Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Les Fredelons de Toulouse
Carl the Great
08.03.06, 21:10
Nach der Historia de Santiago, die leider nur bruchstückhaft blieb, da sie mittendrin abbrach, was eventuell mit den widrigen Bedingungen zur Zeit ihrer Aufzeichnung und der Unfähigkeit der Herren Santiagos erklärt werden könnte, fiel mir kürzlich ein weiterer Bericht in die Hände, den ich euch nicht vorenthalten möchte.
Der Chronist oder die Chronisten zeigen dabei nicht die für die Historia de Santiago typische Resignation. Offenbar waren die Herren von Toulouse im Mittelalter mit besseren Regierungsfähigkeiten gesegnet.
Voraussetzungen:
CK 1.05 englisch (Übersetzungen können also von der deutschen Version abweichen)
Schwierigkeit: normal
KI: aggressiv
Herzogtum Toulouse
Carl the Great
08.03.06, 21:11
http://www.jswcarl.de/Toulouse/TOUL.bmp
Im Jahr 1066, als Wilhelm, später "Der Eroberer" genannt, die Schwäche des französischen Königs, der noch minderjährig war, ausnutzte und die englische Krone erstritt, herrschte sein Namensvetter Guillaume bereits seit sechs Jahren über das Herzogtum Toulouse.
Guillaume IV. de Toulouse
http://www.jswcarl.de/Toulouse/guillaume 1066.JPG
Guillaume war ein recht guter Diplomat und auch die Intrige war ihm nicht unbekannt, mit dem Schwert und mit Zahlen konnte er jedoch nicht so gut umgehen. Er war über die Grenzen seines Herzogtums als prahlerischer Ränkeschmied bekannt - was das Schmieden dieser Ränke zu einem reinen Zeitvertreib verkommen ließ.
Auf der Suche nach einem geeigneten Eheweibe wurde Guillaume in Spanien fündig. Im Januar 1067 heiratete er Sancha Jimenez, die Schwester König Sancho Jimenez' von Aragon. Sancha war eine weise und gelehrte Theologin, die ihren Gatten trotz ihrer Weisheit von Herzen lieben lernte.
http://www.jswcarl.de/Toulouse/sancha 1067.JPG
Im Januar 1067 machte sich Guillaume an die Verbesserung seiner Provinz und gab den Bau einer Försterei in Auftrag. Im Mai wurde Sancha schwanger, der Hof betete fortan für eine gesunde Niederkunft und natürlich für einen männlichen Erben.
Im Januar 1068 wurde die Försterei in Toulouse fertig gestellt. Kurz darauf am 03.02.1068 wurde Guiraud de Toulouse [Werte 5-7-8-7] geboren - der ersehnte männliche Erbe. Im Juni wurde ein Trainingsplatz zur besseren Ausbildung der Truppen in Auftrag gegeben. Und im September wurde Sancha Jimenez abermals schwanger.
Das Jahr 1069 brachte Frankreich Krieg. Im April verlangte König Philippe Heeresfolge gegen Wilhelm den Eroberer und Guillaume folgte diesem Aufruf. Nachdem am 03.06.1069 seine Tochter Eufèmia [Werte 6-6-8-9] geboren wurde, machte er sich im Juli zusammen mit seinem greisen Marschall Hugues de Toulouse und 1146 Mann auf den beschwerlichen Weg nach Norden. Im November kamen sie in Evreux in der Normandie an und trafen dort sogleich auf Wilhelm den Eroberer. Es kam jedoch nur zu einem kleinen Scharmützel mit diesem gefürchteten Gegner.
Im März 1070 kehrte Guillaume allein und unerkannt nach Toulouse zurück, schwängerte sein Weib und eilte wieder gen Norden. In seiner Abwesenheit entschied Sancha, ihren Erstgeborenen, Guiraud, selbst zu erziehen. unterdessen setzte Guillaume über den Kanal und eroberte dort kurzzeitig Hampshire. Aus dem finsteren England kehrten im gleichen Jahr lediglich 414 Mann auf französischen Boden zurück. Am Heiligabend 1070 gebar Sanche eine Tochter, die dem Datum entsprechend Maria genannt wurde [Werte 3-5-9-4].
