Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Caesar: Bürgerkrieg
Ave,
Ihr Historiker des Forums :D. Habe heute bereits mein erstes Referats-/Hausarbeitsthema in Alte Geschichte bekommen und dabei mit dem "Bürgerkrieg Caesar vs. Pompeius/Republik" wohl ein nicht gerade wenig beackertes Feld der Geschichte erhascht :eek:.
Nun bitte ich natürlich die gestandenen Historiker des Forums um Mithilfe. Haben vielleicht schon einige eine wissenschaftliche Arbeit über das Thema geschrieben und können mir Tipps geben?
Besonders für formale Tipps, wie ich eben das Thema aufziehen kann und wo ich Schwerpunkte setzen sollte, wäre ich dankbar. Vielleicht welche Quellen für einen kurze Präsentation interessant wären und es etwas auflockern.
Das Referat sollte ca. 20-25 min. umfassen, was wohl kein Problem darstellt.
Ich erwarte hier natürlich keine Ausarbeitungen o.ä., sondern lediglich ein paar Ratschläge oder auch Literaturtipps.
Gruß
Hesse
Mhhh, eigentlich dachte ich, dass das Forum nur für Bushidos Hausaufgaben zuständig ist. :???: :D
:D Es geht ja nicht direkt um Hausaufgaben und ich will ja auch keine Artikel o.ä. gepostet haben. Lediglich die Anfrage, ob sich jemand schon mal wissenschaftlich mit dem Thema auseinandergesetzt hat und entsprechend ein paar Tipps zum Einstieg etc. geben kann.
Auch ohne Historiker zu sein, hat mir zum Thema das Buch "Die Würfel sind gefallen" sehr gut, naja, eben gefallen :D . Habe eben mal geschaut: Bei Amazon ist es erhältlich, und zwar gebunden ebenso wie als "Paperback".
vor kurzem (im März) gabs im ZDF Sontags um 19.30 Uhr (Terra X oder so) eine Sendung über Caesar.
Ein grober Abriss aber sehr informativ, begonnen bei der Schlacht um Alesia bis zu seinem Tod, inklusive der ganzen Hatz durch Italien, bei der er seine Widersacher in Schach hielt.
Ist kein Detail, aber für ein 20 minütiges Referat sicherlich verwertbar.
von Holstein
19.04.07, 16:24
Nicht, dass es dem werten Hesse viel für seine Arbeit nützen, oder er die Dokumentation noch nicht kennen würde.... :D
Aber "Rom: Cäsars Spiel um die Macht" - eine ZDF/BBC Dokumentation wird auf Phoenix am 05.05.07 wiederholt.
Das oberste Machtgremium des Römischen Reiches beauftragt Gnaeus Pompejus, einen der angesehensten Feldherrn, Cäsar Einhalt zu gebieten. Bei Pharsalus kommt es zur entscheidenden Schlacht. Der Film zeigt in großartigen Bildern, wie es Cäsar gelingen konnte, Pompejus mit seinen zahlenmäßig weit überlegenen Legionären durch einen Geniestreich zu bezwingen.
Sämtliche Spielhandlungen basieren auf Originalquellen. Renommierte Historiker geben Aufschluss über die neuesten Forschungsergebnisse und erklären die Hintergründe der dramatischen Ereignisse, die schließlich zur Ermordung Cäsars führten.
Al. I. Cuza
19.04.07, 16:25
Kennt Ihr die Reportagen von DIscovery? Die anzuschauen wäre klug, denke ich. Die sind immer informationsvoll und auch sehr anschaulich gemacht.
Naja, das Problem an unserer Uni ist, daß man nicht gerne Fernsehdokumentationen zu Themen als wissenschaftlichen Beitrag sieht. Da kann man sehr auf die Nase fallen. Zudem sind die Dokus ja meist eben sehr für das allgemeine Bildungsniveau verfaßt. Ich schaue auch gerne Dokus aus der Reihe "Expeditionen...", "Terra X" oder eben bei History Channel bzw. Discovery Geschichte an. Aber es verhält sich da eben wie mit der Zeitschrift "PM". Sicherlich unterhaltsam für den Hobbyhistoriker, aber kaum verwertbar für die wissenschaftliche Arbeit.
