Flummi
05.09.07, 20:36
Vorsicht, langer Text!:D
Ich habe mir jetzt doch das AddOn gekauft, da mich an EU3 das Handelssystem am meisten interessiert und ich unbedingt sehen wollte, wie es sich auswirkt, wenn man Handelszentren kaufen kann. Das Ergebnis hat mich völlig vom Hocker gehauen. Mit der richtigen Strategie ist es ohne weiteres möglich, den Handel in allen Handelszentren dauerhaft über Monopole zu dominieren und gar irrwitzige Summen zu generieren.
Dazu bedarf es allerdings eines langen Atems und der richtigen Strategie, die ich im Folgenden vorstellen werde.
Zur Ausgangslage:
Man nehme sich ein europäisches Land, am besten eins, das für das Kolonialisieren ausgelegt ist, also Portugal, Kastilien, Frankreich oder England. Wichtig ist es, eine solide finanzielle Basis zu haben, denn 500 Dukaten muss man schon haben. Soviel kostet es, ein Handelszentrum zu kaufen.
Ich habe der Einfachheit halber ein Spiel genommen, dass ich vor dem AddOn bereits gespielt hatte, nämlich Spanien.
Die Ausgangslage: Mit Spanien (Aragon annektiert) hatte ich bereits die 21 Inseln der Karibik kolonialisiert sowie einige Provinzen in Südamerika und um Mauritius herum. Dadurch besaß ich bereits zwei zusätzliche Handelszentren neben dem in Andalusien: Eins in Choco (direkt neben dem Panana-Kanal) und eben Mauritius. England hatte sich bereits in Nordamerika festgesetzt und in Muskogee (nördlich von Florida) ein Handelszentrum. Dazu besaß Frankreich eine läppische Insel namens Tidore östlich von Brunei in der indonesischen See, dafür mit Handelszentrum.
Ich hatte in dem Spiel bereits sämtliche Handelszentren mit fünf Händlern ausgestattet. Das ist nicht weiter schwer, wenn man folgendes beachtet: Nationale Ideen +10% Wettbewerbschancen, +10% Handelseffizienz und natürlich Entdeckung der neuen Welt. Letzteres nutzt man dafür, um eine Kogge mit Entdecker und Konquistador auszustatten und sämtliche unbekannten Handelszentren zu finden. Sansibar, Fars, Hornuz, Kutch, Malakka, Jiangsu, Jiszhou und Settsu liegen alle am Meer, Samarkand ist gleichzeitig die Hauptstadt der Timuriden, lernt man mit Hornuz automatisch kennen. Nur bei Bihar muss man drauf hoffen, dass das Land Bihar einen Küstenprovinz besitzt. Andernfalls ordentlich Geschenke verteilen und dann Durchreiserecht vereinbaren. Mit dieser Methode entdeckt man auch Timbuktu, Cuzco und Zacatecas. Alle anderen Handelszentren in Europa und der nahen Umgebung kennt man eh von Beginn an.
Neben den nationalen Ideen ist es extrem hilfreich, Taiwan zu kolonialisieren. Dies ist der einfachste Weg, an die Ostindische Kompanie zu kommen. Diese beschert einem nochmal +10% Wettbewerbschancen, +10% Handelseffizienz und +1 Händler/Jahr.
Schlussendlich sollte man einen möglichst guten Ruf haben, ein BB-Wert von 10 bedeutet -10% Händlerchancen. Und dann natürlich noch das Prestige, 100% Prestige = +10% Wettbewerbschancen. Auf einen hohen Prestigewert kommt man im AddOn als friedlicher Spieler kaum noch, von daher kann man das eher vernachlässigen.
Um überall fünf Händler in die Handelszentren zu schleusen, fängt man schlauerweise in Asien an. Dort fehlt die europäische Konkurrenz, vor allem die Hansemitglieder sind zu Beginn sehr nervend. Außerdem haben vom Start weg Indien und China zusammen Handelswaren im Wert von über 2.000 Dukaten. Mit dem Geld, was man aus Asien heimholt, erhöht man die Forschung enorm. Man forscht natürlich darauf, primär die drei nationalen Ideen möglichst schnell zu bekommen und die Handelseffiziens möglichst schnell zu verbessern. Höhere Handelseffizienz = mehr Geld aus dem Handel und höhere Wahrscheinlichkeit, nicht aus einem Handelszentrum verdrängt zu werden. Ist man dann stark genug, erobert man nach und nach die europäischen Handelszentren.
