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ulysses
22.01.07, 19:05
Das Herzogtum Dreihafen


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Der Name des Herzogtums leitet sich – wenig überraschend – von den drei Hafenflecken an der Küste des Sundes ab. Knapp oberhalb der Lahnemündung an den wenigen auch für größere Seeschiffe geeigneten Reeden haben sich diese drei Städte zu Zentren des Handels und der Schiffahrt entwickelt, von denen die im Sund gefangenen Fische ebenso wie die im Landesinneren gewonnene Wolle in das Reich und in die Welt hinaus geführt werden. So bilden Fischfang, Schafszucht und Seehandel die Lebensgrundlage des Herzogtums.


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Das Herzogtum Dreihafen erstreckt sich an der Mündung des Sundes. Es umfaßt das Gebiet der eigentlichen drei Häfen – der Städte Creutzhaven, Vogelsheim und St.-Martin am See – die an der Steilküste gelegene Herrschaft Vorland, und das nördliche Ufer der Lahne bis über den See hinaus nach Westen. Angegliedert ist die kleine Herrschaft Holm südliche des Sees, nach Skythe hin, sowie das fruchtbare Land westlich des Sees bis zum Beginn des Waldes.

Der Herzog selbst residiert in der Feste Liebfrauenberg, knapp an der Grenze zu Annenburg. Die Feste ist erst spät zur herzoglichen Residenz erkoren worden, so daß die „Feste“ mehr ein Gut als eine Festung ist. Der große Burgfried steht zwar beherrschend auf dem Liebfrauenberg über der Ebene; die Feste selbst ist aber nur einfach umwallt; der Liebfrauenberg verdankt seine Bezeichnung als „Berg“ einzig der Tatsache, daß er die einzige Erhebung in der nördlichen Lahneebene darstellt. Unmittelbar am Festenwall schließt sich auch das Dorf Liebfrauenberg an, welches sich um die Residenz gebildet hat. Der Herzog unterhält hier seinen Hof und die Verwaltung der Domäne. Als militärischer Stützpunkt dient nach wie vor die alte Residenzfestung an der Lahne, in unmittelbarer Nachbarschaft zu Creutzhaven, die Burg Flocken. Dort residiert als Kastellan ein Dienstmann des Herzogs. Sie beherbergt das Gros des kleinen Heeres von Dreihafen.

Das wirtschaftliche Rückgrat des Herzogtums bilden die drei Häfen: Creutzhaven ist Residenz des Bischofs, mit der Hauptkirche. Die tüchtige Kaufmannschaft hat aber als Kommune, präsidiert von einem Bürgermeister, schon längst die Leitung der Stadt an sich gerissen. Die Stadt ist mit einem großen Seehafen dem Handel verschrieben, dem sie neben der Fischerei und den Obstplantagen im Weichbild der Stadt ihren Reichtum verdankt. Der herzogliche Vogtgraf leitet die Gerichtsbarkeit in der Stadt (sofern in einem Streit Personen von außerhalb der Kommune involviert sind) sowie das Hafenamt. In den beiden kleineren Hafenstädten Vogelsheim und St.-Martin am See konnten die Versuche der Einführung einer kommunalen Autonomie abgewehrt werden, so daß hier weiterhin der Herzog durch einen Markt- und Hafenherrn gebietet.

Nördlich der drei Häfen ist kein Platz mehr zu finden, welcher zum Anlanden seetauglicher Schiffe zu dienen vermag. Die Bevölkerung der kleinen Fischerdörfer am Sund und der Bauerngemeinden ist teilweise dem Herzog unmittelbar untertan, teilweise der Herrschaft Vorland zugeschlagen. Der Herr von Vorland ist einer der drei weltlichen Vasallen des Herzogs, der seine kleine, nur schwach befestigte Residenz nahe des Dorfes Pavellen unterhält. In den drei Häfen wird er der „Wollherr“ genannt, wegen der ausgedehnten Schafzucht in seinen Dörfern. Wie auch sonst im Herzogtum bilden jedem Fremden ungeneigte Landleute die Bevölkerung der Weiler, Dörfer und kleinen Marktflecken.

