Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : VUGG: Deutsches Reich
Deutsches Reich
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Der Reichsadler, das Wappen des Deutschen Reiches
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Die Flagge des Deutschen Reiches
Wichtige Personen im Deutschen Reich:
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Friedrich Wilhelm Viktor Albert von Preußen (gen. Wilhelm II.) von Gottes Gnaden König von Preußen,Markgraf zu Brandenburg, Burggraf zu Nürnberg, Graf zu Hohenzollern,Souveräner und oberster Herzog von Schlesien wie auch der Grafschaft Glatz,Großherzog vom Niederrhein und Posen,Herzog zu Sachsen, Westfalen und Engern, zu Pommern, Lüneburg, Holstein und Schleswig, zu Magdeburg, Bremen, Geldern, Cleve, Jülich und Berg, sowie auch der Wenden und Kaschuben, zu Krossen, Lauenburg, Mecklenburg,Landgraf zu Hessen und Thüringen, Markgraf der Ober- und Niederlausitz, Prinz von Oranien,Fürst zu Rügen, zu Ostfriesland, zu Paderborn und Pyrmont, zu Halberstadt, Münster, Minden, Osnabrück, Hildesheim, zu Verden, Kammin, Fulda, Nassau und Mörs, gefürsteter Graf zu Henneberg, Graf der Mark und zu Ravensberg, zu Hohenstein, Tecklenburg und Lingen, zu Mansfeld, Sigmaringen und Veringen, Herr zu Frankfurt.Deutscher Kaiser und König von Preußen, das Staatsoberhaupt
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Theobald von Bethman-Hollweg, Reichskanzler
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Gottlieb von Jagow, Staatssekretär im Auswärtigen Amt
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Clemens von Delbrück, Staatssekretär im Reichamt des Inneren
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Alfred von Tirpitz, Staatssekretär im Reichsmarineamt
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Helmuth von Moltke, Chef des Generalstabes der Armee
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Oberst Walter Nicolai, Leiter des Nachrichtendienstes (Sektion IIIb)
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Reinhold Kraetke, Staatssekretär des Reichspostamtes
Die Reichshauptstadt Berlin:
Residenz des Kaisers, das Berliner Schloss
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Der Reichstag
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Unter den Linden, das repräsentative Viertel Berlins.
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Hier befinden sich folgende Botschaften:
Japan: Ito Hitoshi
Schweden: Ernst Danielsson
USA: James Cameron
Rumänien: Nikolaus Ernstadt
Österreich-Ungarn: Frederic, Graf Thun-Hohenstein
Serbien: Mrkšić Dusan
Kanada: Jean Boisclair
Brasilien: Gaspar de Lemos
Persien: Hadrath Farul
Norwegen: Göre Sveasson
Niederlande: Edwin van Bolten
Spanien: Emillio Portas
Südafrika: Hans Frankenhausen
Verträge des Deutschen Reiches:
Handelsabkommen mit Österreich-Ungarn (Juni 1914) (http://www.si-games.com/forum/showpost.php?p=315789&postcount=13)
Handelsabkommen mit dem Osmanischen Reich (Juni 1914) (http://www.si-games.com/forum/showpost.php?p=315972&postcount=14)
Handelsabkommen mit Italien (Juli 1914) (http://www.si-games.com/forum/showpost.php?p=319391&postcount=18)
Handelsabkommen mit Schweden (Juli 1914) (http://www.si-games.com/forum/showpost.php?p=320328&postcount=25)
Vertrag zu Berlin (Juli 1914) (http://www.si-games.com/forum/showpost.php?p=320325&postcount=22)
Handelsabkommen mit den Vereinigten Staaten (August 1914) (http://www.si-games.com/forum/showpost.php?p=322111&postcount=29)
Handelsabkommen mit Japan (August 1914) (http://www.si-games.com/forum/showpost.php?p=323284&postcount=30)
Handelsabkommen mit Kanada (September 1914) (http://www.si-games.com/forum/showpost.php?p=325730&postcount=33)
Handelsabkommen mit den Niederlanden (September 1914) (http://www.si-games.com/forum/showpost.php?p=326136&postcount=36)
Status der Beziehungen zu diversen Ländern:
Österreich-Ungarn: Allianz (1)
Italien: Freundschaft (2)
Osmanisches Reich: Freundschaft (2)
USA: Kooperationsstatus (3)
Schweden: Handelsstatus (4)
Japan: Handelsstatus (4)
Kanada: Handelsstatus (4)
Niederlande: Handelsstatus (4)
Botschafter des Deutschen Reiches in fremden Ländern:
Heinrich von Tschirschky, Österreich-Ungarn
Prinz Karl Max Lichnowsky, Großbritannien
Freiherr von Schön, Frankreich
Baron Ludwig von Flotow, Italien
Baron Hans von Wangenheim, Osmanisches Reich
Graf Friedrich von Pourtalès, Russland (abgezogen, zur Zeit in Berlin)
Graf Arthur von Rex, Japan
Johann Heinrich von Bernstorff, USA
Baron Ferdinand von Stumm-Holzhausen, Spanien
Baron Kurt von Lersner, Holland
Arthur Zimmermann, Mexico
Graf Ernst von Mirbach, Schweden
Fürst Hugo von Radolin, Belgien
Graf Friedrich von Hohenlohe, Brasilien
Dr. Emil Kuhlmann, Griechenland
Karl Liebermann, Serbien
Dr. von Ketteler, China
Dr. Gustav Schmidt, Bulgarien
Dr. Gerhard Fritz Kurt Schröder, Australien
Dr. Udo Brömme, Persien
Dr. Ingo Lenßen, Kanada
Ausgaben der Berliner Volkszeitung:
1. Ausgabe (http://www.si-games.com/forum/showpost.php?p=313623&postcount=22)
2. Ausgabe (http://www.si-games.com/forum/showpost.php?p=313885&postcount=33)
3. Ausgabe (http://www.si-games.com/forum/showpost.php?p=314103&postcount=37)
Sonderausgabe zur "Rumänien Krise" (http://www.si-games.com/forum/showpost.php?p=314241&postcount=42)
Sonderbeilage zur Vorbeitung des US-Staatsbesuches (http://www.si-games.com/forum/showpost.php?p=314402&postcount=36)
4. Ausgabe (http://www.si-games.com/forum/showpost.php?p=315042&postcount=66)
5. Ausgabe (http://www.si-games.com/forum/showpost.php?p=315520&postcount=73)
6. Ausgabe (http://www.si-games.com/forum/showpost.php?p=315703&postcount=80)
7. Ausgabe (http://www.si-games.com/forum/showpost.php?p=319699&postcount=101)
8. Ausgabe (http://www.si-games.com/forum/showpost.php?p=320447&postcount=114)
9. Ausgabe (http://www.si-games.com/forum/showpost.php?p=322700&postcount=133)
10. Ausgabe (http://www.si-games.com/forum/showpost.php?p=323705&postcount=154)
Sonderausgabe zur "Russland Krise" (http://www.si-games.com/forum/showpost.php?p=323767&postcount=160)
11. Ausgabe (http://www.si-games.com/forum/showpost.php?p=324433&postcount=170)
Sonderausgabe Gespräch mit Franz II. (http://www.si-games.com/forum/showpost.php?p=326543&postcount=186)
Der Form halber wird das deutsche Aussenministerium um Anerkennung des neuen japanischen Botschafters Ito Hitoshi ersucht. Die entsprechenden Papiere gibt ein Laufbursche beim Pförtner des deutschen Aussenministeriums ab.
Der schwedische Botschafter Ernst Danielsson erbittet seine Akkreditierung um mit seinen Dienst in Berlin beginnen zu können.
Gottlieb von Jagow bearbeitet die Akkreditierungen von Schweden und Japan umgehend.
Der Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika James Cameron überreicht eine Liste der neuen Botschaftsangehörigen und bittet diese zu akkredetieren. Zudem bittet er darum die formalen Beziehungen auf einen Neutralen Status zu setzen.
Jerobeam II.
04.10.06, 23:59
Seine Majestät, Gheorghe I. von Rumänien etc. pp., entsenden - mit besten Grüßen an die illustre Verwandschaft aus dem Hause Hohenzollern - Nikolaus Ernstadt als Botschafter in die Reichshauptstadt. Der gebürtige Siebenbürger ist für seine neue Aufgabe als Vertreter rumänischer Angebote und Ansprüche auf dem Balkan prädestiniert.
Graf Radetzky
05.10.06, 01:06
Österreich-Ungarns Botschafter Frederic, Graf Thun-Hohenstein stattet dem deutschen Kanzler seinen Antrittsbesuch ab.
Und bringt die Einladung des österreichischen Kaisers an SM Kaiser Wilhelm II, Österreich einen Staaatsbesuch abzustatten.
Theobald von Bethman-Hollweg war verwundert, als der neue Botschafter Österreich-Ungarns plötzlich in seinem Büro stand. Zum einen war er gerade intensiv in Gedanken über neue Pläne zur Durchbrechung der bestehenden Blockbildung der Großmächte versunken, zum anderen war für die Akkreditierung von ausländischen Botschaftern und der Abwicklung der Außenpolitik sein Staatssekretär von Jaglow zuständig.
Die Krönung war jedoch, daß Graf von Thun-Hohenstein anscheinend durch sämtliche Sicherheitsvorkehrungen geschlüpft war.
Prompt leitete Bethman-Hollweg die Einladung an seine kaiserliche Majestät ins Schloss weiter. Dann schickte er Graf von Thun-Hohenstein ins Auswärtige Amt zu Staatssekretär von Jaglow, der den neuen Botschafter Österreich-Ungarns akkreditierte.
Zu guter Letzt rief er den Offizier der Wache zu sich. Ernsthaft hatte er überlegt, ob er die alte Tradition des "Spießrutenlaufens" für diesen Fauxpas einführen sollte, schließlich beließ er es mit einer Degradierung zum einfachen Soldaten und einer Versetzung zu den Schutztruppen ins östlichste Kamerun.
Dann konnte sich der Reichskanzler endlich wieder seiner Regierungsarbeit widmen, wobei er schmerzlich an die Mehrheit der SPD im Reichstag dachte.
Graf Radetzky
05.10.06, 02:18
Der Botschfter will noch einige Worte an den Kanzler richten:
Wir bitten wegen dieses Vorgehens um Verzeihung. Aber angesichts der engen Bande, die unsere Staaten verbinden, schien ein etwas "persönlicheres" Vorgehen angebracht. Also rehabilitiert den Offizier und lasst es gut sein. Mann muss es mit Gründlichkeit,Disziplin und Ordnung ja nicht übertreiben.
Mrkšić Dusan aus dem Königreich Serbien erbittet eine Akkreditierung als Botschafter seines Landes im Deutschen Reich.
Der Reichskanzler schnappte gerade noch die Worte des österreichischen Botschafters auf. In einer Note an von Jaglow hielt er hierzu eine Antwort fest.
Von Jaglow akkreditierte prompt den serbischen Gesandten. Danach begab er sich in die österreichische Botschaft, wo er folgende Stellungnahme des Reichskanzlers abgab:
"Werter Graf-Thun-Hohenstein,
sicherlich sind unsere Staaten sehr eng verbunden und wie der Kaiser es ja schon zu früheren Zeitpunkten betonte, verbindet unsere Staaten mehr als bloße Vertragswerke.
