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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : EU III derzeit zu leicht?



Jack Aubrey
16.02.07, 17:31
Verehrte Mitregenten,

auf der Suche nach einem anspruchsvollen Spiel, bin ich über EU III gestolpert, welches ich mir vor knapp zwei Wochen zugelegt habe.

In meinem ersten Spiel, hatte ich versucht aus Brandenburg eine europäische Großmacht zu erschaffen. Mein Mangel an Erfahrung als Regent, führte allerdings schnell zum unbedeutenden Kleinstaat mit einer Provinz.

Brandenburg gab daraufhin in einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz die sofortige Beendigung unseres Vertragsverhältnisses bekannt. Kurze Zeit später bekamt ich jedoch ein Angebot von dem im Krieg stehenden England dort als Herrscher tätig zu werden.

Nach sofort eingeleitetem Friedensschluss mit Frankreich unter Abtretung der Provinz Gascogne und diversen landesinternen Umstrukturierungen, leitete ich einen strikten wirtschaftlichen Konsolidierungskurs ein. Im laufe der ersten Jahrzehnte entwickelte sich England zu führenden europäischen Handelsmacht, mit prall gefülltem Staatssäckel und Werkstätten in jeder Provinz. Im Jahre 1493 schwor ich die Nation auf die Nationale Idee der Entdeckungen ein. Nach anfänglichen Schwierigkeiten – unter anderem mit dem Verlust der gesamten Flotte – übertrug sich meine Vision eines mächtigen Kolonialreiches auf die englische Nation und im Februar 1496 begann das Zeitalter der Entdeckungen und Kolonisierungen. Um die Sicherung der englischen Kolonien, des Überseehandels und der Britischen Inseln gewährleisten zu können, starte im Jahre 1512 das Flottenbauprogramm.

Mittlerweile schreiben wir das Jahr 1608. Schottland wurde in zwei Kriegen niedergeworfen und hörte 1515 auf zu existieren. Die irischen Staaten wurden in einem Englisch – Irischen Krieg ebenfalls annektiert. England hat in Nordamerika derzeit 27 Kolonien (etliche sind auch schon Kernprovinzen), 9 in Afrika, 3 auf dem Australischen Kontinent, sowie Flottenstützpunkte auf den Bermudas, Bahamas, Falkland und Timor.

Mein Militär stützt sich auf den britischen Inseln derzeit auf 2 Infanteriedivisionen mit je 4.000 Mann und eine Kavalleriedivision mit 5.000 Mann und eine Kavalleriebrigade mit 2.000 Mann. In den Überseegebieten sind insgesamt 12.000 Soldaten stationiert.

Meine Flotte besteht aus 12 Battle Squadrons mit je 4 Karavellen und 3 Barken, sowie 3 Transportgeschwadern mit jeweils 12 Flytes – insgesamt 120 Schiffe. (Anmerkung: hier hatte ich mich vertan, da ich meine Flotten verkleinert hatte. Also nicht 156 Schiffe, sondern 120)

Ich bin in meinem aktuellen Spiel mit jeweils mindestens 5 Händlern in 6 Handelszentren die führende Handelsmacht, ich beherrsche unangefochten die Weltmeere, breite mich immer weiter aus und niemand ist gewillt meine ungebremste Expansion zu stoppen. Mein BB ist auch unten (ich habe einen ehrenvollen Ruf), da ich nach angezettelten Kriegen (britische Einigungskriege gegen Schottland und Irland und Überseekriege gegen Kastilien, Frankreich, Brandenburg und Österreich auf dem nordamerikanischen Kontinent) immer einige Jahre ruhig gewesen bin.

Somit muss ich sagen wird es so langsam etwas langweilig. Deswegen Frage ich mich, ob da seitens der KI noch was kommt oder ob ich nur über den BB die großen Mächte dazu bekomme, meiner Ausdehnung entgegen zu treten?

So wie es derzeit läuft, finde ich es zu einfach, da man ab einer bestimmten Größe (Macht) keine Feinde mehr fürchten muss.

