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General Wallenstein
26.06.06, 00:55
Immerwährender Reichstag zu Regensburg
Abgehalten im Reichstagssaal des Rathauses


Seit dem einberufenen Reichstage zu Regensburg anno 1663 tagt dieser aufgrund der außenpolitischen Entwicklungen seit jeher und immerdar. Aufgrund der damit verbundenen enormen Tagungsarbeiten sind jedoch seit langem schon nicht mehr die Fürsten des Reiches selbst, sondern deren Gesandte zugegen.

Natürlich steht es jedem akkreditierten Fürsten eines Reichsfürsten frei, hier zu sprechen.

General Wallenstein
26.06.06, 01:00
Verfassung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation


Punkt 1 - Königswahl und Kaiserkrönung

a) Wir bestimmen, dass sich jeder Fürst des Reiches auf dem Reichstag zur Wahl zum König des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation als Kandidat aufstellen kann.
b) Wir bestimmen, dass jener Kandidat die Wahl zum König des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation für sich entschieden hat, welcher als Erster die Mehrheit der Stimmen aller Fürsten erreicht hat.
b1) Bei nur einem Kandidaten muss dieser zwingend die Mehrheit der Stimmen auf sich vereinigen - sollte ihm dies auch nach drei Wahlgängen nicht gelingen, gilt seine Kandidatur als nichtig.
b2) Bei zwei Kandidaten muss Einer zwingend die Mehrheit der Stimmen auf sich vereinigen - sollte Einem dies auch auch nach drei Wahlgängen nicht gelingen, gelten beide Kandidaturen als nichtig.
b3) Bei mehreren Kandidaten verliert pro absolviertem Wahlgang jener sein Kanditurrecht, welcher in der Abstimmung die wenigstens Stimmen auf sich vereinigen konnte. Bei Stimmgleichheit zwei oder mehrerer Kandidaten wird der Wahlgang wiederholt, bei gleichem Ergebnis verlieren alle betroffenen Kandidaten ihr Kandidaturrecht.
c) Wir bestimmen, dass die Überwachung der Wahl zum König des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation von einem Fürsten des Reiches autark durchgeführt wird, welcher zuvor auf dem Reichstage in dieses Amt erhoben wurde und die ehrvolle Aufgabe angenommen hat.
c1) Der bestimmte Wahlleiter erhält von den übrigen Fürsten des Reiches deren Stimmen zugesandt und veröffentlich die Ergebnisse der jeweiligen Wahldurchgänge ohne den Stimmen die jeweiligen Kandidaten zuzuordnen.
c2) Der bestimmte Wahlleiter veröffentlicht nach erfolgreicher Wahl die Stimmliste, wobei nur jene Fürsten namentlich genannt werden, welche auch für den neugewählten König gestimmt haben. Die Stimmen der übrigen Fürsten - ob Enthaltung oder Gegenstimme - werden als Enthaltung aufgeführt um die Wahl als einstimmig zu proklamieren.
d) Wir bestimmen, dass alle Fürsten des Reiches über eine einfache Stimme verfügen und sich jeder Fürst des Reiches auf Wunsch auch der Abstimmung enthalten kann.
e) Wir bestimmen, dass sich der neugewählte König nach seiner Thronansprache nach Rom begeben kann, um sich dort vom Heiligen Vater zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation krönen zu lassen.


Punkt 2 - Gesetzgebung

a) Wir bestimmen, dass im Reichstage über jedwede Gesetzentwürfe, oder aber über deren Abänderung oder gar Streichung abgestimmt wird, wobei jeder Fürst des Reiches über eine einfache Stimme verfügt und die Abstimmung einer einfachen Mehrheit der Stimmen bedarf.
b) Wir bestimmen, dass im Reichstage jeder Fürst des Reiches einen Gesetzesentwurf, oder aber einen Antrag zur Abänderung oder gar Streichung eines bestehenden Gesetzes einbringen darf.
c) Wir bestimmen, das dem König des Heiligen Römischen Reiches ein Vetorecht zusteht, wonach er ein vom Reichstage beschlossenes Gesetz, bwz. eine Gesetzesänderung, oder -Streichung zum Wohle des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation zurücknehmen kann - insofern er nicht selbst zuvor dafür gestimmt hatte, oder aber eine zwei Drittel Mehrheit der Stimmen zugestimmt hat.


Punkt 3 - Gerichtbarkeit

a) Wir bestimmen, dass Streitigkeiten zwischen freien Fürsten des Reiches die sich nicht selbst lösen lassen vor den König/Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation getragen werden, vor welchem die Fürsten dann ihre Standpunkte vortragen können. Die Entscheidung wird dann vom König/Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation im Beisein zweier Beisitzer, eines Protestantischen und eines Katholischen, gefällt und ist von den jeweiligen Fürsten des Reiches uneingeschränkt zu akzeptieren.
b) Wir bestimmen, dass die beiden Beisitzer durch den König/Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation bestimmt werden und allen Dreien eine einfache Stimme zusteht.
c) Wir bestimmen, dass die Gerichtsbarkeit über evtl. Vasallen eines Fürsten des Reiches alleine bei dem jeweiligen Fürsten liegt und keinerlei Einmischung zulässt. Dies gilt auch für Vasallen welche ihrerseits Fürsten des Reiches sind, aber nur wenn ihr Lehnsherr ebenso ein Fürst des Reiches ist.


Punkt 4 - Münz- und Zollregalien

a) Wir bestimmen, dass jeder Fürst des Reiches das Recht der Münz- und Zollregalien besitzt und die Einkünfte hieraus zur Gänze dem jeweiligen Fürsten zufällt.


Punkt 5 - Verschwörungen und schändliche Umtriebigkeiten

Wir bestimmen, verwerfen, verdammen und erkären die abscheulichen und durch die Reichsehre verworfenen Verschwörungen, Zusammenkünfte und unerlaubten Bündnisse für ungültig und nichtig.

Im Folgenden sind dies.

a) Verschwörungen, Zusammenkünfte und unerlaubte Bündnisse zwischen Fürsten des Reiches und jedweden Herrschern außerhalb des Heiligen Römischen Reiches, welche offensichtlich gegen Reich und Kaiser gerichtet sind.

b) Verschwörungen, Zusammenkünfte und unerlaubte Bündnisse zwischen Fürsten des Reiches untereinander, welche offensichtlich gegen Reich und Kaiser gerichtet sind.

c) Ausgenommen sind jene Bündnisse und Zusammenkünfte welche dem Landfrieden dienen mögen, etwa bei der gemeinsamen Niederschlagung von Aufständen und äußeren Bedrohungen.

d) Dem König/Kaiser steht hierbei das alleinige Recht zu über die Rechschaffenheit eines solchen Bündnisses im Beisein eines jeweils protestantischen und katholischen Beisitzers zu befinden, es zu dulden oder auf Begründung hin zu verbieten.

e) Vertragsbrüche sind als Ehrlos und schändlich anzusehen und werden entsprechend durch den König/Kaiser geahndet werden. Selbiges gilt für die Lossagung oder die Verweigerung gegenüber der Reichsverfassung und evtl. Beschlüsse durch die Mehrheit auf dem Reichstage zu Regensburg.

f) Dem König/Kaiser steht zur Sühnung einer Verschwörung oder einer schändlichen Untriebigkeit das Recht zur Verhängung der Reichacht zu.

Hesse
26.06.06, 01:12
Freiherr Heinrich von Haun kam in Regensburg an, um dort die Interessen des Landgrafen von Hessen-Kassel zu vertreten.

Imperativ
26.06.06, 13:45
Und auch ein Gesandter aus Württemberg, Graf Heinrich von Groeben erreicht Regensburg und nimmt dort seinen Platze ein.

Bismarck
26.06.06, 16:22
Freiherr Leopold von Schwätzingen traf als Gesandter des brandenburgisch-preussischen Kurfürsten ein.

Canaris
26.06.06, 16:45
Auch der italienische Herzog schickte einen Gesandten zum Reichstag. Weniger, um die herzoglichen Probleme kund zu tun, sonder viel mehr, um die Situation im Reich zu beobachten...

Heinrich Heine
26.06.06, 16:53
Adolf Friedrich II., Herzog zu Mecklenburg-Strelitz hat erst am 08.03.1701 mit Herzog Friedrich Wilhelm von Meckelnburg-Schwerin die langjährigen Erbstreitigkeiten per Vertrag beendet. Bis zu seinem Tode wird er Mecklenburg im Reichstag vertreten, ab dann fällt die Stimme an das Herzogtum in Schwerin.
Er ist noch gezeichnet von den schwierigen Verhandlungen um das Herzogtum Güstrow, das Fürstentum Ratzeburg und die Herrschaft in Stargard. Aber er schenkt trotz der Erschöpfung hier keiner Partei irgendwelche Sympathien und wird sich um Objektivität bemühen. Kurz nach dem Eintritt in den Saal geht er nach links und betet still in einer hergerichteten Nische. Als sein Blick zurück schweift, sieht er die katholische Nische und schüttelt nur kommentarlos den Kopf über diesen sinnlosen Prunk.

Kein Fürst ist ein besserer Christ weil er eine größere Kathedrale gebaut hat oder dem Volk mehr Kirchensteuern abverlangt. Christ ist man im Herzen.

Der Kaiser des HRRDN sollte mal lieber die 10 Gebote lesen und studieren als hier großkotzig Recht sprechen zu wollen.

Überhaupt ist dieses Regensburg kalt und dunkel, kein schöner Ort, vermutlich will der Kaiser seine Inneren Reichsprobleme aussitzen. Hier kann man es nicht lange aushalten und bei diesem Wetter, einem Gemisch aus Nebel, Regen und Wind so wie so nicht.

Gott sei gelobt dafür, daß er eaußerhalb dieser finsteren Stadt ein Domizil gefunden hat. Die Mühe nimmt er gern in Kauf mit der Kutsche hin und her zu fahren.

Die Tochter des hiesigen Bürgermeisters bringt ein Glas Wein. Adolf bedankt sich und verschreckt schaut die kleine auf.

Mein Gott dieser Kadavergehorsam, nicht mal Danke darf man sagen ohne das das Volk zusammenzuckt.....

Ob ein Gesandter des Heiligen Stuhls in Rom auch kommen wird? Bei den Gedanken lächelt der Lutheraner. Sein Urgroßvater hatte in seinen Memoiren recht lustig über die Verhandlungen anno 1555 gesprochen. Besonders über die Dinge, die nicht für das Volk und die Nachwelt bestimmt waren....

Immer noch lächelnd nahm der Herzog von Strelitz auf der für ihn vorgesehenen Sitzgelegenheit Platz und wartete.

Wer ist eigentlich dem Protokoll nach der Leiter? Doch nicht dieser Gesandte vom Möchtegernkaiser aus Hessen?

General Wallenstein
26.06.06, 17:13
In seiner Funktion als Prinzipalkommissar erhob sich Herzog von Wallenstein und blickte in die Runde der Anwesenden. Noch waren nicht alle Gesandten und Vertreter des Reiches angelangt, die Kurpfalz hatte sich zudem bereits entschuldigt, doch wenigstens der demente Tatergreis aus Mecklenburg schien mehr oder weniger ohne Hilfe den Weg nach Regensburg gefunden zu haben.

Das Gerücht dieser diversen Unzuchtskrankheiten anheim gefallene Kleingeist wäre beinahe gen Frankfurt gezogen, amüsierte den Herzog, wenngleich er sich diesen Umstand ebenso wenig anmerken ließ, wie besagter Fürst seine religiösen Vorurteile.

"Werte Herrschaften

Warten wir noch etwas ab, vielleicht stößt der ein oder andere Fürstliche Vertreter ja noch hinzu."

Heinrich Heine
26.06.06, 17:30
[SIZE=4][COLOR=DarkRed][FONT=Comic Sans MS][CENTER]... doch wenigstens der demente Tatergreis aus Mecklenburg schien mehr oder weniger ohne Hilfe den Weg nach Regensburg gefunden zu haben.


Adolf Friedrich gab seinem Privatsekretät den Auftrag in sein Buch zu notieren, daß Mecklenburg den Auftrag für ein hochwertiges und vor allem scharfes Monokel an das neugegründete Brandenburger Optikuntenehmen Rathenow zu senden und die Kosten zu übernehmen. Ist doch der Lakai des Wiener Schmääh über eine schlecht verarbeitete Holzdiele gestolpert und hat ihn angerempelt, dabei schaute er zwar in unsere Augen, aber bat bei Friedrich Wilhelm um Verzeihung.
"Ich glaub es geht schon wieder los wie anno 1555, die Katholiken aus Wien sind einfach unfähig und können links von rechts nicht unterscheiden" murmelte Adolf Friedrich seinem Sekretär zu und wies an, alles aufzuschreiben, gerade diese Dinge sollen der Nachwelt erhalten bleiben .

the general
26.06.06, 21:23
Graf Friedrich von Klausen war als Gesandter Bayerns zum Reichstag gekommen und harrte gespannt der Dinge die da kommen mögen.

Trajan
26.06.06, 22:14
Auch ein Gesandter Würzburgs traf ein, es war der ehrenwerte Herbert von Echter. Er war gespannt ob die Herrschaften sich über die Hilfe Würzburgs dem Sachsen gegenüber äußern würden.

Hesse
26.06.06, 22:20
Heinrich von Haun gesellte sich zu den Gesandten der anderen Staaten der Deutschen Union und begrüßte diese freundlich. Als er den Freiherrn Leopold von Schwätzingen nickte er ihm lächelnd zu.

Beim Eintreffen Herbert von Echter nickte er Herbert ebenfalls wohlwollend zu, angesichtes der kürzlichen Annäherung zwischen Hessen und Franken, war das ein klares Zeichen.

Trajan
26.06.06, 22:28
Beim Eintreffen Herbert von Echter nickte er Herbert ebenfalls wohlwollend zu, angesichtes der kürzlichen Annäherung zwischen Hessen und Franken, war das ein klares Zeichen.

Wenn Wir gewußt hätten das Ihr zur selben Zeit hier anreist, hätte man glatt zusammen den Weg hier her antreten können werter Gesandter Hessens. Von Echter lächelte.

Al. I. Cuza
26.06.06, 22:54
Der Gesandte des Kurfürstentums Sachsen kam an und stellte sich vor:
"Meine Herren, ich begrüße sie im Namen meines Herren, dem Kurfürst von Sachsen, August II. Mein Name ist Ernst Albrecht. Ich hoffe hier in Regensburg vieles klären zu können. Mögen wir uns gut verstehen und zu fruchtbaren Ergebnissen kommen."
Er setzt sich daraufhin und wartet auf den Beginn der Tagung.

Marc Aurel
26.06.06, 23:26
Vom Tore aus kommt ein junger Mann in gar fürstlicher Tracht hineingeschritten, neben ihn zwei Männer, die aussehen ob wären sie edle Fernhändler, ausgeschmückt mit allen exotischen Habseligkeiten, die man für Geld kaufen kann. Und mit stolzgerühmter Brust verkündet der Fürst:

"Ich habe mich heute hier, vor den Gesandten der deutschen Fürsten, mit meinen Kaufleuten zusammengefunden, um meine Treue für Kaiser und Vaterland zum Ausdruck zu bringen! Hiermit bewerbe ich mich für die Aufnahme in die Reichsliga! Der Kaufmann Helmut Witzger wird ab jetzt mein ständiger Vertreter im Reichstag sein!"

Unter den überraschten Blicken der Anwesenden ging der Fürst wieder hinaus, einer seiner Kumpanen hingegen blieb im Reichstagsgebäude.

preusse
27.06.06, 01:37
Freihherr von Stade war bekannt. Er war bekannt als Hannoveraner. Des Kurfürsten von Hannover Gesandter zum Reichstag war Freiherr von Stade.

Imperativ
27.06.06, 17:10
Dem Graf Heinrich von Groeben scheint es so, dass nun doch ausreichend Gesandte zugegen seine, um die Gespräche zu eröffnen.

General Wallenstein
27.06.06, 18:12
Der Prinzipalkommissar erhebt sich und verkündet den anwesenden Gesandten folgenden Kaiserlichen Erlass.



Erlass zum allgegenwärtigen Reichsfrieden
...auf Geheiß von Leopold I. von Österreich, Römischer Kaiser


Hiermit verkündet Leopold I., Römischer Kaiser, König von Ungarn, König von Böhmen, König von Kroatien und Slawonien, Erzherzog von Österreich und Fürst von Moldawien durch Kaiserlichen Erlass einen allgegenwärtigen Reichsfrieden zwischen den Reichsfürsten und ihren Reichslanden gemäß der nachfolgenden Bestimmungen:

1. Mit sofortiger Wirkung verkündet Ihre Kaiserliche Majestät, Leopold I. von Österreich im Februar anno 1701 (3) den allgegenwärtigen Reichsfrieden.
2. Hiermit ist jedweder kriegerischer Akt zwischen den Reichsfürsten untereinander innerhalb der Grenzen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation als zu unterlassende Handlung zu erachten.
3. Da einige Reichsfürsten auch außerhalb dieser Grenzen über Gebiete verfügen, bzw. ausländische Fürsten durch Besitz von Gebieten innerhalb des Reiches den Status eines Reichsfürsten inne haben, bezieht sich der Reichsfrieden somit nur auf die Titel und Ländereien bezüglich und innerhalb der Reichsgrenzen. (siehe angefügte Karte) Kriegerische Akte außerhalb der territorialen und titularen Grenzen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation fallen somit nicht unter den Reichsfrieden.
4. Mit der Verlautbarung des Reichsfrieden tritt ebenso ein schwebender, territorialer Status Quo (anno Februar 1701) in Kraft.
5. Im Zuge durchzuführender Beratungen innerhalb des Reichstages sind alsbald Beschlüsse zu fassen, welche einen stabilen politischen und terrtorialen Status nach sich ziehen sollen.
6. Jedweder Reichsfürst, als auch jedweder ausländische Fürst im Besitz von Gebieten innerhalb des Reiches welcher nicht gemäß diese Bestimmungen handelt, zieht unmittelbar die Reichsacht auf sich, welche entsprechende Folgen mit sich bringt.

Zum Wohle des Reiches und seiner Fürsten


[X] Kaiser Leopold I. von Österreich

http://www.rollenspielcommunity.de/1700/HRR.JPG

the general
27.06.06, 20:09
Friedrich v.K.: "Hmm Reichsfrieden is ja schön und gut, aber was ist mit denen die den Reichsfrieden missachten? Werden die dann durch Waffengewalt, was eine Missachtung des Reichsfriedens darstellen würde zur Achtung des Friedens gezwungen?"

sagte der bayrische Gesandte eher zu sich selbst denn zur Versammlung.

Canaris
27.06.06, 20:13
"Das steht auf einem anderen Papier, werter Gesandte unseres kurfürstlichen Verbündeten. Was nach der Auferlegung einer Reichsacht passiert, ist nicht alleine Entscheidung Ihrer Majestät sondern kann von den Fürsten recht frei bestimmt werden."

General Wallenstein
27.06.06, 20:16
Der Herzog von Wallenstein fragte sich insgeheim, während er die Reaktionen der einzelnen Anwesenden beobachtete, ob den jeder dieser Herren ausreichend im Reichsrecht bewandert war.

Aber sicherlich würde jeder wissen das mit der Reichsacht auch sämtliche Titel und Rechte eines Fürsten verloren gingen und somit ein Kampf gegen diesen nicht mehr zwischen zwei oder mehreren Reichsfürsten, sondern einem friedlosen Geächteten, einem niederen Gesinde und einem oder mehreren Reichsfürsten ausgetragen werden würde.

Marc Aurel
27.06.06, 20:17
Helmut Witzger erhebt sich von seinem Platz:
"Einen Reichsfrieden ohne eindeutige Zustimmung des Reichstages ist nichtig! Als Vertreter des Erzbischofes von Köln fordere ich im nächsten Jahr eine Abstimmung der Reichsfürsten zu diesem Beschluss. Solange der Reichstag nicht zu einem eindeutigen Entschluss gekommen ist, wird dieser Vertrag nicht ausgeführt! Wir sind freie Deutsche Fürsten und keine Vasallen des Kaisers!"

Canaris
27.06.06, 20:21
"Libenter homines id quod volunt credunt.", dachte sich der savoyische Delegierte. Er hätte es auch laut aussprechen können, denn von den ungebildeten Barbaren wird wohl sowieso kaum einer der lateinischen Sprache mächtig sein und Caesars Werke kennen...

Hesse
27.06.06, 20:21
Der hessische Gesandte reagierte befremdlich bei dem erbosten Zwischenruf des Kölner Erzbischofs, war Köln nicht gerade erst durch Beitritt in die Reichsliga in der Gunst des Kaiser gestiegen?

Zu dem Beschluss des Kaisers sagte er erstmal gar nichts und hielt sich bedeckt.

Hatte er beim Gemurmel des savoyischen Gesandten nicht etwa ein Zitat aus Caesar "De bello Gallico" vernommen? Lang war es her, daß er dieses Werk in seiner Klosterschule studiert hatte.

Heinrich Heine
27.06.06, 20:24
Ziemlich erschreckt schaut Adolf von Mecklenburg Strelitz zum Kölner und denkt bei sich

Ist der noch narrisch von seinen tollen Tagen im Westen des Reiches? Hat er einen Auftrag aus Rom? Oder ist das HRRDN auch in katholischen Ländern unterwandert von diesen abscheulichen ......

Nach seinem Hustenanfall schauen die Gesandten zu ihm, weil sie glaubten er würde eine große Rede beginnen. Aber er schüttelte nur den Kopf und machte eine abwehrende Geste mit seinem Schnupftuch und murmelte mehr zu sich selbst :

Sollen doch die hohen Herren zuerst die Rede schwingen, wir sind nur ein kleines Herzogtum mit einer armen Provinz. Wir melden uns schon, wenn es nötig ist

General Wallenstein
27.06.06, 20:32
Der Herzog von Wallenstein verfolgte die Aussagen des Kölners mit wenig Interesse, die wirklich wichtigen Meinungen würden sicherlich erst später folgen. Immerhin stand Köln derzeit mit niemandem im Kriege und somit betraf dieser gnädige Friede zum Wohle des Reiches auch nicht, sehr wohl aber die Konsequenzen bei Zuwiderhandlung.

Das Reich hatte den Kaiser um Hilfe gerufen um den brüderlichen Kampf zu beenden, dies hatte der Kaiser nun getan.

Und auch wenn der Bischof von Köln es nicht wahrhaben wollte, die Macht des Kaisers reichte sehr wohl aus um diesen Reichsfrieden auch durchzusetzen.

Und die Macht des Kaisers reichte noch weiter, viel weiter...

Heinrich Heine
27.06.06, 20:32
"Libenter homines id quod volunt credunt.", dachte sich der savoyische Delegierte. Er hätte es auch laut aussprechen können, denn von den ungebildeten Barbaren wird wohl sowieso kaum einer der lateinischen Sprache mächtig sein und Caesars Werke kennen...

Video meliora proboque deteriora sequor.

Marc Aurel
27.06.06, 20:44
Witzger fügt nach der allgemeinen Empörung hinzu:
"Das soll kein Angriff auf die Autorität des Kaisers sein, aber das ist Sache der Reichsfürsten und aus diesem Grund sollten bei diesen Beschluss sämtliche Deutschen Fürsten ein Mitspracherecht besitzen. Aus diesem Grund schlage ich vor, dass dieser Beschluss erst durch den Reichstag ratifiziert wird, bevor er auf alleinigen Beschluss des Kaisers in Kraft tritt.
Dieser Vorschlag ist vor allem im Interesse der Reichsfürsten aber auch im Interesse des Kaisers. Wenn der Kaiser einen solchen Beschluss ohne die eindeutige Mehrheit der Deutschen Fürsten trifft, wird es schon bald ausländische Kreise geben, die versuchen werden die Macht des Kaisers zu brechen und das heißt nicht nur Krieg zwischen Österreich und dem Ausland, sondern das Gesamte Heilige Reich Deutscher Nation wird in einen solchen Krieg mit hineingezogen werden.
Mit dieser Forderung sieht der Vertreter des Erzbistums vor, die Souverenität der Deutschen Fürsten zu schützen."

Nach diesen Worten wendet sich der Gesandte des Erzbistums an jenen, der den Herzog von Mecklenburg vertritt:
" 'Ich sehe das Bessere und heiße es gut, dem Schlechteren folge ich.' Was genau meint ihr damit?"

General Wallenstein
27.06.06, 20:51
Der Herzog von Wallenstein konnte den Gesandten aus Köln nicht ganz nachvollziehen, vielleicht sollte man einmal die Papiere dieses Mannes überprüfen.

Er forderte eine Mehrheit der Reichsfürsten für einen Reichsfrieden, schön und gut. Allerdings standen derzeit die Mehrheit der Reichsfürsten im besagten Kriege oder waren mehr oder weniger dabei sich daran zu beteiligen.

Und die ausländischen Mächte, nun ja, der Herzog musste hierbei mit einem Schmunzeln an Russisch-Würzburg, Schwedisch-Holstein und Hessisch-Mecklenburg denken.

Canaris
27.06.06, 20:52
Video meliora proboque deteriora sequor.

"Recht habt Ihr, flüsterte ihm der Savoyer zu. Bonum consilium nemo clare dat."
Natürlich durfte auch ein sachdienlicher Kommentar zum Kölner nicht fehlen. "Non est magnus episcopo licet in monte constiterit."

Bismarck
27.06.06, 21:06
Der Gesandte aus Brandenburg-Preussen erhob sich und sprach:
"Auch wenn nicht unsere gesamten Gebiete geschützt sind, so erkennen wir doch den guten Willen des Kaisers auf Frieden im Reiche an. Daher fordern wir die restlichen Reichsfürsten an, diesen Erlass zu akzeptieren und damit unserem Beispiel zu folgen."
Für die Redner zuvor hatte er nur ein abfälliges Kopfschütteln: "Erst den Kaiser wählen und dann jegliche Aktion von ihm verdammen, selbst wenn sie zum eigenen Wohle ist. Wo soll das nur hinführen, soll das Reich in Anarchie versinken?"

Marc Aurel
27.06.06, 21:29
Von der Friedenswillen der Brandenburger und damit des "Nordischen Bundes" überzeugt gibt der Erzbischof den Reichsfrieden seine Zustimmung. Jedoch bleibt noch eine Frage an den Kurfürsten Brandenburg-Preußens offen. Gilt der Frieden mit auch in den polnischen Provinzen der sächsischen Krone, oder wird der werte Kurfürst dort auch weiterhin Krieg führen, mit der Gewissheit, dass der Einmarsch der sächsischen Truppen aus Osten in das Brandenburgische Kernland die Reichsacht zur Folge habe?

Bismarck
27.06.06, 21:37
Der Gesandte Brandenburg-Preussens verweist auf den Wortlaut des Erlasses und den trotzdem fortdauernden Krieg im Norden.

Marc Aurel
27.06.06, 21:44
Unter diesen Umständen wartet der Kölnische Gesandte lieber noch etwas ab, was der Kurfürst von Sachsen dazu zu sagen hat.

Hesse
27.06.06, 21:57
Der hessische Gesandte ergriff das Wort:

"Bevor man breitwillig zu diesem Beschluss zustimmen sollte, sollten doch alle Frage geklärt werden. Nebenbei hoffen wir, daß eine Ablehnung dieses Beschluss sicherlich nicht mit einer Reichsacht geahndet wird, ansonsten würde dieser Reichstag und der Stand der Reichs- und Kurfürsten ad absurdum geführt. Was nicht heißt, daß wir diesen Beschluss ablehnen.

Wir haben aber zu diesem Beschluss eine Frage. Wie sieht es mit dem derzeit besetzten Anhalt aus? Laut dem Beschluss würde es im Status Quo somit an Hannover fallen. Aber eigentlich gehört es ja zum Kurfürstentum Sachsen und sicherlich wird der sächsische Kurfürst kaum einem solchen Beschluß zustimmen, sondern den Krieg weiter im Reiche forcieren. Wie gedenkt der Kaiser in dieser Sache zu handeln? Und was halten die Vertreter von Hannover und Sachsen davon?

Ansonsten möchten wir im Namen des Landgrafen begrüßen, daß sich der Kaiser um den Reichsfrieden derart bemüht."

General Wallenstein
27.06.06, 23:11
Der Prinzipalkommissar Wallenstein haderte insgeheim etwas mit Ihrer Majestät, dem Kaiser, welcher zweifelsohne von hoher Bildung und Wortgewandtheit war. Allerdings schienen nicht alle anwesenden Gesandte es Ihrer Majestät in diesen Belangen gleich zu tun, daher schienen sie die Klarheit der Worte Ihrer Majestät in keinster Weise wahrzunehmen.

"Werte Herren

Wir möchten Ihre Aufmerksamkeit gemäß diverser Fragen auf die Punkte 4 und 5 des verkündeten Reichsfriedens lenken.

Darin ist deutlich geregelt das mit Inkraftreten des Reichsfriedens sämtliche territorialen Gegebenheiten nicht mehr verändert werden dürfen, insbesondere hinsichtlich militärischer Aktionen. Jedoch heißt dies audrücklich nicht, dass gegebene Veränderungen wie beispielsweise die Anhalt-Frage somit einfach akzeptiert würden.

Hier greift exemplarisch Punkt 5 welcher zweifelsfrei belegt, dass dieserlei Fragen und somit eine endgültiger terrtorialer Grenzverlauf ausschließlich auf diesem Reichstage zu erörtern ist.

Sollte dieser Reichstag zum Schluss gelangen Anhalt bei Hannover zu belassen, so wird dies so sein, sollte er nicht, so wird Anhalt entsprechend zurück an die sächsische Krone gelangen.

Und hierbei ist ausführlich festzuhalten das dieser Friede für das Reiche gilt, nicht jedoch für die ausländischen Gebiete und Titel einiger Reichsfürsten. So gibt es zwar eine Personalunion welcher der Kölner Gesandte ansprach, jedoch besteht diese aus der sächsischen Kurwürde und der polnischen Königskrone, also zweierlei Maß, denn weder ist das Königreich Polen ein Teil des Kurfürstentum Sachsen, noch ist das Kurfürstentum Sachsen ein Teil des Königreich Polen, auch wenn beide Lande von ein und demselben Fürsten regiert werden.

Dergleichen sind auch die preußischen Provinzen außerhalb der Reichsgrenzen und auch die Königreiche Schweden und Dänemark als nicht zum Reich gehörende Gebiete und Titularien zu erachten und fallen somit nicht unter diesen Frieden.

Sehr wohl jedoch die schwedischen und dänischen Provinzen innerhalb des Reiches und die damit verbundenen Reichstitel."

Der Herzog setzt sich und hofft inständig das die Gesandten seine Worte nun in deren Einfachheit begriffen hätten, noch simpler würde er es niemals darlegen können.

Hesse
27.06.06, 23:46
Der hessische Gesandte nickte, murmelte vor sich hin "Warum nicht gleich so deutlich?" und bekräftigte dann lautstark: "Damit sind unsere Bedenken ausgeräumt!"

Imperativ
27.06.06, 23:49
Graf Heinrich von Groeben tut lautstark seine Meinung kund: "Ihre Majestät überrascht doch immer wieder..."

Und fügt für sich hinz: ´und dieses Mal sogar im positiven Sinne.´

preusse
28.06.06, 00:37
Gespannt saß v.Stade auf seinem Platz.

"Vielleicht höre ich ja nun hier die öffentliche Kriegserklärung Würzburgs an Hannover."dachte sich Stade. Was wurde über seinen Herren geschimpft als dieser, nach einer für alle öffentlich einsehbaren Kriegserklärung, sich aufmachte Sachsens Bürger zu befreien. Doch bis heute kein Wort, kein Brief...nichts! Nur der hinterhältige Angriff auf die Befreier Sachsens!

"Wo sitzt eigentlich dieser Herbert von Echter?" fragte der Freiherr seinen Nachbarn."

Marc Aurel
28.06.06, 00:47
Der Kölnische Gesandte antwortet:
"Den Friedensschluss wird das Erzbistum Köln ersteinmal zustimmen, jedoch denke man nicht, dass auf Grund des Sächsisch-Brandenburgischen Krieges ein langfristiger Friede im Reich gewährt ist. So darf der Sächsische Kurfürst und König von Sachsen zwar in Ostpreussen und Memel einmarschieren kann, aber der Rest Preußens muss unberührt gelassen werden, dagegen kann Brandenburg rechtlich gesehen ganz Polen besetzen, die Stütze der Sächsischen Machtposition in Europa.
Der Reichstag sollte aus diesem Grunde über einen möglichen Seperatfrieden Brandenburgs und Sachsens zusammen mit den Kurfürsten beider Länder beraten. Polen ist zwar kein Mitglied des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, jedoch ist der Krieg in Polen ein Risiko gigantischen Ausmaßes für das HRRDN.
Sobald die Fürsten Sachsens, Hannovers und Holsteins ihre Zustimmung zum Reichsfrieden bestätigt haben, sollte ein solcher Friedensschluss durch den Reichstag unterstützt werden, für die Einhaltung des Vertrages ist es am besten wenn der Kaiser und andere mächtige Reichsfürsten die Schutzmächte seien werden."

General Wallenstein
28.06.06, 11:43
Der Herzog fragte sich immer wieder aufs Neue, warum der Kölner Gesandte immer noch annahm er könnte den Reichsfrieden nach seinem Bemessen in Kraft setzen oder besser, aussetzen.

Der Reichsfrieden ward bereits verkündet, natürlich hatte sich keiner der Reichsfürsten daran zu halten, weder der Brandenburger, noch der Hannoveraner, noch der Sachse, noch der Pole. Allerdings würde jedweder Reichsfürst mit einer dem Reichsfrieden widersprechenden Handlungsweise die entsprechenden Konsequenzen zu tragen haben.

gulaschkoenig
28.06.06, 12:12
Fürst Michael von Laudrup, Gesandter des Königreiches Dänemark betritt das Reichstagsgebäude

Ich verkünde :

"Das Königreich Dänemark, durch seine Oldenburgischen Besitztümer an das Heilige Römische Reich Deutscher Nation gebunden, akzeptiert die vom Kaiser proklamierten Bestimmungen.

