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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Rückkehr der Karolinger



Jounk35
02.02.06, 23:19
Werte Leser,

Nach vielen angefangenen Testspielen und nach unzähligen Stunden in gewissen "Spreadsheets", die ein erwünschtes Simulations und KI Verhalten herbeiführen sollten, habe ich es nun geschafft, ein vielversprechendes Spiel für eine erfolgreiche Spielberichtserstattung zu beginnen.

Das Szenarion beginnt im Jahre AD 1066 und wird zu Beginn mit zwei Staaten abwechselnd gespielt.
1.) Deutsches Reich
2.) Pfalzgrafschaft zu Lothringen (Pfalz)

Die Schwierigkeit steht auf "Schwer"...
Und die KI Einstellung auf "Aggressiv".

Ich hoffe mit dieser folgenden Spielberichtserstattung Ihnen sowohl unterhaltsame, als auch historisch lehrreiche Stunden zu bereiten.
Lassen Sie sich ein weiteres male in die faszinierede Welt des hohen Mittelalters entführen. Erleben Sie hautnah hinterhältige Intriegen, blutige Schlachten und glorreiche Momente mit.

Auf gute Unterhaltung,
Jounk33

Jounk35
03.02.06, 00:47
Dies ist nun die Vorgeschichte bis ins Jahr 1066.
Alle in diesem Beitrag verzeichnete Angaben sind, nach dem neusten Stand von historischen Untersuchungen von Ursula Lewald und Siegfried Hirsch, historisch fundierte Fakten.

Verwendete Quellen: Haus der Ezzonen (http://www.genealogie-mittelalter.de/ezzonen_pfalzgrafen_bei_rhein/familie_der_ezzonen_hezeliniden.html)



Vorgeschichte


Wir beginnen im Jahre 955 AD. Zur Zeit der sächsischen Ottonen.
Die Ungarn wüten in ganz Südwest-Europa. Mitte des 10ten Jahrhunderts erreichen die ungarischen Horden das Herzogtum Bayern.
Als die Ungarn im Jahre 955 die Stadt Ausgurg erreichten, stiessen sie auf die Gegenwehr des Bischofs Ulrich, der die Stadt meisterlich befestigte.

Die wertvolle Zeit nutze Otto I um ein grosses Heer zu organisieren, das im selben Jahre gegen das ungarische Heer in die Schlacht auf dem Lechfeld verwickelt wurde und nicht zuletzt durch Bischof Ulrichs erneutem militärischen Zutun siegreich sein konnte.
Die Sieg auf dem Lechfeld ist wohl einer der wichtigsten Siege für die Machtstellung des heiligen römischen Reiches deutscher Nationen.
Mit im Heer Ottos I war auch ein militärisch und politisch begabter rheinisch-fränkischer Adeliger Namens Hermann "Pusillus". (Pusillus = Spitzname und bedeutet soviel wie "Der Kleine")
Sein Vater Erenfried stammen aus altem karolingischen Reichsadel und Hermann war darüber hinaus noch mit Ulrich, dem Bischof von Augsburg verschwägert. Seine Ehefrau Helywig war die Schwester Ulrichs, der aus dem Herzogshause der Burkhardinger stammte. Altes schwäbisches Geschlecht. Er wird später als der Heilige Ulrich in die Geschichte eingehen und ist noch heute einer der beliebtesten deutschen Heilige.

Der heilige Ulrich von Augsburg
http://img349.imageshack.us/img349/3118/hlulr4ed.jpg (http://imageshack.us)

Otto I
http://img221.imageshack.us/img221/2159/675058jq.jpg (http://imageshack.us)

Erenfried I
http://img349.imageshack.us/img349/7144/erenfried17ip.jpg (http://imageshack.us)

Hermann I
http://img349.imageshack.us/img349/1886/hermann11ye.jpg (http://imageshack.us)

Aber befassen wir uns mit Hermann.
Hermann wurde nach der Schlacht auf dem Lechfeld der treuste Stützpfeiler der ottonische Macht.
Er nahm an mehreren Feldzügen in Italien teil. Er stellte ein Heer für Otto III im Thronkrieg gegen Bayern 983 und wurde 985 Pfalzgraf von Lothringen.

Als Pfalzgraf verfügte er zwar nicht über die grosse Macht eines Herzogs, oder eines Erzbischofs, aber gerade die Lothringer Pfalz war zu dieser Zeit die wichtigste Pfalz im ganzen Reich.
Sie beinhaltete mehrere Güter.
Mittelrheinisch: Bonn, Romberg, zudem Vogtrechte auf Besitzungen des Erzbistums Köln
Mosel: Cochem, Klotten
Dazu kamen eigene ererbte Besitztümer nahe Trier und Zülpichgau und in der Rheingau südlich von Mainz, wie Alzey.
Er kontrollierte und sicherte somit den Weg zwischen Rhein und Aachen.
Seine Nachkommen wurden nur lückenhaft dokumentiert. Neben seinen beiden erwähnten Söhnen Ezzo (mittelatlerliche Koseform von Erenfried) und Hazelin (Koseform von Hermann), hatte er wahrscheinlich noch mehrere Kinder, die aber nicht eindeutig dokumentiert sind und anscheined keinen grossen Stellenwert inne hatten. (wahrscheinlich durch Krankheit, oder in Ungnade gefallen).
In seinen letzten Lebensjahren macht Hermann grosse Landflächen urbar, stiftet dabei Land der Kirche, um sich klerikaler Beliebtheit sicher zu sein.
Er stirbt im Jahr 996.

Ezzo und Hazelin
http://img136.imageshack.us/img136/5338/ezzohazelin9pi.jpg (http://imageshack.us)