Hat irgendwer andere Erfahrungen gemacht?

Therlun
16.02.07, 17:40
Die KI erklärt einer starken Macht nur den Krieg wenn sie absolut keine Chance hat... :rolleyes:

KI-Großmächte haben zuviel Angst voreinander und werden höchstens mal zufällig durch Alliierte in Kriege miteinander gezogen.
Das sorgt für wenige spannende Kriege.
Schlimmer ist jedoch das das nur für Großmächte zutrifft!
Ein-Provinzler Erklären gerne mal den Top5 Supermächten den Krieg, um dann zwei Wochen später annektiert zu werden und die Gesamtsituation zu verschlimmern (denn die Großen werden dadurch noch größer, und noch unwilliger miteinander Krieg zu führen).

Also ja, derzeit ist EU3 keinerlei Herausforderung.
Die KI ist katastrophal, und stellt selbst mit minimaler Erfahrung des Spielers keinerlei Bedrohung dar.
Herausfordernd sind in Version 1.1 allerhöchstens die ersten 50 Jahre mit einer kleinen Macht. Traurig, traurig.

Amadeus
16.02.07, 17:41
Hört sich nach einem schönen Spiel an. Versuche doch einmal in Europa Fuss zu fassen. Könnte etwas schwieriger werden. Ansonsten kannste ja das Gleiche dann mit Brandenburg versuchen... :D

Sorry :prost:

Elvis
16.02.07, 17:57
Erstmal willkommen im Forum Jack.

Yep, Für die meisten Europäischen Nationen ist EU3 momentan zu leicht.
Aber gerade Balancing ist etwas, was Paradox gerne erst in späteren Patches nachliefert. Zwar wird eine KI wohl kaum jemals eine unbezwingbare Herausforderung darstellen, aber es wird sicherlich mit zukünftigen Patches spannender werden. Denn im allgemeinen gibt es schon genügend Staaten, die stark genug sind den Spieler unter Druck zu setzen. In 1.1 wird das nur leider noch nicht genutzt.
Ich glaube beim Vorgänger wurde das Spiel erst ab 1.5 eine ziemlich runde Sache. Am Ende waren wir bei 1.9.
Allerdings haut Paradox inzwischen tendenziell eher weniger aber umfangreichere Patches raus. Daher sollte man schon auf 1.2, spätestens 1.3 gespannt sein.

McMacki
16.02.07, 18:35
ja oder mach dir herausforderung. Kannst ja mal versuchen in china fuß zu fassen. Das wird dann glaub ich etwas kompliziert^^...

Aber das mit der KI nervt mich auch, ich hab jetzt in meinem england spiel versucht frankreich und burgund gegeneinander zu führen...hat auch geklappt, für ein jahr, dann weißer friede. Sehr toll...Also auf den patch muss man echt nochmal warten...

Valvasor
16.02.07, 20:08
Moin Jack

England nehmen und sich dann über Langeweile beschweren! :motz: Echt.

Mal im Ernst. Ich habe in ersten zwei Spielen mit dem Deutschen Orden und Hamburg auch im 17. Jahrhundert abgebrochen, da ich kein Bock mehr hatte mit riesigen DIVISIONEN :top: rum zu schlendern und alles platt machen.

Wie bereits empfohlen, sollten sie vielleicht mit was anderem versuchen. Mit Zypern die Ottomanen Vasallisieren, mit Chimu Portugal annektieren… :teufel:

Nichts zu Ungut

Boron
16.02.07, 20:19
Herzlich willkommen werter Jack Aubrey.

Als Europäer ist das Spiel momentan wegen der passiven Großmacht-KI leider tatsächlich zu leicht.

Aber als kleiner asiatischer Staat z.B. finde ich Eu3 schon jetzt sehr gelungen :D . Und tweaked (modden ist da fast zuviel gesagt) euch einfach das Spiel nach euren Vorlieben :).