Ab sofort werden sich alle Truppen in Oldenburg in ihre Kasernen zurückziehen."

Weiters wird dem Holsteinschen Gesandten ein Friede angeboten, da unter gegebenen Umständen er über die Grenzen des HRRdR in Dänische Gebiete einrücken kann, umgekehrt es aber nciht möglich ist.

von Holstein
28.06.06, 12:24
Kaum in Regensburg angekommen erfuhr der holsteinische Gesandte Stevert Ratlow zu Lensan vom Friedensgesuch des dänischen Gesandten.

„Lasst verkünden, dass unser Herzog Friedrich zu Verhandlungen bereit sei. Vorbereitungen einer Konferenz zu Gottorf können jederzeit getroffen werden.“

Trajan
28.06.06, 20:39
Der Würzburger hörte das er von einem der Gesandten die hier zu Hauf anwesend waren gesucht wurde und so erhob er sich.

Hier sind Wir, der Gesandte des Herzogtums Würzburg/Franken. Was ist Euer begehr werter wie war doch gleich Euer Name? Er sah zum Gesandten der wohl aus Hannover stammen mußte.

Silkow
28.06.06, 21:22
Gespannt verfolgte Graf Fürstenberg, enger Vertrauter des Markgrafen Ludwig von Baden und dessen Gesandter vor Ort, das sich anbahnende Gespräch zwischen dem Würzburger und dem Hannoveraner.

Al. I. Cuza
29.06.06, 00:57
Der sächsische Gesandte verkündete:
"Werte Herren, da mein Herr Gebiete sowohl im Innern, als auch außerhalb des HRRDN besitzt, und somit anspruch auf zwei Titel erhebt, Kurfürst von Sachsen und König von Polen, fragt er sich, wie die Herren den Krieg zwischen Hannover und Sachsen zu lösen gedenken. Es kann nicht sein, dass diese verspätete Aktion des Kaisers, obwohl von Nutzen, dem derzeitigen Status Quo, auch mit der eventuellen Zusage der Reichsfürsten, zustimmt, zuweilen auch Hannover eine Annektion Anhalts ablehnt. Kann der Entschluss des Reichsfriedens nicht bis nach der Konfliktlösung durch, ausschließlich, Hannover und Sachsen warten? Oder zumindest die bestehenden Konflikte bis zu ihrer Lösung durch die direkt Involvierten nicht von dem Reichsfrieden betroffen zu werden. Man kann nicht einfach offene Rechnungen beiseite Legen und warten, das würde bloß zu einer noch größeren Spannungen in dem Reich führen, denn Sachsen wäre nie mit dem Verlust Anhalts einverstanden und ein neuer Krieg wäre unvermeidlich, ein Krieg von viel größerem Ausmaße. Nach der Lösung des Anhalt-Problems, ist der Fürst jedoch einverstanden, den Reichsfrieden zu respektieren und zu unterstützen.
In seiner Qualität als König von Polen ist mein Herr jedoch darauf bedacht sich nicht unterdrücken zu lassen. Da er in dieser Qualität nicht vom Reich und vom Kaiser abhängig ist, wird er sich nicht davon abbringen lassen, den Krieg mit Preußen weiterzuführen. Was immer dafür auch nötig sein wird."

General Wallenstein
29.06.06, 01:16
Dem Herzog stieg die Zornesröte ins Gesicht, als er die aufwieglerischen Worte des polnischen Gesandten vernahm.

"Euer Herr ist Reichsfürst und als solcher hat und wird er sich dem Reich und dem Kaiser unterwerfen. Sollte er dies nicht tun, dann wird man sehen wieweit ihm seine polnischen Lande noch dienlich sein werden.

Und dann wird man sehen das Euer Herr sehr wohl von der Gunst des Reiches und des Kaisers abhängig ist, gerade in diesen Zeiten des Krieges."

preusse
29.06.06, 01:21
Freiherr v.Stade wurde von seinem Nachbarn darauf hingewiesen, daß sich der Würzburger Abgeordnete am anderen Ende des Saales befand. v.Stade stand auf, um sich umzuschauen und Herbert von Echter zu suchen.
Doch somit ergab sich eine eigenartige Situation. Der gesamte Saal mit seinen Abgeordneten und Staasdiener saß auf seinen Plätzen, da kurz zuvor auch der letzte Redner den Pult verlassen hatte. Nur der Hannoveraner und der Würzburger ragten heraus. Eine ungewohnte Stille füllte den Saal. In diese Stille brachen die Worte des Hannoveraners.

"Herr Herbert von Echter. Euer Herr ist doch ein Fürstbischof. Warum legt er aber ein so unchristliches Verhalten an den Tag und überfällt die Soldaten meines Herren so hinterhältig? Eines Türken gleich!
Die Soldaten Hannovers, welche sich aufmachten, um Dresden vom polnischen Einfluß zu befreien sahen die Truppen Würzburgs nicht als Feinde. Dennoch wurden sie hinterrücks angegriffen und dahingemetzelt. Mein Herr wartet bis heute auf eine öffentliche Kriegserklärung!"

Als sich der Freiherr von Stade dieses von allen in nun besonderer Aufmerksamkeit verfolgten Gesprächs bewußt wurde, legte er noch ein wenig in seiner Lautstärke nach und wandte sich an alle Anwesenden.

"Wir wissen um den Argwohn gegenüber der hannoveranischen Befreiung Sachsens von polnischen Einfluß. Jedoch hat Kurfürst Georg I. niemals ein so unchristliches und unritterlichen Verhalten wie Fürstbischof Johann Philipp gezeigt! Hannover hatte eine rechtzeitige Kriegserklärung an Sachsen abgegeben. Das die Rechtfertigung dieser Befreiung etwas später kam ist einer familiären Tragödie im Hause Hannover zuzuschreiben. Doch auch sie wurde wenig später für alle öffentlich verkündet."

v.Stade schaute dem Würzburger wieder in die Augen und sagte zum Schluß:

"Herr, wie verantwortet der Fürstbischof dieses bäuerliche, unchristliche Verhalten?"

Al. I. Cuza
29.06.06, 01:40
Der sächsische Gesandte lässt sich nicht einschüchtern.
"Im Reich wird mein Herr sich unterwerfen, außerhalb, nur solange es ihm seine Feinde diese Möglichkeit bieten. Der Krieg gegen Preußen ist unüberwindbar, solange dieser Danzig hällt, was sich außerhalb des Reiches befindet. Hat der Kaiser nicht selbst gesagt, er mische sich nicht außerhalb des Reiches ein?
Weiß der Kaiser denn genaustens über den Konflikt in Anhalt bescheid? Zeit hatte er, um sich zu informieren, einen ganzen Monat hat er ja geschwiegen und sich nicht über die Konflikte im Reich geäußert. Holstein wurde von Dänemark nicht angegriffen, deshalb ist Anhalt zu unrecht von Hannover besetzt worden. Der erste Aggressor im Reich war Hannover, von Preußen unterstützt. Und nun soll sich jeder Reichsfürst in diese Angelegenheit kümmern, und es soll gewählt werden, wem Anhalt gehört?
Doch wird Sachsen schweigen und sich dem Kaiser beugen. Seine Lösung wird hoffentlich die richtige sein. Wie gesagt, mein Herr unterstützt den Reichsfrieden, jedoch sollte auch die Integrität der Gebiete der Reichsfürsten so anerkannt werden, wie sie vertragsmäßig geregelt sind."

Hesse
29.06.06, 01:46
Heinrich von Haun faltete die Hände und betrachtete mit einem hämischen Grinsen die Szenerie. Besonders der Wutausbruch des kaiserlichen Gesandten schien ihn erfreut zu haben. Er lehnte sich vor und flüsterte leise zu dem Gesandten Württemberg:

"Wenigstens hat er Gunst des Reiches und des Kaisers gesagt. Man könnte meinen, daß er denkt, daß Reich und der Kaiser wären eine Sache.
Wäre ich ein Kurfürst würde ich nicht mit mir so reden lassen. Immerhin verdankt der Kaiser seine Wahl den Kurfürsten und nicht umgekehrt. Aber anscheinend haben das die Kurfürsten schon vergessen."

Dann lehnte er sich wieder zurück und hörte sich die Hasstriade des Hannoveraners gegen Würzburg an. Danach lehnte er sich rüber zu dem Gesandten aus Mecklenburg, hob eine Augenbraue an und flüsterte diesem zu:


"Mit der christlichen Nächstenliebe scheint es bei den Katholiken dieser Tage nicht sehr weit her zu sein. Krieg ist das einzigste Thema, selbst der Gesandte des feinen katholischen Kaisers droht nur mit Krieg. Vielleicht wäre ein protestantischer Kaiser verständnisvoller."

Heinrich von Haun lehnte sich zurück und wartete ab, was nun der Gesandte des Fürstbischofs aus Würzburg gegen die Anschuldigungen des Hannoveranders erwidern würde.

Al. I. Cuza
29.06.06, 02:02
Der sächsische Gesandte wendet sich dem Gesandten aus Hannover zu:
"Ihr wagt es die Gebiete meines Herren zu besetzen, Gebiete, die seit Generationen in seiner Familie sind, als unrechtlich zu ettiketieren? Würzburg hat lediglich eine unrechtliche Besetzung fremder Gebiete durch eine Unterdrückermacht zu verhindern. Hätten die braven Würzburger einfach zusehen sollen, wie ein Staat von einer fremden Macht eingenommen wird? Muss man jemandem den Krieg erklären, um sich zu schützen, oder seinen Verbündeten zu schützen?"

preusse
29.06.06, 03:27
Dem polnischen Gesandten zugewandt:
"Woher sollte mein Herr wissen, daß die Würzburger eure Verbündeten sind. Habt ihr dieses Vertragswerk doch erst nach dem Hinterhalt gegen Hannover öffentlich gemacht." v.Stade schüttelte den Kopf.
"Diese würzburgische Aggression gegen Hannover war hinterhältig und widersprach jeglichen ehrenhaften Verhalten. So ein Verhalten erwarten wir von den barbarischen Türken aber nicht von einem dt.Erzbischof!"

Trajan
29.06.06, 20:56
Der Würzburger Gesandte lächelte nur.

Nun, seht es so werter von Stade. Hätten Eure Truppen nicht Dresden einnehmen wollen so wäre diese ganze Debatte nicht und Ihr hättet keine Verluste zu beklagen. Unsere Truppen allerdings waren gerade auf Manöver das eben in der Gegend um Dresden stattfand was aber mit dem Kurfürsten vereinbart war. Und es ist mir neu das man ein solches Manöver groß ankündigen muß aber wie mir scheint sollte man dies vorher machen. Da aber Eure Truppen werter von Stade ebend Dresden angriffen, so gebot es seiner Eminenz dem Fürstbischof einzuschreiten denn schon das 8. Gebot besagt Du sollst nicht stehlen. Dies haben die Truppen Würzburgs sagen wir, einfach nur verhindert. Nun sagt Uns werte Anwesenden, ist da etwas schlechtes dabei wenn man seinem Nachbarn zu Hilfe eilt? Wir hätten es auch so handhaben können wie die drei Affen - nichts sehen, nichts sagen und nichts hören aber dies taten wir nicht nein wir sahen und wir halfen!
Und da Würzburg mit Hannover ja bekannter Weise nicht im Kriege liegt, warum hätte um alles in der Welt der Fürstbischof also Hannover eine Kriegserklärung aussprechen sollen und das noch als frommer Christ.

preusse
30.06.06, 00:57
Ein leichtes Lachen war in der hannoverschen Fraktion zu hören. Der Abgesandte seiner Majestät, Kurfürst Georg I. ging zum Pult und sprach:

"Herr von Echter, kann es sein, daß ihr etwas verwirrt seid?! Würzburg befindet sich nicht im Krieg mit Hannover??!... Ha! Euer möchtegern, christlicher Herr hat die Truppen meines Herren hinterrücks überfallen und meucheln lassen! Würzburg hat mit voller Absicht hannoveranisches Blut vergossen. Na wenn das nicht ein kriegerischer Akt ist dann möge man mich lebendig begraben.

Krieg ist kein schöner Umstand, jedoch zwangen die Umstände meinen Herren zu diesem Schritt. Aber Kurfürst, Georg I. von Hannover, hat dem polnischen König eine öffentliche Kriegserklärung gemacht und ist danach zur Befreiung Sachsens ins Felde gezogen!

Ihr jedoch bringt nur lausige, erbärmliche Ausreden an, um das unchristliche, türkische Verhalten des würzburger Fürstbischofs zu entschuldigen.

v.Stade erhob leicht seine beiden Hände und sprach zum Plenum:

"Aber um es nocheinmal für alle hier Anwesenden zu wiederholen.
Herbert von Echter hat es ebend für uns alle verständlich gesagt, daß Würzburg dem Sachsenkönig militärisch zu Hilfe geeilt ist!"

...dies taten wir nicht nein wir sahen und wir halfen!

"Und nun frage ich die hier Anwesenden edlen Herren. Bedeutet dies nicht einen kriegerischen Akt? Bedeutet es nicht Krieg wenn man bewußt seine Armeen gegen einen anderen Staatsmann schickt, um dessen Soldaten zu töten?
Dies ist ein vorsätzlicher Akt der Gewalt und bedeutet Krieg und Fürstbischof Johann Philipp von Greiffenclau-Vollraths weiß das.

v.Stade nahm seinen schmucken Hut ab und legte diesen vor sich auf das Rednerpult. diese ungewöhnliche Aktion sollte seiner nachfolgenden Worte mehr Aufmerksamkeit bringen.

"Ich bitte daher diesen Reichstag, um eine angemessene Bestrafung des, eines dt. Fürsten unwürdigen Verhaltens von Fürstbischof Johann Philipp von Greiffenclau-Vollraths zu Würzburg!

Zu wissen wer sein Feind ist und der Mut seinem Feinde von vorne zu begegnen und nicht wie von Würzburg gezeigt aus dem Hinterhalt, sollte jedem ehrenhaften, christlichen, deutschen Fürsten wichtig sein!

Ich fordere daher Würzburg auf, seinen hinterhältigen Kriegsakt gegen Hannover zu entschuldigen, einen Frieden mit Hannover sofort zu akzeptieren und die Kosten für die Renten und Zuwendungen an die Familien der getöteten Soldaten in Höhe von 10000 Talern zu übernehmen. "

Al. I. Cuza
30.06.06, 09:53
"Ihr seid ein Scherzbold werter v. Stade," lachte der Gesandte aus Sachsen. "Ihr zieht ins Feld um einen Staat einzunehmen, ohne jegliche Begründung, und ihr verlangt noch Schadensersatz von den Würzburgern, die mit ihrem christlichen Handeln, eine Reichsfürstentum vor der Auslöschung gerettet haben. Ihr solltet Euch schämen!"

Bismarck
30.06.06, 18:38
"Werte Herren,
diese Frage ist doch vorerst irrelevant. Zuerst muss einmal von allen Nationen festgestellt werden, dass sie sich an den Reichsfrieden halten. Danach kann man über eventuelle Dispute diskutieren.
Wir verkünden hiermit erneut feierlich, dass sich das Kurfürstentum Brandenburg-Preussen an den Reichsfrieden in seinem genauen Wortlaut halten wird und innerhalb des Reiches jegliche Kampfhandlungen einstellt. Möge derjenige, der dies zum eigenen Vorteil ausnutze, auf ewig seiner Ämter verlustig gehen." so sprach von Schätzingen in die Runde der Streitenden.

General Wallenstein
30.06.06, 23:00
Der Prinzipalkommissar Herzog von Wallenstein erhob sich und warf einen gemischten Blick in die missmutige Gesellschaft. Er machte einige Schritte zum Fenster, blickte hinaus und kehrte dann mit ernster Miene an die Versammlung zurück.

"Werte Gesandte

Wir stellen es noch einmal unausweichlich und abschließend fest.

Der durch Ihre Majestät verkündete Reichsfrieden ist bereits in Kraft, er ist nicht Gegenstand irgendeiner Zustimmung durch die Gesandten der Reichsfürsten. In seiner Einfachheit ist es so zu nennen wie es ist, entweder die Reichsfürsten halten sich daran oder sie tragen die Konsequenzen.

Das ist die Entscheidung die jeder jener Fürsten die hier durch Euch vertreten sind zu treffen hat, jedoch in keinster Weise ob der Reichfrieden in Kraft tritt oder nicht."

Ein Raunen ging durch die Masse, scheinbar konnten oder wollten einige besonders minder bemittelte Herren es immer noch nicht wahr haben, doch der Herzog beschloss nicht weiter darauf einzugehen.

Jeder wusste was passieren konnte und würde, ob es soweit kam, dies war nicht das Problem des Herzogs oder gar des Kaisers selbst.

Wallenstein räusperte sich und ging zum nächsten Punkte über.

"Alsbald wird dieser Reichstage gemäß der Punkte des Reichsfrieden über die strittigen Fragen, allen voran den Verbleib Anhalts beraten, doch zuvor möchte der Kaiser einen Punkt ansprechen, welcher einer solchen Beratung zu Grunde liegt und daher unbedingt zuvor erläutert werden muss.

Die Reichsverfassung...

Denn jeder Reichsfürst scheint sich einer eigenen Verfassung zu bedienen, oder diese nach Belieben zu interpretieren. Um schnell und dienlich zu Entscheiden muss man jedoch zum Standpunkt gelange, eine Verfassung, eine Interpretation, eine Rechtssprechung.

Daher sollte diese Festlegung einer einheitlichen, unwiderleglichen Reichsverfassung das oberste Ziele sein."

Marc Aurel
30.06.06, 23:35
Der Erzbischöfliche Gesandte aus Köln wendet sich an den Herzog von Wallenstein:
"Was verstehen der ehrenwerte Kaiser und sein Gesandte, denn unter einer Reichsverfassung? Wollt ihr dem Deutschen Reich einfach nur ein einheitliches Schul-, Polzeiwesen usw. geben oder strebt ihr höheres an? Wollt ihr das Reich vielleicht sogar in eine durch die Habsburger regierte "wahre" Förderation umwandeln um damit nicht nur die Freiheiten der Reichsfürsten anzuschneiden oder gar ganz zu beseitigen, mit einheitlichen Ministern? Geht es in eurer "Reichsverfassung" um Verteidigungsfragen?
Bis zur Beantwortung dieser Fragen bleiben wir neutral, nur stellt sich die Frage, wie wollt ihr die Mehrheit der Reichsfürsten zu diesem Schritt bewegen? Vielleicht durch Krieg, Sonderrechte, Bestechungsgeldern oder neuen Landschaften?
Hoch lebe der Römisch-Deutsche Kaiser!!"
Nun wandte er sich an alle Anwesende des Reichstages:
"Bevor wir solche Riesenschritte unternehmen, sollten wir vielleicht erstmal einen Erzkanzler wählen. Und der Kaiser sollte seinen Reichshofrat ernennen. Ohne eine ordentliche Hierarchie sind solche gigantischen Reformpläne nicht im geringsten durchführbar."

Bismarck
30.06.06, 23:52
Als das der Gesandte Brandenburg-Preussens hört, ergreift ihn die Wut: "Wie könnt ihr so mit dem Abgesandten des Kaisers reden? Dieser hat bis jetzt keine eigennützigen Taten vollbracht, dass er solch einen Ruf gerechtfertig hat und selbst so geziemt einen Adligen eine solche Rede nicht! Wir erwarten, dass ihr euch entschuldigt! Außerdem sind der Posten des Erzkanzlers und des Reichshofrats eben gerade Bestandteil einer Verfassung. Soviel solltet ihr jawohl in eurer Ausbildung gelernt haben."

Marc Aurel
01.07.06, 00:22
Erschrocken blickt der Gesandte Kölns den Gesandten Brandenburgs an:
"Es tut mir aufrichtig Leid, sollte ich irgendjemanden beleidigt haben. Habe ich doch nur gefragt, was der Kaiser unter einer solchen Verfassung versteht und was die meinige Person mit einer Verfassung verbindet. Hatten wir doch mehrer Gedanken genannt, was wir unter einer solchen Verfassung verstehen.
Habe ich den Kaiser doch am Ende meiner Ansprache noch gelobigt! Mit jenem Abschnitt, in welchem wir nach der Erreichung fragten, haben wir uns nur dazu geäußert, dass es wohl nur schwer zu einer Einigung zwischen den Reichsfürsten kommen kann, mit mindestens einer 2/3 Mehrheit, denn weniger würde das Reich zerfallen lassen.
Das Erzbistum Köln hätte sich wohl kaum der Reichsliga angeschlossen, würden wir den Kaiser verachten oder sogar bekämpfen wollen. Ganz im Gegenteil wir wollen den Kaiser außenpolitisch unterstützen, ihm eine Stütze in den Beziehungen außerhalb des Reiches sein! Wir versuchen einzig, die Vorschläge des Kaisers in der Reichsliga objektiv zu betrachten und zu hinterfragen.
Eins steht für uns jedenfalls fest, die Freiheit und Macht der Reichsfürsten würde auf jeden Fall durch eine ordentliche Reichsverfassung, bei dem was wir unter dem Wort "Verfassung" verstehen, eingeschnitten werden, alles andere wäre völlig sinnlos. Ob sich das nun positiv oder negativ auf das Reich auswirkt werden wir sehen und danach werden wir uns in unserer Entscheidung richten. Das bedeutet nicht, dass wir einer Einscheidung unserer Macht widersprechen werden, einzigst solange die für uns keinen Sinn ergibt, werden wir das tuen."

Bismarck
01.07.06, 00:43
Noch immer ein wenig erregt, antwortet der Gesandte des Kurfürstentums:
"Nun, wenn ihr eure Beleidigungen nicht mehr selbst erkennt, so wollen wir euch zitieren: 'durch die Habsburger regierte "wahre" Förderation umwandeln um damit nicht nur die Freiheiten der Reichsfürsten anzuschneiden oder gar ganz zu beseitigen'. Damit beschuldigt ihr den Kaiser des Missbrauchs seiner Macht, aber wenn das Eurer Meinung nach keine Beleidigung ist? Wir erkennen in dieser Maßnahme keine zur Umwandlung des Reiches in eine Absolutie sondern die in ein festes Gebilde, welches allen Beteiligten Schutz und Sicherheit gibt!"

Marc Aurel
01.07.06, 00:54
Verwundert blickt der Gesandte des Erzbischofes in die Runde:
"Aber genau eures habe ich doch auch als Möglichkeit genannt. 'Geht es in eurer "Reichsverfassung" um Verteidigungsfragen?' Es waren nichts weiter als Möglichkeiten! Das müsst ihr doch sehen! Und wenn diese Umwandlung mit Zustimmung des Reichsfürsten erfolgt, ist es doch kein Missbrauch der Macht mehr, oder? Wir wollten damit doch einfach nachfragen, welches Ziel der Kaiser verfolgt, und Ihm um keines Willen beleidigen.
Falls ihr immernoch an der Neutralität unserer Aussage zweifelt, wollen wir nicht unbedingt den Reichstag damit belästigen. Wenn euch dieser Stein weiter am Herzen lastet, lade ich euch in meine Residenz ein, zum gemeinsamen Beilegen unserer Zwistigkeiten."

Trajan
01.07.06, 10:41
Von Echter schüttelte nur den Kopf, was bildete sich dieser hannoverianische Möchtegern denn ein...

Von Stade, Wir sagen es Euch gerne noch einmal! Ihr seid in Dresden eingerückt nicht Wir! Wir waren schon vor Ort und zwar in friedliebender Absicht nicht so wie Ihr! Wären Eure Truppen Zuhause geblieben, so könntet Ihr Eure und Unsere Spucke um dieses leidige Thema sparen! Und überhaupt, wenn hier wer ein unwürdiges Verhalten an den Tag legt dann wohl ihr! Wolltet Ihr nicht Dresden einnehmen in der Hoffnung das dort keine Truppen sind?! Also erzählt Uns nichts von wegen unwürdiges Verhalten Herr! Und somit ist dieses Gespräch für Uns ad acta. Ach ja eines noch, diese Renten zahlt doch Ihr in Namen Würzburgs da Ihr ja wohl der Agressor seid den Ihr in Würzburg vergeblich zu suchen bemüht seid!

the general
01.07.06, 15:55
Nun begann sich der bayrische Gesandte in das Gespräch zwischen dem Hannoveraner und dem Würzburger einzumischen. Er mochte zwar Hannoveraner nicht besonders, aber der Missbrauch der christlichen Nächstenliebe um einen brutalen kriegerischen Akt zu verdecken erzürnte ihn noch mehr.

"Herr von Echter, eine Vertragszusage von euch, etwa in Form einer Kriegserklärung an Hannover oder in Form einer Bündniszusage zu Sachsen-Polen, die euch automatisch in den Krieg integriert hätte ist erst nach dem brutalen Angriff auf die hannoveranischen Soldaten erfolgt. Das heißt das eure Soldaten ohne jegliches Recht handelten in die Auseinandersetzung zwischen Hannover und Sachsen einzugreifen. Eure Soldaten haben widerrechtlich gehandelt und sind dafür zu bestrafen. Ich nehme mal zu Gunsten eures Herrn an dass der Angriff vom Kommandeur der würzburgerischen Truppen, warum auch immer sie in der Gegend gewesen sein mögen, auf eigene Faust unternommen wurde und eurer Regent davon nichts wusste.

Ich persönlich glaube zwar das der Befehl von oben kam und ich glaube auch das die würzburgerischen Truppen zu genau diesem Zweck, der Verteidigung Dresdens dort gewesen sind. Und noch mehr erzürnt mich das ihr die christliche Nächstenliebe als Argument missbraucht um einen so brutalen Akt zu rechtfertigen. Meine persönliche Meinung tut hier aber nichts zur Sache.

Fakt ist jedenfalls das die Truppen Würzburgs verbrecherisch gehandelt haben, da keine rechtliche Grundlage bestand. Der Kommandeur sollte an die Gerichtsbarkeit Hannovers ausgeliefert werden und da er im Dienste Würzburgs stand sollte soweit es möglich ist der Schaden aus der Privatkasse des Offiziers gezahlt werden. Ist dies nicht ausreichend so sollte der Staat Würzburg die restliche Zahlung übernehmen."

Trajan
01.07.06, 16:14
Von Echter drehte sich zu dem Bayern hin.

Na Ihr kommt Uns gerade Recht. Wenn Wir an Eurer Stelle wären würden wir nicht so großspurig daher reden. Seid lieber froh das Wir Euch nicht den Krieg erklärten als Wir die Möglichkeit dazu gehabt hätten sonst würdet Ihr hier nicht mehr vor all diesen hohen Herren sprechen! Und Wir betonen noch einmal, Wir haben nicht gesagt das Hannovers Mannen in die Länder des Sachsens einfallen sollen zumal Unser Abgesandte am Hofe des sächsischen Kurfürsten schon eine mündliche Absprache traf! Und wenn der Kurfürst Unseren Herren bittet ihm beizustehn ja mei warum sollte Er es dann nicht tun? Wären die Hannoveraner in ihrem Winterquartier gebelieben hätten sie Unsere Truppen gar nicht zu Gesichte bekommen da sie ihr Manöver bis dahin abgeschlossen hätten aber nein, sie konnten wie Uns scheint den Hals nicht voll genug bekommen! Ist eben dumm für sie gelaufen!

the general
01.07.06, 16:51
"Wenn Würzburg vor einigen Wochen Bayern den Krieg erklärt hätte, dann wäre Würzburg unter den Stiefeln der bayrischen Soldaten als erster zertrampelt worden. Seit lieber froh das es nicht so weit gekommen ist.

Außerdem ist es typisch für jemand der insgeheim weiss das er schuldig ist das Opfer selbst als Schuldigen darstellt. Und das so eine mündliche Vereinbarung existierte kann jeder behaupten, das sie existiert haben muss heißt das noch lange nicht. Außerdem ist selbst eine mündliche Vereinbarung nur dann rechtlich abgesichert wenn sie öffentlich bekannt gegeben wurde. Es fand also ein kriegerischer Akt ohne rechtliche Grundlage statt, ob ihr das einsehen wollt oder nicht!"

Trajan
01.07.06, 20:43
Bei den Worten des Bayern konnte von Echter nur lachen und winkte ab.

Ja sicherlich guter Mann. Ihr habt ja keine Ahnung. Zumindest haben Wir nicht um Frieden betteln müssen so wie Ihr! Tja, glaubt es oder nicht, ist Uns auch relativ egal was Ihr macht... Ach, und überhaupt was mischt Ihr Euch eigentlich ein, kehrt doch vor Eurer eigenen Haustür!

Al. I. Cuza
02.07.06, 12:28
Unfassbar, dass sich alle um die Bestrafung eines Helden kümmern...
Der Gesandte von Sachsen kann es nicht wahrhaben, dass der eigentliche Schuldige vergessen wird:
"Meine Herren. Wir vergessen, das Hannover als erstes den christlichen Glauben für eine Kriegerische Tat missbraucht hat. War nicht die Befreiung der protestantischen Sachsen die Gerechtfertigung für die Einnahme Anhalts? Noch dazu ist es technisch unmöglich, nur zuzusehen, wenn man sich in einem Gebiet befindet, welches unrechtlich Eingenommen wird. Man muss handeln (- in der Provinz stationierte Truppen greifen automatisch die einmarschierenden Einheiten an)"

General Wallenstein
02.07.06, 12:42
Punkt 1 - Königswahl und Kaiserkrönung

a) Wir bestimmen, dass sich jeder Fürst des Reiches auf dem Reichstag zur Wahl zum König des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation als Kandidat aufstellen kann.
b) Wir bestimmen, dass jener Kandidat die Wahl zum König des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation für sich entschieden hat, welcher als Erster die Mehrheit der Stimmen aller Fürsten erreicht hat.
b1) Bei nur einem Kandidaten muss dieser zwingend die Mehrheit der Stimmen auf sich vereinigen - sollte ihm dies auch nach drei Wahlgängen nicht gelingen, gilt seine Kandidatur als nichtig.
b2) Bei zwei Kandidaten muss Einer zwingend die Mehrheit der Stimmen auf sich vereinigen - sollte Einem dies auch auch nach drei Wahlgängen nicht gelingen, gelten beide Kandidaturen als nichtig.
b3) Bei mehreren Kandidaten verliert pro absolviertem Wahlgang jener sein Kanditurrecht, welcher in der Abstimmung die wenigstens Stimmen auf sich vereinigen konnte. Bei Stimmgleichheit zwei oder mehrerer Kandidaten wird der Wahlgang wiederholt, bei gleichem Ergebnis verlieren alle betroffenen Kandidaten ihr Kandidaturrecht.
c) Wir bestimmen, dass die Überwachung der Wahl zum König des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation von einem Fürsten des Reiches autark durchgeführt wird, welcher zuvor auf dem Reichstage in dieses Amt erhoben wurde und die ehrvolle Aufgabe angenommen hat.
c1) Der bestimmte Wahlleiter erhält von den übrigen Fürsten des Reiches deren Stimmen zugesandt und veröffentlich die Ergebnisse der jeweiligen Wahldurchgänge ohne den Stimmen die jeweiligen Kandidaten zuzuordnen.
c2) Der bestimmte Wahlleiter veröffentlicht nach erfolgreicher Wahl die Stimmliste, wobei nur jene Fürsten namentlich genannt werden, welche auch für den neugewählten König gestimmt haben. Die Stimmen der übrigen Fürsten - ob Enthaltung oder Gegenstimme - werden als Enthaltung aufgeführt um die Wahl als einstimmig zu proklamieren.
d) Wir bestimmen, dass alle Fürsten des Reiches über eine einfache Stimme verfügen und sich jeder Fürst des Reiches auf Wunsch auch der Abstimmung enthalten kann.
e) Wir bestimmen, dass sich der neugewählte König nach seiner Thronansprache nach Rom begeben soll, um sich dort vom Heiligen Vater zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation krönen zu lassen.


Punkt 2 - Gesetzgebung

a) Wir bestimmen, dass im Reichstage über jedwede Gesetzentwürfe, oder aber über deren Abänderung oder gar Streichung abgestimmt wird, wobei jeder Fürst des Reiches über eine einfache Stimme verfügt und die Abstimmung einer einfachen Mehrheit der Stimmen bedarf.
b) Wir bestimmen, dass im Reichstage jeder Fürst des Reiches einen Gesetzesentwurf, oder aber einen Antrag zur Abänderung oder gar Streichung eines bestehenden Gesetzes einbringen darf.
c) Wir bestimmen, das dem König des Heiligen Römischen Reiches ein Vetorecht zusteht, wonach er ein vom Reichstage beschlossenes Gesetz, bwz. eine Gesetzesänderung, oder -Streichung zum Wohle des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation zurücknehmen kann - insofern er nicht selbst zuvor dafür gestimmt hatte, oder aber eine zwei Drittel Mehrheit der Stimmen zugestimmt hat.


Punkt 3 - Gerichtbarkeit

a) Wir bestimmen, dass Streitigkeiten zwischen freien Fürsten des Reiches die sich nicht selbst lösen lassen vor den König/Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation getragen werden, vor welchem die Fürsten dann ihre Standpunkte vortragen können. Die Entscheidung wird dann vom König/Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation im Beisein zweier Beisitzer gefällt und ist von den jeweiligen Fürsten des Reiches uneingeschränkt zu akzeptieren.
b) Wir bestimmen, dass die beiden Beisitzer durch den König/Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation bestimmt werden und allen Dreien eine einfache Stimme zusteht.
c) Wir bestimmen, dass die Gerichtsbarkeit über evtl. Vasallen eines Fürsten des Reiches alleine bei dem jeweiligen Fürsten liegt und keinerlei Einmischung zulässt. Dies gilt auch für Vasallen welche ihrerseits Fürsten des Reiches sind, aber nur wenn ihr Lehnsherr ebenso ein Fürst des Reiches ist.