Da, gerade im rheinischem Gebiet, immer noch karolinger Erbrecht dominierte, wurden die Güter unter den Erben verteilt.
Weil aber die meisten Besitzungen Hermanns pfalzgrafische Güter waren, wurden diese Ezzo zugesprochen, während Hazelin die Familiengüter erbte.
Dennoch verwalteten beide Brüder die Güter wie ein einzelnes. Hazelin war als (wahrscheinlich) jüngerer Brüder Ezzo unterstellt und trat oft als dessen Stellvertreter auf.
Ezzo wurde vermutlich 955 geboren. Zuerst wurde sein Name im Zusammenhang mit seinem Onkel Ulrich Bischof von Augsburg (Heiliger Ulrich) erwähnt, von dem er erzogen und ausgebildet wurde. Es ist verzeichnet, dass Ezzo Neffe und Zögling Ulrichs, diesen auf einen Hoftage zu Regensburg, Weihnachten 960, begleiten durfte.
Standesgemässes adeliges und somit selbstständiges Denken hat der berühmte Bischof seinem Schüler beigebracht. Denn nach seiner Ausbildung ist dokumentiert, dass Ezzo am Hofe der Kaiserin Theophanu, Gattin Ottos II und stellvertretende Regentin ihres Sohnes Otto III, als Berater und freundschaftlicher Lehrer für den jungen Otto III, tätig gewesen sein soll.
In dieser Zeit hat Ezzo, der nun schon ungefähr 30 Jahre alt war, Bekanntschaft mit der Tochter Kaiserin Theophanus, Mathilde machen können. Es wird zwar behauptet, dass Ezzo die Hand Mathildes bei einem Schachspiel, gegen den 10jährigen Otto III, hatte gewinnen können, aber eher anzunehmen ist, dass die Kaiserin Theophanu die Hochzeit von langer Hand aus plante, waren doch zu dieser Zeit die Herzöge von dem unmündigen Otto III nicht erbaut und wägten sich lieber in Unterstützung mit Heinrich (dem Zänker) von Bayern.
Sicherlich wurde die Regentschaft Theophanus dadurch gerettet, stellte doch Hermann ein grössers Heer im Thronkrieg 983 gegen die aufsässigen Herzöge.
Dies bedeutete aber auch das Fundament der späteren Macht Ezzos, wurde er doch durch die Mitgift, bei seiner Inthronisierung 996 über die Pfalzgrafschaft von Lothringen, mit Reichslehen geradezu überschüttet. Vor allem fränkische Güter in Mitteldeutschland waren darunter, wie Coburg.
Er heiratete Mathilde (schätzungsweise 985) auf seinem Gut Brauweiler, auf dem er später Kloster Brauweiler gründen sollte.
Otto III indess, der zwar seit 983 zum König gesalbt, aber erst nach dem Tode Theopanus 992 vollmündige Regentschaft übernahm, war, durch seine Erzieher (wie erwähnt, darunter auch Ezzo), fasziniert von tradizioneller römischer und karolingischer Sitte. Er unternahm ab 995 einen Romzug und fing ab 1000 an Rom zu Zentrum der Reichsmacht zu gestalten.
Er unternahm Pilgerfahrten und unterhielt expeditionelle Missionsversuche im heidnischem Osten. Doch seine abenteuerlichen Vorstellungen fanden um 1001 ein jähes Ende, als in Rom der Aufstand ausbrach. Er musste nach Ravenna fliehen und erlang der Malaria, während er ein Heer gegen Rom führte.
Sein tragischer Tod, bedeutete aber auch ein Wandel der Verbindung Ezzos zum königlichen Hofe.

Otto III
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Zunächst sah alles ganz vorteilhaft für Ezzo aus. Noch im Sterbebett befahl Otto III Heribert von Köln seine insignis imperii (die Reichsinsignien), dem Gatten seiner Schwester Mathilde, Namens Erenfried, zu übergeben. Natürlich eine recht zeideutige Aussage. Einerseits fungeirte Ezzo als Pfalzgraf und enger Vertrauter dem König, so dass man annehmen könnte, er solle die Insigien solange verwahren, bis ein würdiger Nachfolger gefunden wurde. Anderseits könnte man meinen, Otto wollte einem von Ezzos Nachkommen die Krone vermachen, hätte doch ein solcher, durch Mathilde, berechtigten Anspruch auf den Thron. Ob Ezzo nun die Insignien erhalten hatte, oder nicht, wird niergens dokumentiert.
Doch nun erhob sich Heinrich II, Sohn Heinrich des Zänkers (Bruder Ottos I), der schon nach Ottos II Tod nach der Königswürde griff, aber durch eine verlorene Schlacht seine Ansprüche fallen lassen musste. Schon im Septmber 1002 erkannte man in Aachen Heinrich II zum rechtmässigen Trhronfolger an. Ezzo fühlte sich natürlich übergangen und dazu hatte er auch allen Grund, denn darüberhinaus wurden ihm noch alle Güter, die er nach seiner Vermählung erwarb, beschlagnahmt. Anscheined versuchte Heinrich II alle noch so kleinen Hinweise auf Thronansprüche der Ezzonen zu vernichten. Ezzo versuchte die lothringische Herzöge zum Wiederstand zu bewegen, fand aber nur Unterstützung bei den Luxemburgern, Vettern von Otto I.
Erst im Jahre 1011 fand ein Reichstag in Mainz statt, der einen Ausgleich der Parteien schaffen sollte. Ezzo muß mit dem Urteil nicht einverstanden gewesen sein. Er befestigte sich daraufhin nahe seines Besitzes bei Alzey und traf dort auf königstreue Truppen des lothringischen Herzogs Theoderich. Doch Ezzos und Hazelins Mannen zerschlugen in der blutigen Schlacht von Odernheim die Feinde. Herzog Theoderich selbst wurde in dieser Schlacht von Ezzo gefangen genommen und in der Tomburg inhaftiert.
Doch auf dem Höhepunkt dieses Konflikts, lenkte Heinrich II plötzlich ein. Er bot Ezzo, im Gegenzug für Frieden und seine Treue, Reichshöfe zum erblichen Eigentum an. Daunter Duisburg, Kaiserwerth, Saalfeld.Doch der Hauptgrund für Heinrichs II Sinneswandel war sicherlich ein anderer. Schätzungsweise im Jahre 1012 verlobte sich der polnische König Miezsko mit Ezzos ältester Tochter Richenza. Das heilige römische Reich und Polen waren gerade dabei den jahrelang währende Zwist um die Lausitz beizulegen und ein neuerliches Aufflammen der Kriegshandlungen mit Polen, konnte sich Heinrich II sicherlich aus finanziellen Gründen nicht leisten.
Ezzo nahm Heinrichs II Angebot an. Und die Hochzeit zwischen Mieszko und Richenza fand 1013 in Gnesen statt.
Somit erhielt Ezzo, gerade seinem Untergang entgegen gehend, eine sehr mächtige Stellung im Reich wieder, fast gleichbedeutend eines Herzogs und darüber hinaus noch ein Zweig der zukünftigen polnischen Thronfolge.
Mathilde, gebar Ezzo zehn Kinder. Drei Söhne und 7 Töchter.
Die Söhne, Ludolf wurde Amts-Bannerträger des Erzbischofs von Köln, Hermann wurde klösterlich erzogen und spät Erzbischof von Köln und Otto.
Die Töchter wurden, mit Ausnahme von Richenza, der Königin von Polen, allesamt in Klöster geschickt, wahrscheinlich um eine hohe Aussteuer zu sparen und um noch mehr Einfluss aus der geistlichen Welt bestrebend.
Er baute seine Besitztümer kontinuierlich aus und erwarb nach und nach immer mehr Lehen und mehrte sein Reichtum.
Im Jahre 1024 starb Heinrich II kinderlos, womit auch die Linie der LIUDOLFINGER-Ottonen endete.
Eine zu diesem Zeitpunkt einflussreiche Linie, die der Salier, aus Speyer und Worms, wurde nun dem Thron zugesprochen. So hies der neue König Konrad II von Speyer.
Ezzo und Hazelin sahen nun wieder neue Möglichkeiten Gunst am Königshofe zu erlangen. Sie galten als sehr Königstreu.
Im selben Jahr 1024 gründete Ezzo, mit päpstlichen Reliqien das Kloster Brauweiler, seine Frau Mathilde verstrab ein Jahr später 1025.
Im Jahr 1031 vestarb sein erster Sohn Ludolf, der eigentlich die Pfalzgrafschaft erben sollte. Da Hermann zu dieser Zeit schon Erzbischof von Köln war, sind die Titel zu Otto, dem jüngsten Sohn, überschrieben worden, während Hermann die meisten Güter rechtsrheinisch in der kölner Bucht erhielt.
Im Jahre 1034 verstirbt der greise Ezzo.