Ich habe z.b. momentan ein wenig gemoddet und spiele jetzt als Mandschu und habe meinen Spass da ich schweinearm bin und immer aufpassen muss dass die Ming mir nicht irgendwie doch durch Zufall (weil sie z.B. Cores auf mich bekommen) den Krieg erklären :D.

G'Kar
17.02.07, 13:49
Für jemanden, der halbwegs weiß was er tut, waren Paradox-Spiele "out of the box" eigentlich schon immer zu leicht. Da helfen nur Mods oder krasse Schwierigkeitsgrade.

TimuCin
17.02.07, 14:12
Das letzte Mal als ich wirkliche Probleme in einem Spiel hatte, war noch zu EU1 Zeiten, aber seitdem kennt man sich ja aus, weiß wie es läuft und deswegen erscheint es einem vielleicht als "zu einfach"...

fritzspam
17.02.07, 16:13
inwiefern macht sich denn die veränderung des schwierigkeitsgrades bemerkbar?

Boron
17.02.07, 16:45
Zumindest der Großteil der Ai-Boni und Playermali steht in der static_modifier.txt:



very_easy_player = {

global_manpower_modifier = 0.5
infantry_cost = -0.5
cavalry_cost = -0.5
artillery_cost = -0.5
bigship_cost = -0.5
lightship_cost = -0.5
galley_cost = -0.5
build_cost = -0.5
merchant_cost = -0.5
colonist_cost = -0.5
inflation_reduction = 0.5
global_revolt_risk = -3
}

easy_player = {
global_manpower_modifier = 0.25
infantry_cost = -0.25
cavalry_cost = -0.25
artillery_cost = -0.25
bigship_cost = -0.25
lightship_cost = -0.25
galley_cost = -0.25
build_cost = -0.25
merchant_cost = -0.25
colonist_cost = -0.25
inflation_reduction = 0.25
global_revolt_risk = -1
}

hard_player = {
}

very_hard_player = {
land_morale = -0.25
naval_morale = -0.25
}




very_easy_ai = {
land_morale = -0.25
naval_morale = -0.25
}

easy_ai = {
}

hard_ai = {
land_morale = 0.25
naval_morale = 0.25
global_tax_modifier = 0.25
}

very_hard_ai = {
land_morale = 0.5
naval_morale = 0.5
global_tax_modifier = 0.5
}

Auf vh hat man also 75% Moraldifferenz zur AI und die AI kriegt 50% mehr Steuereinnahmen.

Elvis
17.02.07, 16:54
In der Praxis ist mir das aber nicht so schlimm aufgefallen. Habe fast immer very Hard gespielt. Ist gut zu schaffen.

Boron
17.02.07, 17:20
In der Praxis ist mir das aber nicht so schlimm aufgefallen. Habe fast immer very Hard gespielt. Ist gut zu schaffen.
Kein Wunder da die Moral auf Kämpfe keinen allzugroßen Einfluss hat, im Gegenteil, hohe Moral in der Frühphase kann sogar kontraproduktiv sein da dann die eigenen Kavalleriemassen noch mehr abschlachten :(.

Und die 50% mehr Steuereinnahmen werden von der KI zumindest teilweise verschwendet.

Die Frage ist welche Boni für die KI wirklich nützlich wären. Glaube fast dass tendentiell am besten dahingehend wohl Eu2-Style-Events wären so a la AGCEEP die sicherstellen dass die AI zumindest wahrscheinlich einigermaßen historisch sich entwickelt.

Elvis
17.02.07, 17:50
Du denkst immer noch in alten Bahnen. Eine historische Entwicklung der Nationen ist in EU3 nicht vorgesehen. Auch nicht im Ansatz.

Man könnte sie also nur durch andere Reize ganz allgemein locken. Z.B. deutlich geringere Kolonialisierungskosten etc.

Alagos
17.02.07, 18:26
Du denkst immer noch in alten Bahnen. Eine historische Entwicklung der Nationen ist in EU3 nicht vorgesehen. Auch nicht im Ansatz.

Man könnte sie also nur durch andere Reize ganz allgemein locken. Z.B. deutlich geringere Kolonialisierungskosten etc.