Dennoch gibt es in einem Staat feste hierachische Ordnungen und Prnizipien, ohne die der Staat in ein absloutes Chaos sinken würde. Wir selbst haben nicht umsonst einen Staatssekretär im Auswärtigen Amt eingesetzt, damit wir uns nicht persönlich um diverse Akkreditierungen kümmern müssen. Sicherlich nimmt Österreich-Ungarn eine Sonderrolle unter den vertretenden Staaten hier in Berlin ein, dennoch wäre es ein schlechtes Zeichen innerhalb meiner Regierung, wenn wichtige Amtsgeschäfte wegen ein paar Formalitäten zurückstehen müßten.
Der Umstand der Degradierung des besagten Offiziers ist jedoch nicht der Fakt, daß Ihr Euch mit der Akkreditierung an uns gewandt habt, sondern vielmehr ist es der Umstand, daß er Euch ohne Vorankündigung und ohne ordnungsgemäße Überprüfung in unser Büro gelassen hat. Es mag eine Nachlässigkeit angesichts Eurer Herkunft und bevorstehenden Aufgabe sein, vielleicht seid Ihr auch zu flink und überzeugend gewesen. Wie es auch ist, können wir solche Nachlässigkeiten bei einem Wachoffizier nicht dulden. Ansonsten könnte jeder Pöbel mit einer Pistole bewaffnet in unser Büro marschieren, besonders, das soll kein Vorwurf an Euch sein, wenn er aus dem Ausland stammt.
Nein, bei uns herrschen noch die deutschen Tugenden, Fleiß, Ordnung, Diziplin und Sitte. Daher ist es nur recht, wenn der Offizier zukünftig sich als Gefreite in Ostkamerun bewähren kann.
Wir halten dieses Thema für erledigt und möchten Euch in aller Form nochmals in Berlin, in Preußen, im Deutschen Reich willkommen heißen.
gez.
Reichskanzler Theobald Bethman-Hollweg
PS.: Die Einladung seiner kaiserlichen Majestät aus Wien haben wir unserer kaiserlichen Majestät überbracht und Ihr werdet sicherlich bald Antwort aus dem Berliner Schloss erhalten."
Der Vertreter des Botschafters der Vereinigten Staaten von Amerika wird im Auswärtigen Amt vorstellig und ersucht höflichst um eine Unterredung zwischen dem Botschafter der Vereinigten Staaten James Cameron und dem Staatssekretär Gottlieb von Jagow im Auswärtigen Amt.
Von Jagow empfängt mit den üblichen Formalitäten des Protokolls den us-amerikanischen Botschafter im Auswärtigen Amt:
"Ich grüße Sie, Mr. Cameron, was kann ich für Sie tun?"
"Ich danke Euch für die gewährung der Unterredung von Jagow"
Der Botschafter fährt fort in seinen Ausführungen...
*es klopft* Der Konsul des Dominions of Canada Jean Boisclair bittet um ein Gespräch mit einen Vertretter des Deutschen Reiches
Von Jaglow hatte gerade das Gespräch mit Cameron beendet, als er ein Klopfen an der Tür hörte.
Er entließ in aller höflichster Form den us-amerikanischen Botschafter mit den Worten "Wir bleiben in Kontakt!".
Dann widmete er sich Jean Boisclair und bat ihn in sein Büro. Mit größter Sorgfalt wurde auch hier zunächst das übliche Protokoll bei der Begrüßung eines Gesandten durchgeführt. Dann kam von Jaglow zum Punkt:
"Zunächst möchte ich noch meine Glückwünsche für das kanadische Volk ausdrücken. Es gibt nichts höheres für eine Nation zu erreichen, als ihre Unabhängigkeit. Gerade wenn der Verbund zum Mutterland noch nicht abgerissen ist und man sich gütlich einigt. Ich meine, wir haben doch ähnliche Visionen für unsere Kolonien. Wenn eines Tages unsere Zivilisation die afrikanischen Völker entsprechend befruchtet hat und viele Europäer in den Kolonien leben, dann wird sicherlich der Zeitpunkt gekommen sein, auch hier unsere Kolonien in einen ähnlichen Status der Unabhängigkeit zu entlassen. Ich bewundere auch, daß es in Ihrem Land anscheinend gelingt, Franzosen, Engländer und andere Völker nebeneinander in friedlicher Eintracht leben zu lassen. Kanada sollte uns allen als ein Vorbild dienen."
Von Jaglow brach seinen Monolog kurz ab, um seinen Gegenüber auch eine Möglichkeit zur Antwort einzuräumen.
Jerobeam II.
05.10.06, 23:19
Nikolaus Ernstadt, Botschafter des Königreichs Rumänien, richtet folgende Anfrag seines Königs an die Regierung:
"Als Mitglied des Dreibundes sind Wir verwundert über die Art, wie die Regierung seiner britannischen Majestät Uns zu behandeln versucht. Wir bitten um Stellungnahme der verbündeten Mächte. - Gheorghe I."
In einem Handschreiben an den Kaiser verweist der König auf die verwandtschaftlichen Bande zwischen beiden großen Staaten und Großbritannien. Diese litten durch das Vorgehen der "Behörden" in London und die minderwertige Persönlichkeit des Botschafters in Bukarest großen Schaden.
Aus dem Auswärtigen Amt bekam der rumänische Botschafter folgende Antwort:
"Wir sind sehr betrübt über die Vorgänge in London und werden unsere diplomatischen Bemühungen für eine Vermittlung einsetzen.
Das Deutsche Reich steht immer zu seinen Bündnispartnern."
the general
06.10.06, 01:04
Gaspar de Lemos, der neue brasilianische Gesandte bittet um Akkreditierung als neuer diplomatischer Vertreter der Vereinigten Staaten von Brasilien. Die nötigen Papiere trägt er bei sich.
Umgehend erhält der brasilianische Gesandte seine notwendigen Papiere und wird akkreditiert. Der Pförtner des Auswärtigen Amtes grüßt höflich und bemerkt: "Man hört ja viel vom Karneval in Rio. Da müssen sie im Frühjahr unbedingt mal nach Köln fahren!"
Der Konsul betrat das Außenministerium mit einer Flasche Scotch als geschenk. Er erbat ein gespräch (ICQ wenns geht) über die Lage um Rumänien. Außerdem wünscht er persönlich zu Danken für die geplante Luftschiffstrecke mit der Hoffnung, dass ein Regierungsmitglied der Reichsregierung bei der Jungfernfahrt zu Gegen ist.
Eine Nachricht aus der Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika erreicht das Auswärtige Amt
Das Auswärtige Amt hat den japanischen Botschafter Ito Hitoshi einbestellt. Nach langen Gesprächen und Diskussionen konnte man sich darauf einigen, daß nun offiziell "diplomatische Beziehungen" zwischen beiden Staaten aufgenommen werden sollen.
Kurze Zeit später wurde Alexandros Tsaldaris im Auswärtigen Amt vorstellig und beantragte seine Akkreditierung als griechischer Botschafter.
Der britische Botschafter in Berlin, Sir Raleigh Theodor McKinley überreicht den zuständigen Stellen eine schriftliche Stellungnahme der britischen Regierung bezüglich der Anfrage des deutschen Botschafters, Prinz Karl Max Lichnowsky, in London.
"Sehr geschätzter Mr. Reichskanzler von Bethman-Hollweg
Als Premierminister und somit offizielles Regierungsoberhaupt des British Empire möchte ich in diesem Schreiben gerne Ihrer Anfrage durch den deutschen Botschafter in Berlin bezüglich des Disputs mit Rumänien nachkommen.
Zwar ist das Vereinigte Königreich als souveräne Macht von weltpolitischer Bedeutung keinem anderen Land Rechenschaft schuldig, doch ist die britische Regierung stets gerne dazu bereit, entsprechende, standesgemäße diplomatische Anfragen zu beantworten.
Der derzeitige Konflikt zwischen Rumänien und dem Vereinigten Königreich begründet in einer Reihe beschämender Vorgänge, durch welche das Ansehen des Empire in der Welt gezielt geschmälert und in Verruf gebracht werden sollte. Nicht nur das ein vermeintlicher Hochstapler sich in London als Botschafter Rumäniens ausgab, ausgestattet mit allen erforderlichen Bestätigungsschreiben seitens der rumänischen Regierung, sondern schmähte dieser mit seinem ungebührlichen Auftreten die Souveränität des Empire.
Anstatt das die rumänische Regierung hieraufhin die Verantwortung für diesen Eklat übernommen und entsprechende, diplomatische Anstrengungen eingeleitet hätte, brachte man in Bukarest die ohnehin angespannte Lage noch gezielt zur Eskalation. Nicht nur das der britische Botschafter in Bukarest indirekt mit dem Tode bedroht wurde, unterstellte man diesem Mann die absurdesten und ehrverletzendsten Handlungsweisen. Ferner hetzten die instruierten Handlanger der rumänischen Regierung das eigene Volk zu ihren Gunsten gegen das Empire auf, woraufhin gleichsam von offizieller Seite unhaltbare und nicht hinnehmbare Verleumdungen ausgestoßen wurden.
Abschließend betreibt die rumänische Regierung zudem eine aktive Behinderung der britischen Außenpolitik in anderen Ländern, beispielsweise in Persien, was eine ungeheuerliche und inakzeptable Verletzung der britischen Souveränität und Politik darstellt.
Die zudem vorgeschobenen Anschuldigungen der mit Rumänien befreundeten Staaten Italien und Österreich-Ungarn, welche in ihren Formulierungen dem unverschämten Auftreten der rumänischen Seite in nichts nachstanden, vertieft diesen Konflikt noch zunehmend.
Das Vereinigte Königreich hat bislang keinerlei Interesse an einer Einmischung oder Schmälerung der Souveränität anderer Nationen gezeigt, doch wird die britische Regierung sich in keinster Weise dam ungeziemen diplomatische Verhalten aus Bukarest, noch dem politischen Säbelrasseln in Wien und Rom beugen und als Opfer dieser Schmutzkampagne seine Ehre und seinen Stolz noch weiter beschmutzen lassen.
Das Vereinigte Königreich ist durchaus an einer baldigen und diplomatischen Lösung dieses Zwistes interessiert, jedoch wird man hierbei die Rolle der erbrachten Schuld und der somit verbundenen, unumgänglichen und angemessenen Entschuldigung von Seiten Rumäniens nicht nachgeben.
Ich hoffe diese Stellungnahme erfüllt Ihren Wunsche nach tiefgehenderer Einsichtnahme in diesen Konflikt und beruhigt Ihr Land in dieser Hinsicht.
Abschließend möchte ich Sie darum ersuchen, alsbald mit dem Überbringer dieses Schreibens, Sir Raleigh Theodor McKinley offizielle Sondierungsgespräche zu eröffnen. Gerade dieser Vorfall beweist einmal mehr, dass für eine Stabilisierung Europas und der gesamten Welt eine vernünftige und auf rationalen Entscheidungen begründete Politik unabdingbar ist.