Otto, neuer Pfalzgraf, machte sich in vielerlei Hinsicht durch Treue um König Heinrich III, Sohn Konrad II, verdient. Er stärkte bei den lothringischen Herzögen den Stellenwert Heinrich III.
Zu dieser Zeit rebellierten die bayrischen und schwäbischen Herzöge gegen Heinrich III. So wurden in Bayern die Northheimer als Amtsherzog eingesetzt und die Amts-Herzogwürde von Schwaben wurde Pfalzgraf Otto anvertraut. Dafür aber musste er Lehen in der Ruhrgau abgeben, Duisburg, Kaiserweth.
Die Ausübung der Amts-Herzogswürde in Schwaben aber gestaltete sich für Otto als nahezu unmöglich. Nochimmer rebellierten vereinzelte Freiherren und Grafen und auch seitens der Bevölkerung fand Otto wenig Unterstützung er weilte daher oft in seinen pfalzgrafischen Burgen, was die Diskrebanz in Schwaben gegen ihn noch schührte.
Er war verheiratet mit einer von Eginsheim, angeblich Schwester des Papstes Leo IX. Aus seiner Ehe gingen lediglich zwei Töchter hervor. Die ältere Tochter Hediwiga heiratete in die Familie der Hohenstaufen im südlichen Schwaben ein.
Im Jahr 1047 rief König Heinrich III zu einem Feldzug gegen Friesen, dem Otto nur zu gerne folgte, doch starb dieser völlig unerwartet im September 1047 auf seiner Tomburg, von wo aus er eigentlich gegen Friesen ziehen wollte.

Otto jüngster Sohn Ezzos
http://img351.imageshack.us/img351/7002/otto4ln.jpg (http://imageshack.us)

Da Otto ohne männlichen Erben starb und von Ezzos direkte Nachkommen nur sein Enkel Kazimir von Polen, der aber König von Polen werden sollte, übrig war, wurde die Pfalzgrafschaft einem Sohn Hazelins, Ezzos Bruder, übertragen.
Genannt Heinrich. Er erbte bereits 1033, nach dem Tode Hazelins, Alzey. Somit wären eigentlich wieder alle ursprüngliche Besitztümer mit den pfalzgräflichen Güter vereint gewesen.
Dies wäre die grösste Machtfülle, die bis dahin ein lothringischer Pfalzgraf je inne hatte gewesen. Dennoch erschien dies anscheined Heinrich, dem man später den Beiname "der Rasende" gab, nicht zu genügen.
Er begehrte all jene Güter, die Ottos Bruder Hermann Bischof von Köln, als Stiftung dem Erzbistum übergab und darüberhinaus noch Güter von Richenza, Ex-Königin von Polen, Tochter von Ezzo. Schon in der Zeit, als Otto Herzog von Schwaben wurde, richtete Heinrich Fehden ab, wobei aber ihm jedesmal Güter aberkannt wurden.
Bei seinem Amtsantritt 1048 war er schon nicht mehr in Besitz von kloster Brauweiler.
König Heinrich III reagierte und erkannte auch die Expansionsfreudigkeit des Pfalzgrafen Heinrich als neue Bedrohung. Er gewann mit der Zeit einige wichtige Güter am Mittelrhein durch Erbschaft, oder Aberkennung und schmälerte so die Macht des Pfalzgrafen und der Lothringer am Rhein ganz offensichtlich.
Erst in Jahre 1056, als König Heinrich III verstarb und sein einzigster Sohn Heinrich IV unmündig mit 4 Jahren zum König gesalbt wurde, sah Pfalzgraf Heinrich "der Rasende" neue Ansätze seiner kriegerischen Expansionspolitik.
Er bezog Stellung in Siegberg, einer Feste nahe Köln und unternahm von dort aus Raubzüge gegen den Erzstift Köln, brandschatzend, raubend und mordend, so hies es, verunsicherte er die gesamte Bevölkerung der Kölner Bucht.
Doch er stiess auf einen unerwartet harten Wiedersacher. Der neue, höchst rabiate, Erzbischof von Köln, Anno II, war sowohl militärisch, als auch geistig Heinrich überlegen. Nach blutigen Kämpfen um Köln und Siegberg, gelang es Anno die Burg um Siegberg einzunehmen. Ausserdem sprach er auf Heinrich einen Bann aus.
Nach dem Verlust Siegbergs, sah sich Heinrich seiner Möglichkeit beraubt den Erzstift zur Kapitulation zu zwingen. Zudem entführte Anno den jungen Heinrich IV und sprach mit seinem Namen recht. Demütig soll sich Heinrich dem Erzbischof gestellt haben um die Aufhebung des Banns zu erbitten.
Dies wurde ihm gewährt, unter der Bedingung, dass Heinrich der weltlichen Begierde entsage. Er bagab sich danach ins Kloster Gorze.
Nach damaligem kirchlichem Recht, konnte aber nur jemand in ein Kloster eintreten, dessen Ehefrau ebenfalls der Welt entsagte und ihrerseits den Schleier annimmt. (ins Kloster eintritt)
Doch anscheinend war Heinrichs Frau, Mathilde Tochter aus herzoglich, lothiringischem Hause, dazu nicht bereit.
Dem Kolsterabt zu Gorze blieb nichts anderes übrig, als Heinrich wieder zu entlassen, der 1060 seine Frau in Cochem trifft, um sie zur Rede zu stellen.
Was sich dort genau begab, ist rein spekulativ. Die gängigste Meinung aber geht davon aus, dass Heinrich in der Verweigerung seiner Frau zur Weltentsagung, einen Liebhaber vermutete. Ob dem so sei und ob Mathilde wirklich einen Liebhaber hatte, ist wie gesagt reine Spekulation.
Jedenfalls wurde Heinrich an diesem Tage vom Wahnsinn, oder wie es zum Erzstift Köln hies, von dämonischen Kräften gepackt und erstach seine Frau auf grausame weise. Doch der rasende Wahnsinn kante noch keine Grenze, denn er enthauptete sie auch noch mit einem Beil.
Seine eigenen Räcken stellten ihn und überbrachten ihn nach Köln zum Erzbischof.
Anno deklarierte Heinrich darauf zu "instinctu demonis" und verbannte ihn zur lebenslange Inhaftierung ins Kloster Echternach.

