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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Beschluss der Loya Jirga



Admiral Yamamoto
19.05.07, 21:30
http://img515.imageshack.us/img515/4558/afghanistanflaglargegh0.png (http://imageshack.us)

- 28. Februar 1803 -


http://img518.imageshack.us/img518/9043/i215jpgny4.jpg (http://imageshack.us)

Es gab Nichts was Schah Shuja al-Mulk hätte tun können.
Die Loya Jirga hatte entschieden.
Der Krieg würde kommen, und er würde Leid und Tod über Tausende von Lebewesen bringen.
Die Loya Jirga hatte es so entschieden.

Er, Schah Shuja al-Mulk hätte Nichts tun können.
Er war machtlos.
Sprach man von seinem Reich, so sprach man von seiner Hauptstadt, denn viel weiter reichte sein Arm nicht.
Außerhalb der Mauern seiner Hauptstadt hatten die Kriegsherren das Sagen.
Mächtige Kriegsherren, die mehrere Tausend seiner Untertanen unter Waffen hatten.
Mehrere Tausend seiner Untertanen, mit denen sie ihren Machtbereich versuchten auszudehnen.
Mehrere Tausend seiner Untertanen, mit denen sie andere Tausende seiner Untertanen abschlachteten.

Es herrschte Bürgerkrieg.
Nein.
Es herrschte kein Bürgerkrieg.
Er hatte geherrscht.

Die Loya Jirga hatte es so entschieden.

Es musste schon mehr als Hundert Jahre zurückliegen, dass eine Loy Jirga einberufen worden war.
Eine Versammlung aller Kriegsherren.
Eine Versammlung, bei der die verfeindeten Kriegsherren versuchten gemeinsame Entschlüsse zu fassen.
Und gegen diese Entschlüsse konnte auch der Schah nicht Protest einlegen, oder sie gar blockieren.

Wie auch?
Als Schah war man nicht mehr als eine symbolische Figur, die die Einigkeit der Dutzenden von Volksgruppen repräsentieren sollte.
Tadschiken, Usbeken, Turkmenen, Hasara, Paschtunen, und viele mehr.
Die Loya Jirga hatte den Schah eingesetzt um ein Symbol der Einigkeit zwischen den Volksgruppen zu setzen.
Und die Loya Jirga war es auch, die einen Schah ohne mit der Wimper zucken zu müssen absetzen konnte.
Der einizge Grund warum mit Schah Schuja al-Mulk nun immer noch ein Schah auf dem Thron Afghanistans saß war dass es seit dem Einsetzen durch die Loya Jirga keine Sitzung derselben mehr gegeben hatte.
Schon zwei Jahre später war das Land endgültig auseinander gebrochen.

Die Ursache dafür warum Afghanistan noch nicht von fremden Herrschern unterworfen worden war lag darin dass es sich nicht lohnen würde.
Afghanistan besaß keine Ressourcen, keinen fruchtbaren Boden, und ansonsten auch nichts Erwähnenswertes.
Außerdem boten die Kriegsherren mit ihren Heerscharen genügend Potenzial um Übergriffe zu unterbinden.
Wenn sie sich nicht wieder gerade selbst zerschfleischten.

Seit dem Beginn des Krieges der verschiedenen Volksgruppen gegeneinander hatte es keine Loya Jirga mehr gegeben.
Bis zum Januar des Jahres 1803.

Der Kriegsherr Zemaun Schah, ein Paschtune der fast den kompletten - paradoxerweise hauptsächlich von Usbeken und Kirgisen bewohnten - Norden Afghanistan beherrschte hatte es irgendwie geschafft die anderen Kriegsherren von der Dringlichkeit einer Loya Jirga zu überzeugen.


http://img522.imageshack.us/img522/4091/zemaundschahgl3.jpg (http://imageshack.us)

Zemaun Schah war ein grimmer Greis, der mit seinen 62 Jahren noch immer seine Kämpfer in forderster Linie anführte.
Ein glänzender Stratege, der zur Not seinen Sieg aus einem Weg aus Leichen baut.
Ein Ungeheuer, der Widerstand gnadenlos auslöscht.
Ein charismatischer Anführer, für den Tausende bereit waren zu sterben.

