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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kriegsgefangene im WW2



magnum
18.05.07, 14:16
seid gegrüßt werte regenten,

habe mal zwei spezielle fragen zum oben genannten thema:

1. wie wurden auf deutscher seite die jüdischen kriegsgefangenen der westl. alliierten behandelt. wurden die "gesondert" behandelt, oder aus was für einem grund auch immer genau wie die übrigen normal gefangen gehalten?

2. in den jahren vor dem krieg sind ja nicht grad wenige deutsche in den westen ausgewandert und haben sich da einbürgern lassen. wurden die von den alliierten an vordester front eingesetzt? wenn ja, wie wurden die von den deutschen behandelt, sollten sie denn gefangen genommen worden sein?
(mann denke an die einwohner elsaß-lothringens, die '40 noch auf französischer seite gekämpft haben, ab '41 aber teilweise von deutscher seite zwangsrekrutiert wurden und an die ostfront geschickt wurden - "sie waren ja schließlich deutsche")


vielen dank schon mal im vorraus

General Steiner
18.05.07, 21:20
Ich kann zu Punkt zwei nur sagen was ich aus einer Fernseh Doku weiß - dabei ging es um den Wüsten Krieg und um die eingesetzten Fremden Legionäre, bei denen es vorallem Österreicher gegeben hat (wenn ich mich Recht entsinne). Bei diesen soll Hilter getobt und die Exekution angeordnet haben, was Rommel aber verweigert hat weil er argumentierte das es reguläre Soldaten wie alle anderen auch sein.

AG_Wittmann
19.05.07, 02:26
http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/Kriegsgefangenenlager/Kriegsgefangenenwesen-R.htm

Nen kurzer Überblick ... leider wird nich auf alliierte jüdische Soldaten eingegangen etc.

Auch muss i sagen, je näher das Kriegsende in Europa kam, desto schlechter wurden die deutschen Kriegsgefangenen behandelt von den Alliierten, z. T. wegen der KZs und z. T., weil kaum noch befürchtet werden musste, dat alliierte Kriegsgefangene schlecht behandelt werden durch die Deutschen, waren ja kaum noch welche in deren Hand ...

YesNoCancel
19.05.07, 08:13
Nen kurzer Überblick ... leider wird nich auf alliierte jüdische Soldaten eingegangen etc..


Britische und amerikanische Gefangene: Britische und amerikanische Gefangene wurden im Reich zum Arbeitseinsatz herangezogen. Jüdische Soldaten wurden ausgesondert und in gesonderten Baracken untergebracht. Schwerverwundete Gefangene wurden meist gegen verwundete deutsche Soldaten ausgetauscht.

Mehr steht tatsächlich nicht drin.

Karl von Lothringen
19.05.07, 15:56
Ich weiß nur, dass jüdische Soldaten sich oft nicht als solche zu erkennen gaben und deswegen die meisten in der MASSE einfach untergingen.

Bezüglich deutschstämmigen Alliierte-Soldaten kann ich nur ein Beispiel aus meiner Familiengeschichte erzählen: Ein Zweig meiner Familie ist in den 30ern nach Kanada ausgewandert und deren Sohn ist in die Kanadische Armee eingetreten. Aber da er deutscher Abstammung war und die Familie erst vor kurzem eingereist ist, wurde er nicht in den direkten Frontdienst geschickt, sondern nur in den Nachschubstellen verwendet und zu Dolmetscherzwecken.

Kurz nach Kriegsende besuchte er meine Urgroßmutter in Deutschland und erzählte dies und das und angeblich auch, dass, jedenfalls in der Kanadischen Armee, dass so mit allen deutschstämmigen Soldaten gehandhabt wurde.

Die Geschichte mit den Deutschen/Österreichern in der Fremdenlegion und Rommel kann ich nur bestätigen.

magnum
20.05.07, 15:17
schönen dank für die antworten. meine erste neugier ist befriedigt...

General Steiner
21.05.07, 00:36
Es gibst zu der Thmatik wenn ich mich Rehct etsinne auch ein schönes Österreichisches Fernsehspiel "There and Back again" oder so, wos darum geht das Österreicher in der US Armee (kämpfend) wieder nach Hause zurück kommen.