Im Jahr 1071 geriet Guillaume in einem größeren französischen Heer in eine Schlacht in Maine. Als einziger konnte er sich mit 84 seiner Getreuen aus dieser Niederlage retten. Er kehrte abermals allein nach Toulouse zurück und schwängerte sein Weib. Die nächsten Monate kämpfte er Seite an Seite mit seinem König. Bei der Unterzeichnung des Friedensvertrages am 30.08.1071 in Maine, der den Sieg für Philippe besiegelte, war er anwesend. Im September 1071 kehrte er mit den Resten seines Heerhaufens nach Toulouse zurück.
Am 26.02.1072 wurde Guillaumes zweiter Sohn, Rainers, geboren [Werte 4-6-8-4]. Im Mai begann der Bau eines königlichen Militärpostens in Toulouse. Im September wurde Sancha abermals schwanger und so gab sie Maria zur Erziehung an einige Kindermädchen.
Im Mai 1073 entschied Guillaume, dass sein Sohn Rainers von einem lokalen Adligen erzogen werden sollte. Am 08.06.1073 gebar Sancha eine weitere Tochter, Patricia [Werte 3-6-8-5]. Guiraud wurde ab August am Hofe erzogen.
Im März 1074 übergab Sancha ihre Tochter Eufèmia zur Erziehung an Nonnen. Im selben Monat wurde der königliche Militärposten fertig gestellt und nur zwei Monate später begann der Bau des Gerichtshofes. Im Juni wurde Sancha abermals schwanger, daher wurden im Laufe des Jahres Patricia zu einem lokalen Adligen und Eufèmia in ein Kloster geschickt.
Am 28.02.1075 wurde das Herzogspaar mit einem weiteren Sohn, Bertrand [Werte 3-6-0-4] gesegnet. Im Oktober war der Bau des Gerichtshofes endlich beendet.
Das Jahr 1076 brachte wenig Neues; Maria blieb zur Erziehung am Hof und Sancha wurde schwanger.
Im April 1077 begann die Errichtung einer Ziegelfabrik, Guillaume erhoffte sich dadurch eine Förderung der Bautätigkeit. Am 07.09.1077 gebar Sancha ihrem geliebten Gatten einen weiteren Sohn, Berard [Werte 4-6-7-3]. Damit war die Zukunft des Hauses Fredelon in Toulouse endgültig gesichert.
Doch der nächste Krieg war nicht weit.
Carl the Great
08.03.06, 22:17
Platzhalter gefüllt. :)
Ich erwarte schonungslose Kritiken und konstruktive Tipps, bin selbst irgendwie nicht so richtig zufrieden.
Vernichter
08.03.06, 22:30
Verstehe nicht so ganz wieso ihr euren Lehnsherren unterstützt habt. aber ansonsten ganz nett :)
Nun, illoyale Vasallen werden im Spiel mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit von ihren aufgebrachten Lehensherren ihrer Lehen enthoben (sprich plattgemacht). Dem kann man sich ohne ausreichende Hausmacht (also am Anfang :rolleyes: ) schlecht widersetzen und beißt in den sauren Apfel namens Heerfolge.
Zum AAR:
Werter Carl, bitte ein wenig mehr Farbe ( :smoke: ) abseits der streng chronologischen Aufzeichnungen: Konnten die Kapetinger im Englandkrieg bemerkenswerte Gewinne erzielen, und wo (Karte? :) ). Wie sieht es mit den Mitgliedern Eures Hofstaates aus? Habt Ihr fähige Verwalter, oder ist euer Kanzler inkompetent? Plant Ihr gegen die Heiden zu ziehen, oder Titel und Ansprüche innerhalb Europas zu erwerben? Wie ist das Verhältnis zu Euren Nachbarn und plant Ihr den christlichen Königreichen Iberiens beizustehen?
In der Hoffnung auf viele weitere "Platzhalter" .... :prost:
Vernichter
08.03.06, 23:53
Naja man kann ja bei dem Krieg "mitmachen" indem tapfer die Rückwertigen Linien verteidigt. :D
Edler Guillaume,
Eures Zeichens Herzog de Toulouse, vernehmt unsere untertänigen Grüße.
Die Geschicke Eures Hauses werden aufmerksam und mit Spannung an unserem
Hofe verfolgt. Mögen noch viele Barden aus Eurem Lande ihren Weg an unsere
Gestade finden um von Euren Taten zu künden.
