Ender
04.10.06, 21:50
Historica Howard
Prolog
In unserer Historica werden wir die Geschichte des angelsächsischen Königshauses beleuchten.
Wie weithin bekannt, wurden die englischen Inseln im Ursprung durch die Kelten besiedelt. Die ersten mächtigen Eroberer nach ihnen waren die Römer, welche weite Teile Englands erobert und romanisiert hatten. Nach dem Niedergang der Römer hielt trotzdem das Christentum Einzug in die Welt der Kelten. Ob dieser Einfluß die Wehrhaftigkeit der Kelten minderte, ist heute nicht mehr beurteilbar. Auf jeden Fall begann kurze Zeit nach dem Rückzug der Römer gegen 400-500 nach Christus die barbarischen Germanen über die nun "Altes Volk" genannten Kelten herzufallen. Nach anfänglichen Eroberungszügen blieben die Germanen, um sesshaft zu werden. Geographisch bedingt siedelten sie zuerst an der Ostküste. Später wurde dies das Königreich East Anglia, zwischen Themse und Wash mit Norwich als Hauptstadt. Es entstanden 7 angelsächsische Königreiche, welche die Kelten immer weiter in Richtung Wales und Irland verdrängten. Ein Hauptakteur dieser Kämpfe soll Artus auf Seite der Kelten gewesen sein.
Unter König Egbert von Wessex (802-839) wurden die sieben Reiche vereint. In der Folgezeit kämpften seine Nachkommen gegen die immer wiederkehrenden Einfälle der Wikinger aus Dänemark und Norwegen, welche zeitweise (1016-1042) ganz England beherrschten.
Unter Edward den Bekenner (1042-1066), welcher aus der Normandie zurückkehrte nach dem das dänische Reich nach dem Tode Knut I. zusammen gebrochen war, blühte der angelsächsische Staat kurz auf. Da Edward durch seine mönchähnliche Lebensweise keine Kinder zeugte, war der Thron nach seinem Tode umstritten. Zum einen Erhob Harald von Norwegen als Sohn von Knut I. Ansprüche auf den Thron und zum anderen der Herzog der Normandie, Wilhelm der Bastard genannt. Wilhelm berief sich auf den von Edward persönlich versprochenen Anspruch. Unterstützt wurde dies durch einen Besuch des neben Edward mächtigsten Mann des reiches, Harold Godwinson. Dieser schwor 1065 den Wunsch des Königs zu würdigen und Wilhelm zu unterstützen.
Nach Edwards Tod im Jahre 1066 ließ sich jedoch Harold Godwinson vom Witan, der angelsächsischen Vollversammlung des Adels, zum König ausrufen.
Ende September 1066 landete der norwegische König in Nordengland und wurde durch Harold bei Stamfordbridge vernichtend geschlagen, Harald starb.
Zeitgleich landete Wilhelm mit seiner Flotte bei Hastings an der Südküste. In Eilmärschen schaffte Harold es, den Normannenherzog noch bei Hastings zu stellen. Doch diese Hast sollte sich rächen.
Harolds Fußtruppen unterlagen dem normannisch Ritterheer, Harold selbst fiel in der Schlacht. Damit war für Wilhelm der Weg frei, sich in Westminster zum König krönen zu lassen.
Als bedeutsame Neuerung brachten die Eroberer jedoch mit dem kontinentalen Lehnswesen ein neues, in England bisher nicht bekanntes Herrschafts- und Organisationsprinzip mit. Mit der neuen Organisationsform wurden auch die bisherigen Besitzverhältnisse umgestaltet, da an die Stelle der angelsächsischen Großen jetzt die Gefolgsleute Wilhelms traten, die nicht nur in die hohen Kirchen- und Staatsämter einrückten, sondern auch fast alle Kronvasallen stellten.
Dies schürte böses Blut unter den teilweise schon seit Jahrhunderten regierenden angelsächsischen Earls. Doch brachte diese Situation auch bis dahin ungeahnte Möglichkeiten. So konnte ein junger Mann des niederen angelsächsischen Adels als sogenannter "Aftervasall" durch treue Dienst zum Kronvasall mit weitreichenden Privilegien und Ländereien werden.
Einer dieser Männer war der im Jahre 1044 in der Grafschaft geborene Drogo Howard. Seine Familie stellte seit eh und je die Stewards am Hofe des Earl of Norfolk. Die Stewards übten im Grunde die selbe Funktion aus wie der Verwalter des Königs. Nachdem der angelsächsische Earl of Norfolk in Hastings gefallen war, wurde die Grafschaft an einen normannischen Adeligen, Ralph de Gael vergeben, der zugleich der Duke of Norfolk war.
Zu diesem Zeitpunkt eine arme Grafschaft, baute der Duke of Norfolk seine Burg und Hauptsitz bei Ipswich in der Grafschaft Suffolk, näher zu London.
Da, wie sein Name es erkennen läßt, seine Familie von den Gallier - nur eine französische Bezeichnung der Kelten, in Nordfrankreich abstammte, hatte Ralph de Gael keine Probleme, einen Einheimischen als Aftervasallen zu belehnen. Die anderen normannischen Herren konnten sich dazu nur selten durchringen.
So wurde Drogo Howard zum Earl of Norfolk ernannt und zog als Herr in die Burg, welche sein Vater noch als Steward verwaltet hatte. Sie lag am Fluß Yare beim Dorf Great Yarmouth, nicht weit von der größten Stadt Norwich entfernt.
