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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : RP: Kurfürstentum Hessen-Kassel



Hesse
06.06.06, 22:39
Das Kurfürstentum Hessen-Kassel:

http://www.ngw.nl/int/dld/images/hessen.jpg

Die Residenz des Kurfürsten Karl von Hessen-Kassel in der Hauptstadt Kassel:


http://www.achwir.net/fotos/stich_orangerie.jpg

http://www.kassel.de/imperia/md/images/cms02/054-bildergalerie/0522-karlsaue/orangeriestatuebr600.jpg


Ein Offizier des Infanterieregiments "Landgrafengarde" und zwei Soldaten:

http://www.grosser-generalstab.de/sturm/img/stm1_169.jpghttp://img334.imageshack.us/img334/7546/hessenkassel2uf.jpg

Hesse
06.06.06, 22:40
Wissenswertes über das Kurfürstentum:


Die Landgrafschaft Hessen-Kassel entstand 1567 nach dem Tod des Landgrafen Philipps I. von Hessen des Großmütigen, als die von ihm regierte Landgrafschaft Hessen nach den altertümlichen Erbregeln des Haus Hessen auf seine vier Söhne aufgeteilt wurde. Der älteste Sohn Wilhelm IV. erhielt etwa die Hälfte des Landesterritoriums einschließlich der alten Hauptstadt Kassel, womit die Landgrafschaft Hessen-Kassel konstituiert war.

Landgraf Karl wurde am 3. August 1654 am 3. Aug. 1654 als Sohn des Landgrafen Wilhelm VI. von Hessen-Kassel und Hedwig Sophia, Tochter des Kurfürsten Georg Wilhelm von Brandenburg, in Kassel geboren. Als jüngerer Bruder des Landgrafen Wilhelm VII. übernimmt er nach dessen Tod 1670 die Regentschaft, bis 1675 wie sein Bruder unter der Vormundschaft seiner Mutter Hedwig Sophie von Brandenburg.

Landgraf Karl heiratet Maria Amalia von Kurland.
1685 erläßt Karl die so genannte "Freiheitskonzession", die den aus Frankreich vertriebenen Hugenotten und Waldensern freie Ansiedlung sowie eigene Kirchen und Schulen zusichert. Kassel nimmt in der Zeit von 1685-87 etwa 800 Glaubensflüchtlinge auf. Diese werden zumeist in der Altstadt angesiedelt.
1688 Feldzug des Landgrafen Karl gegen Frankreich, das die Pfalz zerstört hatte.
1699 gründete Karl die Stadt Sieburg und siedelte auch dort Waldenser und Hugenotten an.

Im Mai 1701 wurde der Landgraf durch kaiserlichen Beschluß zum Kurfürsten erhoben. (nur im RPG)


Karte von Kurhessen (Kernlande):

http://cgi-host.uni-marburg.de/~hlgl/atlas/vb/14a.jpg

Hesse
06.06.06, 22:43
Der Hof in Kassel:

Karl von Hessen-Kassel, Kurfürst von Hessen-Kassel

http://www.melsungen.de/geschichtsverein/landgrafcarl.jpg

Amalia von Kurland, Kurfürstin

Giovanni Francesco Guerniero, Architekt

Julius Faberius, Kanzler

Christoph von Fulda, Oberst der "Landgrafengarde" und Militärattaché

Friedrich von Hessen-Kassel, Prinz

Wilhelm von Hessen-Kassel, Prinz

Marie-Luise von Hessen-Kassel, Prinzessin




Gesandte des hessischen Hofes in fremden Landen


Franziskus von Fulda (Gesandter in Bayern)

Jan von Marbach (Gesandter in Mecklenburg)

Rudolf von Hersfeld (Gesandter in Würzburg)

Alvis von Tann (Gesandter in Württemberg)

Martin von Gersfeld (Gesandter in Brandenburg-Preussen)

Conrad Hermann Ritter zu Buchenau (Gesandter am kaiserlichen Hof)

Phillip von Aue (Gesandter in Sachsen/Polen)

Freiherr Johann von Romrod (Gesandter in Hannover)

Freiherr Heinrich von Haun (Gesandter am Reichstag zu Regensburg)

Hans Jakob von Ettlingen (Gesandter in England)

Kurt von Klefeld (Russland)

Phillip Trachtenberg (Gesandter in den Niederlanden)

Friedhelm von Cappel (Gesandter in Köln) (momentan auf Abruf)

Freiherr Ludwig von Bernhards (Gesandter in Holstein)

Hesse
06.06.06, 23:58
Botschafter aus aller Welt:


Friedrich Graf von Goglau (Gesandter des Kaisers)

Thomas von der Eckt (Gesandter aus Bayern)

Lothar Brunn (Gesandter aus Sachsen/Polen)

Friedhelm von Karlstadt (Franken/Würzburg)

August von und zu Bardeleben (Hannover)

Friedrich von Hohenburg (Brandenburg-Preusse)

Heinrich Freiherr von Hellersberg (Württemberg)

Karl von Ehrenhoffen (Russland)

Vincent de Bordeaux (Frankreich)




Bündnisse, Verträge, Edikte, sonstiges:


Edikt zu Kriegsflüchtlingen (http://www.si-games.com/forum/showpost.php?p=285274&postcount=28)

Vertrag zur Deutschen Union (http://www.si-games.com/forum/showpost.php?p=286601&postcount=17)

Nichtangriffspakt mit dem Kurfürstentum Brandenburg-Preussen (http://www.si-games.com/forum/showpost.php?p=287844&postcount=29)


Nichtangriffspakt mit dem Kurfürstentum Sachsen/Königreich Polen (http://www.si-games.com/forum/showpost.php?p=288884&postcount=33)

Vertrag mit dem Herzogtum Würzburg/Franken (http://www.si-games.com/forum/showpost.php?p=289663&postcount=45)

Nichtangriffspakt mit dem Kurfürstentum Hannover (http://www.si-games.com/forum/showpost.php?p=296602&postcount=65)

Nichtangriffspakt mit der Kurpfalz (http://www.si-games.com/forum/showpost.php?p=297279&postcount=68)


Erklärung zur Reichsacht des Kurfürsten von Sachsen (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=11556&page=4#)

Nichtangriffspakt mit dem Herzogtum Schleswig-Holstein-Gottorf (http://www.si-games.com/forum/showpost.php?p=302615&postcount=83)

General Wallenstein
07.06.06, 01:13
Nach beschwingter Reise erreicht der österreichische Gesandt, Friedrich Graf von Goglau den Herzöglichen Hofe zu Hessen und ersucht um seine Akkreditierung als permanenter Botschafter des Römischen Kaisers.

Hesse
07.06.06, 10:14
Julius Faberius, der Kanzler des Landgrafen und momentan am Hofe für alles und jeden zuständig, heißt den Gesandten aus Wien willkommen. Ein kleiner Teil der Landgrafengarde ist wohlweißlich ob der Ankunft des Grafen von Glogau vor dem fast fertigen Bau des Oranienburgerschlosses in Kassel aufgezogen, um einen gebührenden Empfang zu gewährleisten.

Umgehend überreicht der Kanzler dem Grafen entsprechende Schreiben des Landgrafen, die ihn als akreditierten Gesandten am Hofe hier in Kassel ausweisen. Dann führt er den Grafen bei einem kleinen Plausch des fertigen Westflügels durch das Schloss in die bereitgestellten Gemächer.

"...und das sind nun, werter Graf, Eure Gemächer. Leider ist momentan der Platz noch etwas spärlich, da der gute Giovanni Francesco Guerniero erst im kommenden Jahr mit der Fertigstellung des Ostflügels und damit mit der gesamten Residenz rechnet. Aber ein so enger Kontakt zur landgräflichen Familie kann ja auch von Vorteil sein...", läßt Faberius lächelnd in seinen Plausch einfließen.

"Falls Euch etwas fehlen sollte, so meldet es dem Dienstpersonal. Es wurde entsprechend instruiert, alle Wünsche zu erfüllen. Wir empfehlen uns."

Schnell und gekontet war der Plausch damit beendet und der Kanzler eilte zum Landgrafen, der irgendetwas dringendes zu besprechen hatte. Im Fortgehen seufzte Faberius leicht. Hätte er doch nicht in Marburg studiert und hätte vielleicht sein Heil in der neuen Welt gesucht, dann wäre sein Leben zwar durchaus weniger angenehm, aber wohl viel ruhiger.

General Wallenstein
07.06.06, 12:20
Die Räumlichkeiten weckten in der Tat etwas Beklemmung aus im Gemüte des Friedrich Graf von Goglau, war er doch deutlich großzügigere Unterbringung gewohnt. Allerdings konnten und sollten auch nicht die Annehmlichkeiten eines Kaiserlichen Schlosses Schönbrunn mit einem Landgräflichen Schlösschen verglichen werden.

Sicherlich würde man alsbald auch Zeit finden von Angesicht zu Angesicht mit dem Landgrafen Karl zu konferieren.

the general
07.06.06, 15:47
Thomas von der Eckt, Teil des niederen Ades in Bayern, erreichte nun endlich nach langer Reisezeit die Residenz des Landgrafen von Hessen-Kassel.

In der nähe standen 2 Diener des Grafen die gerade in ein Gespräch verwickelt waren.

Ging zu ihnen hin und tippte einen von ihnen auf die Schulter. Der drehte sich, erbost über die Störung des Gesprächs mit etwas wütenden Blick um, sah dann aber das Zeichen des Kurfürsten und sein Gesicht nahm nun eine freundlichere Form an.

Diener:"Was kann ich für Euch tun edler Herr?"

Thomas: "Mein Name ist Thomas von der Eckt, ich bin Gesandter von Maximilian II, dem Kurfürsten von Bayern und möchte mit eurem obersten Herrn sprechen. Ich habe eine wichtige Depesche bei mir die ich ihm übergeben soll."




Edler Graf von Hessen-Kassel,

eure Idee mit dem ständigen Gesandten ist sehr weise. Sogleich nachdem ich euren Gesandten empfangen habe entsendete ich einen meiner Vertrauten der eurer würdig ist. Sein Name lautet Thomas von der Eckt und wird euch als mein Gesandter zur Verfügung stehen.

Gezeichnet,
Maximilian II, Kurfürst von Bayern

Al. I. Cuza
07.06.06, 16:15
Der Gesandte Lothar Brunn, kommt in der Landgrafschaft nach einem entspannenden Ritt durch die umliegenden Wälder. Den Brief den er mit sich trägt ist von äußerster Wichtigkeit und soll dem Landgrafen persönlich übergeben werden:

"Sehr geehrter Graf,
das Kurfürstentum Sachen und Königreich Polen wünschen mit Eurch gute Beziehungen zu führen. Erstens wünsche ich Euch eine blühende Wirtschaft aufzubauen und reiche Ernte zu machen. Möge, dass Euer Land von Konflikten geschont wird. Durch die Nähe, welche unsere beiden Staaten verbindet, und die gemeinsame Grenze, sehe ich es als eine Ehre dem Grafen ein Angebot zu machen, um diese Wünsche auch zu kräftigen: Einen Defensivabkommen, für die Dauer von 5 Monaten, durch das beide Seiten sich verpflichten sich im Falle eines Angriffes gegenseitig zu helfen. Wenn Ihr jedoch nicht zustimmen wollt, oder könnt, biete ich einen gleichlangen Neutralitätsvertrag. Auf das unsere Staaten ewig in Frieden miteinander leben!

Gezeichnet,
August II., König von Polen und Kurfürst von Sachsen"

Hesse
07.06.06, 16:55
Kanzler Julius Faberius eilte wieder mal durch die Flure des fast fertigen Oranienschlossen. Langsam trafen Gesandte aus allen Teilen des Landes ein und nun mußte sich Julius darum kümmern, daß die Herren ihre Audienzen bekämen.

Zunächst wandte er sich Thomas von der Eckt zu. "Ah, Ihr müßt der Gesandte aus Bayern sein", lächelte er Thomas an,"Bitte folgt dem Diener in den Westflügel. Dort könnt Ihr Quatier nehmen und Euch erfrischen. Sodann wird Euch der Landgraf im Thronsaal empfangen."

Julius machte eine Verbeugung und wandte sich dem wartenden Lothar Brunn zu:

"Folgt mir in den Thronsaal, der Landgraf möchte Euch persönlich über eine Antwort informieren."