Die Frage ist, ob die AI auf sowas anspringt, ich weiss nicht, ob große Änderungen in den Settings die KI zu anderem Verhalten antreiben würden. Aber mir ist die KI echt zu friedlich...

McMacki
17.02.07, 18:37
also für leute, die sich paar mal im sp modus ausgetobt haben, sind paradoxspiele doch nur noch im mp ein richtiger Reiz. Ich finde paradoxspiele im MP immer noch unschlagbar, weil der Faktor Diplomatie noch hinzukommt.

Alagos
17.02.07, 18:39
Da magst du recht haben, aber im MP ist das ganze doch extrem langwierig, die Zeit habe ich einfach nicht, da ist mir mein reales Leben deutlich wichtiger.

McMacki
17.02.07, 18:40
stimmt, bei einem oder zwei abenden in der woche kann man sein reales leben direkt in die tonne kloppen...hihi

Arminus
17.02.07, 19:59
Wie ich gestern schon mit Rolin im Gespräch feststellte: Die MPler haben sich bei Pdox absolut durchgesetzt. Vielleicht sollte ich im CE-Forum mal einen Aufruf starten:

Dear folks at Paradox, please implement a single player mode.



Ich hoffe ja noch auf gute Mods, aber da gewisse Sachen dann doch nicht modbar sind, bin ich da mittlerweile ziemlich skeptisch. :(

Nebukadnezar
18.02.07, 02:26
[..]Somit muss ich sagen wird es so langsam etwas langweilig. Deswegen Frage ich mich, ob da seitens der KI noch was kommt oder ob ich nur über den BB die großen Mächte dazu bekomme, meiner Ausdehnung entgegen zu treten? [..]


(Alles im folgenden ist unter dem Aspekt zu betrachten, dass ich EUIII *nicht* habe)

Ihr verwundert mich. Ihr seid 36...(ich übrigens auch :D ) und dürftet eigentlich Folgendes erfahren haben im Laufe der (Spiel)Zeit:
Wenn ihr euch für Strategiespiele interessiert, dann wisst ihr (bzw solltet ihr wissen), dass es nur sehr sehr wenige Grand Strategy- bzw Aufbauspiele gibt, die nach einer bestimmten Machtposition noch eine Herausforderung im Sinne von 'Schaffe ich das?' bieten.
'Sehr wenige' benutze ich als Begriff nur, da ich nicht zu 100% weiß ob ich nicht 'alle' schreiben sollte.

Dazu sind Spiele wie alles in der Europa-Universalis-Reihe zu linear.
Spiele mit stärkerem Simulationscharakter wie z.b. Victoria (einfach nur als Vergleich innerhalb der Paradoxspiele) bieten da eher die Möglichkeit der Anforderungssteigerung aus dem System heraus, da es dort Rückkopplungen gibt, die dem menschlichen Verstand eher fremd sind (Mit zeitverzögerten Rückkopplungen wie beim Klima haben Menschen Probleme)
Aber auch in Spielen wie Victoria ist es nicht die KI die dem Spieler Herausforderungen anbietet, sondern es ist der Mechanismus an sich.

Falls ihr also nur die Herausforderung in einem lineartem Spiel sucht, dann muß euch gesagt sein:
Mehr Herausforderung werdet ihr nicht bekommen. EU ist eine sehr lineare Angelegenheit.
Ihr könnt mit einem kleineren Land starten, aber sobald ihr EUIII halbwegs beherrscht werdet ihr bald wieder an die euch jetzt bekannte Stelle kommen, wo ihr alles bestimmen könntet.
Mehr ist nicht drin.
Und mehr war auch nie beabsichtigt vom Entwickler.

Andere Möglichkeiten:
Ob sich die EU-Serie für MP speziell eignet..hm.. durch eine geeignete KI (menschliche Gegenspieler ;) ) gewinnen alle mir bekannten Strategiespiele bzw ich kann da nichts Besonderes bei EU erkennen.

