Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Warum Kriegserklärung von Preußen an Frankreich ?
Wenn ich mich nicht sehr täusche, dann erklärt das Event des dritten Reichseinigungskrieges auf Seiten von Preußen Krieg. Nun ist es aber in Wirklichkeit Frankreich gewesen, die den Krieg erklärt haben und meiner Meinung nach auch vollkommen überzogen gehandelt hatten.
Die allseits erwähnte Emser Depesche kann mann in meinen Augen nicht als Kriegsandrohung, oder Kriegsprovokation ansehen, da das "verlangen" seitens Napoleon III. an den (noch nicht) Kaiser schon alleine als diplomatisch äußerst fragwürdig zu bezeichenen ist und schon alleine dieses "Verlangen" und die Äußerung vor dem Rückzug der Hohenzollern-Sigmaringen ZITAT:"Sollte es jedoch anders kommen, so wüßten wir kraft Ihrer Unterstützung und derjenigen der Nation ohne Zögern und ohne Schwäche unsere Pflicht zu tun."ZITATENDE, als Kriegsandrohung zu bezeichnen. Nun hätte Napoleon III. sich ja zufrieden geben können, aber er mußte dem ganzen ja noch einen drauf setzen und "Forderungen" stellen.
Wie dem auch sei, so wäre die Kriegserklärung seitens Preußen ja nun im Spiel nicht weiter tragisch, aber die damit verbundenen -100 Punkte Prestige sind kaum gerechtfertigt und für eine Kriegserklärung, die nie ausgesprochen wurde, mehr als Unfair und sollten auf jeden Fall Frankreich zukommen...
TMl erfragt eure Meinung
Graf Radetzky
11.04.06, 19:49
Ist auf jeden Fall unfair aber sicher wichtig fürs Gameplay. Außerdem hat dieser Krieg nicht gerade Preußens Reputation verbessert. Von da her machts auch Sinn.
Ist auf jeden Fall unfair aber sicher wichtig fürs Gameplay. Außerdem hat dieser Krieg nicht gerade Preußens Reputation verbessert. Von da her machts auch Sinn.
Könntet Ihr mal in beiden Punkten näher darauf eingehen !
Wieso ist das wichtig fürs Gameplay ?
und
Wieso seit Ihr der Meinung das es Preußens Reputation verschlechtert hat, ist es nicht eher anders herum ?
TMl der darüber reden möchte
Ich denke nicht, dass man davon reden kann, dass der Deutsch-Französische Krieg die Reputation Preussens und damit des entstandenen Deutschen Reiches belastete.
Es stellt sich die Frage, welche Staaten denn betrachtet werden, wenn man die Reputation der Deutschen im Ausland betrachtet.
Und man muss zwischen Diplomatie und Öffentlichkeit unterscheiden.
Öffentlichkeit im heutigen Sinne gab es lediglich in den Staaten Westeuropas und Nordamerikas.
Interessant ist, dass es mit der Niederlage Frankreichs zu Aufständen in den französischen Kolonien kam.
Die Reputation Deutschlands (eigentlich sollte man den Begriff hier nicht verwenden, aber es vereinfacht etwas die Sache) war in diesen Regionen sicher höher, als die Frankreichs war.
Die Engländer begrüssten sicherlich im Sinne der Balance of Power, dass der Kaiser der Franzosen in seinen Allmachtsplänen gedämpft (und abserviert) wurde, befürchteten aber zu Recht, dass das entstandenen Deutsche Reich nun Gefahr lief Hegemonialmacht auf dem Kontinent zu werden.
Bei der öffentlichen Meinung der Zeit spielte die "Wiederangliederung" oder Annektion der Rechslande Elsass-Lothringen (die es ja so in dieser From nie gab - Elsass hatte mit Lothringen in etwa soviel zu tun, wie Bayern mit Hessen) eine weitaus grössere Rolle, als der Kriegsverlauf selbst.
Im Grossen und Ganzen gesagt hat der Krieg gegen Dänemark einige Jahre zuvor sehr viel mehr am Ruf Preussens und Österreichs genagt, als der Deutsch-Französische Krieg.
Graf Radetzky
12.04.06, 13:30
Könntet Ihr mal in beiden Punkten näher darauf eingehen !