Lothar und Julius gingen so in den Thronsaal und dort empfing sie der Landgraf über einem Schreibttisch, der unter zahlreichen Papieren und Entwürfen für Gebäude nahezu verschwand, gebeugt. Neben dem Landgrafen, leicht zu erkennen an seiner landgräflichen Uniform, stand ein anderer, kleiner Mann in feinem Zwirn mit einer Brille.

Der Landgraf lächelte als er Julius mit Lothar erblickte und deutete mit einem Wink auf die Tür neben dem kleinen Mann neben ihm. "Danke Giovanni, das genügt für heute, es erwarten mich die Staatgeschäfte."

Eilig zog sich Giovanni zurück, durch Tür, durch die Julius und Lothar gekommen sind. Hinter den beiden schloss sich die Tür und der Landgraf setzte sich auf seinen Thron.

Julius gab ihm die Depesche von Lothar und flüsterte dem Landgrafen etwas zu. Karl überflog die Zeilen und runzelte die Stirn. Dann lächelte er und blickte zu Lothar auf:

"Werter Botschafter,

übrerbringt Eurem Herren folgende Worte:

Es ist ebenso unser starkes Bedürfnis mit unserem östlichen Nachbarn in eine dauerhafte diplomatische Beziehung zu treten. Versichert seiner Majestät August II., das Hessen keinerlei Absichten hegt, irgendwelche Territorien anzugreifen oder gar in die auflammenden Auseinandersetzungen einzutreten. Gott bewahre! Wo wir doch hier bei uns genügend zu tun haben."

Er pausierte kurz und nickte Julius zu.

"Aus diesen Gründen wäre wohl auch ein Defensives Bündnis, daß uns wie auch immer in einen solchen Konflikt miteinbeziehen könnte, keine wirkliche Lösung. Daher nehmen wir jedoch Euer Angebot eines 5 Monate langen Neutralitätsvertrag an. Damit können wir Eure Majestät August II. die sichere Westgrenze zu Hessen versichern."

Karl räusperte sich.

"Wohlan, dann bitten wir Euch noch dauerhaft als Gesandter Eures Herren Quatier bei uns zu beziehen. Wir werden sogleich Phillip von Aue als ständigen Gesandten an den Hof Eures Herren senden."

Al. I. Cuza
07.06.06, 17:43
"Es ist mir eine Ehre an Eurem Hofe bleiben zu dürfen. Mein Herr ist zwar nicht entzückt, von Eurem Ablehnen des Bündnisses, aber von dem baldigen Nichtangriffspakt höchst erfreut."

Hesse
07.06.06, 18:03
Karl lächelte:

"Wir sind hier ein kleines Land, daß sich erst seit kurzem von vielen Wirren erholen kann, die bis zur Teilung der Landgrafschaft Thüringen zurückreicht. Auch ist unsere Hausmacht doch innerhalb Europas arg beschränkt. Was könnten wir schon einer Großmacht wie Euch für eine Hilfe sein? Sicherlich kann man in Zukunft über diverse Subsidien sprechen, sind doch unsere hessischen Soldaten bestens ausgebildet und bereit überall zu kämpfen.

Aber ich schweife ab, Kanzler Julius wird Euch in die Quatiere des Westflügels bringen. Seid mein Gast!"

Trajan
07.06.06, 20:44
Ein Reiter in den Farben Frankens mit dem Wappen des Fürstbischofs Johann Philipp von Greiffenclau-Vollraths traf in Kassel ein. Er sprach zu einem Hofdiener das er für seinen Herren den Landgrafen eine Nachricht habe die er höchst persönlich zu überbringen hätte.

Vernichter
07.06.06, 22:10
Ein Mann in grüner Uniform kam angerieten. Wie es sich heruasstellte war es ein aus Hessen stammender Glücksritter. Der jüngste Sohn eines verarmten Adligen der nach seiner Offiziersausbildung sein Heimatland Richtung Osten verliess. Nun war Karl von Ehrenhoffen als gemachter Mann zurück.

Lasst mich rein. Ich habe einen wichtigen Brief für euren Herren. Ich komme im Auftrage des russischen Zaren.

Imperativ
08.06.06, 00:30
Als der württembergische Gesandte endlich den Sitz des Herzogs von Hessen erreicht, bemerkt er mit wenig Freude das sich sein Auftrag wohl in eine enorme Belastung für seine Beine entwickeln würde.

Die Schlange der Wartenden war lang und so würde es wohl etwas dauern bis Heinrich Freiherr von Hellersberg die ihm zustehende Aufmerksamtkeit erhalten würde.

Hesse
08.06.06, 00:44
Die Glocke der Kammerdiener schellte gellend durch die Flure des Schlosses. Aus dem Thronsaal war ein mürrischer Landgraf zu hören. In den Eingangsbereich drangen lediglich Wortfetzen wie "Wo....Kanzler?" "Es warten Gesandte..." "Frechheit...." "Heidewitzka...."

Kanzler Julius sauste an der Schlange der Wartenden vorbei, versuchte dabei krampfhaft höflich zu nicken, und huschte durch den langen Flur zum Thronsaal. Plötzlich wurde es still und Julius kam kreidebleich wieder aus der Tür geschlichen. Es war ihm anzusehen, daß ihm gerade eine ordentliche Standpauke gehalten wurde.

Dann schlich er auf die wartende Schlange zu.

"Der Landgraf läßt nun bitten. Zuerst der fränkische Gesandte, dann der Botschafter des Zaren und schließlich der Gesandte aus Württemberg."

Julius geleitete den fränkischen Gesandten zum Thronsaal und dort empfing ihn der Landgraf.

"Wohlan, seid gegrüßt und vermittelt unsere Grüße an den Fürstbischof! Was ist Euer Begehr?"

preusse
08.06.06, 19:21
Als Kanzler Julius den Thronsaal wieder verließ hatte sich die Schlange nicht verringert. Denn August von und zu Bardeleben hatte sich der Schlange der Wartenden angeschlossen und wartete auf eine Audienz beim Landgrafen.

Hesse
08.06.06, 20:34
Julius fragte höflich in die wartende Runde.

"Wenn sich ein Gesandter nur als Botschafter akreditieren möchte, dann kann er dies auch bei uns. Wir sind für die Unterbringung und Korrespondenz in allen Belangen mit Vollmachten ausgestattet."

Trajan
08.06.06, 20:36
Julius geleitete den fränkischen Gesandten zum Thronsaal und dort empfing ihn der Landgraf.

"Wohlan, seid gegrüßt und vermittelt unsere Grüße an den Fürstbischof! Was ist Euer Begehr?"

Der Gesandte Würzburgs verneigte sich.
Seid auch Ihr gegrüßt Herr. Der Unsrige Name lautet Friedhelm von Karlstadt gelegen am schönen Main. Unser Herr der Fürstbischof Johann Philipp von Greiffenclau-Vollraths entbietet Euch seine Grüße und hofft das Ihr Uns als ständigen Gesandten an Eurem Hofe aufnehmet. Außerdem bittet der Füstbischof das Ihr so wie er die Grenzen Würzburg/Franken mit Hessen Kassel anerkennt um Zwistigkeiten aus dem Wege zu gehen.

preusse
08.06.06, 21:02
August von und zu Bardeleben hatte den Wink des hessischen Kanzlers erst garnicht bemerkt. Als dieser jedoch seine Bemerkung wiederholte, trat August aus der Reihe und sprach zum Kanzler.

"Mein Name ist August von und zu Bardeleben und ich wurde von meinem Herren Georg I. an den Hof zu Kassel beordert, um alle Interessen und Angelegenheiten meines Kurfürsten zu vertreten." A.v.z.Bardeleben holte eine Urkunde hervor die mit kurfürstlichem, hannoveranischen Siegel seine Worte bestätigte.

Hesse
08.06.06, 21:20
Der Gesandte Würzburgs verneigte sich.
Seid auch Ihr gegrüßt Herr. Der Unsrige Name lautet Friedhelm von Karlstadt gelegen am schönen Main. Unser Herr der Fürstbischof Johann Philipp von Greiffenclau-Vollraths entbietet Euch seine Grüße und hofft das Ihr Uns als ständigen Gesandten an Eurem Hofe aufnehmet. Außerdem bittet der Füstbischof das Ihr so wie er die Grenzen Würzburg/Franken mit Hessen Kassel anerkennt um Zwistigkeiten aus dem Wege zu gehen.

"So sei es Friedhelm von Karlstadt. wir heißen Euch an unserem Hofe willkommen. Unser Diener wird Euch zu Eurem Quatier im Westflügel führen. Richtet bitte dem Fürstbischof aus, daß wir die Grenzen zwischen unseren Reichen anerkennen. Nichts läge uns ferner, als gegen den Fürstbischof ins Felde zu ziehen."

Der Landgraf lächelte und auf seinen Wink trat ein Diener herbei, der Friedhelm zu seinem Quatier geleitete.

Hesse
08.06.06, 21:23
August von und zu Bardeleben hatte den Wink des hessischen Kanzlers erst garnicht bemerkt. Als dieser jedoch seine Bemerkung wiederholte, trat August aus der Reihe und sprach zum Kanzler.

"Mein Name ist August von und zu Bardeleben und ich wurde von meinem Herren Georg I. an den Hof zu Kassel beordert, um alle Interessen und Angelegenheiten meines Kurfürsten zu vertreten." A.v.z.Bardeleben holte eine Urkunde hervor die mit kurfürstlichem, hannoveranischen Siegel seine Worte bestätigte.

Julius nickte höflich.

"Wir geleiten Euch zu Eurem Quatier im Westflügel. Dort könnt Ihr Euch erfrischen. Wir unterrichten den Landgrafen von Eurer Anwesenheit. Er wird sicher baldigst einen Gesandten an den kürfürstlichen Hof schicken."

Hesse
08.06.06, 21:25
Ein Mann in grüner Uniform kam angerieten. Wie es sich heruasstellte war es ein aus Hessen stammender Glücksritter. Der jüngste Sohn eines verarmten Adligen der nach seiner Offiziersausbildung sein Heimatland Richtung Osten verliess. Nun war Karl von Ehrenhoffen als gemachter Mann zurück.

Lasst mich rein. Ich habe einen wichtigen Brief für euren Herren. Ich komme im Auftrage des russischen Zaren.

Der Bote des russischen Zaren erhielt umgehend Einlaß. Der Landgraf fragte:

"Was ist Euer Begehr? Wir hörten Ihr seid vom Zaren gesandt?"

General Wallenstein
09.06.06, 12:05
Ein Bote es Kaisers erreicht den Hofe von Kassel und verliest die Verlautbarung Ihrer Majestät.


Verkündung der Reichsacht

Hiermit erklären Wir, Leopold von Habsburg, durch Gottes Gnaden Römischer Kaiser, König von Ungarn, König von Böhmen, König von Kroatien und Slawonien und Erzherzog von Österreich, die Reichsacht über die Person, die Gebiete und den Besitz des Kurfürsten Maximilian II. Emanuel von Bayern, als auch des Kurfürsten Joseph Clemens von Köln.

In Folge dieser Verkündung gehen besagte Fürsten unmittelbar all Ihrer Titel und Ihres Standes verlustigt und gelten fortan als Friedlose, ohne jewede Rechte und den Schutz durch Uns, den Kaiser.

Somit sei es eines jeden loyalen Reichsfürsten zugestandenes Recht, jenen niederen Verrätern an der heiligen Institution des Kaisers und somit des Reiches selbst, den Kriege zu erklären und diesen ohne Zurückhaltung zu führen. Sollte im Verlaufe dieser Reichsacht die Person eines oder beider Entehrten zu Schaden oder gar zu Tode gelangen, so wird hierfür niemand getadelt oder gar zur Rechenschaft gezogen werden. Jedwede Gebiete besagter Ausgestoßener welche ferner im Verlaufe dieser heiligen Pflicht durch die loyalen Reichsfürsten erobert werden, sollen auf Unser Geheiß dem jeweiligen Reichsfürsten selbst zur Hoheit fallen.

Das Sein der Gnädigkeit lässt Uns jedoch ebenso verlautbaren, dass ein jeder der besagten Fürsten, sowohl Maximilian II. Emanuel, als auch Joseph Clemens als reuige Sünder vor Uns treten mögen und in einem strikten Prozedere welches mit dem neuerlichen Treueschwur auf Reich und Kaiser endet, ihre Ehre und Ehrschaften zurückerlangen können.

