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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Das Vermächtnis Tamerlans. Die Geschichte der Timuriden.



Stoertebeker
01.09.07, 16:49
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Vorbermerkungen:

Gespielt wird eine AGCEEP 1.54-GC (Eu 1.09), Sehr Schwer/Normal.

Zur Ausgangslage bei AGCEEP: sehr viel besser als in Vanilla: Nur 10 Badboys (statt 30), 10 Infla, Persien ist zu großen Teilen sunnitisch, persisch Staatskultur (ändert sich 1469). Dafür gibt es ein paar Events, die das Reich dem Erdboden gleichmachen können, wenn man nicht aufpasst. Zudem wird man nicht einfach so zum Mogulreich, sondern muss entweder die Usbeken oder Rebellen Samarkand erobern lassen. Auch gibt es in der Event-Datei von Delhi eine ganze Seite voller „independence which-Befehle“, die es uneffektiv machen, seinen Vasallen von Beginn an zu peppeln um dann 1520 möglichst fett zu erben.

Ziel des Spiels ist es, zunächst die beiden bösen Events (1446, 1469) möglichst heil (und Badboy-schonend) zu überstehen, dann zum Mogulreich und schließlich möglichst mächtig zu werden, ohne die BB-Grenze zu überschreiten.
Es sollen möglichst alle Muslime von mir oder meinen Vasallen beherrscht werden, mein Reich soll vollkommen sunnitisch sein. Außerdem darf keine asiatische Provinz zum Spielende in der Hand von Europäern sein.
Wenn ich es dann noch schaffe, trotz meiner eher behäbigen Spielweise ein paar Leser für diesen AAR zu begeistern und selber Spaß an der Sache zu behalten, hat das Spiel seinen Zweck erfüllt.

Ausnahmsweise habe ich in diesen AAR eine kleine Nebenhandlung eingestrickt: die Geschichte eines uralten Mannes und seinen Nachkommen, die teilweise eng mit dem Schicksal des imaginären Reiches verbunden ist.

Ähnlichkeiten mit real existierenden … blabla.

Kapitel 1: Schah Rukh



„... und so schuf Tamerlan ein Reich, das vom gewaltigen Indus bis an den Euphrat ragte.



"Aber Großvater", fuhr sein 10-jähriger Zuhörer dazwischen, "waren denn alle unsere Könige so grausam?"

„Nein, mein Kind. Schon Shah Rukh war aus anderem Holz geschnitzt. Zwar war auch er ein großer Krieger, doch zugleich auch ein weiser Staatsmann und Diplomat, der das Reich vor allem zusammenhalten wollte und der Expansion weniger Bedeutung zumaß. Im Gegenteil. Bereits 1419 gewährte er Kabul, Balkh und Baluchistan unter der Bedingung die Freiheit, dass sie im Kriegsfall Waffenhilfe zu leisten hätten, was den Ruf des Reiches in aller Welt doch erheblich verbesserte.


Die Öden Steppen Baluchistans:
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Doch auch wenn Rukh ein friedliebender Mann war, wusste er den Feinden des Reiches durchaus mit Waffengewalt zu begegnen: im Westen gab es damals die mächtige Stammesföderation der Kara Koyunlu, die dank der Minen Kurdistans und der Zölle Aserbaidschans sehr reich waren und diesen Reichtum dazu einsetzten, Unruhe nach Persien zu tragen. Rukh musste diesem Treiben ein Ende setzen.

Ich war als kleiner Junge selbst dabei, als unser König mit seinem Heer von Herat nach Westen aufbrach.

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Ein langer Marsch, der einige Monate dauerte. Und kaum waren wir eingetroffen und die Verstärkungen in Hamadan ausgehoben, erhoben sich im Osten die Perser sodass der Angriff verschoben werden musste. Es dauerte bis zum Sommer 1422, bis das mächtige Kriegshorn des Großkhans erscholl und Rukh an der Spitze von 6.000 Reitern den Tigris passierte nach Aserbaidschan einfiel. Dort kam es zu Scharmützeln mit einigen blutjungen Kurden, die Kara Iskandar - das war der Herrscher unseres Feindes- zum Schutze seiner Hauptstadt zurückgelassen hatte, während er mit seiner Hauptmacht nach Tabaristan gezogen war. Die spärtlichen Truppen des Feindes wurden schnell besiegt.

Rukh hatte bereits vor dem Krieg ein Bündnis mit kleinen Fürsten in Tabriz geschlossen, die nun revoltierten und zu uns überliefen. Da endlich entschloss sich Iskandar zur Umkehr und zum Entsatz seiner Residenz. In Gewaltmärschen jagte er seine Truppen über die Berge. Als sie ankamen, waren sie furchtbar erschöpft. Unser Herrscher hatte, als die Kundschafter das Nahen des Feindes ankündigten, in aller Ruhe Belagerungstruppen aus Kirkuk zur Verstärkung herbeigeordert und so traf eine Übermacht an timuridischen Reitern und Speerkämpfern unter der Führung Shah Rukhs auf einen ausgelaugten Feind, der problemlos wieder vertrieben werden konnte. Damit war die Macht der schwarzen Schafe gebrochen und Iskandar schwor wenig später den Treueeid.

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"Und dann, was passierte dann", fragte der Junge mit leuchtenden Augen, "hat Rukh mehr Feldzüge unternommen?"

„Nun, ja, das hat er. Aber zunächst trieb er die Reformierung der Verwaltung weiter. Die aber kostete Geld. Und der kleine Staatsschatz war durch den Krieg mit Iskandar vollkommen erschöpft. Nun ist es so: wenn ein Herrscher Geld braucht, kann er erstens Münzen pressen, was aber dazu führt, dass das Geld, was bereits im Umlauf ist, an Wert verliert. Oder er kann sich Geld leihen. Rukh tat beides: zunächst bat er die jüdischen Geldverleiher um einen Kredit von 400 Pfund Gold, womit zumindest in den reichen Städten die Verwaltung so gestaltet werden konnte, wie wir sie heute kennen. Von dem Geld, das die Beamten langfristig einbrachten, plus ein paar frisch gepressten Münzen wurden dann die Kredite zurückbezahlt.

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Es dauerte dennoch lange, bis das Reich schuldenfrei war: schließlich war da ja auch noch der Prinz Ulugh Beg, der großes Interesse an der Astronomie hatte und seinen Vater drängte, ein Observatorium zu bauen. Dies kostete wiederum Geld ... . Zudem mussten ja die Truppen aufgefrischt werden…:
Zwar gab es nun klare Verhältnisse im Osten und im Westen des Reiches. Auch im Süden, wo sich die Dynastie der Lodi in Delhi als zwar murrender, aber immer pünktlich seine Tribute zahlender Vasall erwies.

Doch im Norden erhob sich gegen Ende der 20er Jahre eine neue Bedrohung für das gerade stabilisierte Reich: das wilde Steppenvolk der Usbeken hatte 1428 die Oberherrschaft der Goldenen Horde abgestreift. Nun machte sich der junge Khan Abu'l Khayr, ein wilder und entschlossener Krieger, daran, die zentralasiatische Steppe unter seinem Banner zu einen. Auf dem Schlachtfeld wäre Rukh Khayr und seinen Reiterhorden unterlegen gewesen und so nutzte er alte Verbindungen mit Stammesführern, die er zu Zeiten des Barak Khan geknüpft hatte und suchte sich unter ihnen Verbündete. Auch schmiedete er ein Bündnis mit dem kleinen Reich von Khiva und als der große Usbekenkönig gegen dieses kleine Land vorging, liefen viele Tausend usbekischer Krieger zu Rukh über und schnitten ihren König vom Nachschub ab.

