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oder...
"Wie aus einem todgeglaubten Staat ein blühendes und machtvolles Reich wird..."
Dies wird die Geschichte des Deutschen Orden, welcher im 3. Jahrhundert seiner Existenz in einer schweren Krise war. Eine so schwere Krise, das gar seine Existenz bedroht war. Vor allem innerpolitische Ränke und Fehden um die Macht des Ordens und der Komturen schwächten ihn in einer Zeit, in der zum Einen die Unterstützung der deutschen Fürsten versiegt war und zum Anderen die Nachbarn Polen und Litauen ihr gieriges Auge auf die Ordensländer geworfen hatten.
Lehnt Euch zurück und genießt diese Geschichte auf dass Sie Euch erquicken soll...
P.s. Ich hoffe Sie wird auch so erfolgreich enden, wie hier mit breiter Brust angekündigt..... ;)
P.p.s. Erster! :tongue: :prost:
http://hometown.aol.de/enderandson/Deutscher+Orden/wappen.jpg
Prolog
Fast genau 2 Jahre brauchten die europäischen Kreuzzfahrer um diese stark befestigte Stadt zu bezwingen. Für Ihre Befreiung starb ein Kaiser und sein Sohn. Akkon hieß diese Stadt und sie wurde gehalten seit 1187 durch die Truppen von Saladin des Großen.
Erst als im Frühjahr 1191 die Könige Philipp von Frankreich und Richard Löwenherz von England eintrafen, wurde die Stadt am 12. Juli nach zwei Jahren Gewalt, Seuchen und Tod eingenommen.
"Do haben etzliche christglaubige mann vo Breen und Lubecke mit barmhertzigkeit bewegt, eyn spitall under eynen sigell eyns schyffs, das man eyn kockt nennt gebawet...", heißt es in der "Narratio", der ältesten Ordens-überlieferung.
Bereits im Jahre 1189 führten die norddeutschen Ritter ein Feldlazarett im Heerlager der Kreuzritter. Friedrich von Schwaben, Sohn von Kaiser Barabarossa sicherte Ihnen noch während der Belagerung von Akkon ein Haus für Ihre Arbeit in der Stadt zu.
Letztendlich war es im September Guido de Lusignan, König von Jerusalem, welcher die Schenkungsurkunde ausstellte. Zwar nicht das in Aussicht gestellt armenische Spital, doch die Lage in der Nähe des Nikolaitores kam den wohltätigen Rittern entgegen.
So entstand doch relativ still und leise - und zwar in Akkon - das
"Hospital sancte Marie domus Theutonice in Jherusalem"
Ein EU3 AAR :D . Das wird bestimmt gut :) .
von Kornberg
02.02.07, 23:26
Schließe mich der vorgehenden Meinung an. Endlich ein EU3 AAR, darauf haben wahrscheinlich nicht nur Wir sehnsüchtig gewartet! Sehr schöner Beginn, weiter so kann man ja noch nicht sagen, doch von Eurem Sieg gegen die litauischen Heiden, denn genau das sind sie auch wenn sie sich Christen nennen, und polnischen Söhne des Teufels ist meine Wenigkeit überzeugt!
Sehr schön, werter Ender. :top: Wo bleiben die Screenies? :D :rolleyes:
Schönes Ding! Erster EU3! :top:
Francis Drake
03.02.07, 12:46
Den Deutschen Orden habe ich gerne auch bei EU2 gespielt. Wir freuen uns! Viel Erfolg beim "kolonisieren" des Ostens und bekehren der Ungläubigen!!!
Sehr schön, werter Ender. :top: Wo bleiben die Screenies? :D :rolleyes:
Ein Mann der mich kennt!!! :D :prost:
Nachdem der Orden Ländereien im Heiligen Land und auch in Sizilien und Apulien übertragen bekommen hatte, sinnierte man über den Weg zur offiziellen Erhebung in den Kreis der Ritterorden. Der deutsche Kreuzzug von 1197/1198 scheiterte vor den Toren der Burg Toron bei Tyros am Tode des Kaisers Heinrich VI.. So war es gegeben, dass viele hohe Herren aus dem Deutschen Reich zu dieser Zeitt im Heiligen Land waren. Es sammelten sich Erzbischöfe, Bischöfe, Herzöge, Fürsten etc, im Hause des Spitals in Akkon. Sie legten fest, dass der neue Orden die Regeln der Johanniter übernehmen soll soweit es die Pflege von Armen und Kranken betraf. Die Templern jedoch standen für die Regeln der Ritter, Kleriker und Ordensgrade Vorbild. Erster Meister wurde der Ritter und langjährige Bruder Heinrich Walpot. Noch während der Versammlung entsagte der Ritter Herman Kirchhein der Welt und trat als erste Bruder dem neuen Orden bei, gewandet im weißen Mantel eines anwesenden Templermeister auf das nun dies das künftige Ordenskleid sei.
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Ordensgründung in Akkon
Ohne große Ländereien, ohne finanzielle Basis und im Schatten der beiden berühmten Brüderorden siechte der Deutsche Orden in den ersten zehn Jahren dahin. Der erste Durchbruch wird erreicht als um 1205 herum Philipp von Schwaben und Deutscher König den Orden unter Königsschutz nimmt und ihm Reichslehen verleiht, u.a. in der Steiermark. Im Jahre 1208 wurde die lang ersehnte Bestätigung des Papstes erteilt.
Doch erst durch den 4. Hochmeister, Hermann von Salza (1209-1239) erreichte der Deutsche Orden seine herausragende Stellung, auch unter den Brüderorden. Unter seiner Führung wurde er den anderen Orden nahezu gleichgestellt (1220), die Einfügung des Jerusalemkreuzes ins Ordenwappen erreicht (1220), Almosenablaß verliehen (1221) – das Recht für geschenktes Land Ablaß zu erteilen sowie die Übernahme des ehemaligen Johanniterspitals in Jerusalem (1229) nach dessen friedlicher Eroberung durch Kaiser Friedrich II..