Was man mit EU dagegen sehr gut tun kann selbst wenn man meint, dass man es beherrscht: EU bietet sehr viele Assoziationsmöglichkeiten, weil es halt in der Vergangenheit und auf der Erde spielt. Im Kopf des Spielers ist bereits sehr viel 'Content' gespeichert, den Paradox nutzt.
Ergötzt euch daran die Geschichte umzuschreiben oder ähnliches. Lasst ein anderes Land die Welt entdecken oder betreibt RPG, indem ihr einen AAR schreibt (Dafür eignen sich die Paradoxspiele extrem gut m.E.)

(@Suo: durch die generischen Events hat EU m.E. nur verloren. Während ich die Engine zwar schätzen kann als Programmierer so fand ich das nebenbei erworbene partikulare Geschichtswissen doch bedeutend netter)

Wenn ihr jetzt aber hofft, dass euch die KI zeigt wo der Hammer hängt, nachdem die KI euch spieljahrelang hat gewähren lassen:... wie kommt ihr zu der Annahme, dass es so etwas gibt?
Ich kann nicht ganz glauben, dass ihr eure Frage ernst meint:)
Es wird zwar wahrscheinlich zu einem Finetuning kommen (Patch), aber mehr zu erwarten ist vermessen. Das was ihr vor euch seht, ist das was ist und das was sein wird.

fritzspam
18.02.07, 11:46
gut geschrieben für die "süchtigen", dein klimatischer aspekt hat mir auch gefallen :cool:

Elvis
18.02.07, 21:33
Hi Nebu, :)

Klar, du hast schon recht. Erfahrene Spieler werden auch in EU3 immer siegen.
Zumindest, wenn das gröbste überstanden ist.
Aber ich finde darum gehts gar nicht so sehr.
Für diese Spiele gilt doch für die meisten:
Der Weg ist das Ziel :)

Wenn man unbesiegbar ist, kostet man das meistens noch ein paar Spieljahre aus um iregendein Ziel zu erreichen und dann bricht man die Partie ab. Ist doch bei fast jedem so.

Nur ist der Weg zum Ziel bei EUIII momentan bisserl öde und bietet zu wenig Widerstände. Eine Partie wird daher dementsprechend schnell abgebrochen und das Spielerlebnis war etwas kurz.

Und was das anbelangt, kann Feintuning noch eine Menge leisten, das die Anzahl Spassbringender Spieljahre steigt.
Die KI hat sehr häufig die Macht und auch die Kraft um einem das Leben wirklich schwer zu machen und ordentlich Steine in den Weg zu legen. Tut sie aber momentan leider nicht. Die KI müsste bei Aggressivität und Kriegstaktik sogar eigentlich nur das Level von Victoria erstmal erreichen, dann würde das Spiel schon bestimmt 80 Jahre spannender bleiben. Ganz bis zum Ende werden sie es auch dieses Mal wohl nicht schaffen Spannung im Spiel zu behalten. Aber da ist noch viel Luft den Weg zum Ziel schöner und ein gutes Stück länger zu gestalten.

exe.jac
18.02.07, 21:51
ich stimme nebu in allen dingen zu.

ich hab mich in letzter zeit mal mit dem thema ki in simulationen bzw. spielen beschäftigt. mein resume ist, dass es erstens noch keine menschen ähnliche intelligenz geben kann, weil die benötigte rechenleistung noch nicht gegeben ist UND weil die entscheidungsfindung eines menschen zwar nicht komplex aber von vielen, viele variablen abhängt.

ehrlich gesagt, weiss ich noch nicht mal wie ich als programmierer die werte abspeichern könnte... :D

stellt euch mal vor ihr wollt in eine tabellenspalte werte von einem apfel eintragen. farbe, form, nutzen, hintergrundwissen... und jetzt von einem freund die telefonnummer, man bräuchte tonnenweise datenbanken und die relationen zu bilden ist irre schwer :)

naja lange rede kurzer sinn. intelligent agierende computer wird es in den nächsten jahren für den spielebereich wohl nur simuliert geben. bis jetzt ist das aber auch noch nicht der fall, bis auf ein haufen if anweisungen ist nichts von intelligenz zu spüren. :)

ich werd mich dennoch weiter mit dem thema beschäftigen, in der hoffnung den WAHREN weg zu finden :D

kampson
18.02.07, 22:15
Was wirklich auffällt, ist das man alle Tricks, die man selber gegen die KI anwendet, selber nicht befürchten muss.