Soviel zu den Grundvoraussetzungen.:D
Jetzt zu den Neuerungen des AddOns:
Um ein Handelszentrum zu gründen, bedarf es drei Anforderungen:
1. Man muss 500 Dukaten haben (das ist noch am einfachsten)
2. Man kann nur dann ein neues Handelszentrum gründen, wenn die Provinz, in der man es errichten möchte, nicht über ein Handelszentrum handelt, dass einem selbst gehört. Am einfachsten kann man das an einem Beispiel erklären:
Alle spanischen Provinzen handeln über Andalusien. Somit kann man dort kein neues Handelszentrum kaufen. Dies könnte man aber schon von Beginn an als Engländer, da der englische Handel über Flandern abgewickelt wird. Und Flandern gehört Burgund, nicht England. Soweit klar? :)
Es gibt aber noch eine dritte Bedingung:
3. Man kann sich nur dann von einem Handelszentrum abspalten, wenn dieses Handelszentrum Waren im Wert von über 400 Dukaten handelt. Zurück zum Engländer: Er kann also nur dann ein Handelszentrum kaufen, wenn die Waren in Flandern mindestens 400 Dukaten in Summe ausmachen. Ansonsten geht es nicht!
Mit diesen Bedingungen hat Paradox sehr hohe Hürden gelegt. Diese muss man nun überspringen. Für die Dominanz des weltweiten Handels braucht man nämlich vor allen eins: Händler! Viele Händler! Wer pro Jahr sechs Händler bekommt, der braucht sich gar nicht erst an dieser Strategie versuchen. Das ist zu mickrig.:D
Und aus diesem Grunde ist es so wichtig, möglichst viele Handelszentren zu gründen. Denn jedes Handelszentrum bedeutet nicht nur +10 Steuern (nett, aber eher unwichtig), jedes Handelszentrum bringt einen zusätzlichen Händler pro Jahr. Deswegen sollte man später im Spiel überlegen, ob die nationale Idee der Handelsabenteuer (+1 Händler pro Jahr) als vierte Idee genommen wird. Das man sämtliche Regler sowieso auf maximale Händleranzahl maximiert, sollte klar sein.;)
So, nach so viel Theorie komme ich jetzt zum praktischen Teil. Weiter oben haben ich geschrieben, dass ich zu Beginn drei Handelszentren besaß und England und Frankreich je eins.
Dies habe ich zu meinem Vorteil ausgenutzt, vor allem der Engländer war mir da eine große Hilfe.
Muskogee mit dem Handelszentrum leigt direkt an der Küste. Der Tommie hatt es versäumt, das Land weiter nördlich oder südlich zu kolonialisieren. Also habe ich mir das Land gesichert. Auf Grund der Nähe zu Muskogee wurde der Handel über das englische Handelszentrum abgewickelt. Somit ist die zweite Bedingung erfüllt. Die 500 Dukaten waren eh kein Problem, und auch die dritte Bedingung wurde erfüllt, der Handelswert lag irgendwo um 900 Dukaten. Ich konnte mir also ein Handelszentrum kaufen. Ich habe mich dafür entscheiden, etwas weiter im Norden, in Powhatan, dieses Handelszentrum zu gründen. Dies hat einen einfachen Grund: Südlich von Muskogee liegt die nördliche Floridaprovinz namens Timucua. Nach der Gründung des Handelszentrums handelte diese Provinz auf Grund der direkten Nachbarschaft zu Muskogee weiter über diese Provinz -> noch ein Handelszentrum!:D
Der Teil Nordamerikas hat sehr viele Provinzen mit Baumwolle, Tabak, Pelzen und Tabak. Somit viele teure Handelswaren, im Endeffekt waren zwei Abspaltungen möglich:
http://img523.imageshack.us/img523/5504/a3fq4.th.jpg (http://img523.imageshack.us/my.php?image=a3fq4.jpg)
Das gleiche Spiel konnte ich bei Tidore nochmal durchziehen. Zwar nur mit einem Handelszentrum, aber immerhin. Wer jetzt allerdings auf die Idee kommt, dass man sich dann generell direkt an die Handelszentren herankolonialiseren sollte, den muss ich enttäuschen. Irgendwas muss Paradox da noch als vierte Bedingung eingebaut haben. Das atzekische Handelszentrum liegt ganz in Norden, wenn man die Nachbarprovinzen kolonialisiert, dann handeln diese leider nicht über Zacatecas. Vielleicht lags auch daran, dass in Nordamerika schon drei Handelszentren entstanden sind und es ein Maximum gibt. Wer weiß?