Sollten besagte Friedlose jedoch ihren Verrate noch weiter betreiben und gar ihr Schwert gegen jedweden loyalen Reichsfürsten oder gar Uns, den Kaiser selbst erheben, ist auch dieses letzte Mildtum verwirkt."

http://www.rollenspielcommunity.de/1700/reichsacht.jpg

Im Namen Gottes und zum Wohle des Reiches

Leopold I. von Österreich

Römischer Kaiser
König von Ungarn
König von Böhmen
König von Kroatien und Slawonien
Erzherzog von Österreich

Bismarck
09.06.06, 15:22
Friedrich von Hohenburg ist als Gesandter des brandenburgisch-preussischen Kurfürsten eingetroffen und erwartet seine Akkreditierung.

Imperativ
10.06.06, 19:32
Auch Heinrich Freiherr von Hellersberg ersuchte nachdem ihm das Warten zu überdrüßig wurde, den Bevollmächtigten des Herzogs ums eine Aufnahme als Botschafter Württembergs in Hessen.

Hesse
10.06.06, 19:54
Der Landgraf hatte geduldig auf das Begehren des Gesandtes des Zaren gewartet. Als dieser aber wohl im Anblick des staatlichen Landgrafen die Stimme verschlug, ließ der Landgraf in höflich in die Gesandtenquatiere bringen.

"Macht Euch erst einmal frisch und dann kommt wieder, wenn Ihr Euer Anliegen vortragen wollt."

Dann hörte er über den Mißmut des württembergischen Gesandten. Auch das andere Gesandte warteten gefiel dem Landgrafen gar nicht.

"Julius!" zitierte er den Kanzler herbei, "in Zukunft möchten wir ein reibungsloseres Akkreditierungsverfahren haben!"

Julius nickte und lächelte gequält. Was konnte er gegen den Ansturm der Gesandten denn tun? Er würde einfach weitermachen. So nahm er höflich den württembergischen Gesandten mit einer unterwürfigen Entschuldigung auf und widmete sich auch der Unterbringung des brandenburgisch-preussischen Gesandten.

Sodann erfuhr der Landgraf von der Reichsacht über den Kölner und den Bayern.

Der Landgraf zückte nur eine Braue: "Soso...da haben sichs ja einige ordentlich die Suppe versalzen."

Süffisant lächelte der Landgraf. Amalia, die beim Lustwandeln im Schloss auch den Thronsaal betrat, in dem der Landgraf ja quasi wie angenagelt auf dem Thron saß, fragte unbekümmert:

"Ist denn eine Reichsacht so schlimm?"

Karl schüttelte wohlwollend lächelnd den Kopf: "Ihr naives Weibsstück. Angenehm ist sie keinstenfalls und die letzte Reichsacht dürfte schon eine Weile her sein. Hoffentlich bringt uns das nicht in einen zweiten Dreißig-Jährigen Krieg."

Amalia rollte die Augen: "Dann wären es ja schon sechzig Jahre Krieg."

Karl tätschelte ihr mitfühlend den Kopf: "Ach, Ihr seid so schön unbekümmert. Ein Glück das die Staatsgeschäfte nicht in den Händen von Weibern liegen, sonst würden wir wohl noch um Landesgrenzen um die Wette häkeln."

Karl kam mit einem beschwingten Satz vom Thron und mit ein paar anzünglichen Gesten verschwand er mit der Landgräfin in den Diensbotengängen, die direkt zum landgräflichen Schlafgemach führten.

Hesse
11.06.06, 18:21
Am heutigen Tage erließ der Landgraf von Hessen-Kassel folgendes Edikt:



Edikt zur Aufnahme von Kriegsflüchtigen:


Angesichts der Kriegszustände innerhalb Europas,

erklärt sich Hessen-Kassel in der Tradition als gastfreundliches Land bereit,

allen Kriegsflüchtlingen aus den Kriegsgebieten Asyl zu gewähren.


Dabei wird allen Minderheiten jeglicher Konfession garantiert, daß sie nicht

wegen ihrer Bräuche oder Konfession verfolgt oder ausgeliefert werden.

Jedem Kriegsflüchtling, der sich nachweislich länger als 5 Jahre in unseren

Landen aufhält wird die Staatsbürgerschaft gewährt.


Diese Wartezeit kann durch freiwilligen Militärdienst in der hessichen Armee

verkürzt werden.


Frauen und Kinder genießen besonderen Schutz und Fürsorge der

Landgrafschaft Hessen-Kassel.


Möge der Krieg dem Frieden weichen!

http://www.fulda-online.de/inhaltsseiten/kultur_freizeit/statische_seiten/museum/KK/bilder/siegel.gif

gez.

Karl
Landgraf von Hessen-Kassel

Imperativ
14.06.06, 22:30
Heinrich Freiherr von Hellersberg erbittet alsbald vor den Landgrafen treten zu dürfen, hat er doch wichtige Dokumente, unterzeichnet von Herzog Eberhard Ludwig, ihrer Hoheit zu überreichen. In Württemberg erhofft man sich hiervon eine langfristige Stabilisierung der gesamten Region.

Hesse
15.06.06, 20:07
Der Landgraf Karl empfung den Abgesandten bei dessen Bitte um eine Audienz umgehend. Gar hocherfreut zeigte er sich über die unterzeichneten Dokumente.

Hesse
17.06.06, 21:22
Die Verkündigung des Vertrags zur Deutschen Union (http://www.si-games.com/forum/showpost.php?p=286601&postcount=17) stimmte den Landgrafen die letzten Tage äußerst fröhlich. Hinzu kam eine rege Geheimdiplomatie, deren Nervenkitzel Karl zunnehmend genoß.

Vielleicht würde dieses Abkommen zwischen Württemberg und Hessen der Grundstein für eine generelle neue Richtung im Reich. Karl grübelte darüber nach, als er die lange Galerie des Schloßes entlang lief.

Die neueren Ereignisse über den Kniefall des Bayern und der neuen diplomatischen Richtung des Kaisers, der anscheinend allzugerne zu vergeben schien, trübten die gute Laune Karls. Von seinen Gesandten bekam Karl Informationen, daß zunnehmend der Heilige Stuhl und damit die katholische Kirche ihren Einfluß in Österreich geltend zu machen schien. Karl mißfiel der zunnehmende Einfluß dieser Pfaffen, besonders der scheinheiligen Fürstbischöfe. Der Landgraf blieb vor dem Poträt seines Vorfahren Phillip stehen, der ein Vorreiter des Protestantismus war und viel für Hessen getan hatte. Karl runzelte die Stirn, sollte das Reich wieder zunnehmend einem Kaiser verfallen, der mehr die Kirche hofierte als seine treuen Fürsten, die ihn doch erst zu dem machten, was er war? Ohne sie wäre sein Einfluß auf sein eigenes Reich beschränkt und wahrscheinlich würden eher die Franzosen über den Kontinent herrschen, als der Österreicher.

Karl schüttelte den Kopf, als er in sein neues Arbeitszimmer einbog. Er öffnete einen der neuen Bücherschränke und zog ein großes breites Buch heraus. Der Titel prangte in goldenen Lettern auf dem Einband "Phillip von Hessen - Memoiren eines Fürsten". Karl legte den Wälzer auf den Sekretär vor dem großen Fenster, öffnete das Buch und begann zu lesen. Vielleicht würde er im Handel seines Vorfahren ein paar gute diplomatische Winkelzüge entdecken.

Hesse
20.06.06, 20:26
Am hessischen Hof wird ein Nichtangriffspakt mit dem Kurfürstentum Brandenburg-Preussen (http://www.si-games.com/forum/showpost.php?p=287844&postcount=29) verkündet.

Hesse
21.06.06, 15:47
Mit Bestürtzung vernahm man am Hofe die Nachricht eines Krieges zwischen Brandenburg-Preussen und Russland. Hatte man doch gerade in den letzten Tagen die Freundlichkeit und Ehrhaftigkeit des Kurfürsten aus Berlin kennengelernt, ja mit dem Nichtangriffspakt sogar besiegelt, war man nun erschrocken, wie der russische Zar einen Krieg vom Zaun mit diesem ehrenhaften Mann brach.

Der Landgraf harrte auf eine entsprechende Nachricht vom Hofe in Wien. Wie würde der Kaiser reagieren?

Vernichter
21.06.06, 21:40
Karl von Ehrenhoffen bat darum zu dem Regenten von Hessen vorgelassen zu werden. In seinem Kopf schwirrten viele Gedanken. Er fragte sich wie Hessen mit so einem niederträchtigen Schuft wie dem Kurfürsten von Preußen einen Pakt abschließen konnte. Schließlich hatte er durch die Hand seines Getreuen Sachsen und damit ein Mitglied des Reiches überfallen lassen.
Die einzige Erklärung die Ehrenhoffen schlüssig erschien war die, dass der Kurfürst von Preußen diesen Vertrag durch Lügen erschleichen konnte.

Hesse
21.06.06, 22:55
Kanzler Julius Faberius geleitet den Gesandten in den Thronsaal des Landgrafen. Karl stand an der Mitte des Thronsaal mit einem Offizier der Landgrafengarde an einem Tisch. Auf dem Tisch war eine Karte der Landgrafschaft uns seiner Nachbarn befestigt. Beim Eintreten von Julius und dem Gesandten, schaute der Landgraf von der Karte auf. Er entließ den Offizier und zwei Diener brachte die Karte aus dem Saal. Der Landgraf setzte sich auf seinen Thron und sprach:

"Wen bringt Ihr mir da, Kanzler?"

"Den Gesandten des Zaren, Karl von Ehrenhoffen, Eure Hoheit."

Der Landgraf hebte kurz die Hand. Der Kanzler und die Diener des Landgrafen verließen sofort den Saal. Karl fixierte den Gesandten:

"Wir haben Eurem Zaren bereits auf sein Schreiben geantwortet. Was können wir darüber hinaus für unseren russischen Freund tun?"

Hesse
22.06.06, 23:01
Als der Gesandte des Zaren wieder einmal seiner Stimme in der Gegenwart des Landgrafen verlustig ging, schickte der Landgraf den russischen Gesandten wieder in sein Quatier.

Karl rief seinen Kanzler herbei:

"Wenn der russische Gesandte nächstes Mal eine Audienz wünscht, dann fragt vorher nach seinem Bestreben!"

Mürrisch ließ der Landgraf seinen Militärattaché kommen. Der Oberst Christoph von Fulda der "Landgrafengarde" baute sich vor dem Landgraf in militärischer Manier auf und salutierte.

"Rührt Euch, Oberst! Wir wünschen, daß Ihr unsere Truppen exierzieren laßt bis zum Umfallen. Sie müssen auf alles vorbereitet sein! Diese neue unehrenhafte Methode fremde Länder ohne entsprechende Kriegserklärung zu überfallen ist wohl das baldige Ende eines ritterlichen Waffenganges. Wir wollen nicht so dahstehen wie der Sachs, verstanden?"

Oberst von Fulda nickte und entfernte sich wieder. Der Landgraf winkte den Kanzler näher herbei. Karl tuschelte einige Dinge ins Ohr des Kanzlers. Leicht erschrocken blickte der Kanzler ungläubig den Landgrafen an und dieser betonte laut:

"Doch, doch, so sieht es aus. Aber das Ihr mir das für Euch behaltet."

Der Kanzler nickte, seufzte und flüsterte vor sich hin:

"Das würde mir sowieso niemand glauben."

Hesse
24.06.06, 12:24
In der Landgrafschaft kam Freude auf, als man von der Fruchtbarkeit der diplomatischen Bemühungen hörte. Der Landgraf hatte es in geheimen diplomatischen Verhandlungen geschafft auch das Herzogtum Mecklenburg für die Deutsche Union zu gewinnen.

Der neue Unionsvertrag enthielt einige kleine Änderungen, wurde aber von allen Unionsstaaten gebilligt und in Kassel unterzeichnet.

Neoderich
24.06.06, 14:51
Der Gesandte Ernst August von Hinterzarten erreicht die hessischen Lande und erbittet seine erbetene Zulassung als Botschafter des Herzog Johann Wilhelm.

Hesse
24.06.06, 15:15
Persönlich nahm der Landgraf den Gesandten aus der Kurpfalz in Empfang. Mit den Worten:
"Es ist uns eine Freude, von unserem Nachbarn endlich einen dauerhaften Gesandten begrüßen zu dürfen. Mögen unsere diplomatischen Bemühungen auf fruchtbaren Boden fallen.", brachte er den Gesandten zu seinem Quatier.