Habe mit Bayern gespielt und es zu der vorherrschenden Macht in Mitteleuropa geschafft. Frankreich ca. doppelt so groß wie Bayern wird durch einen Verbündeten in den Krieg gegen mich gezogen.
Irgendwann steht da Frankreichs 20k Armee in einer meiner Provinzen und fängt an zu belagern. Ich schicke alle meine Truppen dort hin und positioniere sie um die angegriffende Provinz. Natürlich time ich es so, dass alle gleichzeitig ankommen. Nachdem der Kampf gewonnen ist, treibe ich die angeschlagenen Truppen solange vor mir her, bis die feindliche Armee komplett aufgelöst ist. Das dauert zwar ein paar Monate, aber ohne diese Armee war der Angriff Frankreichs auf meine Provinzen aussichtslos.

Was aber auch auffällt ist, dass wenn man nur einen direkten Zugang zum Gegner hat und darauf eine große Armee parkt, der Gegner trotzdem blind alles in die "Mauer" rennen lässt. Da stehen 20k Einheiten und Frankreich schickt insgesamt 30k Truppen dagegen, verliert aber erbärmlich, da ich vorher 15k Einheiten vernichte, die mit 1.000-2.000 Mannstärken gegen mich anrennen und natürlich komplett aufgelöst werden.

Kleinere Gegner erklären mir dauernd den Krieg, größere verschonen mich aber (wenn ich eine Großmacht bin) und knüppeldick kommt es immer, wenn bei hohem BadBoy-Faktor man gleichzeitig mit teilweise 10 Ländern im Krieg liegt

Auch die Diplomatie versagt häufig. Wollte heute Polen (das klar stärker war) "Weißen Frieden" anbieten, wurde aber abgelehnt. 2 Min. später machten sie ihrerseits ein Angebot und boten mir eine Provinz an, obwohl ich lediglich eine Provinz eingenommen hatte.

Jaycee
19.02.07, 16:03
Evtl. wurde es schon erwähnt, aber ich finde auch dass das Angebot zu Vasallierung viel zu oft von der KI angenommen wird. Hatte letzten dass Vergnügen das sBrandenburg, Österreich, Ungarn und Dänemark jeweils Vasallen meines bedeutend kleineren Bayern geworden sind. :rolleyes:
(Und auch bei England stand ein wahrscheinlich!) :eek:

JoeIntel
19.02.07, 16:58
Logischerweise kann niemand von der KI erwarten das sie einem menschlichen Spieler ebenbürtig ist. Jedoch hätte man eine einige Dinge schon besser lösen können besonders mit dem Erfahrunghintergrund den Paradox nun inzwischen aufgebaut hat. Ich habe nun, denke ich fast alle Spiele von Paradox (EU I & II; HOI I & II; Cusader Kings; Victoria ...) gespielt und kann bin der Meinung diese KI holt keinen hinter dem Ofen vor. Selbst wenn man davon ausgeht das Paradox das Spiel für Multiplayer optimiert hat, sind ja immer noch genügend KI Spieler im Raum die eigentlich die Würze im Spiel ausmachen. Außerdem haben sich die Regeln, gerade die der Kriegführung gegenüber EU II, nicht so wesentlich geändert, dass man nicht Teile der alten KI adaptieren könnte, besonders da das Spiel offensichtlich noch auf alte Prinzipien aufsetzt. Ich habe da so meine Tests gemacht und man kann, wenn man möchte, ganze Ländereien erobern ohne das sich eine benachtbarte Armee, die zum Teil stärker ist als man selber, bewegt. Weiterhin ist es unklar warum die KI so stark auf die Großreiche setzt die dann unter ihren eigenen BB Problemen zusammenbrechen. Und es gibt noch eine Menge mehr Punkte die offensichtlich unausgegoren und schlecht gebalanced sind. Trotzdem bin ich (noch) der Meinung das Paradox dies wenigstens zum Teil in den Griff bekommen kann.