Punkt 4 - Münz- und Zollregalien

a) Wir bestimmen, dass jeder Fürst des Reiches das Recht der Münz- und Zollregalien besitzt und die Einkünfte hieraus zur Gänze dem jeweiligen Fürsten zufällt.

Marc Aurel
02.07.06, 12:50
Laut klatschend erhebt sich der Gesandte Kölns von seinem Stuhle:
"Ein ausgezeichneter Vorschlag mein Kaiser! Möge euer Glanz über das gesamte Reich reichen!
Aber nun zu Punkt 3b, wäre es nicht besser, wenn die Beisitzer durch den Reichstag gewählt werden? Und wie sieht es mit den Rechten des Erzkanzlers aus?
Hoch lebe der Römisch-Deutsche Kaiser!!"

Trajan
02.07.06, 13:24
Sim OffNehmt hier mal bitte König/Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation Deutscher Nation das zweite Deutscher Nation jeweils heraus, das ließt sich so... naja merkwürdig ;) :cool:

General Wallenstein
02.07.06, 13:30
Der Herzog wirft dem naiven Kölner ein mildes Lächeln zu.

"Werte Herren

Besagter Punkt 3b) ist nicht aus einer Laune heraus formuliert worden und somit kann auf diesen in keinster Weise verzichtet werden.

Sehet Euch doch um.

Wenn wahrlich der Reichstage entscheiden sollte über die Beisitzer, so würde der Streit zwar auch geschlichtet werden, aber nicht durch Schiedsspruch, sondern aufgrund der Tatsache das sämtliche Streitparteien ausgestorben wären ehe sich der Reichstag auf die Beisitzer geeinigt hätte.

Der König/Kaiser wird zum Wohle des Reiches gewählt und somit wählt er seine Beisitzer auch zum Wohle des Reiches aus.

Und bevor man sich über weiterführende Rechte und Pflichten einlässt, sollte zunächst einmal erst die Grundlage, die Königswahl, die Gesetzgebung und die Rechtssprechung definiert und für diese weiterführenden Gedankengänge gegeben sein."

General Wallenstein
02.07.06, 13:33
Der Herzog erhebt sich nun und bittet zur Abstimmung

"Werte Herren

So lasset Uns nun abstimmten, wobei die einfache Mehrheit der abgegebenen, gültigen Stimmen die Entscheidung geben möchte.

Um einen reibungslosen und schnellen Ablauf zu gewährleisten, gilt die Abstimmung bis einschließlich kommenden Freitag und wird dann entsprechend das Ergebnis verkündet werden.

Wir stimmen im Namen der österreichischen Lande mit JA!!!"

General Wallenstein
02.07.06, 13:34
Derzeitiger Stimmstand:

Dafür: I
Dagegen:
Enthaltungen:

the general
02.07.06, 13:39
Zum österreichischen Gesandten gewandt: "Bayern stimmt ebenfalls mit JA!"

zum sächsischen Gesandten gewandt: "Herr Albrecht diese technische Unmöglichkeit wie ihr es nennt gilt aber auch nur für landeseigene Truppen die ja auf Grund der Vollmachten ihres Herrn handeln. Wenn ihr nun aber darauf verweist das dies auch für ausländische Truppen gilt die nach eigenen Angaben nur ein "Manöver" durchführen wollten, dann müssten diese ja auch mit Vollmacht gehandelt haben. Was beweist das ein kriegerischer Akt ohne rechtliche Grundlage durchgeführt wurde. Es beweist auch das der würzburgerische Gesandte gelogen hat, hinsichtlich des Manövers und dem Argument der christlichen Nächstenliebe. Aus christlicher Nächstenliebe werden hinterrücks mehrere Tausend tapfere Männer und Soldaten angegriffen und abgeschlachtet. Was nicht nur äußerst verbrecherisch ist und bestraft werden muss, sondern was auch den Staat Würzburg und nicht den Kommandeur der würzburgerischen Truppen dazu zwingt Schadensersatz zu leisten."

Canaris
02.07.06, 13:56
Auch der savoyische Gesandte stimmte mit Ja. Savoyen war bewusst unter den Ersten und ließ den anderen eigentlich höher gestellten Reichsfürsten keinen Vortritt, um den neuen Machtanspruch des italienischen Staates zu verdeutlichen...

Bismarck
02.07.06, 14:45
Der brandenburgische Gesandte übermittelte ebenfalls die Zustimmung seines Herrn.

Marc Aurel
02.07.06, 15:25
Der Gesandte des Erbischofes und derzeitigen Erzkanzlers von Italien lächelt begeistert in die Runde:
"Ich glaube meine Zustimmung schon einmal gegeben zu haben, drum antworte ich noch einmal mit JA"

Hesse
02.07.06, 16:39
Der hessische Gesandte erhob sich und sprach, die Streitigkeiten um diverse Schuldzugeständnisse ignorierend:

"Wir möchten an dieser Stelle zunächst öffentlich bekunden, daß der Landgraf von Hessen, im Gegensatz zu diversen Gerüchten, immer treu hinter dem Kaiser und seiner Institution gestanden ist.

Da unser Herr aber auf seine Souvränität und vor allem auf die Wahrung des Glaubens und die allgemeine Regelung des Westfälischen Friedens von 1648 bedacht ist, wobei die Regelung des Augsburger Religionsfriedens "cuius regio, eius religio" bestätigt wurde, können wir dem Kaiser und seinem Vorschlag insoweit nicht zustimmen, da unter Punkt 1e eine Krönung des Kaisers durch den Papst vorgschrieben wird.
Die Zustimmung des brandenburg-preußischen Gesandten gibt uns da schon etwas Bedenken auf, oder sind wir der einzige Protestant, der diesen Fehler in dem Dokument entdeckt haben.

In den verheerenden Jahren der Glaubenskriege hat sich als Ergebnis die Gleichstellung der katholischen und der protestantischen Kirche gefunden. Insoweit stellt eine solche Klausel einen Rückschritt in vergangene Tage dar, die den Kaiser wieder an die Gnade des Papsters bindet. Wir können uns auch kaum erinnern, wann der letzte Kaiser vom Papst durch eine solche, in unseren Augen lächerliche und unnötige Prozedur, im Amt bestätigt wurde.
Die Legitimation des Papstes geht von den Reichsfürsten und nicht vom Papst aus. Und in dem Falle, daß in ferner Zukunft ein protestanischer Reichsfürst in dieses Amt gwählt würde, würde es doch hinsichtlich dieser Verfassung wieder durch Glaubensfragen und der Unmöglichkeit einer Krönung eines protestantischen Reichsfürsten zum Kaiser Uneinigkeit und Zwietracht herrschen.

An dieser Stelle sollten wir zukunftsorientiert denken, damit unser Nachfahren nicht wieder vor der gleichen Situation stehen, wie wir."

Der hessische Gesandte pausierte kurz:

"Ansonsten würden wir dem Antrag des kaiserlichen Gesandten zustimmen. Aber so rufen wir alle protestantischen Fürsten und alle Reichsfürsten auf, solange die Zustimmung zu dieser Reichsverfassung zu verweigern, solange der Kaiser an die Gnade der katholischen Kirche gebunden ist. Wir können gar nicht verstehen, wie der Kaiser plötzlich die Zeit zurückdrehen möchte und sich selbst wieder in die Abhängigkeit der Päpste begeben möchte."

Dann setzte sich der hessische Gesandte und wartete die Reaktionen auf seinen Vortrag ab.

the general
02.07.06, 17:17
Der bayrische Gesandte der erneut eine Pause im Streit zwischen Hannover und Würzburg nutzte wandte sich an den hessischen Gesandten:

"Da der Papst der Vertreter Gottes auf Erden ist halte ich es für gerechtfertigt wenn sich der Kaiser des deutschen Reiches, ob er nun Protestant oder Katholik ist, vom Papst krönen lässt. Denn der jenige der reinen Herzens ist und ein gutes Gewissen hat braucht die Krönung durch den Papst nicht zu fürchten. Und es wäre ein Zeichen des protestantischen Glaubens wenn die Verfahrensweise der katholischen Brüder anerkannt wird. Es würde auch zeigen das die Protestanten zu Kompromissen bereit sind."

Canaris
02.07.06, 17:52
Der Savoyer gähnte. Als würde jemals noch irgendein Protestant Kaiser. Es wäre schon ein Wunder, wenn kein Habsburger mehr auf dem römischen Thron sitzen würde...

Bismarck
02.07.06, 18:21
Der brandenburgische Gesandte konnte den Hessen nicht verstehen und antwortete ihm:
"Die Krönung ist keine Unterwerfung unter die katholische Kirche sondern nur Ausdruck der besonderen Stellung des Heiligen Römischen Reiches! Würde eine Krönung nicht erfolgen, dann wären wir unwürdig diesen Namen zu tragen."

Trajan
02.07.06, 20:31
Von Echter stimmte ebenfalls mit JA und hörte gar nicht mehr auf das Gerede des Bayern. Das kam eh nur alles daher da Bayern ebenfalls eine Niederlage hatte einstecken müssen sonst würde der Gesandte wegen nichts und wieder nichts so einen Wind machen und schon gar nicht wo ihn keiner aber auch gar keiner nach seiner Meinung gefragt hatte. Hätte sich denn unsere Truppen von den Hannoveranern einfach so nieder machen lassen sollen...? Das war genauso wie mit Ikarus, er wollte zu hoch hinaus und ist recht tief gefallen.

Würzburg stimmt mit JA!

General Wallenstein
02.07.06, 22:55
Derzeitiger Stimmstand:

Dafür: 6
Dagegen:
Enthaltungen: 1

Stimmen abgegeben: Österreich, Bayern, Savoyen, Brandenburg, Köln, Hessen, Würzburg
Noch ausstehende Stimmen: Württemberg, Kurpfalz, Hannover, Mecklenburg, Holstein, Baden,

General Wallenstein
02.07.06, 22:57
Der Herzog erhebt sich und wendet sich an die Allgemeinheit, insbesondere den streitbaren Hessen.

"Die Krönung durch den Papst hat in keinster Weise etwas mit religiösem Pathos zu tun, sondern dient diese Prozedur lediglich der Bestätigung des Königs als rechtmäßiger Nachfolger der Römischen Kaiser."

Hesse
02.07.06, 23:19
Der hessische Gesandte antwortete stur:

"Selbst die Vorfahren unsere jetzigen Kaisers, darunter eben auch Habsburger, ließen sich doch schon nicht mehr vom Papst krönen. Selbst Karl V. ließ den Papst nach Bologna kommen. Jeder weiß doch, daß dieser achso katholische Kaiser Rom selbst plündern ließ! Danach hat sich doch auch kein Kaiser mehr von einem Papst krönen lassen.

Diese katholische Mär, der Papst sei Stellvertreter Gottes auf Erden, kann man zwar gerne noch in Bayern glauben, aber bei uns in Hessen sitzen wir solchem überholten Bräuchen nicht mehr auf. Der Kaiser ist einer von uns Reichsfürsten, ein weltlicher Herrscher, der von den anderen Reichsfürsten seine Legitmation bekommt, mehr und nicht weniger. Die Religion hat damit gar nichts zu tun. Selbst eine Krönung in Rom, die wir noch aktzeptieren könnten, wurde schon seit Karl V. nicht mehr durchgeführt. Anscheinend leben einige Gesandte noch im Mittelalter!

Wir wären bereit einen Kompromiss zu aktzeptieren, bei dem es dem Kaiser freisteht, sich vom Papst krönen zu lassen. Dann können die Katholiken machen, wie sie es meinen und wir Protestanten ebenfalls. Aber eine Legitimation des Papstes wird der Landgraf von Hessen-Kassel niemals aktzeptieren. Der Kaiser mag zwar ein Römischer Kaiser sein, aber er ist kein Vasall des Papstes. Ebenso wird er von den Reichsfürsten gewählt und von diesen in Amt und Würden gehoben. Alles andere ist Mumpitz.

Sollte diese Klausel in dieser Form bestehen bleiben, wird Hessen-Kassel die Reichsverfassung ablehnen. Im Übrigen finden wir es traurig, daß unsere Glaubensbrüder in Brandenburg und Preussen so wenig stolz und Feingefühl gegenüber den hart abgerungenen Siegen unserer Vorfahren sind, die hart für die Glaubensfreiheit gekämpft haben."

Marc Aurel
02.07.06, 23:53
Der Gesandte Kölns wandte sich an den Hessen:
"Ich spreche nun nicht als Vertreter des Erzbischofes, sondern als Vertreter des Deutschen Volkes. In den letzten Jahren, besonders durch die hinterhältigen Angriffe der Franzosen, ist unser schönes Kaiserreich ins Chaos gestürzt. Nun liegt es an uns, der Zukunft zugewandt, dem Reich eine neue Stabilität zu verleihen. Wir sind das Heilige Römische Reich Deutscher Nation und unser Römisch-Deutscher Kaiser der weltliche Vertreter der Kirche auf Erden. Wie können uns nun Römischer Kaiser des Christentums nennen, wenn wir nun nicht den Segen des Vertreter Gottes aus Rom empfangen? Das wäre suspekt und diese Abströnität muss aus der Welt geschafft werden. Wenn nun ein protestantischer König gewählt werden würde, nun gut, niemand zwingt in den dazu die Kaiserwürde vom Papst zu empfangen, aber dann bleibt er auch "nur" König. Den der Römische Kaiser ist der Kaiser Roms!
Das heisst natürlich auch, dass unser jetziger Kaiser sicht erst durch den Papst in seinem Amt bestätigen lassen muss, deswegen muss der Titel Kaiser, sobald die Verfassung in Kraft gesetzt wird, in König umgeändert werden.
Hoch möge unser Herrscher, ob nun Kaiser oder König, auf Ewig hoch leben!"

preusse
03.07.06, 01:37
Der Abgesandte Hannovers meldete sich nun auch zum Thema Reichsverfassung zu Wort.

"Meine Herren, wir haben uns dieses zur Abstimmung vorliegende Vertragswerk nun mehrfach durchgelesen und haben Bedenken, diesem zuzustimmen.

Mein Herr Georg I. von Hannover ist Kurfürst. Dieser ehrbare Titel gibt ihm und 6 weiterer deutschen Fürsten das Recht und die Ehre den dt.König zu wählen. Doch nun soll die Kurwürde einfach erlöschen und jedem das Recht auf die Wahl des Oberhaupts aller Deutschen zustehen!?
Dänen und Schweden haben zudem dann eine gleichberechtigte Stimme im Reich wie wir Deutschen?! Dies kann ja nun ein Scherz sein! Kurfürst Georg I. wird diesem Diebstahl seiner Kurwürde nicht zustimmen und uns verwundert sehr, daß die restlichen Kurfürsten ihre Entmachtung einfach ignorieren.

Zweitens geben wir dem Protest Hessens völlig Recht.
Keinem Protestanten kann es zugemutet werden vor einem röm. Papst niederzuknien. Daher unterstützen wir den Kompromißvorschlag aus Hessen!


Drittens haben wir noch Bedenken über den Punkt der Gerichtsbarkeit.
Es kann nicht angehen, daß der Kaiser einfach 2 Beisitzer, besser wäre hier wohl das Wort Untergebene, seiner Wahl bestimmt, die mit ihm dann Urteile über andere dt. Fürsten fällen.
Diese Instanz des neuen kaiserlichen Gerichts unterläuft im ganzen Maße die Authorität des Reichstages. Wenn es Probleme zwischen dt. Fürsten gibt dann soll sich dieses ehrwürdige Haus damit beschäftigen und ein Mehrheitgestütztes Urteil fällen. Denn dazu ist der Reichstag ja gegründet worden.
Wir schlagen daher vor die kaiserliche Gerichtsbarkeit nicht in die Verfassung aufzunehmen!

Sie sehen,meine Herren, daß es noch viele Sachen zu besprechen gibt. Denn der bisherigen Form der Reichsverfassung kann Hannover nicht zustimmen!"

Hesse
03.07.06, 11:40
Heinrich von Haun applaudierte bei den Worten des Hannoveraners und entgegnete dann direkt dem Kölner Gesandten:

"Seit der Goldenen Bullle hat sich dich der Status des Kaiser wesentlich geändert. Eure Vorstellung des Amtes ist doch eine antquierte katholische Idee, die Ihr wahrscheinlich noch in Euren Klöstern lehrt.
Ihr solltet die Archive nach den deutschen Königen und den römischen Kaisern durchforsten, die unser Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation bisher regierten.

Seit Ferdinand I. verzichteten die deutschen Könige auf einen Zug nach Rom und eine Papstkrönung vollends!

Die Legitimation des Kaisertitels ging seit dieserm Zeitpunkt von den Kurfürsten aus. Wir sind also schon weiter als es hier einige katholische Reichsfürsten wahrhaben wollen.

Auch sollte langsam doch die Realität der unterschiedlichen christlichen Konfessionen bei den rückständigen Reichsfürsten angekommen sein oder sind die jahrzehntelangen Kriege nicht genügend gewesen?

Natürlich verstehen wir, wenn die Bischöfe hier auf eine Stärkung des Papstes drängen. Auch erscheint uns die Handlung einiger katholischer Christenseelen durchaus als logisch, die den Katholiken mehr Gewicht einräumen wollen und quasi eine kleine Gegenreformation anstreben.

Aber das selbst der Kaiser entgegen seinen habsburgischen Vorgängen wieder ins tiefste Mittelalter zurückfallen möchte, daß ist für uns ein starkes Stück. Wi können kaum glauben, daß der Erzherzog bei all seiner Macht sich von der Gnade des Papstes wieder abhängig machen möchte. Hatten wir nicht im Reich dadurch lange Zeiten der Konflikte? Gab es nicht genügend Auseinandersetzungen und Chaos durch diese überflüssige Prozedur? Hierzu würden wir gerne eine Erklärung des kaiserlichen Gesandten hören.

Hingegen halten wir den Einbezug aller Reichsfürsten in die wichtigen Fragen des Reiches als Fortschritt. Die Frage der Beiseitzer eines Reichsgerichtes kann man sicherlich diskutieren.

Grundsätzlich stellt sich nun auch die Frage, was geschieht, wenn ein Reichsfürst diese Verfassung in dieser Form nicht aktzeptiert. Es kann nicht sein, daß ein Reichsfürst sich einem Mehrheitsbeschluß beugen muß, der unhaltbare konfessionelle Punkte enthält, die ganz klar gegen den Westfälischen Frieden und den Augsburger Religionsfrieden verstoßen. Laßt uns doch an die Zukunft denken und auf unsere Gemeinsamkeiten und Traditionen aufbauen, als uns hier durch eine lächerliche Prozedur mit dem Popanz aus Rom zu entzweihen. Unser Kompromiss, eine freiwillige Papstkrönung, kommt doch allen Beteiligten zugute. Ansonsten kann der kaiserliche Gesandte ja gleich in die Reichsverfassung schreiben, daß alle Reichsfürsten Katholiken werden müssen."

Neoderich
03.07.06, 12:00
Der Gesandte des Kurfürsten Johann Wilhelm erhob sich und stimmte gleichsam für die Reichsverfassung.

"Werte Herren

Wir würden eine Stärkung der Kurwürde ebenfalls bevorzugen, jedoch stellt die Kurpfalz das Wohl des Reiches über das jedweder weltlichen Macht. Die Bedenken Hessens können Wir indes nicht verstehen, wenn nun bereits bei der ersten Abstimmung zur Reichsverfassung die Frage aufkommt ob man sich daran zu halten hat, dann ist jedwede Abstimmung derselben Prozedur unterzogen.

Entweder man beugt sich der Mehrheit auch wenn die Entscheidung einem nicht gefällt, oder man braucht auch keine Verfassung die auf dieser Regelung aufbaut.

General Wallenstein
03.07.06, 12:01
Derzeitiger Stimmstand:

Dafür: 7
Dagegen: 2
Enthaltungen:

Stimmen abgegeben: Österreich, Bayern, Savoyen, Brandenburg, Köln, Hessen, Würzburg, Hannover, Kurpfalz
Noch ausstehende Stimmen: Württemberg, Mecklenburg, Holstein, Baden, Sachsen

Imperativ
03.07.06, 12:22
Graf Heinrich von Groeben blickt mit ernster Miene in die Runde ehe er zu sprechen beginnt.

"Ehrenwerte Gesandte

Wir werden Uns zunächst einer Stimmabgabe enthalten, jedoch wird die Stimme des Herzog Eberhard Ludwig später noch in die Waagschale fallen.

Wir möchten somit nur anmerken, dass Wir die Bedenken Unserer protestantischen Brüder aus Hessen und Hannover teilen und erhoffen Wir Uns daher von der Weisheit Ihrer Majestät die Größe, besagten Passus von ´soll´ in ´kann´ abzuändern. So kann jedweder Kaiser je nach seinem Dünken, wie ohnehin schon lange Tradition, sich in Rom vom Papst krönen lassen oder auch nicht.

Damit könnten Wir durchaus leben.

Wir möchten hierbei anmerken das die katholischen Berater Ihrer neutralen Majestät übersehen haben, dass laut dem Westfälischen Frieden die protestantischen Stände in religiösen Fragen von den katholischen Ständen nicht überstimmt werden dürfen.

Und da der Papst ein Katholik ist, fällt die Kaiserkrönung durch den Papst somit eindeutig unter diese religiöse Bestimmung.

Sollte der besagte Passus entsprechend geändert werden, sicherlich wird Ihre weise, weitsichtige Majestät entsprechend zustimmen, können Wir dieser Reichsverfassung durchaus zustimmen.

Wir würden ferner noch einige weitere Details aufnehmen, nämlich das Ihre Majestät bei Brüchen der Reichsverfassung wie bisher die Reichsacht zu verhängen hat, bislang schien Ihre Majestät hierbei immer recht Reichsgewandt entschieden zu haben. Ferner würden Wir hierbei den Bruch von Vertraglichkeiten insbesondere als Grund zur Reichsacht anführen, denn diese Unart scheint Uns momentan höchst verbreitet zu sein.

Zumindest innerhalb des Reiches sollte man ihr daher einen Riegel vorschieben."

Der Gesandte setzt sich wieder und erwartet die Reaktionen der Runde.

General Wallenstein
03.07.06, 12:24
Derzeitiger Stimmstand:

Dafür: 7
Dagegen: 2
Enthaltungen: 1

Stimmen abgegeben: Österreich, Bayern, Savoyen, Brandenburg, Köln, Hessen, Würzburg, Hannover, Kurpfalz, Württemberg
Noch ausstehende Stimmen: Dänemark, Schweden, Mecklenburg, Holstein, Baden, Sachsen

gulaschkoenig
03.07.06, 12:26
Der Dänische Gesandte erwacht seinem Halbschlaf auf der langen Bank und erhebt sich....


Meine Herren, Dänemark stimmt mit "JA"


Er setzt sich wieder und wartet auf neue wichtige Ereignisse

von Holstein
03.07.06, 12:34
Stevert Ratlow zu Lensan lässt dem Reichstag ausrichten er läge mit schwerem Magengrimmen auf seinem Quartier und würde der Abstimmung somit gezwungenermaßen nicht beiwohnen können.

General Wallenstein
03.07.06, 12:34
Derzeitiger Stimmstand:

Dafür: 8
Dagegen: 2
Enthaltungen: 1

Stimmen abgegeben: Österreich, Bayern, Savoyen, Brandenburg, Köln, Hessen, Würzburg, Hannover, Kurpfalz, Württemberg, Dänemark
Noch ausstehende Stimmen: Schweden, Mecklenburg, Holstein, Baden, Sachsen

General Wallenstein
03.07.06, 12:38
Der Prinzipalkommissar erhebt sich und wirft diverse Blicke in die Runde. Die Beratungen über die Reichsverfassungen verliefen bisher ganz so wie man es sich am Kaiserhofe erwartet hatte.

Verfahren und zerstritten.

Er erhob sich.

"Werte Herren

Wenngleich die derzeitige Abstimmung die Reichsverfassung wohl mit großer Sicherheit bestätigen würde, hegt der Kaiser den innigen Wunsch das Reich nicht durch Zwang, sondern Verständigung zu einen.

Eine Reichsverfassung welche in vielen Punkten, oder auch einigen gewichtigen auch nur einigen Reichsfürsten widerstrebt, kann dieses höhere Ziel Ihrer Majestät nicht zum Erfolg führen, sondern würde es unwiderruflich zum Scheitern verurteilen.

Daher legen Wir nun, gemäß einiger Anregungen und begründeter Einwürfe, eine überarbeitete und zudem erweiterte Reichsverfassung vor.

Jedwede Partei welche bereits abgestimmt hat muss diese Entscheidung nicht neuerlich bestätigen, es sei denn die Stimme würde anders ausfallen.

General Wallenstein
03.07.06, 12:39
Punkt 1 - Königswahl und Kaiserkrönung

a) Wir bestimmen, dass sich jeder Fürst des Reiches auf dem Reichstag zur Wahl zum König des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation als Kandidat aufstellen kann.
b) Wir bestimmen, dass jener Kandidat die Wahl zum König des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation für sich entschieden hat, welcher als Erster die Mehrheit der Stimmen aller Fürsten erreicht hat.
b1) Bei nur einem Kandidaten muss dieser zwingend die Mehrheit der Stimmen auf sich vereinigen - sollte ihm dies auch nach drei Wahlgängen nicht gelingen, gilt seine Kandidatur als nichtig.
b2) Bei zwei Kandidaten muss Einer zwingend die Mehrheit der Stimmen auf sich vereinigen - sollte Einem dies auch auch nach drei Wahlgängen nicht gelingen, gelten beide Kandidaturen als nichtig.
b3) Bei mehreren Kandidaten verliert pro absolviertem Wahlgang jener sein Kanditurrecht, welcher in der Abstimmung die wenigstens Stimmen auf sich vereinigen konnte. Bei Stimmgleichheit zwei oder mehrerer Kandidaten wird der Wahlgang wiederholt, bei gleichem Ergebnis verlieren alle betroffenen Kandidaten ihr Kandidaturrecht.
c) Wir bestimmen, dass die Überwachung der Wahl zum König des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation von einem Fürsten des Reiches autark durchgeführt wird, welcher zuvor auf dem Reichstage in dieses Amt erhoben wurde und die ehrvolle Aufgabe angenommen hat.
c1) Der bestimmte Wahlleiter erhält von den übrigen Fürsten des Reiches deren Stimmen zugesandt und veröffentlich die Ergebnisse der jeweiligen Wahldurchgänge ohne den Stimmen die jeweiligen Kandidaten zuzuordnen.
c2) Der bestimmte Wahlleiter veröffentlicht nach erfolgreicher Wahl die Stimmliste, wobei nur jene Fürsten namentlich genannt werden, welche auch für den neugewählten König gestimmt haben. Die Stimmen der übrigen Fürsten - ob Enthaltung oder Gegenstimme - werden als Enthaltung aufgeführt um die Wahl als einstimmig zu proklamieren.
d) Wir bestimmen, dass alle Fürsten des Reiches über eine einfache Stimme verfügen und sich jeder Fürst des Reiches auf Wunsch auch der Abstimmung enthalten kann.
e) Wir bestimmen, dass sich der neugewählte König nach seiner Thronansprache nach Rom begeben soll, um sich dort vom Heiligen Vater zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation krönen zu lassen.


Punkt 2 - Gesetzgebung

a) Wir bestimmen, dass im Reichstage über jedwede Gesetzentwürfe, oder aber über deren Abänderung oder gar Streichung abgestimmt wird, wobei jeder Fürst des Reiches über eine einfache Stimme verfügt und die Abstimmung einer einfachen Mehrheit der Stimmen bedarf.
b) Wir bestimmen, dass im Reichstage jeder Fürst des Reiches einen Gesetzesentwurf, oder aber einen Antrag zur Abänderung oder gar Streichung eines bestehenden Gesetzes einbringen darf.
c) Wir bestimmen, das dem König des Heiligen Römischen Reiches ein Vetorecht zusteht, wonach er ein vom Reichstage beschlossenes Gesetz, bwz. eine Gesetzesänderung, oder -Streichung zum Wohle des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation zurücknehmen kann - insofern er nicht selbst zuvor dafür gestimmt hatte, oder aber eine zwei Drittel Mehrheit der Stimmen zugestimmt hat.


Punkt 3 - Gerichtbarkeit

a) Wir bestimmen, dass Streitigkeiten zwischen freien Fürsten des Reiches die sich nicht selbst lösen lassen vor den König/Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation getragen werden, vor welchem die Fürsten dann ihre Standpunkte vortragen können. Die Entscheidung wird dann vom König/Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation im Beisein zweier Beisitzer, eines Protestantischen und eines Katholischen, gefällt und ist von den jeweiligen Fürsten des Reiches uneingeschränkt zu akzeptieren.
b) Wir bestimmen, dass die beiden Beisitzer durch den König/Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation bestimmt werden und allen Dreien eine einfache Stimme zusteht.
c) Wir bestimmen, dass die Gerichtsbarkeit über evtl. Vasallen eines Fürsten des Reiches alleine bei dem jeweiligen Fürsten liegt und keinerlei Einmischung zulässt. Dies gilt auch für Vasallen welche ihrerseits Fürsten des Reiches sind, aber nur wenn ihr Lehnsherr ebenso ein Fürst des Reiches ist.


Punkt 4 - Münz- und Zollregalien

a) Wir bestimmen, dass jeder Fürst des Reiches das Recht der Münz- und Zollregalien besitzt und die Einkünfte hieraus zur Gänze dem jeweiligen Fürsten zufällt.


Punkt 5 - Verschwörungen und schändliche Umtriebigkeiten

Wir bestimmen, verwerfen, verdammen und erkären die abscheulichen und durch die Reichsehre verworfenen Verschwörungen, Zusammenkünfte und unerlaubten Bündnisse für ungültig und nichtig.

Im Folgenden sind dies.

a) Verschwörungen, Zusammenkünfte und unerlaubte Bündnisse zwischen Fürsten des Reiches und jedweden Herrschern außerhalb des Heiligen Römischen Reiches, welche offensichtlich gegen Reich und Kaiser gerichtet sind.

b) Verschwörungen, Zusammenkünfte und unerlaubte Bündnisse zwischen Fürsten des Reiches untereinander, welche offensichtlich gegen Reich und Kaiser gerichtet sind.

c) Ausgenommen sind jene Bündnisse und Zusammenkünfte welche dem Landfrieden dienen mögen, etwa bei der gemeinsamen Niederschlagung von Aufständen und äußeren Bedrohungen.

d) Dem König/Kaiser steht hierbei das alleinige Recht zu über die Rechschaffenheit eines solchen Bündnisses im Beisein eines jeweils protestantischen und katholischen Beisitzers zu befinden, es zu dulden oder auf Begründung hin zu verbieten.

e) Vertragsbrüche sind als Ehrlos und schändlich anzusehen und werden entsprechend durch den König/Kaiser geahndet werden. Selbiges gilt für die Lossagung oder die Verweigerung gegenüber der Reichsverfassung und evtl. Beschlüsse durch die Mehrheit auf dem Reichstage zu Regensburg.

f) Dem König/Kaiser steht zur Sühnung einer Verschwörung oder einer schändlichen Untriebigkeit das Recht zur Verhängung der Reichacht zu.

Hesse
03.07.06, 13:47
Heinrich von Haun hielt einige Dokumente in die Luft und deutete darauf:

"Wir weißen nun nochmals daraufhin, daß Hessen zwar mit der Reichsverfassung in dieser Form einverstanden wäre, aber der Wortlaut des Punkt 1e ist eindeutig gegen die protestantischen Stände, die entwickelten Traditionen der Kaiserwürde und der Legitimation des Kaisertums gerichtet.

Der Papst in Rom hat nichts mehr mit unserem Kaisertum zu tun, auch wenn das einige hier nicht wahrhaben wollen. Eine Anerkennung des Kaisertitels unter diesen Bedingungen ist somit für protestantische Fürsten nicht möglich und widerspricht den Übereinkommen des Westfälischen Friedens und des Ausgsburger Religionsfriedens. Dabei verweisen wir auf den wichtigen Punkt des Gesandten aus Württemberg.

Wir warnen davor, daß hier erneut ein konfessioneller Streitpunkt entstehen könnte, der die Festen des Reiches erschüttert. Wir riskieren die Errungenschaften des Westfälischen Friedens und an dieser Stelle muß ich meiner Enttäuschung zum Ausdruck verleihen, wie einige protestantische Reichsfürsten eine solche Herabwürdigung Ihres Glaubens hinnehmen.

Auch vermissen wir bisher eine eindeutige Aussage des kaiserlichen Gesandten zu diesem Punkt. Ändert diesen Punkt und Hessen-Kassel stimmt zu."

Dann wandte er sich zum Gesandten aus der Pfalz:

"Würdet Ihr denn eine solche Reichsverfassung mittragen, bei dem der Kaiser von einem protestantischen Landesbischof in Kassel oder in Hannover gekrönt wurde?

Es widerspricht einerseits den bisherigen Kompromissen und Einigungen, die unsere Vorfahren bezüglich der Glaubensfragen geschlossen haben, andererseits widerspricht es der Sache an sich, da eben die Legitimation und der Titel des Kaisers nicht mehr durch den Papst, sondern ausschließlich durch die Kurfürsten und die Reichsfürsten gegeben wird. Ihr vertretet doch einen Kurfürsten und müßtet darüber doch bestens Bescheid wissen.
Auch weisen wir ausdrücklich daraufhin, daß sich so das Deutsche Königtum in eine Abhängigkeit vom Papst begibt, was in vielen Jahrhunderten und Jahrzehnten zu Krieg und Chaos geführt hat. Nicht umsonst haben es die letzten Kaiser vermieden nach Rom zu ziehen."

General Wallenstein
03.07.06, 14:56
Der Herzog murmelt etwas unverständlich in Richtung der Hofschreiber, woraufhin man ihm alsbald eine neuerlich überarbeitete Fassung der Reichsverfassung übergibt.