Hesse
25.06.06, 18:30
Am Hofe zu Kassel wurde mit Verwunderung die Gründung der "Reichsliga" aufgenommen.

Der Landgraf begab sich auf den Weg in sein Arbeitszimmer.

Einerseits wunderte sich der Landgraf, weshalb der Kaiser, der ja schon ein besonderes Verhältnis ob seiner Institution, nun quasi "Reich im Reiche" gegründet habe, andererseits war man erschrocken, daß sowohl Bayern, die Kurpfalz als auch Savoyen sich nun als treue Marionetten des Kaisers zu sein schienen. Sicherlich war es nur die Pflicht eines Reichsfürsten dem Kaiser ergeben zu sein, aber daß man sich nun derart eng politisch an den Kaiser gebunden hatte, zumal die Interessen des Habsburgers ja eher der eigenen Hausmacht, denn dem Reich zu gelten schienen, was die seltsame Handlungsweise gegenüber Hannover zeigte, war schon befremdlich. Woher kam dieser Kadavergehorsam gegenüber dem Kaiser, der seit Jahrhunderten nicht mehr zu spüren war?

Besonders die Verwandlung des Bayern vom Saulus zum Paulus war dem Landgrafen äußerst suspekt. Was da wohl dahinterstecke? Und erst die plötzliche kaisertreue Savoyens, wobei man doch allgemein wußte, daß die Italiener jede Gelegenheit suchten, um aus dem Reiche auszuscheren. Hatte es vielleicht mit dem Angriff des Spaniers in Italien zu tun? Suchte Savoyen die Nähe zum Kaiser, um vor Spanien sicher zu sein? Aber was bewegte den Kurfürsten von der Pfalz? War es vielleicht Frankreich?

Der Langraf grübelte, als er sich an den Sekretär in seinem Arbeitszimmer setze. Er wollte dem Kaiser einen erneuten Brief schreiben, da man auf den letzten nicht geantwortet hatte.

Vielleicht würde diesmal der Kaiser einem anderen Reichsfürsten, außer seinen Paladinen, Gehör schenken, schließlich war er der Kaiser aller Reichsfürsten.

Für den Landgrafen stand fest, neben der Treue der Reichsfürsten gegenüber dem Kaiser, bestand auch eine Pflicht und Treue des Kaiser gegenüber seinen Reichsfürsten. Wenn nun der Kaiser andere Reichsfürsten bevorzugte und den Reichsfrieden im Falle Hannovers einfach so stören ließ, dann fragte sich der Landgraf, ob in Wien noch der Kaiser aller Deutschen säße oder ob dort nur ein Erzherzog von Österreich säße?

Trajan
25.06.06, 20:26
Friedhelm von Karlstadt hatte ein Anliegen von seinem Herren dem Fürstbischof dem Landgrafen zu unterbreiten und ließ sich von daher einen Termin bei seinem Sekretär geben. Nun wartete der Gesandte Würzburgs darauf zum Landgrafen vorgelassen zu werden.

Hesse
25.06.06, 21:15
Der Landgraf saß in seinem Thronsaal und das Fluchen war noch auf dem Gang zu hören, wo Friedhelm von Karlstadt wartete.

"Impertinent....Zechpreller....Wortbrecher....", waren aus dem Thronsaal zu hören. Dann wurde es still. Die Tür öffnete sich und der Landgraf ließ den Gesandten aus Würzburg zur Audienz vorführen.

"Unser Kanzler berichtete uns, Ihr hättet etwas mit uns zu besprechen?", dabei wirkte der Landgraf zunnehmend freundlich. In der Hand hielt er noch einen zerknüllten Brief, den er drückte.

Trajan
25.06.06, 21:33
Seid gegrüßt Herr. Ja der werte Fürstbischof bat uns bei Euch vorzusprechen, doch wenn es Euch ungelegen ist so können Wir auch einen anderen Termin für eine Unterredung ausmachen. Meinte der Gesandte ein wenig kleinlaut.

Hesse
25.06.06, 21:40
"Nein, nein, werter von Karlstadt, wir haben schon Zeit. Leider wurde unsere Treue durch einen billigen Verrat und Habgier erschüttert, aber das ist eine andere Sache."

Der Landgraf pausierte kurz und meinte dann gefaßt und freundlich:"Erzählt, womit können wir unserem Nachbarn aus dem Süden dienen?

Trajan
25.06.06, 21:51
Mein Fürst läßt anfragen was Ihr von einem Vertrag haltet. Wir haben uns zwar was die Grenzen betrifft soweit geeinigt aber der Füstbischof meinte man solle es vertraglich festhalten und eventuell noch einiges mehr.

Hesse
25.06.06, 21:59
"Ah, werter von Karlstadt. Wir würden eine solche vertragliche Vereinbarung gerne treffen, hatten wir doch schon selbst daran gedacht. Habt Ihr einen solchen Vertrag bereits vorbereitet?"

Trajan
25.06.06, 22:15
Wir haben einen Entwurf mitgebracht, sicher.
Von Karlstadt holte ein Schreiben aus einer Mappe die er bei sich hatte und übergab sie dem Landgrafen.


Vertrag zwischen der Landgrafschaft Hessen und dem Herzogtum Würzburg/Franken


Grenzachtungsabkommen

§ 1 Beide Parteien erkennen den momentanen Grenzverlauf zwischen beider Länder uneingeschränkt an.
§ 1a Sollte es dennoch zu Streitigkeiten kommen wird versucht als erstes diese auf diplomatischem Wege zu lösen.
§ 1b Sollte es jedoch nicht möglich sein, werden keine weiteren Parteien in den Konflikt mit einbezogen da es alleine ein Problem zwischen der Landgrafschaft Hessen und dem Herzogtum Würzburg/Franken darstellt.


Beistandpakt

§1 Sollte eine der beiden oben genannten Parteien von einer fremden Macht/Partei angegriffen werden, so ist die Partei die nicht angegriffen wurde verpflichtet jene die angegriffen wird/wurde zu unterstützen.
§1a Mit wirtschaftlichen Mitteln sprich durch finanzielle Unterstützung
§ 1b Durch Truppenkontingente
§ 1c Mit diplomatischen Mitteln

§2 Durchmarschsrechte
§2a Können nach Absprache gewährt werden

§3 Sollte eine der Parteien warum auch immer nicht im Stande sein dem Vertragspartner zu Hilfe zu kommen, so kann die dadurch "geschädigte" Partei den Pakt für hinfällig erklären.
§3a Die Partei die ihrer Verpflichtung nicht nach kommen konnte hat dem („ehemaligen“) Bündnispartner eine Entschädigung zu bezahlen die auf 5000 Gulden festgesetzt ist.


Nichtangriffspakt

§1 Beide Parteien erklären sich bereit das Hoheitsgebiet des Anderen zu achten.
§2 Es wird von jeder in Besitznahme von Ländereien sprich Provinzen abstand genommen.
§3 Sollte eine der Parteien sich an oben genannte Paragraphen nicht halten tritt mit sofortiger Wirkung der Kriegsfall ein.


Dieser Vertrag tritt nach Unterzeichnung beider Parteien in Kraft und läuft so lange bis er von einer derer aufgekündigt wird.


Würzburg (Kassel), den


Die Unterzeichneten Parteien


Landgrafschaft Hessen


Für das Herzogtum Würzburg/Franken

Von Karlstadt merkte noch an.
Das ist quasi ein "Standartvertrag" der von uns genutzt wird.

Hesse
25.06.06, 23:05
Der Landgraf überflog den Vertrag und bemerkte: "Wenn Ihr im § 1a ist ein "versucht" zuviel und im §1b habt Ihr wohl zu genau von der Vorlage kopiert".

Der Landgraf lächelte, "ändert diese Stellen und wir werden mit Freude den Vertrag unterzeichnen. Es freut uns, daß es im Heiligen Römischen Reiche doch noch Reichsfürsten gibt, die an Worten und der Treue zueinander festhalten möchten."

Trajan
25.06.06, 23:16
Der Gesandte nahm den Vertrag wieder mit einem Sakra! entgegen als er sich die Stellen ansah die ihm der Graf genannt hatte. Dies bedeutete das er den Vertrag neu schreiben mußte. Wie dem auch sei er würde es machen müssen.

Gut, dann werd ich den Vertrag dem entsprechend neu aufsetzen. Verzeiht Uns diese Unachtsamkeit. Von Karlstein sah bedrückt zu Boden.

Hesse
25.06.06, 23:38
"Keine Sorge, werter von Karlstein. Wir werden den Vertrag dann gerne unterzeichnen. Unserem Kanzler passiert dann und wann auch mal so ein Mißgeschick. Solange man es vor der Unterzeichnung merkt, ist doch alles noch in Ordnung."

Välerlich klopfte der Landgraf dem fränkischen Gesandten von Karlstein auf die Schulter.

Al. I. Cuza
26.06.06, 18:18
Der Gesandte Sachsen-Polens bittet um eine Audienz.

Der Kurfürst von Sachsen und König von Polen ist interessiert, ob der Landgraf nicht einen ähnlichen Vertrag auch mit dem Kurfürstentum Sachsen unterschreiben möge. Der erste Versuch war ja gescheitert vor ein paar Monaten. Vielleicht würde der Graf jedoch nun einwilligen.

Hesse
26.06.06, 18:59
Der Landgraf begrüßte den Gesandte des Kurfürsten von Sachens und Königs von Polen und wies auf einen bestehenden Vertrag (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=11556&page=2#) hin. Wahrscheinlich, mutmaßte der Landgraf, stecke die unterzeichnete Kopie noch in einem Tross, der durch die Kriegswirren noch nicht am Hofe des Kurfürsten angekommen sei.

Al. I. Cuza
26.06.06, 21:05
Dieser Vertrag sei aber nur der Anfang in den Augen des Kurfürsten. Der Landgraf ist ja seit kurzem der Verbündete seines Verbündeten, dem Herzogtum Würzburg/Franken. Daher wäre eine Erweiterung des Vertrages nicht falsch und sogar von großem Nutzen für beide Staaten.

Hesse
26.06.06, 21:40
"Sicherlich läßt sich über ein weitergehendes Bündnis diskutieren, jedoch gibt uns die momentane Kriegslage zu Bedenken. Wir werden aber gerne Eure Vorschläge hören.", ließ der Landgraf den Gesandten wissen.

"Im Übrigen haben uns die momentanen Kriegsverläufe und der Eintritt Würzburgs in den Krieg überrascht. Wir werden zunächst die weitere Lage überprüfen müssen."

Al. I. Cuza
26.06.06, 21:46
Der Gesandte Sachsen-Polens ist unzufrieden mit einer solchen Antwort. Ein schlichtes ja oder nein wären schn besser aufgenommen worden. Wenn der Landgraf es nicht möchte, wird er nicht zu einer Allianz gezwungen, Gott bewahre. Der Nichtangriffspakt ist immernoch genügend und wird es auch wohl bleiben müssen.
"Die Entwicklung des Deutschen Bundes und das Verhältniss zum Römischen Kaiser werden mit Interesse und Sorge am Hofe August des II. verfolgt." sagte der Gesandte noch zum Abschied.

Marc Aurel
26.06.06, 21:52
Schwitzend und keuchend kam plötzlich ein Mann zum Hofe des Landgrafen Karls. Mit einem verschwitzten Lächeln ging er auf den nächsten Angestellten des Hofes hinüber und bat ihm eine Depesche zu übergeben, was mag dort wohl drinstehen?

"Sehr geehrter Herr Karl, Landgraf von Hessen-Kassel. Nachdem ich euren netten Herren von Cappler empfing schickte ich euch sofort einen meiner besten Untertanen. Gerhard Bügler ist ein fähiger, wenn auch leicht übereifriger Mann. Er stammt aus einer angesehenen Geldleiher-Dynaste meiner Stadt und ist einer der am ritterlichsten erzogenen Männer an meinem Hofe. Er ist weltgewand und spricht fließend Russisch, Englisch, Französisch und Schwedisch. Auch wenn er Jude ist, bitte ich euch ihn an eurem Hofe als meinen zukünftigen persönlichen Gesandten aufzunehmen. Ich freue mich schon auf unsere zukünftig bevorstehende Freundschaft und Zusammenarbeit.
Mit ehrenvollen Grüßen Erzbischof Joseph Clemens von Bayern."

