. garantierte die vollständige Akzeptanz von Robert I. als König im eigenen Land.
Nach dem Trauma der Unabhängigkeitskriege machten die Freien und Mächtigen des Reichs 1320 ihrem König allerdings klar, dass er nicht vollkommen willkürlich handeln konnte: In der Declaration of Arbroath erklärten sie, dass sie ihn nur solange unterstützen würden, wie er die Rechte der Nation zu wahren bereit war.
Als erste ihrer Art überhaupt im mittelalterlichen Europa ist diese nachdrückliche Willenserklärung ein bewegendes Dokument und die Antwort einer unterdrückten Nation auf die Politik viel stärkerer Mächte, die ihre Freiheit beschränken wollten, sowie erst recht ein beredter Ausdruck schottischen Bewusstseins für eine eigene nationale Identität. Schottland hebt sich damit unter den anderen europäischen Nationen, in deren Selbstverständnis das Gottesgnadentum der Krone grundlegend war, singulär hervor.
Zwar hielt der Krieg zwischen England und Schottland noch an, doch wurde 1328 – 14 Jahre nach Bannockburn – die Unabhängigkeit Schottlands durch den englischen König Edward III. im so genannten Abkommen von Edinburgh und Northampton anerkannt. Robert the Bruce starb 1329. Sein Sohn König David II. wurde, erst fünf Jahre alt, zum König Schottlands ausgerufen.
Die Engländer konnten aber immer noch nicht die schmähliche Niederlage bei Bannockburn vergessen. Sie witterten jetzt Morgenluft und ermutigten Edward Balliol, Sohn des glücklosen John Balliol, als Gegenkönig nach der schottischen Krone zu greifen. Der junge David II. musste ins verbündete Frankreich fliehen.
Edward Balliol wurde aber von königstreuen, schottischen Fürsten verjagt, und damit war der Weg für David wieder frei. Erwachsen und gereift zurückgekehrt, fiel David dann 1346 unter anderem mit französischen Truppen in England ein und geriet dabei in Gefangenschaft.
Robert Stewart – durch seine Mutter Marjorie Bruce ein Enkel von Robert I. – war der Neffe von David II. Sein Vater hatte das Amt seiner Vorväter – Lord High Steward of Scotland – in seinen Namen übernommen (der Lord High Steward ist auch heute noch einer der höchsten Repräsentanten der Krone). Für die Zeit, während David in England gefangen gehalten wurde, übernahm Robert die Regierungsgeschäfte in seinem Namen. Durch die Zahlung eines astronomisch hohen Lösegelds an England ermöglichte er ihm die Rückkehr auf den Thron. Ganz Schottland litt danach unter einer enormen Steuerlast. Als David II. 1371 kinderlos starb, hinterließ er seinem Nachfolger Robert II. ein von Abgaben, Hungersnöten und Pestepidemien geschwächtes Schottland.
Die Stewarts
Mit Robert II. betrat 1371 zum ersten Mal ein Mitglied des Hauses Stewart die politische Bühne. Er begann die Königsdynastie, die über 350 Jahre lang auf dem schottischen und später auch auf dem englischen Thron saß. Die Stewarts steuerten das Land im Mittelalter durch schwierigstes Fahrwasser. Fast alle von ihnen kamen schon als Kind oder gar als Säugling auf den Thron, doch nur wenige starben eines natürlichen Todes.
Robert II. war bei seiner Thronbesteigung bereits 55 Jahre alt und konnte für sein Land nicht mehr viel bewirken. Er galt als schwacher König. Auch seinem Sohn John, der als Robert III. den Thron 1390 bestieg, waren keine großen politischen Erfolge beschieden.
Da Robert III. durch einen Unfall teilweise gelähmt war, wurden die Regierungsgeschäfte von seinem Bruder, dem ersten Herzog von Albany, wahrgenommen. Dieser hat später wahrscheinlich sogar seinen eigenen Neffen – den ältesten Sohn von Robert und Thronfolger – umgebracht, nur um für sich die Macht zu erhalten. In dieser schwierigen Zeit wurde 1414 in St Andrews die erste Universität Schottlands gegründet.