"Werte Herren

Verzeiht, scheinbar sind einige Hofschreiber in ihrem Amte überfordert."

General Wallenstein
03.07.06, 14:58
Punkt 1 - Königswahl und Kaiserkrönung

a) Wir bestimmen, dass sich jeder Fürst des Reiches auf dem Reichstag zur Wahl zum König des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation als Kandidat aufstellen kann.
b) Wir bestimmen, dass jener Kandidat die Wahl zum König des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation für sich entschieden hat, welcher als Erster die Mehrheit der Stimmen aller Fürsten erreicht hat.
b1) Bei nur einem Kandidaten muss dieser zwingend die Mehrheit der Stimmen auf sich vereinigen - sollte ihm dies auch nach drei Wahlgängen nicht gelingen, gilt seine Kandidatur als nichtig.
b2) Bei zwei Kandidaten muss Einer zwingend die Mehrheit der Stimmen auf sich vereinigen - sollte Einem dies auch auch nach drei Wahlgängen nicht gelingen, gelten beide Kandidaturen als nichtig.
b3) Bei mehreren Kandidaten verliert pro absolviertem Wahlgang jener sein Kanditurrecht, welcher in der Abstimmung die wenigstens Stimmen auf sich vereinigen konnte. Bei Stimmgleichheit zwei oder mehrerer Kandidaten wird der Wahlgang wiederholt, bei gleichem Ergebnis verlieren alle betroffenen Kandidaten ihr Kandidaturrecht.
c) Wir bestimmen, dass die Überwachung der Wahl zum König des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation von einem Fürsten des Reiches autark durchgeführt wird, welcher zuvor auf dem Reichstage in dieses Amt erhoben wurde und die ehrvolle Aufgabe angenommen hat.
c1) Der bestimmte Wahlleiter erhält von den übrigen Fürsten des Reiches deren Stimmen zugesandt und veröffentlich die Ergebnisse der jeweiligen Wahldurchgänge ohne den Stimmen die jeweiligen Kandidaten zuzuordnen.
c2) Der bestimmte Wahlleiter veröffentlicht nach erfolgreicher Wahl die Stimmliste, wobei nur jene Fürsten namentlich genannt werden, welche auch für den neugewählten König gestimmt haben. Die Stimmen der übrigen Fürsten - ob Enthaltung oder Gegenstimme - werden als Enthaltung aufgeführt um die Wahl als einstimmig zu proklamieren.
d) Wir bestimmen, dass alle Fürsten des Reiches über eine einfache Stimme verfügen und sich jeder Fürst des Reiches auf Wunsch auch der Abstimmung enthalten kann.
e) Wir bestimmen, dass sich der neugewählte König nach seiner Thronansprache nach Rom begeben kann, um sich dort vom Heiligen Vater zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation krönen zu lassen.


Punkt 2 - Gesetzgebung

a) Wir bestimmen, dass im Reichstage über jedwede Gesetzentwürfe, oder aber über deren Abänderung oder gar Streichung abgestimmt wird, wobei jeder Fürst des Reiches über eine einfache Stimme verfügt und die Abstimmung einer einfachen Mehrheit der Stimmen bedarf.
b) Wir bestimmen, dass im Reichstage jeder Fürst des Reiches einen Gesetzesentwurf, oder aber einen Antrag zur Abänderung oder gar Streichung eines bestehenden Gesetzes einbringen darf.
c) Wir bestimmen, das dem König des Heiligen Römischen Reiches ein Vetorecht zusteht, wonach er ein vom Reichstage beschlossenes Gesetz, bwz. eine Gesetzesänderung, oder -Streichung zum Wohle des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation zurücknehmen kann - insofern er nicht selbst zuvor dafür gestimmt hatte, oder aber eine zwei Drittel Mehrheit der Stimmen zugestimmt hat.


Punkt 3 - Gerichtbarkeit

a) Wir bestimmen, dass Streitigkeiten zwischen freien Fürsten des Reiches die sich nicht selbst lösen lassen vor den König/Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation getragen werden, vor welchem die Fürsten dann ihre Standpunkte vortragen können. Die Entscheidung wird dann vom König/Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation im Beisein zweier Beisitzer, eines Protestantischen und eines Katholischen, gefällt und ist von den jeweiligen Fürsten des Reiches uneingeschränkt zu akzeptieren.
b) Wir bestimmen, dass die beiden Beisitzer durch den König/Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation bestimmt werden und allen Dreien eine einfache Stimme zusteht.
c) Wir bestimmen, dass die Gerichtsbarkeit über evtl. Vasallen eines Fürsten des Reiches alleine bei dem jeweiligen Fürsten liegt und keinerlei Einmischung zulässt. Dies gilt auch für Vasallen welche ihrerseits Fürsten des Reiches sind, aber nur wenn ihr Lehnsherr ebenso ein Fürst des Reiches ist.


Punkt 4 - Münz- und Zollregalien

a) Wir bestimmen, dass jeder Fürst des Reiches das Recht der Münz- und Zollregalien besitzt und die Einkünfte hieraus zur Gänze dem jeweiligen Fürsten zufällt.


Punkt 5 - Verschwörungen und schändliche Umtriebigkeiten

Wir bestimmen, verwerfen, verdammen und erkären die abscheulichen und durch die Reichsehre verworfenen Verschwörungen, Zusammenkünfte und unerlaubten Bündnisse für ungültig und nichtig.

Im Folgenden sind dies.

a) Verschwörungen, Zusammenkünfte und unerlaubte Bündnisse zwischen Fürsten des Reiches und jedweden Herrschern außerhalb des Heiligen Römischen Reiches, welche offensichtlich gegen Reich und Kaiser gerichtet sind.

b) Verschwörungen, Zusammenkünfte und unerlaubte Bündnisse zwischen Fürsten des Reiches untereinander, welche offensichtlich gegen Reich und Kaiser gerichtet sind.

c) Ausgenommen sind jene Bündnisse und Zusammenkünfte welche dem Landfrieden dienen mögen, etwa bei der gemeinsamen Niederschlagung von Aufständen und äußeren Bedrohungen.

d) Dem König/Kaiser steht hierbei das alleinige Recht zu über die Rechschaffenheit eines solchen Bündnisses im Beisein eines jeweils protestantischen und katholischen Beisitzers zu befinden, es zu dulden oder auf Begründung hin zu verbieten.

e) Vertragsbrüche sind als Ehrlos und schändlich anzusehen und werden entsprechend durch den König/Kaiser geahndet werden. Selbiges gilt für die Lossagung oder die Verweigerung gegenüber der Reichsverfassung und evtl. Beschlüsse durch die Mehrheit auf dem Reichstage zu Regensburg.

f) Dem König/Kaiser steht zur Sühnung einer Verschwörung oder einer schändlichen Untriebigkeit das Recht zur Verhängung der Reichacht zu.

Hesse
03.07.06, 16:03
Heinrich von Haun erhob sich nun erneut und lächelte wohlwollend:

"Mit dieser Abänderung kann sich auch unser Landgraf einverstanden erklären. Hessen-Kassel stimmt somit für die neue abgeänderte Reichsverfassung.

Wir freuen uns, daß man sich von der Seite des Kaisers bemüht, sämtliche konfessionellen Spannungen im Vorfeld zu bereinigen."

General Wallenstein
03.07.06, 17:06
Derzeitiger Stimmstand:

Dafür: 9
Dagegen: 1
Enthaltungen: 1

Stimmen abgegeben: Österreich, Bayern, Savoyen, Brandenburg, Köln, Hessen, Würzburg, Hannover, Kurpfalz, Württemberg, Dänemark
Noch ausstehende Stimmen: Schweden, Mecklenburg, Holstein, Baden, Sachsen

Heinrich Heine
03.07.06, 19:33
Der Gesandte Mecklenburgs steht auf und spricht mit fester Stimme zu den Anwesenden:

verehrte Gesandte,

unser Haus wird sich mit dieser tiefgreifenden Änderung der Reichsverfassung einverstanden erklären. Wir stimmen mit ja.

Allerdings bitten wir zu bedenken, daß der jetzige Kaiser aufgrund völlig anderer Gesetzlichkeiten gewählt wurde. Wir bitten daher die Anwesenden sich einmal mit den Gedanken auseinanderzusetzen, den Erzherzog als Kaiser des HRRDN in einem näheren bestimmten Zeitraum erneut zu bestätigen.
Eine reine Formalität, aber eben doch ein Vertrauensbeweis aufgrund der neuen Bestimmungen seitens der Fürsten. Dies gibt dem Kaiser auch den nötigen Rückhalt im Reich um Verhandlungen außerhalb unserer Grenzen zu führen.

preusse
03.07.06, 20:06
" Meine Herren, wir finden es sehr beruhigend, daß die Frage der Papstkrönung geklärt scheint und wir stimmen dieser Änderung zu!

Dennoch hat sich der kaiserliche Abgesandte noch nicht zum Diebstahl der Kurwürde geäußert. Hannover kann dem nicht einfach wortlos und tatenlos zusehen! Natürlich freut es die restlichen dt. Fürsten, nun auch endlich aktiv den König zu wählen und wären nur die dt.Fürsten dazu berechtigt dann könnte mein Herr auch noch damit leben.
Jedoch, daß ein Däne oder Schwede eine gleichgestellte Stimme wie ein dt.Kurfürst besitzen soll! NEIN! Das können wir nicht aktzeptieren.


Desweiteren möchte ich nocheinmal auf die kaiserliche Gerichtsbarkeit aufmerksam machen.
Werte Herren, sehen sie nicht, daß diese Gerichtsbarkeit (bestehend aus dem Kaiser und von ihm vorgeschlagenen und eingesetzte 2 Beisitzer) ein viel zu mächtiges Instrument ist. Der Kaiser kann dann ohne den Reichtstag auch nur noch einmal anzuhören über das Reich legal gerichten. Die freien dt.Fürsten wären somit Wien Untertan.

Unser Vorschlag lautet daher:

- es soll 4 Beisitzer geben
- 2 von katholischen und 2 von protestantischen Glaubens
- alle 4 Beisitzer werden vom Reichtstag vorgeschlagen, gewählt und eingesetzt

Ich hoffe auf ihre Zustimmung meine Herren!"

Imperativ
03.07.06, 22:00
Graf Heinrich von Groeben stimmt nachdem sämtliche Bedenken ausgeräumt wurden, im Namen des Herzog Eberhard Ludwig für die Reichsverfassung.

General Wallenstein
03.07.06, 22:02
Derzeitiger Stimmstand:

Dafür: 10
Dagegen: 1
Enthaltungen: 1

Stimmen abgegeben: Österreich, Bayern, Savoyen, Brandenburg, Köln, Hessen, Würzburg, Hannover, Kurpfalz, Württemberg, Dänemark, Holstein
Noch ausstehende Stimmen: Schweden, Mecklenburg, Baden, Sachsen

General Wallenstein
03.07.06, 22:04
Bei den Worten des Mecklenburgers denkt der Herzog bei sich.

`Der Kaiser eint, der Mecklenburger entzweit...´

Al. I. Cuza
04.07.06, 00:26
Der Sächsische Gesandte nickt mit dem Kopf. Sachsen ist auch dafür.

Silkow
04.07.06, 08:39
Der badische Gesandte überbringt das "JA" des Markgrafen Ludwig von Baden.
Dieser war ohnehin seit langem als treuer Gefolgsmann des Kaisers und "Schild des Reiches" bekannt.

preusse
04.07.06, 09:18
von Stade machte noch einmal auf seine Aufforderung zur Abstimmung seines Vorschlages aufmerksam indem er jedem Stimmberechtigtem eine Abschrift des Sitzungsprotokols zukommen lies!



Desweiteren möchte ich nocheinmal auf die kaiserliche Gerichtsbarkeit aufmerksam machen.
Werte Herren, sehen sie nicht, daß diese Gerichtsbarkeit (bestehend aus dem Kaiser und von ihm vorgeschlagenen und eingesetzte 2 Beisitzer) ein viel zu mächtiges Instrument ist. Der Kaiser kann dann ohne den Reichtstag auch nur noch einmal anzuhören über das Reich legal gerichten. Die freien dt.Fürsten wären somit Wien Untertan.

Unser Vorschlag lautet daher:

- es soll 4 Beisitzer geben
- 2 von katholischen und 2 von protestantischen Glaubens
- alle 4 Beisitzer werden vom Reichtstag vorgeschlagen, gewählt und eingesetzt

Ich hoffe auf ihre Zustimmung meine Herren!"

General Wallenstein
04.07.06, 12:19
Derzeitiger Stimmstand:

Dafür: 13
Dagegen: 1
Enthaltungen: 2

Stimmen abgegeben: Österreich, Bayern, Savoyen, Brandenburg, Köln, Hessen, Würzburg, Hannover, Kurpfalz, Württemberg, Dänemark, Holstein, Baden, Mecklenburg, Sachsen, Schweden

General Wallenstein
04.07.06, 12:21
Dem Herzog erschien es so, als wüsste so mancher Gesandte nicht, wann er verloren hatte. Aber sicherlich würde es diesen Nachzüglern auch noch irgendwann klar werden.

Der Herzog erhob sich.

"Werte Herren

Zwar ist die Abstimmung noch nicht vollens, jedoch ist die Annahme der Reichsverfassung bereits beschlossene Sache durch eine überwältigende Mehrheit.

Somit ist diese Reichsverfassung ab diesem Zeitpunkte gültig und für jeden Reichsfürsten bindend."

General Wallenstein
04.07.06, 12:22
Verfassung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation


Punkt 1 - Königswahl und Kaiserkrönung

a) Wir bestimmen, dass sich jeder Fürst des Reiches auf dem Reichstag zur Wahl zum König des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation als Kandidat aufstellen kann.
b) Wir bestimmen, dass jener Kandidat die Wahl zum König des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation für sich entschieden hat, welcher als Erster die Mehrheit der Stimmen aller Fürsten erreicht hat.
b1) Bei nur einem Kandidaten muss dieser zwingend die Mehrheit der Stimmen auf sich vereinigen - sollte ihm dies auch nach drei Wahlgängen nicht gelingen, gilt seine Kandidatur als nichtig.
b2) Bei zwei Kandidaten muss Einer zwingend die Mehrheit der Stimmen auf sich vereinigen - sollte Einem dies auch auch nach drei Wahlgängen nicht gelingen, gelten beide Kandidaturen als nichtig.
b3) Bei mehreren Kandidaten verliert pro absolviertem Wahlgang jener sein Kanditurrecht, welcher in der Abstimmung die wenigstens Stimmen auf sich vereinigen konnte. Bei Stimmgleichheit zwei oder mehrerer Kandidaten wird der Wahlgang wiederholt, bei gleichem Ergebnis verlieren alle betroffenen Kandidaten ihr Kandidaturrecht.
c) Wir bestimmen, dass die Überwachung der Wahl zum König des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation von einem Fürsten des Reiches autark durchgeführt wird, welcher zuvor auf dem Reichstage in dieses Amt erhoben wurde und die ehrvolle Aufgabe angenommen hat.
c1) Der bestimmte Wahlleiter erhält von den übrigen Fürsten des Reiches deren Stimmen zugesandt und veröffentlich die Ergebnisse der jeweiligen Wahldurchgänge ohne den Stimmen die jeweiligen Kandidaten zuzuordnen.
c2) Der bestimmte Wahlleiter veröffentlicht nach erfolgreicher Wahl die Stimmliste, wobei nur jene Fürsten namentlich genannt werden, welche auch für den neugewählten König gestimmt haben. Die Stimmen der übrigen Fürsten - ob Enthaltung oder Gegenstimme - werden als Enthaltung aufgeführt um die Wahl als einstimmig zu proklamieren.
d) Wir bestimmen, dass alle Fürsten des Reiches über eine einfache Stimme verfügen und sich jeder Fürst des Reiches auf Wunsch auch der Abstimmung enthalten kann.
e) Wir bestimmen, dass sich der neugewählte König nach seiner Thronansprache nach Rom begeben kann, um sich dort vom Heiligen Vater zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation krönen zu lassen.


Punkt 2 - Gesetzgebung

a) Wir bestimmen, dass im Reichstage über jedwede Gesetzentwürfe, oder aber über deren Abänderung oder gar Streichung abgestimmt wird, wobei jeder Fürst des Reiches über eine einfache Stimme verfügt und die Abstimmung einer einfachen Mehrheit der Stimmen bedarf.
b) Wir bestimmen, dass im Reichstage jeder Fürst des Reiches einen Gesetzesentwurf, oder aber einen Antrag zur Abänderung oder gar Streichung eines bestehenden Gesetzes einbringen darf.
c) Wir bestimmen, das dem König des Heiligen Römischen Reiches ein Vetorecht zusteht, wonach er ein vom Reichstage beschlossenes Gesetz, bwz. eine Gesetzesänderung, oder -Streichung zum Wohle des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation zurücknehmen kann - insofern er nicht selbst zuvor dafür gestimmt hatte, oder aber eine zwei Drittel Mehrheit der Stimmen zugestimmt hat.


Punkt 3 - Gerichtbarkeit

a) Wir bestimmen, dass Streitigkeiten zwischen freien Fürsten des Reiches die sich nicht selbst lösen lassen vor den König/Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation getragen werden, vor welchem die Fürsten dann ihre Standpunkte vortragen können. Die Entscheidung wird dann vom König/Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation im Beisein zweier Beisitzer, eines Protestantischen und eines Katholischen, gefällt und ist von den jeweiligen Fürsten des Reiches uneingeschränkt zu akzeptieren.
b) Wir bestimmen, dass die beiden Beisitzer durch den König/Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation bestimmt werden und allen Dreien eine einfache Stimme zusteht.
c) Wir bestimmen, dass die Gerichtsbarkeit über evtl. Vasallen eines Fürsten des Reiches alleine bei dem jeweiligen Fürsten liegt und keinerlei Einmischung zulässt. Dies gilt auch für Vasallen welche ihrerseits Fürsten des Reiches sind, aber nur wenn ihr Lehnsherr ebenso ein Fürst des Reiches ist.


Punkt 4 - Münz- und Zollregalien

a) Wir bestimmen, dass jeder Fürst des Reiches das Recht der Münz- und Zollregalien besitzt und die Einkünfte hieraus zur Gänze dem jeweiligen Fürsten zufällt.


Punkt 5 - Verschwörungen und schändliche Umtriebigkeiten

Wir bestimmen, verwerfen, verdammen und erkären die abscheulichen und durch die Reichsehre verworfenen Verschwörungen, Zusammenkünfte und unerlaubten Bündnisse für ungültig und nichtig.

Im Folgenden sind dies.

a) Verschwörungen, Zusammenkünfte und unerlaubte Bündnisse zwischen Fürsten des Reiches und jedweden Herrschern außerhalb des Heiligen Römischen Reiches, welche offensichtlich gegen Reich und Kaiser gerichtet sind.

b) Verschwörungen, Zusammenkünfte und unerlaubte Bündnisse zwischen Fürsten des Reiches untereinander, welche offensichtlich gegen Reich und Kaiser gerichtet sind.

c) Ausgenommen sind jene Bündnisse und Zusammenkünfte welche dem Landfrieden dienen mögen, etwa bei der gemeinsamen Niederschlagung von Aufständen und äußeren Bedrohungen.

d) Dem König/Kaiser steht hierbei das alleinige Recht zu über die Rechschaffenheit eines solchen Bündnisses im Beisein eines jeweils protestantischen und katholischen Beisitzers zu befinden, es zu dulden oder auf Begründung hin zu verbieten.

e) Vertragsbrüche sind als Ehrlos und schändlich anzusehen und werden entsprechend durch den König/Kaiser geahndet werden. Selbiges gilt für die Lossagung oder die Verweigerung gegenüber der Reichsverfassung und evtl. Beschlüsse durch die Mehrheit auf dem Reichstage zu Regensburg.

f) Dem König/Kaiser steht zur Sühnung einer Verschwörung oder einer schändlichen Untriebigkeit das Recht zur Verhängung der Reichacht zu.

General Wallenstein
04.07.06, 12:24
Die Reichsverfassung ist ab sofort und immerdar in ihrer aktuellesten Form am Eingang zum Reichstage (Post 2 dieses Threads) einzusehen.

General Wallenstein
04.07.06, 12:30
Der Herzog erhebt sich neuerlich und spricht.

"Werte Herren

Nun da wir eine gemeinsame Verfassung für das Reich beschlossen haben, möchten Wir zum ersten Punkte kommen.

Der werte Gesandte aus Hannover scheint Uns einige neue Gesetzesentwürfe, bzw. Gesetzesänderungen vortragen zu wollen, die Gerichtsbarkeit und die Kurwürde betreffend.

So möge der Herr nun sprechen auf das man alsbald darüber abstimmen möge.

Zeitgleich möchten Wir selbst eine schnelle Klärung bezüglich umstrittener Gebiete anstreben, im speziellen und insbesondere betroffen hierbei die Provinz Anhalt, Zankapfel zwischen Hannover und Sachsen. Gemäß der Reichsverfassung ernennen Wir hiermit den ehrenwerten Gesandten Hessens als protestantischen Vertreter und den ehrenwerten Gesandten der Kurpfalz als den katholischen Vertreter des Reichstages zu Unseren Beisitzern in diesem Schiedsfall.

Die beiden Streitparteien mögen zunächst ihre Standpunkte darlegen und vortragen, ob eine Einigung ohne Schiedsspruch zu erbringen wäre.

Sollte dies nicht der Fall sein, werden Wir, einvernehmlich mit Unseren beiden Beisitzern, ein bindendes und durch die Reichsverfassung bestätigtes Urteil sprechen."

Der Prinzipalkommissar setzt sich wieder und erwartet zum Einen die Gesetzesvorschläge aus Hannover, als auch die Standpunkte der Streitparteien bezüglich Anhalts.

Al. I. Cuza
05.07.06, 02:06
Der Gesandte Sachsens erhebt sich.
"Ich freue mich, dass diese Sache nun geklärt werden soll. Sachsen verlangt nichts weiter als den Abmarsch der Besatzungstruppen aus Anhalt. Unsere Position ist schon bekannt, jedoch werden wir sie noch einmal vortragen:
Anhalt wurde unrechtlich von Hannover angegriffen, ohne jeglichen Grund. Anhalt gehört schon seit Generationen der Familie meines Herren, ist nicht unrechtlich in sächsischen Besitz gelangen, die Bewohner erleiden keine Unterdrückung und haben es nicht nötig, dass sie 'befreit' werden. Wollen die Reichsfürsten wirklich einen Unterdrücker unter sich haben? Ich glaube kaum! Hannover hat meinem Herren sogar versichert, er würde Anhalt nicht annektieren wollen. So sei es denn!"

Heinrich Heine
05.07.06, 07:53
Adolf Friedrich von Mecklenburg -Strelitz amüsiert dieser Hickhack unter den Fürsten um ein kleines Stückchen Land fern jeden Reichtums. Schließlich murmelt er seinen Nachbarn zu:

"Wisset, ich habe Leopold von Anhalt- Dessau bereits länger beobachtet, warum gibt man ihm als Anerkennung seiner Leistungen für das Reich, wo er sich unter Prinz Eugen verdient machte gegen Frankreich und Spanien, nicht sein Stammland zurück?" Es entsteht eine Pufferzone zwischen den sich nicht einig werdenden Mächten, die historisch sogar gerechtfertigt wäre.

Anhalt den Nachfahren der Askanier! Anhalt dem Fürsten Leopold, der momentan noch ohne Ländereien auf die Gunst einer Pension angewiesen ist."

Al. I. Cuza
05.07.06, 17:58
"Ich hoffe ihr scherzt."

Hesse
05.07.06, 18:21
Heinrich von Haun fühlte sich sichtlich geehrt in dieser kommenden Sache als Beisitzer für die protestantischen Fürsten zu fungieren. In stoischer Ruhe hörte er sich den Vortrag des sächischen Gesandten an. Bei der Eingabe des mecklenburgischen Gesandten hebte er lediglich die Augenbraue. Den umstehenden war es schwer aus dieser kleinen Geste irgendetwas abzulesen.

General Wallenstein
06.07.06, 12:19
Der Herzog von Wallenstein zuckte gleichgültig mit den Schultern, hatte sich bislang doch nur eine relevante Seite zu Wort gemeldet.

Dennoch entschloss sich der Prinzipalkommissar dazu das Ganze erst einmal still weiterzuverfolgen.

Neoderich
06.07.06, 13:30
Der Gesandte des Kurfürsten Johann Wilhelm zeigte sich höchst geehrt über die Ernennung zum Beisitzer des Kaisers. Viel gewichtiges zur Entscheidungsfindung hatte er jedoch bislang noch nicht gehört.

Marc Aurel
06.07.06, 19:13
Antrag zum Aufstellen einer dauerhaften Reichsarmee

Auf Grund der letzten politischen Ereignisse und in waiser Voraussicht, trägt der Gesandte Kölns den folgenden Antrag seines Erzbischofes vor:

Seit das Reich seinen Inneren Frieden gesichert und eine Verfassung bekommen hat, wird es von feindlichen Mächten aus dem Westen und Süden des Reiches bedroht. Es ist unverkennbar, dass die Franzosen und mit ihnen die Türken den Einmarsch ins Reich planen und durchführen werden. Der Französische König sieht vor unsere neue Verfassung mit kriegerischen Akten zu brechen, sich gewaltsam den römisch-deutschen Kaisertitel anzueignen um danach die deutschen Fürsten zu entmachten und ihre Lande für immer zu schlucken. Nun heißt es handeln von Seiten der Reichsfürsten! Das ehrvoll ritterliche Deutschtum wir sich dem Gallischen Hahn niemals unterwerfen! Wir müssen den Deutschen Kaiser und das Reich beschützen!
Aus diesem Grund schlage ich folgenden Gesetzesentwurf vor.


Aufstellung einer dauerhaften Reichsarmee

Artikel 1
Die Reichsarmee wird eingesetzt, sobald ein Reichsfürst durch eine ausländische Macht bedroht bzw. angegriffen wird. Der bedrohte Reichsfürst übernimmt den militärischen Oberbefehl über die Reichsarmee.


Artikel 2
Die Reichsarmee dient einzigst der Verteidigung des Reiches. Durch die Reichsarmee darf kein Angriff auf eine neutrale ausländische Macht oder den Landen eines Reichsfürsten gestartet werden, außer diese(r) ist mit den Reich bedrohenden Mächten verbündet. Die Truppen von ausländischen Angreifern dürfen aber angegriffen werden und dessen Landen besetzt werden.


Artikel 3
Sollte Unklarheit zwischen zwei oder mehreren bedrohten bzw. angegriffenen Fürsten bestehen, welcher Fürst den Oberbefehl übernimmt muss das untereinander geklärt werden. Wird binnen 48 Stunden keine gültige Entscheidung im Reichstag dargelegt, wird der Reichstag darüber entscheiden, welcher Fürst den Oberbefehl übernimmt.


Artikel 4
In Friedenszeiten unterliegt der Oberbefehl einen vom Reichstag gewählten und ernannten Erzmarschall.


Artikel 5
Jeder Reichsfürst stellt der Reichsarmee mindestens ein Infanterieregiment zur Verfügung, je nach freien Willen, können auch emhr Truppen zur Verfügung gestellt werden. Auf Grund der Größe ihrer Reiche stellen die Kurfürsten von Sachsen und Brandenburg-Preußen je 2 Regimenter zur Verfügung, der Erzherzog von Österreich 3. Der Erzmarschall ist nicht verpflichtet ein Regiment zur Verfügung zu stellen, jedoch ist dieser dazu verpflichtet, seinen Feldherrenstab zur Verfügung zu stellen.
Sollte auf Grund verschiedener Tatsachen ein Reichsfürst nicht in der Lage zu sein, die von ihm geforderten Truppen zu stellen, bekommt dieser eine Frist von 6 Monaten. Sollten bis dahin die geforderten Truppen nicht angekommen sein, wird dieser dementsprechend bestraft.

Canaris
06.07.06, 19:22
"Ja, wenn das so einfach wäre...", meinte der savoyische Gesandte, "würde ich liebend gerne sofort die Reichsarmee zum Schutze Savoyens und des Reiches entsenden lassen. Wie steht es aber, wenn ein Reichsfürst mit dem ausländischen Aggressor im Bunde steht?"

Marc Aurel
06.07.06, 20:29
Der Kölner verlässt seinen Platz und geht zum Savoyer hinüber:
"WIr müssen zugeben, als wir diesen Antrag schrieben, wussten wir noch nichts vom Krieg, wir hatten diesen Antrag auch schon lange geplant und hatten ihn vorerst verschoben, da erst der Streit um Anhalt gelöst werden sollte. Dazu kam es ja nun leider nicht und deshalb haben wir ihn nun doch vorgetragen. Zu eurer Frage: 'Durch die Reichsarmee darf kein Angriff auf eine neutrale ausländische Macht oder den Landen eines Reichsfürsten gestartet werden, außer diese(r) ist mit den Reich bedrohenden Mächten verbündet'. Ich glaube ihr versteht mich, oder?"

Heinrich Heine
06.07.06, 20:31
Verehrte Anwesende,

im Namen meines Landesherren und im Namen des mecklenburgischen Volkes möchte ich folgendes bekanntgeben.

Wir sind enttäuscht und auf das tiefste entsetzt über die Regierung des Kaisers des HRRDN.
Er beteuert immer wieder seine diplomatischen Erfolge, aber seien wir ehrlich, die angeblichen Friedensverträge sind das Papier nicht wert auf dem sie geschrieben sind. Selbst ein Waffenstillstand hat länger Bestand als diese Wiener Verträge.
Ob nun in den einzelnen Fällen der Erzherzog und seine Gefolgschaft immer die schuldigen sind, daß das Reich von einer Katastrophe in die andere schlittert, sei erst einmal unwichtig. Man mißt den Kaiser am Erfolg - und den hat er ...... nicht vorzuweisen.

Er befindet sich trotz aller Bemühungen immer noch im Krieg mit Spanien und Frankreich, möglicherweise droht sogar eine weitere Front im Süden gegen den Osmanen zu einer heißen Linie zu werden.

Machen wir uns nichts vor, im Norden sind die Kriegsparteien müde geworden. Schweden wird sicher demnächst mit Rußland in Verhandlungen treten und dann könnte sogar Rußland auf Kosten der östlichen Reichsgebiete uns in einen schmerzhaften Mehrfrontenkrieg zwingen.

Die Idee einer Reichsliga ist der Versuch die protestantischen Fürsten auszugrenzen, außerdem ist dieser Zusammenschluß ein diktatorischer Vertrag, der den Erzherzog noch mehr Macht gibt. Man darf rein, aber kommt nicht mehr raus. Wo ist hier die freie Entscheidung der Fürsten?

Wer immer dieses Werk unterzeichnet ist doch als Vasall Österreichs zu behandeln!

Nach den diplomatischen Mißerfolgen haben wir einen neuen Krieg im Herzen Europas, der uns - die deutschen Fürsten und ihre Minivölker - besonders treffen wird.

Und nun kommt der Erzherzog mit der "genialen Idee" über seinen Reichsnarren, dem Kölner Dorfpfarrer, eine Reichsarmee zu schaffen. Jeder noch so arme Fürst soll ein ganzes Regiment stellen, während der bevölkerungsreiche Teil des Erzherzogs nur drei Regimenter abstellen muß. Das steht in keinerlei Relation. Außerdem fragen wir uns wie der Oberbefehl gehändelt werden soll. Mir scheint, hier werden besonders gern die Truppen aus Mecklenburg und Köln und Hessen und Baden benutzt um den Osmanen zurückzuwerfen, während die österreichischen Teile und deren bedingungslosen Gefolgsleute des Erzherzogs in München im Hofbräuhaus sitzen und warten. Strategisch gibt es da immer noch Möglichkeiten die unwissenden in die Irre zu führen. " Wir warten doch auf die Franzosen." - aber gleichzeitig sendet man Boten nach Frankreich, daß in München Truppen stehen damit der Franzose seine Feldzüge unblutig für beide Seiten planen kann, aber doch widerrechtlich Mecklenburg besetzen kann.

Wir sind empört und wir mißbilligen diese Politik, die wir durchaus als möglich erachten. Wir entziehen dem Kaiser daher vorerst unser Vertrauen.

Für das Haus Mecklenburg ist ab sofort der Kaiser keine übergeordnete Person mehr, war es aber auch noch nie. Wir fordern die Absetzung, sollte er nicht öffentlich endlich einmal eine vernünftige Vision aufzeigen.

Sollte der Kaiser das Vertrauen nicht nur eines kleinen Fürsten, sondern auch der Mehrheit der anderen Fürsten und hier insbesondere der Kurfürsten verlieren, dann plädieren wir für die Aufstellung eines Gegenkandidaten.

Dieser Thronfolger sollte die unter dem jetzigen Kaiser erheblich ins Wanken geratene Religionsfreiheit tolerieren und einen ausgleichenden Leumund haben. Ein Kompromissvorschlag für alle Seiten. Gleichzeitig sollte er aber auch mächtig genug sein um auch Aktivitäten außerhalb des Reiches durchsetzen zu können.

Wir schlagen daher den Kurfürsten von Brandenburg und König in Preußen Friedrich I vor, sollte es wie erwähnt zu einem erfolgreichen Mißtrauensvotum kommen.

Das gibt zudem dem Erzherzog die Möglichkeit die Osmanen gebührend zu empfangen, ohne sich unmittelbar um Reichsangelegenheiten kümmern zu müssen.

Wenn das Heilige Römisch Reich Deutscher Nation noch eine historische Chance haben sollte, dann braucht es einen starken Kaiser, der nich an mehreren Fronten erfolglos ein Schritt vorwärts und zwei zurück geht, sondern wir benötigen einen Kaiser, der an einer Front langsam aber ständig Fortschritte aufweisen kann.

Das Reich ist in Gefahr - nicht nur weil die kleinen Fürstnetümer das Ziel ausländischer Mächte sind, sondern auch, weil sie sich selbst nicht grün sind und gegenseitige Schuldzuweisungen wie im Falle Anhalt an der Tagesordnung sind.