Eurem Wohle allzeit zugeneigt,
Courtier Dooyardi, Stiefellecker zu Palermo
http://www.rebgut-petersinsel.ch/bilder/siegel.gif
Off Topic:
Naja man kann ja bei dem Krieg "mitmachen" indem tapfer die Rückwertigen Linien verteidigt. :DIch denke mal, dass es hierbei um die Events geht, in denen der Lehnsherr um die Mobilisierung Eurer Truppen bittet. Wenn Ihr diesen zustimmt, könnt Ihr eben nicht die hinter den Linien faulenzen, weil die KI den Befehl über Eure Truppen übernimmt. Hierbei empfinde ich persönlich als besonders unbefriedigend, dass anscheinend immer meine gesammten Truppen ausgehoben werden und selbige dann auch gern mal einige Monate lang einfach nur in ihren Heimatprovinzen rumstehen und mein Staatssäckel auffressen. (Kommt letzteres unter 1.05 auch noch vor? Habe seit dem neuen Patch jede Anforderung des Königs standhaft abgelehnt. :cool: )
Sehr schön, werter Carl, weiter so und viele Screenies bitte! :)
Carl the Great
09.03.06, 15:55
Als Papst Gregorius VII. am 12.10.1077 zum Kreuzzug mit Ziel Alexandria aufrief, sah Guillaume seine Chance gekommen, der Christenheit zu dienen. Nicht weit entfernt im Mittelmeer befanden sich die Balearen, die von Sultan Ali Iqbal al-Amiri von Valencia aus beherrscht wurden. Von diesen Inseln aus griffen immer wieder sarazenische Galeeren auf christliche Schiffe über. Diesem Treiben musst ein Ende gesetzt werden, damit die Kreuzzüge von Frankreich aus ungestört passieren konnten. So mobilisierte Guillaume in Toulouse seine Mannen und begab sich nach Narbonne, von wo aus er sich mit Graf Rainers de Narbonne und insgesamt 1736 Mann im November nach Menorca verschiffte.
Dort landete er im März 1078 und belagerte die Zitadelle ohne Gegenwehr bis Mai 1078. Scheich Ayyub Abdullah von Mallorca versuchte die belagerte Zitadelle zu entsetzen, als es schon fast zu spät war. Sein Angriff war jedoch so jämmerlich, dass der folgende Kampf keiner genaueren Beschreibung würdig ist. Zur gleichen Zeit fiel Sultan Ali Iqbal mit 164 Beduinen in Toulouse ein. Doch eilte sogleich Guillaumes Bruder Graf Raymond mit 1011 Mann aus Rouergue herbei und vernichtete die Araber mit minimalen eigenen Verlusten. Dies verhinderte jedoch nicht den Ausbruch einer Revolte, die einige Jahre dauern sollte. All dies schlug auf die Gesundheit von Sancha, die von Guillaume als Verwalterin eingesetzt worden war - schwerer Stress brach bei ihr aus.
Nachdem die Zitadelle von Menorca gefallen war, begab sich Guillaume mit seinem Heer sofort nach Mallorca. Vor den Toren Palmas stellten sich den Tolosanern etwa 300 Verteidiger in den Weg. Gleich zu Beginn der Schlacht wurde Guillaume von einem verirrten Pfeil in die rechte Brust getroffen und sank stark blutend von seinem Pferd. Er musste schwer verletzt vom Feld getragen werden. Dennoch wurde die Schlacht gewonnen. Guillaume überließ die folgende Belagerung seinem Cousin Pierre, den er schon vor einiger Zeit zum Marschall für dessen verstorbenen Vater Hugues gemacht hatte.
Trotz dieser Vorsichtsmaßnahme wurde Guillaume im Oktober krank, sein Leibarzt konnte nur feststellen, dass die Erkrankung durch die Wunde entstanden war. Nach dem Fall Palmas im November 1078 war auch das Emirat Cordoba besiegt, den während Guillaume seine militärischen Erfolge auf den Inseln feierte, hatte sein alter Freund Philippe, König von Frankreich, Valencia erobert. Guillaume hatte nun genug Prestige, um Anspruch auf den Titel "Graf der Auvergne" erheben zu können. Durch einen Erbfall erhilet Guillaume außerdem Anspruch auf den Titel "Graf von Perigord". Außerdem wurde in diesem Jahr die Ziegelfabrik in Toulouse fertiggestellt.