Heinrich, Sohn Hazelins
http://img134.imageshack.us/img134/6543/heinrich4sd.jpg (http://imageshack.us)

Anno II, Erzbischof von Köln
http://img134.imageshack.us/img134/4695/annovonkoeln0ee.jpg (http://imageshack.us)

Heinrich hinterlies jedoch einen Sohn, Hermann II, der noch minderjährig fortan unter die Vormundschaft Anno II fiel. Womit ihm auch die Pfalzgrafschaft stellvertretend anvertraut wurde.
Erst im Jahre 1064 drängten lothringische Herzöge auf die Übertragung der Pfalzgrafschaft zu Hermann II. Dieser konnte zwar dem Drängen nicht länger wiederstehen, doch stattete Anno Hermann nur mit einem Minimum an Lehen aus dem einstigen grossem Hausgut seiner Vorfahren aus.
Die Tomburg, Siegberg, Brauchweiler, Bonn, fast alle Mittelrheinische Besitztümer behielt Anno für den Erzstift.
Nur Burg Cochem und die Besitzungen im Rheingau bei Alzey wurden Hermann II für die Pfalzgrafschaft übergeben.
Er heiratet 1065 Heilwiva von Veldez.

Hermann und Heilwiva
http://img432.imageshack.us/img432/7897/hermann27ts.jpg (http://imageshack.us)



Hier, an diesem Punkte will ich die Geschichte neu schreiben.
Hier wird mein Szenario spielen, indem ich dem Hause der Karolinger wieder zu neuem verdientem Ruhm verhelfen möchte.

Historich geht die Geschichte folgendermassen aus:
Hermann II erwirkte einen guten Ruf am Hofe König Heinrich IV und bekam das von Anno wiederechtlich enteignete kloster Brauweiler zurück.
Danach versuchte er, ohne Erfolg, am Niederrhein Fuss zu fassen, was ihm den erneuten Zorn der Kirche beschehrte.
Seine Burg Cochem, fiel an den Gegenkönig Hermann von Salm und sein Einfluss schwand, obschon er immernoch beim König hohes Ansehen genoss, von Jahr zu Jahr.
Er hatte nachweisslich zwei Kinder.
Und, als ob man ihn totschweigen wollte, verschwand er aus den Analen, lediglich mit dem Vermerk, er sei im Jahre 1085 "zusammen mit seinen beiden Kindern verstorben".
Somit starb der letzte der deutsch-fränkischen Karolinger und das Haus der Erenfried (Ezzonen und Hazelinen) aus.
Für mich stellt diese zum Teil hervorragend dokumentierte Geschichte, einen der spannensten und auch ungeklärtesten Fällen des hohen Mittelaters dar.
Und zu Ehren dieses unglücklichen Geschlechts, möchte ich ihm wenigstens eine fiktive Alternativhistorie verleihen.
Möge das Schicksal diesesmal gnädiger zu den Erenfried sein.

Arminus
03.02.06, 13:40
Auf jeden Fall habt Ihr einen sehr schönen Auftakt zu Eurem AAR geschrieben. :top:



Das Szenarion beginnt im Jahre AD 1066 und wird zu Beginn mit zwei Staaten abwechselnd gespielt.
1.) Deutsches Reich
2.) Pfalzgrafschaft zu Lothringen (Pfalz)Wie wollt Ihr das praktisch umsetzen?

Und, mit welcher Version von CK spielt Ihr?

Ruprecht I.
03.02.06, 13:44
Pfalz ist immer gut :D
(wenn Wir auch das 'Kur-' und die Wittelsbacher tränenden Auges missen werden)
Wen juckt da schon das Reich :^^:

Jounk35
03.02.06, 14:48
Ich spiele Puplic Beta, Patch 1.04a.
Ausserdem ist mir ganz entfallen mitzuteilen, dass ich ausschliesslich Namen der Erben umändere, wenn diese nicht in die Tradition der Familie passen, also in diesem Belang mogle, aber ansonsten jede Unannehmlichkeit so hinnehme wie sie eben eintritt.

Zur Frage wie man zwei Staaten spielt:
Ich erledige abwechsend wichtige Entscheidungen, speichere ab und nehme das Spiel mit dem anderen Staat wieder auf.
Hautsächlich spiele ich deutsches Reich, weil es in diesem Staat eben mehr Dinge zu erledigen gilt. Das wird sich aber ändern, sobald ein Karolinger den deutschen Thron besteigt.

Heute Abend gibt es Kapitel 1.

Arminus
03.02.06, 16:22
Dann hoffen wir mal, das Euch die KI in Vertretung nicht alles wieder kaputt macht. ;)

Jounk35
05.02.06, 00:42
KAPITEL I



Die Jugendfreundschaft
Nach dem Tode Heinrichs III im Oktober 1056 übernahm die Kaiserin Agnes stellvertretend die Regentschaft für ihren unmündigen Sohn.
Dies jedoch stiess beim Klerus und bei einigen Grafen auf zunehmender Wiederstand.
Wortführer der Opposition wurde der schon in der Vorgeschichte erwähnte, rabiate Erzbischof von Köln, Anno II, der im Jahre 1059 Heinrich IV entführte, um fortan in seinem Namen die Reichsregierung auszuüben.
Erst im Jahre 1065 wurde Heinrich IV für Mündig erklärt und begann nach und nach die Reichsgeschäfte zu führen.
Die Entführung Heinrichs hatte sich letzlich als Vorteilshaft erwiesen, genoss er doch dank bischöflicher Unterweisung über die vorzüglichste Ausbildung, die man zu dieser Zeit erlangen konnte.
Zudem machte er in der Zeit seiner "erzwungenen" Ausbildung Bekanntschaft mit Hermann, Sohn des unglücklichen Heinrich, dem Rasenden, der wie Heinrich IV selbst, Anno II in nicht ganz freiwillige Obhut nahm.
Aus dieser Bekanntschaft erwuchs bald eine enge Freundschaft. In der oft strengen Ausbildung im Erzstift lernten die beiden betrogenen jungen Adeligen gegenseitiges Vertauen und auch so manches Ränkespiel. Sie standen stets in schwierigen Situationen zusammen, teilten sowohl Belohnung, als auch Strafen und lernten Geheimnisse gegenüber den geistlichen Ausbildern zu bewahren.
Diese tiefe Jugendfreundschaft sollte der Grundstein des zukünftigen Schicksals des Reiches sein.
Auch nach der Vollmündigkeit Heinrichs IV und dem Abschluss der bischöfliche Ausbildung, bestand die Freundschaft weiterhin in Form von gegenseitigen Aufwartungen und den damit gängigen Austausch von Informationen über mögliche drohenden Gegenparteien des Reiches.
Während Heinrich IV seit 1065 die Geschicke des Reiches leitete, wurde Hermann mit einem Minimum an Gütern seines Vaters Heinrich ausgestattet.
Er verfügte über Gebiete südlich von Mainz und einigen Besitztümern an der Mosel, wie Burg Kochem.
Hermann heiratet im Jahr 1066 Heilwiva von Valdez und begann damit in der beschnittenen Pfalzgrafschaft eine taugliche Infrastruktur aufzubauen. Seine schöne Gemahlin Heilwiva zeigte nicht nur bei höfischen Anlässen ihr Können, sie konnte auch die von ihrem Vater anvertraute kaufmännische Erfahrungen in die Pfalzgrafschaft einbinden.
Im Spätjahr 1067 gebahr sie Hermann den ersten Sohn, den er nach alter Familiensitte Erenfried nannte.
Neben Erenfried gabahr sie Hermann noch zwei weitere Töchter, Richenza und Adlheid.
Adelheid trat im jungen Alter von 8 ins Kloster Brauweiler ein, während Richenza mir Peter von Löwen aus Gent verheiratet wurde.