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Dennoch dauerte der Krieg einige Jahre, die usbekischen Horden überfielen immer wieder das persische Hochland und zwangen auch Khiva zur Aufgabe. Zudem eilten Truppen der goldenen Horde ihrem ehemaligem Vasallen zu Hilfe, empört über das Verhalten Rukhs, der in ihren Augen die Güte des alten Usbekenkhans missbraucht hatte, um ihm dessen Untertanen abspenstig zu machen. Richtig wütend wurden die Feinde, weil unser König sich den Attacken von Khayrs Hauptheer nie stellte sondern immer wieder auswich, bis dessen Truppen ermattet waren.

Erst im Herbst 1430, die Nächte in der Steppe waren schon bitterkalt, zog Rukh in die offene Feldschlacht, und tränkte mit überlegener Reiterei und der Unterstützung afghanischer Speerkämpfer den kargen Boden von Aralsk mit dem Blut der Tataren.

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Der Krieg war damit zwar entschieden, doch das unbändige Temperament des usbekischen Herrschers machte einen Friedensschluss noch 3 Jahre unmöglich. Erst 1433 verlor er seinen Siegeswillen und trat das Gebiet der alten Khiva-Khanate und weitere Teile der Steppe an uns ab, sodass seine prächige neue Residenz in Kyzilkum vom Rest des Reiches getrennt wurde. Auch die Goldene Horde musste territorialen Tribut zollen.
Nun war auch im Norden für Klarheit gesorgt worden, die Grenze war gesichert.

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Im Krieg hatten sich die Truppen aus Kabul und Balkh als sehr hilfreich erwiesen. Es schmerzte den Khan, derart auf die Waffenhilfe seiner Vasallen angewiesen zu sein und so beendete er im Laufe der 30er Jahre die kurze Zeit der Unabhängigkeit wieder.
Viel Geld floss danach in die Truhen der schwarzen Schafe, die dank der Hilfe und mit dem Segen von Shah Rukh den Irak, Daghestan und Astrakhan erobert hatten. Die Türken merkten langsam, dass sie mit Hilfe der Timuriden sehr viel besser darstanden, als sie es ohne gekonnt hätten und betrieben, angespornt durch die Kutschen von Gold, die Rukh den gierigen Fürsten sandte, die vollkommene Unterwerfung des Landes unter die Herrschaft des großzügigen Herrschers. Es gab auch eine Opposition gegen diese Bewegung, doch alsJahan Shah als deren Anführer 1438 die Macht in Aserbaidschan an sich riss, beschloss ein Großteil der Provinzfürsten und Heerführer, sich unter den Schutz Shah Rukhs zu stellen. Jahan wurde gehenkt, das Gebiet der schwarzen Schafe dem Reich der Timuriden einverleibt.

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Nun flossen die Zölle Aserbaidschans und die Einnahmen aus den Silberminen aus Kurdistan direkt nach Herat und der Bestand des Reichs schien gesichtert.
Eine Zeit des Friedens brach an. Die weißen Schafe, die in Ostanatolien weiterhin ihrer eigenen Wege gingen, führten hin und wieder Kriegszüge gegen andere kleine Staaten der Region, doch Rukh interessierte das nicht, er ließ sie gewähren, schließlich brachte fast jeder Kriegszug der Ak Koyunlu Gold ein, das in den Aufbau von Koranschulen floss. Der Handel in Aserbaidschan und Samarkand trieb erste Blüten, ...

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He Kleiner, hörst Du mir überhaupt noch zu? Bist Du eingeschlafen?“
"Ach ja, Geschichten vom Frieden langweilen die Jugend heutzutage nur“, dachte der Uralte Mann, deckte den Knaben zu und schlummerte dann langsam selbst ein, ein Lächeln auf den Lippen. Bald träumte er die Geschichte nach, die er seinem Ururenkel eben erzählt hatte: glorreiche Schlachten, der Reichtum Samarkands, das harte aber zufriedene Leben der persischen Bauern unter der Herrschaft Shah Rukhs: aus diesen Erinnerungen mischte sein Hirn einen lieblichen Traum...

Morenga
01.09.07, 18:42
Möget Ihr, werter Stoertebecker, Euer Reich zu Ruhm und Ehre führen, die Ungläubigen verschonen und die Gläubigen unterjochen! :teufel:

Stoertebeker
02.09.07, 14:48
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"Großvater! Großvater! Was ist mit Dir?"
Erschrockene Kinderaugen starrten den alten Mann an, als er wieder zu sich kam.
"Oh nichts. Nichts, ich habe nur schlecht geträumt."
"Wovon hast Du geträumt? Immerzu schriest Du: Verrat! Verrat!"

"Ach herrje. Ja. Erinnerst Du Dich an das, was ich Dir gestern erzählt habe?"
Der Junge gähnte herzhaft und rieb sich den Schlaf aus den Augen. "Irgendwas mit Frieden?"
Der Alte musste lachen. „Ja genau. Doch falls es Dich interessiert: damit war es bald vorbei."
In den Augen des Kleinen regte sich Interesse.
"Es war nämlich so: als Shah Rukh 1447 starb, übernahm Ulug Begh die Herrschaft über das riesige Reich."
"Ulugh Beg? Das war doch der mit dem Observatorium, oder?"

Der mit dem Oservatorium:
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"Ja, ganz genau. Ich sehe, Du passt auf.
Ulug war ein sehr liebenswürdiger Mensch, zu liebenswürdig zum Herrschen über ein so riesiges Reich wie dem, was sein Vater ihm hinterlassen hatte. Obwohl er sehr intelligent war, fehlte es ihm an Durchsetzungskraft gegenüber den Ansprüchen der anderen Prinzen, die sich damals am Hofe Herats aufhielten. Timur hatte nämlich viele Nachfahren hinterlassen und diese haben noch mehr timuridische Prinzen geboren. So dauerte es nach Rukhs Tod nur wenige Monate, bis einige dieser Prinzen einen Plan zur Teilung der Macht entworfen hatten.
Ulug erfuhr davon und sorgte nach dem Vorbild Shah Rukhs dafür, dass in Afghanistan der Krone treu ergebene Fürsten die Macht übernahmen. So hatte er diesen Teil des Reiches immerhin vor dem Zugriff der Verräter geschützt.

Er wähnte sich nun in einer starken Position und lud wenig später alle Prinzen zum Versöhnungsmahl in seine Residenz. Ich saß direkt neben dem König, als der blutrünstigste unter den Abkömmlingen Timurs - Abd al-Dawla - der auf der anderen Seite Ulugs saß, rief: "Ich bin der König von Khorasan" und dem König mit seinem Krummdolch die Kehle durchschnitt. Obwohl ich damals bereits den Zenit meiner körperlichen Kräfte überschritten hatte, überkam mich eine solche Wut und Trauer, dass ich in dem Folgenden Getümmel auf den Verräter losstürmte und ihm mit meinem Weinkelch den Schädel einschlug. Oh Kleiner, ich wünschte, ich könnte es rückgängig machen, vielleicht wäre es besser gewesen. So jedenfalls stürzte das Reich in tiefe Anarchie: die Hälfte des einst so mächtigen Heeres löste sich auf und zog in plündernden Horden durch das ganze Land, Garnisonen desertierten, ... . Es sollte acht lange Jahre dauern, bis das Chaos endgültig ein Ende nahm. Vielleicht wäre es besser gewesen, die Verräter gewähren zu lassen... ."