In tiefster Verehrung
Lord Herbert Henry Asquith,
Premierminister des Emprie"
Alexandros Tsaldaris wird im Auswärtigen Amt ordnungsgemäß akkreditiert und entsprechend dem Protokoll als griechischer Botschafter in Berlin begrüßt.
Inzwischen bestellt Staatssekretär von Jagow den britischen Botschafter Sir Raleigh Theodor McKinley zu weiteren Sondierungsgesprächen ins Auswärtige Amt.
Der Kaiser gab eine offizielle Erklärung zur "Rumänien Krise" bei der britischen Regierung ab.
Das Auswärtige Amt bestellt den rumänischen Botschafter Nikolaus Ernstadt ein und übergibt ihm eine offizielle Erklärung.
Der Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika ersucht um eine Unterredung mit dem Staatssekretär im Auswärtigen Amt.
Der britische Botschafter Sir Raleigh Theodor McKinley überreicht neuerlich eine Note seiner Regierung, in welcher man die deutsche Diplomatie sehr löblich bedenkt. In London scheint man sehr froh darüber zu sein, das zumindest einige Kontinentalmächte auch zu ernsthafter und vernünftiger politischer Diplomatie fähig scheinen.
Nach der erbaulichen Unterredung mit dem Staatssekretär suchte Cameron alsbald die Botschaft auf und sandte eine Nachricht ans State Department.
Sonderbeilage Berliner Volkszeitung:
Berlin....In Berlin begannen die Vorbereitungen für den Staatsbesuch der us-amerikanischen Gesandtschaft im nächsten Monat. Zahlreiche Ortsverbände und Vereine meldeten sich freiwillig zur Mitwirkung an einem bis dato noch nicht gesehen Fest.
Ein eigens eingerichteter Feststab plant mit preußischer Akribie diesen Tag. Aus den Kreisen des Feststabes wurde bereits verlautet, daß der Kaiser selbst einige Ideen zum Staatsbesuch beigetragen hat, die "phänomenal" seien.
Zuviel wollte man nicht verraten, aber bereits jetzt steht fest, daß die Vereinigten Staaten nicht so schnell diesen Besuch vergessen werden.
In Regierungskreisen wird gemunkelt, daß Graf von Zepplin und die Deutsche Luftschiffahrts AG an den Vorbereitungen eng beteiligten seien.
Man darf gespannt sein.
Admiral Yamamoto
08.10.06, 08:15
Ein persischer Gesandter trifft in Berlin ein und entschuldigt sich ob seiner verspäteten Ankunft.
Er bittet darum, dass er - Hadrath Farul- seine Dienst als Botschafter in Berlin antreten dürfe.
Der norwegische Diplomat Göre Sveasson wird vorstellig, berichtet von der Genesung Haakons VII. und bittet, seinen Dienst für Norwegen im Deutschen Reich aufnehmen zu dürfen.
Die neuen Botschafter werden gemäß dem Protokoll höflich in Berlin empfangen und umgehend akkreditiert.
Neue Nachrichten um diplomatische Erfolge ließen Freudenstimmung im Auswärtigen Amt aufkommen.
Selbst der Kaiser lächelte bei dem Abschreiten seiner Ehrengarde heute wesentlich entspannter und zufriendener als vor ein paar Wochen.
Graf Radetzky
14.10.06, 23:39
Wichtiges Telegramm:
Die Regierung Österreich-Ungarns gibt bekannt dass ein Konflikt mit Russland kurz bevorsteht, der Abbruch der diplomatischeen Beziehungen steht kurz bevor.
Der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes von Jagow empfängt mit entsprechendem Protokoll Edwin van Bolten und akkreditiert ihn als Botschafter des Königreichs Niederlande in Berlin.
Inzwischen wurde in Berlin veröffentlicht, daß das Deutsche Reich mit der Donaumonarchie ein Handelsabkommen geschlossen hat.
Das Auswärtige Amt gibt bekannt, daß ein Handelsabkommen mit dem Osmanischen Reich geschlossen wurde.
Der Spanier Emillio Portas bittet um die Akkreditierung als spanischer Botschafter im Deutschen Reich.
Emillio Portas wird mit entsprechendem Protokoll beim Auswärtigen Amt empfangen und als Botschafter für Spanien akkreditiert.
Der schwedische Botschafter Ernst Danielsson übergibt eine Nachricht an den Staatssekretär des Auswärtigen Amtes von Jagow. (PN)
Von Jagow lädt den schwedischen Botschafter zu einem langen Gespräch ins Auswärtige Amt.
4. Juli 1914
Pünktlich zum Unabhängigkeitstag der Vereinigten Staaten von Amerika, ist der Flottenverband um die USS New York und die USS Texas im Hamburger Hafen eingelaufen.
Die ersten Kontakte mit den Deutschen in Gestalt der Lotsen die den weg durch die Fahrrinne wiesen, verlief in den Augen der Besatzung teilweise recht amüsant, war man doch von dem "Diensteifer" postiv überrascht. Ihr Handwerk verstanden sie zudem ebenfalls sehr gut. Die Anlegeprozedur erfolgte dementsprechend schnell.
Die Matrosen die auf dem Deck angetreten waren, staunten nicht schlecht als die Menschenmassen sahen, einige dachten auch schon an die Kneipen und Etablisments wo sie ihre Heuer gedachten auf den Kopf zu hauen.
Einzig auf der Brücke hatte der Befehlshaber des Flottenverbandes einige Sorgenfalten im Gesicht, im schmeckte es gar nicht, das Kriegsschiffe in einem Zivilen Hafen, noch dazu im Ausland, anlegen sollten. "Werde wohl mal ein gespräch mit dem Hafenmeister führen müssen wie er gedenkt die Sicherheit für die Schiffe zu organisieren".
http://img288.imageshack.us/img288/1568/bb34hafenks5.jpg
Das Eintreffen des Amerikanischen Flottenverbandes löste in Hamburg und Umgebung reges Interesse aus:
Die sonst emsig belebte Speicherstadt war an diesen Tag wie ausgestorben.
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An den Landungsbrücken drängten sich die Zuschauer um ein Blick auf die großen us-amerikanischen Kriegsschiffe zu werfen. Mit kleinen Booten fuhr man an die mächtigen Kriegsschiffe heran und die Menschen schwenkten kleine Fähnichen mit dem Sternenbanner und der Reichsflagge.
http://www.lauritzen-hamburg.de/fotosekke/hh_st_pauli_labrue_1906.jpg
Die örtliche Garnison hatte große Schwierigkeiten die Zuschauer im notwendigen Abstand zu den Schiffen zu halten. Man hatte eigens zu diesem Anlaß umliegende Streitkräfte und Polizeikräfte nach Hamburg abkommandiert, um die Sicherheit zu gewährleisten. Im Hafen patrouillierten Marinsesoldaten auf kleinen Booten und versuchten so, die mit Neugierigen beladenen Ausichtsboote der Zuschauer von den Kriegsschiffen fern zu halten. Mochte es auf den ersten Blick ein Chaos sein, so wurde beim näheren Hinschauen deutlich, daß die Zuschauer respektvollen Abstand zu den Marinesoldaten an Land als auch auf See hielten. Es erinnerte an ein "geordnetes Chaos". An der Hafenmauer stand ein Marinemusikkorps und eine Ehrengarde Marinesoldaten. Das Musikkoprs wartete auf ein Zeichen um Losspielen zu können und die Soldaten standen Gewehr bei Fuß. Beim Anblick des Secretary of State schrillten Kommandos durch den Hafen. Die Ehrengarde präsentierte das Gewehr und das Marinemusikkorps begann "Heil Dir im Siegerkranz" zu spielen, worauf sich die Menge umgehend beruhigte und mitsang. Anschließend spielte man "The Star-Spangled Banner".
Aus Berlin war persönlich der Reichskanzler Bethmann-Hollweg angereist, der zusammen mit Staatssekretär von Jagow die ausländischen Gäste begrüßte. An den Secretary of State gewandt begann Bethmann-Hollweg eine kurze Rede zu halten. Das Publikum verstummte abrupt:
"Willkommen in Hamburg, Willkommen im Deutschen Reich!
Es ist uns eine Freude im Namen seiner kaiserlichen Majestät den Secretary of State in Hamburg begrüßen zu dürfen. Wir hoffen, daß Euer Aufenthalt im Deutschen Reich so angenehm wie möglich ausfällt.
Die Vereinigten Staaten haben in der Vergangenheit bewiesen, was Erfindungsreichtum, Pioniergeist, Mut und Fleiß bewirken können. Aus ehemaligen Kolonien wurde eine starke Nation, die nun mehr auf Augenhöhe mit Europa steht. Hat sich das Deutsche Reich erst in der momentanen Form 1871 etabliert, so sollten uns die USA ein Vorbild sein, was ein Zusammenwirken der Kräfte einer Nation bewirken kann!"
Nachdem Bethmann-Hollweg geendet hatte brach ein Begeisterungssturm unter den Zuschauern aus. Neben Rufen nach dem Reichskanzler und dem Kaiser wurden auch Hurras auf die USA gerufen. Die anwesende Presse machte Photographien der Szene.
In diesem Jubel flüsterte von Jagow zum Secretary of State den weiteren Ablauf des Protokolls:
"Seine Majestät, Kaiser Wilhelm, läßt an dieser Stelle seine besten Glückwünsche ausrichten. Er wartet bereits in Berlin auf unsere Ankunft. Da sich das Deutsche Reich zum ersten Mal in derart offizieller Form den Vereinigten Staaten präsentiert, haben wir uns entsprechend ein dem Anlaß würdiges Programm einfallen lassen.
Wir werden uns zunächst ins Hotel Atlantic begeben, anschließend werden wir nach einer kleinen Stadtrundfahrt. Anschließend begeben wir uns zum Hauptbahnhof, wo uns bereits ein Sonderzug nach Berlin erwartet. Dort beginnt dann der eigentliche Festakt.
Eure Matrosen dürften sich beim Landgang in den Hafenetablissements bestens amüsieren. Ich mahne dennoch davor, zuviele Matrosen auf einmal an Land zu lassen. Wir möchten Unstimmigkeiten zwischen Zivilbevölkerung und Eurer Marine möglichst zum Wohle des reibungslosen Staatsbesuches vermeiden."
Dabei lächelte von Jagow und das Musikkorps fiel ein und spielte "Preußens Gloria".
Kurz vor Beginn der Begrüßungszeromie nutzte Secretary Bryan an Bord noch die Gelegenheit mit dem Kapitän zu sprechen und ermahnte ihn den landgang der Matrosen genau zu beobachten um die gefahr möglicher "vorfälle" auf ein Minimun zu reduzieren.
Bei der Anschließenden Begrüßungszeremonie konnte man sehen das Secretary Bryan sichtlich erfreut war, über die Freundlichkeit der deutschen Bevölkerung.
Als der Reichskanzler geendet hatte und der Beifallssturm etwas abflaute setzte er zu einer kurzen Entgegnung auf die Rede von Bethmanm- Holweg an. Zur Überraschung vieler in einem fast einwandfreinen deutsch.