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Hermann von Salza
Nachdem die Ordensritter aus dem Bruzenland in Ungarn unrechtmäßig wieder vertrieben wurden (1213-1225), ließ sich Hermann vom Kaiser Friedrich II., dessen engster Berater er war, die Eroberungen im Kulmer Land durch die Bulle von Rimini hochkaiserlich im Jahre 1226 bestätigen. Ob Herzog Konrad von Masowien wirklich dem Orden für dessen Kriegsdienstes gegen die heidnischen Preußen das Kulmer Land versprochen hatte, ist nicht bekannt und nun auch nicht mehr relevant. Der Papst sollte dies 8 Jahre später mit der Bulle von Rieti bestätigen.
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Friedrich II.
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Das Kulmer Land
Lange Jahrezehnte herrschten die Deutschritter, wie sie auch genannt wurden, in ihrem Reich an der Ostsee. Und lange nach dem im Heiligen Land alle Ländereien verloren waren und die beiden anderen Orden ohne größere Landflächen, ausreichend für eine Staatenbildung auskommen mussten, gedieh das Reich der Deutschen vor allem durch die Unterstützung der häufig wiederkehrenden Kreuzzüge deutscher Fürsten, welche damit ihr Seelenheil retten wollten...
Es gab 4 Stände im Orden. Angeführt wurde er durch die adligen Ritterbrüder. Oftmals jüngere Söhne ohne Hoffnung auf Erbe und damit Einkommen. Von den Vätern mit Ländereien oder anderen Werten als „Mitgift“ versehen, waren sie die Basis für den schnellen wirtschaftlichen Erfolg nicht nur des Deutschen Ordens.
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Ritterbruder im Ordenskleid
Ihnen zur Seite standen die Klerikerbrüder, welche die geistlichen Aufgaben Pflichten wahrnahmen, wie die Messen und die Beichte abzunehmen. Auch waren sie die Verwalter der Komturen.
Da die militärischen Aufgaben jedoch nicht allein auf den Schultern der adligen Ritter ruhen konnte, gab es den Stand der Sariantbrüder. Diese waren die nichtadligen Ordensbrüder hatten nicht die Rechte der Ritter waren aber vollwertige Krieger des Ordens. Oft auch als Kämmerer oder Kuriere genutzt. Sozusagen die Fußtruppen.
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Sariantbruder
Der Niedrigste war der Stand der Laienbruder. Die sogenannten “Halbbrüder“ oder „Graumäntler“ waren mit häuslichen, landwirtschaftlichen und gewerblichen Arbeiten eingesetzt. Jedoch nicht zu verwechseln mit der üblichen und allgemeinen Land- und Stadtbevölkerung!
Die Kombination christlicher Verwaltung, ritterliches Kriegshandwerk und kontinuierliche Zuströme von Mensch und Material schien in dieser Zeit eine hervorragende Basis für den Erfolg des Ordens zu sein. Die Land- und Stadtbevölkerung des Deutschen Reichs strömte in den Osten in der Hoffnung auf freies Land und freies Leben. Die gebildeten Söhne von Kaufleuten und Adligen traten in den Orden ein in der Hoffnung, Karriere zu machen. Denn dort war es möglich aufgrund seiner Fähigkeiten hohe Ränge bis zum Hochmeister zu erhalten, was zu dieser Zeit nur der Familie des Königs oder Herzogs erlaubt war. Und der wohl wichtigste Vorteil: völlige Steuerfreiheit im Ordensreich! Eine absolute Kuriosität in dieser und heutiger Zeit.
Doch eingeschränkt durch die unwirtlichen Gegenden und den Hochmut der Ritter konnte der Deutsche Orden sein Potenzial nicht voll ausschöpfen. Im Vergleich zu den deutschen oder französischen, ach eigentlich jeden anderen Fürsten Europas beackerten die Deutschritter die wohl ärmlichsten und unfruchtbarsten Flächen. Entsprechend waren die Einkünfte des Ordens zu erwarten.
Der Hochmut der Ritter sollte auf anderer Seite immer wieder die erreichten bzw. eroberten Pfründe gefährden. Immer dann, wenn der Orden sich gute wirtschaftliche und politische Lagen erarbeitet hatte, gerieten sie in Streit mit Ihren Nachbarn. Ob nun Polen, Litauen, Masowien oder Nowgorod, die entscheidenden Schlachten wurden verloren. Und nicht nur verloren, sie wurden vernichtet. Oftmals verlor die gesamte Führungsriege des Ordens ihr Leben.
So war die Lage des Ordens am Anfang des 15. Jahrhunderts sehr prekär; verloren in der Schlacht von Tannenberg gegen die Polen und getötet der Hochmeister Ulrich von Jungingen und über 200 Hohe Ritter und immense Verluste an Leben und Kapital jedoch nicht an Land, welches der neue Hochmeister Heinrich von Plauen schnell zurückerobert hatte. Die Lösegeldsummen an Polen ruinierte den Orden und er musste erstmalig Steuern erheben.
Dies und die harte Gangart vom Hochmeister, sowie sein Drängen auf die Weiterführung des Krieges führt im Jahre 1413 zu einem bis dahin unglaublichen Vorgang. Er wurde auf einem Generalkapitel abgesetzt und des Landes verbannt!
Weitere erfolglose Kriege gegen die Polen brachten die Polen immer mehr in Bedrängnis. In den dreißiger Jahren gingen die Komture der Balleien im Deutschen Reich mit dem Deutschmeister an der Spitze gegen den Hochmeister in Opposition. In den vierziger Jahren bildeten im Ordensreich preußische Adlige und 19 Städte den „Preußischen Bund“ gegen die Herrschaft des Ordens.
In dieser Situation, im Jahre 1450, übernimmt ein neuer Hochmeister die Zügel, Ludwig von Erlichshausen. Nachdem es seinem Onkel Konrad gelungen war, dem Ordensland nach Innen und Außen den Frieden zu sichern, bewies er weniger Geschick. Schnell verärgerte er wieder die Stände im Land. Sogar ein päpstlicher Legat, Ludwig von Silves, erschien um die Missstände zu untersuchen und zu beseitigen; dies sogar unter Androhung der Inquisition! Man bedenke im Reiche eines christlichen Ritterordens!
Man einigte sich auf einen Schiedsspruch des Deutschen Kaisers Friedrich III. , welcher einen Gerichtstag zum 3. Juli 1453 ansetzte.