Die Augen des alten Mannes wurden klein und trüb, die ohnehin tiefen Furchen auf seiner Stirn schienen nun unergründlich.

"Nein Opa, Du hast richtig gehandelt", warf der Junge ein und machte ein entschlossenes Gesicht: wer den König ermordet, der hat nichts als den Tod verdient. Wenn jemand heute Babur töten würde, dann würde ich nicht eher ruhen, bis ich den Mörder gefasst und erschlagen hätte, genau so wie Du es getan hast."
Die Züge des Alten entspannten sich wieder, zärtlich blickte er auf den kleinen Jungen, der ihn ernst und ohne einen Hauch von Unsicherheit anblickte.

Er hätte es nicht erzählen sollen, doch die Macht der Erinnerung hatte ihn für einen Moment überwältigt. Ob er wollte oder nicht, von nun an war ihm die Bewunderung des Kleinen gewiss und das ausgerechnet für diese Bluttat, die ihn in seinen Träumen immer wieder heimsuchte. Er beeilte sich, seine frisch hinzugewonnene Autorität in Aufmerksamkeit für den weiteren Verlauf der Geschichte umzumünzen und fuhr in gewohntem Ton fort:

"Sei's wie's sei, in Khorasan übernahm ein anderer Fürst namens Mahmud die Macht, in Fars sicherte sich der größenwahnsinnigste Prinz von allen, Mohammed, die Herrschaft und erklärte in vollkommener Überschätzung seiner Kräfte dem Herrscher des Restreiches den Krieg. Obwohl das Reich zu dieser Zeit unter der Willkürherrschaft von Abd al-Latîf und Abd Allâh Mîrzâ litt, gelang den verbliebenen loyalen Truppen mit Leichtigkeit, Mohamed in den Wüsten von Lut vernichtend zu besiegen und zu töten. Einen großen Teil seines Herrschaftsgebiets konnten sich die Verräter aus Khorasan sichern, Mohameds schwachsinnger Nachfolger auf dem Thron von Fars leistete den Treueeid.

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Die Zeit der Anarchie fand erst langsam zu einem Ende, nachdem Abu Said, der fähigste unter den potentiellen Thronanwärtern, endlich die Macht an sich riss. Im Kampf gegen die marodierenden Rebellen zeigte er Mut und Verstand, die einfachen Soldaten sahen zu ihm auf. Auch verstand er es, die innere Schwäche Khorasans zu seinem Vorteil zu nutzen: als die Herrschaft Mahmuds mal wieder durch rivalisierende Prinzen geschwächt war, zog unser König an der Spitze von 20.000 Reitern nach Herat, eroberte die Stadt und ließ alle Herrschaftshungrigen dort enthaupten.

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Bereitwillig schlossen sich die Khorasani ihm nun an.. Und auch in Fars hatten die Menschen bald genug von ihrem schwachsinnigen Herrscher, sodass nach gut 12 Jahren des Bürgerkriegs das Reich wieder in seinen alten Grenzen bestand.

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Der König übte sich nun in Fortführung der Politik Shah Rukhs und machte sich an den inneren Wiederaufbau des Reiches. Nur einen Krieg führte Abu Said während seiner Herrschaft noch, einen kleinen Feldzug an der Seite der kriegerischen Ak Koyunlu gegen Georgien, der den Staatsschatz etwas aufbesserte. Der Rest seiner Herrschaft war gekennzeichnet durch eine lange Zeit des Friedens.

Qianlong
02.09.07, 16:18
Weiter so, ganz klasse.:)

Stoertebeker
02.09.07, 16:20
Danke für die Aufmunterungen.

Ein paar Bemerkungen zum Gameplay bis dahin:

1429 gibt es einen gescripteten Krieg der Usbeken gegen Khiva, den ich ausgenutzt habe. Ganz wichtig war auch, die Quara Koyunlu bis Mitte der vierziger Jahre zu schlucken, die hätten sonst nämlich fast ganz Persien von mir bekommen.


Dann hat man, nach dem Tod von Ulug Beg die Wahl, entweder Fars und Khorasan zu entlassen (die einem beide den Krieg erkären) oder aber nur Fars und dafür 8 Jahre lang enorm hohes Revoltenrisiko. Ich nahm das zweite, entließ dann Khorasan freiwillig als Vasall und nahm sie mit in den Krieg gegen Fars. So konnte ich am besten von dem "Abu Said reunites-Event" profitieren, das einen Khorasan nach der Eroberung Herats erben lässt.
Sehr langwierig war es, Khorasan dazu zu bringen, sich Fars' Provinzen zu krallen, da ihre Truppen sich immer wieder in meinen Rebellenprovinzen stapelten. Außerdem habe ich in einem Testlauf feststellen müssen, dass die Khorasani keinen befriedigenden Seperatfrieden mit Fars schließen würden, sodass ich ihnen nur ein paar arme Provinzen zuschustern konnte, um auch noch die Vasallisierung hinzubekommen, die absolut überlebensnotwendig ist.

Denn eines musste ich leider feststellen: Provinzen, die per "secede" erworben werden, kosten BB, Provinzen per Secede abzugeben, bringt aber keine Reduktion.

Stoertebeker
10.09.07, 13:10
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„Saîd war bereits bei seiner Machtübernahme ein Mann im besten Alter, 1469 starb er und unser Reich verfiel wieder dem Chaos. Ahmad dem Wahnsinnigen gelang es, sich den Thron zu sichern, doch der Preis, den er für seine Macht zahlte, war hoch: Yadigar Muhammad sicherte sich Khorasan, das sich nun vom kaspischen Meer bis nach Afghanistan erstreckte, das fruchtbare Ferghana-Tal wurde danach von Umar Shaik beherrscht und auch Balkh erlangte wieder seine Unabhängigkeit.
Immerhin schaffte es Ahmad gleich zu Beginn seiner Herrschaft einen erfolgreichen Krieg gegen Khorasan zu führen, das 1472 eine Provinz abtreten und den Vasalleneid schwören musste.

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Den Stammesführern von Afghanistan wurde die Autonomie wieder entzogen:

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Danach wurde seine Außenpolitik mehr und mehr ziellos: mal suchte er die Nähe zu den Lodi in Delhi oder sandte reiche Geschenke nach Balkh, nicht merkend, dass dessen Fürsten längst eigene Wege gingen und sich mit Umar Shaik verbündet hatten. Immerhin gelang es ihm dank seiner Berater, Khorasan wieder ins Reich einzugliedern.

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Das war aber auch das einzig gute, was dieser König zustande brachte. Zum Glück verbrachte er nicht viel Zeit mit den Regierungsgeschäften und kam nicht auf den Gedanken, große Kriege zu führen (mal abgesehen von einem Feldzug in Indien, der ergebnislos endete). So konnte das Land einen wirtschaftlichen Aufschwung nehmen: der Wert des Geldes nahm mit dem zunehmendem Angebot an Waren wieder zu, der Handel florierte und das Heer wurde modernisiert.

Aber natürlich konnte dies unter einem wahnsinnigen Herrscher nicht ewig so weitergehen. So kam es, dass, als einige Gelehrte den König für seine ausschweifende Lebensart verurteilten, dieser (es muss wohl 1487 gewesen sein) kurzerhand beschloss, alle gläubigen Sunniten zu verfolgen!