Das nächste Jahr (1079) brachte Guillaume eine Verbesserung seines Gesundheitszustandes als er einen Wunderheiler aus den Pyrenäen bezahlte. Dieser schaffte es immerhin, die schwere Verletzung zu heilen, gegen die Krankheit jedoch war auch er machtlos. Im Juni entdeckte Sancha, dass ihr 4-jähriger Sohn Bertrand viel verschlagener war, als bisher angenommen. Zumindest teilte sie dies ihrem Mann mit, der aufgrund ihrer Weisheit keinen Grund hatte, daran zu zweifeln. Im August erreichte ein Bote Toulouse und überbrachte die Kriegserklärung von Emir Yahya al-Qadir von Toledo. Guillaume fühlte sich inzwischen wieder stark genug, selbst in den Krieg zu ziehen, rief seine Vasallen Graf Raymond-Bernard Trencavel von Carcassone und Raymond de Narbonne zu den Waffen und begab sich mit 1780 Mann auf die Schiffe gen Valencia, das inzwischen von Emir Yahya al-Qadir erobert worden war.
Zu Beginn des Jahres 1080 landeten sie in Valencia, vernichteten dort einen Spähtrupp des Emirs, traffen dann jedoch auf die Hauptmacht und zogen sich im Februar nach heftigen Kämpfen nach Castellon zurück. Beide Seiten hatten über 630 Mann Verluste zu beklagen. Guillaume schickte umgehend Boten in sein Herzogtum und ließ alle verfügbaren Truppen mobilisieren. Insgesamt verfügte er so über ein Heer von über 5.000 Mann. Zugleich erschienen König Philippe und die Könige von Navarra und Kastilien am Schauplatz des Geschehens und übernahm das Kommando in diesem Krieg. So fiel es Guillaume im Mai nicht schwer, gegen hohe Goldzahlungen Frieden zu schließen. Als er nach Toulouse zurückkehrte, erfuhr er, dass sein gestresstes Eheweib im Februar einen Gesandten des Papstes brüsk zurückgewiesen hatte, als dieser die Einsetzung eines Bischofs verlangt hatte.
Unterdessen ging der Vormarsch der christlichen Streiter im Heiligen Land ebenso voran wie auf der Iberischen Halbinsel. Einige dieser Ritter gründeten im Juni 1081 den Hospitaliter-Orden. Einen Monat später entschlief Sancha Jimenez mit 38 Jahren an Altersschwäche - zumindest behauptete das der Leibarzt.
http://www.jswcarl.de/Toulouse/sancha 1081.JPG
Guillaume verbrachte zwei Tage mit Trauern (böse Zungen behaupteten, nur weil er in diesen zwei Tagen keine neue fand) und heiratete sodann Elvira de Coimbra [Werte 3-8-6-4], eine 16-jährige Jungfrau von der iberischen Halbinsel und älteste Tochter des sohnlosen Grafen Sisnando de Coimbra. Sein neues Weib ernannte Guillaume umgehend zur Kanzlerin, da er sich im Umgang mit Gesandten viel von ihren weiblichen Reizen versprach. Sie war außerdem genrös, ehrlich und eine gelehrte Theologin. Zur Feier dieser Hochzeit erwarb Guillaume einen weiteren Titel: Herzog von Languedoc.
Schon im Januar 1082 wurde Elvira schwanger. Im Februar erreichte abermals ein Bote des Papstes den Hof, der die Einsetzung eines Bischofs verlangte. Guillaume stimmte zu - und machte Nicolau de Crussol den Gesandten des Papstes ... zum neuen Marschall. Dies war die letzte Tat des prahlerischen Ränkeschmieds Guillaume, Herzog von Toulouse und Languedoc, Graf von Toulouse, Mallorca und Menorca, Vater von vier Söhnen und drei Töchtern, die ihn alle überlebten. Guillaume starb am 20.02.1082 an der Krankheit, die er sich aufgrund der schweren Verletzung in der Schlacht um Palma de Mallorca zugezogen hatte, ihm folgte im Alter von 14 Jahren sein Sohn Guiraud I. als Herzog von Toulouse und Languedoc.
http://www.jswcarl.de/Toulouse/guillaume 1082.JPG
Der Besitz der Fredelons im März 1082:
http://www.jswcarl.de/Toulouse/toulouse 1082.JPG
Am Rande: Wieso habt Ihr nicht den Titel Herzog von Mallorca?