Die Stadt Abtstadt am nördlichen Ufer des Lahnesees steht an Größe Creutzhaven kaum nach. Sie ist ursprünglich um ein Kloster herum entstanden. Lang schon aber hat auch hier die Bürgerschaft die Herrschaft übernommen. Ihr Seehafen ist dem Handel geöffnet, die Kaufmannschaft eng verwoben mit derjenigen aus Creutzhaven.

Zwischen Abtstadt und Liebfrauenberg erstreckt sich die kleine Herrschaft Zerbrücken, das zweite weltliche Lehen des Herzogs. An den Ufern der Lahne, zwischen Abtstadt und dem Gebiet der Burg Flocken liegt das freie Kloster St.-Humbert, südlich der Lahne die Herrschaft Holm. Das Land westliche des Lahnesees gehört zur Domäne des Herzogs.

ulysses
23.01.07, 16:26
Die herzogliche Familie
und der herzogliche Hof

Im Jahre 220 NR herrscht im Herzogtum Dreihafen Herzog Johann, der zweite Herzog aus dem Hause derer von Dreihafen dieses Namens.


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Im Jahre 178 NR wurde Johann als zweiter Sohn Herzog Johann I. von Dreihafen geboren. Sein älterer Bruder Hugo war vorgesehen als Erbe der Herrschaft. Er verstarb aber bereits 195, im Alter von 19 Jahren bei einem Jagdunfall, so daß der 17-jährige Johann II. von seinem Vater zum Erben bestimmt wurde – zu diesem Zeitpunkt hatte Johann nur die Erziehung eines Kriegers genossen, war er doch zum „Schwertarm“ seines Bruders und Kastellan von Burg Flocken bestimmt. Sein bereits hochbetagter Vater verheiratete Johann noch mit der jungen Tochter des Grafen von Salzstein, der schönen Agnes, bevor er im Jahre 197 NR verstarb. Johann war 19 Jahre alt.

Der junge Herzog, bislang ein Raufbold und Tunichtgut, fügte sich in sein Los. Er bestätigte die Ratgeber seines Vaters in ihren Ämtern und machte sich mit der Verwaltung des Herzogsamtes vertraut – den Aufgaben eines Bauern und Landesherren. Erst blieben die Vasallen und die Herren der Städte skeptisch; aber die Jahre vergingen, die Geschichten verstummten wie die Münder, welche sie erzählen konnten.

Die erste Frau Johanns, Agnes von Salzstein, gebar im Jahre 202 NR eine Tochter, Eschevia, und verstarb. Erst im Jahre 211 NR heiratete Johann erneut, die seinerzeit 16-jährige Tochter des Grafen von Sundgau, Mathilde. 212 NR gebar sie Elina, 213 NR Hugo, 217 NR Johann.


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Der herzogliche Hof zu Liebfrauenberg ist weiterhin der eines Gutsherren: Die Verwaltung der Domäne führt Hofmeister Gerhard, ein aus einem Dorf des Herzogtums stammender Gemeiner. Als Kanzler dient Werttram Ingelspütz, ein Bruder des Benetter-Ordens. Die Herzogswache führt der alte Schwertmeister Wilhelm, der seinen Dienst als gemeiner Soldat noch unter Johann I. begann; er steht auch der Schmiede vor und ist verantwortlich für die Rüstung der herzoglichen Vasallen. Den Titel des Stallmeister trägt Bertrand Giseller, der jüngere Bruder des Herrn von Vorland; zu seinen Pflichten zählt neben der Führung der Reitertruppen in der Schlacht und dem Tragen des Banners – einer im Dienst des Herzogs seltenen Ehre – die Leitung der herzoglichen Ställe und vor allem die Wacht über die Seemacht, die Flotte und die herzoglichen Küstenstreitkräfte. Ein frommer Bruder des Barfüßer-Ordens, Gengrich von St.-Fiselburg, ist Beichtvater und Kapellenherr von Liebfrauenberg. Mit dem Amt des Kastellans der Burg Flocken, einst ihm selbst bestimmt, belehnte Herzog Johann vor drei Jahren den einzigen Sohn seines verstorbenen Bruders, Phillip von Dreihafen.