Hesse
26.06.06, 21:56
Der Landgraf hielt den Gesandten aus Sachsen auf:

"So wartet doch. Ihr werdet doch verstehen, daß wir nicht überstürzt in einen Krieg eintreten können, dessen Dimension momentan nicht abzusehen ist, zumal erst erst eben ein Bote von dem Kriegseintritts Würzburg berichtet hat. Es ist doch daher nur gerecht, daß wir hier nicht überrascht werden wollen, ähnlich wie die Hannoveraner bei ihrem Marsch auf Dresden."

Bei der letzten Bemerkung lächelte der Landgraf verschmitzt.

"Teilt uns lediglich Euren Vorschlag über Euren Entwurf mit und wir werden dann schon weitersehen.

Jedoch von welchem Bunde redet Ihr? Wenn Ihr die Deutsche Union meint, so handelt es sich dabei um ein Defensivbündnis zwischen einigen Reichsfürsten gegen äußere Aggressoren. Wenn Ihr die Lage im Reich meint, dann ist die Entwicklung sehr bedenklich und wenn Ihr unser Verhältnis zum Römischen Kaiser meint, dann ist dies momentan angespannt, angesichts eines pekunären Betruges."

Trajan
26.06.06, 21:56
"Keine Sorge, werter von Karlstein. Wir werden den Vertrag dann gerne unterzeichnen. Unserem Kanzler passiert dann und wann auch mal so ein Mißgeschick. Solange man es vor der Unterzeichnung merkt, ist doch alles noch in Ordnung."

Välerlich klopfte der Landgraf dem fränkischen Gesandten von Karlstein auf die Schulter.

Der Gesandte tat dies auch sogleich und kam mit einem neuen Vertrag zurück.


Vertrag zwischen der Landgrafschaft Hessen und dem Herzogtum Würzburg/Franken


Grenzachtungsabkommen

§ 1 Beide Parteien erkennen den momentanen Grenzverlauf zwischen beider Länder uneingeschränkt an.
§ 1a Sollte es dennoch zu Streitigkeiten kommen wird versucht als erstes diese auf diplomatischem Wege zu lösen.
§ 1b Sollte es jedoch nicht möglich sein, werden keine weiteren Parteien in den Konflikt mit einbezogen da es alleine ein Problem zwischen der Landgrafschaft Hessen und dem Herzogtum Würzburg/Franken darstellt.


Beistandpakt

§1 Sollte eine der beiden oben genannten Parteien von einer fremden Macht/Partei angegriffen werden, so ist die Partei die nicht angegriffen wurde verpflichtet jene die angegriffen wird/wurde zu unterstützen.
§1a Mit wirtschaftlichen Mitteln sprich durch finanzielle Unterstützung
§ 1b Durch Truppenkontingente
§ 1c Mit diplomatischen Mitteln

§2 Durchmarschsrechte
§2a Können nach Absprache gewährt werden

§3 Sollte eine der Parteien warum auch immer nicht im Stande sein dem Vertragspartner zu Hilfe zu kommen, so kann die dadurch "geschädigte" Partei den Pakt für hinfällig erklären.
§3a Die Partei die ihrer Verpflichtung nicht nach kommen konnte hat dem („ehemaligen“) Bündnispartner eine Entschädigung zu bezahlen die auf 5000 Gulden festgesetzt ist.


Nichtangriffspakt

§1 Beide Parteien erklären sich bereit das Hoheitsgebiet des Anderen zu achten.
§2 Es wird von jeder in Besitznahme von Ländereien sprich Provinzen abstand genommen.
§3 Sollte eine der Parteien sich an oben genannte Paragraphen nicht halten tritt mit sofortiger Wirkung der Kriegsfall ein.


Dieser Vertrag tritt nach Unterzeichnung beider Parteien in Kraft und läuft so lange bis er von einer derer aufgekündigt wird.


Kassel, den 26. Jannuar 1701


Die Unterzeichneten Parteien


Landgrafschaft Hessen


Für das Herzogtum Würzburg/Franken
Fürstbischof Johann Philipp von Greiffenclau-Vollraths


Er übergab diesen nun dem werten Landgrafen.

Die Fehler dürften nun bereinigt sein, was nun fehlt ist Eure Unterschrift werter Graf.

Hesse
26.06.06, 22:08
Julius Fabius nahm die Depesche des Gesandten aus Köln entgegen, da der Landgraf gerade in einer Audienz mit einem Gesandten aus Sachsen war. Er überflog das Schreiben und nickte Gerhard Bügler zu.

"Keine Angst, wir hier in Hessen sind sehr tolerant in Glaubensfragen. Bei uns finden jeder Aufnahme, selbst Katholiken dulden wir in unseren Landen. Kommt mit ich führe Euch zu Euren Gemächern."

Julius führte den Gesandten aus Köln zu seinem Quatier im Schloss.

Danach reichte er dem Landgrafen den Vertrag mit Würzburg zu, der diesen überflog, kurz grübelte und dann unterschrieb.

Balduin v.Bouillon
27.06.06, 11:09
Vincent de Bourdeaux erreicht die Landgrafschaft-Hessen Kassel.Ein Diener des Grafen führt ihn zu seinen Herrn.

Vincent verbeugt sich

Hochverehrter Graf, seine Majestät Ludwig XIV, König über Frankreich und Navarra bittet euch mich Vincent de Bourdeaux als Vertreter Frankreichs anzuerkennen.Desweiteren äußert sich seine Majestät besorgt über die Vorkommnisse innerhalb des Heilligen Römischen Reiches Deutscher Nationen.

Vincent verbeugt sich erneut und wartet auf Reaktion des Grafen.

Hesse
27.06.06, 14:12
Der Landgraf begrüßte höflich Vincent.

"Wir sind selbst sehr besorgt über die Kriegszustände und die Verletzung des Reichsfriedens."

Er rief seinen Kanzler herbei und ließ den französischen Gesandten zu seinem Quatier im Schloß bringen. Langsam fühlte sich das Schloß zusehends mit Leben.

General Wallenstein
27.06.06, 18:17
Erlass zum allgegenwärtigen Reichsfrieden
...auf Geheiß von Leopold I. von Österreich, Römischer Kaiser


Hiermit verkündet Leopold I., Römischer Kaiser, König von Ungarn, König von Böhmen, König von Kroatien und Slawonien, Erzherzog von Österreich und Fürst von Moldawien durch Kaiserlichen Erlass einen allgegenwärtigen Reichsfrieden zwischen den Reichsfürsten und ihren Reichslanden gemäß der nachfolgenden Bestimmungen:

1. Mit sofortiger Wirkung verkündet Ihre Kaiserliche Majestät, Leopold I. von Österreich im Februar anno 1701 (3) den allgegenwärtigen Reichsfrieden.
2. Hiermit ist jedweder kriegerischer Akt zwischen den Reichsfürsten untereinander innerhalb der Grenzen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation als zu unterlassende Handlung zu erachten.
3. Da einige Reichsfürsten auch außerhalb dieser Grenzen über Gebiete verfügen, bzw. ausländische Fürsten durch Besitz von Gebieten innerhalb des Reiches den Status eines Reichsfürsten inne haben, bezieht sich der Reichsfrieden somit nur auf die Titel und Ländereien bezüglich und innerhalb der Reichsgrenzen. (siehe angefügte Karte) Kriegerische Akte außerhalb der territorialen und titularen Grenzen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation fallen somit nicht unter den Reichsfrieden.
4. Mit der Verlautbarung des Reichsfrieden tritt ebenso ein schwebender, territorialer Status Quo (anno Februar 1701) in Kraft.
5. Im Zuge durchzuführender Beratungen innerhalb des Reichstages sind alsbald Beschlüsse zu fassen, welche einen stabilen politischen und terrtorialen Status nach sich ziehen sollen.
6. Jedweder Reichsfürst, als auch jedweder ausländische Fürst im Besitz von Gebieten innerhalb des Reiches welcher nicht gemäß diese Bestimmungen handelt, zieht unmittelbar die Reichsacht auf sich, welche entsprechende Folgen mit sich bringt.

Zum Wohle des Reiches und seiner Fürsten


[X] Kaiser Leopold I. von Österreich

http://www.rollenspielcommunity.de/1700/HRR.JPG

Hesse
27.06.06, 18:20
Der Landgraf nickte nur leicht, als er den neuen Beschluss des Kaisers entgegennahm.

"Das wurde aber auch Zeit! Mal sehen, ob die Reichsfürsten auch der Weisung des Kaisers folgen. Besonders Sachsen, Hannover und Preussen. Und was ist mit Anhalt...da sind wohl noch einige Fragen zu klären."

Trajan
27.06.06, 20:17
Der Gesandte Würzburgs lächelte als er den unterschriebenen Vertrag zurück erhielt, dankte dem Landgrafen und meinte.

Der Fürstbischof wird über den Vertrag zwischen unser beider Länder höchst zufireden sein. Und zog sich zurück.

Hesse
06.07.06, 19:15
Der Landgraf saß in seinem Arbeitszimmer und grübelte über Landkarten nach. Die neuen Nachrichten vom Reichstag, mit der neuen Reichsverfassung und der Ernennung des hessischen Gesandten zum Beisitzer des Reichsgerichts, hatte den Groll des Landgrafen gegen den Kaiser abflauen lassen. Anscheinend war der Kaiser bereit für alle Reichsfürsten zu handeln.

Dagegen zeigte sich der Landgraf über den erneuten Ausbruch des Krieges zwischen Frankreich und Österreich besorgt. Gerade in dem Moment, als der Kaiser im Reich für Frieden gesorgt hatte. Fraglich war nun für den Landgrafen, inwieweit die Bedrohung des Reichslandes durch eine ausländische Macht gewertet werden sollte.

Der Landgraf grübelte.....

Hesse
09.07.06, 18:35
Landgraf Karl lustwandelte im Garten seines Schlosses. Schlosses, das war in diesen Tagen ein Hasswort für den Landgraf. Sein Archtiekt Giovanni Francesco Guerniero hatte ihm mitgeteilt, daß das Bauende des Schlosses voraussichtlich noch 9 Jahre dauern würde. Verzögerung bei den Steinmetzen und den Zimmerleuten führte der Archtiekt ins Feld, aber der baulustige Landgraf grollte deswegen schon mehrere Tage.

Die Nachrichten von seinem Gesandten Heinrich von Haun am Reichstag waren dagegen durchweg positiv. Heinrich schien seine Arbeit ordentlich zu machen und seine Vorschläge bezüglich der Krise um Anhalt waren auch entsprechend aktzeptiert worden. Dennoch fragte sich der Landgraf, welche Entscheidung nun in dieser Sache fallen würde.

Hesse
09.07.06, 21:19
In einer eiligen Depesche informierte Heinrich von Haun seinen Herren über die Entscheidung des Reichsgerichts. Anscheinend wurde nach zähen Verhandlungen eine Verwaltung der Provinz Anhalt bis zum dauerhaften Friedensschluß zwischen den Konfliktparteien durch die Landgrafschaft Hessen zugestimmt.

Karl zeigte sich angesichts der Nachricht erfreut. Während des Abendmahls sagte er zu seiner Gattin:

"Mausespatz, habt Ihr schon die Nachricht über die Verwaltung Anhalts durch die Landgrafschaft vernommen?"

"Ja, mein Hasenpfötchen, wir haben das schon durch unsere Zofe mitbekommen. Was gedenkt Ihr nun zu tun?"

"Ach, mein Schmusekätzchen, wir werden Truppen nach Anhalt entsenden und die Verwaltung dort übernehmen. Die protestantische Bevölkerung wird diesen friedlichen Akt sicherlich erfreuen. Damit dürfte das Konfliktpotenzial zwischen den Kriegsparteien und diese Affäre um Anhalt endgültig erledigt sein. Von nun an dürfte in Anhalt Frieden herrschen."

Die Landgräfin seuftze: "Karlchen, ich mag es wenn Ihr so...so...so staatsmännisch sprecht."

Sie kicherte und warf ihrem Gatten einen Kuß zu. Karl schickte mit einer Handbewegung alle Diener aus dem Saal.