Ein Student hatte letztes Semester bei seinem Referat angeführt, daß er bei der ersten Näherung(!) ans Thema Wikipedia zu Rate gezogen hat, um eben mal einen groben Überblick zu bekommen.
Dem Dozenten ist da die Hutschnur gerissen :D. Einige Professoren sind da mittlerweile schon progressiver und versuchen neue Medien einzubinden, sehen es ja auch als zukünftige Berufschance. Aber das Gros und vor allem bei prüfungenrelevanten Arbeiten, ist es eben immer noch ratsam, von der Verwendung neuer Medien Abstand zu nehmen.
Ich habe ja, wie eigentlich fast jeder, der etwas für Geschichte übrig hat, einen groben Überblick über die Zeit und die Ereignisse des Bürgerkriegs. Caesars Überschreitung des Rubikon, der Flucht Pompeius und des Senats nach Griechenland, die Auseinandersetzungen von Spanien, Griechenland, Africa bis die letzten Köpfe gerollt sind. Aber eben nicht im Details und vor allem nicht was die Quellenlage bzw. Fachbücher zum Thema anbetrifft. In dieser Richtung hatte ich mir einige Tipps erhofft :D.
Gruß
Hesse
Werter Hesse!
Ich selbst kann Euch leider nicht weiterhelfen. Aber ein befreundeter Geschichtsstudent hat meiner Erinnerung nach vor ca einem Jahr eine Arbeit zu etwa diesem Thema geschrieben. Ich kann ihn, so ich ihn denn einmal wiedersehe, nach seiner Arbeit (und v.a. seiner Literaturliste) fragen.
Das Problem ist nur, dass er seit einigen Monaten als in der "World of Warcraft" verschollen gilt. Sein Handy-Anschluss ist seit langem 'tot' und sein E-Mail-Postfach verstopft... Ich werde nicht umhin kommen, ihn einmal höchstpersönlich aufzusuchen, hoffentlich lebt er noch. Falls sich etwas in dieser Richtung ergbibt, werde ich Euch benachrichtigen!
Gruß, Morenga
warum die Hutschnur, warum nicht Wiki, warum nicht etwas was (ggf) stimmt.
Da der werte Hesse sich ja eh mit der Thematik befasst, ist das Ausschöpfen ALLER Quellen legitim, sogar empfohlen. Vor 2000 Jahren konnte man Homer lesen, weil es nicht viel mehr gab, heute hat man mehr Quellen.
Solange man die Quellen nennt sollte es da kein Problem geben, ansonsten stellt sich die Frage, ob die ewig Gestrigen überhaupt noch am richtigen Platz sind...
[B@W] Abominus
19.04.07, 16:58
Naja, das Problem an unserer Uni ist, daß man nicht gerne Fernsehdokumentationen zu Themen als wissenschaftlichen Beitrag sieht. Da kann man sehr auf die Nase fallen. Zudem sind die Dokus ja meist eben sehr für das allgemeine Bildungsniveau verfaßt. Ich schaue auch gerne Dokus aus der Reihe "Expeditionen...", "Terra X" oder eben bei History Channel bzw. Discovery Geschichte an. Aber es verhält sich da eben wie mit der Zeitschrift "PM". Sicherlich unterhaltsam für den Hobbyhistoriker, aber kaum verwertbar für die wissenschaftliche Arbeit.
Ein Student hatte letztes Semester bei seinem Referat angeführt, daß er bei der ersten Näherung(!) ans Thema Wikipedia zu Rate gezogen hat, um eben mal einen groben Überblick zu bekommen.
Dem Dozenten ist da die Hutschnur gerissen :D. Einige Professoren sind da mittlerweile schon progressiver und versuchen neue Medien einzubinden, sehen es ja auch als zukünftige Berufschance. Aber das Gros und vor allem bei prüfungenrelevanten Arbeiten, ist es eben immer noch ratsam, von der Verwendung neuer Medien Abstand zu nehmen.
Ich habe ja, wie eigentlich fast jeder, der etwas für Geschichte übrig hat, einen groben Überblick über die Zeit und die Ereignisse des Bürgerkriegs. Caesars Überschreitung des Rubikon, der Flucht Pompeius und des Senats nach Griechenland, die Auseinandersetzungen von Spanien, Griechenland, Africa bis die letzten Köpfe gerollt sind. Aber eben nicht im Details und vor allem nicht was die Quellenlage bzw. Fachbücher zum Thema anbetrifft. In dieser Richtung hatte ich mir einige Tipps erhofft :D.