Wieso ist das wichtig fürs Gameplay ?
und
Wieso seit Ihr der Meinung das es Preußens Reputation verschlechtert hat, ist es nicht eher anders herum ?
TMl der darüber reden möchte
Zum Gameplay:
Vielleicht würde Preussen(DR) zu schnell zu viel Prestige erhalten?
Zur Reputation:
Das DR wurde von Anfang an als Störung des europäschen Gleichgewichts gesehen bzw als bedrohung der britischen Großmachtstellung. Da es ja relativ schnell zu einer der wichtigsten Wirtschaftsmächte wurde.
Aber das sind alles nur pers. Eindrücje/Vermutungen. Muß nicht zwingend stimmen.
OK kann ich akzeptieren :) ...
Allerdings ist England erst später mürrisch geworden, nähmlich als das DR Kolonien erwarb und eine starke Marine aufbaute, was dann in diesem unsäglichen Wettbauen geendet hat ;) ...
Na ja ist alles nicht ganz so einfach und es ging ja auch gar nicht um langfristige Auswirkungen, sondern nur um den Krieg mit Fra und wer hätte damals schon sagen können, wie das alles nochmal endet (im wahrsten Sinne) :rolleyes:
TMl der Geschichtenschreiber
Was das Prestige angeht: Italien kriegt während des Einigungsprozesses einiges an Prestige ohne das es wen stört...
Vernichter
12.04.06, 21:30
ZU Rep: Das Zarenreich war eigentlich ganz froh , dass Die Franzosen gestutzt wurde. Ab da konnte es sich nach dem Krimkrieg verbotene Schwarzmeerflote wieder zu legen.
Was das Prestige angeht: Italien kriegt während des Einigungsprozesses einiges an Prestige ohne das es wen stört...
Ich glaub da habt ihr was falsch verstanden, es ging nicht um Prestige die mann bekommt, sondern die mann abgezogen bekommt ;) ...
TMl der Richtigsteller
Graf Radetzky
13.04.06, 13:48
OK kann ich akzeptieren :) ...
Allerdings ist England erst später mürrisch geworden, nähmlich als das DR Kolonien erwarb und eine starke Marine aufbaute, was dann in diesem unsäglichen Wettbauen geendet hat ;) ...
Na ja ist alles nicht ganz so einfach und es ging ja auch gar nicht um langfristige Auswirkungen, sondern nur um den Krieg mit Fra und wer hätte damals schon sagen können, wie das alles nochmal endet (im wahrsten Sinne) :rolleyes:
TMl der Geschichtenschreiber
Stimmt vorhersehbar ist Geschichte leider nicht. Sonst würden wir in einer besseren Welt leben. Das wirft allerdings die Frage auf was ist eine bessere Welt?
Da es in der Hinsicht wohl sehr verschiedene Ansichten gibt.
Graf Radetzky
13.04.06, 13:56
Ich denke nicht, dass man davon reden kann, dass der Deutsch-Französische Krieg die Reputation Preussens und damit des entstandenen Deutschen Reiches belastete.
Es stellt sich die Frage, welche Staaten denn betrachtet werden, wenn man die Reputation der Deutschen im Ausland betrachtet.
Und man muss zwischen Diplomatie und Öffentlichkeit unterscheiden.
Öffentlichkeit im heutigen Sinne gab es lediglich in den Staaten Westeuropas und Nordamerikas.
Interessant ist, dass es mit der Niederlage Frankreichs zu Aufständen in den französischen Kolonien kam.
Die Reputation Deutschlands (eigentlich sollte man den Begriff hier nicht verwenden, aber es vereinfacht etwas die Sache) war in diesen Regionen sicher höher, als die Frankreichs war.
Die Engländer begrüssten sicherlich im Sinne der Balance of Power, dass der Kaiser der Franzosen in seinen Allmachtsplänen gedämpft (und abserviert) wurde, befürchteten aber zu Recht, dass das entstandenen Deutsche Reich nun Gefahr lief Hegemonialmacht auf dem Kontinent zu werden.