Hesse
10.07.06, 01:41
Mit einem großen Seufzer empfing der Landgraf erneut eine Depesche aus Regensburg. Er schüttelte den Kopf, als er die Worte von Heinrich von Haun ließ. Hatte er doch anfangs die schönen Abendstunden mit seiner Gattin genoßen, war er nun wieder in dem Umstand, Politik zu machen.

So rappelte sich der Landgraf auf und ging rasch im Nachtgewand vom Schlafgemach in sein Arbeitszimmer. Dort empfing er seinen militärischen Adjutanten. Nach einer kurzen Einweisung in die momentane politische Situation:

"Also, ich möchte das Ihr die Truppen diesen Monat für den umgehenden Einmarsch nach Anhalt bereit macht. Dies wird kein Feldzug und wir werden keine der Konfliktparteien attackieren. Bleuen sie Ihren Soldaten ein, daß sie lediglich zum Selbstschutz und zur Erhaltung der Sicherheit und Ordnung ihre Waffen einsetzen sollen! Wir wollen keinen Zwischenfall wie beim Würzburger", brummte der Landgraf. Dann setzte er fort:

"Wir werden die Bevölkerung Anhalts zuvorkommend behandeln. Sie sind unsere Gastgeber! Keine Plünderungen oder Übergriffe. Es sind rechtschaffende Leute, die schon genug erdulden mußten. Denkt an unser Edikt über Kriegsflüchtlinge. Die Versorgung der Truppen übernehmen wir von Hessen, bis in Anhalt entsprechend eine Versorgung ohne Schaden der Bevölkerung sichergestellt wird. Der ortsansässige Landadel, das Bürgertum und die Beamten werden sicherlich mit unseren Truppen zusammenarbeiten. Macht Euch die Anhalter zu Freunden!

Wenn wir hier eine ordentliche und friedliche Mission vorweisen, könnte diese Methode der Konfliktbehebung richtungsweisend sein."

Dann entließ er den Adjutanten fürs erste und schlurfte zurück in sein Schlafgemach. Damit war die Übernahme der Verwaltung Anhalts in Gang gebracht. Weitere Details kann man später noch klären, dachte sich der Landgraf als er sich an sein Weib kuschelte und so in den Schlaf der Gerechten entschwand.

Hesse
20.07.06, 09:59
Der Adjutant des Landgrafen fragte am Hofe nach, inwieweit der geplante Einmarsch in Anhalt angesichts der neuen Lage immer noch erfolgen solle.

Der Landgraf antwortete brummelnd:

"Es gibt keine neue Lage. Gemäß dem Reichstag sollen wir zur Friedensstiftung in Anhalt einmarschieren, um dort den Frieden für die Bevölkerung zu sichern. Wer weiß, was nächsten Monat wieder für neue Kapriolen geschlagen werden!

Solange es keinen dauerhaften Frieden gibt, der vom Reichstag bestätigt wird, bleibt alles beim momentanen Plan.

Und überhaupt! Wenn man diesen seltsamen Friedensvertrag liest, der von "Missverständnissen" spricht, dann möchte ich nicht in der Haut eines der Kurfürsten stecken. Man stelle sich vor, welche Hasstriaden und welche Argumente im Laufe des Konfliktes von beiden Seiten gegeneinander vorgeworfen wurden. Und nun soll es sich um "Missverständnisse" handeln?

Sicherlich war es wohl ein Missverständnis, daß Würzburger Truppen auf dem Gebiet von Anhalt das Feuer auf hannoversche Truppen eröffnen. Aber wir glauben kaum, daß Hannover seine Truppen "versehentlich" nach Anhalt geschickt hat. Vielmehr wurde doch immer beteuert die Bevölkerung von Anhalt aus dem Joch des Konvertiten zu befreien?

Mit diesem Frieden haben sich beide Seiten lächerlich gemacht und von einem ernsthaften Frieden kann man da nicht sprechen! Unsere Pflicht ist die Sicherung eines dauerhaften Friedens. Wenn der Reichstag feststellt, daß unsere "Friedenstruppe" nicht mehr notwendig ist, dann rücken wir wieder ab! Also bereiten sie weiter den Einmarsch vor!"

Hesse
23.07.06, 19:26
Die neuen Berichte über die politischen Entwicklungen kamen am Hof zu Kassel an.

Der Landgraf saß gerade zum Porträt, als ihn sein Kanzler um eine Einschätzung der Lage bat:

"Wohlan, der Franzosenkönig scheint nun aus seinem Schneckenhaus auszubrechen und endlich seine wahre Natur zu zeigen. Die Beteuerungen, daß man keine Reichslande erobern wolle, sind damit wohl passé. Man kann es nennen wie man will, aber Baden direkt zu einer Vasallierung zu pressen....",
der Landgraf hob die Augenbraue und lächelte verschmitzt und wurde dann wieder ernster, "...eine verwegene Idee. Aber wir werden uns natürlich nach dem Reichstag richten und verurteilen diese Offensive zutiefst. Sobald es uns möglich ist, werden wir auch entsprechende Schritte unternehmen."

Der Kanzler hakte nach:

"Und Köln?"

"Der Dompfaffe hat nun bekommen, was er verdient. Durch seine Hasstriaden, seine seltsamen Loyalitätsschwankungen und diese ständigen geistigen Aussetzer. Da muß man sich nicht wundern, wenn der Kaiser jede Vertragslücke ausnutzt, um so einen eifrigen Gottesmann in seine Schranken zu weisen. Wir haben nichts übrig für einen katholischen Bischof, von daher unterstützen wir die Reichsacht, ebenso finden wir es bedauerlich, daß der Würzburger Bischof ebenfalls dem Krieg verfallen scheint. Anscheinend haben die diese geistlichen Fürsten wenig von ihrer eigenen Lehre aufgesogen. Vielleicht wäre es der richtige Zeitpunkt, alle Bistümer in weltliche Herrschaften umzuwandeln, so daß sich die Pfaffen und Bischöfe wieder mehr ihren Schäfchen widmen könnten und nicht dem Krieg und der Politik!"

Al. I. Cuza
23.07.06, 19:53
Der sächsiche Gesandte Lothar Brunn ersucht eine Audienz beim Landgrafen.

Hesse
23.07.06, 22:10
Der Landgraf wurde vom Kanzler darauf hingewiesen, daß der sächsische Gesandte Audienz wünschte. Karl brach die Sitzung für das neue landgräfliche Porträt ab und ließ den sächsichen Gesandten in den Thronsaal führen:

"Werter Lothar Brunn, was liegt Euch denn auf dem Herzen? Womit können wir Euch dienen?"

Hesse
24.07.06, 01:29
Zwischenzeitlich erfreute sich der Landgraf, daß seine diplomatischen Bemühungen zu einem Nichtangriffspakt mit Hannover geführt haben. Der Landgraf lächelte und sagte zu seinem Kanzler:

"Damit dürften wir an unserer Nordgrenze auch endlich dauerhaften Frieden haben."

Al. I. Cuza
24.07.06, 11:58
"Mein Herr hat mich geschickt, um den Protektor Anhalts zu gruessen. Ich bin beauftragt Euch in Anhalt wilkommen zu heissen und Euch zu danken fuer den Einsatz, welchen Ihr fuer unsere Bevoelkerung leistet."

Hesse
24.07.06, 14:39
Der Landgraf lächelete großmutig:

"Wir danken Euch für die freundlichen Worte und Eure Gastfreundschaft. Wir werden alles in unserer Macht stehende tun, um die Bevölkerung von Anhalt vor dem Krieg zu schützen und den Aufenthalt unserer Truppen reibungslos zu gestalten.

Zwar scheinen vorerst die Waffen zwischen Euch und Hannover zu ruhen, aber die momentane Entwicklung scheint ja nicht gerade vom Frieden geprägt zu sein.

Demzufolge werden wir unsere Mission in Anhalt fortsetzen, bis der Reichstag einen neuen Beschluß fast. Wir hoffen auf Euer Verständnis."

Al. I. Cuza
24.07.06, 16:52
"Es ist ganz in unserem Sinne, dass Anhalt von Euch geschuetzt bleibt. Wie Ihr richtig bemerkt habt, ist die Lage noch immer brenzlich und es gibt genuegend ungeklaerte Punkte in der Anhaltfrage.

Wir hoffen jedoch, dass die Situation bald geregelt sein wird. Bis dahin seid Ihr unser lieber Gast."

Hesse
24.07.06, 18:01
Der Landgraf nickte:

"Wir haben veranlaßt, daß sich unsere Truppen als ordentliche Gäste benehmen und die Gastfreundschaft der Anhaltiner nicht unnötig strapazieren.

Aber entschuldigt mich nun, werter Brunn, wir werden uns an der Spitze unserer Regimenter nach Anhalt begeben."

Sprachs und schon war der Landgraf aus dem Thronsaal geeilt. In Windeseile zog er sich seine Felduniform an und huschte in die landgräfliche Kutsche, die mit einer kleinen Entourage bereits vor dem Palais wartete.

Die Kutsche des Landgrafen zischte regelrecht über die hessischen Täler, Berge und Felder und erreichte die beiden hessischen Infanterieregimenter "Landgräfliche Jäger" und "Landgräfliche Füsiliere" an der Grenze zu Anhalt. Der Landgraf verließ seine Kutsche uns stieg schwerfällig auf den gesattelten, schwarzen Hengst. Die Infanteristen entfernten auf Befehl des Landgrafen die Schlagbäume zu Anhalt und unter dem Jubel seiner Truppen marschierten die Hessen über die Grenze nach Anhalt.

Mit hessischer Marschmusik zogen die Soldaten von Ort zu Ort. Mit einer prächtigen Parade wurde der Einmarsch der hessischen Truppen schließlich in Dessau beendet.


In einer kurzen Ansprache an die Bevölkerung von Anhalt und die Bürger von Dessau rief der Landgraf die Befriedung und Religionsfreiheit in Anhalt aus. Die hessischen Regimenter begaben sich nun in ihre Stellungen in der Provinz und die Verwaltung wurde unter hessischer Oberaufsicht geführt.

Die "Übernahme" Anhalts schien reibungslos abgelaufen zu sein, wohl auch weil die hannoverischen Truppen zügig und ohne Schwierigkeiten abmarschiert waren.

Hesse
24.07.06, 20:51
In seinem provisorischen Feldlager im Rathaus von Dessau erhielt der Landgraf neuste Informationen von der Schlacht um Berlin. Eine schwarz gekleidete Person stand neben dem Landgrafen und erwartete seine Befehle:

"Verflucht! Was hat dieser Mecklenburger nun wieder gemacht. Sicherlich ist es wünschenswert, wenn er unseren protestantischen Landesfürsten beistehen möchte und den Überfälle der fränkisch-sächsichen Koalition auf Berlin vereiteln möchte, aber so etwas zu unternehmen, ohne seine Bündnisgenossen zu informieren, grenzt an Verrat der Deutschen Union.
Reitet sofort nach Mecklenburg! Übergebt dem Mecklenburger diese Depesche.

Dann informiert Eure Kameraden, daß vielleicht eine seltsame, katholische Gestalt durch unsere Lande reist. Ihr wißt schon, wenn wir meinen.

Wir möchten strengste Grenzkontrollen! Sollte dieser vogelfreie Pfaffe es wagen, einen Schritt auf hessischen Boden zu werfen oder einen Schritt durch Anhalt zu kommen, dann möchte wir ihn dingfest haben!"

Die schwarz gekleidete Person lächelte verschmitzt und grüßte lässig. Dann ritt er aus der Stadt hinaus, um seine Missionen zu erfüllen.

General Wallenstein
25.07.06, 12:07
Kaiserlicher Erlass

Hiermit erklären Wir, Leopold von Habsburg, durch Gottes Gnaden Römischer Kaiser, König von Ungarn, König von Böhmen, König von Kroatien und Slawonien, Fürst von Moldawien, Fürst der Walachei und Erzherzog von Österreich, die allgemeine Wehrhaftigkeit des Reiches und seiner Fürsten gegen die bedrohlichen Machenschaften des Königs von Frankreich.

Natürlich sind Wir Uns ob der diversen Verwicklungen der diversen Reichsfürsten im Klaren, daher erheben Wir diese Wehrhaftigkeit des Reiches zur Gänze auf die freie Entscheidung des einzelnen Fürsten an sich.