"Verehrter Reichskanzler,
ich danke Ihnen und der Bevölkerung des deutschen Reichs für die äußerst freundliche Begrüßung hier in Hamburg.
Ich denke, das unsere beiden großartigen Nationen viel von einander lernen können, gerade das uns Nationen noch jung sind ist eine hervorragende Basis um von einer Verbesserung der Beziehungen zu profitieren."
Nach Beendigung der kurzen Rede wandte sich der Secretary an von Jagow und flüsterte:
"Das Programm hört sich ausgezeichnet an, der Kapitän der Flotte wurde hinsichtlich des Landgangs bereits von mir an Bord instruiert. Ich gehe nicht davon aus, das wir uns Sorgen machen müssen."
Als nun die Begrüßung im Hafen abgeschlossen war, standen bereits an der Zufahrt zu den Landungsstegs eine kleine Flotte des neusten Daimler Modells "Mercedes 28/95"
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Die US-Amerikanische Delegation und die deutschen Repräsentanten, allen voran Reichskanzler Bethmann-Hollweg, begaben sich nun unter dem Jubel der Massen zu den Fahrzeugen. Dabei bestiegen Secretary of State Bryan und Reichskanzler Bethmann-Hollweg, sowie Staatssekretär von Jagow, den ersten Wagen. Die Kolonne ging unter der Eskorte von zwei Ulanenregimenter auf die Fahrt durch Hamburg zum Hotel Atlantic. Überall standen auf den Straßen neugierige Bewohner Hamburgs und zu diesem Anlaß angereiste Schaulustige aus dem ganzen Reich. Es herrschte Volksfestatmosphäre und die kleinen Papierfähnchen mit der US-Flagge und der Reichsflagge waren überall zu sehen. An vielen Ecken sorgten kleine Buden mit Bratwürstchen und zahlreichen Getränken für das Wohl der Besucher. Straßenmusiker, Gesangsvereine und sogar kleine Musikkapellen sorgten für eine faszinierende musikalische Untermalung. Gekrönt wurde das ganze mit einigen Wurf- und Spielbuden, die sich auf den breiten Boulvards meist im Umkreis von Musik, Speisen und Getränken positioniert hatten. Hamburg schien aus allen Nähten zu platzen und jetzt konnte man schon sehen, daß überall aus den Häusern US-Flaggen neben der Reichsflagge hingen.
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Dort angekommen standen am Rande des roten Teppichs wiederum zahlreiche Schaulustige und deutsche Presse, wobei die absperrenden Gardesoldaten Mühe hatten, eine Gasse zum Hoteleingang offen zu halten. Hier sollte nun die us-amerikanische Delegation die Möglichkeit haben, sich von der strapaziösen Reise zu See einen Moment zu erholen, bevor es im Automobil durch die Gassen Hamburgs weitergehen sollte zum Hauptbahnhof.
Noch während der Fahrt mit dem Automobil richtete Secretary Byan das Wort an den Reichskanzler:
"Ich bin wirklich beeindruckt welch eine Atmosphäre hier und heute herscht. So etwas sind Momente wo man wieder mal zu schätzen lernt sein Land zu repräsentieren."
Ich hoffe das wenn wir im Hotel angekommen sind, noch Zeit ist eine kurze informelle Feierlichkeit zu veranstalten, wie ich gehört habe gilt das Atlantic ja als vorzügliche Adresse.
Dabei würde ja auch die Möglichkeit bestehen, bereits erste Kontakte zu knüpfen zwischen den Delegationen, was dem späteren Arbeitsklima sicherlich äußerst zuträglich wäre"
Bethmann-Hollweg lächelte während des Intermezzos im Automobil dank des Lobes vom Secretary of State. Von Jagow nickte freundlich und sagte:
"Natürlich wird es im Atlantic einen kleinen Empfang geben. Der große Saal des Atlantic ist für uns reserviert. Sie haben die Möglichkeit sich in der Präsidentensuite im dritten Stock zu erfrischen. Anschließend treffen wir uns im großen Saal zu einem kleinen informellen Treffen. Es ist natürlich für Leib und Wohl gesorgt und wir können die Gelegenheit nutzen, erste Gespräche in ungezwungener Atmosphäre zu führen.
Später warten dann wieder die Automobile, um uns nach einer kleinen Rundfahrt zum Hauptbahnhof zu bringen. Der Sonderzug steht dann rechtzeitig zum Transport nach Berlin bereit. Dort angekommen bringen wir sie umgehend ins Hotel Adlon, um sich dort zu erholen. Der nächste Programmteil beginnt dann erst Morgen mit einer Parade am Brandenburger Tor, wo dann auch der Kaiser anwesend sein wird."
Der Secretary war sichtlich zufrieden mit dem in Aussicht stehenden Treffen. War doch die Aussicht darauf endlich mal wieder erlesenes Essen und Trinken zu genießen äußerst erbauend.
...
Nach der Ankunft im Hotel und der angenehmen Pause zum frischmachen, wurde die Delegation vor dem Treffen nochmals instruiert ob der Aufgabenverteilung.
So dann begab man sich in den großen Saal und genoß sichtlich die Atmosphäre und die Delegationen vermischten sich um erste Kontakte zu knüpfen und Small Talk zu betreiben.
Langsam trudelten auch alle Repräsentanten der deutschen Delegation im großen Saal des Atlantic ein.
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Neben einem üppigen Buffet, was neben den typischen deutschen Spezialitäten auch das Edelste des internationalen Gaumenschmauses beinhaltete, waren alle Getränke, die das Herz begehrt vorhanden.
Eine kleine Armee von Bedienstenen umschwirrte dabei die Diplomaten und sorgte sich um jeden kleinsten Wunsch.
Von Jagow und der Reichskanzler Bethmann-Hollweg suchten bei den ersten Konversationen zwischen den Delegationen die Nähe zum Secretary of State:
"Haben sie sich Hamburg so vorgestellt?", begann von Jagow mit einem leichten scherzhaften Grinsen, wohlwissend, daß das Reich wirklich keine Mittel und Möglichkeiten gescheut hat, den besten Eindruck zu vermitteln.
"Während der Überfahrt hatte ich Gelegenheit mit einigen Offizieren zu sprechen, da von diesen einige bereits des öfteren in Hamburg waren während Ihrer Zeit bei der Handelsmarine, haben sie zwar erwähnt das die Hamburger sehr freundlich und fröhlich sind. Das es jedoch so wird wie es sich mir bis jetzt dargeboten hat, hätte ich nicht gedacht. Es weckt unweigerlich Erinnerungen an den St. Patricks Day oder die Feiern zum Unabhängigkeitstag."
Von Jagow führte weiter aus: "Wir haben uns auch erdenkliche Mühe gegeben, damit dies zu einem entsprechenden Ereignis wird. Sicherlich ist die Begeisterung der Bevölkerung für die Vereinigten Staaten nicht gespielt. Von Hamburg aus sind in der Vergangenheit und starten immer noch viele Auswandererschiffe in die Vereinigten Staaten, so daß hier eine wirkliche Begeisterung vorhanden ist. Darüberhinaus haben die Menschen eine Zuversicht, daß sich mit den Vereinigten Staaten vielleicht ein Partner in Übersee findet, mit dem das Deutsche Reich eine sichere und friedliche Weltpolitik betreiben kann."
Bethmann-Hollweg ergänzte: "Man ist in den letzten Jahren durchaus bedrückt gewesen, daß sich die diplomatischen Beziehungen in Europa immer mehr festfahren. Meine Agenda in meiner Amtszeit ist es, gerade diese festen Machtblöcke zu durchbrechen. Sicherlich haben wir in Europa wichtige Partner, aber wir müssen eben auch über den Tellerand hinausschauen. Das Deutsche Reich exportiert und importiert Waren in und von allen Teilen der Welt, ja das Deutsche Reich hat über den gesamten Erdball Kolonien verteilt. Wir können uns nicht mehr nur auf Europa konzentrieren, obwohl das ein wichtiger Faktor ist. Daher erhoffen wir uns viel aus diesem Staatsbesuch."
"Die Vereinigten Staaten verstehen nur zu gut das Politik sich anpassen muß. Vor allem die Industrie verlangt ja danach, das sie dafür das sie expandiert und Arbeitsplätze schafft, geschützt zu werden.
Die Machtblöcke des alten Europa scheinen mir teilweise auch etwas,verzeiht den Ausdruck, "abstrus" zu sein. Bei uns ist es ja so das man sich Mehrheiten beschaffen muß die das jeweils beste für das Land wollen. Bei den von euch aufgeführten Machtblöcken könnte ein aussenstehender den Eindruck gewinnen, das die Strukturen teilweise recht festgefahren erscheinen. Das so etwas der Politik natürlich abträglich ist, darüber brauchen wir wohl nicht zu reden. *Bryan schmunzelte etwas*
Ich bin jedoch sehr zuversichtlich das wir im Rahmen der Berliner Konferenz durchaus in der Lage sein werden unsere beiderseitigen Interessen in Übereinstimmung zu bringen und somit unsere Länder für die Zukunft so auszurichten das Probleme nicht auftreten sollten.
Aber lassen sie uns doch erstmal anstoßen auf das Wohle unserer beiden Nationen.
Zum wohle meine Herren"
Natürlich erwiderten die beiden Staatsmänner des Reiches den Toast des Secretary of State.
Im Anschluß folgten noch intensive Plaudereien, bei dem sich der eine oder andere aus beiden Delegationen am Buffet stärkte.
Dann wurde es Zeit sich zur geplanten Stadtrundfahrt mit anschließendem Umstieg auf den Sonderzug nach Berlin. Sicherlich gab es die eine oder andere Freiheit im Ablaufplan des Staatsbesuches, jedoch wurde extra für den Sonderzug zahlreiche andere Güter- und Personenzüge umgeleitet, weshalb man nicht den restlichen Tag auf die Delegationen nach Berlin warten konnte. So dann rief Staatssekretär von Jagow zum Allgemeinen Aufbruch.
Wieder ging es durch die Lobby des Hotels zum Ausgang und roten Teppich, der zu den wartenden Automobilen und Schaulustigen führten. Die Begeisterung am Hoteleingang war immer noch nicht abgeebbt, als die Delegationen wieder die Fahrzeuge bestiegen.
Mit dem Mercedes ging es dann durch Hamburg.
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http://www.deutsche-schutzgebiete.de/webpages/Hamburg_Adolphplatz_Boerse+.jpghttp://www.deutsche-schutzgebiete.de/webpages/Hamburg_Hochbahnstrecke_Roedingsmarkt+.jpghttp://www.deutsche-schutzgebiete.de/webpages/Hamburg_Grosser_Burstah_.jpg http://www.deutsche-schutzgebiete.de/webpages/Hamburg_St_Pauli+++.jpghttp://www.deutsche-schutzgebiete.de/webpages/Hamburg_Grasskeller_.jpg
http://www.deutsche-schutzgebiete.de/webpages/Hamburg_Elbtunneleinfahrt+.jpghttp://www.deutsche-schutzgebiete.de/webpages/Bismarck_Denkmal_Hamburg+.jpghttp://www.michel-musik.de/gfx/chor_l.jpg
Man fuhr vorbei an den Alsterarkaden, dem Adolphplatz, dem Rödingsmarkt mit der Hochbahnstrecke, über den Grossen Burstah, natürlich durch St. Pauli, vorbei am Grasskeller, durch den Elbtunnel, vorbei am Bismarck-Denkmal und natürlich der Michaeliskirche "Michel". Alle Sehenswürdigkeiten Hamburgs konnten in der kurzen Zeit nich abgefahren werden.