Joe

Jack Aubrey
20.02.07, 13:53
Werte Herrscher,

erst mal danke für das nette Willkommen und die vielen Antworten.


Auf anraten von Amadeus, habe ich nun auch auf dem europäischen Festland Fuß gefasst, genauer gesagt in Frankreich.

Mein erster Invasionsversuch ging allerdings gründlich in die Hose. Nach anfänglichen Erfolgen mit der Besetzung von drei französischen Provinzen, wurde ich letztlich zurückgeschlagen. Frankreich ging auf keine Friedensangebote ein und sandte Unmengen an Truppen. Am Ende hatte ich keine Wehrpflichtigen mehr und musste mich auf meine Insel zurück ziehen. Es folgte ein weißer Frieden.

In den folgenden zwanzig Jahren habe ich dann zunächst Geld gespart und dann nach und nach ein für britische Verhältnisse riesiges Heer aufgestellt. Insgesamt 80.000 Mann, davon 50.000 Kavallerie. England (mittlerweile Großbritannien) glich einem riesigen Heerlager. Frankreich war zwischenzeitlich wieder mit Norwegen verbündet, seinem einzigen Bündnispartner.

Mein Angriffsplan sah folgendes vor:

Frankreichs Bündnispartner Norwegen sollte von 8 Seegeschwadern seeseitig abgeriegelt werden, um Truppenverschickungen zu unterbinden. Als Flottenbasis dienste hier Island, das mittlerweile britisch war.

Die Landung in Frankreich wurde von 4 Seegeschwadern unterstützt. Um schnell große Truppenverbände übersetzen zu können, wurden im Ärmelkanal, der Straße von Dover und Lands End insgesamt 30 Transportschiffe beordert.

Das Invasionsheer war gegliedert in 5 Kavalleriearmeen mit je 10.000 Mann und 6 Infanteriearmeen mit je 5.000 Mann, davon jeweils 1.000 Artillerie. Die Kavallerie hatte die Aufgabe den ersten Widerstand zu brechen und der Infanterie den Weg für Belagerungen ebnen. Anschließend sollte die Kavallerie schnell ins französische Hinterland eindringen und alle gegnerischen Kräfte einzeln zerschlagen. Die Infanterie sollte gleichzeitig 6 Provinzen belagern und erobern. Sofern genügend Kräfte übrig wären sollten weitere Provinzen eingenommen werden. Ansonsten sollten die Eroberungen lange genug gehalten werden, um mit Frankreich zu einem Frieden unter Abtretung von Provinzen zu kommen.

Am Morgen des 8. September 1632 begann der Krieg.

Und diesmal lief alles wie am Schnürchen. Die Flotte riegelte Norwegen ab und vernichte ein norwegisches Schiff nach dem anderen, Frankreichs Flotten wurden im Kanal geschlagen und die Truppen setzten über. Die Kavallerie zerschlug den ersten Widerstand und drang wie geplant ins Hinterland ein. Die Infanterie belagerte Provinz auf Provinz. In mehreren Schlachten schlug meine Kavallerie eine französische Armee nach der anderen, aber die Verluste waren nicht gering. Nach einigen Monaten hatte ich 6 Provinzen erobert und machte mich an die Besetzung von 3 weiteren Provinzen. Die Kavallerie hetzte von einer Provinz in die nächste immer den geschlagenen gegnerischen Armeen hinterher. Allein durch die Verlustquote wurde meine Armee kleiner und kleiner. Meine Infanterie besetzet zwei weitere Provinzen und Frankreich willigte einem Frieden unter Abtretung von 4 Provinzen zu.