Prolog
In unserer Historica werden wir die Geschichte des angelsächsischen Königshauses beleuchten.
Wie weithin bekannt, wurden die englischen Inseln im Ursprung durch die Kelten besiedelt. Die ersten mächtigen Eroberer nach ihnen waren die Römer, welche weite Teile Englands erobert und romanisiert hatten. Nach dem Niedergang der Römer hielt trotzdem das Christentum Einzug in die Welt der Kelten. Ob dieser Einfluß die Wehrhaftigkeit der Kelten minderte, ist heute nicht mehr beurteilbar. Auf jeden Fall begann kurze Zeit nach dem Rückzug der Römer gegen 400-500 nach Christus die barbarischen Germanen über die nun "Altes Volk" genannten Kelten herzufallen. Nach anfänglichen Eroberungszügen blieben die Germanen, um sesshaft zu werden. Geographisch bedingt siedelten sie zuerst an der Ostküste. Später wurde dies das Königreich East Anglia, zwischen Themse und Wash mit Norwich als Hauptstadt. Es entstanden 7 angelsächsische Königreiche, welche die Kelten immer weiter in Richtung Wales und Irland verdrängten. Ein Hauptakteur dieser Kämpfe soll Artus auf Seite der Kelten gewesen sein.
Unter König Egbert von Wessex (802-839) wurden die sieben Reiche vereint. In der Folgezeit kämpften seine Nachkommen gegen die immer wiederkehrenden Einfälle der Wikinger aus Dänemark und Norwegen, welche zeitweise (1016-1042) ganz England beherrschten.
Unter Edward den Bekenner (1042-1066), welcher aus der Normandie zurückkehrte nach dem das dänische Reich nach dem Tode Knut I. zusammen gebrochen war, blühte der angelsächsische Staat kurz auf. Da Edward durch seine mönchähnliche Lebensweise keine Kinder zeugte, war der Thron nach seinem Tode umstritten. Zum einen Erhob Harald von Norwegen als Sohn von Knut I. Ansprüche auf den Thron und zum anderen der Herzog der Normandie, Wilhelm der Bastard genannt. Wilhelm berief sich auf den von Edward persönlich versprochenen Anspruch. Unterstützt wurde dies durch einen Besuch des neben Edward mächtigsten Mann des reiches, Harold Godwinson. Dieser schwor 1065 den Wunsch des Königs zu würdigen und Wilhelm zu unterstützen.
Nach Edwards Tod im Jahre 1066 ließ sich jedoch Harold Godwinson vom Witan, der angelsächsischen Vollversammlung des Adels, zum König ausrufen.
Ende September 1066 landete der norwegische König in Nordengland und wurde durch Harold bei Stamfordbridge vernichtend geschlagen, Harald starb.
Zeitgleich landete Wilhelm mit seiner Flotte bei Hastings an der Südküste. In Eilmärschen schaffte Harold es, den Normannenherzog noch bei Hastings zu stellen. Doch diese Hast sollte sich rächen.
Harolds Fußtruppen unterlagen dem normannisch Ritterheer, Harold selbst fiel in der Schlacht. Damit war für Wilhelm der Weg frei, sich in Westminster zum König krönen zu lassen.
Als bedeutsame Neuerung brachten die Eroberer jedoch mit dem kontinentalen Lehnswesen ein neues, in England bisher nicht bekanntes Herrschafts- und Organisationsprinzip mit. Mit der neuen Organisationsform wurden auch die bisherigen Besitzverhältnisse umgestaltet, da an die Stelle der angelsächsischen Großen jetzt die Gefolgsleute Wilhelms traten, die nicht nur in die hohen Kirchen- und Staatsämter einrückten, sondern auch fast alle Kronvasallen stellten.
Dies schürte böses Blut unter den teilweise schon seit Jahrhunderten regierenden angelsächsischen Earls. Doch brachte diese Situation auch bis dahin ungeahnte Möglichkeiten. So konnte ein junger Mann des niederen angelsächsischen Adels als sogenannter "Aftervasall" durch treue Dienst zum Kronvasall mit weitreichenden Privilegien und Ländereien werden.
Einer dieser Männer war der im Jahre 1044 in der Grafschaft geborene Drogo Howard. Seine Familie stellte seit eh und je die Stewards am Hofe des Earl of Norfolk. Die Stewards übten im Grunde die selbe Funktion aus wie der Verwalter des Königs. Nachdem der angelsächsische Earl of Norfolk in Hastings gefallen war, wurde die Grafschaft an einen normannischen Adeligen, Ralph de Gael vergeben, der zugleich der Duke of Norfolk war.
Zu diesem Zeitpunkt eine arme Grafschaft, baute der Duke of Norfolk seine Burg und Hauptsitz bei Ipswich in der Grafschaft Suffolk, näher zu London.
Da, wie sein Name es erkennen läßt, seine Familie von den Gallier - nur eine französische Bezeichnung der Kelten, in Nordfrankreich abstammte, hatte Ralph de Gael keine Probleme, einen Einheimischen als Aftervasallen zu belehnen. Die anderen normannischen Herren konnten sich dazu nur selten durchringen.
So wurde Drogo Howard zum Earl of Norfolk ernannt und zog als Herr in die Burg, welche sein Vater noch als Steward verwaltet hatte. Sie lag am Fluß Yare beim Dorf Great Yarmouth, nicht weit von der größten Stadt Norwich entfernt.