Gruß
Hesse
Ohne das Internet hätte ich meine Diplomarbeit übers Umweltrecht nicht verfassen können. Es wurde uns im Studium immer eingebläut, die neuen Medien zu nutzen... aber ich hab auch Wirtschaftsrecht studiert und nicht Geschichte oder so, wo die meisten Dinge für Jahre und Jahrhunderte feststehen ;).
Das Problem der neuen Medien sind nicht die Medien selbst, sondern die Quellenqualität. Das Internet bietet Zugriff auf eine Vielfalt von Informationsquellen, aber nur ein Bruchteil von diesen bietet zusätzliche Informationen über die Verlässlichkeit des dort präsentierten Wissens.
Daher kann man im Grunde für die wissenschaftliche Arbeit auf eine recht simple Heuristik zurückgreifen: Verwende nur Material aus peer-reviewed Publikationen. Ob diese Veröffentlichungen (meistens dürfte es sich um Journals handeln), nun als Print oder in der elektronischen Version vorliegen, ist dabei vollkommen egal.
Jegliche Veröffentlichung im Internet, die nicht einem peer-reviewed Medium entstammt, dürfte (abhängig vom wissenschaftlichen Feld) nicht belastbar sein. Das ist übrigens bei den Printmedien nicht anders.
Als Gegenargument zum recht verbreiteten Vorwurf, Wikipedia sei oberflächlich und nicht als Informationsquelle nützlich, wird oft entgegnet, dass es aber geeignet sei, um sich einen ersten Überblick zu verschaffen, insbesondere wenn den Artikeln gute Quellenangaben beigestellt sind. Ich würde diese Aussage mit Vorsicht geniessen, denn selbst wenn ein Artikel durch einen vorbildlichen Quellennachweis hervorsticht, heisst das nicht automatisch, dass die Quellen im Artikel korrekt wiedergegeben sind. Auch muss die Auswahl der Quellen nicht repräsentativ für ein Thema sein.
Daher würde ich für wissenschaftliche Recherchen eher auf wissenschaftliche Datenbanken zurückgreifen (z.B. das web of science oder auch ovid). Allerdings bin ich mir nicht sicher, in wie weit in derartigen Datenbanken neben Journals auch Monografien erfasst werden. In Abhängigkeit von der Fachrichtung könnte deren mangelnde Berücksichtigung durchaus den Nutzen von solchen Datenbanken senken.
[B@W] Abominus
19.04.07, 17:25
Das Problem der neuen Medien sind nicht die Medien selbst, sondern die Quellenqualität. Das Internet bietet Zugriff auf eine Vielfalt von Informationsquellen, aber nur ein Bruchteil von diesen bietet zusätzliche Informationen über die Verlässlichkeit des dort präsentierten Wissens.
Daher kann man im Grunde für die wissenschaftliche Arbeit auf eine recht simple Heuristik zurückgreifen: Verwende nur Material aus peer-reviewed Publikationen. Ob diese Veröffentlichungen (meistens dürfte es sich um Journals handeln), nun als Print oder in der elektronischen Version vorliegen, ist dabei vollkommen egal.
Jegliche Veröffentlichung im Internet, die nicht einem peer-reviewed Medium entstammt, dürfte (abhängig vom wissenschaftlichen Feld) nicht belastbar sein. Das ist übrigens bei den Printmedien nicht anders.
Als Gegenargument zum recht verbreiteten Vorwurf, Wikipedia sei oberflächlich und nicht als Informationsquelle nützlich, wird oft entgegnet, dass es aber geeignet sei, um sich einen ersten Überblick zu verschaffen, insbesondere wenn den Artikeln gute Quellenangaben beigestellt sind. Ich würde diese Aussage mit Vorsicht geniessen, denn selbst wenn ein Artikel durch einen vorbildlichen Quellennachweis hervorsticht, heisst das nicht automatisch, dass die Quellen im Artikel korrekt wiedergegeben sind. Auch muss die Auswahl der Quellen nicht repräsentativ für ein Thema sein.