Wir müssen den begonnenden Auflösungsprozeß endlich stoppen.

Adolf Friedrich sprach mit großer emotionaler Gestik und war nun erschöpft. Die Schwäche wollte er aber keinem zeigen, und so verließ er ohne weiteren Kommentar den Saal, allerdings musterte er die Reaktionen der Gesandten. Dem ein oder anderen protestantischen Gesandten nickte er freundlich zu.

An der Tür sprach er zu einem Lakaien : Ich brauche frische Luft, hier ist ein verwesender Geruch im Saal existent.

Canaris
06.07.06, 20:41
Der Kölner verlässt seinen Platz und geht zum Savoyer hinüber:
"WIr müssen zugeben, als wir diesen Antrag schrieben, wussten wir noch nichts vom Krieg, wir hatten diesen Antrag auch schon lange geplant und hatten ihn vorerst verschoben, da erst der Streit um Anhalt gelöst werden sollte. Dazu kam es ja nun leider nicht und deshalb haben wir ihn nun doch vorgetragen. Zu eurer Frage: 'Durch die Reichsarmee darf kein Angriff auf eine neutrale ausländische Macht oder den Landen eines Reichsfürsten gestartet werden, außer diese(r) ist mit den Reich bedrohenden Mächten verbündet'. Ich glaube ihr versteht mich, oder?"

Angenommen das, nennen wir es mal "Herzogtum Hinterstadt" ist mit dem "Königreich Hankenreich" verbündet. Nun greift das Königreich das Heilige Römische Reich an. Dummerweise wusste Hinterstadt nichts davon und hat seine Truppen unter dem Banner des Reiches gegen einen heidnischen Feind fern ab der Grenzen seines Landes stehen.
Wie steht nun die Situation? Wird den hinterstädtischen Truppen freier Abzug gewährt oder greifen die nun sofort gegen die Kaiserlichen zu den Waffen? Oder bleiben die Hinterstädler gar dort wo sie sind, denn eigentlich unterstehen sie ja dem bedrohten Reichsfürsten...

Für mich ist das alles etwas konfus.

Neoderich
06.07.06, 20:46
Der Kurpfälzische Gesandte war der Beleidigungen und Verrätereien des Mecklenburger Gesandten nun endgültig überflüssig. Mit zornesrotem Gesicht erhob er sich und richtete das Wort in die Runde der Gesandten der getreuen Reichsfürsten.

"Werte Herren

Der Fürst von Mecklenburg spricht ständig davon das Ihre Majestät einen Keil zwischen Protestanten und Katholiken zu treiben versucht, dabei ist es doch stets nur Mecklenburg das ständig zwischen den Religionen der einzelnen Reichsfürsten und ihrer Lande unterscheidet. Zu keiner Zeit sagte Ihre Majestät ein schlechtes Wort über einen anderen Fürsten nur ob dessen Glaubens, der Fürst von Mecklenburg hingegen hetzt in einem fort gegen jedweden katholischen Fürsten des Reiches.

Das der Fürst von Mecklenburg zudem noch nie ein gutes Verhältnis zur Person des Kaiser Leopold hatte, ist ebenso ein offenes Geheimnis.

Der Zeitpunkt zu welchem dieser sein Gesandter nun dem Reiche und dessen Kaiser in den Rücken fällt zeigt jedoch deutlich, in wessen Dienste sich der Fürst von Mecklenburg gestellt hat.

Zu einem niederen, französischen Büttel hat er sich erniedrigt.

Wir fordern hiermit die Reichsacht über den Fürsten von Mecklenburg zu verhängen, verschwört sich dieser doch eindeutig gegen das Reich und den Kaiser, denn nichts ist in dieser schweren Stunde wichtiger, als die Einheit des Reiches zu bewahren.

Dieser intrigante Franzosenfreund muss ein für alle mal zur Raisson gebracht werden."

Marc Aurel
06.07.06, 20:47
Nun sehen wir schon die ersten Meuchelmörder und Geier des Reiches!
Wieviel zahlt euch der Franzose für diesen Hinterhältigen Angriff auf den Kaiser?!
Wer bricht denn die von euch sogenannten 'Wiener Verträge'?! Wohl kaum der Kaiser!

Bevor ihr von diplomatischen Misserfolgen sprecht, nennt diese doch ersteinmal!

Wer hat sich denn für den Frieden im Reich eingesetzt? Euer 'Gegenkaiser' der Brandenburger, durch seinen Angriff auf Sachsen, euer Geldgeber aus Frankreich oder unser wahrer Kaiser?!

Wie kommt ihr eigentlich darauf, dass Russland uns den Krieg erklären würde? Würden sich die Russen damit nicht in den Krieg mit ihren eigenen Verbündeten werfen? Ein Brandenburgischen Kaiser würde der Russe warscheinlich gerne angreifen!

Kommt es zum Krieg gegen die Türken, wird wohl eher der Zar gegen diese in den Krieg ziehen als gegen die Uns!

Der von euch so genannte Dorfpfarrer hat diesen Gesetzesvorschlag übrigens schon seit Tagen ohne Mitwissen des Kaisers ausgearbeitet, aus seinem bisherigen diplomatischen Vorgehen sollte eigentlich merkbar sein, dass er kein Vasall Österreichs ist, aber ein Verbündeter unter Gleichen.

WIR SCHLIESSEN UNS ZUM VORSCHLAG DER VERHÄNGUNG DER REICHSACHT GEGEN DEN MECKLENBURGER AN!

Marc Aurel
06.07.06, 21:05
Noch immer neben den Savoyer stehend und mit ihn diskutierend, sagt der Kölner:
" Eine schwierige Frage, da habt ihr Recht. Die Reichsarmee untersteht dem Erzmarschall und dieser untersteht zur Zeit des Krieges dem bedrohten Fürsten. Die Reichsarmee würde weiter kämpfen wie gewohnt und ein Appel des Hinterstädler Herzogs, die Hinterstädtler sollten gegen die Reichsarmee kämpfen, würde wohl zur Folge haben, dass die Armee vernichtet wird.
Wenn der Hinterstädler nichts von dem Angriff wusste, steht diesem immernoch die Option zum Waffenfrieden, wenn er davon wusste: Warum hat er dann die Truppen nicht vorher abgezogen? Feind ist Feind, ob er nun die Truppen zu dem Kampf gegen ihn selbst bereitgestellt hat oder nicht."

Canaris
06.07.06, 21:34
"Vielen Dank für Eure Antwort. Ich bin gespannt, wie die anderen Fürsten auf diesen Vorschlag reagieren..."

gulaschkoenig
06.07.06, 21:44
Der Dänische Bevollmächtige erhebt sich, nachdem er den Reden lange genung aufmerksam gelauscht hatte...
_____________________________________

Meine Herren,

ich möchte nun zur Vernunft rufen.

Habsburg und weitere Länder des Reiches stehen im Krieg mit Frankreich.
Der Krieg ist wieder in das Reich gekommen, nur unter anderen Umständen.

War es vorher ein Krieg untereinander ist es nun ein Krieg, provoziert durch einen äußeren Feind. Die Aufstellung einer "Reichsarmee" , so schön es auch klingt sollte wenn überhaupt erst nach Beendigung des Konflikts besprochen werden, deswegen beantrage ich eine Einstellung dieser Diskussion.

Als Vertreter des mächtigsten im Reichstag sitzenden Protestantischen Landes rufe ich vor allem die Protestanten auf sich nicht wieder der blinden Wut der Religionskriege hinzugeben.
Ob Protestant oder Katholik, welchen Unterschied macht das, wenn unsere oberste Institution in Gefahr ist, das Heilige Römischen Reich ?

Sollen wir in dieser Situation, in der das Reich von allen Seiten bedroht wird etwas wieder in innere Streitigkeiten verfallen ?
Ich rufe daher zur Vernunft auf, und beschwöre vor allem Mecklenburg wieder zur Vernunft zu kommen, und eventuelle Regelungen der Kaiserwürde nach dem Konflikt zu Regeln, denn solch Politik ist für Friedenszeiten, und nicht für Kriege.




http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/fb/Denmark_coa.png

Hesse
06.07.06, 22:41
Heinrich von Haun hatte sich die verschiedenen Anträge, Meinungen und Position angehört.

"Meine Herren, es ist nicht die Zeit schnelle Urteile und schnelle Anträge abzusegnen. Die Idee einer Reichsarmee mag zwar schön klingen, aber wir sollten doch daran denken, daß keiner unserer Landesherren auf seine Souveränität zugunsten einer solchen Armee verzichten mag. Soweit wir unseren Landgrafen kennen, wird er es nicht zulassen, daß hessische Soldaten nicht ohne ausdrücklichen Befehl des Landgrafen und seiner Adjutanten befehligt werden. Auch obliegt es doch den Reichsfürsten über das Schicksal ihrer Untertanen und über die Sache, wofür sie kämpfen, zu bestimmen. Wir sollten doch dieser utopischen Idee in diesem Moment keinen Platz einräumen. Abgesehen davon, daß mit einer solchen Reichsarmee der "Erzmarschall", oder welchen phantastischen Titel diesem Oberhaupt geben wollen, zum wohl mächtigsten Mann im Reiche wird. Man denke an Wallenstein, der diese Macht wohlwissend für seine Interessen eingesetzt hat. Wir bezweifeln an dieser Stelle, daß überhaupt ein Reichsfürst sich dermaßen die Blöße geben würde. Nein, diese Idee der Reichsarmee sollten wir vorerst verbannen.

Auch können wir dem dänischen Gesandten nur zustimmen, wenn er angesichts der Angriffe auf einige Reichsfürsten und den Kaiser zur Ruhe mahnt. Wir mögen doch an dieser Stelle nicht urteilen, wer hier der Schuldige für den erneuten Kriegsausbruch zwischen Österreich und Frankreich ist. Auch ist dieser Konflikt die Folge einer langen Verkettung um das spanische Thronerbe. Das hier nun einige Reichsfürsten, die sich bewußt in diesen Konflikt zwischen Österreich, Spanien und Frankreich gedrängt haben, um ihre eigenen Machtinteressen durchzusetzen, nun als hilflose Opfer darzustellen sind, mag jeder für sich entscheiden. Wir sollten uns aber davor hüten, nun in einer allgemeinen Panik übereilt unsere Truppen in alle Richtungen des Reiches zu entsenden. Wenn der Kaiser und seine Reichsliga die Hilfe von den anderen Reichsfürsten bedarf, wird der Kaiser sich schon bemerkbar machen."

Hier pausierte Heinricht kurz. Er genoß seine langen Monologe sichtlich.

"Zum Antrag von Mecklenburg, so mag der mecklenburgische Gesandte noch einmal seine Worte überdenken. Sicherlich hat der Kaiser in der Vergangenheit seine Fehler gemacht, daß weiß auch mein Landesherr nur zu gut, aber in dieser Krisensituation seinen Treueeid zu brechen und einen Gegenkandidaten, der wohl selbst nichts von seinem Glück weiß, vorzuschlagen, erscheint uns auch ein zu überstürztes Vorgehen. Bevor wir hier nun gleich dazu schreiten gegen einen Reichsfürsten die Reichsacht zu verhängen, weil sein Gesandter wohl in der momentanen Lage nicht Herr seiner Sinne war, wäre doch zu streng."

Abermals pausierte Heinrich, der langsam eine leichte Ermüdung bei seinen Zuhörern feststellte.

"Schlußendlich sollten wir doch erst einmal die Sache "Anhalt" entscheiden und dazu die Argumente aus Hannover hören."

General Wallenstein
06.07.06, 23:05
Bei den Worten des Hessen, nickte der Prinzipalkommissar zustimmend.

"Werte Herren

Wir pflichten dem werten Hessen bei.

Auch wenn der Mecklenburger Gesandte scheinbar den Unterschied zwischen dem Willen Frieden zu stiften - wie der Kaiser - und dem Willen Unfrieden zu schüren - wie der Mecklenburger Gesandte - nicht kennen mag, sollte man keine voreiligen Schlüsse ziehen.

Der Mecklenburger Fürst ist schon alt und sichtlich angeschlagen, somit könnte dies alles nur ein Versehen sein.

Was das Reich braucht ist die einigende Kraft des Kaiser, nicht die spaltende Zunge eines scheinbar verwirrten Geisters."

preusse
07.07.06, 00:35
Nach den Worten des hessischen Abgesandten stand Freiherr von Stade auf und ging zum Pult, um einen Brief seinen Herren Kurfürst Georg I. an die Abgeordneten des Reichstages laut vorzulesen.


"Werte Herren,

die Frage um Anhalt wird nicht leicht zu beantworten sein.
Unser aktiver Eingriff auf Seiten unseres in großer Bedrängnis stehenden Bruders in Holstein ist von den meisten dt. Fürsten mit großem Argwohn aufgenommen worden.
Unser dt. Bruder in Holstein sah sich einer ungeheuren Übermacht von Dänen und Polen gegenüber. Hinterrücks von Friedrich IV. König von Dänemark angegriffen stand Holstein vor dem Untergang. Da wir nicht einfach zusehen können wie ein deutsches, evangelisches Volk von einer unchristlichen, wikingischen Allianz unterjocht wird haben wir dem ,dieser unheiligen Allianz zugehörigen, polnischen König offiziell den Krieg erklärt und sind zur Befreiung der Sachsen von polnischem und wikingischem Einfluß in Anhalt einmarschiert.

Unser heiliges und überaus christliches Versprechen die Sachsen nicht in unser geliebtes Hannover einzugliedern haben wir jedem dt.Fürsten mitgeteilt und auch weiterhin stehen wir, Kurfürst Georg I. von Hannover, hinter unserem Wort!

Dennoch können wir einer sofortigen Rückgabe Anhalts an die antideutsche-wikingische Allianz nicht zustimmen. Holstein und seine Beschützer in Schweden, Brandenburg und Hannover befinden sich immernoch in einem Verteidigungskrieg gegen Dänemark, Polen und dem übermächtigen Rußland.

Solange die unheilige antideutsche-wikingische Allianz sich im Krieg mit den Verteidigern Holsteins, dem Nordischen Bund, befindet bleibt Anhalt unter hannoverischem Schutz.
Sobald Polen, Dänemark und Russland zur notwendigen Einsicht kommen und einem Frieden mit Holstein, Hannover, Brandenburg und Schweden zustimmen wird Anhalt an den sächsischen Kurfürsten zurückgegeben.

Dieses ehrwürdige Haus, sie ehrenwerte Herren, werden dies sicherlich nachvollziehen können.

Denn der polnische König hat sich aufgrund seiner Mitgliedschaft in einer aggressiven antideutschen Allianz und dem Angriff dieserselben gegen Holstein bereichert.
Sollten wir nun Anhalt an Polen zurückgeben fließen pro Monat wieder mehr Taler in die Eroberung Holsteins und in die Vernichtung seiner Verteidiger.
Denn selbst wenn Polen und Dänemark den innerdeutschen Frieden einhalten und Holstein nicht mehr angreifen so geht die babarische Aggression dann auch mit Hilfe der Taler aus Anhalt gegen Schweden weiter. Gegen Schweden, welches sich als erstes bereit erklärte Holstein zu schützen.

Daher rufen wir nocheinmal über diesem Wege den polnischen König auf, seinen Einfluß in seiner Allianz wahrzunehmen und Dänemark und Rußland zum Frieden zu überreden.



mit majestätischem Gruß
Kurfürst
Georg I. von Hannover"

Marc Aurel
07.07.06, 01:14
Der Gesandte Kölns wendet sich an den Hannoverianer.
"Sehr geehrter von Stade,

ihr hattet doch den Reichsfrieden zugestimmt und nun wollt ihr Anhalt besetzt halten? Unter solchen Bedingungen ist doch keine Einigung möglich und friedlich ist das auch nicht. Wir bitten euch darum, euch selbst an den Reichsfrieden, welchen ihr doch zustimmtet, zu halten und mit dem Kurfürsten von Sachsen einen Friedensvertrag abzuschliessen, denn solange Anhalt Sachsen gehört und ihr es weiter besetzt ist dieser Krieg nicht vorbei! Rechtlich gesehen müsste man euch also mit der Reichsacht bestrafen und das will sicher keiner der hier Anwesenden.
Lasst euch Anhalt in einem Friedensabkommen überweisen oder zieht eure Truppen ab.

Wir danken euch vielmals, dass ihr uns zugehört habt,
Möge Gott euch schützen."

Nun wendet sich der Kölner an den gesamten Reichstag, vor allen aber an den Reichskommisar und dem Hessischen Gesandten:
"Es mag vielleicht sein, dass der Gesandte Mecklenburgs leicht übergeschnappt ist. Jedoch können wir eine solche Beleidigung, einen der drei Erzkanzler als 'Dorfpfarrer' bezeichnet zu haben, nicht auf uns sitzen lassen.
Aus diesem Grund verlangen wir eine sofortige Entschuldigung seitens des Mecklenburgischen Adels!

Achja, und verehrter Heinrich, wie kommt ihr darauf das Amt des Erzmarschalls (http://de.wikipedia.org/wiki/Erz%C3%A4mter) als 'phantastisch' zu bezeichnen?"

preusse
07.07.06, 01:47
" Edler Kölner,

Bitte lest noch einmal den 4. Punkt des Reichsfriedens! Wie ihr sicherlich eingestehen werdet verhält sich Hannover in völliger Übereinstimmung zum Vertrag des Reichfriedens! Die Anhaltfrage obliegt der kaiserlichen Gerichtsbarkeit mein Herr!"

Hesse
07.07.06, 14:05
Heinrich von Haun murrte:

"Veehrter Gesandte aus Köln,

wir bezeichnen dieses Amt als "phantastisch", da es schlicht noch nie und bisher nicht existiert hat. Demnach habt Ihr Euch dieses Amt und diesen Titel ausgedacht und somit ist es ein Produkt Eurer Phantasie.

Auch hilft es uns nicht weiter, wenn wir gerade über eine Sache zu Rate sitzen und Ihr Bedingungen an eine der beiden Seiten stellt. Oder seid Ihr etwa derjenige, vor dem die zu Hörenden vor Gericht sitzen? Wohl kaum. Also fällt hier bitte nicht irgendwelche Urteile oder gießt noch Öl in das Feuer."

Al. I. Cuza
07.07.06, 15:27
"Werter Gesandte Hannovers,
Wenn ihr Anhalt wirklich nicht behalten wollt, dann kann es doch nicht sein, dass ihr es besetzt haltet. Das ist ein kriegerischer Akt gegen einen anderen Reichsfürsten.
Zweitens hat niemand Holstein angegriffen, oder gar bedroht, schon gar nicht von Sachsen-Polen. Es ist keine Rechtfertigung für den Krieg, und ich denke es ist nur eine Ausrede um immer mehr Taler für Ihre Staatskasse zu gewinnen."

Marc Aurel
07.07.06, 16:05
Der Kölner Gesandte spricht zum Hessen.
"Der Titel Erzmarschall ist keineswegs von uns ausgedacht, er ist in der Goldenen Bulle festgeschrieben. Aber näheres dazu erklärt dieser Brief den ich euch nun übergebe."

Hesse
07.07.06, 16:22
Heinrich von Haun überflog die Dokumente und meinte zum Kölner:

"Dann verzeiht meine Beurteilung. Jedoch gehört der Erzmarschall laut Eurer Dokumente zu den Erbämtern und die Eure vorgeschlagene Form dieses Amtes übersteigt doch die eigentliche formelle Instiution der Erzämter um Einiges. Zudem ist doch im Rahmen dieser Erbämter der Titel Erzmarschall an das Herzogtum Sachsen geknüpft.

Das wird meiner Ansicht alles zu kompliziert, wenn man nun alte tradtionelle, formelle Titel wieder umwandelt und dadurch eine Art Generalissimus schafft. Wir sollten uns mit diesem Thema wirklich erst beschäftigen, wenn wir die Sache mit Hannover und Sachsen abgeschlossen haben."

Zu den Gesandten aus Sachsen und Hannover meinte Heinrich:

"Was sagen denn die beiden Gesandten zu folgendem Einfall:

Anhalt wird für die Dauer des Krieges einem neutralen Reichsfürsten als Protektorat unterstellt. Damit würde einerseits gewährleistet, daß Hannover eben keinen Profit aus der Besetzung Anhalts ziehen würde, wie es der Kurfürst von Hannover ja immer wieder beteuert und auch würden die Einwohner dieser Provinz vom Krieg verschont bleiben.

Andererseits würde die Provinz auch nicht sofort wieder an das Kurfürstentum Sachsen fallen, damit man hier ebenfalls wieder Profit und einen Vorteil zum Kriegszwecke daraus ziehen würde. Die Opfer von Hannover, daß momentan den strategischen Vorteil inne hat, wären nicht umsonst. Auch würde so ein Puffer zwischen Hannover und Sachsen geschaffen, der eine Ausweitung des Krieges im Reich verhindert.

Nach einem Friedensschluß kann man dann entsprechend urteilen, wem nun die Provinz zufallen sollte. Somit wäre aber zunächst der Reichsfrieden durch diesen Kompromiss gewahrt. Hannover würde ein deutliches Zeichen setzen, daß es ihm wirklich um das Wohl der Bevölkerung geht und Sachsen würde für die Dauer genüge getan, daß Hannover keinen Profit aus der Provinz und dadurch auch keinen kriegerischen Vorteil ziehen würde.

Meiner Ansicht nach ein adäquater Vorschlag, um diese unglückliche Lage um Anhalt, Hannover, Würzburg und Sachsen endlich ein Ende zu bereiten."

Bismarck
07.07.06, 16:37
Der noch immer geschockte Botschafter des Kurfürstentums Brandenburg-Preussens rappelt sich endlich auf um etwas auf den Mecklemburger aber auch auf die Reden von anderen Reichsfürsten zu erwidern:
"E ist interessant zu wissen, dass wir als 'Gegenkaiser' aufgestellt werden, ohne vorher gefragt zu werden. Doch selbst ohne dies ist es ein Frevel ohnesgleichen, den Kaiser nicht mehr anzuerkennen.
Nun zur Frage der Reichsarmee: Wie der Gesandte aus Dänemark bereits anmerkte, sind auch wir für eine Vertagung nach dem Krieg. Bis auf einige wenige Änderungen wären wir auch einverstanden mit dem Edikt.
Kommen wir jedoch zum Problem Anhalt. Dieses sollte, wie bereits der Hannoveranische Gesandte vorgeschlagen hat, einem neutralen Reichsfürsten zur Aufsicht übergeben werden."
Gespannt auf die Erwiderungen setzte sich der Gesandte und nickte dem Hannoveraner zu.

Marc Aurel
07.07.06, 17:23
Nach mehreren Anhörungen der Meinungen zu seinem Vorschlag steht der Kölner auf:

"Ich gebe den Reichsfürsten Recht, die auf eine Vertagung dieser Entscheidung plädieren. Wie ich schon den Savoyer beichtete, wussten weder ich noch der Erzbischof, etwas von dem Kriegsausbruch, als wir dieses Dokument schrieben und vortrugen. Es war nie geplant, dass diese Debatte in Kriegszeiten gehalten wird."


Der Kölner lies die Gesandten der Reichsfürsten des Deutschen Reiches kurz aufatmen und fuhr dann mit seiner Ansprache fort:


"Im Namen des Erzbischofes möchte ich die Reichsfürsten an die Eroberungsfeldzüge der Franzosen der letzten Jahre erinnern.
Mit Blut und Schwert haben wir in den letzten Jahren unsere Heimat verteidigt, nun steht die bisher größte Krise bevor!
Was Ludwig XIV. schon vorher nicht auf legale Weise erreichte, versucht er heute auf kriegerische. Den Machtgriff nach der Kaiserkrone!
Das Deutsche Volk muss dem Einhalt gebieten!
Alle Reichsfürsten müssen in so einem Konflikt zusammen hinter dem Kaiser stehen!
Ich möchte die Protestantischen Reichsfürsten noch einmal darin erinnern wie der Französische König seit seiner Thronbesteigung die Protestanten in Frankreich quälte!
Aus diesem Grund sollte unser oberstes Kriegsziel nicht Eroberung Frankreichs heißen, sondern Befreiung!
Auch möchte ich alle Reichsfürsten an unsere von den Franzosen überfallene Westgrenze erinnern.
Tausende von Deutsche und Italienern müssen heute unter der Herrschaft dieses Despoten leiden, für uns heisst es also Befreiung der Unterdrückten!
Die Natürliche Westgrenze des Reiches liegt an Maas und Rhone.
http://img223.imageshack.us/img223/6733/1700karte4wy.jpg

Heinrich Heine
07.07.06, 17:28
Meine Herren,

die norddeutsche Sprache ist doch nun wirklich nicht so schwer zu verstehen. Warum unterstellt man mir daher irgendwelche "Machenschaften". Ich habe eine Diskusion angeregt die vielleicht zeitlich unpassend erscheint, dennoch aber immer noch angebracht ist, wie ich meine.
Mecklenburg hat dem Kaiser das Vertrauen entzogen, solange er in einer bestimmten Frist, nicht reagiert auf meine Fragen.
Nochmals, wir können uns keinen gemütlich Cafe-schlürfenden Kaiser in Wien leisten. Das ist meine Meinung und dazu stehe ich.
Einen Treueeid auf den Kaiser haben wir nicht abgegeben, denn es war unter der alten Regelung noch die Kurfürsten, die den Kaiser unter ihresgleichen suchten und ihm dann huldigten. Die einfachen Fürsten hatten hier kein Mitspracherecht und mußten die Entscheidung akzeptieren.

Nun hat Leopold ja durchaus mit seiner aktualisierten Reichsverfassung einen richtigen Schritt gemacht um den Titel glaubwürdiger zu machen, sonst hätten wir dem auch nicht zugestimmt, aber kaum meldet sich dann mal ein kritischer Geist, der bestimmte Regelungen auch praktisch hinterfragt und schon wird einem mit Reichsacht gedroht.

Meine Herren,

wenn es denn sein soll, ich stehe euch nicht im Wege, verhängt diese Reichsacht, glaubt aber nicht ich werde auf Knien ein Gang nach Canossa oder Wien tätigen.

In der Geschichte hatten wir durchaus auch sich ergänzende Kaiser. Beide konnten sich ihre Aufgaben teilen und beide brachten das HRRDN voran.
Warum muß ein Gegenkaiser, also immer negativ gesehen werden, er gibt im Gegenteil den Spielraum, den dere Wiener im Süden benötigt.

an dem Kölner gewandt sprach Adolf Friedrich:

Mein Herr, warum soll sich der gesamte mecklenburger Adel für etwas entschuldigen, was der Wahrheit entspricht?

Ein Narr des Kaisers war im Mittelalter kein Schimpfwort, sondern einer der mächtigsten Berater des Kaisers.

Und ich bitte euch - Köln ist nun wirklich ein Dorf im Vergleich zu Wien, insofern ist Dorfpfarrer doch passend. Meist sind es ja die kleinen die mehr bewegen können als die hineingeborenen Großen dieser Welt.

Wir sind zu stolz und denken die Aussage die wir getroffen hatten, trifft schon den Kern der Dinge. Aber das es dazu gegenteilige Meinungen geben kann, das mag an der Übersetzung des Plattdütsch ins Rheinländische liegen.

Am Ende seiner Ausführungen sah er nacheinander einigen Herren in die Augen und sprach zu ihnen:

Meine Herren, es freut uns , daß ihr beschwichtigend meinen Vorschlag als den erkennt was er war und versucht nicht einen weiteren Keil in die Verhandlungen zu treiben.

Wir ziehen den Antrag zurück und werden nun uns in die letzte hintere Bank verdrücken und der Dinge die da kommen mögen harren.

Aber wir haben euch gewarnt. Schließlich sind zwei Monate inzwischen vergangen und nichts hat sich getan, im Gegenteil die LAge verschärft sich weiter. Aber gut, so bekommt eben jeder das was er verdient.

An alle gerichtet raffte sich der Meckelnburger ein letztes Mal auf:


Wenn man mich beschuldigt, ich würde den Franzosen unterstützen, dann ist dies eine Unterstellung ja sogar eine Beleidigung die an unsere Person gerichtet ist. Wir verlangen daher die Wiederherstellung unserer Ehre, sonst werfen wir den entsprechenden Herren, den Duell-Handschuh ins Gesicht!
Bringen sie doch die Beweise für diese angeblichen Machenschaften.
Es ist nun mal üblich, das bei verschiedenen Staaten auch mal zwei Meinungen sich ähneln können. Dies bedeutet aber keineswegs eine tiefere Zusammenarbeit. Soll der Wiener Erzherzog doch einmal schauen, welche kleindeutschen Staaten in Frankreich, Spanien und im Osmanischen Reich einen diplomatischen Status haben? Wer ist denn hier franzosenfreundlich??
Ist der nunmehr teilweise erfolgte überstürzte Abzug vielleicht nur vorgesehen um dem Volk Sand in die Augen zu streuen? Oder ist er ehrlich?

Adolf Friedrich begann im Kopf seine Gedanken zu ordnen und hatte nun passendere Antworten auf der Zunge, er wollte sich aber nicht wiederholen und die Anwesenden ermüden und so setzte er sich auf eine abseits stehende Bank zu den Protokollanten. Man sah es ihm an, das er sich in dieser Gruppe wohler fühlte als noch am Verhandlungstisch der Fürsten.

Hesse
07.07.06, 18:04
Heinrich von Haun tupfte sich mit einem Taschentuch die Stirn. Langsam wurde es in dem Saal heiß. Die gefühlte Temperatur wurde durch die ständigen Tiraden der einzelnen Gesandten nicht weniger, sondern ständig steigend. Wenn es eine Hölle für Gesandte gab, dann war es wohl der Reichstag, dachte er sich in diesem Augenblick. Mühevoll schlürfte er den letzten Rest des heimischen Ebblwoi, den er mit Wasser bereits zum "Sauergespritzten" gestreckt hatte. Nun war ihm auch noch sein Lieblingsgetränk ausgegangen. Genervt hob er die Stimme:

"Meine Herren! Wir sollten doch zunächst Ruhe bewahren. Es ist wirklich nicht gerade förderlich für unseren Reichstag, wenn Hasstriaden in alle Richtungen versprüht werden."

Er wandte sich zum Kölner Gesandten:

"Wir sollten doch nun einen Konsens haben, Euren Antrag später zu diskutieren. Einen Aufruf zum Kampf gegen Frankreich erscheint mir an dieser Stelle unpassend. Der Kaiser wird, wie wir schon ausführten, sicherlich um Hilfe schicken, wenn er diese benötigt. Eine Beurteilung der Kriegsgründe sollten wir uns an dieser Stelle nicht zugestehen. Besonders befremdlich ist es für uns, wenn aus dem katholischen Köln, wo selbst nicht gerade eine Geschichte der Protestantenfreundlichkeit herrscht, nun eine Befreiungsaufruf über Protestanten genannt wird. So etwas ist wenig glaubhaft und kann schnell einen gefährlichen Brand entfachen. Besonders wir in Hessen wissen um das Schicksal der Hugenotten und unser Landgraf hat bereits vor einigen Monaten ein entsprechenden Edikt erlassen, der Glaubenflüchtlingen weiterhin in Hessen Asyl gewährt."

Dann wandte er sich an den mecklenburgischen Gesandten:

"Der Zeitpunkt an der Intgerität des Kaiser zu zweifeln ist wirklich nicht recht gewählt, besonders da neben der Reichsverfassung gerade der erste Versuch gemacht wird, die Sache um Anhalt friedlich zu lösen.
Aber vielleicht sollte der kaiserliche Gesandte zu Euren Argumenten Stellung nehmen. Doch bevor Ihr Eure Ehre in einem Duell verteidigen wollt, bedenkt eben auch, daß Eure Äußerungen ebenso als eine Ehrverletzung aufgefaßt werden. Auch hat ja der brandenburgisch-preußische Gesandte eindeutig festgestellt, daß sein Herr keinerlei Interesse an einer solchen Kandidatur habe. Somit solltet Ihr zunächst Eure Vorraussetzungen prüfen."

Schließlich wandte er sich an den Gesandten aus Preussen:

"Wir begrüßen, daß Ihr unseren Vorschlag einer neutralen Verwaltung von Anhalt zustimmt."

General Wallenstein
07.07.06, 23:40
Der Prinzipalkommissar fragt sich allmählich inwiewiet Ihre Majestät einem niederen mecklenburgischen Gesandten denn Rechenschaft schuldig wäre, wie dies der Gesandte aus dem Hohen Norden vehement einforderte.

Ein verständnisvolles Kopfschütteln folgte.

"Da der Mecklenburger Fürst, oder besser dessen Gesandter Ihre Majestät ja kein Vertrauen entgegenbringt, wird Ihre Majestät im Umkehrschluss ebenso verfahren. Solange das übrige Reich dem Kaiser und der Kaiser dem übrigen Reiche das Vertrauen entgegenbringt dem es bedarf um Frieden zu schaffen, kann Ihre Majestät mit diesem Zustand durchaus leben."

Es folgt eine abwinkende Geste in Richtung des streitsüchtigen Mecklenburgers welcher scheinbar nicht zwischen Aussagen diverser Gesandter und jenen des Herzogs von Wallenstein zu unterscheiden weiß, oder wohl eher unterscheiden möchte.

Als nächstes wendet er sich dem Kölner Gesandten zu.

"Werter Herr,

Euer Vorschlag ist vernommen, doch schieben Wir diesen nach hinten bis die dringlicheren und zuvor eingebrachten Punkte erörtert wurden. Seid jedoch frei Euren Einwurf bei Gegebenheit neuerlich vorzutragen."

Nun wendet sich der Herzog abschließend an die Gesandten aus Hannover und Sachsen.