Auch der Kongo hat sich ein Handelszentrum gegönnt und sich von Mauritius abgespalten. Direkt neben dem Handelszentrum gibt es eine Provinz zu kolonialiseren, klappte auch nicht. Generell scheint die Reichweite der Handelszentren enorm zugenommen haben, mein Handelszentrum in Mauritius bedient auch Australien und Sibirien (bis ich in Makassar ein weiteres entstehen ließ).
Aber zurück zu den angestrebten Monopolen:
Dank dem AddOn konnte ich also aus drei Handelszentren sechs machen.
Die Ostindische Kompanie bringt einen weiteren Händler, Stabilität von drei drei weitere. Weiterhin die nationale Idee der Handelsabenteuer und die Regler (im Spanienspiel noch nicht perfekt ausbalanciert). Dazu der Basiswert von +2 und +1 für Monopole, ergibt folgenden Wert:
http://img161.imageshack.us/img161/9392/a4zi5.th.jpg (http://img161.imageshack.us/my.php?image=a4zi5.jpg)
Mit über 14 Händlern pro Jahr kann man doch schon ganz anders agieren.:D
Damit sind jetzt alle Voraussetzungen erfüllt, um die Handelszentren zu dominieren. In dem AddOn gibt es die Einstellungsmöglichkeit, die Händler automatisch loszuschicken, sobald irgendwo nicht mehr sechs spanische Händler das Monopol halten. Nur damit keine Missverständnisse aufkommen: Natürlich fliegen regelmäßig die Händler aus dem Monopol heraus. Deswegen braucht man möglichst viele Händler pro Jahr, um sofort wieder ein Monopol zu schaffen. Man kann dieses "rausfliegen" allerdings durch eine hohe Handelseffizienz zumindest abschwächen. Und die erreicht man wiederum über hohe Einnahmen. Um die Händler automatisch loszuschicken, bedarf es lediglich in der Statistik auf der Handelszentrenseite einer kleinen Einstellung. In der fünften Spalte unter "Auto Send Merchants" klickt man auf das rote Kreuz, bis ein grüner Balken erscheint. Mit dieser Einstellung verschickt das spiel für einen sofort (sofern verfügbar) einen Händler, wenn das Monopol gebrochen wurde. Das sieht dann so aus:
http://img254.imageshack.us/img254/1659/a1zi8.th.jpg (http://img254.imageshack.us/my.php?image=a1zi8.jpg)
http://img46.imageshack.us/img46/6563/a2df7.th.jpg (http://img46.imageshack.us/my.php?image=a2df7.jpg)
Oder anders dargestellt, das Einkommen:
http://img505.imageshack.us/img505/2412/a6wc6.jpg (http://imageshack.us)
Und die Auswirkungen davon (man achte auf dem Abstand zu Burgund, dem zweitfortschrittlichsten Land des Spiels):
http://img57.imageshack.us/img57/4828/a5bv2.th.jpg (http://img57.imageshack.us/my.php?image=a5bv2.jpg)
Somit entwickelt sich von ganz alleine ein Teufelskreis im positiven Sinne: Man generiert deutlich mehr Einkommen als die anderen Staaten, dies fördert die Handelseffizienz und stärkt die Position der Händler, die damit mehr Dukaten erhandeln und das Monopol länger halten können. Somit gibt es wieder mehr Geld und damit...
Und in meinem Spiel ist noch lange nicht das Maximum erreicht, noch habe ich nicht genug Händler, um dauerhaft alle Monopole zu halten. Ich brauche mehr Händler, deswegen bin ich am überlegen, in Indien oder China einzufallen, um Nachbarprovinzen der dortigen Handelszentren zu bekommen. Oder ich erobere sie direkt, es scheint keine Malus mehr für kulturfremde Handelszentren zu geben...
Ihr seht, man kann über das Handelssystem unglaubliche Mengen an Dukaten gewinnen und damit die anderen Staaten forschungstechnisch weit hinter sich lassen. Viel Spaß bein nachmachen.:)
Vielleicht postet der eine oder andere einen Erfahrungsbericht dazu, ich denke, alle Kniffe und Möglichkeiten habe ich auch noch nicht entdeckt bzw. ausgeschöpft.