Schließlich endete die Fahrt nach dieser Besichtigungsreise durch Hamburg am Bahnhof Dammtor.
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Dort wartete schon der Sonderzug, der die Gäste nach Berlin beförderte.
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Die Delegation der Vereinigten Staaten genoß sichtlich die Stadtrundfahrt.
Am Bahnhof angekommen bestieg man die Waggons und war auch hier wieder erstaunt mit welch verschwenderischen Luxus die Deutschen um sich werfen.
Nicht zuletzt die jüngeren Vertreter aus den Wirtschaftskreisen hatten mit ihren deutschen "freunden" dem geistigen Getränken schon erheblich gefrönt und freuten sich schon auf die Reise mit der bequemen Bahn, wo sie dann etwas ausruhen könnten.
Rasant pflügte der Sonderzug durch Norddeutschland in Richtung Berlin. Von der raschen Reisegeschwindigkeit bekamen die Gäste in den luxuriös ausgestatteten Waggons wenig mit. Allgemein schienen beide Delegationen leicht erschöpft zu sein und überwältigt von den Eindrucken des zu Ende gehenden ersten Tages.
Auch die deutschen "Investoren", Vertreter diverser Handels- und Wirtschaftsverbände, die sich in der Entoruage der deutschen Staatsdelegation befanden, sprachen den geistigen Genüssen zu. Da in den Waggons des Sonderzuges wurden ebenfalls die Wünsche nach körperlicher und geistiger Stärkung entsprochen wurde, nicht umsonst war zu diesem Zweck der kaiserliche Speisewagen angehängt worden, der Service auf höchstem Niveau des Bahnreisenden gewährte, ebbte die Stimmung unter den Wirtschaftsvertretern nicht ab. Hier und da wurden bereits erste konkrete Verbindungen geknüpft.
Als bereits die Dämmerung hereinbrach fuhr der Zug in den Bahnhof am Potsdamer Platz ein.
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Von dort aus ging es in einem Fahrzeugkonvoi durch die Strassen Berlins zum Pariser Platz und dem Hotel Adlon.
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Trotz fortgeschrittener Stunde gab es auch in Berlin Schaulustige, die auf den Boulevards und Straßen begeistert den Fahrzeugkonvoi begrüßten. Von Jagow erklärte kurz:
"Wir haben heute keine offiziellen Empfang mehr geplant. Wir denken, alle dürften von den Reisestrapazen und dem Tag in Hamburg erschöpft sein. Wir bringen sie nun zum Hotel Adlon am Pariser Platz. Sie residieren natürlich in der Präsidentensuite, Mr. Secretary. Auch für die anderen Mitglieder Ihrer Delegation sind entsprechend Räume angemietet."
Als die Kolonne am Adlon angekommen war, empfing dort eine Militärmusikkorps die Gäste mit der "Kaiserhymne" und "Star spangeld Banner". Eine Ehrengarde stand am Eintritt Spalier und der Hoteldirektor erwartete nervös den Staatsbesuch aus Übersee. Nur wenige Neugierige und Schaulustige drängten an den roten Teppich, der für die Staatsgäste ausgerollt worden war.
Von Jagow erklärte: "Wir haben heute abend vorsorglich den Pariser Platz großräumig absperren lassen. Morgen findet direkt gegenüber neben dem Brandenburger Tor der Empfang mit seiner kaiserlichen Majestät statt. Entsprechend sind natürlich die Sicherheitsvorkehrungen hoch.
An dieser Stelle darf ich mich verabschieden, Mr. Secretary, und sie der Obhut des Adlon überlassen."
Bethmann-Hollweg, der relativ erschöpft wirkte, lächelte bei den letzten Worten von Jagows kurz:
"Ich darf mich an dieser Stelle ebenfalls verabschieden. Mich rufen noch einige Amtsgeschäfte und die Reise heute früh nach Hamburg steckt mir noch in den Knochen."
Der nächste Morgen begann in Berlin mit dem ersten Festakt. Auf den Straßen Berlins säumten zahlreiche Schaulustige und Besucher der Stadt die Straßen und Boulevards. Cafés und Kneipen waren brechend gefüllt und die gesamte Stadt war in den Farben des Reiches und den Farben der USA gehüllt. Flaggen beider Staaten hingen aus den Fenstern. Am Revers trugen die Männer kleine Anstecker mit den Farben der USA und den Farben des Reiches. Kleine Buden und Stände schossen wie Pilze aus dem Boden. Überall gab es Erfrischungen und kleine Mahlzeiten. Teilweise wurde sogar "Hamburger Sandwiches" verkauft. Der Renner waren aber heiße Frankfurter Würstchen im Brötchen mit Sauerkraut und Gurken.
Abgesehen davon war die Stimmung, ähnlich wie zuvor in Hamburg, auch in Berlin ausgelassen und fröhlich. Die Polizeistationen meldeten keine ungewöhnliche Verstöße.
Am Hotel Adlon wurde die Delegation der Vereinigten Staaten zunächst zum Brandenburger Tor gebracht. Dort war eine kleine Bühne aufgebaut, um das folgende Schauspiel zu genießen. Seine kaiserliche Majestät, Wilhelm II., erwartete die Staatsgäste aus den USA bereits dort, um sie zu begrüßen.
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"Werter Secretary of State Bryan, werte Gäste aus den Vereinigten Staaten von Amerika,
wir dürfen sie heute in Berlin und im Deutschen Reich erneut willkommen heißen. Wir sprechen dabei natürlich für alle Berliner und alle Deutschen, die im ganzen Reich in Begeisterung des Staatsbesuch mitfibern und mitfeiern.
Zum ersten Mal in der Geschichte unserer beiden Staaten findet ein solcher diplomatischer, wirtschaftlicher und kultureller Austausch statt, der mit Ihrer Anwesenheit, Mr. Secretary, hier in Berlin seinen Höhepunkt findet.
Wir werden natürlich nach dem Festakt heute die Möglichkeit haben, intensive Gespräche über die Zukunft unserer Staaten und über die Zukunft der ganzen Welt zu führen. Dabei hoffen wir auf einen regen Austausch zwischen unseren Nationen und auf ein richtungsweisendes billaterales Verständnis.
Es ist nicht nur die Chance der Vereinigten Staaten und des Deutschen Reiches, sondern die Chance von Europa und der Neuen Welt heute hier in Berlin neue Brücken zu schlagen. Vorbei ist die Zeit, als die Neue Welt stiefmütterlich als Kolonial- und Ausbeutungsraum europäischer Mächte gesehen werden muß. Seit dem 4. Juli 1776, dessen Jahrestag vor kurzem erst wieder gefeiert wurde, hat sich eine Wende in der Geschichtsschreibung abgespielt. Mit der Unabhängigkeit der USA hat sich eine Institution gegründet, die das beste aus der alten Welt und aus der neuen Welt verbindet und zu einem neuen Ganzen formt.
Dies ist etwas, was uns mit den USA verbindet. Nicht nur, daß bei der Konstituierung der USA auch viele deutsche Auswanderer beteiligt waren, nicht zuletzt viele hessische Soldaten auch im Dienst der britischen Krone, die dann in den Vereinigten Staaten geblieben sind, sondern wie durch eine Verbindung verschiedenster Völker eine neue Triebfeder für eine große Idee entstanden ist, so ist auch hier im Deutschen Reich durch die Reichsgründung 1871 eine Triebfeder für eine große Idee entstanden, die die Kraft und Anstrengung der deutschen Völker bündelt, wie noch nie in der Geschichte.
Es wäre eine Schande, würde man nun diese Möglichkeit der Geschichte vernachlässigen, daß zwei solche dynamischen Staaten nicht enger zusammenrücken. Die Realität der heutigen Wirtschaft und der Ausdehnung der Nationen hat bewiesen, daß wir in größeren Maßstäben als Europa denken müssen. So wie unsere Händler auf dem gesamten Globus handel treiben, so wie das Deutsche Reich Kolonien überall in der Welt besitzt, so müssen wir uns klar werden, daß wir auch politisch Partner auf dem gesamten Globus finden müssen.
Wir hoffen, daß sich heute unsere Gespräche heute auf fruchtbaren Boden fallen, so daß ein neuer Baum der Geschichte entstehen kann."
Die Amerikanische Delegation hatte die Nacht im Adlon sehr genossen, die Mitglieder welche nicht direkt am Zerimoniellen Akt teilnehmen würden, hatten sich bereits früh morgens aufgemacht um Berlin zu erkunden.
Auch wenn viele bereits desöfteren im Ausland gewesen waren, so war es für sie doch auch ein berauschendes Ereignis, in einer Stadt wie Berlin die Lokalitäten zu erkunden und die Kultur der deutschen zu entdecken.
Die Delegation um Secretary Bryan, inzwischen hatte sich der Botschafter der Vereinigten Staaten in Berlin ihr angeschloßen, machte sich sodann auf den Weg zum Brandenburger Tor.
Dort angekommen nahm die Delegation entsprechend dem Protokoll seine Plätze ein und lauschte der Rede seiner Kaiserlichen Hoheit.
Als der Kaiser geendet hatte und den aufkommenden Applaus sichtlich genoß, erhob sich Secretary Bryan und hielt seine Rede.
"Werte Kaiserliche Hoheit, geschätztes Deutsches Volk,
die Vereinigten Staaten von Amerika sind glücklich das wir heute zu Gast sein dürfen. Gab es in der Vergangenheit doch selten die Möglichkeit die Beziehungen zweier Staaten so tiefgreifend und gleichzeitig offen zu verändern. Wie man ja heute sehen kann, nimmt die Bevölkerung derart Anteil an diesem Staatsbesuch das es eine Wohltat ist "Politiker" zu sein.
Wie eure Majestät richtig bemerkt haben ist es an der Zeit Beziehungen zu schaffen welche dazu dienlich sind, die Sicherheit und Zukunft unserer beiden Staaten auf eine Basis zu stellen wo eine sprichwörtliche deutsche Eiche wachsen kann.
Die Geschichte unserer beiden Staaten hat sicherlich viele Gemeinsamkeiten, jedoch sind selbst die Unterschiede zwischen unseren beiden Nationen dazu geeignet das Verständnis und die Weiterentwicklung unserer Länder zu verbessern. Wir wollen ja schließlich nicht lernen was wir schon wissen, sondern das lernen was wir nicht wissen.
Ich danke ihnen und dem deutschen Volk für den herzlichen Empfang und sehe den Verhandlungen sehr zuversichtlich entgegen."
Das Berliner Publikum appaludierte begeistert und auch die Würdenträger des Reiches, die auf der Bühne versammelt waren, würdigten mit entsprechendem Applaus die warmen Grußworte des Secretary of State. Die Straße "Unter den Linden", die durch das Brandenburger Tor führte war abgesperrt, denn nun begann nach den Reden des Kaisers und des Secretarys der zweite Teil des Festaktes.