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Du kannst Dir nicht vorstellen, wie es damals zuging. Es ging drunter und drüber, nur Bürokratie und Heer arbeiteten noch normal. Viele Jahre wüteten Aufstände in allen Teilen des Landes, bis die Revolte letztlich Samarkand erreichte. Der König wurde von einer wütenden Menge gelyncht."

Qianlong
10.09.07, 13:22
Nur weiter, immer wieder ein Genuss.:)

Stoertebeker
19.09.07, 15:39
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Im folgenden Machtgerangel setzten sich schließlich die Prinzen von Kabul durch, die das Reich nun von Afghanistan aus führten.
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Das Reich von Kabul


Shaibani, der Khan der Usbeken hatte nämlich die Unruhe genutzt, um sich Samarkand, Bukhara und Uzbek zu sichern. Immerhin zeigten die ansonsten eher schwachen Prinzen hierbei Stärke und so wurde in einem langen Krieg wurde Usbeken das eben verlorene Gebiet wieder abgerungen und Shaibani gefangen genommen.
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Kleine Screenies statt vieler Worte

Außerdem mussten die Sibirer im hohen Norden den Vasalleneid schwören.

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Tja und dann, Kind, dann kam Babur an die Macht.“


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Babur


Der Mann lächelte und die Augen des Jungen begannen zu leuchten.
„Großvater, wenn ich groß bin, möchte ich auch so sein wie Babur!“
„Ja Babur ist tatsächlich ein großer Mann. Unter all den Herrschern, die ich sah, und ich sah viele, wie Du weißt, ist er der gescheiteste, mutigste und energischste. Er ist ein Genie in allem war er tut und trotz seiner Jugend bereits weise.“
„Ich will ihm dienen“, entfuhr es dem Kleinen. „Ich will ihm das sein, was Du Shah Rukh, Ulugh Beg, Abu Said und all den anderen gewesen bist.“
„Du bist zu jung!“ entgegnete der Alte barsch. „Weißt Du überhaupt, in was für eine Gefahr Du Dich begibst, wenn Du die Nähe der Mächtigen suchst? Babur ist ein guter Mensch, ja. Aber er hat so viele Neider und es gibt so viel Niedertracht unter den Mächtigen unseres Landes, dass seine Nähe zu suchen ein unkalkulierbares Risiko bedeutet. Hast Du mir in den letzten Stunden überhaupt zugehört? Hast Du vergessen, dass Dein Vater und Dein Großvater genau so umgekommen sind? Auf der Suche nach Ruhm und Ehre auf dem Schlachtfeld? Unser Land ist so groß, so reich und so mächtig: es bietet für einen Jungen aus gutem Hause so viele Möglichkeiten ein friedliches und behagliches Dasein zu führen. …
Solange ich für Dich verantwortlich bin, wirst Du weiterhin zu Ibrahim gehen und von ihm die Geschäfte einer Bank zu führen lernen. In 6 Jahren kannst Du dann selbst entscheiden.
So, und nun geh’ und mach’ Deine Aufgaben. Ich bin müde und inzwischen so alt, dass ich zu jeder Zeit Schlaf verdient habe. Weck’ mich, wenn das Essen zubereitet ist.“
„Ja, Großvater“, erwiderte der Junge kleinlaut und verließ die Kammer des alten Mannes, der bald darauf beruhigt einschlief und nicht mehr aufwachen sollte.

So verstarb der Greis im Jahre 1505 im Alter von 95 Jahren und hinterließ der Welt seinen Ur-Ur-Enkel Ismail, der in den folgenden Jahren unter der Obhut des mächtigen Bankkaufmanns Ibrahim zu einem gescheiten jungen Mann heranwuchs.

In seinem täglichen Leben, das sich vor allem in der Bank seines Ziehvaters abspielte, drängten sich bald immer seltener die Gedanken an ein abenteuerliches Leben an der Seite des großen Babur.
Wenige Jahre später, Ismail war gerade 16 Jahre alt geworden, änderte sich dies mit einem Schlag. Babur kam von einem Feldzug gegen Abchasien zurück nach Samarkand, wo er von einer jubelnden Menge empfangen wurde. Einmal mehr hatte er einen überwältigenden Sieg errungen, viele hundert Pfund Gold hatte das reiche kleine Land für den Frieden bezahlen müssen.

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Mitten in der jubelnden Menge stand der Jüngling nun und betrachtete mit weit aufgerissenen Augen Babur: Selbst noch keine 30 Jahre alt, saß er aufrecht im Sattel seines schwarzen Hengstes und blickte lächelnd in die Menge. Hinter ihm seine treu ergebene Reiterei –Männer mit zotteligen Bärten und starren Blicken, deren Züge aber sofort erweichten, wenn Babur sich ihnen mal zuwandte oder ihnen auf die Schulter klopfte. Der Zug war gerade an Ismail vorbeigezogen, als Babur stoppte und die Hand erhob. Sofort trat eine respektvolle Stille an die Stelle des Jubels:
„Leute“, rief der König lächelnd, „das war ein Krieg gegen die Abchasen! Ihn zu gewinnen war ein Kinderspiel. Hebt euch noch Kraft zum Jubeln auf, denn ich werde euch die Reichtümer Indiens zu Füßen legen!“
Dann gab er seinem Pferd die Sporen und ritt in vollem Galopp durch die Gasse im wieder aufbrausenden Jubel. Seine Reiterei folgte ihm in wildem Geschrei und mit gezückten Säbeln.
Ismail war verzaubert. Da war er wieder, dieser unbändige Wunsch, diesem wunderbaren König zu dienen. Er war sich seiner Sache sicher und machte sich noch am selben Tag auf zum Lager der Truppen, wo ein gutmütiger Offizier ihn als einfachen Reiter im Gefolge Baburs einteilte.
Statt des erhofften Schlachtenruhms bekam Ismail zunächst die Härte der Ausbilder zu spüren. Dafür gewannen seine schmalen Schultern an Statur und inzwischen konnte er selbst im Schlaf freihändig reiten und dabei mit seinem Krummsäbel auf Strohpuppen eindreschen. Babur verbrachte derweil viel Zeit in Usbekistan, wo er versuchte, deren Clanführer zur Revolte gegen den schwachen Usbekenherrscher und zum Anschluss an sein Reich zu überreden. Er sprach von den Reichtümern Indiens, die auf die warten würden, die sich ihm anschlossen und verteilte als Vorgeschmack darauf Kutschenweise Gold. Im Januar 1512 schließlich schlossen sich die usbekischen Stämme dem Reich Baburs an.

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Bis Dieser aber sein Wort hielt und nach Indien marschierte, dauerte es noch einmal zwei Jahre. Die Dynastie der Lodi in Delhi war inwzischen in arge Bedrägnis geraten, die Hindureiche von Orissa und Viajanagar hatten einen Großteil Indiens erobert. Entsprechend gering waren inzwischen die Tribute, die jährlich nach Kabul flossen. Als dann Rebellen mehrere Provinzen besetzt hatten und das ehemals mächtige Sultanat vollkommen zu zerbrechen drohte, entschloss sich der König zum Schlag gegen den Vasallen.

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Kein Wunder, dass es mit den Lodi bergab ging, bei solchen Beratern...