Ich habe mir jetzt doch das AddOn gekauft, da mich an EU3 das Handelssystem am meisten interessiert und ich unbedingt sehen wollte, wie es sich auswirkt, wenn man Handelszentren kaufen kann. Das Ergebnis hat mich völlig vom Hocker gehauen. Mit der richtigen Strategie ist es ohne weiteres möglich, den Handel in allen Handelszentren dauerhaft über Monopole zu dominieren und gar irrwitzige Summen zu generieren.
Dazu bedarf es allerdings eines langen Atems und der richtigen Strategie, die ich im Folgenden vorstellen werde.
Zur Ausgangslage:
Man nehme sich ein europäisches Land, am besten eins, das für das Kolonialisieren ausgelegt ist, also Portugal, Kastilien, Frankreich oder England. Wichtig ist es, eine solide finanzielle Basis zu haben, denn 500 Dukaten muss man schon haben. Soviel kostet es, ein Handelszentrum zu kaufen.
Ich habe der Einfachheit halber ein Spiel genommen, dass ich vor dem AddOn bereits gespielt hatte, nämlich Spanien.
Die Ausgangslage: Mit Spanien (Aragon annektiert) hatte ich bereits die 21 Inseln der Karibik kolonialisiert sowie einige Provinzen in Südamerika und um Mauritius herum. Dadurch besaß ich bereits zwei zusätzliche Handelszentren neben dem in Andalusien: Eins in Choco (direkt neben dem Panana-Kanal) und eben Mauritius. England hatte sich bereits in Nordamerika festgesetzt und in Muskogee (nördlich von Florida) ein Handelszentrum. Dazu besaß Frankreich eine läppische Insel namens Tidore östlich von Brunei in der indonesischen See, dafür mit Handelszentrum.
Ich hatte in dem Spiel bereits sämtliche Handelszentren mit fünf Händlern ausgestattet. Das ist nicht weiter schwer, wenn man folgendes beachtet: Nationale Ideen +10% Wettbewerbschancen, +10% Handelseffizienz und natürlich Entdeckung der neuen Welt. Letzteres nutzt man dafür, um eine Kogge mit Entdecker und Konquistador auszustatten und sämtliche unbekannten Handelszentren zu finden. Sansibar, Fars, Hornuz, Kutch, Malakka, Jiangsu, Jiszhou und Settsu liegen alle am Meer, Samarkand ist gleichzeitig die Hauptstadt der Timuriden, lernt man mit Hornuz automatisch kennen. Nur bei Bihar muss man drauf hoffen, dass das Land Bihar einen Küstenprovinz besitzt. Andernfalls ordentlich Geschenke verteilen und dann Durchreiserecht vereinbaren. Mit dieser Methode entdeckt man auch Timbuktu, Cuzco und Zacatecas. Alle anderen Handelszentren in Europa und der nahen Umgebung kennt man eh von Beginn an.
Neben den nationalen Ideen ist es extrem hilfreich, Taiwan zu kolonialisieren. Dies ist der einfachste Weg, an die Ostindische Kompanie zu kommen. Diese beschert einem nochmal +10% Wettbewerbschancen, +10% Handelseffizienz und +1 Händler/Jahr.
Schlussendlich sollte man einen möglichst guten Ruf haben, ein BB-Wert von 10 bedeutet -10% Händlerchancen. Und dann natürlich noch das Prestige, 100% Prestige = +10% Wettbewerbschancen. Auf einen hohen Prestigewert kommt man im AddOn als friedlicher Spieler kaum noch, von daher kann man das eher vernachlässigen.
Um überall fünf Händler in die Handelszentren zu schleusen, fängt man schlauerweise in Asien an. Dort fehlt die europäische Konkurrenz, vor allem die Hansemitglieder sind zu Beginn sehr nervend. Außerdem haben vom Start weg Indien und China zusammen Handelswaren im Wert von über 2.000 Dukaten. Mit dem Geld, was man aus Asien heimholt, erhöht man die Forschung enorm. Man forscht natürlich darauf, primär die drei nationalen Ideen möglichst schnell zu bekommen und die Handelseffiziens möglichst schnell zu verbessern. Höhere Handelseffizienz = mehr Geld aus dem Handel und höhere Wahrscheinlichkeit, nicht aus einem Handelszentrum verdrängt zu werden. Ist man dann stark genug, erobert man nach und nach die europäischen Handelszentren.