Daher würde ich für wissenschaftliche Recherchen eher auf wissenschaftliche Datenbanken zurückgreifen (z.B. das web of science oder auch ovid). Allerdings bin ich mir nicht sicher, in wie weit in derartigen Datenbanken neben Journals auch Monografien erfasst werden. In Abhängigkeit von der Fachrichtung könnte deren mangelnde Berücksichtigung durchaus den Nutzen von solchen Datenbanken senken.
Meine Infos hatte ich hauptsächlich von Seiten der beteiligten Ministerien und der Firmen, die damit zu tun hatten.
..., heisst das nicht automatisch, dass die Quellen im Artikel korrekt wiedergegeben sind. Auch muss die Auswahl der Quellen nicht repräsentativ für ein Thema sein.
Also: Glaube keinen Quellen, welche Du nicht selbst uminterpretiert hast ... :D
Al. I. Cuza
19.04.07, 18:10
Ist doch nicht schlecht sich kritisch mit allem zu befassen, was man liest und hört ;)
Also uns wird jedesmal wieder geraten, wikipedia als groben einstieg ruhig zu nutzen. Aber mehr auch nicht. Die Sache ist ja, dass wir wissenschaftlich arbeiten wollen, und internet, vor allem bei Geschichtsthemen doch recht unsicher ist.
Ich hab leider keinerlei genaue Bücher für dieses Thema und weiß auch gerade nicht, wie lange du schon studierst. Aber schnapp dir einfach mal ein Handbuch über römische Geschichte in eurer Bib und schau dir die Quellen an, die benutzt werden. Am besten natürlich so neu wie möglich, dass du auch die neusten Quellen erwischst. Ansonsten, viel glück :)
Ich beneide dich wahrlich um dieses schöne Thema.
Der Zarewitsch
20.04.07, 08:26
Wie wäre es als alternative Einstiegsquelle zu Wiki mit Geschichte kompakt: Caesar und Pompeius ?
Hier findet man alle wichtigen Infos + Literaturhinweise. Genau genommen könnte man die Gliederung des Buches auch als Gerüst für das Referat hernehmen.
Hier der Infotext zum Buch:
Klar, anschaulich und übersichtlich gegliedert vermittelt die Reihe GESCHICHTE KOMPAKT historisches Grundlagenwissen auf dem neuesten Stand der Forschung. Ob für den ersten Zugang zu einem neuen Thema oder für den fundierten Überblick - GESCHICHTE KOMPAKT bietet zuverlässige Informationen für Studierende, Lehrende und historisch Interessierte. Zeittafeln, Erläuterungen zu Personen, Ereignissen und Begriffen, Grafiken und ein kommentiertes Quellen- und Literaturverzeichnis unterstützen und ergänzen die im Text dargestellten Inhalte.
Caesar und Pompeius waren die vielleicht bedeutendsten Politiker der späten römischen Republik. Ernst Baltrusch beleuchtet anschaulich ihre Geschichte von den Anfängen bis 44 v. Chr. Zunächst erklärt er die Voraussetzungen für ihr Wirken: die republikanische Ordnung und die Krise dieser Ordnung bis Sulla (78 v. Chr.). Dann stehen die beiden Persönlichkeiten in ihrem Aufstieg, ihrer politischen Orientierung und ihren Zielen getrennt im Mittelpunkt. Soziale, wirtschaftliche und politische Strukturen werden ebenfalls berücksichtigt.
Nicht ungeeignet für Eure Arbeit (eher die anschließende Hausarbeit als das Referat) erscheint "Caesar. Annährungen an einen Diktator" des emerit. Professors Karl Christ, ehem. Dozent an dieser linken Marburger Uni.
Christ gibt darin eine detaillierte Beschreibung der zweitausendjährigen Rezeptionsgeschichte Caesars wieder. Schwerpunkte legt er auf antike Darstellungen und moderne Deutungen (ausgewählter) Althistoriker des 19. und 20. Jahrhunderts.
Politische und Ereignisgeschichte werden Christs Anliegen entsprechend kurz als Einleitung abgehandelt.
Wie Ihr schon zu Recht angemerkt habt, ist die Transformationsphase des römischen Staates und deren Hauptprotagonisten ein viel beackertes Feld. Christs Buch mag helfen bei der möglicherweise anstehenden Suche nach Caesar-Biographien eine differenzierte Auswahl zu treffen.