Doch Ludwig von Erlichshausen hatte andere Pläne, zum Glück für den Orden, wie es sich herausstellen sollte...
Sehr schön, wir sind gespannt auf den Fortgang. :rauch:
1. Neues Selbstbewusstsein
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Der Deutsche Orden um 1453
„Meine liebe Schwester Martha,
dies vorab, mir geht es gut. Meine Entscheidung, dem Orden Bruder beizutreten bereue ich nicht. Vor zwei Monaten, im Mai, konnte ich bei der Waffenprüfung erfolgreich bestehen. Der Komtur von Marienburg nahm mich als Sariantbruder auf. Da fällt mir ein, bestell bitte dem alten Heinrich von der Torwache meinen Dank für seine Lehrstunden mit Schwert und Schild.
Manchmal denke ich noch an unseren Vater, Gott sei seiner Seele gnädig. Ob er geahnt hätte, dass sein einziger Sohn sich einem Ritterorden anschließen würde?
Seit kurzen haben wir erhöhten Drill und üben täglich mit den Waffen. Mein neuer Freund Eric, ein Däne aus Jütland, ist war schwach mit dem Schwert, doch beim Kampf mit der Lanze kann ich noch etwas lernen.
Doch nun zu Dir. Wie geht es Dir und unserem Ulm? Was macht mein Patenkind Ludwig?
Mach Dir keine Sorgen um mich. Ich habe Freunde, ein Dach und jeden Tag 2 warme Malzeiten gefunden. Gott segne Euch.
Dein Bruder Friedrich, Sariantbruder des Deutschen Orden zu Marienburg“
Was hier Friedrich aus Ulm seiner Schwester beschrieb, war der Beginn einer Mobilmachung. Bis zum Juli hatte der Orden 8.000 Mann aufgestellt und vor Riga gesammelt.
Das Erzbistum hatte sich durch Korruption, grausamer Härte dm Volk gegenüber und schlimmster Willkürherrschaft ausgezeichnet. Ludwig von Erlichshausen verband hier wirtschaftlichen mit politischem Nutzen. Zum einen war Riga eine reiche Handelsstadt und das preußische Bündnis schon lange in Klage gegen den Erzbischof.
Im August wurde das Heer des Erzbischofs besiegt und die Stadt belagert. Da jedoch die Stadtbevölkerung den Erzbischof verachtete und loswerden wollte, öffneten sie an den bischöflichen Soldaten vorbei die Stadttore. Am 17.12.1453 übernahm ein neuer Komtur die Herrschaft in der Stadt.
Sicherlich durch diplomatisches Geschick, aber auch in alter Tradition trat der Orden am 31.05.1454 in die Hanse ein. Inzwischen hatte sich der Preußische Bund aufgelöst. Nach Riga sollte 16 Jahre Frieden herrschen. Damit war der Grund für den Bund, die ständigen Krieg und Kriegssteuern des Orden nicht mehr gegeben und er verlor seine Anhänger. Die Finanzen wurden konsolidiert in stehendes Heer mit mindestens 25.000 Mann rekrutiert und die Beziehungen vor allem zu Litauen verbessert.
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Der Deutsche Orden und seine Beziehungen um 1460
Anfang des Jahres 1469 verstarb der Reformierer Ludwig von Erlichshausen und wurde in allen Ehren in der Hochmeistergruft in er Marienburg zu Grabe getragen. Sein Nachfolger wurde Karl Alexander von Plauen, bisher Komtur zu Elbing.
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Hochmeister Karl verfolgte er eine andere Strategie als sein Vorgänger. Er war schon als Komtur in Opposition zum Hochmeister bezüglich seiner friedlichen Politik gewesen. Und seit dem die guten Beziehungen zu Litauen deren Neutralität halbwegs sicher erschienen ließ, stand die Mehrheit der Komturen auf seiner Seite, was schließlich zu seiner Wahl führte.
Karl teilte das Ritterheer in drei Gruppen auf. Eines stand bereit um in den alten Feind Masowien einzufallen. Im Juli 1469 überschritt der Rest, in 2 gleichgroße Heere aufgeteilt, zur Überraschung aller kurz hinter Danzig die Grenze zum deutschen Herzogtum Pommern. Dieser war wie auch Polen verbündet mit Masowien. Die 2.000 Mann des Herzogs, welcher in Stralsund weilte, wurden schnell besiegt und flüchteten über die Oder nach Stralsund. Der Hochmeister selbst setzte ihnen nach und verhinderte eine organisierte Verteidigung von Vorpommern und Stralsund.
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Der Deutsche Orden im Krieg, 1469
Karl von Plauen hatte tüchtig geplant. Und wer tüchtig ist, hat Glück. Gut geplant, da zum Zeitpunkt des Feldzugbeginns Polen und Litauen bereits im verlustreichen Krieg gegen Böhmen war; und Glück, da ein Monat nach dem Sieg in Hinterpommern der Deutsche Kaiser verstarb und der neue Kaiser, Siegmund von Bayern sich nicht um den Schutz seines Vasallen in Pommern kümmern konnte.
Im Januar 1470 eroberten die Ordensritter nach Hinterpommern das Herzogtum Masowien. Am 27. verzichtete der gefangene Herzog auf alle Rechte und stimmte der Annexion zu. Erst 6 Monate später gab Stralsund auf und wurde im gleichnamigen Frieden dem Orden zugesprochen.
http://hometown.aol.de/enderandson/Deutscher+Orden/1470-pease.JPG
Frieden von Stralsund, 1470
Hochmeister Karl von Plauen konnte nach diesem erfolgreichen Feldzug noch ein Bündnis mit Utrecht und de Johannitern schießen, bevor er im März 1472 verstarb und in Marienburg einen Ehrenplatz erhielt.
von Stollberg
06.02.07, 22:35
Auch wir kommen nicht umhin, dem werten Ender unseren Respekt zu zollen!