Roberts Sohn James I. wurde 1406 zwar der rechtmäßige König von Schottland, weilte zu dem Zeitpunkt jedoch in Gefangenschaft am Hof des englischen Königs Henry IV. Erst 1424 kehrte er nach Schottland zurück. James gelang es während seiner Regierungszeit, die rivalisierenden Hochlandclans und die einflussreichen Lords of the Isles in Schach zu halten, sowie die Auld Alliance mit Frankreich zu erneuern. 1437 wurde er ermordet.
Als James II. kam sein Sohn 1437 mit sieben Jahren auf den Thron. Die Rosenkriege, die in dieser Zeit in England als Thronfolgekriege zwischen den Fürstenhäusern York und Lancaster tobten, schwächte den südlichen Nachbarn. Das begünstigte den Frieden im schottischen Reich und gewährte der Wirtschaft eine kleine Atempause zum Aufschwung. In seiner Regierungszeit wurde 1451 – nach St Andrews – die zweite Universität in Glasgow gegründet. Damit gab es in Schottland genauso viele höhere Bildungsanstalten wie in England mit Oxford und Cambridge.
James II. starb 1460 auf dem Höhepunkt seiner Macht. Sein Sohn, James III., heiratete 1486 Margaret von Dänemark und konnte auf diese Weise die Orkneys und Shetlands wieder ins Schottische Königreich eingliedern. James III. Regierungszeit zeichnete sich durch innenpolitische Kämpfe gegen den schottischen Adel aus. Nach der Schlacht von Sauchieburn wurde er am 11. Juni 1488 von einem falschen Priester ermordet.
Der Sohn des unbeliebten James III. kam im Alter von 16 Jahren als James IV. auf den Thron. Unter seiner Regentschaft erholte sich das Land im 15. und beginnenden 16. Jahrhundert wirtschaftlich und kulturell. Außenpolitisch war James IV. weniger erfolgreich: Aus politischen Gründen heiratete er Margaret Tudor, die Schwester Henrys VIII.. Aufgrund der alten Allianz mit Frankreich (Auld Alliance) wandte er sich jedoch gegen Henry VIII. und wurde in der Schlacht von Flodden Field geschlagen und getötet. Sein Sohn war 1512 in Linlithgow geboren worden und erst 17 Monate alt, als er seinem Vater als James V. im Jahr 1513 auf den Thron folgte.
Schottland war immer schon ein kleines und armes Land am Rand der diplomatischen Bühne Europas gewesen. Doch obwohl das Land nur eine Satellitenrolle spielen konnte, war es im damaligen Europa eine ausschlaggebende Frage, in wessen politischen Einflussbereich – Englands, Frankreichs oder Spaniens – Schottland gehörte. In den Augen Frankreichs und Spaniens war Schottland eine Basis, von der aus man den Erzfeind England hinterrücks angreifen konnte (bestes Beispiel für einen solchen Angriff ist Flodden). England wiederum betrachtete Schottland als einen „Sicherheitsriegel”.
Seit Beginn der Reformation gab es neben dem politischen auch noch ein kirchliches Element in diesen internationalen Beziehungen. Große Teile des heutigen Deutschland und Skandinaviens hatten sich bis Mitte der 1530er Jahre von der römisch-katholischen Kirche losgesagt. Weil der Papst die Scheidung von seiner Frau Katharina von Aragón nicht akzeptierte, löste sich 1534 dann auch der englische König Henry VIII. von Rom.
So zielten verständliche Überlegungen in Rom auf die Frage ab, ob und wie Schottland noch unter den päpstlichen Einfluss gebracht werden konnte. Damit würde das Land im Norden Britanniens ein wichtiger Stützpunkt für die Gegenreformation unter der Führung Spaniens oder Frankreichs sein, denn von dort aus konnte England vielleicht für Rom zurückerobert werden. Andererseits war England bestrebt, gemeinsam mit Schottland ein protestantisches Groß-Britannien als Gegengewicht zu den römisch-katholischen Mächten des Kontinents zu bilden.
Henry VIII. bot deshalb dem jungen James V. seine Tochter Mary (später Mary „die Katholische” oder „Bloody Mary”) zur Frau an. Das hätte – wenn James angenommen hätte – den Verlauf der Geschichte zwischen England und Schottland wohl einschneidend verändert, doch er lehnte ab. James wies darüber hinaus die weiteren englischen Vorschläge zurück und entschloss sich stattdessen, Schottland in das französisch-päpstliche Lager zu bringen. Neben seiner Suche nach einer reichen Mitgift war das einer der Gründe für seine Ehen mit zwei Französinnen.