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Das Amt des Strandmeister ist an den Herrn von Vorland verliehen, Giselbert, zugleich den ersten weltlichen Vasallen des Herzogtums; er residiert auf seinem Hof in der Herrschaft. Der Hafenmeister von Creutzhaven, Thorulf Ferhoven, vertritt den Herzog als bestallter Amtmann in den drei Häfen.

ulysses
26.01.07, 17:32
Das herzogliche Heer

Dreihafen ist ein per se friedliches Lehen, so daß das Herzogtum keine wahrhaft nennenswerte Streitmacht unterhält, allenfalls eine Heerfahrt für den Kaiser oder die Sicherung der Küsten gehen im herzoglichen Dienst über reine Policey-Aufgaben hinaus.


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Von den insgesamt gerade 40 Soldaten stehen 20, einschließlich eines Sergeanten, auf der Burg Flocken, unter dem Kommando des Kastellans, Phillip von Dreihafens. Zehn Soldaten, gleichfalls unter einem Sergeanten, verrichten den Wachdienst auf der Feste Liebfrauenberg; sie werden kommandiert vom Schwertmeister Wilhelm. Die letzten zehn sind auf kleinere Wachpositionen an der Küste, in den Dörfern am Sund, verteilt; dort wachen sie über angeschwemmtes Strandgut und unterstützen im Bedarfsfalle die dörflichen Schultheißen in deren Gerichtsaufgaben.


http://img250.imageshack.us/img250/3220/gerichtsaufgabenpz8.jpg (http://imageshack.us)

Die herzogliche Flotte von Dreihafen – vier Galeeren und eine Karavelle – hat ihren Stützpunkt für gewöhnlich im Hafen von Creutzhafen.


http://img244.imageshack.us/img244/3175/flottevu6.jpg (http://imageshack.us)

ulysses
26.01.07, 18:50
So. Und nun der nächste Platzhalter.

ulysses
27.01.07, 17:20
... noch ein Reserve-Platzhalter für überordnete Darstellungen, bevor der Alltag im Herzogtum beginnen mag.

ulysses
27.01.07, 17:28
Zu Liebfrauenberg, im herzoglichen Palast - kaum einer der Herren wagt dem Herzog Johann auf die Überschaubarkeit dieses hinzuweisen, tagt der herzogliche Rat: Der Kanzler Werttram Ingelspütz, Schwertmeister Wilhelm, Stallmeister Betrand Giseller, Hofmeister Gerhard, Kapellan Gengrich von St.-Fiselburg und der Kastellan von Burg Flocken, Phillip.

Es wird gemunkelt, daß ein Kaufherr zu Abtstadt um Audienz nachgesucht und große Pläne vorgestellt hat - näheres ist nicht zu erfahren. Auch werden die letzten Unruhen in Creutzhaven den Rat befassen. Dazu scheint der Vorstoß des Erzbischofs zu Sächsisch-Thüringen den Herzog zu beschäftigen, stellen die letzten Verlautbarungen den Anspruch dar, Recht zu setzen. Bald sieht man den Kanzler eifrig seine Kanzlisten antreiben, berittene Boten verlassen Liebfrauenberg ... anschließend begibt der Kanzler sich nach Creutzhaven, während Hofmeister Gerhard die Bauern der Domäne zur Ausbringung der Saat antreibt.

Silkow
04.02.07, 18:32
http://www.europa1700.de/images/SIRPG/ritter1.gif

Tage später trifft eine kleine Gesandtschaft des Schwertordens ein, die eine versiegelte Botschaft des Hochmeisters überbringt (PM) und darauf besteht, diese dem Herzog persönlich zu überreichen.
Man zollt den örtlichen Autoritäten hohen Respekt, beharrt jedoch höflich auf den Befehlen, die man erhalten habe.

ulysses
06.02.07, 21:03
Tief von der erschreckenden Nachricht vom Kaiserlichen Hofe, der Erkrankung des Kaisers, mehr noch dem un- und vorzeitigen Ableben seines Sohnes betroffen, hält es den Herzog schwer, seien Pflichten, im Sinne des Kaisers und zum Wohle des Herzogtums wie des Reiches zu erfüllen.