Carl the Great
09.03.06, 16:30
Nun zu den Fragen des werten Ulan:
Die Kapetinger erhielten im Frieden von Maine einiges an Gold sowie die Provinz Maine von der Normandie, an der deren grandioser Eroberung Guillaume mit 82 Getreuen an der Seite Philippes direkt beteiligt war. ;)
Der Hofstaat unter Guillaume IV.:
Marschall:
1066-1075 Hugues de Toulouse sen. (*1005, †1075) [8-7-7-3]
1075-1082 Pierre de Toulouse (*1050) [7-7-6-9]
1082- Nicolau de Crussol (*1042) [8-4-5-9]
Verwalter:
1066-1075 Pierre de Toulouse (*1050) [7-7-6-9]
1075-1081 Sancha Jimenez (*1043, †1081) [8-9-9-10]
1081-1082 Elisa de Noailles (*1041) [5-9-3-6]
1082- Pierre de Toulouse (*1050) [7-7-6-9]
Kanzler:
1066-1078 Hugues de Toulouse jun. (*1045, †1078) [7-14-7-6]
1078-1081 Alis de Gourdon (*1028) [4-7-1-2]
1081- Elvira de Coimbra (*1065) [3-8-6-4]
Spionage-Meister:
1066-1067 Ives de Gourdon
1067-1075 Sancha Jimenez (*1043, †1081) [8-9-9-10]
1075- Constància d'Alfaro (*1040) [3-5-8-4]
Zur Ausdehnung der verschiedenen Territorien werde ich noch einen Realm-Screenshot posten.
@Arminus: Weil der kostet und schon der Kauf des Herzogstitels von languedoc ein Risiko war, das sich nicht ausgezahlt hat, da Guillaume sofort darauf starb und das damit verbundene Prestige somit verfiel. :(
Inzwischen habe ich ihn aber. ;)
@Arminus: Weil der kostet und schon der Kauf des Herzogstitels von languedoc ein Risiko war, das sich nicht ausgezahlt hat, da Guillaume sofort darauf starb und das damit verbundene Prestige somit verfiel. :(
Inzwischen habe ich ihn aber. ;)Die 100 Prestige, die Euch beim Erbfall verloren gehen, sind nicht weiter tragisch. Viel tragischer ist es, wenn Euer Lehnsherr schneller ist als Ihr... ;)
Carl the Great
09.03.06, 20:17
Um nun auch noch die letzte der bisherigen Fragen zu beantworten, Frankreich im Jahre 1089:
http://www.jswcarl.de/Toulouse/frankreich 1089.JPG
Carl the Great
10.03.06, 17:18
Guiraud I. de Toulouse
Guiraud I. war ein Waise, als er seinem Vater als Herzog von Toulouse und Languedoc folgte. Seine Stiefmutter Elvira war zwei Jahre älter als er und konnte ihm somit kaum als Mutterersatz dienen und auch sonst hatte keine Dame am Hofe von Toulouse ein engeres Verhältnis zu dem jungen Fredelon aufgebaut. Anders verhielt es sich bei den Männern. Besonders sein entfernter Onkel, der Verwalter Pierre de Toulouse [7-7-6-9], übte großen Einfluss auf ihn aus. Pierre war es auch, der nun zunächst die Regentschaft für den minderjährigen Guiraud übernahm.
Einen Aufstand muslimischer Bauern auf Menorca ließ Pierre im März 1082 blutig niederschlagen. Kurz darauf wurden die Bauern zur Annahme des katholischen Glaubens gezwungen - ein kleiner Sieg für die Christenheit, ein großer Erfolg für das Herzogtum Toulouse. Im Juni wurde in Marienburg im fernen Norden der zweite christliche Ritterorden gegründet: der Deutsche Orden. Einen Monat später wurde die schwangere Elvira krank, der Hof bangte um die Mutter und das ungeborene Kind. Doch glücklicherweise brachte Elvira im Oktober 1082 ein gesundes Mädchen zur Welt, Flòra de Toulouse [1-4-6-4].
Als Elvira im Februar des nächsten Jahres die Hilfe eines Wunderheilers ablehnte und sich ihre Krankheit zu einer Lungenentzündung ausweitete, ergriff Pierre de Toulouse zwei Maßnahmen. Er jagte den alten Hofarzt mit Schimpf und Schande davon, der schon bei der Behandlung Guillaumes so schrecklich versagt hatte. Und er entband Elvira von ihrer schweren Bürde als Kanzlerin. An ihre Stelle trat Elisa de Noailles [5-9-3-6]. Unterdessen ließ Papst Gregorius VII. nicht locker und verlangte abermals die Einsetzung eines Diözesan-Bischofs. Den passenden Kandidaten schickte er gleich mit und so wurde Adhémar de Gourdon (*1045) [1-6-7-3], ein fanatischer Priester, Bischof von Toulouse.