Eine Musikkapelle begann zunächst, wie es schon die letzten Tag üblich war, zuerst die Kaiserhymne zu spielen. Die Berliner verfielen in patriotische Andacht. Männer nahmen ihre Mützen und Hüte ab und die Delegationen, sowie der Kaiser erhoben sich auf der Bühne. Die Berliner sangen teilweise aus vollen Kehlen mit.
Anschließend ging die Kaiserhymne in "The Stars Spangeld Banner" über und obwohl die Berliner weniger dieses Lied kannten, blieb man aus Würdigung der amerikanischen Delegation in der andächtigen Position.
Danach wurde ein Marsch nach dem anderen geschmerttert und die Delegationen auf den Bühnen setzten sich wieder. Kleine Jungen bekamen nun große Augen, als eine Militärparade durch das Brandenburger Tor marschierte. Ebenfalls angeführt von einer Marschkapelle, die den gleichen Marsch im exaten Tempo wie die Kapelle zuvor spielte und so die Musik verstärkte, marschierten Soldaten mit grüßendem Blick zur Tribüne durch das Tor.
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Alle Waffengattungen des Heeres und der Marine präsentierten sich in bester Manier. Neue große Geschütze der Frima Krupp glänzten in der Sonne, ähnlich wie die Helme und Bajonette der Soldaten. Die typischen preußischen Ulanen schimmerten in ihren balnkpolierten Rüstungen. Einige Marineabteilungen hatte kleine Modelle ihrer Kriegsschiffe und U-Boote mitgebracht, die von Pferden hinter ihnen hergezogen wurden.
Wirklich spektakulär wurde es, als ein Brummen schon von weitem einen weiteren Höhepunkt des Tages ankündigte. Drei neue große Luftschiffe aus den Zeppelinwerken Friedrichshafen schwebten über Berlin. Die Schatten der Kolosse in der Luft verdunkelten Teile der Zuschauer und es war ein erhabener Anblick, wie sich die Luftschiffe ihren Weg wie mächtige Wale durch den Himmel bahnten.
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Eskortiert wurden die Luftschiffe von einigen Flugzeugen der Marke "Albatross BI.", die ihren Dienst in der Aufklärung des Heeres verrichteten.
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Das Schauspiel fand endgültig seinen Höhepunkt, als aus den Zeppelinen und Flugzeugen Papierschnipsel in den Farben der Vereinigten Staaten und des Deutschen Reiches abgeworfen wurden. Ein Regen von bunten Schnipsel umspielte die Parade und die Zuschauermengen, so daß es ein wahrliches buntes Treiben wurde. Die Zuschauer jauchzten beim Abwurf der Schnipsel und bejubelten die vorbeimarschierenden Truppen. Bethmann-Hollweg und der Kaiser lächelten zufrieden, während sich von Jagow freudig die Hände rieb. Seine "Überraschung" war im gelungen. Daß sich von Falkenhayn und Tirpitz in eine Diskussion über die Angehörigkeit der Luftschiffe zur Marine oder zum Heer ausließen, wurde dagegen von niemanden wirklich wahr genommen. Der überwältigende Gesamteindruck dieser Darbietung war einfach zu mitreißend.
Bei dem zweiten Teil des Festaktes schaute die Delegation der Vereinigten Staaten zufrieden drein. Die Teilnehmer die damit betraut waren sich um mögliche Handelsabkommen zu kümmern, waren jetzt mehr denn je überzeugt das man zu dem ein oder andern guten Deal kommen würde.
Die Zeppeline waren sicherlich imposant anzuschauen, nach Einschätzung einiger jedoch wohl für die USA ungeeignet ob der mangelnden Kapazität zum Transport. Aber wer weiß schon wie die Entwicklung weitergehen würde....
Während der Parade der Flugmaschinen und der Zeppline lehnte sich Secretary Bryan zum Reichskanzler rüber und flüsterte: "Schade das von den Gebrüdern Wright keiner hier ist um das Spektakel zu verfolgen."
Der Reichskanzler erwiderte knapp dem Secretary: "Habt Ihr schon etwas von Otto Lilienthal gehört?" Dann grinste er verschmitzt, während die Parade sich dem Ende näherte.
Gemäß dem Protokoll verabschiedete der Kaiser noch kurz die restlichen vorbeimaschierenden Truppen. Dann fuhren, diesmal offene Kutschen vor. Die geschmückten Rösser tänzelten, als sie vor der Tribüne auf den Kaiser und die anderen Herren der Delegationen warteten. Das Volk jubelte als der Kaiser in die Kutsche stieg. Der Kaiser lächelte und winkte.
Als alle Platz genommen hatten setzte sich der Tross in Bewegung. Gemütlich ging es nun durch das Brandenburger Tor zum Berliner Schloss. Gesäumt von der begeisterten Menge näherten sich die Kutschen nach kurzer Fahrt bereits dem Ziel. Am Schloss angekommen begaben sich nun alle Teilnehmer der Delegationen hinter dem Kaiser ins Schloss. Vor dem Schloss strömten die Menge zusammen und harrte geduldig einem Ergebnis der Konferenz.
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Im Schloss sollte nun neben einem Essen und einer anschließenden entspannten Runde im Salon, vor allem die spezifischen Gespräche über weitere Zusammenarbeit erfolgen.
Nach einigen Tagen teilweiser zäher verhandlungsrunden war es endlich soweit. Das Vertragswerk hatte nun endlich die Zustimmung aller Beteiligten und konnte somit der öffentlichkeit präsentiert werden.
Stolz präsentierten sich der Kaiser, der Secretary of State Bryan, Reichskanzler Bethmann-Hollweg und Staatssekretär von Jagow auf dem Balkon des Berliner Schlosses.
Abermals reichten sich der Kaiser und der Secretary of State Bryan die Hände, was das Publikum mit Jubel und dreifachen Hurras quittierte. Photographen hielten diesen Moment für die Ewigkeit fest. Der Kaiser verkündete:
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"Ihr Deutschen! Nach langen konstruktiven Gesprächen haben wir uns mit den Vereinigten Staaten verständigt. Auf beiden Seiten war reges Interesse an einer Zusammenarbeit unserer großartigen Nationen auf wirtschaftlicher Ebene. Mehr noch! Wir haben festgestellt, daß die Vereinigten Staaten und das Deutsche Reich eine große Schnittmenge haben, was die politische Gestaltung unserer Politik betrifft.
Wir sind uns sicher, daß heute, hier in Berlin, der Grundstein für eine lange und fruchtbare Zusammenarbeit zwischen zwei dynamischen Staaten gelegt wurde. Wir sind neben unseren offiziellen Abschlüssen übereingekommen, daß ein weiterer Austausch zwischen unseren Staaten, in kultureller, wirtschaftlicher
und politischer Hinsicht erfolgen sollte.
An dieser Stelle danken wir dem Secretary of State Bryan für seinen Besuch bei uns. Wir hoffen, daß wir in Zukunft solche Konsultationen öfter haben werden. Auch möchten wir von diesem Platz den amerikanischen Präsidenten Wilson unsere Grüße entsenden."
Nachdem der Kaiser geendet hatte, brach abermals Jubel aus. Die Beteiligten auf dem Balkon winkten der Menge zu.
Graf Radetzky
10.11.06, 17:27
Ein Vertrauter SKKH Erzh. Franz Ferdinands, Prof Aurel Popovici, trifft in Berlin am Bahnhof ein. Nach einer kurzen Droschkenfahrt, bei der er Berlins Schönheit bewundern kann, trifft er im Außenministerium ein. Nach einem kurzen Disput mit dem Pförtner (Da könnte ja jeder kommen und behaupten er arbeite für den Thronfolger eines Nachbarlandes.....) schafft er es schließlich ein Päckchen für den dt. Außenminister zu übergeben. Nach dem Auspacken sieht von Jagow ein Buch und ein Begleitschreiben zum Vorschein kommen.
In seinem Büro erfuhr von Jagow von dem Paket. Da die Umständer sehr mysteriös waren, dachte man an einen Sprengstoffanschlag der Sozialdemokraten, weshalb ein Sicherheitskommando des Militärs anrückte, um das Paket vorsichtig zu öffnen. Überrascht waren die Soldaten, als sie im Paket nur ein Buch und einen Brief an den Außenminister fanden.
Von Jagow war überrascht. Er las den Brief und informierte umgehend den Reichskanzler und den Kaiser. Plötzlich brach Hektik im Außenministerium aus. Die Kabelverbindung nach Wien glühte. Von Jagow schloß sich mit seinem engsten Stab im Konferenzsaal des Außenministeriums ein, der Reichskanzler brach einen Kurzurlaub in der hessischen Rhön ab und reiste umegehnd nach Berlin. Der Kaiser soll auf den Inhalt des Briefes "Potztausend!" geschrien haben. Diener im Berliner Schloss berichten, daß der Kaiser bei einem Wutanfall ein teures venizianisches Weinglas durch einen Saal gegen ein Poträt Friedrich des Großen geschleudert haben.
Graf Radetzky
14.11.06, 12:01
Ein Bote der Botschaft der Doppelmonarchie überbringt ein Telegramm.
Der Inhalt des Telegramms wurde im Auswärtigen Amt vom Staatssekretär von Jagow zur Kenntnis genommen. Umgehend erfolgte eine Antwort über Kabel nach Wien.
Inzwischen wurde bekannt, daß der Staatssekretär des Reichspostamtes eine Vermittlung zwischen der kanadischen Regierung und der Luftschiffbau Zeppelin GmbH des werten Graf Zeppelin hergestellt hat.
Nach einem länger dauernden Aufenthalt im deutschen Reich macht sich der Flottenverband mit dem Secretary of State wieder auf den Heimweg nach New York.
Die Delegation war erfreut noch diverse Handelsvereinbarungen mit deutschen industriellen zu treffen und sieht der Zukunft positiv entgegen.
Der Secretary of State wurde standesgemäß verabschiedet. Der Erfolg seiner Reise nach Berlin dürfte unbestritten sein.
Der Besuch der us-amerikanischen Delegation zieht noch weitere Kreise. Die Aktienkurse deutscher Exportfirmen stiegen deutlich an. Auch aus diplomatischen Kreisen wird vermeldet, daß die Beziehungen zu den USA weiter verbessert wurden.
Hingegen gibt das Auswärtige Amt bekannt, daß sich die Beziehungen zu Russland aufgrund der permanenten Angriffe der russischen Presse auf das Deutsche Reich verschlechtert haben.
"Sehr geehrter Staatssekretär von Jagow,
in Anbetracht der diplomatischen Situation zwischen dem deutschen Reich und Russland, bieten die Vereinigten Staaten von Amerika an, deutschen Bürgern soweit nötig Schutz und Beistand in Russland zu gewährleisten indem ihnen Zugang zur Botschaft der vereinigten Staaten gewährt wird.
Mit vorzüglicher Hochachtung
James Cameron
Botschafter der vereinigten Staaten
von Amerika in Deutschland "
"Sehr geehrter James Cameron,
uns freut es sehr, daß unsere Freunde aus Übersee in dieser Krise uns behilflich sein wollen. Es mag noch den einen oder anderen Staatsbürger des Deutschen Reiches in Russland geben, der auf diplomatischen Dienst angewiesen ist. Daher nehmen wir Euer Angebot dankbar an.