Möge man Unseren gerechten Kampf gegen die einfallenden Franzosen somit durch eigene Truppenentsendungen, das Abstellen von Truppenkontingenten oder die Leistung von Schildgeldern (Darlehen/Schenkungen) unterstützen, so wie es das eigene Gewissen und die Verpflichtung gegenüber Reich und Kaiser zu Gebote schreibt.

Wer dem Reiche und Uns in dieser schweren Stunde beisteht, der ist sich Unseres Dankes gewiss."

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Im Namen Gottes und zum Wohle des Reiches

Leopold I. von Österreich

Römischer Kaiser
König von Ungarn
König von Böhmen
König von Kroatien und Slawonien
Erzherzog von Österreich
Fürst von Moldawien
Fürst der Walachei

Hesse
25.07.06, 16:14
Der Landgraf erfuhr mitten in einer Lagebesprechung zu einem Manöver im Rathaus von Dessau von dem kaiserlichen Erlass und den Vorgängen auf dem Reichstag.

Auch wurde er heute durch seine Informanten über einen Irrtum im Zusammenhang mit der Schlacht um Berlin aufgeklärt.

"Der kaiserliche Erlass ist wohle in notwendiges Mittel, um die Franzosengefahr fürs Reich endgültig zu beseitigen.", sagte der Landgraf zu seinem Adjutanten,"Dieser Irrtum über Berichte von mecklenburgischen Truppen in Berlin wird einige meiner Mannen noch teuer zu stehen kommen. Beinahe hätten wir harsche Methoden empfohlen.

Und dieser Dompfaffe aus Köln mit seinen Lakaien scheint nun endlich ein Ende gefunden zu haben. Das Reichsgerichts wird über ihn entscheiden. Aber beschäftigen wir uns nun mit Manövern hier in Anhalt."

Dann beugte sich der Landgraf über eine Karte Anhalts und besprach mit seinem Adjutanten die anstehenden Truppenbewegungen.

General Wallenstein
01.08.06, 23:06
Kaiserlicher Erlass

Hiermit erklären Wir, Leopold von Habsburg, durch Gottes Gnaden Römischer Kaiser, König von Ungarn, König von Böhmen, König von Kroatien und Slawonien, Erzherzog von Österreich, Fürst von Moldawien und Fürst der Walachei, die ultimative Aufforderung an das Königreich von Spanien, sich umgehend einem bedingungslosen Waffenstillstands mit anschließenden Friedensverhandlungen mit dem Kaiserreich von Österreich zu begeben.

Sollte dieses letzte, gnädige Gebot der christlichen Nächsteliebe durch den spanischen König nicht angenommen werden, trägt dieser die alleinige Verantwortung für die darauf erfolgenden Schritte und dies in der Gewissheit, dass kein gleichgestellter Frieden mehr ausgehandelt werden wird. Unabdingbar ist im Falle einer Einsicht des spanischen Königs die umgehende Rückgabe Modenas an dessen rechtmäßigen Fürsten und die Abbitte gegenüber dem Heiligen Vater und jedes Fürsten des Heiligen Römischen Reiches, ob der Lügenschaften gegenüber dem Papst und dem Reiche.

Dieser Akt der christlichen Friedensliebe Ihrer Majestät wird in allen Landen verlautbart, auf das ein jeder erkennen mag, welche Partei es ist die den Kriege dem Frieden vorzuziehen wünscht."

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Im Namen Gottes und zum Wohle des Reiches

Leopold I. von Österreich

Römischer Kaiser
König von Ungarn
König von Böhmen
König von Kroatien und Slawonien
Erzherzog von Österreich
Fürst von Moldawien
Fürst der Walachei

General Wallenstein
04.08.06, 13:02
Kaiserlicher Erlass

Hiermit erklären Wir, Leopold von Habsburg, durch Gottes Gnaden Römischer Kaiser, König von Ungarn, König von Böhmen, König von Kroatien und Slawonien, Erzherzog von Österreich, Fürst von Moldawien und Fürst der Walachei, den Übergang des Erzstifts von Köln und somit des weltlichen Besitz und sämtlicher hierrunter fallender Titularien - mit Ausnahme der Kurwürde - des Geächteten Joseph Clemens, rechtmäßig und unwiderruflich zum Wohle des Reiches an den Kurfürsten Johann Wilhelm von Wittelsbach.

Das Amt und die Titularien des Erzbischofs von Köln bleiben hierbei natürlich unangetastet und so wird sicherlich alsbald, mit dem Segen des Heiligen Vaters zu Rom, ein neuer Diener Gottes seinen wohlwollende Tätigkeit in Köln aufnehmen können.

Die vakante Kurwürde wird nach reichlicher Überlegung und manigfaltiger Zusprache aus dem Reiche, dem ehrenwerten Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg übertragen. Möge sich dieser geschätzte Fürst des Reiches der großen Verantwortung welcher dieser Stande mit sich bringt würdiger erweisen, als sein verräterischer Vorgänger."

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Leopold I. von Österreich

Römischer Kaiser
König von Ungarn
König von Böhmen
König von Kroatien und Slawonien
Erzherzog von Österreich
Fürst von Moldawien
Fürst der Walachei

Hesse
04.08.06, 14:06
Der Landgraf erfuhr in seinem Feldlager von den kaiserlichen Erlässen:

"Jetzt greift der Kaiser endlich durch! Unser Freund Herzog Eberhard-Ludwig hat die Kurwürde wirklich verdient."

Hesse
13.08.06, 14:50
Der Landgraf von Hessen-Kassel hörte Ende April in seinem Feldlager in Anhalt von der Reichsacht über den Kurfürsten von Sachsen. Über eine Karte der Grenze gebeugt studierte er die Positionen seiner Streitkräfte. Dann schlug er mit der Faust auf den Tisch.

"Wir marschieren gen Osten! Versammelt die Truppen vor der Stadt!"

Nach einer Weile ritt der Landgraf in seinem Feldrock durch Dessau. Vor der Stadt angekommen standen die hessischen Regimenter bereit zum Abmarsch. In der Mitte des Aufmarschplatzes war ein kleines Podest aufgebaut. Karl erklomm das Podest und die Unteroffiziere schrien mit einem "Achtung!" alle Truppen zur Ordnung und zur Aufmerksamkeit.

An der Stadtmauer von Dessau drängten sich neugierige Anhaltiner, die auf die Erklärung des Landgrafen warteten.

Karl setzte an:

"Hessen, Anhaltiner, Freunde!

Wir alle haben in der Vergangenheit die Vertragsbrüchigkeit des sächsischen Kurfürsten gesehen. Mit seiner unendlichen Machtgier überzog er das Reich mit Krieg und Leid. Unwürdig eines Reichsfürsten brach er nun auch sein Wort und marschierte gegen Brandenburg auf Reichsland. Ein jeder hat das Unrecht gesehen und lange hat der Kaiser gezögert.

Nun, nach reiflicher Überlegung, hat sich der Kaiser entschlossen die Reichsacht über den Kürfürsten von Sachsen zu verhängen!"

Karl pausierte. Einen Raunen ging durch die Menge. Auch die Anhaltiner begannen laut zu tuscheln und hier und dort machten sich einige Anhaltiner Luft über den katholischen Kurfürsten.

Der Landgraf führte eine Geste aus und schlagartig verstummten die hessischen Soldaten, auch die Zuschauer an der Stadtmauer wurden ruhiger.

"Diese Entscheidung wird von uns befürwortet. Lange genug hat nun der katholische Kurfürst Leid und Elend über unsere protestantischen Brüder im Osten des Reiches gebracht. Mit verherrenden Folgen ist sein Heerstrom von Provinz zu Provinz gezogen. Der Kaiser hat nun deutlich gemacht, daß hier ein Ende erreicht ist! Wenn ein Reichsfürst nicht einmal mehr sein Ehrenwort hält, dann hat er auch seine Titel im Reich nicht mehr verdient!"

Wiederum pausierte Karl geschickt. Seine Soldaten begannen zu jubeln und dieser Stimmung schwappte auch auf die Dessauer über. Erneut vollführte der Landgraf eine Geste zur Stille und nun reagierten auch die Dessauer darauf. Es war wieder ruhig.

"Mit dieser Reichsacht sind alle Verträge zwischen dem Kurfürstentum Sachsen und der Landgrafschaft Hessen-Kassel bis auf weiteres ausgesetzt! Einem Geächteten haben wir nun keine Verpflichtung gegenüber einzuhalten. Mehr noch! Wir haben uns in dieser schweren Stunde nach langer Überlegung entschieden, auch der restlichen Bevölkerung Sachsen Freiheit, Ordnung und vor allem eine freie Religionsausübung zu schenken.

Auch werden wir unseren brandenburgischen und preussischen Brüdern im Norden des Reiches nun beistehen und sie von dem Joch des Geächteten befreien!"

Es brach ein Jubel unter den Soldaten aus. Ebenfalls schwappte diese Jubelstimmung auch auf die Dessauer über. Der Landgraf ermahnte erneut zur Ruhe, was aber eine Weile dauerte.

"Unsere tapferen hessischen Soldaten werden noch heute gegen den Sachsen ziehen! Wir stehen nicht allein, sondern mit vielen Reichsfürsten zusammen. Endlich werden wir den Reichsfrieden in alle Teile des Reiches bringen! Auf nach Dresden!"

"Auf nach Dresden!", "Nach Dresden!", "Ziehn wir gen Dresden!", "Dresden!", erklangen die Antwortrufe aus den Teilen der Bevölkerung und der Soldaten.
Jubel und "Vivat Carl!"-Rufe begleiteten die einsetzende Marschmusik. Die Offiziere und Unteroffiziere schrien Kommandos und in Marschkolonnen marschierten die Hessen los.

Vereinzelt kamen kleine Mädchen und junge Frauen zu den Soldaten und steckten ihnen Blumen an die Uniformen der Soldaten. Jubelnd verabschiedeten sich die Dessauer vom Landgrafen, der nun auszog, das restliche Sachsen zu befreien.

Währendessen wurde die Kunde auch in Hessen verbreitet. Anschläge teilten überall in der Landgrafschaft die Erklärung des Landgrafen mit. Überall trafen die Worte des Landgrafen auf Zustimmung. Hatte man doch lange genug dem Treiben im Reich zugesehen.

preusse
13.08.06, 16:00
Die Bürger von Halle waren doch ziemlich überrascht als man eine große Armee an ihren Toren Richtung Osten vorbeimarschieren sah. Die Überraschung wurde um so größer als man die Fahnen erkannte, die eindeutig die Farben Hannovers trugen.http://home.arcor.de/andreaslang1612/Hannover/Standarte.jpg

Auch vermochte der ein oder andere Beobachter an der Reichsstraße, den hannoveranischen Kurfürsten höchst persönlich in den sich lang hinziehenden Kolonnen erkannt zu haben.

Hesse
15.08.06, 05:29
Der Einmarsch ins Herz von Sachsen gestaltete sich für die hessischen Regimenter zu einem Spaziergang. Der Landgraf und seine Verbündeten, allen vorran der Kurfürst von Hannover, hatten anfangs mit einem Widerstand in der sächsischen Provinz gerechnet. Aber nichts geschah. Sachsen und Dresden stand den Befreiern offen!

Der Kurfürst von Hannover führte bei dieser gemeinsamen Operation von Hessen, Hannover, Österreich und Bayern, den Oberbefehl. Es war in allerorts bekannt, daß der Hannoveraner noch eine Rechnung aus Anhalt begleichen wollte.

An der Grenze zwischen Anhalt und Sachsen hatten sich die Hessen aus Dessau und die Hannoveraner aus Halle, die anscheinend heimlich bereits unter hessischer Zustimmung durch Anhalt gezogen waren, getroffen. Erfreut begrüßte der Landgraf den Kurfürsten und die Kolonnen von hessischen und hannoveraner Soldaten fielen sich jubelnd in die Arme. Gemeinsam galt es den Preußen zur Hilfe zu eilen, die Protestanten in Sachsen vom Joch des katholischen Geächteten zu befreien und endlich für Frieden im Reich zu sorgen.

In Sachsen zogen dann sternförmig die Hessen und Hannoveraner von Norden und Westen den Kreis zu. Aus dem Süden und Osten stießen noch ein Regiment Österreicher und ein Regiment bayrische Söldner in hannoverschem Dienst nach Dresden vor. Binnen weniger Tage war Dresden eingekesselt und die Provinz war kampflos besetzt.