Bei der öffentlichen Meinung der Zeit spielte die "Wiederangliederung" oder Annektion der Rechslande Elsass-Lothringen (die es ja so in dieser From nie gab - Elsass hatte mit Lothringen in etwa soviel zu tun, wie Bayern mit Hessen) eine weitaus grössere Rolle, als der Kriegsverlauf selbst.
Im Grossen und Ganzen gesagt hat der Krieg gegen Dänemark einige Jahre zuvor sehr viel mehr am Ruf Preussens und Österreichs genagt, als der Deutsch-Französische Krieg.
1866 war dem preussischen Image aber auch nicht förderlich. Nicht zuletzt deshalb kam es zum Krieg von 1870, denn ein verbreiteter Schlachtruf damals war Revanche für Sadowa(Königgrätz im franz. Sprachgebrauch).
Graf Radetzky
13.04.06, 13:57
ZU Rep: Das Zarenreich war eigentlich ganz froh , dass Die Franzosen gestutzt wurde. Ab da konnte es sich nach dem Krimkrieg verbotene Schwarzmeerflote wieder zu legen.
Und was war mit GB? Die trugen ja die Hauptlast des Krimkrieges.
Vernichter
13.04.06, 16:29
Ohne Frankreich war GB offensichtlich nicht mehr in der Lage die Russen davon abzuhalten mit der Wiederaufrüstung im Süden zu beginen. Sieben Jahre später gab es ja auch einen neuen Russen-Osmanen Krieg bei dem sich die Russen alles was sie im Krimkrieg bis auf die Donaumündung (Ging an Rumänien) zurück hollten. Hätten wohl auch noch mehr gehollt wenn die anderen Mächte nicht eingegriffen hätten. Skobolöw stand kurz vor Konstantinopel.
Stauffenberg
13.04.06, 16:35
Und was war mit GB? Die trugen ja die Hauptlast des Krimkrieges.
Das ist so generell nicht ganz korrekt. Das französische Kontingent bei der Belagerung von Sewastopol bleistiftsweise war mW nicht nur größer als als das britische, sondern auch weit besser ausgerüstet, versorgt und vor allem auch besser geführt.
Es stimmt aber durchaus, dass die Briten eben deswegen wegen Verschleiß und schlechter Führung die Hauptlast der Verluste trugen... ;)
1866 war dem preussischen Image aber auch nicht förderlich. Nicht zuletzt deshalb kam es zum Krieg von 1870, denn ein verbreiteter Schlachtruf damals war Revanche für Sadowa(Königgrätz im franz. Sprachgebrauch).
Das kann man wohl kaum verallgemeinern. Der Schlachtruf tauchte ja nicht 1866, als Napoleon ganz still war und mal wieder auf die die eine Rheinseite hoffte, sonder erst 1870 auf. Und soweit ich weiß haben die Rotröcke nicht mit ihren Säbeln fuchtelnd und "Revanche für Sadowa!" schreiend in Sedan eingegriffen.
Österreich konnte den meisten Mächten mehr oder weniger egal sein. An der Stabilität dieser Region hatte wohl kaum jemand Interesse.
Sadowa heißt auch nicht Königgrätz, weder im Tschechischen noch im Französischen. Es war im Grunde nur eine genauere Bezeichnung für die Schlacht, die nämlich am Flecken Sadowa ausgefochten wurde. Königgrätz konnte ja kein Franzosen aussprechen...
Ruprecht I.
13.04.06, 17:13
Napi 3. war wegen Königgrätz/Sadowa indigniert, weil er für sein Stillhalten in der ganzen Chose '66 nicht kompensiert wurde, wie er sich das eigentlich erhofft hatte ;)
Interrante Ansichten hab Ihr ja, aber kann es sein, daß wir über die Schlachtrufe hinweg, vom eigentlichen Thema abgekommen sind ;) ...
Nähmlich, ob es gerechtfertigt ist Preußen -100 Prestige aufzubrummen, obwohl mann weder von Kriegstreiberei, noch von einer Kriegserklärung sprechen kann ;) ...