Joachim Murat
07.02.07, 00:51
Ein schöner Eu3-Premieren AAR geschätzter Ender, euch weiterhin viel Erfolg: Wir lesen gerne weiter mit;)
Sehr schön, werter Ender! :top:
Nur eine Bitte (Übrigens vielen Dank für die Screenies. :rolleyes: ) hätte ich. Da ich, wie wahrscheinlich viele, das Forum im eleganten NewStyle lese, welches die Schrift auf weißem Grund zeigt, ist Gelb für mich nur schwer zu entziffern. Könntet Ihr eventuell auf einen allgemein lesbaren Farbton umsteigen? :)
Ansonsten: Weiter so! :prost:
Sehr schön, werter Ender! :top:
Nur eine Bitte (Übrigens vielen Dank für die Screenies. :rolleyes: ) hätte ich. Da ich, wie wahrscheinlich viele, das Forum im eleganten NewStyle lese, welches die Schrift auf weißem Grund zeigt, ist Gelb für mich nur schwer zu entziffern. Könntet Ihr eventuell auf einen allgemein lesbaren Farbton umsteigen? :)
Ansonsten: Weiter so! :prost:
schon erledigt
Sehe ich das richtig?
Polen-Litauen hat euch noch nie den Krieg erklärt?
Bei meinen 2 Versuchen als Orden wurde ich binnen eines Jahres von Polen-Litauen angegriffen und habe dann entnervt aufgegeben :D.
Wie habt ihr das geschafft werter Ender nicht von Polen-Litauen gedowt zu werden?
Zumal ihr ja auch noch Riga annektiert habt.
Habt ihr bei Riga 10 oder 30% abzug?
ansonsten: immer weiter :D
Sehe ich das richtig?
Polen-Litauen hat euch noch nie den Krieg erklärt?
Bei meinen 2 Versuchen als Orden wurde ich binnen eines Jahres von Polen-Litauen angegriffen und habe dann entnervt aufgegeben :D.
Wie habt ihr das geschafft werter Ender nicht von Polen-Litauen gedowt zu werden?
Zumal ihr ja auch noch Riga annektiert habt.
Keine Ahnung. Ich bin ja auch mit guter Beziehung zu Litauen gestartet >100 und Polen war immer mit Böhmen beschäftigt...
Habt ihr bei Riga 10 oder 30% abzug?
ansonsten: immer weiter :D
Welchen Abzug meint Ihr denn?
Steuerabrzug ;)
Villeich solltet ihre euch an Bayern und Österreich vergreifen, hat der KI DO bei mir gemacht, beide Länder gibts nicht mehr, dafür nen schwarzen Fleck in Mitteleuropa :D
Steuerabrzug ;)
Villeich solltet ihre euch an Bayern und Österreich vergreifen, hat der KI DO bei mir gemacht, beide Länder gibts nicht mehr, dafür nen schwarzen Fleck in Mitteleuropa :D
gut geraten...nur knapp daneben... :D
Keine Ahnung. Ich bin ja auch mit guter Beziehung zu Litauen gestartet >100 und Polen war immer mit Böhmen beschäftigt...
Ah dann hattet ihr da Glück :).
In meinen 2 Spielen als Orden hat mich beide Male wie gesagt Polen nach ca. 6-12 Spielmonaten gedowt :(
2. Erste Expansion
http://hometown.aol.de/enderandson/Deutscher+Orden/1472-newking.JPG
Hochmeister Walter I. von Richtenberg
Walter wurde doch recht schnell vom Generalkapitel in Marienburg gewählt. Es galt Stärke zu zeigen, um die neuen Eroberungen nicht wieder zu riskieren. Die Kassen waren leer und einem Angriff der Litauer oder Polen wäre nicht standzuhalten gewesen. Vor allem die dezimierten Truppen bargen die größten Sorten. Viele Regimenter hatten nicht einmal ein Zehntel Ihrer Sollstärke. Doch das Land gab nicht viele Söhne her.
Walter von Richtenberg war einfähiger Verwalter. Unter Zusicherung an die Nachbarn, momentan keine weiteren Ansprüche zu erheben, wurde die Verwaltung gestrafft und Werber für das Ordensheer in die deutschen Fürstentümer versandt, um junge Männer mit Ruhm, Seelenheil und Steuerfreiheit zu locken. Kurz nach seinem Amtsantritt reiste der Hochmeister, Kraft seines Amtes zur Krönung des neuen Kaisers, Johann Friedrich I. bis dahin der Palatinatus der Rheinpfalz und Oberster königlicher Richter.
Mitte 1479 standen die drei Heere des Ordens, insgesamt 27.000, in voller Mannstärke und das Land gedieh unter den paradiesischen Zuständen für Bauern, Handwerker und Händler. Vor allem die Steuerfreiheit lockte einfaches und gebildetes Volk in den östlichsten deutschen Staat. Es kam sogar vor, das Adelshäuser ihre Stammländer verpfändeten, um im Ordensstaat große Ländereien zu kaufen und sich dort niederließen. Selbstverständlich hatte das Heer des Ordens keine Probleme Offiziere zu rekrutieren. Nachdem Walter I. die neuen Ländereien in Masowien und Vorpommern in Komturen aufgeteilt hatte, wurden vorrangig verdiente Offiziere als Komturen eingesetzt. Unter ihnen waren auch nicht wenige Söhne niederer Kasten, welche sich nur durch ihre Fähigkeiten soweit hochgedient hatten.
Alles in allem bot der Orden hervorragende Möglichkeiten für fähige Männer, egal ob im Ordensdienst oder als Mitbürger. Leibeigene gab es nicht. Dies wirkte sich natürlich auf die Entwicklung des Ordensstaates aus.
Im April 1479 wurde Maximilian I von Bayern der Nachfolger des verstorbenen Kaisers.