Er hatte das Ding der Unmöglichkeit geschafft:
!Eine Loya Jirga war einberufen worden!

Und er hatte eine zweite Unmöglichkeit möglich gemacht:
Die Loya Jirga war zu einer Einigung bekommen.
Nicht nur zu einer Einigung, alle der afghanischen Kriegsherren hatten den Krieg beschlossen.

Afghanistan sollte seinen Machtbereich ausdehnen.
Laut Zemaun Schah gab es dafür mehrere dringende Notwendigkeiten:
Zum Einen brauchte das afghanische Volk mehr Raum um zu überleben.
Raum, auf dem Ackerbau betrieben werden konnte, wo der Mensch vom Boden leben konnte.
Und zum Anderen war nun der richtige Zeitpunkt gekommen.

Nun war der Zeitpunkt gekommen alte Streitigkeiten beizulegen und gemeinsam, Kirgisen, Usbeken, Turkmenen und Alle anderen zusammen, zu den Waffen zu greifen und zu expandieren.

Und er hatte die anderen Kriegsherren überzeugt.
Selbst solch mächtige wie Mohammed Kahn oder Pasand Kahn hatten ihm zugestimmt.
Der Krieg würde kommen.
Im März sollte er beginnen.
Morgen sollte er beginnen.

Und es gab Nichts was er, Schah Shuja al-Mulk, hätte tun können.

Asien im Jahre 1803:

http://img140.imageshack.us/img140/6981/afghanistanfeb1803ie7.png (http://imageshack.us)

Asien war im Jahre 1803 ein einziger Flammenherd.
Man kämpfte von den Südgrenzen des Russischen Zarenreiches bis zum südlichsten Zipfel des Indischen Subkontinents.

Das Britische Königreich, dessen Truppen hier unter dem Kommando von General Gerard Lake standen, kämpfte hier gegen die mächtige Mahratta-Konföderation unter Peshwa Bajeerao II.

Das Quing-Imperium unter Kaiser Quianlong kämpfte gegen die aufständische Miao-Allianz, die von Kriegsherr Yiashen Wang geführt wurde.

Das Niederländische Reich , die Truppen unter dem Kommando von General Janssens, kämpften hauptsächlich gegen die Nguyen-Dynastie unter Kaiser Quang Trung, und gegen das Birmanische Reich unter Kaiser Bodawpaya.

Wer gegen jeden kämpfte waren rebellische Gruppen, oder andere separatistische Elemente.

Überblick über die Afghanische Situation im Februar 1803:

Provinzen&Kämpfer:

- Sulaiman Gebirge: 6.000 Kämpfer
- Punjab: 5.000 Kämpfer
- Lahore: 21 Befestigungen, 20.000 Kämpfer unter Kriegsherr Pasand Kahn
- Pamir: 10.000 Kämpfer
- Kaschmir: 44.000 Kämpfer unter Kriegsherr Mohammed Kahn
- Kabul: 40 Befestigungen, 12.000 Kämpfer
- Hindukusch: 10.000 Kämpfer
- Buchara: 15.000 Kämpfer
- Wernij: 35.000 Kämpfer unter Kriegsherr Zemaun Schah

Admiral Yamamoto
19.05.07, 21:36
So, werte Regenten.

Manche wissen, dass ich aufgrund gewisser häuslicher Unstimmigkeiten derzeit komplett ohne Spiele bin.

Mit Außnahme dieses einen Spiels, dass ich am letztes Wochenende in einer Kiste gefunden habe:
Risiko von Ak Tronic für Windows 95.
Der Kompabilitätsmodifikator machts möglich.

Manch einer mag mir nun, aufgrund der höchst aktuellen Ereignisse in Afghanistan (der äußerst tragische Tod von Deutschen Soldaten :( ) vorwerfen nicht ganz die richtige Zeit gewählt zu haben.

Doch ich bitte die lesenden Regenten darum von den aktuellen politischen Ereignissen Abstand zu nehmen und einfach Spaß an diesem AAR zu haben.