Klar haben die Ansichten Naps III. Relevanz, aber dann doch Bitte eine Schlußfolgerung anhängen :tongue:
Aber um mal darauf einzugehen, von einer Stabilität von Ösiland konnte zu keiner Zeit die Rede sein und das wußten die anderen Mächte genau, also wieso sollten sie hier intervenieren :D
Mal im Ernst, die engstirniege Politik der Ösikaiser ist ja nun jedem bekannt gewesen und es kriselte eigentlich zu allen Zeiten und somit hat das Land mehr mit sich selbst zu tun gehabt, als das es eine Bedrohung gewesen wäre. England hatte vermutlich optimistisch auf das Reich geschaut, da es erstens ein "Verwandter" war, der auf dem Thron saß und auch endlich einer da war, der dem Franzosen in Europa gebunden hat, womit sie weniger auf Ihre Kolonien und diesbizügliche Neuerwerbungen schauen konnten.
Desweitern wäre es ein weiteres starkes Reich gewesen, daß dem Russen die Stirn hätte bieten können.
Zu bedenken ist auch, daß GB ja erst in den 1 WK. eingegriffen hat, als das DR Belgien den Krieg erklärt hatte und nicht schon bei der Kriegserklärung gegen Frankreich.
Nun ja alles Spekulation, aber dennoch finde ich die -100 ungerechtfertigt :) ...
TMl der mal wieder schreibt :eek:
Preussenhusar
15.04.06, 10:45
Wenn ich noch dazu stellungnehmen darf.
Österreich wollte 1870 Preußen angreifen, aber wurde durch Rußland zurückgepfiffen.
Zar Alexander war enger mit Preußen verbunden und drohte mit einem Gegenschlag.
In Vicky sollte zumindest mit dem Sieg Preußens bei Sedan das Renommee erheblich gesteigert werden. Ein Event dazu wäre angebracht .
PH, der TMl Recht Geber ! :D
Österreich wollte 1870 Preußen angreifen, aber wurde durch Rußland zurückgepfiffen.
Zar Alexander war enger mit Preußen verbunden und drohte mit einem Gegenschlag.
Wirklich :eek:
Wußte ich gar nicht :o
Nun ja ist es wohl doch bedrohlicher als ich angenommen hatte ;) ...
PH, der TMl Recht Geber ! :D
:top:
:^^:
TMl der Dank an PH sagt :smoke:
Graf Radetzky
18.04.06, 09:26
Wenn ich noch dazu stellungnehmen darf.
Österreich wollte 1870 Preußen angreifen, aber wurde durch Rußland zurückgepfiffen.
Zar Alexander war enger mit Preußen verbunden und drohte mit einem Gegenschlag.
In Vicky sollte zumindest mit dem Sieg Preußens bei Sedan das Renommee erheblich gesteigert werden. Ein Event dazu wäre angebracht .
PH, der TMl Recht Geber ! :D
Eigentl. war es die Regierung der Ungarischen Reichshälfte die den Angriff verhindert hat, weil die Ungarn dachten man brauche´Preußen als Schutzmacht gegen Russland
2 Mann 2 Meinungen , oder wie jetzt :rolleyes:
Was kann mann denn nun für bare Münze nehmen :???:
TMl der bare Münzen mag
Graf Radetzky
18.04.06, 17:53
2 Mann 2 Meinungen , oder wie jetzt :rolleyes:
Was kann mann denn nun für bare Münze nehmen :???:
TMl der bare Münzen mag
Beides wiederspricht sich nicht. Kommt nur auf den Standpunkt drauf an.
Ganz so einfach ist es ja nun auch nicht, denn bei der einen Meinung hat Russland Ösiland gedroht, bei der anderen haben Ungarn vor Russland Angst gehabt ;) ...
TMl der das für 2 verschiedene Konzepte hält :) ...
Graf Radetzky
20.04.06, 19:41
Ganz so einfach ist es ja nun auch nicht, denn bei der einen Meinung hat Russland Ösiland gedroht, bei der anderen haben Ungarn vor Russland Angst gehabt ;) ...
TMl der das für 2 verschiedene Konzepte hält :) ...
Kann aber trotzdem beides gleichzeitig stattfinden.
Immerhin hatte JEDE europäische Macht vor Russland Angst. Nicht umsonst gab es 1878 den Berliner kongreß. Dadurch kann man scchlußfolgern dass Russlands Existens genug grund zur Furcht ist.
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