Unser ehemaliger Botschafter in St. Petersburg Graf Friedrich von Pourtalès steht in gerne als Dolmetscher und mit Rat und Tat zur Seite.
gez.
von Jagow
Staatssekretär im Auswärtigen Amt"
"Sehr geehrter Staatssekretär von Jagow,
ich werde die entsprechenden Schritte in die Wege leiten.
Mit vorzüglicher Hochachtung
James Cameron
Botschafter der vereinigten Staaten
von Amerika in Deutschland "
Alsbald wurden die ersten Schritte zur Umsetzung dieser Maßnahme in die Wege geleitet und einige deutschsprechende Diplomaten nach St. Petersburg geschickt.
Am Abend wurde das State Department per Kabel darum gebeten entsprechend den Abgängen weiteres Personal nach Berlin zu entsenden.
Ruprecht I.
20.11.06, 20:43
Aus den Kolonien
Tsingtao - der Traum vom Fernen Osten.
Tsingtao - Perle am Gelben Meer.
Tsingtao - einziger Ort in tausend Meilen Umgebung, in dem man einen Polizisten nach dem Weg fragen konnte, ohne sich die Zunge zu verknoten.
Ruprecht Erstmann fühlte sich wohl in seiner neuen Heimat.
Gut, es gab gewisse Eingewöhnungsschwierigkeiten.
Daß sich hier auch Männer mit Rock und Zopf zierten sorgte für einige... unschöne Ereignisse.
Aber alles in allem hatte er sich gut eingelebt.
Und begonnen, die Einheimischen mit dem höchsten deutschen Kulturgut vertraut zu machen: Sauerkraut.
Ja, man konnte von einem durchschlagenden Erfolg sprechen.
Insgesamt nahm die Arbeitsgeschwindigkeit einheimischer Hilfskräfte nach Genuss eines Tellers um ca 10% zu.
Weiterhin konnte ein Exklusivvertrag mit einem chinesischen Apotheker und ehrenamtlichen Sportmäzen geschlossen werden. Von diesem Do Ping würde die Sportwelt sicher noch einiges zu erwarten haben.
Leider gab es auch Rückschläge. Die Militärverwaltung weigerte sich, Fördergelder zur Erforschung der militärischen Einsatzmöglichkeiten vermehrten Sauerkrautgenusses zu bewilligen. Das letzte ablehnende Argument war mit der Bemerkung verbunden, daß deutsche Soldaten dem Feinde nicht den Rücken kehren würden...
Das war umso bedauerlicher, als die weltpolitische Lage immer mehr auf Konfrontationskurs zu deuten schien.
Auch in Tsingtao war dieser Tage nur die Rede davon, daß die Beziehungen zu Russland deutlich abgekühlt wären. Dies schlug sich auch darin nieder, daß keine russischen Zeitungen mehr in die Kolonie eingeführt werden durften. Sehr zum Mißfallen der Bewohner, da nun auf zahlreichen Aborten das Papier fehlt.
Graf Radetzky
24.11.06, 20:25
Brief an den Außenminister des deutschen Reiches
Sehr geehrter Staatssekretär von Jagow,
angesichts der umfangreichen Änderungen die im Augenblick in meinem Staate vorgehen, möchte ich hiermit das Deutsche Reich einladen seinen Botschafter in Zukunft zu allen wichtigen Sitzungen der Parlamente beider Reichshälften, sowie des gemeinsamen Ministerrates als Beobachter teilnehmen zu lassen.
Gez.
Franz II
von Gottes Gnaden Kaiser von Österreich, apostolischer König von Ungarn, König von Böhmen, etc.etc.etc.
Graf Radetzky
24.11.06, 20:34
Brief an die Redaktion des Berliner Volksblattes
Sehr geehrte Redaktion,
es ist mir eine Freude Ihnen im Namen SM für die objektive und gute Berichterstatung zu danken.
SM Franz Joseph I befindet sich bereits auf dem Wege der Besserung, die Regierungszeit SM Franz II hat gut begonnen.
Da Sie sich bisher so freundlich gegenüber ddem Hause Österreich verhielten hat SM beschlossen einem ihrer Redakteure eine Audienz zu bewilligen um ihnen ein Exklusiv-Interview zu geben.
Ihre hervorragende Qualitätszeitung sollte als erstes über die Vorgänge in Österreich informiert sein.
Mit freundlichen Grüßen
Graf Leopold von Andrian-Werburg
Minister des Äußeren sowie des kaiserlich und königlichen Hauses.
In der Redaktion des Berliner Volksblattes war man sehr zufrieden, mit der Anerkennung der journalistischen Tätigkeit durch allerhöchste österreichische Stellen.
Zugleich faste man schnell den Entschluß, die Chance auf ein Exklusivinterview nicht verstreichen zu lassen.
Aus der Chefredaktion schrie Chefredakteur von Streicher: "Aaaaalfred! Verflucht, wo steckt der Kerl! AAAAAAllfred! Ich bringe den Hund um, jedesmal ist er nicht da, wenn man ihn braucht." Dabei kaute der leicht cholerische von Streicher auf einem Zigarrenstummel. Sein Puls schien regelmäßig zu Redaktionsschluß wahrlich zu explodieren, was eine kleine pochende Ader auf der Stirn und sein hochroter Kopf ankündigten. Neuerding genoß man in der Redaktion auch jede Menge besten südamerikanischen Kaffee, was neuerding für noch größere Hektik sorgte. Gerade die Hetzkampagnen aus Russland brachte regelmäßig den Chefredakteur von Streicher zur Weißglut, nur noch übertroffen von verspätet eingereichten Artikeln oder Fotos.
Alfred, ein in Wien groß gewordener Lebemann, hatte einen Hang zu sämtlicher Art von Vergnügen und ein natürliches Talent für einen guten Artikel. Eigentlich hatte er schon zu Schulzeiten mehr durch Abwesenheit geglänzt, war den jungen Mädchen nachgestiegen und hatte sonst nichts ausgelassen, was ihn in Schwierigkeiten brachte. Aber dennoch war er ein geborener Schreiber und hatte ein Gespür für einen guten Artikel. Sein Wiener Charme, ebenso wie sein galantes Auftreten, zu erwähnen gilt, daß er mehr Geld in seine Anzüge und Hüte steckte, als in etwa seine Unterkunft, halfen ihm oft, die richtigen Türen zu öffnen. von Streicher hatte Alfred entdeckt, als der junge Mann auf dem Pariser Platz versuchte ein paar Gedichte zu verkaufen. Damals versuchte Alfred als Poet den großen Durchbruch zu schaffen, vor allem hatte er es aber auf Liebesabenteuer abgesehen. Welche Frau konnte einem armen Poeten wiederstehen, der die ganze Last der Welt durch ein paar Worte ausdrücken konnte? Zumindest war es bis dato Alfreds erfolgreichste Masche. Selbst eine nahe Verwandte der kaiserlichen Familie rühmte sich Alfred einmal mit einer schwülztigen Ballade gewonnen zu haben. In Wahrheit dürfte es vielleicht das Hausmädchen eines Industriellen gewesen sein, aber auch das gehörte zu Alfred. Etwas Geheimnisvolles verlieh jedem Poeten oder Journalisten eine gewisse Aura.
Als damals von Streicher nun Alfred auf dem Pariser Platz aufgelesen hatte, die Berliner Volkszeitung erreichte gerade neue Auflagsrekorde und gute Schreiber waren selten, engagierte von Streicher den Lebemann als freien Mitarbeiter. Und Alfred hatte gerade nichts besseres zu tun. Es hatte sich von da an gezeigt, daß Alfreds hang zum Nachtleben gleichzeitig viele Quellen erschloß, die immer einen guten Artikel lieferten. Die Wörter auf das Papier zu bringen waren dann für den talentierten Alfred nur noch ein Klacks. Es zeigte sich, daß er als Journalist ein noch interessanteres Leben führte. Zwar war daher auf Alfred verlaß, aber man brauchte einfach starke Nerven, war er doch meist der letzte, der kurz vor Redaktionsschluß noch einen Artikel ablieferte. Und das war für das sensible Nevenkostüm von Streichers oft zuviel.
Nach weiteren Rufen trotte Alfred in das Büro des Redakteurs, ließ sich lässig in den Stuhl vor dem Schreibtisch fallen, legte die Füße auf den Tisch, schob seinen Hut ins Gesicht und raunte: "Was gibt es, Chef?"
Von Streicher kochte. Zwar war er dieses unverschämte Auftreten Alfreds gewöhnt, aber es war immer wieder zuviel für ihn. Nach einer Standpauke über Manieren, beruhigte sich von Streicher und warf mißmutig den Brief aus dem österreichischen Außenministerium zu Alfred. "Hier, lies das. Du fährst nach Wien. Ich brauche da jemanden, der mit dem Wiener Schmäh zurecht kommt und dem Kaiser auf die Finger klopft. Äußerste Diskretion und reiß Dich zusammen! Versaue mir das hier nicht. Wenn das ein guter Artikel wird, dann gibt es vielleicht mal einen Orden oder eine Beförderung. Ich bin seit 10 Jahren nur Leutnant der Reserve! Ich will es wenigstens nochmal zum Hauptmann bringen, wie mein Vater, Gott habe ihn selig.", grunzte von Streicher.
"Das ist doch keine Sache, Chef. Kennst mich ja. Wenn ich mache, dann richtig! Spesen werden ja getrennt abgerechnet?", grinste Alfred. "RAUS!", brüllte von Streicher und bekam wieder einen Wutanfall.
Alfred schlenderte aus der Redaktion und begab sich zum Bahnhof. Er liebte Wien, seine alte Heimat. Leichte Frauen und besonders der Charme, den ein verkappter Poet wie er dort richtig einsetzen konnte. Das würde eine schöne Reise, dachter er sich und stieg in eine Mietkutsche.
Ruprecht I.
27.11.06, 21:11
Aus den Kolonien
Tsingtao
Die feine Gesellschaft amüsiert sich dieser Tage über die Mutmaßungen der deutschen Zeitungen über die russische Presse. Hatte man doch gut die Anekdote eines amerikanischen Zeitungsmagnaten, der im Rahmen einer Weltreise auch durch die Kolonie kam, im Ohr:
'Bevor ich mit dem Zug weiter nach Osten fuhr, besuchte ich einen Ball in St.Petersburg. Dort begegnete ich einem russischen Verlagseigner, den ich befragte, wie es denn im Zarenreich um die Pressefreiheit bestellt sei. Er fragte mich, was ich konkret damit meinte. Ich erklärte, daß meine Zeitungen in den USA jederzeit die Schlagzeile "der amerikanische Präsident ist ein Narr" drucken lassen könnten, ohne Repressalien befürchten zu müssen. Daraufhin meinte er, auch in Russland gebe es Pressefreiheit. Auch er könne "der amerikanische Präsident ist ein Narr" drucken lassen, ohne Probleme zu bekommen.'
Überhaupt machen Vermutungen über den russischen Irrsinn die Runde.