Für Ismail ging ein Traum in Erfüllung, als er im Gefolge des Königs den Indus überquerte. Rasch wurde Thar passiert, um Platz zu machen für nachrückende Belagerungstruppen, die mit den ersten Kanonen des fernen Orients ausgerüstet waren.
In Bikaner nahmen Sturmtruppen die von Rebellen kontrollierten Festungen. In Chandirgar geschah das Gleiche. Nun wurden die mächtigen Mauern Delhis angegangen, nachdem ein letztes Aufgebot der Lodi vor der Stadt aufgerieben worden war: durch die Ansprache ihres Herrschers angetrieben, stürmte die Infanterie Baburs die Mauern der Stadt und das kümmerliche Reich von Delhi wurde umstandslos annektiert.

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Babur beschloss nach der Eroberung der nordindischen Metropole, diese zu seiner neuen Hauptstadt und zum Zentrum weiterer Eroberungen in Indien zu machen. Das erzeugte natürlich einige Unruhe im Reiche, vor allem in Afghanistan, das um seine junge Rolle als Zentrum des Reiches kämpfte. Babur machte mit den Rebellen kurzen Prozess, musste er sich doch ohnehin aus dem fernen Osten in den noch ferneren Norden begeben, wo die Goldene Horde, inzwischen Vasall Baburs, durch den aufstrebenden Großfürsten von Moskau in arge Bedrägnis geriet.
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Vor seiner Abreise erklärte er es aber noch zu seinem Ziel, dass alle Inder unter seiner Herrschaft sich zum wahren Glauben bekehren sollten. Er selbst nahm den Titel eines Moguln an, womit er die Traditionen der indischen Muslime würdigte. In Delhi wurde der Islam, nun, da sie vorbildlich vom großen Babur vorgelebt wurde, schnell zur vorherrschenden Religion.

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Man beachte die Machfülle Orissas: sehr schön, spart Badboys!

Stoertebeker
19.09.07, 15:53
Eine Frage an die mitlesende Regentschaft: passen die Screenies auf Euren Bildschirm oder wird gewünscht, sie künftig etwas zu verkleinern?

Preussenhusar
19.09.07, 16:03
Ich kann sie gut sehen :top:

PH

Montesquieu
19.09.07, 16:54
Ich kann sie gut sehen :top:

PH

Jup, man sieht sie gut! Man will aber auch neue sehen! Hopp, hopp, schreiben! :D

Qianlong
19.09.07, 16:57
Wunderbar, nur weiter.:)

Kurfürst Moritz
19.09.07, 20:23
Die Bilchen sind sehr gut les- und beschaubar.
Das ist einfach ein großartiger AAR! Bitte macht weiter so!


Viel Kriegsglück :fecht: gegen Orissa wünscht euch euer
Kurfürst Moritz

Stoertebeker
23.09.07, 19:57
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Als Babur endlich in Astrakhan eintraf war der Krieg der Goldenen Horde gegen die Russen aber bereits verloren, Uralsk war fest in der Hand des Zaren. Der König schloss nun ein Bündnis mit den Khans, auf dass nicht noch mehr rechtgläubige Tartaren unter die Knute Iwans geraten sollten.
Für Ismail war der ritt durch das Reich eine Offenbarung gewesen: auf den Karten hatte er zwar gesehen, wie riesig das Reich war. Nun bereiste er selbst die Länder der Perser, Baluchen, Rajputanis, Sikhs, Hindus, Afghanen, Turkmenen, Mongolen, Tartaren, Araber, Türken, Kurden und Kaukasier: eine riesige Vielfalt von Völkern, jedes mit seinen eigenen Traditionen. Die einzige Gemeinsamkeit schien im rechten Glaubenzu bestehen. Doch es war mehr. Zum Einen war Babur eine Integrationsfigur: Er sprach die wichtigsten Landessprachen, Persisch und mongolisch fließend und konnte in fast jedem der hunderte Dialekte, die in seinem Reich gesprochen wurden, ein freundliches Wort an seine Untergebenen richten. So gewann er die Herzen seiner Untertanen.

Die Köpfe derselben musste Babur gar nicht mehr gewinnen: die handwerklich tüchtigen Perser und Araber waren froh, dass nach Jahrhunderten der Kriege und der Tyrannei endlich Frieden und Stabilität eingezogen waren. Wenn es denn mal Kriege gab, fanden sie fernab der Heimat statt. Die Völker der Tartaren, Afghanen und Baluchen wussten zu schätzen, dass Babur ihnen auf seinen Feldzügen reichlich Gelegenheit zu fetter Beute verschaffte. Die Expansion des Reiches verschaffte auch der mongolischen Oberschicht immer neue Posten und Pfründe. Das Riesenreich, das aus Timurs Eroberungsfeldzügen entstanden ist, war längst zu einer Zweckgemeinschaft zusammengewachsen, von der alle Seiten profitierten.


Der nächste Feldzug fand erst wieder im Mai 1522 statt: die Russen hatten abermals der goldenen Horde den Krieg erklärt. Darauf war man nun aber vorbereitet. Zudem wandte Babur eine Kriegslist an: ein kleines Regiment Reiter, angeführt durch Ismail, der inzwischen durch Tapferkeit und Gewissenhaftigkeit in den Offiziersrang aufgestiegen war, trat scheinbar panisch die Flucht aus Wolgograd an, als die Russen anmarschierten. Als diese nun siegessicher die Verfolgung aufnahmen, wurden sie von Baburs Hauptarmee in Astrakhan vollkommen vernichtet.

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Nun ging der Großmogul selbst in die Offensive, die ihn an der Spitze seiner Reiterei bis vor die Tore Moskaus brachte.

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Dies sollte sich als verhängnisvoll erweisen, denn mit Zwei Dingen hatte der geniale Feldherr nicht gerechnet: mit der Härte des russischen Winters und den Menschenmassen, die der Zar aufbieten konnte.

Als Babur seinen Truppen im Spätherbst 1523 endlich den Befehl zum Rückzug von den Mauern Moskaus gab (ein 70.000 Mann starkes, russisches Heer war im Anmarsch), betraute er Ismail mit der Aufgabe, mit einer kleinen Abteilung den Abzug zu sichern. In einem dichten Schneetreiben verlor er dann den Kontakt zu seinen Männern. Ausgezehrt und dem Wahnsinn nahe, kämpfte er sich tagelang durch den teilweise meterhohen Schnee in der südrussischen Steppe, bis er erschöpft zusammengebrach. Das Schicksal wollte es, dass eine Tartarenfamilie auf der Flucht vor den anrückenden Truppen des Zaren, ihn im Schnee liegen sah. Sie erkannte den Halberfrorenen als Soldaten Baburs und schaffte ihn mit vereinten Kräften in einen sicheren Unterschlupf.

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Mit Hilfe traditioneller Medizin und der sorgsamen Pflege durch Nelja, die älteste Tochter der Familie gelang es, Ismails Lebensgeister zurück zu rufen. Es dauerte noch bis zum Frühjahr des Jahres 1524, bis der Patient wieder in der Lage war, sich ohne Hilfe fortzubewegen. Bis dahin hatte er aber auch festgestellt, dass er in gewisser Weise gar nicht mehr allzu selbstständig sein wollte: Als er das erste Mal die Augen aufgetan hatte und Nelja verzückt aufgeschrieen hatte, war ihm klargeworden, was ihm in seinem abenteuerlichem Leben als Soldat gefehlt hatte: die zärtliche Liebe einer guten Frau. Wie viele seiner Kameraden hatte er zwar immer die Freiheit genossen, sich im Tross des Heeres oder in Städten nahe der Feldlager zu amüsieren. Bisher war ihm aber noch nie der Gedanke kommen, dass Frauen etwas anderes sein könnten, als Bettgefährtinnen für eine Nacht.