Bald verlassen, nach geschäftiger Aktivitätr in der Kanzlei, Boten die Feste Liebfrauenberg. Der Herzog läßt den Schwertmeister und seinen Neffen, den Kastellan von Burg Flocken, die herzogliche Wache bereit machen und die Herren des Herzogtums zum Heerzug zu rufen, die Unruhe in der Grafschaft Salzstein zu untersuchen und zu beenden. Eine Aufforderung ergeht an den Grafen, sich am Herzoglichen Hofe einzufinden und sich zu erklären.

... to be continued.

ulysses
18.02.07, 19:17
Gerade von der Hoffahrt nach Sagan zurückgekehrt, sitzt der Herzog von Sorgen niedergedrückt im herzoglichen Rat: Der Wunsch des Kaisers, die anstehenden Verfahren des Kaiserlichen Gerichts wegen der Lehensverstöße des Erzbischofs von Thüringen und des Herzogs von Ruhrich zurückzustellen, hatte den Herzog bereits irritiert - auch wenn der Grund, vor einer fremden Delegetation aus einem östlichen Reich Einigkeit zu zeigen, schön sich anhörte. Das Dulden ungesetzlicher "Gesetze" durch die Herren des Reiches war nach Auffassung des Herzogs nicht geeignet, bei den fremden Abgesandten Ehrfurcht vor der Stärke des Reiches zu erwecken.

"Nun, der Erzbischof ist mit seinem Bestreben, durch seine sogenannte Verfassung seinen Untertanen Gutes zu tun, wohl einfach nur über das Ziel hinausgeschossen, räusperte sich der Kanzler Werttram Ingelspütz. "Was Ruhrich beabsichtigt, ist aber wohl offenbar".

Der Herzog schmiß mit einem Seufzer das letzte Schreiben von Ruhrich auf den Tisch:


Herzog Roman von Rurich an Johann, Herzog und Kaiserlicher Richter.

Zuerst möchten wir uns dafür entschuldigen noch nicht vor dem Gerichte erschienen zu sein ( muss wohl mal einige threads genauer anschauen). Wir werden sicherlich zur Verhnadlung kommen wenn uns die GRÜNDE der Anklage offenbart werden.

Die Tochter des Grafen wird allerdings nicht ausgeliefert. Sie ist uns von dem Grafen von Salzstein versprochen worden und die Ehe wird auch innerhalb der nächsten Tage vollzogen sein. Wenn ihr es wünscht kriegt das Gericht die entsprchenden Unterlagen in denn der Graf uns seine Tochter verspricht.
Mit den Unruhen in Salzstein haben wir nur insofern was zu tun, dass wir unserem "Stiefvater bei der Niederschlagung der Rebellion helfen wollten, wie es sich für einen christlichen Herrscher geziemt.

Zudem haben wir tatsächlich das Recht die Lehnsleute des Grafen in unsere Dienste zu nehmen. Laut dem Erbrecht der von Salzstein erbt der Ehemann der Tochter das Lehen. Laut altem Recht ist Salzstein also nun unser Land.

Mit christlichem Grusse von Ruhrich

"Also", begehrte der Herzog von seinen Räten zu wissen, "also, was soll das? Glaubt Ruhrich wikrlich, er könne sich einfach ein Lehen des Herzogs zu Annenberg unter den Nagel reißen, und alle, die Fürsten, der Kaiser, Wir, halten still und applaudieren. Die Ehe mit der kleinen Salzstein will ER vollziehen? Kümmert er sich vielleicht jetzt auch noch um den Nachswuchs seines eigenen Sohnes?" Der Herzog lief rot im Gesicht an, vor Wut erzitterte seine Stimme. "Ist das Reich schon soweit gekommen! **** ..." (Die weiteren Ausführungen des Herzoges unterliegen aus Gründen der Schicklichkeit der herzoglichen Zensur.)