Danke für die vielen Tipps :D.
Habe jetzt Wolters, H. / Blum, R., "Alte Geschichte studieren" als generelles Einstiegslektüre erworben. Wurde von meiner Dozentin empfohlen, und es sind einige gute Tipps für Formalia und Prüfungen generell enthalten.
Zum Thema natürlich noch Caesars, "Commentarii Belli Civilis" als Quellengrundlage. Darüberhinaus ist mir Karl Christ aus einem anderen Seminar ein Begriff und "Geschichte kompakt" hatte ich letzes Semester bzgl. des HRRDN schon konsultiert ("Ottonen und Salier"). Daher werde ich da auch mal reinschauen.
Dazu gab es auch mittlerweile eine Literaturliste in der begleiteten Vorlesung. Denke, daß ich da auch fündig werde.
the general
23.04.07, 23:51
Hilfreich ist vielleicht auch "Die Geschichte der Kriegskunst" von Hans Delbrück. Sonst würde ich vielleicht mal die Uni-Bibliothek bemühen. Ich denke da sind Recht brauchbare Bücher vorhanden.
Graf Radetzky
24.04.07, 00:19
Hilfreich ist vielleicht auch "Die Geschichte der Kriegskunst" von Hans Delbrück. Sonst würde ich vielleicht mal die Uni-Bibliothek bemühen. Ich denke da sind Recht brauchbare Bücher vorhanden.
Delbrück ist sehr schön und anschaulich (aber auch sicher veraltet).
Allerdings ist er ja im Grunde der Vater der Sachkritik. Sehr viel für und wieder....
Allerdings sein Statement in Band 1, dass sich Historiker militärische Operationen viel zu leicht vorstellen gilt wohl noch immer.
So, mal ein kurzes Update. Referat ist sehr gut gelaufen. Die Zeit wurde sogar knapp, so daß ich den bellum Alexandrinum und den bellum Hispaniense nicht mehr vortragen konnte :D.
Meine Literatur war:
Bleicken, J., "Geschichte der römischen Republik", München-Wien 1980
Bringmann, K., "Krise und Ende der römischen Republik (133-42 v. Chr.), Berlin 2003
Christ, K., "Krise und Untergang der römischen Republik", 4. Auflage, Darmstadt 2000
Dahlheim, W., "Julius Caesar - Die Ehre des Krieges und die Not des Staates", Paderborn 2005
Meier, C., "Caesar", München 1986
Meyer, E., "Caesars Monarchie und das Prinzipat des Pompejus", Darmstadt 1963
Als Quellen habe ich die entsprechende Stelle zur Überschreitung des Rubikon von Plutarch genommen (Plut, caes. 32), dann zur clementia Caesaris die Begnadigung bei Corfinium von Caesar selbst (Caes. civ. 1, 23) und schließlich noch mal Plutarcht zur Schlacht bei Zela (Plut, caes., 50). Sind eigentlich alle "klassischen" Caesar Zitate vereint ;).
Jetzt muß ich zum Thema Bürgerkrieg noch eine Hausarbeit mit eigener Fragestellung zu einem Teilaspekt erarbeiten. Wenn die werten Regenten einen Tipp hierzu haben, dann nur raus damit :D.
Persönlich tendiere ich zur näheren Betrachtung der clementia Caesars als Teil seines Erfolges im Bürgerkrieg. Weiß aber nicht, ob die Literatur und Quellen dazu genügend hergeben.
In den Sinn ist mir auch schon die Thematisierung der Überschreitung des Rubikon gekommen.
Gruß
Hesse
Jerobeam II.
14.08.07, 00:51
Ohne der eigentliche Fachmann zu sein: gerade der Aspekt der clementia ist vielleicht in Hinsicht auf den (guten) Ruf der Römer (fides romana) interessant: wie haben die Völker im "ImpRom" und Klientelstaaten... auf den Bürgerkrieg reagiert, wie sich positioniert, hat Caesar erfolgreiche Propaganda getrieben o.ä.
Schlagt mich nicht...
Viel Erfolg bei der Suche nach der richtigen individuellen Fragestellung zu einem beliebigen Teilaspekt des eigenen Themas/aller in der Veranstaltung behandelten Themen. Hat mir in der Vergangenheit regelmäßig das Genick gebrochen. :( :ditsch:
the general
14.08.07, 14:51
Was für ein Thema ist den besonders gefragt?