Walter I. von Richtenberg herrschte nunmehr zur Zufriedenheit aller seit 18 Jahren über den Orden. Die Kassen waren voll, die Bevölkerung zufrieden, die Speicher voll und der Ehrgeiz erwacht...
die Sonne war gerade am aufgehen...der Nebel stand über Mannshöhe...Die Sachen hingen klamm an den Körpern der Männer...Tau benetzte die Schilde, welche sie vor sich stehen hatten...leise waren murmelnde Gebete zu hören...viele hatten die Hände um ein Kreuz gefaltet und die Augen geschlossen...plötzlich spürten alle eine leichtes rhythmisches Beben...die Gebete wurden lauter und dringlicher...da Beben wurde deutlicher...plötzlich waren im Rhythmus des Bebens auch das Aufstampfen von hunderten Stiefel hörbar..."Achtung, Männer! Schilde hoch!"...die 5 Reihen mit jeweils über 600 Mann hoben wie ein Mann ihre Schilde brusthoch...plötzlich druchdrang ein wilder Schrei durch den dichten Nebel und tausend Stimmen fielen heiser ein..."Herr im Himmel, erbarme Dich meiner..."..."...gebenedeit sei Dein Name..."...das Kriegsgeschrei kam durch den Nebel unsichtbar näher..."...ICH LEGE MEIN LEBEN IN DEINE HÄNDE..."..."...STÄRKE MEIN HERZ UND SCHÜTZE MEINE SEELE..."..die Gebete wurden lauter...der Nebel kam in Bewegung..."Waffen bereit!"...die Schwerter wurden gezogen...Äxte aus den Gürtelschlaufen genommen...das Brüllen kam immer näher...wurden nervenzerreissend...plötzlich nur 15 Schritt entfernt tauchte ein Wand aus schreienden und waffenschwingenden Männer auf..."FÜR GOTT UND ORDEN! STANDHALTEN"...dann... der Aufprall!...ein Knall wie aus der Hölle...kreischende Männer..Schwerter auf Schilde...Äxte auf Helme...abgetrennte Arme...zerschlagene Beine...rollende Köpfe...überall Blut und Gedärm...schreiende Verwundete...in Wahn betende Männer..."STANDHALTEN MÄNNER! ACHTUNG GISBERT, ZUR RECHTEN! LOS MÄNNER, MACHT SIE NIEDER! HALTET STAND!"...das Geschrei wurden zu einem Gemisch aus Wut- und Schmerzensschreie...die Reihen lichteten sich...doch der Feind scheint unzählig...an zwei oder drei Stellen war die Reihe nur noch 3 Mann tief..."WEITER MÄNNER, WEITER! FRIEDRICH, EINE LÜCKE ZUR LINKEN, SCHLIESSET SIE!"..."HILFEEE! HELFT MIR!"..."AAAARRGH..."..."WIR HALTEN NICHT MEHR LANGE STAND, HERR"..."WEITER, GISBERT! HALTET STAND"...kaum ausgesprochen war zwischen dem Kampfeslärm das Beben hunderter Pferde im Gallopp zu sprüren und zu hören...
"SIND DAS UNSERE RITTER, HERR?"...doch Komtur Reinhold kam nicht mehr dazu, zu antworten...
Der Zarewitsch
11.02.07, 17:34
Sehr schön. Weiter so!
Ruprecht I.
11.02.07, 17:52
Sind es die Ordensritter?
Wird die Schlachtreihe standhalten?
Warum kann Komtur Reinhold seinen Satz nicht beenden?
Das alles und viel mehr erfahren Sie - nach der Werbung!
Immer diese Cliffhanger :motz:
Nicht nur ein Cliffhanger, diesmal ist sogar das Bild ausgefallen. :motz: :D
Nicht nur ein Cliffhanger, diesmal ist sogar das Bild ausgefallen. :motz: :D
Das hätt ja schon die Lösung beinhaltet... :D
Schön werter Großmeister, weitermachen. Aber bitte verwendet doch kein Turquois mehr in Euren Dialogen. Das ist, wie soll ich sagen entilzartig und schädigt meine Augen.
Genau: Guckt Euch einfach meine Signatur an, da sind sehr viele schöne Farben. Kann man die eigentlich bei Euch drüben in Level Blau lesen? :D
Schön werter Großmeister, weitermachen. Aber bitte verwendet doch kein Turquois mehr in Euren Dialogen. Das ist, wie soll ich sagen entilzartig und schädigt meine Augen.
Puhh, zwei Fremdwörter... :???:
ich denke ihr meint die Farben?
sind die okay?
Dim grey
Sienna
Dark Green
Olive
Ruprecht I.
12.02.07, 23:21
Der wahre Regent nutzt selbstverständlich nur das edle Blau.
Daher fordern Wir zusätzlich Gelb.
Das Schwarz-auf-Weiß-Gewürm verdient's nicht besser :ditsch:
Was, Ruprecht lebt in der Paralleldimension? :eek:
@Ender: Schaue er meinen Post, dann meine Signatur, dann seine Vorschläge und sehe er, dass er sich den Post hätte sparen können. ;)
En'til'za ist ein Regent, der hauptsächlich im Offtopic unterwegs ist und sehr farbig spricht...
3. Ein großer Mann
„Ja so war das damals, meine Kleinen“, sagte der Großvater zu seinen 3 Enkeln, welche im gemütlichen Kaminzimmer seines Gutshauses in der Nähe von Breslau vor seinen Füssen lagen oder saßen. „Mein Freund Siegbert und ich hatten dann noch einige Schlachten im Dienste für den Orden geschlagen, wofür ich ja auch unser Gut erhalten hatte. Unser damaliger Komtur Reinhold wurde direkt neben mir durch eine Axt niedergeschlagen und konnte so unsere siegreiche Reiter nicht mehr erleben. Doch so eng wie damals bei Kalisch gegen die wilden Böhmen wurde es nie wieder. Nach dem Ende des Ersten Brandenburger Krieges erhielt ich dieses Lehen und wurde Bauer.“
Landsknecht Friedrich, nunmehr Friedrich von Jawor, wurde immer wieder traurig, wenn er von seinem ehemaligen Herrn Reinhold sprach, welche ihn damals rekrutiert hatte. Das größte Glück seines Lebens. Bis 1480 war Friedrich als 4. Sohn eines Schmieds in ganz Deutschland herum gekommen... als Söldner. Nach der erfolgreichen Schlacht 1483 bei Kalisch, in der die Böhmen vernichtend geschlagen wurden, konnte er sich in fast jedem Feindeskontakt hervortun. Jetzt, 1497 war er Gutsherr, ein so genannter Junker, der über 20 Morgen Land mit 4 Dörfern und ca. 200 Familien herrschte.. Nur eine Beispielkarriere in diesen Zeiten im Deutschen Orden.