Nelja hätte er damals nie angerührt: sie hatte breite Schultern und ein ebenso breites Becken, ihr Gesicht war zwar hübsch, aber die Augen selbst für asiatische Maßstäbe sehr schmal. Zusammen mit den hohen Wangenknochen, die einen slawischen Einschlag verrieten, gab sie eher ein herbes als ein typisch weibliches Erscheinungsbild ab. Doch je öfter er sie betrachtete, desto mehr gefiel sie ihm. Das Mädchen strahlte eine unaffektierte Schönheit aus. Sie lachte viel, ihre Augen sprühten vor Lebensfreude und ihr Wesen schien ihm von Grund auf gutmütig und herzlich.

Die junge Tatarin von Anfang an angetan gewesen, von dem schönen jungen Mann. Seine markanten Züge, seine Art, selbst im fiebrigen Delirium zufrieden zu Grunzen wenn sie ihm neue heiße Tücher auf den Körper legte. Vor allem aber liebte sie es, wenn er von den fernen Ländern sprach, die er im Laufe der Jahre kennengelernt hatte. Immer und immer wieder musste Ismail auf Geheiß Neljas von den Reichtümern Indiens berichten, davon, wie sich die Frauen dort kleideten und parfümierten, von den Reisfeldern, die das ganze Jahr über bestellt werden konnten.

„Weißt Du was, Ismail“, sagte sie einmal lachend, als er ihr versonnen lächelnd von den monumentalen Bauten Delhis erzählte: „ich glaube, da versucht jemand, mir einen riesengroßen sibirischen Bären aufzubinden.“ Ismail grinste verschmitzt. „Wenn Du mir nicht glaubst, dann begleite mich doch einfach und ich zeig’s Dir.“ Neljas Lachen verstummte, als der Soldat ihr plötzlich tief in die Augen sah: „Das ist mein Ernst, Nelja. Ich möchte, dass Du mit mir kommst. Du sollst die Mutter meiner Kinder werden. Wir werden zusammen in Delhi leben. Du bist jung, Du kannst Hindi lernen. Die Inder sind ein aufgeschlossenes Volk, Du wirst Dich dort sehr wohl fühlen. Ich werde mein Soldatenleben aufgeben und dafür sorgen, dass viele kleine Tataren Dir Dein Leben versüßen.“ Er lächelte wieder und nahm ihre Hand, während sie errötete. „Ich,… ich muss meinen Vater um Erlaubnis bitten und …“ sie zögerte. Ismail beruhigte sie „Überlass das mir, Süße. Dein Vater mag mich, er ist ein kluger Mann. Er weiß, dass es auch außerhalb der Steppe ein Leben gibt. Wenn Du meine Frau sein willst, dann wird es so geschehen.“ Nelja nickte versonnen.

So kam es, dass Nelja und Ismail sich im Sommer 1524 im Kreise ihres Clans vermählten und bald darauf gen Südosten aufbrachen.

In Astrakhan bat Ismail um eine Audienz bei Babur: dieser war hocherfreut, dass sein fähiger Offizier noch am Leben war.
„Ihr lebt! Ich hatte mir schon Vorwürfe gemacht, meinen fähigsten jungen Offizier auf ein Himmelfahrtskommando geschickt zu haben, aber Ihr lebt! Wie ist es Euch ergangen, seit wir uns vor Moskau trennten?“ Ismail schilderte seine Geschichte und auch die sein Vorhaben, sesshaft zu werden. „Es betrübt mich, einen meiner besten Kavallerieoffiziere zu verlieren. Aber Ihr habt mir jahrelang treu gedient, habt Euch aus eigener Kraft vom einfachen Soldaten hochgearbeitet, ich will Euch euren Wunsch erfüllen und Euch aus dem Heeresdienst entlassen. Aber, junger Mann, kam mir nicht mal zu Ohren, Ihr wäret im Umgang mit Zahlen ausgebildet?“ „Ich habe eine Lehre in der Bank des Herren Ibrahim in Samarkand gemacht, mein König“, erwiderte Ismail verdutzt.

„Ausgezeichnet. Hört: ich habe meine Lehren aus dem letzten Feldzug gezogen: es darf nicht noch einmal vorkommen, dass meine Männer bei den Belagerungen sterben wie die Fliegen, weil der Nachschub ausbleibt. Ich habe mich deshalb entschlossen, einen Stab einzurichten, der meine Feldzüge besser plant. Dies wollte ich schon lange tun, doch es mangelt brauchbaren Männern: die altgedienten Offiziere sind zumeist Analphabeten ohne jedes Verständnis für Mathematik, die „Studierten“ aus Samarkand sind verweichlichte Karrieristen ohne Verständnis für die besonderen Probleme der Kriegsführung. Ihr aber scheint mir die Ideale Mischung zu sein. Deshalb möchte ich, dass Ihr die Leitung des Stabs übernehmt.“

Ismail blieb die Luft weg: er hatte mit Enttäuschung gerechnet, damit, sich wieder einen Posten in der Bank seines alten Ziehvaters suchen zu müssen. Dieses Angebot Baburs übertraf seine kühnsten Hoffnungen und so erwiderte er dankbar: „Ich werde mein Bestes geben, mein König.“. Babur nickte zufrieden und setzte seinem frischgebackenen Stabsoffizier sogleich die Details des geplanten Feldzuges auseinander.

„Ich habe im letzten Winter viele Männer an die unerbittliche Kälte verloren. Durch den erzwungenen Rückzug konnte Iwan verlorenes Land zurückerobern und neue Truppen rekrutieren. Es war ein Fehler von mir, mich so tief in sein verfluchtes Land locken zu lassen. Das wird mir nicht noch einmal passieren. Aber seht her:“ Babur öffnete eine Truhe und holte eine gut eineinhalb Meter lange Keule aus Holz und Eisen hervor. „Das, mein Sohn, ist eine Arkebuse. Die Türken benutzen sie schon seit langem. Sie funktioniert wie eine kleine Kanone. Zwar kann man nur sehr ungenau damit zielen, doch es sollte reichen, um dem Russen einen gehörigen Schrecken einzujagen. Alle Infanterieregimenter werden bis zum Sommer über eine Abteilung Schützen verfügen. Ich hoffe, den Krieg so schnell beenden zu können.“„Ich hoffe es auch, mein König“, sagte Ismail und dachte an Neljas Familie, die auf der Flucht vor den Russen viel Vieh hatte zurücklassen müssen.

Tatsächlich gelang es den mogulschen Truppen, dank eines gut koordinierten Vormarsches und der neuen Waffen, im Laufe des Jahres ohne nennenswerte Verluste bis nach Moskau vorzudringen. Noch vor Wintereinbruch wurde der Zar dazu zu zwingen, Kazan in die Unabhängkeit zu entlassen und Uralsk an das sibirische Khanat abzutreten.

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Stoertebeker
28.09.07, 00:41
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Nach der Beendigung des Feldzuges machten sich Ismail und Nelja auf den Weg nach Delhi, wo auf den Stabschef neue, geheime Aufgaben warteten. Seine Frau weinte zunächst viel, hatte sie doch alles Bekannte hinter sich gelassen. Mit der Zeit wich aber Ihre Traurigkeit dem Erstaunen, dass Ismail mitnichten geflunkert hatte, wenn er von den Reichtümern des Mogulreiches erzählt hatte und der Neugier, was da noch kommen möge.