Heinrichs junge Regentschaft
Heinrich IV jedoch hatte mit seinen Ehefrauen weinger Glück. Schon im Jahr 1068 verstirbt unerwartet seine erste noch sehr junge Gattin Berta de Maurienne einen bis heute ungeklärten Tod. Sie war stehts aufgeschlossen und von sonnigem Gemüt und soll während einer Feierlichkeit zum Osterfest plötzlich zusammenbebrochen und nie mehr erwacht sein.
Die Tauer Heinrichs jedoch war sicherlich über den plötzlichen Tod seiner noch kindlichen Gattin nicht von all zu grosser Trauer ergriffen, war er doch eher von ernstem nachdenklichem Gemüt und darüberhinaus noch mehr "reiferen" Weibsvolk zugetan.
Sein Lehrer Anno II von Köln wusste sicherlich über die Vorlieben des jungen Königs bescheid. Denn schon drei Monate nach Bertas Tod drängte er Heinrich zur Vermählung mit der klösterlich erzogenen und hochgebildeten Osterhilde von der Lippe. Sie wurde wegen ihrer zänkischen Art und ihrer offenkundlichen Skepsis aus dem Kloster Hernsholm ausgeschlossen worden und gehörte sodann zu Annos Zöglings Hofstaat an.
Heinrich IV willigte nach lautstarkem Zwist mit Anno der Vermählung zu, lebte aber die meiste Zeit getrennt von Osterhilde.
Sie gebahr 1069 Kunigunde und 1073 Adelheid und verstarb kurz nach der zweiten Geburt an starkem Fieber.
Heinrich vertraute Kunigunde einem entfernten, aber befreundeten Vetter Namens Ludolf von Bamberg an. Er leitete die Handelsgilde in den fränkischen Reichsgütern.
Adelheid aber war schon immer faziniert vom geistlichem Leben und sehnte sich nach einem Leben hinter Klostermauern, eine Entscheidung, die sie später bereuen würde.

Heinrich hatte, wie schon für seine Gemahlin, wenig Zeit und Muse für seine beiden Töchtern. Er war intensiv mit experimentellen Reformversuchen involviert. Mit seinem Berater und Onkel Dietrich Salier versuchte er, allerdings erfolglos, das Königsvorrecht für das gesamte Reich geltend zu machen. Dennoch gelang es beiden die meisten Herzöge zu mehr Unterstützung für die Kaiserkrönung zu gewinnen.
Kurz vor der bevorstehenden Krönung verlangt Papst Gregor das kirchliche Vorrecht im Reichsgebiet und das Verbot der freien Auslegung des christlichen Glaubens.
Heinrich, der nun nach dem Tode Annos II von der Kurie sich befreit fühlte, lehnte aus gutem Grund die Forderung ab, standen doch zu diesem Zeitpunkt die meisten Herzöge mit dem erstarktem Klerus im Zwist. Lediglich der Herzog von Kärnten Dietmar von Zähringen rebellierten nach dieser Entscheidung zusammen mit dem Herzog von Verona und dem Bischof von Cremona gegen Heinrich IV.
Es kam im September 1078 zur blutigen Schlacht von Rovertto, in der neben tausenden von Leibeigenen, hunderte von fränkischen Rittern den Tod fanden. Nur wegen des späten Enitreffens bayrischer Hilfstruppen konnte die Schlacht zu Gunsten Heinrichs entschieden werden. Dietmar von Zährigen wurde nach der verlorenen Schlacht und seiner Kapitulation die Herzogswürde abgesprochen.
Auch Verona und Venetien wurden nach dem Krieg neu geordnet.
Heinrich zog sich nach dem Sieg über Dietmar längere Zeit zurück, noch immer verweigerte Papst Gregor Heinrich die Kaiserwürde und die allgemeine Ablehnung gegen Heinrich mehrte sich allmählich im Reich, vor allem auch weil er noch immer ohne männlichen Erben war und so mancher Herzog sicherlich deshalb schon eine starke Position sichern wollte.
Im Jahr 1081 bietet Papst Gregor Heinrich in einer Synode zu Aachen zum Kompromiss, dass Heinrich die skeptischen Kräfte in seinem Reich unter Verbot stellen möge, die Kaiserkrone an.
Heinrich IV blieb nicht anderes übrig als dem Kompromiss einzuwilligen. Nur so konnte Heinrich einer drohneden Exkommunizierung entgehen.
Er wird am 23. März 1082 in Triburg zum Kaiser und zum König von Italien gekrönt.
Mitte des Jahres 1083 erschütterte ein Skandal den kaiserlichen Hofe und stellte erneut die geringe Loyalität der Herzoge auf die Probe. Sein Onkel Dietrich, der neben seinem diplomatischem Geschick auch viel Charme ans andere Geschlecht verschenkte, freite öffentlich die junge Gattin von Lombart, des Herzogs von Savoien.
Erbost verlangten Herzöge und Bischöfe auf dem Reichstag zu Triburg Genugtuung und gar die Hinrichtung Dietrichs. Doch vermutlich flüchtete Dietrich mit der Hilfe Heinrichs, wahrscheinlich an den Hof Hermanns in die Pfalzgrafschaft zu Lothringen.
Dies verstand Lombart als feindseeliger Akt und kündigte daraufhin seine Vassalenschaft zu Heinrich.
Nur durch die Neuverteilung von Kärnten und Verona an namhafte Adelige konnte Heinrich IV einen neuerlichen Aufstand seiner Herzöge vermeiden.
Während den Zeiten diser inneren Zerissenheit rief Papst Gregor zum Kreuzzug gegen die Fatimiden auf um Ägypten in christliche Hand zu legen.
Die Könige von Neapel und Kroatien stellten grosse Heere und befreiten im Spätjahr 1084 Alexandria.
Auch dies schwächte Heinrichs Position im Reich weiter. Einige Heröge sahen an der mangelnden Teilnahme Heinrichs und an den erstarkten mediteranen Königreichen ein drohnedes zerfallenes Reich.