"Werte Herren

Wir haben nun Eure Standpunkte vernommen und so manche Aussage findet Unsere vollste Übereinstimmung. Wir werden Uns nun mit Unseren Beisitzern beraten und dann alsbald die Entscheidung diesbezüglich verlautbaren."

von Holstein
08.07.06, 16:02
An Heinrich von Haun gewandte sprach der holsteinische Gesandte Stevert Ratlow zu Lensan:

"Bedenkt in Euren Entscheidungen bitte auch, daß Sachsen sich im Krieg gegen ein Mitglied des Reiches befindet, nämlich Holstein ! Es sollte von Sachsen auf jeden Fall verlangt werden einen Frieden sowie eine Souveränitätserklärung gegenüber allen Staaten des Reiches einzugehen.
Solange der Sachse dazu nicht bereit ist darf er Anhalt nicht zurückerhalten !"

Bismarck
09.07.06, 13:19
Der brandenburgische Gesandte nickte zustimmend dem holsteinischen zu.

General Wallenstein
09.07.06, 20:50
Der Herzog von Wallenstein, Prinzipalkommissar am Reichstage durch des Kaiser Leopold I. von Österreich Gnaden, erhebt sich und ruft durch mehrfaches Pochen auf den eichenen Tisch zur Ruhe. Als diese augenblicklich eintritt, blickt er ernst in die wartenden Mienen der anwesenden Gesandten.

"Werte Herren

Das Hohe Reichsgericht unter Unserem Vorsitz, ergänzt durch die Beisitzerschaft der Gesandten aus Hessen und der Kurpfalz, ist nach intensiven Verhandlungen und trotz großer Differenzen zu einer Entscheidung bezüglich der Provinz Anhalt gelangt.

Diese Entscheidungsfindung erfolgte mit einem Abstimmungsergebnis von 2:1, wurde somit durch einfache Mehrheit angenommen und im Folgenden unwiderruflich und bindend verkündet:

´Das Hohe Reichsgericht erachtet den augenblicklichen Zustand der Provinz von Anhalt als unhalbar an, kann jedoch gleichsam die Argumentation beider Streitparteien nachvollziehen und diese als rechtens erachten. Da weder dem Kurfürstentum Sachsen eine weitere Besatzung Anhalts durch das Kurfürstentum Hannover zuzumuten ist, noch dem Kurfürstentum Hannover eine Schwächung seiner Verteidigungslinie aufgezwungen werden soll, erfolgt folgender Kompromis.

Das Kurfürstentum Hannover hat sämtliche Besatzungstruppen unverzüglich im Verlauf dieses Monats (Runde 4) ohne jedwede Bedingungen abzuziehen und die Provinz von Anhalt somit zu räumen. Bis zum endgültigen Friedensschluss zwischen den Kurfürstentümern von Hannover und Sachsen wird die Provinz Anhalt jedoch nicht zurück an Sachsen geschlagen, sondern unter die neutrale Verwaltung des Landgrafen von Hessen gestellt.

Besagter Landgraf von Hessen wird gemäß dieser Verlautbarung gleichsam mit dem Abzug der hannoveranischen Truppen in Anhalt einrücken und die Provinz verwalten.

Alsbald ein dauerhafter Friedensschluss zwischen den Streitparteien erfolgt ist, wird die Provinz Anhalt unverzüglich an das Kurfürstentum Sachsen zurückgegeben.´

Eine Zuwiderhandlung oder sonstige Auflehnung gegen diesen Beschluss des Hohen Reichsgerichts wird entsprechend verurteilt und mit voller Härte der Reichsverfassung geahndet werden.

Im Namen Ihrer Majestät, Kaiser Leopold I. von Österreich und zum Wohle des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation."

Trajan
09.07.06, 21:20
Von Echter fragte sich wie das denn nun mit den Einnahmen des Landes gehandhabt werden solle. Bekommen diese nun Hessen oder Sachsen oder gar Beide zu fifti fifti? Er konnte sich nicht vorstellen das Sachsen damit einverstanden sein wird...

Heinrich Heine
09.07.06, 22:58
"Köstlich, einfach köstlich" erwiderte der Mecklenburger und versuchte seine Regung hinter einem Seidentaschentuch zu verbergen.

" Da wird in Regensburg geschmiert und geschachert und keiner der ach so treuen Seelen erkennt diese Tragikomödie.Da wird der Kritiker des Kaisers schnell gewonnen für die eigenen Interessen. Seit längerem hat der blinde Hesse sich schon zum engsten Vertrauten und Freund des Kaisers erhoben.
Postengeschiebe und Gebietswechsel auf Kosten der kleinen Länder...."

Eine Pause, die sich Adolf Friedrich gönnt um die Reaktionen zu beobachten, dann spricht er weiter:

"... da wird dem Hessen ein Posten als Reichsrichter zugeschanzt mit der Macht, die dem Kaiser recht nahe kommt. Aber wer nun glaubte das wäre das einzige Geschenk an den früheren Widersacher, der irrt. Denn nun bekommt Hessen auch noch die Provinz Anhalt als Protektorat. Wohlgemerkt, zur vorläufigen Besetzung, nur verstehen wir nicht ganz, warum ausgerechnet ein unmittelbarer Nachbar eingesetzt werden muß. Hätte man nicht die Kurpfalz einsetzen sollen? Ich finde es bleibt ein bitterer Beigeschmack zurück, aber jeder bekommt was er verdient.
Interessant ist auch die Stimmenverteilung für diesen Beschluß: in geheimer Wahl 2 zu 1.
Zwei gute Freunde mischen hinter und vor den Kulissen das Heilige Römische Reich deutscher Nation mächtig auf. "

Er bricht erst in Gekicher aus, was immer mehr zu einem donnernden Lachen und Prusten heranwächst.

"Einfach impertinent diese Führung, aber ...." Leise vor sich hinmurmelnd um stetig lauter zu werden wird Adolf Friedrich nun sogar philosophisch

"Ich würde lieber meine besten Freunde als meinen ärgsten Feind verlieren. Um Freunde zu haben, wißt ihr..."- er richtet sich mehr an die Protokollanten, spricht aber laut genug- "... muß man nur gutmütig sein; aber wenn ein Mann keinen einzigen Feind mehr hat, muß er etwas wirklich Bösartiges an sich haben."

Marc Aurel
09.07.06, 23:19
Der Cöllner blickt zu von Echter hinüber:
"Wäre es nicht das für beide Seiten das gerechteste, wenn die Steuereinnahmen in der Stadtkasse angesammelt werden und erst dann zurückgegeben werden, wenn der Frieden und damit der neue Besitzer Anhalts bestimmt ist?"

Trajan
09.07.06, 23:34
Der Cöllner blickt zu von Echter hinüber:
"Wäre es nicht das für beide Seiten das gerechteste, wenn die Steuereinnahmen in der Stadtkasse angesammelt werden und erst dann zurückgegeben werden, wenn der Frieden und damit der neue Besitzer Anhalts bestimmt ist?"

Man konnte fast glauben der Cöllner konnte meine Gedanken lesen... ;)

Dies wäre wohl nur gerecht und keine der Parteien wäre bevor- oder benachteiligt. Wobei man sagen muß das Sachsen eh schon im Nachteil ist wenn man es genau nimmt. Von Echter nickte dem Cöllner zu.

Hesse
09.07.06, 23:50
Heinrich von Haun erhob das Wort:

"Zunächst bedanken wir uns beim Kaiser und dem Reichgericht für das ausgesprochene Vertrauen.

Der Landgraf von Hessen wird Anhalt mit aller gebürenden Respekt und Fürsorge verwalten. Anhalt wird unter hessischer Verwaltung Friede und Ruhe erfahren und auch der dadurch entstandene Puffer zwischen Sachsen und Hannover wird für den Reichsfrieden förderlich sein."

Zu dem Gesandten aus Köln sagte er in ruhigem Ton:

"Zunächst einmal wird durch diese neutrale Verwaltung keinerlei Taler mehr für weitere Kriegshandlungen gegen den Reichsfrieden ausgegeben, daß sollte uns doch alle freuen.

Dann wird der Landgraf sicherlich die Einnahmen der Provinz dazu verwenden, um die Verwaltung, den Schutz und das Wohl der Bevölkerung gewährleisten. Wir Ihr sicherlich wißt, erfordert die Verwaltung einer solchen Provinz auch enorme Kosten. Sicherlich kann man sich später bei der Rückgabe an welchen Sieger auch immer darüber unterhalten, daß man die Überschüsse aus der Provinz zurückzahlt. Wir wollen uns ja nicht bereichern."

An den Gesandten aus Mecklenburg richtete er mit erzürnter Stimme:

"Wir bitten doch um etwas Zurückhaltung! Nicht das Ihr bereits gegen sämtliche Reichsfürsten mit giftigen und teilweise ehrlosen Behauptungen um Euch werft, nun erdreistet Ihr Euch auch noch Euren Verbündeten und ein Mitglied der Deutschen Union diverser Intrigen und Verschwörungen vorzuwerfen! Leider müssen wir die vorangeganen Urteile von diversen Gesandten dieses Reichstages nun teilen, die Euren Geisteszustand bemängelt haben.

Wir haben keinerlei Postengeschiebe oder Gebietswechsel verabredet! Sind wir nicht seit den ersten Stunden als Kritiker hier am Reichstag aufgetreten? Haben wir nicht die Reichsverfassung gebührend kritisiert, bis entsprechende Änderungen vorgenommen wurden, daß sie für alle Teile des Reiches annehmbar sind? Haben wir nicht mit allen Mitteln versucht, zum Wohle aller Deutschen einen friedlichen und ordentlichen Ablauf dieses Reichstages zu veranstalten? Ist es wirklich verwerflich, wenn man Brücken baut, statt Gräben zu ziehen? Wenn der Kaiser so handelt, wie es einem Kaiser gebührt, ist es nicht zum Wohle des gesamten Reiches? Sind nicht gerade Eure offenen Forderungen eines Gegenkaisers, der überhaupt nichts von Euren utopischen Plänen weiß, reine Intrigen, Geschachere und Postenvergabe?

Wirklich, Ihr solltet Euch schämen! Wir sind uns sicher, daß Euer Landesherr Euch ziemlich bald von dem Reichstage entfernen wird, bevor Ihr noch mehr Leid und Scham über Euer Land bringt. Ihr seid kein Gesandter von Mecklenburg, Ihr seid eine Heimsuchung!"

General Wallenstein
10.07.06, 00:01
Herzog von Wallenstein ist über die fadenscheinigen Äußerungen des Mecklenburger Gesandten nicht sonderlich verwundert, spiegeln diese doch nur die paranoide Seele des Fürsten von Mecklenburg wieder.

"Werte Herren

Zum Einen fordern Wir den Gesandten aus Mecklenburg zum Ersten und Letzte Male dazu auf, seine perfiden Anschuldigungen zu unterlassen. Sollte er diese wirren Theorien beweisen können, so möge er dies tun und den Reichstage darüber entscheiden lassen. Solllte er dies jedoch nicht können, was in Anbetracht seiner Wahnvorstellungen wohl der Fall sein dürfte, erwarten Wir eine Entschuldigung gegenüber den geschmähten Reichsfürsten und Ihrer Majestät dem Kaiser.

Zum Anderen war besagte Gegenstimme bei dieser Entscheidung die Unsrige."

Marc Aurel
10.07.06, 00:12
Auf die Worte des Meckelnburgers schon garnicht mehr achtend meint der Cöllner beschwichtigend:
"Es wird wohl das beste sein, wenn wir die Unterschriften der erzürnten Reichstagsmitglieder sammeln und diese dann freundlich den Grafen von Mecklenburg vorlegen, auf das dieser so weise sei diesen scheinbar schizophrenen Gesandten aus den Reichstag zu entfernen und ihn nach Hause zu lassen. Schließlich kann er nichts dafür, dass er geistig verwirrt ist."

preusse
10.07.06, 00:12
Fassungslos und mit großem Bestürzen wurde das Schiedsurteil in der hannoveranischen Fraktion aufgenommen.
Dennoch erbat sich Freiherr v.Stade das Sprachrecht und ging kopfschüttelnd zum Pult.

"Werte Herren, das wir und allen voran Kurfürst Georg I. von Hannover dieses Urteil nur schwer verstehen, werden sie sicherlich nachvollziehen!
Nur schwer wird man uns verständlich machen können, daß ein hessischer Landgraf welcher mit den Würzburgern, das bekanntlicher Maßen mit Hannover im Krieg liegt, verbündet ist und die Eroberung Hannovers vorgesehen hatte als neutral in dieser Sache zu betrachten ist.

Warum wurde die kommissarische Verwaltung Anhalts nicht an das in diesen Konflikt weniger involvierte Baden oder gar Mecklemburg übertragen? Diese Fürsten wären der Voraussetzung der Neutralität wohl am besten geeignet!

Aber die Antwort hat ihnen der ehrenwerte Herr Adolf Friedrich aus Mecklemburg schon genannt.
Der Kaiser hat, wie von uns vorher laut befürchtet, die übermächtige Instanz seiner Gerichtsbarkeit genutzt, um den besten Vorteil für sich herauszuholen. Das war in diesem Fall das Verstummen der Kritik des Landgrafen aus Hessen am Kaiser.

Hannovers Söhne und Männer haben diesen Klüngel zwischen Kassel und Wien mit ihrem Blut bezahlt. Mit ihrem Blut für die Verteidigung Holsteins vor der 'Heiligen Allianz'!

Meine Herren auch wenn es Kurfürst Georg I. schwer fällt, soweit kann ich ihnen das versichern, wird mein Herr das Urteil akzeptieren und Anhalt nächsten Monat an Hessen übergeben!"
Mit diesen Worten verließ Freiherr von Stade den Saal und Regensburg, um die Nachricht persönlich Kurfürst Georg I. zu überbringen.

Marc Aurel
10.07.06, 00:24
Verwundert spricht der Cöllner in netten Ton zum Freiherr von Stade:
" Hatte der Prinzipalkommisar nicht eben beteuert, dass die Gegenstimme bei dieser Entscheidung díe seinige war?
Das was Ihr da erzählt ergibt doch gar keinen Sinn,
denkt darüber nach was ich sage"

General Wallenstein
10.07.06, 00:26
Der Herzog von Wallenstein reagiert erst gar nicht auf die Aussagen des Hannoveraners, wusste er doch nur zu gut wie falsch dieser damit lag.

Die Mecklenburger Paranoia war scheinbar ansteckend.

Wäre es nach dem Kaiser gegangen, befände sich Anhalt alsbald wieder in den Händen seines rechtmäßigen Besitzers.

preusse
10.07.06, 00:46
Da der Freiherr schon längst in einer Kutsche gen Hannover saß blieben die Sätze des Kölners unbeantwortet.

Jedoch kam ein eher niederrangiges Mitglied der kurfürstlich-hannoveranischen Fraktion an den Kölner herangetreten und sprach leise, so daß nur dieser die Worte verstehen konnte:

"Edler Kölner Abgeordneter, glaubt ihr wirklich dieses Urteil wurde ohne Klüngel und Machtgeschachere gefällt?!
Mein Herr ihr seid doch ein geachteter Politiker und Kenner des Reiches und solltet wissen, daß die Kurpfalz ein durch und durch treuer Diener des Kaisers ist. Kurfürst Johann Wilhelm macht alles und was der Kaiser sagt und erst recht spricht er ihm in der Gerichtsbarkeit nach.

Es ging einzig allein um die Anbindung und Ruhigstellung Hessens. Der Landgraf hat schon lange ein Problem nur ein Landgraf zu sein...und nun werden seine teuren, protzigen Bauvorhaben und Zukunftspläne mit den Steuern aus Anhalt bezahlt. Das war die nun festere Anbindung Hessens an Österreich dem Landgraf allemal wert.

Bitte seid also nicht so naiv, mein Herr, und denkt das der 2 zu 1 Stimmausgang völlig ungebunden und frei von statten ging. Dieses Ergebnis soll den restlichen dt. Fürsten nur vortäuschen das eigentlich unabhängig und dem gesamten Rech zum Vorteil gestritten und gerichtet wurde! Dem aber nicht so ist!"

Damit verabschiedete sich der unbekannte Hannoveraner und verließ schnell den Saal!

Hesse
10.07.06, 00:49
Heinrich von Haun seufzte und führte dann ruhig aus:

"Werte Reichsfürsten,

wir möchten Euch sagen, daß unserer Vertrag mit Würzburg defensiv ausgerichtet ist und mit diesem Konflikt nichts zu tun hat. Wir haben auch mit Sachsen einen ähnlichen Vertrag, ebenso etwa mit dem Verbündeten Hannovers, nämlich Brandenburg-Preussen, einen Nichtangriffspakt. Sicherlich würde unser Landgraf auch mit dem Kurfürsten von Hannover einen seperaten Vertrag abschliessen, wenn von Hannover entsprechender Wille gezeigt wird. Dazu besteht doch das diplomatische Korps der Reichsfürsten. Aber das ist eine andere Sache.In der Affäre um Anhalt sind wir neutral, da wir mit keiner der beteiligten Parteien im Kriegszustand sind.

Ein Grund für die Verwaltung Anhalts durch Hessen ist beispielsweise rein praktischer Natur. Hessen braucht keinerlei Durchmarschgenehmigungen oder Versorgungskonvois durch fremde Länder, da man die hessischen Truppen, die in Anhalt für Frieden und Sicherheit sorgen werden, direkt aus Hessen versorgen kann. Dies wäre ein Problem für Baden, die Kurpfalz oder andere Reichsfürsten.

Hinzu kommt das mit dieser Entscheidung genau den Beteurungen und Argumenten Hannovers Rechnung getragen werden. Hat der Gesandte aus Hannover nicht selbst hier vor dem Reichstag vorgetragen, daß Hannover nicht an einer dauerhaften Besetzung Anhalts interessiert ist, sondern nur die protestantische Bevölkerung vom katholischen Kurfürsten aus Sachsen befreien möchte? Nun, durch die hessische Verwaltung wird die protestantische Bevölkerung, wie auch alle anderen Glaubensrichtungen, dank des bereits im Dezember 1700 ergangenen Edikts über Kriegsflüchtlinge (http://www.si-games.com/forum/showpost.php?p=285274&postcount=28), Sicherheit und Frieden gewährt. Somit dürften gerade Hannovers Interessen Beachtung gefunden haben. Das auch keine Gewinne aus dieser Provinz an Eure Feinde fließen dürfte wohl dem strategischen Vorteil und auch dem Opfer der Soldaten Hannovers Rechnung tragen. Wobei wir an dieser Stelle die Umstände des Einmarsches von Hannover, die Umstände des Eingreifen von Würzburgs nicht bewerten wollen.

Das man etwa dem Gesandten aus Mecklenburg in dieser Sache nicht vertrauen kann, hat er durch seine geistlose Selbstdarstellung leider bestens begründet. Auch hat der Kaiser gegen diesen Beschluß gestimmt, womit an dieser Stelle sicherlich keine Paktiererei zwischen Kaiser und Landgrafen vorgeworfen werden kann. Unser Landgraf ist mit seinem Titel uns seinem Machtbereich durchaus zufrieden, was man von den Inentionen diverser kriegerischer Reichsfürsten nicht behaupten kann.

Wir hoffen Euch nun deutlich gemacht zu haben, daß es nicht in unserem Interesse liegt, irgendwelche Gebiete anzueignen, sondern lediglich für das Wohl aller Deutschen zu sorgen."

Heinrich Heine
10.07.06, 15:25
Adolf Friedrich platzte nun endgültig der Kragen, Wild fuchtelnd mit seinem Kunstschwert und mit Zornesröte im Gesicht sprang er auf:

Har, ich bin der Anschuldigungen satt, und so lass ich euch allein hier sitzen, damit ihr Ringelpietz mit dem Kaiser und seinem Narr spielen könnt.

Somit habt ihr das Problem "Mecklenburg und deren Gesandten" endlich zur Zufriedenheit gelöst. Was wird die Zukunft schon dem Reich bringen? Gebt eure Antwort und stellt fest, ob ihr in der Geschichte es zu etwas gebracht habt und euch allein egen alle ein Denkmal setzt oder ob ihr "mit den Wölfen heult.

Beim Verlassen des Saales stolpert der Gesandte beinahe über das herausgestreckte Bein eines Adligen unbekannter Herkunft. Jedoch konnte er das Gleichgewicht gerade noch halten.

Kurze Zeit später sieht man die Gesandtschaft Regensburg verlassen.
Die beiden Kutschen fuhren jedoch nicht lange gemeinsam - eine nahm ihren Weg Richtung Norden, dort wo vermutlich Schwerin liegt, die andere führ Richtung Österreich. In welcher jedoch der Vertriebene Adolf Friedrich saß, daß konnte keiner mehr nachvollziehen.

Enkidu
11.07.06, 13:16
An eben jenem Tage, an welchem der österreichische Gesandte Regensburg verlässt erscheint eine weitere Kutsche in Regensburg.

Nach Zierde und Bauart scheint sie aus Italien zu stammen, auch der Kutscher wirkt ob seiner Kleidung und Art Italienisch.

Ein schweigsamer blasser junger Mann entsteigt der Kutsche und betritt den Reichstag.
So er gefragt wird, wer er denn sei wird er ausweichend antworten und einfach sagen er käme direkt aus Rom.
In welchem Auftrage er sich aber in Regensburg befindet wird am heutigen Tage niemand von ihm erfahren.

Der Kutscher vielleicht ist da gesprächiger.

Imperativ
11.07.06, 17:35
Graf Heinrich von Groeben verfolgte die Narreteien des Mecklenburger Gesandten ebenso aufmerksam, wie die Wendungen in so manchen Beziehungen sein Interesse erweckten. Sorgsam hatte der Herzog Eberhard Ludwig ihn zu diesem Treffen entsandt, wusste er doch nur zu gut um die träge und verschlossene Art des Grafen Heinrich.

Deshalb hatte sich dieser bislang auch aus den Zwistigkeiten und Sticheleien der übrigen Gesandten heraus gehalten.

Schließlich war er, im Gegensatz zu den übrigen Gesandten wie es ihm erschien vor Ort, um den Belangen seines Herren zu nützen und nicht um diese zu untergraben.

General Wallenstein
12.07.06, 18:31
Der Herzog von Wallenstein musterte den Neuankömmling fragend.

"Werter Herr..." Sofort schnellten alle Blicke gen des Unbekannten.

"Er möge Uns doch kund tun wer Er ist und was Ihn hier nach Regensburg geführt hat."

Neoderich
12.07.06, 19:13
Der Gesandte aus der Kurpfalz blickte wie der Rest des Saales wartend auf den seltsam gewandten Mann, welcher scheinbar nicht allzu oft in die Sonne ging.

Hesse
12.07.06, 19:26
Heinrich von Haun blickte ebenfalls gebannt auf die seltsame Gestalt. Er betrachtete dessen Kleidung, die zweifellos der italienischen Mode entsprach und brummte:

"Ist er etwa ein italienischer Spion? Er solle sich erklären, für wessen Reichsfürsten er an diesen Hof gesandt wurde, ansonsten haben Gauner, Spione und anderes zwielichtiges Pack kein Zutritt zum Reichstag! Sage er uns, wie er an den Wachen vorbeigekommen ist. Hier scheint es ja zuzugehen wie in einem Taubenschlag!"

Er wandte sich an den Prinzipalkomissiar und flüsterte ihm zu:

"Ihr solltet die Wache rufen und diese seltsame Figur abführen lassen! Unter der Folter wird er schon Auskunft über sein Begehr geben!"

Enkidu
12.07.06, 19:35
Man mag dem jungen Mann ansehen, dass die allgemeine, ihm zugedachte Aufmerksamkeit ihn für einen Moment unangenehm berührt, dann aber scheint er sich einen Ruck zu geben und verbeugt sich auf italienische galante Weise mit einem fast süffisanten Lächeln.

"Verzeiht meine Unhöflichkeit edle und tapfere Fürsten des heiligen römischen Reiches.
Mein bescheidener Name lautet Conte Francesco di Ferrara, ich komme im Auftrag des Herzogs von Modena und Reggio Rinaldo d'Este, welcher aufgrund einiger unglücklicher Umstände ausserhalb des seinem Hause seit den Tagen des Kaisers Friedrich III. zustehenden Herzogtums zu weilen gezwungen ist.

Er schickt mich um die edlen und weisen Fürsten des Reiches um Rat und Hilfe in dieser schwierigen Lage zu bitten."

Erneut verneigt sich der Italiener tief um dann den Blick durch die Runde schweifen zu lassen, den einen oder anderen Reichsfürsten bzw. deren Vertreter etwas länger anschauen (wie jenen Savoyens oder den aus dem Hause Habsburg).

Canaris
12.07.06, 20:23
Der Gesandte Savoyens ließ dem kaiserlichen Gesandten den Vortritt, aber auch er will einen "Rat" geben...

Imperativ
13.07.06, 11:34
´Als hätte das Reich nicht schon genügend Probleme mit sich selbst, als sich nun auch noch um die Belange exilanter italienischer Fürsten zu kümmern´, denk Graf Heinrich von Groeben bei sich.

General Wallenstein
13.07.06, 17:25
Der Prinzipalkommissar blickt in die Runde, scheinbar möchte er zu den neuesten Wendungen gerne die Meinungen der anwesenden Gesandten vernehmen.

Insbesondere der Gesandte aus Savoyen scheint sich diesbezüglich schon einer Meinung sicher.

Canaris
13.07.06, 17:49
Der Savoyer vernahm die auffordernden Blicke des Österreichers und erhob sich.

"Mein Rat an Euch ist so kurz wie einfach. Es wird kein militärisches Geheimnis sein, wenn ich verrate, dass Savoyen bereits wegen der ungeheuerlichen Okkupation Modenas in den Krieg gegen Spanien eingetreten ist. Wenn Königliche Hoheit einfach nur noch die wenigen Tage abwarten, bis das savoyische Heer in Eurer Hauptstadt einmarschiert, wird er dort mit klingendem Spiel empfangen und unter dem Schutz der päpstlichen und savoyischen Soldaten wieder als völlig souveräner Herrscher den Thron Modenas besteigen."

Hesse
13.07.06, 18:00
Heinrich von Haun erhob nun das Wort:

"Aber meine Herren! Die Sache um Modena hat doch nichts hier auf dem Reichstag verloren. Hier sollten doch relevante Dinge des Reiches besprochen werden mit und über die Reichsfürsten.
Diese italienischen Kleinkriege tun hier nichts zur Sache. Möge der Italiener gerne in Wien oder Turin vorstellig werden und dort bei den Kriegsparteien gegen Spanien sein Anliegen vortragen. Aber was haben wir anderen mit Modena zu tun?"

Neoderich
13.07.06, 20:16
Der Gesandte aus der Kurpfalz nickte bei den Worten des Hessen nur leicht.

Enkidu
13.07.06, 20:52
Der Italiener schaut die Anwesenden lächelnd an und scheint ob der Einwände nicht sonderlich berührt.

Vielmehr tritt er an den Gesandten Savoyens heran und erwidert mit Unschuldsmiene:

"Uns ist schon zu Ohren gekommen, dass Savoyen sich im Krieg mit Spanien befindet und wir sind eher gewillt die Sache friedlich zu regeln ohne Gefahr zu laufen, dass wegen Machthändel fremder Staaten unser schönes Herzogtum verwüstet wird.
Und somit bin ich befugt euch dies von unserer Hoheit Herzog Rinaldo zu überreichen."

Er zieht ein kunstvoll gesiegeltes Pergament hervor und reicht es dem Savoyer mit vielsagendem Lächeln.

So der Savoyer das Pergament entrollt wird er folgendes lesen zu können:





^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

http://www.sro.at/bildupload/images/este3.jpg



Wir, Rinaldo von Modena und Reggio, Herzog von Gottes Gnaden geben folgendes Kund:

Wir stellen fest, dass die Besetzung unseres Herzogtums entgegen allen Rechts erfolgte und die Behauptung sie gelte unserem Schutze entgegen unserem Wunsche und dem Wunsche unseres Volkes geschah.

Wir erkennen des weiteren an, dass sich ausländische Kräfte dem Agressor entgegen stellen um uns zu unserem uns zustehenden Recht zu verhelfen.

Wir verlangern des weiteren, dass jegliche Truppe, welche die Grenzen zu unserem Herzogtum überschreitet sich den Weisungen unserer Beamten und Militärischen Führer zu beugen hat, ausgenommen sind hierbei lediglich die Truppen unseres heiligen Vaters.

Wir dulden nicht und werden niemals dulden, das unser Volk unter fremdes Joch gerät, gleich welcher Art.

Nach der Evakuierung unserer Ländereien von spanischen Truppen werden allein und ausschliesslich die Truppen des Papstes oder die von uns neu ausgehobenen Truppen in Modena und Reggio verbleiben.
Es steht den intervenierenden Truppen frei unsere Grenzen zu schützen, nicht aber sind sie länger als einen Monat auf modenischen Boden erwünscht.

Intervenierende Truppen werden natürlich von uns verköstigt werden, wir haben hierzu Sammlungen veranlasst.

Die Hilfe, die uns in diesen schweren Stunde von fremder Seite zukommen wird, werden wir nicht vergessen und unsere Dankbarkeit sei einem jeden gewiss, welcher uns unterstützt.

Herzog Rinaldo von Modena und Reggio
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Der junge Italiener weist darauf hin, dass Abschriften dieser Proklamation an sämtliche Höfe gesendet wurden, an welche es modenische Gesandte gibt.

General Wallenstein
16.07.06, 10:52
Der Prinzipalkommissar erhebt sich und wendet sich an den Gesandten aus Modena, aber auch an die Allgemeinheit.

"Werte Herren, geschätzter Conte Francesco di Ferrara

Wir verstehen Eure Position sehr wohl, hat doch auch das Reich unter den ständigen Übergriffen der Spanier und ihrer Laikaien, den Franzosen zu leiden, doch im Moment scheint Euer Wunsch nach einer friedlichen Lösung nicht möglich zu sein.

Sehr wohl vernahm man in Wien das Friedensangebot Spaniens, welches dieses an den Papst richtetet und trotz der schlechten Erfahrungen welche der Kaiser mit diesen ehrlosen Personen gemacht hatte, zeigte man sich um des Volkes von Modena Willen zu einem Frieden bereit.

Wie durch Spanien ersucht gewährte man eine gemeinsame Unabhängigkeitsgarantie für Modena, gemäß dem Abzug der Spanier und dem Schutze des Papstes. Doch Spanien hat bislang keinerlei Anstalten gemacht, dieses Versprechen auch einzulösen und sicherlich hat man in Madrid auch nicht die Absicht - ein Wortbruch mehr oder weniger, einerlei bei dieser Art von Regentschaften.

Man wird Euch im Laufe des Krieges so gut unterstützen wie es möglich sein mag."

preusse
16.07.06, 13:09
Inmitten der Diskussion um das Problem Modena betrat die Fraktion aus Hannover, voran der Freiherr v.Stade wieder den Sitzungssaal. Zurückgekehrt aus der Heimat verlangte man sofort das Sprachrecht.


"Verehrte Herren,

mit großer Freude kann ich ihnen mitteilen, daß die dt. Staaten Hannover und Sachsen ihre Feindseeligkeiten überwunden haben und es nun wieder Frieden herrscht.
Die Provinz Anhalt wird im nächsten Monat, nach Abzug der Truppen aus Hannover wieder unter sächsische Verwaltung gestellt.

Desweiteren möchte ich ihnen nocheinmal das große Bedauern Georg I. über diesen mißverstandenen Krieg kundtun."

v.Stade verließ den Pult und setzte sich sichtlich erleichtert auf seinen Platz.

General Wallenstein
16.07.06, 13:19
Der Prinzipalkommissar, Herzog von Wallenstein, erhebt sich wutentbrannt, als er die Worte des Gesandten aus Hannover vernimmt.

"Welch perveres Spiel treiben die Kurfürsten von Hannover und Sachsen mit dem Reichstage und dem Kaiser?!?!?!

Viele Male suchten wir hier auf dem Reichstage einen Frieden zwischen Hannover und Sachsen zu vermitteln, doch war keine Seite bereit aufeinander zuzugehen. Dann beschließt man aufgrund dieser verfahrenen Lage einen Kompromis zum Wohle des Reiches und plötzlich herrscht einträchtiger Frieden zwischen den noch eben verfeindeten Parteien?

Bei Gott, welch perfides Treiben geht hier vor?

Will man etwa den Reichstag, das Reich und den Kaiser ins Lächerliche ziehen durch diese Farce?

So nicht...

Nicht der Kurfürst von Hannover hat hier noch zu entscheiden was mit Anhalt geschieht und auch nicht der Kurfürst von Sachsen. Diese Option stand lange genug im Raume einer friedvollen Einigung, doch wurde dies stets ausgeschlagen.

Nun wurde per Reichsverfassung ein Kompromis beschlossen und an diesen haben sich alle Parteien nun auch zu halten, unabhängig von ihren merkwürdigen und unverständlichen Klüngeleien.

Der Kurfürst von Hannover zieht in diesen Tagen seine Truppen aus Anhalt ab und der Landgraf von Hessen rückt mit den seinigen zur Sicherung nach Anhalt ein. Alsbald Ihre Majestät dieser seltsamen Verbrüderung gewähr ist, werden die Lande dann an das Kurfürstentum Sachsen zurückgegeben.

Und bedenkt, wer gegen einen Beschluss des Reichsgerichts verstößt, wird alsgleich mit der Reichsacht belegt."