Für Ismail begann eine segensreiche Zeit. Tatsächlich machte er sein Versprechen gegenüber Nelja wahr und wurde innerhalb von 5 Jahren der Vater von 4 Mädchen. Während Babur die Huldigungen der Goldenen Horde und der Chagatai-Khanate entgegennahm und die Nordgrenze des Reiches sicherte, war Ismail mit der Vorbereitung eines Feldzuges gegen Orissa beschäftigt. Tatsächlich hing der schnelle Erfolg dieses Unternehmens sehr von ihm ab, denn das Heer des ostindischen Reiches war weder besonders groß, noch verfügte es über eine moderne Ausrüstung. Allerdings hatte es überall große Festungen errichtet, die nur schwer zu erstürmen sein würden. Und bis die schwerfällige Artillerie des Moguls in die östlichsten Zipfel des Reiches vorgedrungen sein würden, konnte es Monate dauern, in denen der Gegner keine Zeit zur Sammlung erhalten sollte. Täglich nahm Ismail die Berichte von Spionen entgegen, kalkulierte Marschrouten und Truppenstärken.

Im Sommer 1529 war es dann soweit:

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Lokale Hinduführer hatten durchblicken lassen, dass ihnen die Herrschaft Baburs lieber war, als die der Könige von Orissa. Also sammelte Babur eine riesige Armee und marschierte gen Osten. Binnen eines Jahres waren sämtliche Festungen des Reiches erobert, Ismails Planungen voll aufgegangen. Kein Soldat hatte während des Feldzuges unter mangelnder Versorgung zu leiden. Das Hauptheer des Gegners wurde in den nördlichen Ebenen ohne große Verluste von mongolischer Kavallerie niedergeritten, während kleine Abteilungen blitzartig in alle Teile des feindlichen Landes vordrangen und so die Rekrutierung von Nachschub verhinderten.

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Ismails Freude kannte keine Grenzen, als Babur, inzwischen gezeichnet von seinem abenteuerlichem Leben, ihn mit Lob für seine Arbeit überschüttete und ihm am Tag des Verkündung des Friedens, in dem Orissa Hindustan an das Reich abtreten musste (und den Durchmarsch mogulscher Truppen zu dulden gezwungen wurde: ein Zugeständnis von Babur an Ismail, der auf die Vorteile dieser Regelung im Falle künftiger Feldzüge verwies), auch noch ein kleiner Sohn geboren wurde.

So durfte es weitergehen. Es kam jedoch anders: Babur, der sich zum Ziel gesteckt hatte, die Bewohner des hinzugewonnenen Landes möglichst bald die Segnungen des Islam spüren zu lassen, verstarb Ende 1530 und wurde von seinem Sohn Humayun beerbt.
a56: alle Konvertierungen sollten erfolgreich sein.


Zwar war auch der kein schlechter Herrscher, doch das Genie des Vaters besaß er nicht. Auch erregte die Tatsache, dass er in seinem Gebaren eher einem indischen Sultan als einem Mann der Steppen entsprach, den Unmut der alten afghanischen Elite, die im Mai 1531 einen Aufstand in Nordindien anzettelten. Das Heer zeigte sich aber loyal und so dauerte es nur wenige Wochen, die Rebellion niederzuschlagen.
Die Rebellion zeigte aber auch, dass das Heer beschäftigt werden musste. Humayun ersann einen Plan, Litauen und anzugreifen, um die Tataren in Krementjug und Lugansk, die unter deren Herrschaft litten, zu befreien. Für diesen Feldzug verzichtete er auf die Dienste Ismails, der in Indien mit dem Ausbau der Befestigungsanlagen betraut wurde. Das führte dazu, dass der König zwar eine Reihe von Schlachten für sich entscheiden konnte, der Vorstoß aber sehr langsam vonstatten ging.
Immerhin wurden die Provinzen von Krementjug und Lugansk im Frieden den Sibirern, bzw. der Goldenen Horde zugesprochen.

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Die Folgenden Jahre verliefen für das Mogulreich und Ismail friedlich und relativ ereignislos. Unzufriedene Bauern revoltierten, der Handel wurde ausgedehnt, das Reich nach Innen und Außen konsolidiert (unter anderem durch die Annexion der Goldenen Horde). Ismail warnte den König beständig vor der Gefahr, die von den Osmanen ausging, die sich im Westen ein riesiges Reich erobert hatten, das von Westafrika bis nach Arabien und von der Krim bis nach Nubien erstreckte.
Humayun aber ignorierte diese Warnungen und entzog Ismail die Verantwortung für den Geheimdienst. „Mein Reich,“, so sprach er, ist so mächtig und groß, niemand wird es wagen, mich anzugreifen. Kein Osmane, kein Russe. Ich wähle, mit wem ich Krieg führe!“



Dies sollte eine Fehleinschätzung mit verhängnisvollen Folgen sein.

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Die markierten Truppen waren alles, was in den ersten Kriegsmonaten zur Verteidigung der Westgrenze bereitstehen würde


Im Sommer 1545 erklärte Suleyman der Prächtige den Krieg. Humayun traf dies vollkommen unvorbereitet. Hastig wurden im Westen des Reiches, wo ganze 10.000 Mann bereitstanden, neue Truppen ausgehoben. Doch nicht nur die zahlenmäßige Unterlegenheit war frappierend, auch die Tatsache, dass die Osmanen bereits mit den durchschlagskräftigen Musketen kämpften, während die mogulsche Infanterie noch immer nur mit Arkebusen bewaffnet war. Bevor die persischen Schützen überhaupt in Schussreichweite kamen, waren ihre Reihen durch das feindliche Feuer bereits stark dezimiert, auch die Kavallerie konnte so nicht ihre gewohnte Feuerkraft entfalten.

Zum ersten Mal seit dem Bestehen, sah sich das Reich des Timuriden einem weit überlegenen Gegner gegenüber. Die Türken nahmen Bagdad und die reichen kurdischen Goldminen praktisch ohne Gegenwehr ein, die Entlastungsangriffe des Moguln wurden blutig zurückgeschlagen. Ein kleines osmanisches Heer drang sogar bis nach Zentralasien vor und nahm die schwach befestigten Provinzen am kaspischen Meer ein, bedrohten Bukhara und Samarkand.

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Impressionen einer drohenden Niederlage


Zu allem Überfluss erklärte auch noch Russland im Herbst 1547 den Krieg.
Nun hatte Humayun ein Einsehen und bat Ismail darum, ihm zur Seite zu stehen. Jener war zwar enttäuscht gewesen, als der selbstherrliche König ihn seiner Kompetenzen enthoben hatte, doch nun ging es nicht um persönliche Eitelkeiten, sondern um die Zukunft des Reiches. Seine Kinder und Enkel sollten nicht in einem Reich aufwachsen, das mit der ständigen Bedrohung durch einen übermächtigen Gegner leben musste.
Der Feind musste besiegt werden. Und zwar möglichst schnell und möglichst umfassend.

Umgehend begab sich Ismail in den Westen. In Isfahan Tabaristan schlug er sein Hauptquartier auf.
Langsam entwickelte er aufgrund der eingehenden Berichte von Truppenführern und Spionen folgende Strategie:
Zunächst musste die Bedrohung im Herzen des Reiches ausgeschaltet werden: in Samarkand und Bukhara sollten große Kavalleriearmeen ausgehoben werden, um das bewegliche türkische Expeditionsheer endgültig zu besiegen. Im folgenden Frühjahr würden diese Einheiten dann gegen Russland vorgehen.