Der junge Heinrich IV
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Osterhilde von der Lippe, Heinrichs zweite Gattin
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Dietrich der Freier
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Die Schandtat von Cochem und die fränkische Schicksalsverbindung
Ein straker diplomatischer Stützpfeiler zu dieser Zeit hatte Heinrich IV in seinem Jugendfreund Hermann, Pfalzgraf von Lothringen.
Er vermittelte stets zwischen den lothringischen Herzögen und dem Kaiser und beschwichtigte öfters in nichtoffizellen Versammlungen gegen Heinrich die Gemüter.
Bei einem Reichstag zu Aachen 1084 fädelte er die Heirat zwischen seinem Sohn Erenfried und einer Tochter des Markgrafen von Schwaben ein, mit dem Hintergrund schwäbische Grafen für Heinrich zu gewinnen.
Erenfried heiratet Eufemia Hohenstaufen im Folgejahr. Bei der Trauung war unter anderem auch, stellvertretend für den Kaiser, Kunigunde Salier zu gegen und die jüngere Schwester Eufenias, Oda.
Oda jedoch hegte geheime, tiefe Hassgefühle gegen ihre Schwester, Von Missgunst gepackt versuchte sie noch während ihres Aufenthaltes in Kochem Erenfried zu freien. Es wird nicht dokumentiert ob es der hasserfüllten Schwester gelang den jungen Ehemann zu betören. Fest steht nur, dass Oda nach den Hochzeitsfeierlichkeiten einen längeren Aufenthalt bei Kunigunde Salier genoss.
Dannach verlieren sich die Aufzeichnungen.
Doch im September 1085 besucht Oda ihre Schwester in Cochem und am 4. Oktober erlag die schwangere Eufemia Hohenstaufen nachweislich einer tödlichen Vergiftung.
So hasserfüllt soll Oda gewesen sein, dass sie sogar vor dem aufgebahrten Leichnahm Eufemias laut loslachte.
Niemand, auch nicht Ferinand Hohenstaufen, der Vater Eufemias und Odas, zweifelten an der hinterhältigen Mordtat Odas. Sie wurde auf Lebzeit ins Kloster Limburg verbannt und inhaftiert.
Ungeklärt nur bleibt die Rolle Kunigunde Saliers, die ja offensichtlich freundschaftliche Beziehungen zu Oda pflegte.
Ob Kunigunde in die Mordtat involviert war, oder gar Oda Anweisungen gab, bleibt reine Spekulation. Dennoch schien sie während der Hochzeit zwischen Erenfried und Eufemia in Leidenschaft für Erenfried gefallen zu sein.
Denn Monate nach der Schandtat bot nun Heinrich IV, auf Drängen von Kunigunde, die Hand seiner ältesten Tochter Hermann zur Vermählung mit Erenfried an.
Hermann willigte sofort ein, denn zu dieser Zeit galt die salische Erbfolge, die den ältesten Nachkommen der ältesten Tochter als Erben vorsah, falls kein männlicher eigener Erbe vorhanden war.
Hermann sah so die Gegegenheit nahen, dass seit langer Zeit wieder ein Karolinger den deutschen Thron besteigen sollte. Die Ehre fpr die schon Ezzo so eifrig den Grundstein legte.

Am 4.März 1086 nun fand die Heirat zwischen Erenfried und Kunigunde statt.
Erenfried, der zwar noch lange an dem gewaltsamen Tod seiner ersten Gattin litt, war dennoch schnaell vom lieblichen Gemüt Kunigundes angetan.
Zeitzeugen beschreiben die Ehe als ungewöhnlich einträchtig und minehaft.
Schon am 27.Februar 1087 kommt Wulfhilde zur Welt und am 21.August 1088 gebiert Kunigunde den Thronfolger des Reiches.
Standesgemäss wird er Heinrich genannt.
Neben den beiden ersten Kindern wurden Erenfried noch zwei weitere Töchter, Alberade und Irmgard und ein weiterer Sohn, Otto geschenkt.

Der junge Heinrich Karolinger besucht im Alter von sechs das Kloster Brauweiler, in dem er auch wahrscheinlich seine Ausbildung verrichtete.
Sein jüngerer Bruder Otto, der erst im Jahr 1096 das Licht der Welt erblickte, schickte Hermann zur ritterlichen Erziehung an den Hofe seines Lehnsherren Loepold von Lothrigen.
Wulfhilde heiratet im Jahr 1104 den berühmten Schriftgelehrten Georg von Schaumburg am Hofe des Herzogs von Brandenburg.
Irmgard wendete sich, wie ihr Bruder Heinrich inds Kloster Brauweiler und wurde dort später Äbtisin.
Von Alberade ist wenig bekannt. Sie verstarb vermutlich jung zwischen 1090 und 1095 aus ungeklärten Gründen.

Hermann fällt im Juni 1097 heldenhaft in der Schlacht bei Hebron im gelobten Land.
Erenfried erbte nun zunächst die Pfalzgrafschaft zu Lothringen.

Erenfried mit seinen beiden Gattinen Eufemia und Kunigunde
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Der Feldzug gegen die Veden
Heinrich IV wurde offensichtlich durch die Heirat seiner ältesten Tochter innenpolitsch gestärkt.
Er konnte mit Hilfe von Handelsgilden die Staatskasse sanieren und bagann im Frühjahr 1090 einen Feldzug gegen die heidnischen Veden an der Ostseeküste.
Angeregt wurde die überaschende Expansionspolitik Heinrichs durch den Mainzer Erzbischof Guibert, ein Eiferer der sich in der Tradition der grossen Missionare der Spätantike sah.
Der Häuptling der Veden, Rurik wehrte sich dennoch ganze zwei Jahre lang in den unwegsamen Sümpfen und Wäldern. Von Norden her griff Bodivoj von lübeck ein und auch der Brandenburger Herzog Udo Staden beteiligte sich am Feldzug.
Am 23. November 1091 kam es zur entscheidenden Schalcht an der Talense, in der Rurik fiel. Auch Andreas der geistliche Berater Heinrichs wurde von einem heidnischen Axthieb schwerst verwundet.
Nach Ruriks Tod aber war der Wiederstand der Veden verflogen und sein Nachfolger Bokovik kapitulierte und legte Heinrich das Schicksal sines Volkes vor die Füsse.
Lediglich auf der Insel Rügen hielt sich der vedische Wiederstand. Heinrich verzichtete aber auf die Einnahme der Insel, zu unwegsam und unrentabel war ihm anscheined Rügen.
Heinrich gründete bei der Siegesfeier das Herzogtum Mecklenburg. Später wird er Hildebrand von Helfenstein die Herzogswürde über Meckelnburg verleihen.
Bei der Siegesfeier war auch Heinrichs zweite Tochter Adelheid zu gegen, die dabei Bekanntschaft mit einem Recken machte, der sich bei der Schlacht an der Telense verdient gemacht hatte. Es war Rudolf von Hohenfels, ein fränkischer Ritter von niederem Adel.
Adelheid war zu diesem Zeitpunkt schon geweihte Nonne, doch die Mine zu Rudolf war sicherlich der Anlass, dass sie ein Jahr später mit ihrem selbst auferlegten Zöllebart brach und den Schleier abwarf.
Nach langen Eskapaten willigte Heinrich der Vermählung Adelheids mit Rudolf von Hohenfelsen ein.
Rudolf bezog dannach eine nicht ganz unwichtige Position im Reichsheer und darüber hinaus erhielten seine Erben einen gewissen zweitrangigen Anspruch auf den Königsthron.
Er hatte zusammen mit Adelheid nachweislich zwei Söhne, Meinhard und Freidrich und einige Töchter.