Kein Wiederstand, kein Aufbegehren...nichts. Als die ersten Abordnungen der Verbündeten am Stadtrand von Dresden ankamen, waren die Tore der Stadt weit geöffnet. Das "Elbflorenz" kapitulierte.

Anscheinend hatte der Kurfürst von Sachsen, voller Vorfreunde eines absehbaren Sieges über Preußen, alle Reserven aus seinen Provinzen abgezogen und war in die fatale Falle der preußischen Strategen gelaufen.

Beim Anblick der offenen Stadttore von Dresden seufzte der Landgraf. Kunde aus der großen Schlacht zwischen Dänen, Russen und Schweden ließen in schwermütig werden: "Das ist erst der Anfang! Möge Gott uns weiter beistehen und uns die kommenden Monate ebenfalls ohne Blutvergießen überstehen. In Schweden sind schon genug Seelen gegangen."

Vor den Stadttoren Dresdens schlugen die Hessen ihr Lager auf, bereit den nächsten Schlag gegen den Geächteten zu führen. Die Kunde von den Siegen an allen Fronten gegen den Sachsen stimmte die Regimenter in Siegeslaune. Ohne einen Schuß, ohne Gewalt, Plünderung oder sonstige Verheerungen, wurde Sachsen befreit.

Doch über den Triumphen gegen den Sachsen schwebte immer noch das Gespenst der armen Schweden.

In diesen Tagen wurden im hessischen Feldlager von den Hessen neue Wortschöpfungen geschaffen:

Ein Soldat, der tödlich verwundet wurde, nannten die Feldscher nur noch "Armer Schwede". Dagegen wurde ein Soldat, der beim Kartenspiel kurz vor dem Verlieren stand und dennoch gewann nur "Preußenfuchs" genannt. Machte man mehrere Dinge gleichzeitig, nannte man das "österreichen". Geschah jemandem ein Mißgeschick, war ihm ein "Sachs" geschehen. Hatte man dagegen eine Glückssträne, dann hatte man "den Hess". Das Hinausschleichen aus dem Lager zu einer Dirne wurde seltsamerweise nur noch "hannovern" genannt, während der Lohn für die Dirne von den Soldaten als "Bayer" betitelt wurde.

Hesse
18.08.06, 12:31
In alle Teile von Hessen-Kassel und Anhalt wurden die Nachrichten von der Erhebung des Landgrafen zum Kurfürsten getragen.

Den Landgrafen selbst erreichten die Boten im Feldlager zu Dresden. Überrascht nahm Karl die frohe Botschaft auf.

"Heute ist ein Tag zum Feiern! Wir wurden erhoben und der Kaiser lehrt den Feinden des Reiches weiter Mores! Von Fulda, laßt eine Sonderration Rum austeilen, heute sollen auch unsere Soldaten einen Freudentag erleben."

Der Militärattaché Oberst Christoph von Fulda tat umgehend wie im geheißen war. Die Truppen ließen den neuen Kurfürsten hochleben und die Moral, besonders auch durch die guten Nachrichten aus Wien, stieg wieder.

Man war nun für alles Kommende gewappnet.

Hesse
21.08.06, 23:47
Zwischen dem Kurfürsten in seinem Feldlager und der Residenz in Kassel entstand reger Verkehr.

Boten reisten die Strecke in Rekordgeschwindigkeiten und Julius Faberius schien für den unbeteiligten Beobachter in regem Kontakt mit diversen Gesandten.

Gestern kam eine Botschaft aus dem Feldlager, daß der Kurfürst wohl noch längere Zeit im Felde verweilen würde. Damit in Hessen die Ordnung beibehalten werden kann und Entscheidungen getroffen werden können, bestimmte der Kurfürst in einer kurzen Note seinen ältesten Sohn Friedrich zum Prinzregenten.

Friedrich war auf die Aufgabe am Hofe schon sein ganzes Leben vorbereitet worden und begann nun in den Fußstapfen seines abwesenden Vaters neuen Schwung am Hofe zu verbreiten.

Mit der Motivation eines Amtsneulings bearbeitete er das Tagesgeschäft in rascher Eile, so daß Julius kaum mit den bürokratischen Einzelheiten nachkam. Auch sein Bruder Wilhelm half bei der neuen Aufgabe Friedrichs und unterstütze seinen Bruder, wie er nun konnte.

Momentan bereiste Wilhelm die Amtsbezirke in ganz Hessen. Er wollte vor Ort dem Volk die Möglichkeit bieten, vom Hofe zu erfahren und Anliegen vorzutragen.

Dies brachte dem jüngeren Bruder eine große Beliebtheit ein.

Währendessen vergrub sich Friedrich am Hofe in Arbeit. Über zahlreichen Dokumenten im Arbeitszimmer seines Vaters gebeugt, versuchte er gerade einen verbesserten Staatshaushalt zu verfassen, als plötzlich die Tür aufschnellte. Erschrocken sauste Friedrich hoch.

Es waren seine Schwester Marie-Luise und seine Mutter Amalia.

Amila stemmte Ihre Hände in die Hüften des üppigen Festkleides und brummte, wie sie es immer tat, wenn sie zornig war:

"Friedrich! Jetzt ist für heute Schluß! In unserem Ballsaal warten seit einer Stunde die Gesandten und Adligen aus ganz Hessen, auf daß Du den Ball eröffnest!"

Daneben stand Marie-Luise. Sie grinste leicht und stemmte dann ebenfalls ihre Hände in die Hüften und imitierte die schimpfende Mutter.

Friedrich lächelte beim Anblick seiner Schwester, während Amalia einen bösen Blick der Prinzessin zuwarf. Dann blickte Friedrich ernst:

"Aber Mutter, es gibt noch so viel zu tun. Vater ist im Feld und wir können doch nicht die Staatsgeschäfte schleifen lassen. Hessische Soldaten riskieren jeden Moment Ihr Leib und Leben und wir feiern einen Ball! Wenn Vater zurückkommt, soll er sehen, daß wir hier unseren Beitrag geleistet haben. Selbst Wilhelm reist durchs Land um damit dem Staat zu helfen! Er feiert auch nicht!"

Amalia erhob nun mahnend den Zeigefinger:

"Friedrich! Du weißt ganz genau, wie ein Soldatenleben aussieht. Morgens marschieren, mittags kämpfen, abends saufen und rumhuren! Die wissen schon sich vergnügen zu verschaffen. Und auch Dein Bruder ist kein Kind von Traurigkeit. Du glaubst wohl kaum, daß er nicht gerade in diesem Augenblick in einer Taverne sitzt und einem Schankweib hübsche Augen macht. Er weiß, daß zum Leben auch Vergnügen gehört.

Außerdem hat Dein Vater bestimmt nicht gewollt, daß Du hier das Rad neu erfindest und den ganzen Staat in wenigen Monaten auf den Kopf stellst. Er weiß, daß Du zu einem guten Regenten taugst, sonst hätte er Dich nicht als Prinzregenten in seiner Abwesenheit eingesetzt!

Schließlich gehört es auch zur Aufgabe eines Regenten, seine Höflinge bei Laune zu halten, selbst wenn es ihm nicht gefällt."

Ihre Worte waren nur zu gut wahr und er könnte schon eine Pause gebrauchen. Schließlich hüpfte Marie-Luise an die Seite ihres Brudes und flüsterte:

"Komm schon, Fritz. Es sind auch ein paar hübsche Damen da, die brennend den feschen Prinzregenten sehen wollen. Außerdem könnte ich kaum unsere grollende Mutter den ganzen Abend ertragen."

Dabe lächelte sie derart unschuldig ihrem Bruder zu, daß ihm warm ums Herz wurde. Nein, seiner Schwester konnte er kaum etwas abschlagen. Er nickte knapp und sagte:

"Dann wollen wir mal."

Friedrich rappelte sich auf und ging an der Seite seiner Mutter und Schwester zum Ballsaal.

Hesse
22.08.06, 17:09
Währendessen logierte Prinz Wilhelm im "Gasthaus zum wilden Eber" irgendwo zwischen Kassel und Marburg. Wilhelm hatte bereits mehrere Bezirke aufgesucht und überall wurden Petitionen, Bittgesuche und Fragen an ihn gerichtet.

Jeden Tag wuchs in ihm mehr der Glaube, wie hart doch das Leben eines Prinzen sei. Überall Verpflichtungen und dieser ständige Luxus. Wie einfach hatte es doch ein Bauer. Er brauchte sich nicht jeden Morgen zwischen mehreren Kostümen entscheiden, er brauchte sich nicht ständig pudern und mit einer Perücke zu versehen, damit man möglichst den Höflingen gefällt. Ein Bauer brauchte sich auch nicht mit der komplizierten politischen Arbeit auseinandersetzen. Alle Verantwortung waren dem Bauern aus der Hand genommen und die schwere Last der Entscheidungen lag beim Fürsten. Der Bauer ging einfach jeden Morgen auf sein Feld und schaute den Früchten beim Wachsen zu. Etwas harte Arbeit stärke den Geist, hatte sein Lehrer immer gesagt. Daher war es nur logisch, daß Bauern Sturköpfe waren. Sahen sie denn nicht das Paradies der Schlichtheit in dem sie lebten? Hier etwas Krieg, da mal eine Plünderung und die paar Abgaben. Sicherlich war das eine Belastung in dem schlichten Paradies. Aber kamen solche Kriege doch nur alle paar Jahre und die Steuern entrichtete so ein Bauer doch gerne.

So saß Wilhelm da und sehnte sich insgeheim nach einem einfachen Leben als Bauer. Er nippte an seinem Becher mit Wein vor sich, wie ein einfacher Bauer mit seinem Bier auch tat. Gut, Wilhelm hatte sich eine besonders schmackhaften und daher auch teuren Wein als "Wegzerrung" mitgebracht. Aber falls der mal ausgehen sollte, würde er wie ein Bauer sicherlich auch ein Bier trinken.

Die Spelunke war recht gut besucht. Zahlreiche Holzfäller verbrachten hier ihren Abend von der Arbeit im nahegelegen Forst. Sogar ein paar Spielleute zupften die Fiedel und sangen ein paar Trinklieder, wobei die versammelte Holzfällerschar munter mitgröhlte.

Die relativ ansehnliche Wirtstochter hatte Wilhelm bereits mehrmals zugezwinkert und Wilhelm war nur zu bereit für eine kleine Eroberung.

So verstrich der Abend.

Alleine der kurfürstliche Sekretär, den man Wilhelm samt einer stattlichen Eskorte an die Seite gestellte hatte, stand abseits und rümpfte die Nase. Für ihn war es einfach nur ein unerträglicher stinkender Pöbel, den er am liebsten von der Eskorte zusammenschießen lassen würde.
Er seufzte leise, als er den wollüstigen Prinzen mit der Wirtstochter erblickte und verfluchte den Kanzler Faberius, daß er gerade ihn mit der "Fürsorge" um den Prinzen vertraut hat. Sicherlich hatte der Prinz durch seine Reise bereits viel Volk für sich und den Kurfürsten begeistert, aber wirklich etwas bewegen konnte nur der Kurfürst oder allenfalls der Prinzregent. Der Sekretär brummte mißmutig, als ein angetrunkener Holzfäller ihn anrempelte und sich dann bei ihm mehr oder weniger artikuliert entschuldigte. Der üble Geruch von ranzigem Fleisch und abgestandenem Bier begleitete die Worte des Holfällers, so daß der Sekretär sich beherrschen mußte, ihm als Antwort nicht direkt vor die Füße zu speien. Rasch holte er ein mit spitzenbesticktes Taschentuch aus seinem Hemdsärmel und hielt es sich vor die Nase. Mit der anderen Hand winkte er den Holzfäller fort, der sich grinsend wieder in die gröhlende und zechende Menge einreihte. Der Sekretär stampfte zornig auf und schickte ein Stoßgebet gen Himmel. Hoffentlich hat das bald ein Ende, dachte er sich.

Hesse
24.08.06, 12:42
In Hessen wurde überall der Beitritt Hannovers zur Deutschen Union und deren Erneuerung begrüßt.

Der Kurfürst zeigte sich in seinem Feldlager erfreut über den Beitritt und die Erneuerung.

"Seht Ihr, von Fulda, damit setzen wir ein eindeutiges Zeichen! Viele haben die Deutsche Union schon tot gesagt, aber Tote leben länger!"

Dann machte sich der Kurfürst über die Landkarten her, es gab viel zu planen.