Der Erfolg an der Westfront hing von mehreren Faktoren ab: zum Einen, musste der Nachschub, den des Sultans Truppen ständig aus Ägypten erhielt, zum Erliegen gebracht werden. Zum Anderen galt es, eine neue Taktik für die Truppen zu entwickeln. Die Arkebusen hatten sich als vollkommen unzureichendes Mittel erwiesen, also sollte vermehrt Artillerie im Verbund mit Kavallerie eingesetzt werden, um der überlegenen türkischen Bewaffnung zu begegnen. Ismail wies die Truppenführer außerdem an, sich zunächst nur mit relativ kleinen Infanterieverbänden zum Kampf zu stellen, gegnerisches Feuer zu provozieren um in der Phase, wo der Gegner nachlud, ihn mit überlegener Kavallerie niederzureiten.

Die Maßnahmen stellten den Schlüssel zum Sieg dar: das osmanische Expeditionsheer wurde endlich vernichtet, das türkische Hauptheer in Jordanien ebenso, womit der Nachschub aus Ägypten ausblieb. An der Nordfront gelang es, den großen russischen General Peter Shuiski nach einem entbehrungsreichen Winter in Wolgograd gefangen zu nehmen.

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Impressionen der von Ismail herbeigeführten Wende


Nun ging das Mogulreich in die Offensive: nach und nach konnten die levantinischen Provinzen der Türken erobert werden. Das Reich stöhnte zwar unter der Belastung des Krieges, doch Ismail und Humayun wussten, dass, wenn man mehr als einen Pyrrhussieg erringen wollte, der Frieden mehr als nur ein paar Dukaten für die königliche Schatzkammer bringen musste. Damaskus sollte dem Reich angegliedert werden.

Suleyman jedoch war nicht bereit, seine reichste Provinz im Nahen Osten abzutreten, bis Humayun 1450 mit einem großen Heer vor den Mauern Istanbuls auftauchte und ein hastig aufgebrachtes Entsatzheer vernichtete.
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Der Sieg

Wenig später sahen auch die Russen die Sinnlosigkeit ihrer Bemühungen ein, die südrussische Steppe zu erobern und leisteten symbolische Entschädigungszahlunge. Humayun hatte zwar ursprünglich den Vasalleneid des Zaren entgegennehmen wollen, doch Ismail konnte ihn überzeugen, dass das Land nun in erster Linie Eines brauchte: Frieden.

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Da ist der Zar noch mal glücklich weggekommen. Man beachte die hohe Kriegsmüdigkeit

Ernst August
29.09.07, 12:10
kann es sein, dass du öfter mal neue cores bekommen hast und die nation gewechselt hast?
ansonsten sehr guter AAR

Stoertebeker
29.09.07, 13:18
kann es sein, dass du öfter mal neue cores bekommen hast und die nation gewechselt hast?
ansonsten sehr guter AAR

Tja, als Timuride lässt sich das kaum vermeiden (bzw. man will es nicht vermeiden).
Historisch ist ja das Reich der Timuriden im Laufe des 15. Jahrhunderts zusammengebrochen.


#-#Upon the death of Abû Sa'id, the Empire literally fell to pieces. Husain Baiqara, great-grandson of Timur's son, Umar Shaikh, succeeded in occupying Eastern Persia and Khwarizm. The rest of Sa'id's kingdom was divided between his four sons. The eldest, Ahmad, was established in Samarkand and Bukhara. His second son, Sultan Mahmud was given Badaskhan, Khultan, Tirmiz, Qunduz, and Hisar. Ulugh Beg, his third, was given Kabul and Ghazni with the fourth, Umar Shaikh as ruler of Ferghana. The glory days of the Timurid Empire were at an end.

Das lässt sich größtenteils vermeiden, indem Fars und Quara Koyunlu nicht existieren.

In den 1490ern verloren sie auch noch ihre Kerngebiete um Samarkand an die Usbeken.


-#After marching through Bukhara, it was only a matter of time before Shaibani of the Uzbeks came to collect Samarkand. Although the city would swap back and forth between the Uzbeks and Timurid princes for brief period of times, the reign of the Timurids from Samarkand was pretty much at an end. The future of the Timurids lay in the southern lands.

Nach diesem Event wird man, sofern man eine der afghanischen Provinzen besitzt, automatisch zu "Kabul". "In echt" war dies ein recht kleines Land, regiert von Nachkommen Timurs.



Zahir-ud-din Muhammad, better known as Babur, was a Timurid Prince with the blood of Genghis Khan and Tamerlane flowing through his veins, who became the founder of the mighty Mughal dynasty. His early years were spent in bitter struggle with the Uzbeks, who under their brilliant Khan Muhammad Shaybani had occupied the old Timurid capital of Samarkand. Weary of this useless quest, Babur eventually turned his ambitious gaze east towards India - a much more fruitful ambition, as it would turn out...

Danach bekommt man Cores zunächst auf alle "Hindi-Gebiete" in Nordindien, (1529), später, sobald Akbar der Große an der Macht ist, auch noch Cores auf fast alle anderen Provinzen Indiens.

Ich habe jedenfalls nie das Land gewechselt, sondern nur die vorhandenen AGCEEP-Events benutzt.

Ernst August
29.09.07, 13:32
ach so, ich hatte mich nur etwas gewundert, weil mir diese eventserie nicht bekannt war, da ich in der regel vanilla spiele :D

Ernst August
03.10.07, 13:52
gehts noch weiter?

Stoertebeker
03.10.07, 15:22
Na Klaro. Bin bloß gerade sehr beansprucht von Uni und dem neuen Semester.

Der Graf
12.01.08, 13:44
Werter Stoertebecker,

wir warten begierig auf eine fortsetzung von diesen wünderschönen AAR :)

Grüsse,

der Graf

Stoertebeker
02.02.08, 15:54
Werter Graf, ich danke für die Blumen. Leider ist über Weihnachten unsere Festplatte kaputtgegangen.

Der Gang der Dinge, kurz zusammengefasst:
In Hinterindien einen Pagan annektiert, danach auch noch Burma, das es eine schöne Manufaktur hatte. Indien geeinigt, nebenbei unter horrenden Verlusten Tibet zunächst zwei Provinzen, dann die Souveränität genommen (war immer mit irgendwelchen Indern im Bunde), Portugal vertrieben, Indien vereinigt. Zwischendurch waren die Osmanen so nett, mich noch einmal anzugreifen. Sie wurden zu Vasallen gemacht und zweigeteilt. Auch China musste sich der Macht Abbas' ergeben und Vasallentreue schwören.
Beide Großreiche lösten sich bald wieder aus ihrem Verhältnis, die Osmanen wurden noch einmal zwangsvasallisiert. Dann war ich mir nicht ganz im Klaren, wie ich weiter vorgehen wollte. Die Osmanen hatten reichlich Manufakturen, allerdings auch ein paar Provinzen zu viel, um sie einfach zu schlucken. Ich wollte mir ein Event schreiben, das deren Reich auflöste: Ägypten an mich, Kleinasien weiterhin türkisch, der Rest meine Vasallen. Tja, da ich aber zu faul war, habe ich das etwas schleifen lassen. Die letzten 150 Jahre wären ohnehin etwas langweilig geworden.

Ende.



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Morenga
02.02.08, 19:33
Ein eher unspektakuläres Ende für einen schönen AAR, geschätzter Stoertebeker. Schade! Aber nichtsdestotrotz noch einmal Danke für diese schöne Geschichte!