http://hometown.aol.de/enderandson/Deutscher+Orden/1483-war.JPG
1. Böhmische Krieg, 1483
Insgesamt hatte der Orden 36.000 Mann aufgebracht, um seine Ansprüche auf Kalisch durchzusetzen. Trotzdem kämpfte der Orden zwei Jahre lang, immer in Angst, dass Polen oder Litauen die Abwesenheit von Regimentern in Preußen und Livland nutzen würden. Doch nichts dergleichen geschah. Im Februar 1485, nachdem inzwischen auch Polen gegen Böhmen gezogen ist und nur noch Pilsen unter böhmische Führung stand, willigte der junge Vladislav III. von Böhmen den Kapitulationsbedingungen des Hochmeister Walter I. von Richtenberg zu.
http://hometown.aol.de/enderandson/Deutscher+Orden/1485-pease2.JPG
Frieden von Breslau, 1485
Nachdem 1491 sich der Kurfürst zu Brandenburg die Provinz Poznan von den Polen genommen hatte – es war nicht schwer, da durch den Orden der polnische König keinen Zugang mehr zu seinen zwei Nordprovinzen hatte – wurde Vladislav III. von Böhmen in Prag besiegt und Böhmen annektiert. Polen hatte die Zeit genutzt gehabt und ebenfalls drei böhmische Provinzen, u.a. Pilsen, erobert.
http://hometown.aol.de/enderandson/Deutscher+Orden/1491-pease.JPG
Frieden von Prag, 1491
Nicht unbeobachtet, doch sehr überraschend, entwickelte sich eine Hansestadt zur stärksten Macht n Norddeutschland. Zuerst den stärksten Konkurrenten Dänemark ausgeschaltet und dann eine Stadt nach der anderen in Norddeutschland übernommen. Nach knapp 40 Jahren herrschten Lübecker Ratsherren von Hojen am Skagerrak bis Köln.
http://hometown.aol.de/enderandson/Deutscher+Orden/1492a-mecklenburg.JPG
Lübecker Land, 1492
Zu dieser Zeit begab es sich auch, dass der Papst den Bischof von Kurland zum Kardinal erhob und ihn ins Hohe Offizium einlud. Da die anderen Kardinäle zerstritten waren, konnten somit die 2 Kardinäle des Ordens immensen Einfluss ausüben. Als einzig verbliebener Ritterorden mit mehr als nur einem Vorgarten als Landbesitz, genoss er fortwährend höchsten Schutz der Kurie.
http://hometown.aol.de/enderandson/Deutscher+Orden/1492-papst.JPG
Hohes Offizium, 1492
Walter von Richtenberg hingegen war immer noch nicht “satt”. Die Wirtschaft florierte, junges Volk, Facharbeiter, Kaufleute und viel Geld zog aus dem Deutschen Reich in den Ordensstaat. Der höchste Wächter der Christen schützte sie. Ergo standen 1494 wieder 29.000 Mann im Sold des Ordens. In den Ordensheeren dienten durch den Böhmenkrieg erfahrene und gut ausgebildete Offiziere. Alles in allem standen die Zeichen weiterhin auf Sturm...
Melde mich vom fremdrechner. Habe Virus auf mein homerechner, muss den ersteinmal loswerden...knoppix hat leider nicht geholfen... :( melde mich wieder
4. Ein Kurfürst ohne Macht
Er stand vor dem Haupttor seines Anwesens. Die Sonne schien und es war ein wunderschöner Aprilmorgen, so wie es ihn nur in der Lausitz gibt. Seit 6 Jahren lebte er hier, sozusagen im Ruhestand. 31 Jahre lang hatte er im militärischen Dienst des Ordens gestanden und verwaltete nun seit bereits 10 Jahren das Rittergut von Guben an der Neiße. Als er 1470 nach dem Sieg über Pommern zum Ritter geschlagen wurde, ein Vorrecht was der Hochmeister erst kurz vorher beansprucht hatte, ist er im Kreise der Ritterbrüder aufgenommen worden. Eine Vorraussetzung, um als Offizier im Ordensheer dienen zu können. Er bewährte sich auch im 1. Böhmischen Krieg und wurde zu seinem 53. Geburtstag im Jahre 1484 mit dem Erblehen von Guben belohnt. Er unterstand dem Komtur von Cottbus, hatte jedoch viele Freiheiten und Rechte auf seinem Land. Seine 2 Söhne, ebenfalls Ritterbrüder im Orden dienten beide im Heer und mussten nicht so wie er anno 1453 als Sariantbruder anfangen.
Das brachte seine Gedanken wieder in die Gegenwart. Damals, 1453 hatte er seine Schwester zum letzten Mal gesehen. Das ist fast 40 Jahre her. Sie hatten in dieser Zeit regelmäßig Briefkontakt gehabt, was aber kein echter Ersatz war. So hatte seine Schwester Martha seine Frau nicht kennen lernen können. Lucia war vor zwei Jahren gestorben. Auch seine Söhne, deren Frauen und seine Enkelkinder kannte sie nicht. Ulm war einfach zu weit entfernt für Besuche gewesen. Doch nach dem Tode seines Schwagers im letzten Jahr, hatte sie sich bereit erklärt, seinem Drängen, zu ihm zu ziehen, nachzugeben. Ein Bote hatte ihr Kommen für heute morgen angekündigt gehabt. Sie brachte auch ihren Sohn und ihre zwei Töchter mit Familien mit. Während er vor Arbeit nicht wusste, wo zuerst anzupacken war, gab es in Ulm und Umgebung nach den Missernten und Pestepidemien keine Arbeit mehr. Er hoffte, ihr wird es in seinem Gutshaus gefallen. Als er 1484 im Herbst hier angekommen war, hatte er noch im Rathaus der Stadt residiert. Zwei Jahre später hatte er in der Nähe an der Stgraße nach Cottbus ein passendes Gelände gefunden seinen Gutshof bauen lassen. Er ließ auch großzügige Ställe für Pferde bauen. Bis dahin waren die mehrheitlichen Einnahmen aus Steuern und Zölle der Neißebrücken gewesen. Doch seit sein Gutshof nach dessen Fertigstellung in 1486 den Betrieb aufnahm, erzielte er seine größten Einnahmen aus der Zucht von Streitrössern für den Orden. Heute, 1494, war er drittgrößter Pferdelieferant des Ordens und leistete sich ein entsprechendes Maß an Luxus. Er freute sich schon auf das Gesicht seiner Schwester...