Soviel dazu.


Werter Nebukadnezar,

das die KI keine Wunder vollbringen kann, ist mir klar. Und das letztendlich der menschliche Spieler gewinnt ist auch klar. Aber wie Elvis gesagt hat, ist das eigentliche Ziel der Weg und der sollte anspruchsvoll gestaltet sein.

Ich will nun nicht über EU III meckern, es ist trotz allem ein klasse Spiel. Ich bin auch kein Programmierer, habe also keinen blassen Dunst von der Programmierung einer KI. Jedoch müsste es doch machbar sein, dass das Spiel (Programm) diverse Parameter abfragt und danach handelt.

Deshalb denke ich mir, könnte ein Spiel wie EU III so programmiert werden (immer unter dem Aspekt, dass es sich um eine den Spieler unterhaltende und herausfordernde Plattform ist), dass bestrebt ist ein Kräftegleichgewicht zu erhalten. Dies würde auch in den Rahmen der Handlung des Spiels passen, bzw. wäre geradezu prädestiniert dafür. Denn in EU III gibt es kein eigentliches Spielziel a la erobere die Welt. Kriege sind in Europa zu jenen Zeiten ja gerade auch deshalb ausgebrochen, um ein existierendes Gleichgewicht zwischen den Großmächten zu erhalten.

Und so könnte doch, nach den ersten Jahrzehnten, in denen sich bei jeder Partie auf neue per Zufall andere Mächte etablieren, eine Phase der Stabilisierung eintreten. Hin und wieder wird per Zufallsfunktion eine Großmacht kriegerisch aktiv und beginnt zu expandieren. Expandiert das Land, gemessen an seiner ursprünglichen Größe, aber zu stark, bilden sich Bündnisse anderer mächtiger Nationen und stoppen die Expansion und stellen das Kräftegleichgewicht wieder her. Im Grunde hält das Spiel die Welt in einem Status Quo. Einzig der Spieler ist hierbei gewissermaßen ausgenommen. Überschreitet er aber eine gewisse Größe, wird also zu schnell mächtig, beginnt die KI gegen ihn zu agieren. Er wird zwar dann nicht in Grund und Boden gestampft, aber zumindest „zurecht geschnitten“

Naja, wie auch immer. Wenn ja Paradox bekannt dafür ist seine Spiele ordentlich zu patchen (Feintuning), dann kann ich ja noch hoffen, dass mir in zukünftigen Partien wenigsten der eine oder andere große Fisch mal den Krieg erklärt und mich beim aufbauen meines Imperiums stört.

Sten
20.02.07, 17:55
den aspekt den du ansprichst, sollte ja eigentlich durch die bb-regelung erzielt werden.
nur weiss man das halt auch und kann demensprechend planen.
der zeitpunkt, an dem die welt auf dich sauer wird, sollte net ganz so von nem fixpunkt abhängen, eher die wahrscheinlichkeit immr grösser werden, und das vom ersten bb-punkt an. würde die sache dann interressanter machen :)

Elvis
20.02.07, 18:01
Ich glaube das passiert sogar, das die Kriegswahrscheinlichkeit auch mit steigendem BB zunimmt. Unter 1.1 merkt man es nur nicht besonders.
Vermutlich ist die Gewichtung des Einflusses von BB in den Entscheidungsroutinen recht niedrig.
Bei Victoria war das etwas besser zu beobachten, aber da gab es auch keine absolute BB-Grenze.

Sten
20.02.07, 18:24
kann möglich sein, aber noch nie wirklich bemerkt. wenn ich unterm limit war, bekam ich nur dows, wenn jemand nen core bei mir hatte. wenn man das nach nem rundumschlag mal abgeschafft hatt und halt das limit net sprengt ist doch zu 99% ruhe, auch wenn du jahrelang zwischen 30 und 35 bb-punkten hängst.

Seelensturm
20.02.07, 20:30
also ich bekomm schon immer ab der hälfte des limits die ersten nicht mehr wirklich nachvollziehbaren dows