Der Kaiserliche Gesandte und Vorsitzende des Reichstages setzt sich wieder, immer noch empört über dieses absurde Schauspiel vorgespielter Feindseeligkeiten und einvernehmlicher Verbrüderungen.

preusse
16.07.06, 13:35
v.Stade war etwas verwirrt aufgrund der überlauten Worte des Prinzipalkommissars.
Dennoch erbat er sich das Sprachrecht und sagte mit ruhigen Worten:

"Edler Prinzipalkommissar,

wir verstehen eure Wut nicht. Das Kurfürstentum Hannover verstößt in keinster Weise gegen die Reichsverfassung mit seiner Gerichtsbarkeit! Meine Herren..."
v.Stade ließ das niedergeschriebene Urteil nochmal vorlesen:


Das Kurfürstentum Hannover hat sämtliche Besatzungstruppen unverzüglich im Verlauf dieses Monats (Runde 4) ohne jedwede Bedingungen abzuziehen und die Provinz von Anhalt somit zu räumen. Bis zum endgültigen Friedensschluss zwischen den Kurfürstentümern von Hannover und Sachsen wird die Provinz Anhalt jedoch nicht zurück an Sachsen geschlagen, sondern unter die neutrale Verwaltung des Landgrafen von Hessen gestellt.
EDIT: http://www.si-games.com/forum/showpost.php?p=293017&postcount=149]Das Urteil


"Nun der endgültige Friedensschluß ist geschehen!
Das dieser nicht früher zustande kam ist der verworrenen Situation zu verantworten. Daher wollen wir uns für die Weisheit des Kaisers und seiner Beisitzer bedanken, daß diese mit ihrem fairen Urteil den Frieden zwischen 2 dt.Fürsten und somit im Reiche wiederherstellten."

General Wallenstein
16.07.06, 13:40
"So ist es, die hessischen Truppen werden in Anhalt einrücken und es solange unter die neutrale Verwaltung des Landgrafen stellen, bis das Reichsgericht den endgültigen Frieden zwischen besagten Fürstentümern festgestellt hat.

Das merkwürdige, ja entgegen bisheriger Natur verlaufende Vorgehen erweist sich somit als wenig Vertrauenswürdig, daher wird Hessen wie angedacht den Frieden als neutrale Macht sichern.

Sollte sich dieser überraschend schnelle Friedensschluss tatsächlich als stabil erweisen, wird Anhalt an Sachsen zurückgegeben.

Hierüber gibt es keine weitere Diskussion..."

preusse
16.07.06, 14:00
"Hierüber gibt es keine weitere Diskussion?!!?"


v.Stade war sehr erstaunt über die Machtwillkür des Österreichers.

"Werter Herr, wenn der Prinzipalkommissar uns bitte den Absatz im Urteil zeigen möge in welchem steht, daß die kaiserliche Gerichtsbarkeit einen entgültigen Frieden festellen muß?!

Den gibt es nicht.

Daher wollen wir den Prinzipalkommissar nochmal auf die Verfassung aufmerksam machen:


Punkt 3 - Gerichtbarkeit

a) Wir bestimmen, dass Streitigkeiten zwischen freien Fürsten des Reiches die sich nicht selbst lösen lassen vor den König/Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation getragen werden

Nun wir als freie Fürsten haben unsere Streitigkeiten gelöst und das Reich und ihm voran der Kaiser sollten froh über diesen Frieden sein.

von Stade wandte sich nun vom Herzog v. Wallenstein ab, um an die anderen Mitglieder des Reichstages das Wort zu richten.

"Werte Herren uns soll es egal sein, ob Anhalt nun unter hessischer oder sächsischer Herrschaft fällt. Hannovers Truppen ziehen in jedem Falle ab.

Doch dieser Wutausbruch des kaiserlichen Abgesandten zeigt eines. Die Verfassung mit ihrer kaiserlichen Gerichtsbarkeit dient nicht dem Frieden im Reich sondern allein der Macht des Hauses Habsburg."

v.Stade erhob den Zeigefinger bei seinen letzten Worten.

Marc Aurel
16.07.06, 14:28
Der Cöllner erhebt sich nun in dem Versuche diesem Chaos hier einhalt zu gebieten.

"Sehr geehrter Prinzipialkommisar, sehr geehrter von Stade.

Das Reichsgericht hat beschlossen, dass Hessen die Verwaltung Anhalts übernimmt, bis ein Friedensschluss zwischen Hannover und Sachsen erfolgt ist.
Nun gibt es einen Friedensvertrag und der Kaiser weigert sich ihn anzuerkennen?
Eine solche Handlung zerbröckelt den Frieden im Reich äußerst!

Wir sollten also nun, den Friedensschluss der beiden Parteien anerkennen.
Wenn zwei Reichsfürsten einen Frieden schließen, kann der Kaiser, wenn er denn neutral ist, nicht dazwischen reden, dies ist allein Angelegenheit der Reichsfürsten.

Der Schiedsspruch des Reichsgerichtes wurde eingehalten, also hat der Frieden im Reiche Legalität."

General Wallenstein
16.07.06, 14:48
Der Prinzipalkommissar war wenig verwundert ob der Aussagen der Franzosennahen Fürsten, anders konnte man sich dieses Verhalten nicht erklären.

"In der Tat werden Konflikte welche sich nicht von den entsprechenden Fürsten lösen lassen, vor den Kaiser und somit das Reichsgericht getragen. Gemäß dieser Bestimmungen hat Ihre Majestät die Konfliktparteien dazu aufgefordert einen Frieden zu beschließen um einen solchen Schritt zu erübrigen. Allerdings konnten sich besagte Fürsten in keinster Weise einigen und wurde daraufhin das Reichsgericht einberufen, dessen Urteilsbefindung gemäß der Reichsverfassung Folge zu leisten ist.

In dieser Funktion bestimmt somit auch das Reichsgericht wann ein Sachverhalt Bestand hat und nicht eine der involvierten Konfliktparteien, denn nur so ist eine objektive Neutralität gewährt.

Und gerade hierbei fällt es durchaus schwer zu glauben, dass noch eben zutiefst verfeindete Parteien auf einmal einvernehmlich einen Frieden beschließen, dies noch ohne jedwede offiziellen Verhandlungen und in einer verschworenen Art und Weise. Das Reichsgericht dient dazu den Frieden im Reiche zu erhalten und dies wird es auch tun, auch wenn dies den Plänen diverser Fürsten zuwider geht. Denn nicht der Vorteil des Kurfürsten von Hannover oder des Kurfürsten von Sachsen steht hier zur Debatte, sondern der gewährte Frieden im Reiche.

Es kann und wird nicht angehen das scheinbar zutiefst verfeindete Parteien das ganze Reich und den Kaiser an der Nase herumführen, zunächst das Reichsgericht um Schlichtung berufen und sich dann plötzlich doch wie die besten Freunde einig werden.

Wer weiß wer diversen Fürsten diese Narretei eingeflößt hat."

preusse
16.07.06, 15:28
"Das heißt der Kaiser wird sich über das Urteil seiner eigenen Gerichtsbarkeit hinwegsetzen?!"

,war aus der Hannoverfraktion zu hören.

General Wallenstein
16.07.06, 15:36
"Der Kaiser hält sich im Gegensatz zu gewissen Reichsfürsten strikt an die Reichsverfassung. Alsbald das Reichsgericht die tatsächliche Friedenssituation zwischen Hannover und Sachsen festgestellt hat, wird gemäß dem Urteil verfahren werden.

Und nochmals, nicht der Kurfürst von Hannover, als eine der Ursache für diesen Konflikt mit Sachsen, sondern das Reichsgericht als neutrale Instanz wird den Frieden feststellen."

preusse
16.07.06, 15:53
"Und nocheinmal verweisen wir auf das öffentliche Urteil seiner Majestät sowie die Reichsverfassung. Nirgends steht geschrieben, daß ein Friedensvertrag zwischen 2 freien dt. Staaten vom Reichsgericht oder dem Kaiser persönlich festzustellen oder abzusegen gilt, damit dieser in Kraft tritt.

Sollten wir uns irren so sind wir gerne bereit den Gegenbeweis zu lesen!

Mein Herr, der Kaiser mischt sich in höchst souveräne Angelegenheiten der freien deutschen Staaten und seiner Herrscher ein. Das wir Wien um Erlaubnis bitten sollen einen hannoveranisch-internen Vertrag abzusegnen geht weit über die Befugnis des Kaiser hinaus.

Aber wie schon gesagt, wenn Hannover einen Vertrag unterschrieben haben soll der diese Willkür des Kaisers rechtfertigt dann soll man diesen uns vorlegen!"

General Wallenstein
16.07.06, 16:15
"Auf Eure offensichtlichen Provokationen werden Wir nicht mehr antworten, Ihr wollt Unsere Worte nicht richtig verstehen.

So Ihr denn wahrlich am Kaiser zweifelt, könnt Ihr diesen zur Klärung gerne vor das Reichsgericht zitieren, doch solltet Ihr dies nur tun insofern Ihr für Eure üble Nachrede und unhaltbaren Unterstellungen auch Beweise aufführen könnt.

Ein Umstand der wohl kaum gegeben sein dürfte.

Ansonsten kann man nur hoffen das die übrigen Reichsfürsten Unsere Worte mehr verstehen werden als Ihr, allerdings gehen Wir davon aus, wollen die übrigen Reichsfürsten doch diese Worte auch objektiv verstehen und nicht um jeden Preis zu gunsten des Franzosen das Reich spalten."

preusse
16.07.06, 17:23
Ist das die Art des Kaisers oder seines Abgesandten jeden freien deutschen Fürsten der von seinem souveränen Recht Frieden zu schließen gebrauch macht, gleich als Franzosenfreund und Reichsspalter darzustellen?

General Wallenstein
16.07.06, 20:08
"Nun, ist es etwa die Art des Kurfürsten von Hannover dem Kaiser Verrat am Reiche und Machtgier vorzuwerfen wenn dieser, oder besser Wir als sein Vertreter, gemäß der Reichsverfassung verfahren und diese nicht einfach wie Ihr nach belieben zu übergehen suchen?

Ansonsten wie Wir schon sagten.

Die Reichsverfassung gesteht Euch das Recht zu jedweden Teil des Reiches für Gericht zu zitieren, wenn Ihr meint das Eure Hetze nicht nur selbige ist, tut dies, anderenfalls schweigt, denn dann wohlt Ihr wahrlich nur Unruhe und Zwietracht im Reiche sähen..."

preusse
16.07.06, 22:37
von Stade fragte sich welche Hetzte der österreichische Gesandte meinte. Hatte doch Hannover nur einen Frieden mit Sachsen geschlossen!?

General Wallenstein
16.07.06, 22:50
Scheinbar fehlten dem Hannoveraner sichtlich die Beweise für seine Aufwieglungen gegen den Kaiseer, war der zuvor noch sehr redselige Mann doch nun gänzlich still.

preusse
16.07.06, 23:15
Es scheint dem Österreicher entgangen zu sein, daß Hannover weder den Kaiser noch irgend einen anderen dt. Fürsten beleidigen noch anklagen mochte.
Alles was Hannover tat ist ein Friedensvertrag innerhalb des Reiches zu schließen und wenn ein dt. Staat diesem Frieden nicht zustimmen kann und will, dann soll dieser die kaiserliche Gerichtsbarkeit einschalten. Denn dann besteht ,laut Punkt 3 der Reichsverfassung, eine nicht lösbare Streitigkeit zwischen 2 dt. Staaten.

Hannover will nur Frieden!

Hesse
19.07.06, 03:23
Heinrich von Haun sagte knapp:

"Der Landgraf von Hessen wird sich nach dem Beschluss des Reichstages richten. Erst wenn der Reichstag feststellt, daß keine neutrale Verwaltung über Anhalt notwendig sein sollte, wird man den mobilisierten Truppen entsprechende Befehle geben. "

Imperativ
21.07.06, 11:53
Der Graf Heinrich von Groeben wundert sich, dass sich der Gesandte aus Sachsen bislang noch überhaupt nicht zu den Vorgängen im Reichstage geäußert hatte.

Es schien das dem König von Polen das Reich nicht so wichtig erschien, als das man sich hierzu äußern müsste.

Al. I. Cuza
22.07.06, 09:12
"Da irrt Ihr euch gewaltig!", Ernst Albrecht erhebt sich endlich von seinem Sitz, auf solch eine Einwende hatte er gewartet.
"Nichts ist wichtiger, als dass Anhalt ans Vaterland zurückgegeben wird. Wir haben einen Friedensvertrag mit Hannover, welcher die Rückgabe Anhalts garantiert. Jedoch hat das Kaiserliche Gericht entschieden Anhalt unter einem neutralen Protektorat zu stellen, bevor dieser Vertrag veröffentlicht wurde. So soll es sein. Ich lade den Landgrafen herzlichst ein sich im wunderschönen Anhalt gut zu fühlen, und hoffentlich wird die Anwesenheit seiner Truppen nicht lange notwendig sein.", er machte eine Gedankenpause, griff sich ins Haar und wandte sich ausschließlich an den Herzog von Wallenstein.
"Ich verstehe die Wut des Herzogs. Der Friedensvertrag geht über die Entscheidung des Kaiserlichen Gerichts hinaus und somit haben wir dessen Entscheidung unnötig gemacht. Glauben Sie uns, unser höchstes Ziel war es, diesen Vertrag zu unterschreiben. Die Tatsache, dass es nicht früher ging, ist eine Schande. Damit der Kaiser nicht verärgert wird, nehmen wir die Entscheidung des Gerichts, trotz des Friedensvertrags an. Wir hoffen der Kaiser wird bald den Friedensvertrag anerkennen und Anhalt an Sachsen zurückgeben lassen."

General Wallenstein
22.07.06, 11:41
Dem Kaiserlichen Gesandten gefielen die Worte des sächsischen Mannes zutiefst, kann dieser die Drücklichkeiten in welche man den Kaiser gebracht hatte doch scheinbar mehr nachvollziehen als der Tunichtgut aus Hannover.

"Es freut Ihre Majestät das es im Reich noch getreue Fürsten gibt welche nicht nur Rechte einfordern, sondern die damit verbundenen Pflichten auch annehmen mögen.

Sicherlich wird das Problem Anhalt alsbald zu einem gütigen Ende geführt werden."

Bismarck
23.07.06, 20:52
Der brandenburgische Gesandte erhob das Wort:
Werte Gesandten,
wir waren hoch erfreut über den Reichsfrieden, welcher das Reich vor innerer Unordnung schützen sollte.
Wir waren hocherfreut, als der Franzos' verkündete keine Reichslande zu besetzen.
Wir waren hocherfreut, dass schließlich alle Regenten des Reiches mehr oder weniger freiwillig diesen Frieden akzeptierten.
Doch nun besetzt Frankreich Baden und von seinem Versprechen ist nichts mehr übrig. "Schutzbesetzt" soll es sein und doch hoffen wir, dass sich die Reichsfürsten aufraffen und den Franzosen bekämpfen oder zumindest dem Kaiser und seinen Kampfesgenossen dabei helfen.
Das Kurfürstentum Brandenburg-Preussen wollte es jenen gleich tun, doch nun erklärt ein Fürst des Reiches, nämlich Würzburg uns den Krieg. Dies kann nichts anderes bedeuten, als dass es den Reichsfrieden brechen will. Denn wer glaubt er würde über Sachsen nach Ostpreussen marschieren?"
Er lächelt und an manchen Stellen im Saal wird ebenso gelacht
"Die einzige Möglichkeit, die ihm und den elenden Sachsen bleibt, uns zu schlagen ist, unsere Hauptstadt anzugreifen"
Nun macht sich scheinbar mildes Entsetzen breit
"Lange glaubten wir nicht daran, doch nun meldeten uns Spione eben dies. Sollte der Fall wirklich eintreten, bitten wir den Kaiser um Verhängung der Reichsacht über die Angreifer und alle getreuen Reichsfürsten um den Kampf gegen die Angreifer. Ob gegen die Franzosen oder gegen diese Verräter am Reich, beides wäre uns recht"
Stille herrschte im Saal und die Spannung war schier unerträglich.
Was würde wohl auf diese Rede erwidert werden?

Hesse
23.07.06, 22:17
Heinrich von Haun griff den Antrag des Gesandten aus Brandenburg-Preussen auf:

"In der Tat unterstützen wir den Antrag des Gesandten aus Brandenburg-Preussen.

Die Kriegserklärung durch Würzburg ist ein klarer Verstoß gegen den Reichsfrieden und sollte entsprechend geahndet werden. Es kann nicht sein, daß man angesichts des kürzlich geschlossenen Reichsfriedens weiter nach Gutdünken gegen andere Reichsfürsten den Krieg erklärt. Würzburg hat bereits in der Angelegenheit um Anhalt entsprechend eine dubiose Rolle gespielt, was wieder einmal beweist, wie wichtig die Entmilitarisierung Anhalts im Augenblick ist.

Ebenfalls ist die "Schutzbesetzung" Badens keinstenfalls zu aktzeptieren. Unser Meinung nach, mag es zwar durchaus legitim sein, wenn der Franzose solches dem Markgrafen in Baden anbietet. Dieser hat jedoch abgelehnt und der Einmarsch französischer Truppen widerspricht aller Kriegsregeln. Ein klares Zeichen, daß kein Reichsfürst mehr seine Souveränität gegenüber Frankreich behaupten kann, ohne militärische Folgen zu befürchten.

Wir bitten alle Reichsfürsten dies zu bedenken, wenn man sich für Schritte gegen Frankreich entscheidet."

gulaschkoenig
23.07.06, 22:50
Langsam erhebt sich der Dänische Gesandte... nur durch kleine Besitztümer im Reich vertreten, konnte er nicht bei jedem Thema sein Wort miteinbringen, da es ihm nicht angemessen schien... aber jetzt, wo der von Dänemark akzeptierte Reichsfrieden gebrochen wurde, schien die Zeit zum Reden gekommen...

"Meine Herren, gerade jetzt wo das Reich von außen von den Franzosen bedrängt wird, sollte der Reichsfrieden eingehalten werden.

Deshalb schlage ich vor, jene, die mit der Reichsacht bedacht sind, so schnellst wie möglich zu besetzen, das Gebiet dem Kaiser zu übertragen, um so zu verhindern dass der schändliche Franzose die Situation zu seinen Gunsten ausnutzen kann.

Weiters stelle ich einen Antrag auf eine Mobilmachung aller Truppen die den Reichsfürsten unterstehen, um so Baden und alle weiteren möglichen Ziele einer Französischen Agression zu verteidigen."

Bismarck
23.07.06, 22:56
Der brandenburgische Gesandte war erstaunt, wie schnell nun Leben in den Reichstag kam. Während er bei dem Vortrag des hessischen Gesandten zustimmend nickte, aber stumm blieb, meldete er sich nach dem dänischen Botschafter wieder zu Worte:
Werter Gesandter, wir stimmen mit euch überein, jedoch müsst ihr bedenken, dass einige Länder in den Nordischen Krieg verstrickt sind. Wie sollte bei diesen eine solche Mobilisierung ablaufen, wo sie doch schon in ein tödliches Ringen verstrickt sind?
Zuallererst würden wir die rheinischen Reichsfürsten dazu auffordern ihre Truppen zu vereinigen, damit ein geeintes Heer ihre Besitztümer im Verbund mit dem Kaiser verteidigen kann. Alle restlichen sollen je nach Größe einen Verband zur Verstärkung dieser Armee abstellen.
Das erste Ziel sollte sein, Baden zu befreien!"

Trajan
23.07.06, 23:03
Moooment werter Vertreter Hessens! Mit Anhalt hat Würzburg nichts aber auch rein gar nichts zu tun! Anhalt wurde ja schon von Hannover besetzt bevor Würzburg von Sachsen zu Hilfe gebeten wurde.
Das einzige was dubios ist, ist doch das Anhalt Hessen zur Verwaltung gegeben wurde und nicht gleich an seinem eigentlichen und rechtmäßigen Besitzer ging. Aber gut lassen Wir das...

Und was die Kriegserklärung Brandenburgs betrifft... Es kann Uns keiner der Anwesenden weiß machen das wenn Eure Herren von einem befreundeten Land um Hilfe gebeten würden das sie diese ignorieren und weg sehen würden!

Hesse
23.07.06, 23:26
Zum Gesandten Würzburgs sprach Heinrich von Haun ruhig:

"Gut, lassen wir Anhalt außen vor. Wir sollten auch nicht alte geregelte Sachen aufkochen.

Dennoch ist es fraglich, ob eine Bitte eines Freundes, in den Krieg gegen einen anderen Reichsfürsten zu ziehen, eine Entschuldigung bedeutet, um gegen den Reichsfrieden zu verstoßen. Wenn dieser Präzidenzfall so gelten solle, dann brauchen wir keinen Reichsfrieden und wir würden alles erreichte zur Farce machen. War es nicht Sinn des Reichsfriedens, daß wir eben einen friedlichen Weg ohne Blutvergießen finden, um die Streitigkeiten im Reich beizulegen?

Wir geben Euch recht, daß der Konflikt zwischen Brandenburg-Preussen und Sachsen bereits vor dem Reichsfrieden ausgebrochen ist und man diese besondere Situation beachten muß.

Aber wenn nun andere Reichsfürsten sich in diesen Konflikt einmischen, dann würde es doch schnell zu einem Flächenbrand werden. Gerade aus diesem Grund haben wir doch den Reichsfrieden beschlossen?

Versteht mich nicht falsch, wir würden nichts gewinnen, wenn ein Reichsfürst, zudem noch unser Nachbar, mit der Reichsacht belegt würde. Im Gegenteil würde es uns nur Komplikationen bereiten, die wir nicht wollen. Wir möchten an dieser Stelle auch zu bedenken geben, daß sich der Eindruck eines religös motivierten Kriegsaktes aufdrängt. Wir hoffen der Gesandte aus Würzburg wird diesen Eindruck hier entkräften.

Dennoch um einer Untergrabung des Reichsfriedens zuvorzukommen, sehe ich an dieser Stelle keine andere Wahl als eine Reichsacht. Es sei denn, es würde zu einem schnellen Friedensschluß zwischen Brandenburg-Preussen und Würzburg kommen oder zu einer besseren Erklärung, warum an dieser Stelle eine Kriegserklärung notwendig sein sollte.

Auch wir sind nur ein bescheidener Diener des Reiches und werden daher um eine Stellungnahme des kaiserlichen Gesandten abwarten."

von Holstein
23.07.06, 23:26
Stevert Ratlow zu Lensan erhob sich und sprach:
„Wieso besteht hier ein Bedarf zur Disputation ? Die Kriegserklärung Würzburgs verstößt eindeutig gegen den zweiten Absatz des allgegenwärtigen Reichsfrieden ! Dito muß die Reichsacht gegen Würzburg erhoben werden.“

Bismarck
23.07.06, 23:35
Der Gesandte Brandenburg-Preussens erhob sich noch einmal kurz um zu sprechen:
"Der Reichsfrieden gilt aber wie wir bereits erwähnten nur für die Gebiete innerhald der klar gezeichneten Reichsgrenzen. Das Kurfürstentum erkannte diese an und führt nur außerhalb dieser Grenzen seinen Krieg gegen Polen."

Marc Aurel
23.07.06, 23:55
Der Kölner Gesandte erhielt soeben eine Nachricht von seinem Erzbischof und verlas sie zugleich im Reichstage den geduldigen Zuhörern.



"Sehr geehrte Reichsfürsten, hochverehrtester Prinzipalkommisar eurer Majestät des Kaisers.

Durch einige Missverständnisse sind wir nun leider mit der Reichsacht belegt worden.
Kaiser und Reich werden einsehen, dass es nie in unserer Absicht stand, jemanden zu schaden
und so bin ich sicher,
wird der Kaiser meine sehnlichste Bitte verstehen.
Wir werden uns, wie schon seit Jahrhunderten Tradition, dem Reichsgericht stellen.
Der Kaiser und seine Beisitzer werden sicherlich die richtige Entscheidung treffen
und wir werden uns unserer gerechten Strafe hingeben.

Nur eins sei noch angemerkt.
Seit der Wahl Kaiser Karls V. im Jahre 1519 war es so geregelt,
dass die Reichsacht nur verhängt werden durfte,
wenn vorher ein Ächtungsverfahren durchgefürt wurde,
also fragen wir uns über den Kaiser, warum tat er dies nicht?

Wir hoffen es handelte sich hierbei nur um einen Irrtum in der Verwaltung des Reiches,
denn sonst hätte der Kaiser ja seine Macht missbraucht
und das wollen wir eurer Majestät nicht zur Last legen.

So begeben wir uns nun auf den Weg zu unserer Residenz nach Regensburg,
auf dass das Reichsgerichte gerechte Milde walten lasse".

Joseph Clemens von Bayern, Erzbischof von Köln

Marc Aurel
24.07.06, 02:07
Während im Reichstag weitesgehend Ruhe herrschte und manche Gesandten ihren, wegen der letzten Ereignisse, verlorenen Schlaf nachholten, kam durch das Tor ein stämmiger Mann mit Schnurrbart hereingeschritten.
Schnell erkannten ihn viele als Gottlieb Freiherr von Thon-Dittmer, den derzeitigen Bürgermeister von Regensburg.
Mit schnellen Schritten marschierte er in die Mitte des Raumes und salutierte vor dem kaiserlichen Wappen, danach wandte er sich den gespannten Blicken der Gesandten zu.

"Wie ja alle Anwesenden wissen sollten, ist das Bistum Regensburg Teil des Reiches von des Wittelsbacher Erzbischofes Clemens von Bayern.
Um seine Pläne und anliegen, aufgrund der letzten Ereignisse, schneller in die Tat umzusetzen und sie dem Reichstag vorzutragen, hat der Erzbischof mich, Gottlieb Freiherr von Thon-Dittmer, Bürgermeister von Regensburg, als neuen Gesandten seiner erzbischöflichen Hoheit am Reichstag und als seinen persönlichen Anwalt im Reichsgericht ausgewählt.
Ich werde ab nun meinen Kölner Kollegen ablösen. Seine Kutsche steht im Hofe bereit."

Während der Alte Kölner sich langsam vom seinen Stuhl erhebte um den Raum zu verlassen, ging der Freiherr mit so schnell wie möglich zu seinen neuen Platze.
" Hopp Hopp, nicht so langsam! Beim Militär müsstet Ihr für solch langsames Vorangehen einen Spießrutenlauf vollführen! "
Über seinen eigenen Witz lachend setzte sich der Freiherr schließlich auf den Stuhle seines Vorgängers.

" Als erstes möchte ich den Gesandten des Landgrafen von Hessen und Freiherr von Stade meine Gratulation zu den erst kürzlich geschlossenen Nichtangriffspakt aussprechen!
Es freut mich zu sehen, dass beide ihre Streitigkeiten aus den Weg geräumt hatten, nun kann ich endlich wieder oben in Ruhe arbeiten."

Wieder lachte er über seinen eigenen Scherz, man merkte förmlich, wie gut gelaunt er nach der kürzlichen Beförderung ist.

gulaschkoenig
24.07.06, 10:04
An den Brandenburg-Preussischen Botschafter gewandt :


Natürlich können unsere 2 Länder, wie auch Schweden, welches aber scheinbar den Reichstag zu ignorieren scheint, momentan nicht in den Krieg eingreifen, aber de facto sind nur 2 von vielen Ländern im Reich momentan ausserhalb der Reichsgrenzen im Krieg, innerhalb der Grenzen sollten die Fürsten in der Lage sein ein Heer aufzustellen.

Kharon
24.07.06, 11:27
Bengt Oxenstierna, der schwedische Gesandte im Reichstag erhob sich, nachdem sich der Däne gesetzt hatte und sprach:
Ich mag alt sein, aber taub bin ich nicht. Seid versichert, dass seine Majestät Karl XII. sehr genau über die Ereignisse in dieser Runde informiert ist, doch gab es bisher keinerlei Beschlüsse, die nicht die stille Zustimmung Schwedens fanden und daher gab es auch nicht die Notwendigkeit, für die Interessen Schwedens die Stimme zu erheben.

General Wallenstein
24.07.06, 12:47
Der Prinzipalkommissar Herzog von Wallenstein vernimmt die Worte des Gesandten aus Köln mit wachsendem Unverständnis.

"Werter Gesandter aus Köln

Euer Herr scheint sich nach wie vor nicht im Klaren zu sein, in welcher Lage er sich bereits befindet.

Nach dem Ausspruch der Reichsacht ist Euer Herr nicht länger ein geschätzter Fürst des Reiches, sondern gilts er viel mehr als abtrünniger Vogelfreier. Wenngleich Euch somit keinerlei Sprachrecht mehr zusteht, werden Wir Euch die Lage nochmals etwas verdeutlichen, Eure Unwissenheit ist gar unermesslich wie es scheint.

Denn nicht irgendwelche beliebig herbeizuziehende Traditionen oder veraltete Gesetze haben hier ihre Gültigkeit, sondern die offiziell angenommene Reichsverfassung, welche Ihr hier nachlesen könnt.

Gemäß dieser Reichsverfassung handelt der Reichstag und auch Ihre Majestät der Kaiser selbst und gemäß dieser Reichsverfassung zieht ein Vertragsbruch die Möglichkeit nach sich, dass Ihre Majestät der Kaiser die Reichsacht über den Vertragsbrecher verhängt. In Eurem Falle hat sich Ihre Majestät dazu entschieden diese Reichsacht gemäß der Reichsverfassung über Euch zu verhängen, hierzu bedarf es - wie Ihr hoffentlich selbst nachlesen werdet - keinerlei Zustimmung durch eine andere Instanz.

Vielleicht hätte Euer Herr seine Vertraglichkeiten besser studieren und seine Freunde besser auswählen sollen, dann müssten Wir heute nicht über diese Reichsacht sprechen."

General Wallenstein
24.07.06, 12:48
An die Allgemeinheit gewandt.

"Werte Herren

Ihre Majestät der Kaiser ist über die Vorgänge im Reiche informiert und wird sich alsbald nach Beratung mit seinen politischen Vertrauten, durch Uns hierzu äußern."

Marc Aurel
24.07.06, 17:29
Freiherr von Thon-Dittmar wandte sich zum Prinzipalkommisar und seinen scharfen Worten um und sagte in sanfter, beruhigender Stimme:

Nun, wenn unser Erzbischof kein Sprachrecht mehr besitzt, so tu ich dies aber als Bürgermeister von Regensburg. Also bitte ich Euch darum, nicht ganz so scharfe Worte über mich zu fällen, immerhin seit Ihr Gast in meiner Stadt und meinem Rathaus.

Sehr geehrter Herr Prinzipalkommisar, wir möchten nur anmerken, dass wir eine Nachricht vom Erzbischof erhalten haben.
In Depesche stand, dass er sich so schnell wie möglich nach Regensburg begeben wird um vor das Reichsgericht zu treten und seine gerechte Strafe entgegen zu nehmen.
Des weiteren schrieb er uns, dass er weder Groll gegen den Kaiser, den Pfälzer oder den Reichstag hege und die Behauptungen einiger seiner Berater, der Kaiser habe eine Verschwörung gegen ihn geplant, scharf zurückweist.
Der Erzbischof ist um den Friede und die Ordnung im Reich besorgt und lässt noch einmal darauf hinweisen, dass er den Kaiser im Kriege gegen Frankreich mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützt hat und sich nie auf die Seite der Franzosen schlug.
Der Erzbischof erkennt seine Fehler an.

Neoderich
24.07.06, 18:00
Der Gesandte aus der Kurpfalz wirft dem deplazierten Mann aus Regensburg einen missfälligen Blick zu.

"Falls es Euch noch nicht aufgefallen sein mag, aber die Stadt Köln und sämtliche dazugehörigen Lande sind seit dieser Tage durch die Kurpfälzer Unseres großen Kurfürsten Johann Wilhelm vom Joch des Erzbischofs befreit worden. Somit gehört nun mehr auch Regensburg zur Kurpfalz und somit setzt alleine Ihre kurfürstliche Hoheit Johann Wilhelm die örtlichen Würdenträger ein. Somit sollte sich der Regensburger Bürgermeister als welchen Ihr Euch hinstellt entsprechend gegenüber seinem Landesherrn, dem Kurfürsten Johann Wilhelm verhalten, sonst wird man Euch entsprechend gegen einen loyaleren Mannen austauschen.

Also führt Euch entsprechend auf..."

Als dann wendet man sich aus der Kurpfälzer Partei an den Reichstag.

"Gemäß der Reichsacht Ihrer kaiserlichen Hoheit, haben die tapferen Kurpfälzer Unseres Kurfürsten Johann Wilhelm die Kölner Lande vom Joch des erzbischöflichen Tyrannen und Reichsverräters befreit. Leider konnte sich der Verrräter an Reich und Kaiser jedoch absetzen und sich somit dem Zugriff der Gerechtigkeit entziehen."

Imperativ
24.07.06, 18:24
Graf Heinrich von Groeben harrt der Dinge die da noch kommen mögen, schließlich hatte sich einiges ereignet und noch war man in Württemberg unschlüssig darüber.

Marc Aurel
24.07.06, 19:04
Die Türen zum Reichssaal öffneten sich und in den Raum trat ein junger Bursche, lief an den Plätzen der Reichsfürsten vorbei zu Freiherr von Thon-Dittmer.
Nach dem der Bursche dem Bürgermeister kurz ins Ohr flüsterte, nickte der Bürgermeister und erhob sich von seinem Platz.

" Ich erhielt so eben die Nachricht, dass Joseph Clemens von Bayern in den Niederlanden ein Schiff bestieg und sich auf den Seeweg nach Norddeutschland begeben hat um von der Küste aus Inkognito nach Regensburg zu reisen.
Manch einer wird sich fragen, warum solche Umwege in Kauf genommen werden und manch anderer werde behaupten, er wolle sich anch England oder Skandinavien absetzen, aber so ist dem nicht.
Man wird verstehen, dass der Seeweg weitaus sicherer ist, als den Weg zu Fuss zu beschreiten und man auf diese Weise nicht so schnell erkannt wird.
Schon in wenigen Stunden wird Joseph in Regensburg befinden, dafür bürge ich.