So wie Friedrich von Guben, geboren und aufgewachsen in Ulm, kamen viele verdiente Brüder des Ordens in den Genuss von Adelsrechten und Rittergütern. Der Orden baute sein Reich nicht allein auf die rein klerikale Verwaltung aus, sondern nutze diese nur als übergeordnete Institution. Der größte Teil des eroberten Landes wurden als Erblehen verliehen. Diese neue Adelschicht stellte für die Zeit seines Bestehens die Basis seines militärischen Erfolges. Während der Reichtum in den Städten und Häfen erwirtschaftet wurde, kamen die Ressourcen und Mannen vom Land.
Friedrich von Guben stellte allein im März 1494 dem Komtur von Cottbus über 200 ausgewachsene und gut ausgebildete Schlachtrösser in Rechnung. Diese wurden einem Ritterregiment bei Lübbenau zugewiesen, dass, so erfuhr er, direkt dem Hochmeister Walter von Richtenberg unterstellt war. Was machte der Hochmeister in der Lausitz...?
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1. Brandenburgische Krieg, 1494
Diesmal waren es Ansprüche auf Brandenburg und Neumark die der Orden durchsetzen wollte. Der Krieg sollte nur ein Jahr dauern und Brandenburg musste Neumark und Poznan abtreten. Doch nicht diese beiden eher ärmlichen Provinzen waren der größte Gewinn des Krieges. Viel wichtiger war die Erkenntnis, dass keiner dem Kurfürsten von Brandenburg zu Hilfe kam. Weder die anderen Kurfürsten noch der Kaiser Maximilian I. von Bayern. Eine Erkenntnis, welche die künftige Entwicklung des Ordens stark beeinflussen sollte.
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Frieden von Potsdam, 1495
Zwölf lange Jahre waren vergangen. Die erste Generation der Ordensritter aus den Jahre 1450 bis 1500, welche den Orden soweit gebracht hatte, war verstorben und ihre Kinder und Kindeskinder führten das wohlhabende und mächtige Reich an der Ostgrenze des Deutschen Kaiserreichs. Zusammen mit dem ebenfalls mächtigen Herzog von Österreich trennte er die slawischen Völker von den deutschen Landen. Man müsste annehmen, die Osterweiterung gegen Polen und Litauen stehe an oberster Stelle der Ordensziele. Doch hier spielte das Verhalten der deutschen Fürsten zum Schutze ihrer Mitfürsten eine entscheidende Rolle. Diese Rückhaltung öffnete die Tore nach Westen!
Nachdem der Orden im Jahre 1998 schweren Herzens von Walter von Richtenberg Abschied nehmen musste, folgten ihm innerhalb von 4 Jahren drei neue Hochmeister. Im Januar 1502 wurde Wolfgang von Sachsen zum neuen Hochmeister gewählt.
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Wolfgang von Sachsen, 1502
Seine erste Amtshandlung war die Gleichstellung der Prostestanten im Toleranzedikt von Marienburg.
In Ostpreussen waren ein Jahr zuvor die ersten Prostetanten ausgetreten, eine schwieriges Problem für den papsttreuen Orden. Doch Wolfgang I. hatte damit künftige innenpolitische Probleme vermieden, wie sie in den anderen Staaten noch auftreten werden.
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Protestanten, 1501
Diese Gefahr war gebannt und Wirtschaft und Heere wuchsen wieder. Und was war eine typische Verhaltensweise für den Deutschen Orden, wenn die Kassen voll, die Heere zahlreich und der letzte Krieg mehr als 10 Jahre her ist...? So wurde also im Jahre 1507 wieder die Waffen geschärft und Regimenter zusammen gestellt. Doch wenn sollte es diesmal treffen...?
5. Der Niedergang eines Reiches
5 Jahre lang bereitete Wolfgang von Sachsen den Orden auf den nächsten Waffengang vor. Am Hofe seines Onkels, den Kurfürst von Sachsen hatte er eine vortreffliche Schule in Verwaltung und Militär absolviert und dies sollte ihn nun nutzen. Die Regimenter wurden auf Sollstärke gebracht, Schlachtrösser angeschafft und neue Sariantbrüder zu Tausenden rekrutiert und ausgebildet. Besonders eine Entwicklung kann man Wolfgang von Sachsen zuschreiben: Die Feldlazarette! Bis dahin nur als nebensächliche Pflicht für die Verwundeten verstanden, bildete der Hochmeister zum ersten Mal Einheiten, welche sich nur um die Verwundeten kümmern sollten und sich als Differenzierung zu ihren kämpfenden Brüdern nicht mit einem schwarzen oder goldenen Kreuz zeichneten, sondern mit einem roten Kreuz. Der Vorläufer der heute bekannten Institution „Rotes Kreuz“. Seit dem führte im Krieg eine jedes Heer des Deutschen Orden diese „Heilbrüder“ mit.
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Lazarett des Ordens, um 1510
Die Situation des Ordens war zu dieser Zeit vertrackt. Die Provinz Vorpommern war vom Hauptteil des Ordens abgetrennt. Zwischen dem polnischen Hinterpommern und dem Königreich Polen lag nur die Ordensstadt Danzig und deren Umland. Auch Böhmen war zwischen zwei polnische Provinzen eingekeilt. Hinzu kam noch, das Polen in Personalunion mit Litauen durch Sigismund beherrscht wurde, dessen großer Bruder Vladislav auch noch König von Ungarn war. Ein mächtiger Feind also.
Umso verständlicher, dass der Hochmeister seinen nächsten Waffengang so genau vorbereitet hatte. Er stellte das größte Ordensheer der Geschichte auf, insgesamt über 61.000 Mann, etwa ¼ Ritter zu Pferd, etwa ¼ mit neuartigen Mörsern ausgestattete Regimenter und die Hälfte stellten die zuverlässigen Sariantbrüder aus allen deutschen Landen.