Ich habe im Moment nur sehr wenig Zeit(weswegen bis zu Pfingsten wohl meine SW-Geschichte ruhen wird), aber es ging nicht Anders:
Ich musste mit diesem AAR anfangen.
Die Finger brannten darauf :D

Nun lehnen Sie sich ganz entspannt zurück und genießen Sie.
Meine Fähigkeiten bei diesem Spiel sind, wohl auch aufgrund des eher zufallsbestimmten Schlachtgeschehens, recht durchwachsen, womit Spannung garantiert sein dürfte.

:prost:

IhP
19.05.07, 21:53
Jawoll!!!

Die schönste und beste Risiko-Umsetzung auf PC!
Darf man fragen, auf welchem Schwierigkeitsgrad ihr spielt? Die Startposition ist ja schonmal einfacherer Natur ;)

Wir wünschen euch viel Glück. Ihr werdet es brauchen. Auf das euch nicht eure Generäle in kritischen Situationen aus den Latschen kippen. :prost:

Admiral Yamamoto
19.05.07, 21:58
Die schönste und beste Risiko-Umsetzung auf PC!

Wie Recht Ihr habt!
Ich habe zusammengerecht bestimmt mehrere Monate mit diesem Spiel vebracht.


Die Startposition ist ja schonmal einfacherer Natur ;)

Das ist die Afghanische SP von 1803. Da kann icht Nichts dazu tun.


Auf das euch nicht eure Generäle in kritischen Situationen aus den Latschen kippen.

Das tun sie meistens :(

IhP
19.05.07, 22:28
Das ist die Afghanische SP von 1803. Da kann icht Nichts dazu tun.
Nunja, ihr hättet ja, sagen wir mal, Birma nehmen können. Oder gleich die Miao-Allianz. :D



Das tun sie meistens :(
Oh ja. Generäle nach Möglichkeit aus Katastrophenbehafteten Provinzen raushalten. Man sollte das sowieso schon hohe berufliche Risiko nicht noch durch Steinschläge, Schlammlawinen und Cholera-Epidemien unnötig erhöhen. ;)

Admiral Yamamoto
20.05.07, 10:46
http://img143.imageshack.us/img143/7062/14thchargegi7.jpg (http://imageshack.us)

- März 1803 -

Kämpfe im März des Jahres 1803:

I:
Kriegsherr Zemaun Schah marschiert mit 35.000 bewaffnete Gefolgsleuten in die benachbarte Provinz Kirgisien, die von 20.000 rebellischen Kirgisen gehalten wird.
Die Kämpfe dauern vom 1. bis zum 9. März, und enden mit der Niederschlagung der kirgisischen Rebellion.
Auf afghanischer Seite bleiben 3.000 Tote auf dem Schlachtfeld zurück, auf Seiten der Kirgisen fielen 2.000, während 18.000 weitere gefangen genommen wurde.

II:
Nach dem überwältigendem Sieg in Kirgisien eröffnen die 32. 000 Anhänger Zemaun Schahs am 11. März das Feuer auf die sich im Tianschang-Gebirge verschanzten 10.000 Kämpfer eines usbekischen Stammes.
Nach vier Tagen enden die Kämpfe mit dem Tod von 4.000 der Stammesleute, 6.000 wurden gefangen genommen während Zemaun Schah 3.000 seiner Leute einbüßte.

III:
Nach Bekanntwerden der erfolgreichen Offensive Zemaun Schahs gegen unanbhängige Stämme im Norden startet Kriegsherr Achmed Shah Abdalli von Buchara aus mit 29.000 Gefolgsleuten einen Angriff auf die Provinz Kaschgar, welche von 18.000 Soldaten des Quin-Imperiums verteidigt wurde.
Der Angriff endete mit einem Sieg Achmed Shah Abdallis, der ihn selbst 5.000 Tote kostete.
Auf Seiten des Quing-Imperiums starben 3.000 Soldaten und 5.000 wurden gefangen genommen.