Ich darf den Herzog von Wallenstein oder einen seiner Kollegen nach oben in mein Büro (ICQ) einladen um den Ablauf der Gerichtsverhandlungen zu besprechen? "


Nun wandte sich Freiherr von Thon-Dittmer an den Gesandten aus der Pfalz:

" Ich bitte euch im Taumel der Euphorie nicht überzureagieren und euch in gewählteren Worten auszudrücken.
Wer mein Herr ist entscheidet, wie Ihr sicher wisst, das Regensburger Domkapitel und nicht Ihr und soweit ich weiß befindet Ihr euch weder mit dem Bistum Regensburg, sondern mit dem Erzbistum Köln, im Krieg, noch sind bisher pfälzische Truppen in Regensburg eingetroffen.
Ich denke die Gesandten aus aller Herren Länder werden mir zustimmen, wenn in Regensburg der Friede gewahrt werde und hierzulande niemandes Soldaten einrücken, sonst wären Eure Residenzen sicher bald geplündert und eure Familien tot, wurden sie von den Plünderern in euern Häusern überrascht.
Ich möchte euch noch fragen, was ihr mit 'dem Zugriff der Gerechtigkeit entziehen' meintet? Sagte ich nicht schon mehrmals, dass sich Joseph Clemens von Bayern auf den Weg hierher, zum Reichsgericht, befindet? Ich denke es macht kaum einen Unterschied ob eure Truppen ihn hierhergeleiten oder er von selbst kommt.
Außerdem sind nach dem Gesetz die Lehen Joseph Clemens von Bayern vom Kaiser zu besetzen und nicht von Euch.
Wie Ihr sicher wisst, muss sich jeder mit der Reichsacht belegte dem Gerichte stellen um wieder von ihr befreit zu werden. Die Reichsacht wurde gerade dazu eingeführt, dass die Angeklagten zum Gericht gehen und sich nicht zu drücken. Wie schon seit Jahrhunderten wird der mit der Reichsacht belegte nachdem er vor dem Gericht war, eine vom Gericht festgelegte Strafgebühr zahlen und wird danach wieder all seine Besitztümer und Titel zurückbekommen.
So war es schon immer und so wird es auch immer bleiben. Daran könnta uch Ihr nichts ändern.

Ich würde euch auch gerne in mein Büro (ICQ oder PN) einladen um unsere Zwistigkeiten zu klären und eine angemessene Strafe für Joseph Clemens von Bayern zu bestimmen. "

Marc Aurel
24.07.06, 22:10
Nachdem Freiherr von Thon-Dittmar scheinbar in seinem Büro über den Saal des Reichstages wartete und Selbstgespräche führte kam er schließlich wieder hinunter, blickte in die Runde und sprach:

" Joseph Clemens von Bayern ist soeben angekommen, ich darf die Vertreter des Reichsgerichtes bitten mir nach oben in mein Büro zu folgen, er wartet dort auf seine Verhandlung.
Joseph Clemens von Bayern wird nach der Verkündung des Urteils hier hinunter zum Reichstag kommen und eine kurze Rede halten, sie müssen sich also keine Sorgen machen, dass er einfach wieder so verschwindet."

Hesse
24.07.06, 23:23
Heinrich von Haun hob die Augenbraue:

"Zunächst steht es doch sicherlich nicht dem Bürgermeister zu Regensburg an, den Gesandten des Reichstages irgendwelche Anweisungen zu geben. Möge er doch lieber eine Bitte äußern und auf unsere Nachsicht hoffen. Immerhin ist er nur der Bürgermeister von Regensburg und kein Gesandter eines legitimen Reichsfürsten. Dennoch sehen wir ihm seinen Auftritt nach, versucht er doch nur einem alten Freund zu helfen."

Heinrich pausierte kurz, wie er es immer tat, wenn er noch einmal zu einem kräftigen Wort ausholen wollte.

"Dann sollten wir den gefallenen Engel", dabei ahmte Heinrich mit seinen Händen kleine Gänsefüßchen nach, "hier vor dem Reichstag und nicht in irgendeinem obskuren Amtsstübel des Regensburger Bürgermeisters anhören. Wir haben nichts vor den Gesandten der Reichsfürsten zu verheimlichen und Euer Gönner schuldet doch als Geächteter des Reiches allen Reichsfürsten eine Erklärung. Das Reichsgericht wird sich sicherlich nach der Anhörung entsprechend zurückziehen und ein Urteil fällen.

Sicherlich nicht in Anwesenheit des Geächteten oder des Regensburger Amtsschimmel. Ob dann der Geächtete noch in der Lage sein wird, hier vor dem Reichstag eine Rede zu halten oder ob man ihm dann noch solch eine Inszenierung zuläßt, wird man sehen."

preusse
24.07.06, 23:40
Auch wenn es Freiherrn von Stade etwas schwer fiel so mußte er dem hessischen Abgesandten zustimmen.
Das ein gewöhnlicher Bürgermeister vor den Reichstag spaziert und den Gesandten der freien deutschen Fürsten irgendwelche Anweisungen gibt konnte von Stade nicht akzeptieren.

Marc Aurel
24.07.06, 23:42
Freiherr von Thon-Dittmer schritt an von Haun heran, schüttelte ihm die Hand mit einem "Ich bin erfreut ihre Bekannschaft zu machen." und sprach dann leiser zu ihm, so dass der Rest der Gesandten nicht mehr zuhören konnte.

Bismarck
25.07.06, 00:28
Wieder einmal erhob sch der brandenburgisch-preussische Gesandte, jedoch nicht um auf die Provokation des Kölners Antwort zu geben sondern um an den kaiserlichen Prinzipalkomissar eine Frage zu richten: "Die offensiven Absichten sowohl Würzburgs als auch Sachsen-Polens sind klar zu Tage getreten. Beide haben den Reichsfrieden mit den Füßen getreten und verdienen somit die Reichsacht, wie es auch den restlichen Reichsverrätern ergangen ist. Wann ist mit dieser zu rechnen?"

General Wallenstein
25.07.06, 11:58
Kaiserlicher Erlass

Hiermit erklären Wir, Leopold von Habsburg, durch Gottes Gnaden Römischer Kaiser, König von Ungarn, König von Böhmen, König von Kroatien und Slawonien, Fürst von Moldawien, Fürst der Walachei und Erzherzog von Österreich, die allgemeine Wehrhaftigkeit des Reiches und seiner Fürsten gegen die bedrohlichen Machenschaften des Königs von Frankreich.

Natürlich sind Wir Uns ob der diversen Verwicklungen der diversen Reichsfürsten im Klaren, daher erheben Wir diese Wehrhaftigkeit des Reiches zur Gänze auf die freie Entscheidung des einzelnen Fürsten an sich.

Möge man Unseren gerechten Kampf gegen die einfallenden Franzosen somit durch eigene Truppenentsendungen, das Abstellen von Truppenkontingenten oder die Leistung von Schildgeldern (Darlehen/Schenkungen) unterstützen, so wie es das eigene Gewissen und die Verpflichtung gegenüber Reich und Kaiser zu Gebote schreibt.

Wer dem Reiche und Uns in dieser schweren Stunde beisteht, der ist sich Unseres Dankes gewiss."

http://www.rollenspielcommunity.de/1700/reichsacht.jpg

Im Namen Gottes und zum Wohle des Reiches

Leopold I. von Österreich

Römischer Kaiser
König von Ungarn
König von Böhmen
König von Kroatien und Slawonien
Erzherzog von Österreich
Fürst von Moldawien
Fürst der Walachei

General Wallenstein
25.07.06, 12:28
Herzog von Wallenstein ließ nach Verlautbaren der Ankunft des Geächteten Joseph Clemens alsgleich die Kaiserlichen Wachen besagten Mann in Gewahrsam nehmen. Alsdann stutzt er den aufdringlichen Regensburger Domspatzen zurecht und verweist ihn ohne jedweden weiteren Wortes des Reichstages.

Nachdem dieser Beleidigung der Authorität von Reich und Kaiser Genüge getan war, richtete sich der Prinzipalkommissar an die Allgemeinheit.

"Werte Herren

Soeben wurde der Geächtete Joseph Clemens in Gewahrsam genommen, um alsbald sein gerechtes Urteil zu vernehmen, doch zuvor gibt es Dringlicheres zu erörtern.

Alsbald werden Wir daher den Standpunkt Ihrer Majestät verkünden, bis dahin ist es durchaus genehm die Meinungen der übrigen Fürsten des Reiches zum Handeln Würzburgs zu vernehmen."

Kharon
25.07.06, 13:22
Bengt Oxenstierna erhob sich und richtete bereits ein zweites mal innerhalb kurzer Zeit sein Wort an die Runde:

Edle Herren, es geht nicht mehr allein um die Kriegserklärung Würzburgs an Brandenburg-Preussen. In diesem Falle hätte durchaus die Möglichkeit bestanden, dass sich die Unterstützung auf die Gebiete ausserhalb des HRRDN beschränken und somit unter gewissen Umständen nicht unter den Reichsfrieden fallen würde.
Hier geht es um einen eindeutigen Verstoss gegen Punkt 2 des Reichsfriedens durch Sachsen und Würzburg.


2. Hiermit ist jedweder kriegerischer Akt zwischen den Reichsfürsten untereinander innerhalb der Grenzen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation als zu unterlassende Handlung zu erachten.Während Brandenburg-Preussen dem Reichsfrieden zustimmte und von einem Angriff innerhalb der Grenzen des HRRDN in einem Krieg, der ihm von Sachsen-Polen, Russland und Dänemark aufgezwungen wurde absah, gingen die Feinde im Süden unter eindeutiger Missachtung des von ihnen unterzeichneten Reichsfriedens in die Offensive und besetzten Berlin. Ich verstehe nicht, wo hier Bedarf zu einer Diskussion bestehen könnte. Die einzig mögliche Konsequenz hat sich seine Majestät, der Kaiser durch Punkt 6 des Reichsfriedens bereits selbst vorgegeben.


6. Jedweder Reichsfürst, als auch jedweder ausländische Fürst im Besitz von Gebieten innerhalb des Reiches welcher nicht gemäß diese Bestimmungen handelt, zieht unmittelbar die Reichsacht auf sich, welche entsprechende Folgen mit sich bringt.Sowohl Auflagen, als auch die Folgen bei Verstoss gegen diese Auflagen sind eindeutig formuliert. Die Möglichkeit einer Wahl oder Verhandlung ist nichtmal im Anzatz vorgesehen.
Verstösst der Angriff Sachsens und Würzburgs auf Berlin gegen den Reichsfrieden? Die Antwort kann nur JA lauten.
Und damit müssen ohne weitere Diskussion die in Punkt 6 angekündigten Konsequenzen gezogen und unmittelbar die Reichsacht über beide Fürsten verhängt werden.

Hesse
25.07.06, 15:52
Heinrich von Haun rollte die Augen, als er die Hasstriaden des Brügermeisters erneut anhören mußte. Sein Blick schweifte dabei aus dem Fenster des Reichstagsgebäudes in den Hof des Anwesens. Dort sah er einen Schmetterling der sich an einer Blüte im Hofgarten tummelte. Heinrich dachte über sie Situation von Joseph Clemens nach, schloß die Augen und schüttelte den Kopf. Er seufzte leise:

"So endet wieder ein Schicksal eines Mannes, der auszog um König zu werden."

Dann wandte er sich dem Reichstag zu, wohlwissend den seltsamen Bürgermeister mit seinen eigenwilligen Anschauung zu ignorieren.

"Wir unterstützen erneut die Anträge von Schweden und von Brandenburg-Preussen. Würzburg hat sich eindeutig des Bruchs des Reichsfriedens schuldig gemacht. Da besteht gar kein Zweifel. Ebenso birgt der Angriff von Sachsen auf Reichslande Brandenburg-Preussens eine neue Qualität. Sicherlich ist der Konflikt zwischen diesen beiden Reichsfürsten ein Problem, daß schon vor der neuen Reichsverfassung und dem Reichsfrieden bestand. Aber beide Fürsten haben der Reichsverfassung und dem Reichsfrieden zugestimmt. Demnach ist es unehrenhaft und ein Verstoß des Reichsfriedens, daß nun ein Angriff auf die Reichslande Brandenburg-Preussen erfolgte.

Von daher fordere ich ebenfalls auf, daß die Gesandten von Sachsen und Würzburg hierzu vor dem Reichsgericht Stellung beziehen und daß umgehend eine Reichsacht verhängt wird. Jeder Reichsfürst, der derart unritterlich gegen Beschlüsse des Reichstages und gegen sein gegebenes Wort handelt, sollte keinerlei Rechte mehr im Reich besitzen!"

Mit diesen kräftigen Worten schloß Heinrich von Haun seine Stellungnahme.

Silkow
25.07.06, 16:25
Nachdem sich Joseph Clemens von Bayern, der Erzbischof Kölns, in die Hände des Reichsgerichtes begeben hatte, tagte dieses in einem der größeren Räume über dem Reichssaal des Regensburger Rathauses.
Geduldig warteten die Wachsoldaten, welches Urteil wohl über den Kirchenfürsten gefällt und öffentlich verkündet werden würde.
Nach der Verkündung desselben würde man den Gefangenen führen, wohin das Gericht es bestimmt hatte-sei es in den Kerker, um eine längere Strafe abzusitzen oder gar einer Hinrichtung zu harren, sei es gar in Freiheit oder -im Falle einer Verbannung- an die Grenzen des Landes.

Währenddessen wurde der Mann, der sich bislang als Bürgermeister der Reichsstadt ausgegeben hatte, im Saal verhaftet und ebenfalls abgeführt.
Wie sich später herumsprach, war er sehr wohl ein Abgesandter des Bischofs-jedoch mitnichten der Bürgermeister Regensburgs.

General Wallenstein
25.07.06, 17:08
Der Herzog von Wallenstein als Prinzipalkommissar dem Vorsitze im Reichstage inne habend erhebt sich und verkündet den Willen des Kaisers.

"Werte Herren

Nach kurzer Rücksprache mit dem Kaiser hat dieser entschieden, dem Leben des entehrten und vogelfreien Joseph Clemens die erlösende Gnade eines raschen Todes zu gewähren. So möge dieser Verräter an Reich und Kaiser somit in den Hof verbracht und ihm dort der Kopf vom Rumpfe getrennt werden.

Möge Gott seiner armen Seele gnädig sein..."

preusse
25.07.06, 17:18
Mit großem Entsetzen nahm die Hannover Fraktion das Todesurteil auf. Das der Kaiser einen Erzbischof öffentlich hinrichten läßt zeigt wieder nur einmal die Machtgier Wiens und den Mißbrauch der Gerichtsbarkeit.

v.Stade war sehr gespannt wie die Nachricht der Exekution im katholischen Volk Österreichs aufgenommen wird und wie die Erzbischöfe Österreichs darauf reagieren. Vom Papst ganz zu schweigen.

Neoderich
25.07.06, 17:26
Der Gesandte der Kurpfalz kümmerte sich weniger um den Tod des Joseph Clemens, sicherlich hatte ein abgrundtief verdarbter Mann seine gerechte Strafe erhalten, doch schließlich gab es wichtigeres zu erörtern.

"Was geschieht mit der Kurwürde welche nun frei ist? Wem gedenkt Ihre Majestät diese große Veranwortung zu übertragen?"

Al. I. Cuza
25.07.06, 17:46
Der sächsische Gesandte verkündete:
"In seiner Qualität als König von Polen ist mein Herr jedoch darauf bedacht sich nicht unterdrücken zu lassen. Da er in dieser Qualität nicht vom Reich und vom Kaiser abhängig ist, wird er sich nicht davon abbringen lassen, den Krieg mit Preußen weiterzuführen. Was immer dafür auch nötig sein wird."

"Mein Herr hat die Fortsetzung des Krieges gegen Pruessen angekuendigt. Da Preussen jedoch zu 75% im HRRDN ist und Polen ganz ausserhalb, gibt es keine Alternative zur Bekaempfung und Besiegung Pruessens, als durch einen Eingriff im Innern des HRRDN. Preussen wurde gewarnt und gebeten Frieden zu schliessen. Er hat abgelehnt, und somit meinen naechsten Schritt provoziert."

Silkow
25.07.06, 17:55
Inzwischen wurde in Regensburg das Todesurteil gegen den Erzbischofs Köln öffentlich verlesen.
Ein Aufschrei ging durch die Menge-die katholischen Regensburger konnten einer solchen Aburteilung eines Kirchenfürsten, noch dazu aus bayrischem Hause, nicht gleichgültig gegenüber stehen.

Einige Zeit später rollte der Schandkarren zum Marktplatz, auf ihm der gefesselte Erzbischof im Büßergewand, um ihn herum eine Eskorte aus Stadtsoldaten.
Der Henker selbst war bereits eingetroffen und hatte den Richtblock vorbereitet.

gulaschkoenig
25.07.06, 17:58
Obgleich der Meinung dass er bestraft werden müsse, findet der Dänische Gesandte es würdelos wie der Erzbischof zum Henker geführt wird...

preusse
25.07.06, 18:42
v.Stade schickte, im Geheimen, einige von ihm bezahlte Agitatoren unter die Zuschauer der Hinrichtung.
Diese sollten die angespannte Lage und Unzufriedenheit der Regensburger mit dem kaiserlichen Urteil ausnutzen, um den Unmut gegen das Urteil und den Kaiser weiter anzuheitzen.

Hesse
25.07.06, 18:47
"Mein Herr hat die Fortsetzung des Krieges gegen Pruessen angekuendigt. Da Preussen jedoch zu 75% im HRRDN ist und Polen ganz ausserhalb, gibt es keine Alternative zur Bekaempfung und Besiegung Pruessens, als durch einen Eingriff im Innern des HRRDN. Preussen wurde gewarnt und gebeten Frieden zu schliessen. Er hat abgelehnt, und somit meinen naechsten Schritt provoziert."

Heinrich von Haun stand auf und schnaubte. Dann setze er an:

"Euer Herr dürfte aber über die strategische Lage vor der Unterzeichnung der Reichsverfassung und des Reichsfriedens sicherlich informiert gewesen sein. Es wurde ja entsprechende Karten von seiner kaiserlichen Majestät an die Höfe geschickt, die deutlich die Grenzen des Reiches und die Wirkung der Reichsverfassung und des Reichsfriedens umzeichneten.

Es ist doch vielmehr eindeutig, daß Euer Herr um diesen Umstand gewußt hat und sicherlich hat er doch gerade darauf gesetzt, daß die Preussen ihre Truppen gemäß den Beschlüssen zum Kampf in die Provinzen außerhalb des Reiches schicken.

Eine Provokation können wir nicht erkennen, wenn ein Herrscher einen Friedenschluß ablehnt, während man gemeinsam einen ritterlichen Waffengang auf eine beschränkte Region vereinbart hat.

Eher ist es doch eine unwürdige und unehrenhafte Sache, wenn man Reichsbeschlüsse bricht, weil man ansonsten keine Möglichkeit sieht, diesen Konflikt zu gewinnen. Es ist doch eine Provokation des Reichstages, daß man dessen Beschlüsse, welche ja durch Sachsen mitgetragen wurde, nun bewußt, wir betonen, bewußt bricht!

Es wäre ein erster Schritt, um seine Würde wieder herzustellen, wenn Sachsen umgehend aus Berlin abzieht und sich eben auf den Krieg außerhalb des Reiches konzentriert. Dann können wir uns vorstellen, daß der Kurfürst von Sachsen vielleicht mit der Milde des Reichstages zu rechnen hat.

Aber wir möchten nochmals betonen, daß eine weitere Gewähr des Verstoßes gegen die Reichsverfassung einen Präzedensfall schaffen würde. Denn dann könnte jeder Reichsfürst in einem Kriege gegen jeden Reichsbeschluss vorgehen ohne mit Konsequenzen zu rechnen. Wir würden in eine Anarchie des dunkelsten Mittelalters zurückfallen."

gulaschkoenig
25.07.06, 19:05
An von Haun gewandt...

Ihr müsst aber bemerken dass sich in diesem Fall die einzige Schwäche des Reichsfriedens gezeigt hat.

Wie schon im Falle Dänemarks und Holsteins, ist es auch hier so, dass Mitglieder der Heiligen Allianz den Nordischen Bund nicht angreifen können, aber der Bund die Allianz über die Reichsgrenzen hinaus ohne weiteres attackieren kann.

Bismarck
25.07.06, 19:07
Der Vertreter Brandenburg-Preussens bemerkte verächtlich: "Wie selbst dem dänischen Gesandten aufgefallen sein dürfte, besitzt das Kurfürstentum auch Länder außerhalb des Reiches ebenso wie das des Verräters Sachsen-Polen"

gulaschkoenig
25.07.06, 19:11
Es wäre aber, sobald euch die Polnischen Truppen an die Reichsgrenze gejagt hätten, zu einem Patt gekommen, bei dem die Polen nicht weiterrücken hätten können, während ihr weiter Polnische Grenzgebiete überfallen könntet.

Bismarck
25.07.06, 19:28
"Ist euch aufgefallen, dass dies nicht nur für uns gilt?"

Kharon
25.07.06, 20:04
Meine Herren, sie verirren sich in Regionen, die hier überhaupt nicht relevant sind. Sie fangen an, den Reichsfrieden zu diskutieren, der hier selbst aber noch nie zur Diskussion stand. Wir zitieren den Prinzipalkommissar:

Wir stellen es noch einmal unausweichlich und abschließend fest.

Der durch Ihre Majestät verkündete Reichsfrieden ist bereits in Kraft, er ist nicht Gegenstand irgendeiner Zustimmung durch die Gesandten der Reichsfürsten. In seiner Einfachheit ist es so zu nennen wie es ist, entweder die Reichsfürsten halten sich daran oder sie tragen die Konsequenzen.

Das ist die Entscheidung die jeder jener Fürsten die hier durch Euch vertreten sind zu treffen hat, jedoch in keinster Weise ob der Reichfrieden in Kraft tritt oder nicht."Es geht nunmehr allein darum, dass Sachsen und Würzburg gegen den Reichsfrieden verstossen haben, was sehr deutlich zu erkennen ist und dass damit automatisch Punkt 6 des Reichsfriedens vollzogen werden muss.

Al. I. Cuza
25.07.06, 20:06
"Als Koenig von Polen ist meinem Herren der Reichsfrieden nicht aufgezwungen."

Trajan
25.07.06, 20:11
Der Würzburger hatte nicht viel zu sagen außer...

Wie Wir schon sagten, Wir halfen einem benachbarten Land das sich an Würzburg wandte und um Hilfe bat. Wenn die Herren also meinen das Würzburg deshalb schuldig ist, so sei es.

Von Echter wußte eh das Würzburg von den Anwesenden schuldig gesprochen wurde und ersparte sich deshalb eine große Rede zu halten da diese eh für die Katz wäre...

von Holstein
25.07.06, 20:24
"Als Koenig von Polen ist meinem Herren der Reichsfrieden nicht aufgezwungen."
Dieses würde nur der Wahrheit entsprechen wenn Euer Herr die sächsischen Gebiete freilässt !
Jenes könnt Ihr allerdings gerne geschehen lassen – es würde Eurem König zumindest einigen Ärger ersparen.

Al. I. Cuza
25.07.06, 20:27
"Aber nur auf Kosten von Preussen. Sachsen wuerde sowieso wieder eingenommen werden, also erspart sich mein Herr noch einen Feldzug."

the general
25.07.06, 23:11
NON-RPG: Ich schreibe es mal hier rein, weil ich nicht weiss wohin sonst, den Post kann man ja dann noch verschieben.


Bevor der Herold noch das Urteil öffentlich verlesen konnte, galoppierte ein Meldereiter heran und nahm diesen und den Kommandanten der Wachmannschaft beiseite. Er bat eindringlich um Aufschub, da ein Gnadengesuch des bayrischen Kurfürsten an den Kaiser unterwegs sei.
Widerstrebend nickten die Herren.
Der Herold verkündete nun:
"Ein letztes Gnadengesuch harrt noch der Entscheidung. Binnen kurzer Zeit wird entschieden sein, ob die Hinrichtung vollstreckt wird!"

Gleichzeitig traf ein Bote im Reichstag ein und übergab dem bayrischen Gesandten eine Depeche.

"Ich habe hier eine wichtige Nachricht von meinem Herrn. Bitte erlaubt mir diese Nachricht bekanntzugeben.

Mein Herr bittet das Todesurteil von Joseph Clemens von Bayern als Zeichen der Anerkennung der bayrischen Treue und als Zeichen des Respekts für den unermüdlichen Einsatz des bayrischen Heeres und seines Oberbefehlshabers Maximilian II. Emanuel, Kurfürst von Bayern in ein lebenslanges Exil in seiner Heimat, Bayern umzuwandeln.

Der Kurfürst wäre sehr betrübt, wenn das Todesurteil vollzogen wird, obwohl Bayern in diesem Krieg treu an der Seite des Kaisers steht. Der Kurfürst ist sehr dankbar über die Gnade des Kaisers die ihm zu teil wurde, doch wird Bayern in diesem Krieg noch viel mehr leisten können, wenn diese Bitte gewährt wird.

Würde sie doch einmal mehr die Gnädigkeit des Kaisers beweisen und zeigen das er zu seinen Verbündeten hält."

Marc Aurel
26.07.06, 00:19
Noch am Wagen gefesselt kamen Joseph Clemens die Tränen und und er rief:

" Danke, Danke, Max, mein geliebter Bruder!
Ich wusste auf dich könne ich mich verlassen!
Ich stehe auf ewig in deiner Schuld.
Vielleicht muss ich nun doch nicht dem Tode in's Auge blicken! "

Joseph begann zu heulen wie eine junge Dienstmagd.
Nichts auf der Welt ist schlimmer, als die Angst vor dem Tode.

General Wallenstein
28.07.06, 12:05
Der Herzog von Wallenstein erhielt kürzlich eine Depesche aus Wien, versehen mit dem Siegel des Kaisers höchst selbst. Nachdem er die Schrift aufmerksam studiert hatte, trat er nun mit dem Dokument in Händen vor die Versammlung des Reichstages, um den Willen des Kaisers zu verkünden.

"Werte Herren

Wir erhielten vor Kurzem ein Schriftstück Ihrer Majestät, Kaiser Leopold I. und möchten nun viel mehr deren Wortlaut hier verkünden.

Ihrer Majestät wurde das Gnadengesuch des Kurfürsten Maximilian Emanuel von Bayern zugetragen, in welchem er untertänigst um die Schonung des Lebens seines Bruders, des geächteten Joseph Clemens von Bayern ersucht. Ihre Majestät versteht sehr wohl um die brüderlichen Bande und die somit verbundene Handlungsweise des Kurfürsten von Bayern, jedoch wiegen die intriganten Verbrechen des geächteten Joseph Clemens doppelt schwer.

Schon einmal hatte dieser, damals noch mit Unterstützung seines Bruders, gegen Reich und Kaiser paktiert und intrigiert und damals gewährte Ihre Majestät in seiner großmütigen Gnädigkeit beiden Fürsten die Vergebung für deren Verfehlungen. Doch während der Kurfürst von Bayern seine Taten wahrlich reute und seitdem ein getreuer Fürst des Reiches und seines Kaisers ist, paktierte Joseph Clemens weiterhin mit ausländischen Mächte gegen Reich und Kaiser und machte sich zudem des Vertragbruches und so manch anderer Entgleisung schuldig.

Es ist schwer diesem Manne, welcher wiederholt bewies das er kein ehrbares Verhalten zu kennen scheint und offensichtlich weder ein Freund des Reiches, noch des Kaisers selbst ist, neuerlich die Gunst zu erteilen und ihm seine schwerwiegenden Taten zu verzeihen.

Denn wie soll man sicher sein, dass dieser Mann nicht neuerlich diese ihm zuteil werdende Barmherzigkeit schändlich ausnützt und sich wiederum gegen Reich und Kaiser verschwört?

Bei Gott, das Recht steht wahrlich auf Seiten des Kaisers!!!

Doch Ihre Majestät ist keineswegs ein Mann der Strafe, sondern vielmehr ein Mann der Nächstenliebe.

Aus diesem Grunde und als Anerkennung der getreuen Ehrbarkeit des Kurfürsten von Bayern entspricht Ihre Majestät entgegen des rechten Urteils dem Gnadengesuch und begnadigt Joseph Clemens von Bayern. Jedoch verliert dieser sämtliche Ansprüche auf seine Titel und seine Machtausübung im Reiche und fristet sein restliches Leben fortan im bayerischen Exil. Gemäß dieses Erlasses verpflichtet sich Joseph Clemens feierlich sich zu keiner Zeit jemals wieder gegen Reich und Kaiser zu verschwören und steht der Kurfürst von Bayern somit im Wort, für diese Erfüllung Sorge zu tragen.

Sollte Joseph von Clemens jedoch neuerlich in Verfehlung geraten, so ist es am Kurfürsten Maximilian Emanuel von Bayern höchst selbst, diese Schandtat mit der einzig rechten Konsequenz zu ahnden und das ausgesetzte Urteil zu vollstrecken."

Der Prinzipalkommissar endete und blickte in die Runde.

Silkow
28.07.06, 13:53
Der wartende Bote vernahm die offizielle Verlautbarung und eilte wiederum zum Marktplatz.

Der Herold, der seinerseits unbehaglich die immer unruhiger und langsam auch zornig werdende Menge musterte und bereits zweimal Wurfgeschossen aus der hinteren Reihe ausweichen hatte müssen, verlas nun erleichtert die frohe Kunde.

Sofort schlug die Stimmung um, und der gen Rathaus zurückrollende Schandkarren, der einen immer noch weinenden Joseph Clemens transportierte, wurde von schmetternden Rufen begleitet:

"Es lebe Kurfürst Max Emanuel! Hoch der Kaiser! Vivat!"

Nur der Verkäufer fauligen Obstes, der in Gedanken bereits einen saftigen Profit verplant hatte, ging fluchend seiner Wege.

Kharon
29.07.06, 19:14
Ein letztes mal in diesen Hallen erhob sich der schwedische Gesandte und sprach zu den Anwesenden:

Meine Herren, was für eine schnelllebige Zeit in der wir leben. Friedensverträge halten keine Woche, Allianzen keinen Monat und der Kaiser selbst hält sich nicht an seinen, vor gerade mal 2 Monaten erlassenen, Reichsfrieden.
Während es nach dem Erfolg Frankreichs nur wenige Tage dauerte, bis der Kaiser einen Erlass zur Wehrhaftigkeit des Reiches an die Höfe der dt. Fürsten schickte, schliesslich geht es ja hier um seine eigenen Lande, warten wir in Regensburg nun bereits seit Wochen auf eine Entscheidung des Kaisers, die jüngsten Verstösse Würzburgs und Sachsens gegen den Reichsfrieden betreffend.

Wir mussten von anderer Stelle erfahren, dass Würzburg sich nach einer flüchtigen Entschuldigung bei dem Kaiser, der kath. Liga angeschlossen hatte und damit begnadigt war.
Der Kaiser hält es nicht für nötig, uns hier über diesen Schritt zu informieren, der dem Reichsfrieden widerspricht, in dem eine Begnadigung überhaupt nicht vorgesehen ist und der erhebliche Zeifel an seiner Aufrichtigkeit aufkommen lässt. So bescheiden hat der Kaiser doch noch nie den Kniefall eines Fürsten inszeniert, so dass man hier davon ausgehen muss, dass beide Seiten um die geringe Bedeutung dieses Ereignisses wissen. Deshalb ist die Vermutung auch nicht von der Hand zu weisen, dem kath. Kaiser ist die Gunst eines kath. Fürsten wichtiger als das Recht eines protest. Fürsten!

Geht es also um den Kaisers, seine Interessen und um seine eigenen Gebiete, dann ist es nur eine Frage von Tagen ehe das Reich und seine Fürsten in die Verantwortung gerufen und zur Treue ermahnt werden, auch wenn dies bedeutet, dass die dt. Fürsten für ein reichsfernes, italienisches Herzogtum gegen Frankreich und Spanien in den Krieg ziehen müssen. Sind dagegen weder die Länder des Kaisers oder seine direkten Interessen betroffen, sondern geht es allein um die, nach den kaiserlichen Gesetzen rechtmässigen Anliegen einiger Fürsten im Herzen des HRRDN, dann entscheidet der Kaiser ohne Beachtung der bestehenden Gesetze, Verträge usw., allein auf den eigenen Vorteil bedacht.

Schweden empfindet diesen Zustand, wenn Recht nicht mehr Recht ist und Unrecht nicht mehr bestraft wird, als unhaltbar. Es sieht keinerlei Sinn darin, über Regeln innerhalb des Reiches zu beraten oder abzustimmen, wenn sich die relevanten Personen nicht daran zu halten haben. Weiterhin ist es völlig irrelevant, ob man die Gesetze des Reiches kennt und achtet, wenn keinerlei Konsequenzen auf eine Missachtung folgen.
Schweden betrachtet diese Versammlung daher als reine Zeitverschwednung und zieht seinen Gesandten, also mich, hiermit aus Regensburg ab.

Bengt Oxenstierna nahm seine Sachen und ging zu der grossen Tür am Ende des Raumes. Kurz bevor er sie erreicht hatte, drehte er sich noch einmal um und sagte:

Schweden entschuldigt sich schonmal für eventuelle Verstösse gegen die so achtenswerten kaiserl. Beschlüsse und Gesetze und hofft auf den selben verständnisvollen Kaiser zu treffen, dem der heuchlerische Würzburger vor wenigen Tagen begegnete.

Mit diesen Worten verschwand der Schwede aus dem Reichstag und brach wenig später in Richtung Norden auf.

Trajan
29.07.06, 19:28
Ja ja, wäre Würzburg damals auf Seiten Schwedens in den Krieg eingetreten hätte Jener dort nicht solche Töne von sich gegeben. :cool: Meinte von Echter zu einem seiner Begleiter der als Schriftführer fungierte und nickte dem Schweden hinter her.

preusse
29.07.06, 20:32
Großer Beifall kam aus der hannoveraner Ecke für die Rede des schwedischen Abgesandten.

Al. I. Cuza
30.07.06, 12:30
"Laecherlich"

Imperativ
01.08.06, 10:05
Nachdem eine Woge der Lächerlichkeit einmal mehr quer durch den Saal gezogen war, erhob sich der Graf Heinrich von Groeben und lenkte die Aufmerksamkeit auf die wohl in letzter Zeit einzig wirklich wichtige Frage.

"Wie der Kurpfälzer schon anmerkte, was geschieht nun mit der vakanten Kurwürde des Kölners?"