Aufgeteilt in 6 Heere standen sie bereit zum Sturm.
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Angriff des Ordens auf Polen, 1507
Der polnische Ritte an sich sollte nicht unterschätzt werden. Im Kampfe gegen rebellische Stämme im eigenen Land und zusammen mit den Litauern gegen die östlichen Reitervölker, war er erfahren, mutig und stark.
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Polnischer Ritter um 1500
Doch was nützt einem die beste Fähigkeiten, wenn man zum einen einer Überzahl gegenübersteht und zum anderen die Verbündeten einem in Stich lassen. Dies ist mit Sigismund uns seinen Mannen passiert. Seine litauischen Vasallen ignorierten seine Aufrufe genauso wie sein Bruder Vladilav von Ungarn.
So dauerte der Krieg zwischen Polen und dem Deutschen Orden auch nur gut ein Jahr und Sigismund musste sich von 6 Provinzen trennen. Es war nur noch ein Schatten seiner selbst.
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Frieden von Krakau, 1508
6. Der schwerste Gang
Selbstverständlich wurden die Deutschen Fürsten, ja alle christlichen reiche misstrauisch gegen die Ritter von der Ostsee. Sie schienen keinen Respekt vor ehrwürdigen und urchristlichen Nationen zu haben. Immer unter der Begründung alter Ansprüche oder der Verteidigung des Kaiserreiches gegen östliche Feinde wuchs dieser Moloch immer weiter und herrschte nunmehr über das größte Reich unter den Deutschen. Einzig der Herzog von Österreich kam seiner Macht gleich. Doch den wohl organisierten, ausgebildeten und diziplinierten Heeren des Ordens kam keiner gleich. So kam es, das im Polinschen Krieg Anfang des 16. Jahrhunderts die Lehnsmänner eines ganzen Reiches den Waffengang gegen die Ordensritter verweigerten, die Litauer. Lange Jahre musste sich der Orden zurückhalten, um nicht doch noch den Eingriff aller Nachbarn zugleich zu riskieren. Wolfgang von Sachsen herrschte noch über 10 Jahre nach dem, Sieg gegen Sigismund. In dieser Zeit gelang es ihm den ruf des Ordens wieder herzustellen.
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Beziehungen des Ordens um 1520
Im Jahre 1520 des Herrn verstarb Wolfgang I. in der Marienburg nach kurzer Krankheit. Er war einer der größten Männer an der Spitze des Ordens, welcher nicht nur große militärische Siege, sondern auch diplomatische, wirtschaftliche und vor allem wissenschaftliche Erfolge vorweisen konnte.
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Statue von Wolfgang I. in Marienburg, heute
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Marienburg, Sitz des Hochmeister, heute
Wie es oft ist nach dem Tode eines großen Mannes, es folgt ein weniger talentierte Mann. Auch dem Orden blieb dies nicht verwehrt und mit Karl Joseph II. schien nur ein Kompromiss gefunden worden zu sein.
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Karl Joseph II. von Brandenburg-Ansbach, 1520
Aber Karl Joseph hatte nicht vor als einziger Hochmeister des Ordens in die Geschichte einzugehen, welcher dem Ordensreich keine Provinzen hinzufügen konnte. Seine Planung war nicht weniger umfangreich und durchdacht. Doch als Feind hätte er einen anderen wählen sollen...
Die politische Lage in Europa war zu dieser Zeit recht stabil. Die bisher auftretenden Protestanten hatten es noch nicht geschafft, größere Unruhen anzustiften. Nach vielen ergebnislosen Kriegen wurde nur noch selten in Europa gegeneinander gekämpft...ähnlich der Ruhe vor dem Sturm.
Karl Joseph interpretierte dies als das Verhalten von Angsthasen, welche sich vor dem nächsten Schritt des Ordens fürchteten. Es mag vielleicht mit dieser Einschätzung recht haben, doch zumindest ein Herzog tat mehr als sich fürchten...
Und gerade diesen Herzog hatte sich Karl Joseph als „Opfer“ ausgedacht. Gegen insgesamt 4 Nationen hatte der Orden Ansprüche auf Teile derer Provinzen. Doch Karl Joseph beachtete dies nicht und erklärte 1527 dem Herzog von Österreich den Krieg, ohne Grund wie gesagt!
Es sollte bis 1531 dauern, als Karl Joseph eine große Anzahl an Provinzen unter seine Herrschaft brachte.
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Belagerung von Wien, 1530
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Eroberungen des Ordens im 1. Österreichischen Krieg, 1531
Erst nach 5 Jahren Krieg, den ersten Unruhen im Lande und über 20.000 gefallenen Brüder konnte dem Herzog von Österreich Linz und drei deutsche Provinzen abgerungen werden. Teurer wurden bis dahin noch keine Siege bezahlt. Wären zu diesem Zeitpunkt Polen oder Brandenburg gegen den Orden gezogen, es wäre sein Untergang gewesen.
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Frieden von Wien, 1532
Den Rest seiner Herrschaft musste er zwangsläufig dazu nutzen, um die Bevölkerung und die christlichen Nachbarn zu beschwichtigen. 1539, zum Zeitpunkt seines Todes war das Reich wieder gefestigt und die Beziehungen zu den anderen Herrschern halbwegs normalisiert...
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Johann Eustach von Cronberg, 1539
Werte Mitregenten...
ich hatte ja geschrieben, dass mich ein Virus geplagt hatte, ein Trojaner... Den bin ich inzwischen losgeworden....jedoch....
:eek: :heul: :doh: :doh: :heul: :heul: :heul: :heul:
meine EU3-Speicherstände............
Tut mir leid...
Stellt Euch vor, ich hätte in Regierungsstufe 19 (aktuell war ich auf 15) zu absoluter Monarchie gewechselt und hätte den AAR als Deutscher Kaiser abgeschlossen....
Wahrscheinlich so gegen 1650...
Ich hoffe, es hat Euch trotzdem gefallen....Ich hätte gern die 2.000 erreicht...
Mal sehen was mir als nächstes einfällt...bis zum nächsten AAR ;)
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