Manche vermuten, der wahnsinnige Möchtegernmönch Rasputin habe wohl nun endgültig die Macht übernommen.
Wer auch immer momentan in Russland regiert, er wird unter der Hand schon als 'Russlands Vernichter' bezeichnet. Hat er doch das Kunststück fertiggebracht, nahezu alle maßgeblichen Nationen der Welt gegen sich aufzubringen.
In Konsequenz sollen schon geheime Sauerkrautlager für den Kriegsfall angelegt worden sein.
edit:
Aufregung im Telegraphenamt Tsingtaos:
'Sondermeldung - stop - gewöhnlich gut informierte Kreise: - stop - Zar läßt sämtliche Zeitungen schließen - stop - Wende in Russlands Außenpolitik? - stop -
Edwin von Bolten, Botschafter der Niederlande in Berlin, wurde entsprechend eine Gesprächstermin im Auswärtigen Amt mit Staatssekretär von Jagow mitgeteilt.
General Steiner
30.11.06, 11:43
Hans Frankenhaus, Freiherr von Kapstadt, bittet um die Accrditierung als Botschafter Süd Afikas beim Deutschen Reich!
Der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes von Jagow empfängt mit entsprechendem Protokoll Hans Frankenhaus und akkreditiert ihn als Botschafter des Dominions Süd Afrika in Berlin.
Inzwischen wurde in Berlin veröffentlicht, daß das Deutsche Reich mit dem Königreich Niederlande ein Handelsabkommen geschlossen hat und eine weitergehenden Vertrag mit den Vereinigten Staaten um eine gegenseitige Nutzung von Militärstützpunkten.
General Steiner
30.11.06, 22:10
Werte Exzellenzen, Süd Afika ist jetzt eine Republik, die den Eglsichen König als moralische Staatsoberhaupt ansieht, wir bitten dies zu berichtigen.
Weiters bitten wir um gespräche um die Beziehungen zwischen unseren Ländern zu verbessern.
Von Jagow empfängt den Gesandten aus Südafrika:
"Werter Botschafter Frankenhausen,
momentan können wir nur Südafrika als Dominion anerkennen, solange das britische Empire nicht entsprechend den Status des Dominons aufhebt. Eine offizielle Anerkennung einer Republik Südafrika in dieser staatsrechtlichen Form kann nur mit Rücksicht auf unsere Beziehungen zum Britischen Empire erfolgen. Wenn die Republik Südafrika sich im Einverständnis mit dem Empire einigt, dann wird auch das Deutsche Reich umgehend eine offizielle Anerkennung in der neuen Staatsform aktzeptieren.
Niemand weiß ja bei der aktuellen brisanten Lage am Kap, ob sich diese neue ausgerufene Republik hält oder nicht.
Daher bitten wir sie zunächst eine Akkreditierung als Botschafter der Dominon Südafrikas zu aktzeptieren, bis der neue Status Südafrikas eindeutig geklärt wird.
Insofern sind wir gerne bereit weiterführende Gespräche mit Ihnen zu diesem und andere Themen zu führen, immerhin ist das Deutsche Reich ein Nachbarstaat von Südafrika."
General Steiner
30.11.06, 22:32
"Eur exzellents, eine akkreditierung als Dominion ist nicht akzeptabel. Die Lage am Kap ist vollkommen unter Kontrolle und ich habe strikte Anweißungen keinerlei Minderungen unses Status als freies Land zu akzeotieren die die Würde unseres Volkes verletzen könnte.
Deshalb muss ich auf eine akkreditierung als Republik Süd Afrika bestehen, ansosnten hat, nach Weißung meiner Regierung jegliche Verhandlung zu unetbleiben.
Wir verstehen das das Reich an seine Beziehung zu England denken muss, allerdings werden wir uns deshalb nicht beleidigen lassen.
Wir danke für euer Verständnis!"
Von Jagow nickte und entgegnete:
"Wir bitten dies nicht falsch zu verstehen. Wir wollen keinstensfalls die Bevölkerung am Kap beleidigen. Und wenn Ihr sagt, daß die Lage vollkommen unter Kontrolle ist, dann glaube ich Euch das gerne.
Jedoch müssen wir hier eine eindeutige Erklärung des Britischen Empires abwarten. Vielleicht wären Sie damit einverstanden, daß wir sie vorläufig als Botschafter der Republik Südafrikas und des Dominions Südafrikas akkreditieren. Somit wäre der momentanen Übergangszustand genüge getan und wir hätten keinerlei diplomatischen Verwicklungen.
Es ist uns sehr daran gelegen ein gutes Verhältnis zu den Bewohnern des Kaps zu haben. Was haltet Ihr davon?"
General Steiner
30.11.06, 23:47
"Ich denke dies ist akzeptabel. Auch wir sind sehr an guten Beziehungen zum deutschen Reich interessiert, und vorallem Hoffen wir, ich persönlich sehr stark wenn ich mir die Bemerkung erlauben dar, viel deustche Siedler anzulocken. In diesem Bezug würde unsere Regierung der euren gerne einen Vorschlag machen wenn ihr erlaubt..., zunäächst aber bitten wir um eine feststellung der Beziehungen zu Süd Afrika".
Von Jagow faltete die Hände und runzelte die Stirn:
"Selbstverständlich werden wir offiziell zum Kap Beziehungen aufnehmen. Eine Unterstützung für eine forcierte Auswanderung deutscher Siedler in die Kapregion müssen wir aber zunächst ablehnen, so haben wir doch mit unserer Kolonie Südwestafrika bereits ein adäquates Auswanderunsziel in der Region.
Abgesehen davon, gibt es noch genügend Plätze unter der Sonne des Deutschen Reiches, die von unseren mutigen Pionieren erschlossen werden wollen.
Inwieweit hier eine zukünftige staatliche Zusammenarbeit entstehen kann, mag ich bis dato daher momentan nicht beurteilen. Wie ich schon anmerkte, sollte das Kap zunächst eine Konsolidierung der Republik mit dem Britischen Empire erreichen. Das würde auch das Selbstbewußtsein einer solchen jungen Republik stärken, wenn das "moralische Oberhaupt" dem Ist-Zustand seinen Segen erteilt und nicht etwa einen vergangen Soll-Zustand herbeiführen möchte. Wir wollen uns da aber nicht in die Politik des Kaps einmischen, sondern eben nur unsere außenpolitische Linie verdeutlichen.
Gegebenfalls kann man nach einem gewissen Zeitraum der Duldung durch das Britische Empire auf eine konkludente Zustimmung schließen. Aber dafür müßten ein paar Monate vergehen."
General Steiner
01.12.06, 01:26
" Natürlich sind Gesante gearde dabei dem König seine Aufwartung zu machen, jedoch bedarf dies einiger Vorbereitung.
Das Deutschland selbst genügend Kolonien zu besiedeln hat wissen wir, jedoch wären wir bereit so es eure Regierung will ein ähnliches Prokekt wie in australien oder Neuseeland ins Leben zu rufen. Das reich selsbt müsste nur die Überfahrt und etwas Baumaterial für die Höfe stellen...."
Von Jagow schaute verdutzt:
"Was meinen Sie? Sprechen sie von der ehemaligen Verwendung Neuseelands und Australiens als Strafkolonie?"
Jagow schüttelte den Kopf:
"Es ist wohl besser, wenn Südafrika zunächst für eine Konsolidierung seiner Staatsform sorgt, dann kann man weitere Gespräche führen."
Mit den letzten Worten bugsierte von Jagow höflich Frankenhausen aus seinem Büro und widmete sich den zahlreichen anderen Aufgaben.
Wenige Stunden waren vergangen, als Alfred in Berlin eingetroffen war. Die junge Frau aus dem Zug hatte eine Stellung als Hausmädchen bei einem Industriellen "Unter den Linden". Alfred hatte sich fest den Vorsatz genommen, dieses Mädchen nicht nach einer amurösen Nacht wieder abzuservieren. Er wollte sich wirklich ändern. Doch nun hatte er wichtigeres vor.
Aus seiner Wohnung eilte er zu einer Mietkutsche und fuhr schnellstes zu Redaktion der Berliner Volkszeitung. Sicherlich hätte er das Gespräch mit seiner kaiserlichen Majestät Franz II. auch nach Berlin kabeln können, doch er wollte lieber vor Ort sein, wenn die Redaktion es in den Druck gab.
In der Redaktion angekommen, herrschte dort die gleiche Atmossphäre, wie bei seiner Abreise. Alfred lächelte, denn bei ihm stellte sich in der verqualmten Redaktion, mit den Geräuschen der Schreibmaschinen, dem Gekritzel von Bleistiften auf Papier und besonders den regelmäßigem wütenden Gebrüll aus dem Büro des Chefredakteurs ein Heimatgefühl ein.
Alfred steuerte direkt auf das Büro des "Grantels" zu, wie er unter Kollegen den "Chef" nannte. Dort staunte der Chefredakteur nicht schlecht. "Aha, schon wieder da! Wurde aber auch Zeit. Wahrscheinlich wird die Spesenabrechnung die ganze Zeitung in den Bankrott führen! Du solltest doch da runter fahren, das Gespräch führen und wiederkommen. Bist wahrscheinlich jedem Rock nachgestiegen! Also, was haben wir?"
Alfred lancierte sich im Stuhl vor dem Schreibtisch, legte die Beine hoch und warf eine Mappe mit seinen Notizen zum "Grantel" rüber. "Alles bereits druckfertig abgefaßt. Muß nur noch in die Setzerei. Sehr gute Arbeit, wenn ich mich mal loben kann. Früher konnte ich nicht zurück, es war schon relativ schnell, beachtet man das Hofzeremoniell, was sonst angelegt wird."
Der Chefredakteur überflog die Notizen Alfreds und sein traditionell im Mundwinkel platzierter Zigarrenstummel fiel ihm aus dem Mund. Es schien als würde er lächeln. Leise kam ein "Sehr gute Arbeit. Wußte doch, daß Du der richtige dafür bist!" über seine Lippen. Alfred grinste. Dann kochte der Vulkan wieder im Herzen des Chefredakteurs. "Was sitzt Du hier so blöd rum! Ab in die Setzerei! Sonderausgabe! ZackZack! Ich will heute noch in Druck gehen!"
Alfred stand auf nahm die Mappe, er wußte, daß die zeitweilige Stille das größte Kompliment war, daß er bekommen konnte, und legte noch ein Bündel Quittungen auf den Schreibtisch. "Die Spesen", sagte er knapp. Der Chefredakteur nahm den Stapel und begann zu blättern, während Alfred sich aus dem Büro in Richtung Setzerei in Bewegung setzte. Aus dem Büro hörte er ein lautes "Was heißt hier Quittung für Liebesdienst von einer Lola über 40 Goldmark? Ich glaube es hackt! Und hier nochmal von einer Gretel, von einer Anna! Der spinnt wohl! Bin ich etwa der Kaiser?"
Alfred konnte das Gebrüll noch im Treppenhaus zur Setzerei hören. Er grinste leicht. Er dachte bei sich, daß der "Grantel" doch froh sein könnte, für so wenig Geld eine so gute Ausgabe zu bekommen.
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