Cerberus
21.05.07, 12:26
Meine mich zu entsinnen, daß viele Deutsch-Amerikaner im Pazifik gegen Japan eingesetzt wurden ,,,

Der Zarewitsch
17.07.07, 11:46
Amerikanische und britische jüdische Kriegsgefangene wurden in der Regel nicht anders behandelt als ihre nichtjüdischen Kameraden.

(Mir bekannte) Ausnahmen:

- Gegen Ende des Krieges gab es Bestrebungen die jüdischen Gefangenen in gesonderten Baracken unterzubringen. Dies wurde aber nach kurzer Zeit wieder fallengelassen.

- Von StalagLuft 6 ist bekannt, daß einmal antijüdische Hetzschriften an die Gefangenen verteilt wurden. Die Gefangenen haben die Blätter verbrannt.

- In Stalag IX-B wurden im Februar 1945 120 jüdische Kriegsgefangene erst gesondert untergebracht, dann ins zum KZ Buchenbald gehörenden Arbeitslager Berga überstellt. Etliche starben dort bis Kriegsende.

Silkow
19.07.07, 09:31
@Österreicher in der Fremdenlegion:
allgemein galten ehemalige (in Deutschland geborene) Fremdenlegionäre als "nicht wehrwürdig" und wurden in Bewährungseinheiten gesteckt.
Man sah Deutsche, die sich zur Legion gemeldet hatten, als Verräter an. Bei gebürtigen Österreichern wurde das nicht ganz so eng gesehen, wodurch sich die meisten Deutschen bei der "Einvernahmung" durch die Wehrmacht als Österreicher ausgaben.
Beim Afrikakorps wurde z.B. das "Afrikaregiment 361" aus ehemaligen Legionären gebildet.

@jüdische Kriegsgefangene:
An Rommel soll ein Befehl durch das OKW ergangen sein, die jüdischen Kriegsgefangenen von den übrigen abzutrennen, um eine spätere "Sonderbehandlung" zu ermöglichen. Rommel ließ diesen Befehl angeblich stillschweigend unter den Tisch fallen; aufgrund seiner Popularität wurde die Sache nicht weiter verfolgt.

Quellen dazu sind die verschiedenen Rommel-Biografien und Bücher über das Afrikakorps, die ich habe. Wenn es wer genauer (Quellenangabe) wissen will, müsste ich aber erst nachschlagen.

Elvis
26.04.08, 17:46
Ich kann zu Punkt zwei nur sagen was ich aus einer Fernseh Doku weiß - dabei ging es um den Wüsten Krieg und um die eingesetzten Fremden Legionäre, bei denen es vorallem Österreicher gegeben hat (wenn ich mich Recht entsinne). Bei diesen soll Hilter getobt und die Exekution angeordnet haben, was Rommel aber verweigert hat weil er argumentierte das es reguläre Soldaten wie alle anderen auch sein.

Dazu gibt es den Original Befehl auch im NS-Archiv

Chefsache, 9.6.1942, nur durch Offizier

1. An Pz. Armee Afrika
über Dtsch. Gen. b. ObKdo d. Ital. Wehrmacht, Rom
nachr: 2. OKH/GenQu
3. Gen. z. b. V. bei OKH
4. Ob.d.L./Gen.Qu
5. OKW/WR

Nach vorliegenden Meldungen sollen sich bei den freien franz.
Verbänden in Afrika zahlreiche deutsche politische Flüchtlinge
befinden.

Der Führer hat angeordnet, daß gegen diese mit äußerster Schärfe
vorzugehen ist. Sie sind daher im Kampf schonungslos zu
erledigen. Wo das nicht geschehen ist, sind sie nachträglich auf
Befehl des nächsten deutschen Offiziers sofort und ohne weiteres
zu erschießen, soweit sie nicht vorübergehend zur Gewinnung von
Nachrichten zeitweilig zurückbehalten werden sollen.

Schriftliche Weitergabe dieses Befehls ist verboten. Die
Kommandeure sind mündlich zu unterrichten.

OKW/WFSt/Qu (Verw.)
Nr. 55 994/42 g. Kdos. Chefs.


http://www.ns-archiv.de/krieg/frankreich/faksimile/index.php