Rudolf Hohenfels und Adelheid
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Der zweite Kreuzzug und der eigenwillige Frieden der zum Bann wurde
Im Jahr 1093 zerfiel durch erneutes erstarken der Fatimiden die Herrschaft der Kroaten in Ägypten. Alexandria war wieder verloren und auch in Kroatien selbst wurde das Königreich durch ein Bürgerkrieg zerteilt.
Die Fatimiden unter Kahlil Abbas waren nun mächtiger den je und erneut schürte Papst Grgor den entfachten Kreuzzug auf indem er sich diesesmal direkt an Heinrich IV wand.
Heinrich war zwar durch den Feldzug gegen die Veden nun unter den Geistlichen angesehener, dennoch konnte er sich dem Ruf des Papstes nicht verweigern und sammelte ein grosses Heer ab 1095, bestehend aus Rittern aus Franken, Bayern, Schwaben Oberitalien und Krain bei Aquiellia, von wo aus er ins gelobte Land segelte. Auch sein treuer Jugendfreund Hermann Karolinger beteiligte sich mit über eintausend Mann am Kreuzzug.

Die Überfahrt währte durch schlechte Wetterverhältnisse lagwieriger als angenommen. Viele Kreuzfahrer starben während der Seefahrt an Entkräftung und Krankheiten. Erst am 20. Januar 1096 strandete das erste Kreuzfahrerschiff bei Ascalon.
Angeführt von Heinrichs Feldherr Johann von Steutzingen, wird Ascalon schnell eingenommen. Als Heinrich mit dem Hauptheer eintrifft, befindet sich Johann am 27. März schon in der Negevwüste, wo er auf Kahil Abbas und ein grösseres Mamelukenheer stösst.
Johann konnte zwar die Schlacht für sich entscheiden, aber die Verluste seines Heeres waren enorm, nicht zuletzt weil die glühende Hitze viele Mannen einfach verdursten liess. Er musste nach Ascalon zurückkehren, von wo aus ein neu formiertes Heer zusammen mit Heinrich und den restlichen Adeligen in Richtung Hebron aufbrach.
Zusammen sollen über 8000 Mannen aufgebrochen sein, von denen aber nur angeblich 6000 am 27. August 1096 Beersheb erreichten, so schlimm soll die Hitze den Kreuzfahrern zugesetzt haben. Am 5. Januar 1097 belagern nur noch 4700 Mann Hebron.
Am 17. Januar tauchte überraschend ein Heer mit über 5000 Mann der Fatimiden um Hebron auf. Es kam zu der tragischen Schlacht am 29.Januar 1098 in der neben über 2500 Kreuzfahrern auch Hermann KArolinger heldenhaft fiel. An vorderster Linie soll er mitgestritten haben und befleckt mit dem Blute zahlreicher Feinde, durch einen Krummsäbel gefallen sein.
Die Schlacht um Hebron war verloren. Heinrich zog sich mit seinem restlichen demoralisierten Heer nach Ascalon zurück. In Franken und anderen Herzogtümern sammelten sich neue fanatische Freiwillige, meist Geistliche und verarmte Bauern, insgeasmt über 10000 Mannen. Es dauerte aber wiederum zu lange bis diese in Ascalon eingeschifft wurden.
Mittlerweile stellte Manfredo, Magistrat von Genua ein eigenes Kreuzfahrerheer, dass vor Heinrichs Verbänden bei Acre landeten und am 12.oktober 1098 Jerusalem belagerte. Ein Ausfall der Fatimiden wurde zurückgeschlagen und Manfredo hisste seine Fahne am 21 Dezember auf dem Tempelberg von Jerusalem.
Heinrichs frisches Heer eroberte die Gebiete südlich von Jerusalem, Hebron, und die Region um das tote Meer.
Am 29. April 1099 hielt der Papst eine Synode in Jerusalem zur Neuordnung des gelobten Landes ab.
Es wurde der Templerorden gegründet der das Gebiet um Beersheb erhielt. Manfredo musste Jerusalem abgeben, damit Kaiser Heinrich IV das Herzogtum Palästina gründen konnte, was Manfredo und den italienischen Magistraten alles andere als gefiel. Es wurden zudem das Herzogtum Ascalon und das Bistum Amman gegründet, die allerdings zum deutschen Reichsgebiet unterstellt wurden.
An der Synode nahmen auch Vertreter der Fatimiden teil um über Friedensverhandlungen mitzubestimmen. Jahil Naajeb, Schwager Kahils, erhielt Ascalon und ward fortan unter Heinrich erster Vassalenemir. Der Bruder Kahils, Mahdi Abbas, wurde als Friedenspfand militärischer Berater und Beobachter in Heinrichs Palästinaheer.
Was aber dem Papst zur Abreise und zum Zerwürfnis mit Heinrich bewegte war, dass Heinrich die Friedensbedingung Kahils insofern annahm und dessen Schwester Zara heiratete. Dies war bislang der ungewöhnlichste Friedensvertrag zwischen einem christlichen und einem mulsimsichen Herrscher.
Bis auf die Erzbischöfe regte sich kein anderer Vassal Heinrichs diesbezüglich. Zu hoch stieg sein Ansehen wegen dem gewonnenen Kreuzzug inm gelobten Land.
Der neue Papst Silvas verurteilt Heinrich jedoch aufs schärfste wegen seiner Heirat mit einer Muslime und der Anwesenheit musilmischer Berater an seinem Hofe. Heinrich jedoch weigerte sich die Verträge mit Kahil zu brechen, zu vakant war ohnehin der Friede im gewonnenen heiligen Land.
Er wurde daher im Mai 1103 vom Papst exkommuniziert.
Die Vertragsehe mit Zara Abbas, die ohnehin nur aus Distanz bestand, soll nach unsicheren Angaben, die derzeit noch geprüft werden, tatsächlich noch einen Sohn hervorgebracht haben. Dies ist aber rein spekulativ und kann sicherlich auch als ein Hinweis dafür gewertet werden, dass die Geistlichkeit versuchte Heinrichs Bild als Heidenfreund auf alle möglichen Arten zu diskreditieren.
Es bestehen aber auch Angaben in Aufzeichnungen des Emirates Ascalon darüber, dass ein gewisser "unerwünschter" Nachkomme eines grossen ungläubigen Eroberers Jerusalems namens Abdoul zwischen 1128 und 1141 das Heer des Emirs befehligte. Später tauchen noch Aufzeichnugen aus den Analen des Herzogtums Piontou auf, in der von einem Abdoul'de Franconia die Rede ist.
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Dieser heikle Teil von Heinrichs Lebensgeschichte wird sicherlich noch viele wilde Spekulationen hervorrufen, bevor fundierte Fakten Licht ins Dunkel bringen werden.