Im Januar 1537 heiratete er Madeleine, Tochter des französischen Königs François I., die jedoch im Juli des selben Jahres starb. Kurz darauf nahm James in zweiter Ehe Marie de Guise zur Frau.
Am 24. November 1542 kam es im Südwesten des Landes zur Schlacht auf Solway Moss gegen seinen Onkel Henry VIII., bei der die schottischen Streitmächte vernichtend geschlagen wurden. Nur wenige Tage nach der Schlacht starb James V., und sein einziges legitimes Kind, die gerade mal sechs Tage alte Mary, wurde seine Nachfolgerin...
Wir schreiben das Jahr 1180 A.D.
http://img299.imageshack.us/img299/4141/2knigbk0.png (http://imageshack.us)
Herrscher von Schottland ist der talentierte und erfahrener Feldherr König Uilliam. Er ist ein sehr edler und religiöser Herrscher.
http://img179.imageshack.us/img179/3255/3thronfolgerpy2.png (http://imageshack.us)
Sein erstgeborener Sohn ist Prinz Alaxandair. Er ist ein guter Bürokrat, ist ein Genie in vielen Dingen und ein Bewunderer der Schönheit. Doch ist er als grausamer und gerissener Anführer bekannt. Trotzdem stehen die Bewerberinnen der umliegenden Clans Schlange, um den nächsten König von Schottland zum Mann zu nehmen.
http://img299.imageshack.us/img299/5310/4weiterersohnaf7.png (http://imageshack.us)
Ganz im Gegensatz zu seinem Bruder ist Seumas mac Maíl Choluim. Er ist zwar auch ein guter Bürokrat, doch setzt er nicht auf Furcht, sondern ist die Ritterlichkeit in Person. Leider ist er noch zu jung, um einen guten Feldherrn abzugeben.
Desweitern hat der König noch zwei Töchter.
http://img179.imageshack.us/img179/9554/1aakartesg2.png (http://imageshack.us)
Die Macht des schottischen Königs ist stark begrenzt. Zwar sind ihm die Clans zu Gehorsam verpflichtet, doch schon immer kochte jeder Clanchef sein eigenen Süppchen, genauso wie der schottische Adel. Der König kann sich also nur auf seine Erblande stützen. Im weiten Norden, in den Highlands liegt Inverness, im Osten die Stadt Aberdeen und im Süden Dunfries. Diese stehen unter dem Einfluss von schottischen Adligen, die den König nicht zu stark sehen wollen. Weit im Süden liegt die Stadt York, die wiederum einem abtrünnigen englischen Grafen untertan ist.
http://img299.imageshack.us/img299/6818/5hauptstadtca2.png (http://imageshack.us)
Hof wird in Edingburgh gehalten.
Die Armee besteht aus folgenden Truppen:
-2 Einheiten Stadtmiliz mit 242 Mann
-3 Einheiten Speermiliz mit 453 Mann
-2 Einheiten Highländer mit 302 Mann
-4 Einheiten Highland Bogenschüzen mit 480 Mann
-3 Einheiten Grenzreiter mit 213 Mann
Dazu kommen noch die Leibwachen des Könings sowie von seinen Kindern. Hier sind insgesamt 90 berittene und schwerbewaffnete Ritter zu zählen.
Das Ziel des Könings ist es, erst mal Schottland unter seine Führung zu bekommen. Hierzu muß er leider gegen seine eigene Landsleute vorgehen. Es wäre nicht das erste mal, das sich Schotten gegenseitig bekämpfen. Der König hat sich für einen Angriff auf die Stadt Dumfries im Süden entschieden. Dazu hat er auch befohlen, Wege in seinem Lande anzulegen. Dies fördert auch den Handel, der Geld bringt. Und Geld wird noch viel benötigt.
http://img504.imageshack.us/img504/9315/6belagerungdumfriesip4.png (http://imageshack.us)
Prinz Alaxandair vertritt seinen Vater in Edingburgh, damit dieser die Truppen gegen Dumfries führen kann. Es wird fast die gesamte Streitmacht aufgeboten.
Währenddessen wurde ein Handelsabkommen mit den Engländern getroffen und eine Kaufmannsexpedition finanziell unterstützt. Diese soll dann mit einem Diplomaten mit einer Kogge nach Dänemark gehen.