Im Juni 1083 erklärte Uthman Najjar, Herrscher in der Republik Cordoba, dem Herzogtum Toulouse den Krieg. Pierre de Toulouse rief alle Grafen zu den Waffen und versammelte bis August 4704 Mann in der Narbonne, die sich, ebenso wie eine weitere Abteilung von Mallorca aus, auf den Weg nach Valencia machten. Im September zeigte sich, dass Guiraud durch den frühen Verlust seiner Eltern bereits in seinen sehr jungen Jahren als weise bezeichnet werden konnte. Seine Schwester Maria hingegen bezeichnete Pierre als "Schwächling", sie war sehr gnädig und beherrscht. Im Oktober erkrankte Eufèmia, eine weitere Schwester Guirauds. Im November landeten die tolosanischen Truppen endlich in Valencia, teilten sich in zwei Heereshaufen und drangen nach Süden, nach Denia und Almansa auf. Dort besiegten sie zwei feindliche Heere mit der Unterstützung königlicher Heere Philippes. In Almansa wurden beinahe alle der 1000 Verteidiger getötet.
Die Belagerungen in Denia und Almansa wurden im Februar 1084 erfolgreich beendet, die beiden Provinzen fielen jedoch nicht an Toulouse. Derweil wurde Eufèmia vom Wunderheiler aus den Pyrenäen geheilt. Im März erkrankte dafür Maria, das gemeine Volk munkelte von einem Fluch des Wunderheilers. Im selben Monat erhielt Guiraud seine Schwertleite und damit die übernahm er die Herrschaft über seine Herzogtümer. Er hatte seine Erziehung am Hofe sehr erfolgreich absolviert, man sagte ihm nach, eine Silberzunge zu sein.
http://www.jswcarl.de/Toulouse/guiraud 1084.JPG
Guirauds Regierungszeit begann zunächst unglücklich, im April erkrankte auch noch sein Bruder Berard, im Mai verarmte Menorca weiter aufgrund einer schlechten Aussaat. Im selben Monat jedoch stellte sich heraus, dass sein Bruder Rainers ein großer Staatsmann und damit gerecht war. Desweiteren gab Guiraud den Forderungen der Aufständischen in Toulouse nach, woraufhin die (hauptsächlich schwelende) Revolte endlich nach sechs Jahren endete. Im Juni ordnete Guiraud die Rückkehr aller Armeen aus Spanien an, dort hatte der französische König sehr bald das Kommando übernommen und die Republik Cordoba stand kurz vor ihrem Ende.
Nun zeigte sich die Tatkraft des neuen Herrschers, der in seinem ersten Regierungsjahr etliche Neuerungen einführte. In der Nachbarschaft in Béarn suchte er sich eine junge Frau, Alaїs de Béarn (*1067) [3-5-5-8], älteste Tochter Graf Contules de Béarn. Sie war gnädig und bescheiden und stellte sich als charismatische Unterhändlerin heraus.
http://www.jswcarl.de/Toulouse/alais 1084.JPG
Auf der Hochzeit nahm er die Huldigungen seiner versammelten Grafen entgegen, die da waren: Graf Raymond-Bernard Trencavel von Carcassonne und Montpellier, Graf Raymond de Narbonne, sein Onkel Graf Raymond de Toulouse von Rouergue und Graf Gilbert de Milhaud von Gevaudan. Sie alle sollten ihm treue Gefolgsleute und Berater werden. Desweiteren errang er zur Feier der Hochzeit einen weiteren Titel: Herzog von Mallorca. Im September dieses Jahres fiel schließlich Cordoba selbst als letztes an den französischen König. In der Innenpolitk nahm Guiraud eine bedeutende Änderung vor und wechselte von der traditionellen Gewohnheit zum Feudalvertrag. Außerdem gab er den Bau eines Straßennetzes in Toulouse in Auftrag.
Im Oktober wurde Alaїs schwanger, was zu großer Freude am Hofe führte. Einen Monat später erschien abermals der geheimnisvolle Wunderheiler und heilte Maria de Toulouse. Alles deutete nach diesem ereignisreichen Jahr 1084 auf eine goldene Zukunft für das Herzogtum Toulouse hin.
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