Heermarschall während des zweiten Kreuzzugs, Johann von Steutzingen
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Manfredo, Magistrat von Genua
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Jalil, erster muslimischer Vassal des heiligen römischen Reich deutscher Nationen, Emir von Ascalon
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Mahdi Abbas, militärischer Berater Heinrichs nach dem zweiten Kreuzzug
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Zara, dritte Gattin Heinrichs
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Der iberische Kreuzzug
Am Beginn des 12. Jahrhunderts vereinten sich die iberische Emiraten und der König der Muhabiten zu einem grossangelegten Feldzug gegen die chistlichen Königreiche der Iberia.
Im Jahr 1108 waren Kastilien und Aragon bereits aufgelöst, nurnoch Leon hielt sich wacker gegen die muslimische Überlegenheit.
Papst Silvas eröffente daraufhin einen neuen Kreuzzug zur Befreiung Iberias.
Auch dem exkommunizierten Heinrich IV wurde eine Teilnahme am Kreuzzug angeboten. Der Botschafter des Papstes war der junge kastilische Adelige Manuel de la Cueva, der schon im Jahr 1106 seine Grafschaft bei Zaragossa an die Emiren verloren hatte.
Manuel brachte die Botschaft des Papstes, dass Papst Silvas dem verbannten Heinrich Absulution erteilen würde, wenn dieser erneut das Kreuz aufnimmt und nach Iberia zieht.
Heinrichs Berater legten es Ihrem Herren nahe, auf das einmalige Angebot des geistlichen Vaters einzugehen. Auch in seinem neuen jugen Heer erhielt Heinrich Zustimmung für den Kreuzzug.
So unternehm der Kaiser nun das gewagte Unternehmen. Johann von Steutzingen sammelte die Kampfverbände in Franken und am Oberhein, zog mit bereits 12000 Mann durch Genf und erhielt in der Provence weitere 5000 Kreuzfahrer aus Oberitalien und dem rhätischen Raum.
Insgesamt nahmen fast 2000 Ritter am Kreuzzug teil.
Noch bevor das deutsche Kreuzfahrerheer durch Toulouse zog, erreichten schon ungarische Kampfverbände die Pyrenäen und besetzten im Fühjahr 1110 Gallizien. Erst im Sommer 1110 stiess Heinrichs Hauptheer nahe Leon auf 8000 Muslimen. Es fanden allerdings keine grösseren Entscheidungschlachten statt. Die vereinten muslimische Verbände wichen meist direkte Konfrontationen mit dem deutschen Heer aus.
Ende des Jahres 1110 fiel die letzte Burg des Königreiches Leon bei Evira in die Hände der Muslimen.
Die ungarischen und deutschen Kreuzfahrerheere jedoch drängten von Norden her immer weiter nach Süden.
Heinrichs Heer konnte bis zum Sommer 1112 Salamanca und Toledo zurückerobern. Im selben Jahr schickte der Emir von Sevilla seine letzten Reserven und am 13.November 1112 kam es zur siegreichen Schlacht auf den Hügeln nahe Zafara. 6000 Kreuzfahrer, darunter nahezu 1000 schwergepanzerte Ritter, rieben das zahlenmässig überlegene Heer aus Sevilla vollständig auf. In dieser Schlacht zeigte sich die Überlegenheit der schweren Reiterei.
Der Emir von Sevilla, sowie der König der Muhabiten unterzeicheneten einen Friedensvertrag und akzeptierten die Anwesenheit christlicher Könige in Iberia.
Heinrich IV fand in den vier Jahren des iberischen Kreuzzuges die Freundschaft der Familie der de la Cueva. Manuel de la Cueva, der selbst während vielen Schalchten an vordester Linie mitstritt, bekam zunächst das neue Herzogtum Leon und Bajadoz zugesprochen. Auch der neue Papst Johannes kannte seine Rechte auf iberische Besitztümer, wegen seines chrsitlichen Eifersan.
Im August 1114 gewährten Heinrich IV und Papst Johannes dem kastilischen Adeligen den Königstitel von Leon, während westliche Gebiete Iberias, wie Toledo an fähige Adelige verliehen wurde. Meinhard Hohenfels, ein Sohn Rudolfs, wird Herzog von Kastilien und Leon Jimez, ein Nachkomme des gefallenen kastilischen Königs, wird Herzog über Toledo. Valencia wird Erzbistum, Murcia und Mallorca fällt an Toskana

Manuel de la Cueva, König von Leon
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Iberia um 1114
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Das glorreiche Ende der Salier
Heinrich IV schaffte trotz grosser Diskrepanzen mit seinen Herzögen und Bischöfen, sowie dem heiligen Stuhl in Rom, das heilige römische Reich deutescher Nationen als feste Einheit zu erhalten und darüber hinaus noch den Einfluss des Reiches zu mehren und in mehreren Regionen Europas militärisch und diplomatisch erfolgreich zu sein.
Er war eine recht zwiespältige Erscheinung, zugleich misstrauisch, skeptisch und nachdenklich in der Politik und am Hofe, als auch spontan und leichtsinnig bei militärischen Unternehmungen und seiner selbstbewussten Haltungen gegenüber dem Klerus. Doch dies verlieh Heinrich IV erst seinen unnachahmlichen Erfolg und Ruhm, der bis heute in Liedern und Gedichten glorifiziert wird.
Am Ende seines Lebens belegte der Volksmund ihn mit dem Beinamen "der Beharrliche", wegen seiner festen selbstbewussten Haltung gegen alle Wiedersacher und des daraus resultierenden Erfolges seiner Regentschaft.
Heinrich IV "der Beharrliche" sirbt am 27.September 1116 im Alter von 66 Jahren friedlich an Alterschwäche. Doch mit ihm endete auch die salische Thronfolge.
Der Thronfolger war einer der Karolinger, Heinrich V, Sohn Erenfried Karolinger, Pfalzgraf zu Lothringen.

Heiliges römisches Reich deutscher Nationen um 1116
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Das gelobte Land um 1116
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Das Schicksal des heilige römische Reich deutscher Nationen liegt nun wieder in der Hand eines Karolingers.
Wird sich das alte fränkische Geschlecht wie damals unter Karl dem Grossen als Segen erweisen, oder bedeutet dies Rückschritt und Zerfall.
Dies kann nur Kapitel II dieser Spielberichtserstattung klären.