IV:
Nur 6 Tage nach seinem Sieg in Tianschang-Gebirge begann Zemaun Schah mit dem Beschuss der 21 chinesischen Befestigungsanlagen in Urumtschi.
Das Quing-Imperium hatte diesen seinen wichtigsten Stützpunkt an der Grenze zu Afghanistan mit 7.000 Soldaten verteidigt.
Während der Kämpfe, die bis zum 28. März dauerten, wurden 7 dieser Befestigungen zerstört, 2.000 Chinesen fielen in der Schlacht während Zemaun Schah bei einem Eigenverlust von 2.000 Menschen einen überwältigenden Sieg davontrug.

V:
Unabhängig von seinen Kollegen führte Kriegsherr Mohammed Kahn vn Karakorum aus mit seinen 43.000 Kämpfern einen Schlag gegen Jarkand.
In Jarkand hatten die Chinesen ebenfalls eine Verteidigungsanlage erbaut, welche 21 Forts umfasste und 15.000 Soldaten beherbergte.
Die äußerst harten Kämpfe waren von afghanischer Seite aus schlecht geplant und dauerte von 11. bis zum 27. März.
Ein Phyrrussieg!
15.000 Afghanen fielen, während auf chinesischer Seite ledeglich 2.000 Soldaten starben.
Sieben der Befestigungen wurden zerstört, Jarkand fiel in afghanische Hand.

VI:
Ausgehend von dem desaströsen Sieg Mohammed Kahns in Jarkand erhoben sich am Hindukusch 9.000 Tadschiken, die sich gegen eine Fortführung dieses Kriegs aussprachen.
Um ihre Macht zu demonstrieren griffen sie die in Buchara lagernden 1.000 Kämpfer der Loya Jirga an.
Buchara fiel in die Hand der Abtrünigen.

Asien Ende März des Jahres 1803:

http://img120.imageshack.us/img120/9933/afghanistanmrz1803wf7.png (http://imageshack.us)


Überblick über die Afghanische Situation im Februar 1803:


Provinzen&Kämpfer:
- Sulaiman-Gebirge: 6.000 Kämpfer
- Punjab: 6.000 Kämpfer
- Lahore: 21 Befestigungen, 22. 000 Kämpfer unter Pasand Kahn
- Pamir: 23.000 Kämpfer unter Mohammed Feisal Kahn
- Kaschmir: 1.000 Kämpfer
- Karakorum: 21.000 Kämpfer
- Kabul: 40 Befestigungen, 7.000 Kämpfer
- Jarkand: 14 Befestigungen, 10.000 Kämpfer unter Mohammed Kahn
- Kaschgar: 25. 000 Kämpfer unter Achmed Shah Abdalli
- Tianschang-Gebirge: 8.000 Kämpfer
- Wernij: 1.000 Kämpfer
- Kirgisien: 1.000 Kämpfer
- Urumtschi: 11 Befestigungen, 29.000 Kämpfer unter Zemaun Schah

Situation gesamt:

Insgesamt kann die Situation Afghanistans nach einem Monat der Kämpfe als durchaus positiv bewertet werden.
Der Sieg in Jarkand war um Einiges blutiger zu bezahlen als gedacht, doch ergibt sich daraus keine akute Bedrohung.
Weniger erfreulich hingegen sind die aufständischen Tadschiken, welche derzeit direkt vor Kabul stehen.
Im April des Jahres 1803 muss es nun oberste Priorität haben den Aufstand zu ersticken.
Im Süden ist danke mehrere Nichtangriffspakte mit der Mahratta-Konföderation und dem Britischen Empire derzeit noch ruhig

Preussenhusar
09.08.07, 17:09
:eek: Welch Schande

Das habe ich jetzt erst richtig gesehen

PH

the general
10.08.07, 21:06
Scheinbar hat ihn das Spieleverbot leider daran gehindert weiterzuschreiben.

Admiral Yamamoto
13.08.07, 18:07
Keine Sorge.

Das Spiel ist samt Save noch immer auf dem heimatlichen Rechner.
Doch im Moment kann ich leider nicht weitschreiben, und seit dem letzten Update hatte ich auch nicht wirklich Zeit zu spielen. :(

Aber es wird weitergehen!