Eher der politische, der militärische oder wirtschaftliche Bereich?
Vielleicht auch die Person Cäsars selber oder seine Gegner?
Also besonders ist eigentlich gar nichts gefragt. Wir haben da völlige Freiheit. Nur muß es eben eine Fragestellung sein, die gezielt einen Aspekt beleuchtet :D. Wie Arminus schon dargestellt hat, ist die Fragestellung und Darlegung eigentlich der Knackpunkt bei den Hausarbeiten.
@Jerobeam II.
In diese Richtung zielen meine Überlegungen. Nur durch seine clementia Politik, konnte Cäsar die Stimmung in der römischen Republik für sich gewinnen. Dabei machte er ja eigentlich etwa bei Corfinium eine durchaus umstrittene Entscheidung, indem er die eingeschlossenen Senatoren, Ritter & Co. einfach abziehen ließ und diese sich sofort wieder Pompeius angeschlossen haben. Dennoch machte das ja gerade Eindruck auf die Römer, da er so sich den Nimbus aufbaute, er wolle ja nur seine dignitas wahren und nicht wie einst Sulla die Republik gefährden.
Leider muß man sich bei der Arbeit wirklich beschränken, da nur maximal 15 Seiten erlaubt sind. Ich bin eben noch am Überlegen, wie ich das ganze aufbaue und vor allem, ob die Literatur und Quellen genügend hergeben.
Ave,
Hesse
PS.: Ab nächstem Semester bin ich im Hauptstudium und damit ist Alte Geschichte erstmal passé. Mittelalter und Neuzeit liegen mir einfach mehr :D.
Jerobeam II.
14.08.07, 16:02
Mein bescheidener Vorschlag wäre (wenn die Quellenlage das hergibt), die Auswirkungen solcher Entscheidungen auf die nicht-italische Bevölkerung (!) zu untersuchen. Die fides romana war ja sprichwörtlich - vielleicht hat Caesar bei manchen späteren Siegen von seinem Ruf ja auch bei der einheimischen Bevölkerung profitiert.
In den römischen Provinzen, also außerhalb Italiens, dominierten die Römer als Besatzungsmacht. Soviel mir bekannt ist gab es dort außer eben den Auseinandersetzungen der Römer untereinander keine wirklichen Auswirkungen bei der Bevölkerung. Mal wurde die eine Seite favorisiert, mal die andere. Mann könnte das jetzt in Bezug zur clementia Politik setzen.
Interessant wäre vielleicht auch die Betrachtung von Anreinerstaaten der römischen Republik:
Pontus versuchte die Gunst der Stunde zu nutzen und ist ja in Armenien eingefallen, was in Cäsars Expedition und der siegreichen Schlacht bei Zela mündete. Aber hier gibt es auch nicht viel zu schreiben.
Numidien, daß ja auf der Seite des Senats gegen Cäsars Stellung bezog und aktiv in Nordafrika intervenierte.
Und schließlich der Alexandrinische Krieg, bei dem der römische Bürgerkrieg direkte Auswirkungen auf Ägypten hatte. Aber hier ist die Quellenlage auch dürftig und zudem bietet gerade Ägypten die Gefahr, daß man sich verzettelt.
Nun wäre es eine Überlegung wert die Reaktion außerhalb des römischen Reiches auf den Bürgerkrieg anhand etwa von Pontus, Numidien und Ägypten zu untersuchen.
So habe nun meine Hausarbeit zurückbekommen und es hat immerhin für eine zweistellige Punktzahl gereicht. Meine Fragestellung lautete letzlich: "Was führte zum Ausbruch des Bürgerkrieges und zur Eroberung Italiens durch Caesar?".
Dabei habe ich die Geschenisse vor Ausbruch des Bürgerkrieges analysiert, vor allem die Machtkonstellationen Caesar-Pompeius-Senat, und schließlich die Taktik in der Anfangsphase mit Schwerpunkt auf der Clementia Caesaris.
Wer besonders zur Clementia Caesaris noch ein paar Literaturtipps haben möchte, kann sich ja melden :D.
Gruß
Hesse
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