Soviel zu den Grundvoraussetzungen.:D
Jetzt zu den Neuerungen des AddOns:
Um ein Handelszentrum zu gründen, bedarf es drei Anforderungen:
1. Man muss 500 Dukaten haben (das ist noch am einfachsten)
2. Man kann nur dann ein neues Handelszentrum gründen, wenn die Provinz, in der man es errichten möchte, nicht über ein Handelszentrum handelt, dass einem selbst gehört. Am einfachsten kann man das an einem Beispiel erklären:
Alle spanischen Provinzen handeln über Andalusien. Somit kann man dort kein neues Handelszentrum kaufen. Dies könnte man aber schon von Beginn an als Engländer, da der englische Handel über Flandern abgewickelt wird. Und Flandern gehört Burgund, nicht England. Soweit klar? :)
Es gibt aber noch eine dritte Bedingung:
3. Man kann sich nur dann von einem Handelszentrum abspalten, wenn dieses Handelszentrum Waren im Wert von über 400 Dukaten handelt. Zurück zum Engländer: Er kann also nur dann ein Handelszentrum kaufen, wenn die Waren in Flandern mindestens 400 Dukaten in Summe ausmachen. Ansonsten geht es nicht!
Mit diesen Bedingungen hat Paradox sehr hohe Hürden gelegt. Diese muss man nun überspringen. Für die Dominanz des weltweiten Handels braucht man nämlich vor allen eins: Händler! Viele Händler! Wer pro Jahr sechs Händler bekommt, der braucht sich gar nicht erst an dieser Strategie versuchen. Das ist zu mickrig.:D
Und aus diesem Grunde ist es so wichtig, möglichst viele Handelszentren zu gründen. Denn jedes Handelszentrum bedeutet nicht nur +10 Steuern (nett, aber eher unwichtig), jedes Handelszentrum bringt einen zusätzlichen Händler pro Jahr. Deswegen sollte man später im Spiel überlegen, ob die nationale Idee der Handelsabenteuer (+1 Händler pro Jahr) als vierte Idee genommen wird. Das man sämtliche Regler sowieso auf maximale Händleranzahl maximiert, sollte klar sein.;)
So, nach so viel Theorie komme ich jetzt zum praktischen Teil. Weiter oben haben ich geschrieben, dass ich zu Beginn drei Handelszentren besaß und England und Frankreich je eins.
Dies habe ich zu meinem Vorteil ausgenutzt, vor allem der Engländer war mir da eine große Hilfe.
Muskogee mit dem Handelszentrum leigt direkt an der Küste. Der Tommie hatt es versäumt, das Land weiter nördlich oder südlich zu kolonialisieren. Also habe ich mir das Land gesichert. Auf Grund der Nähe zu Muskogee wurde der Handel über das englische Handelszentrum abgewickelt. Somit ist die zweite Bedingung erfüllt. Die 500 Dukaten waren eh kein Problem, und auch die dritte Bedingung wurde erfüllt, der Handelswert lag irgendwo um 900 Dukaten. Ich konnte mir also ein Handelszentrum kaufen. Ich habe mich dafür entscheiden, etwas weiter im Norden, in Powhatan, dieses Handelszentrum zu gründen. Dies hat einen einfachen Grund: Südlich von Muskogee liegt die nördliche Floridaprovinz namens Timucua. Nach der Gründung des Handelszentrums handelte diese Provinz auf Grund der direkten Nachbarschaft zu Muskogee weiter über diese Provinz -> noch ein Handelszentrum!:D
Der Teil Nordamerikas hat sehr viele Provinzen mit Baumwolle, Tabak, Pelzen und Tabak. Somit viele teure Handelswaren, im Endeffekt waren zwei Abspaltungen möglich:
http://img523.imageshack.us/img523/5504/a3fq4.th.jpg (http://img523.imageshack.us/my.php?image=a3fq4.jpg)
Das gleiche Spiel konnte ich bei Tidore nochmal durchziehen. Zwar nur mit einem Handelszentrum, aber immerhin. Wer jetzt allerdings auf die Idee kommt, dass man sich dann generell direkt an die Handelszentren herankolonialiseren sollte, den muss ich enttäuschen. Irgendwas muss Paradox da noch als vierte Bedingung eingebaut haben. Das atzekische Handelszentrum liegt ganz in Norden, wenn man die Nachbarprovinzen kolonialisiert, dann handeln diese leider nicht über Zacatecas. Vielleicht lags auch daran, dass in Nordamerika schon drei Handelszentren entstanden sind und es ein Maximum gibt. Wer weiß?
Auch der Kongo hat sich ein Handelszentrum gegönnt und sich von Mauritius abgespalten. Direkt neben dem Handelszentrum gibt es eine Provinz zu kolonialiseren, klappte auch nicht. Generell scheint die Reichweite der Handelszentren enorm zugenommen haben, mein Handelszentrum in Mauritius bedient auch Australien und Sibirien (bis ich in Makassar ein weiteres entstehen ließ).
Aber zurück zu den angestrebten Monopolen:
Dank dem AddOn konnte ich also aus drei Handelszentren sechs machen.
Die Ostindische Kompanie bringt einen weiteren Händler, Stabilität von drei drei weitere. Weiterhin die nationale Idee der Handelsabenteuer und die Regler (im Spanienspiel noch nicht perfekt ausbalanciert). Dazu der Basiswert von +2 und +1 für Monopole, ergibt folgenden Wert:
http://img161.imageshack.us/img161/9392/a4zi5.th.jpg (http://img161.imageshack.us/my.php?image=a4zi5.jpg)
Mit über 14 Händlern pro Jahr kann man doch schon ganz anders agieren.:D
Damit sind jetzt alle Voraussetzungen erfüllt, um die Handelszentren zu dominieren. In dem AddOn gibt es die Einstellungsmöglichkeit, die Händler automatisch loszuschicken, sobald irgendwo nicht mehr sechs spanische Händler das Monopol halten. Nur damit keine Missverständnisse aufkommen: Natürlich fliegen regelmäßig die Händler aus dem Monopol heraus. Deswegen braucht man möglichst viele Händler pro Jahr, um sofort wieder ein Monopol zu schaffen. Man kann dieses "rausfliegen" allerdings durch eine hohe Handelseffizienz zumindest abschwächen. Und die erreicht man wiederum über hohe Einnahmen. Um die Händler automatisch loszuschicken, bedarf es lediglich in der Statistik auf der Handelszentrenseite einer kleinen Einstellung. In der fünften Spalte unter "Auto Send Merchants" klickt man auf das rote Kreuz, bis ein grüner Balken erscheint. Mit dieser Einstellung verschickt das spiel für einen sofort (sofern verfügbar) einen Händler, wenn das Monopol gebrochen wurde. Das sieht dann so aus:
http://img254.imageshack.us/img254/1659/a1zi8.th.jpg (http://img254.imageshack.us/my.php?image=a1zi8.jpg)
http://img46.imageshack.us/img46/6563/a2df7.th.jpg (http://img46.imageshack.us/my.php?image=a2df7.jpg)
Oder anders dargestellt, das Einkommen:
http://img505.imageshack.us/img505/2412/a6wc6.jpg (http://imageshack.us)
Und die Auswirkungen davon (man achte auf dem Abstand zu Burgund, dem zweitfortschrittlichsten Land des Spiels):
http://img57.imageshack.us/img57/4828/a5bv2.th.jpg (http://img57.imageshack.us/my.php?image=a5bv2.jpg)
Somit entwickelt sich von ganz alleine ein Teufelskreis im positiven Sinne: Man generiert deutlich mehr Einkommen als die anderen Staaten, dies fördert die Handelseffizienz und stärkt die Position der Händler, die damit mehr Dukaten erhandeln und das Monopol länger halten können. Somit gibt es wieder mehr Geld und damit...
Und in meinem Spiel ist noch lange nicht das Maximum erreicht, noch habe ich nicht genug Händler, um dauerhaft alle Monopole zu halten. Ich brauche mehr Händler, deswegen bin ich am überlegen, in Indien oder China einzufallen, um Nachbarprovinzen der dortigen Handelszentren zu bekommen. Oder ich erobere sie direkt, es scheint keine Malus mehr für kulturfremde Handelszentren zu geben...
Ihr seht, man kann über das Handelssystem unglaubliche Mengen an Dukaten gewinnen und damit die anderen Staaten forschungstechnisch weit hinter sich lassen. Viel Spaß bein nachmachen.:)
Vielleicht postet der eine oder andere einen Erfahrungsbericht dazu, ich denke, alle Kniffe und Möglichkeiten habe ich auch noch nicht entdeckt bzw. ausgeschöpft.