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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schwierigkeitsgrad "sehr hart"



Hipper
23.01.06, 12:59
Hallo!

Ich habe vor kurzem nochmal ein Spiel als DR gestartet - Schwierigkeitsgrad "sehr hart".

Kurze Lageskizze:
Polen wie historisch im Sept. 39 in 2-3 Wochen erobert, dann Dänemark. Von
Norwegen habe ich die Finger gelassen. Im März die Niederlande besetzt und
seit Mitte April läuft der Westfeldzug.
Hier traten allerdings ein paar Schwierigkeiten auf. Ich bin zwar mit Manstein,
Guderian und Konsorten bis Paris vorgerückt und habe eine schöne große
Kesselschlacht geschlagen, allerdings ist der Franzose heftig stark.
Mit Entsetzen habe ich dann einen (viel zu späten) Blick auf den "Heeresvergleich" geworfen.
Ich habe knapp 100 Divisionen, dafür aber recht gut mit Brigaden ausgestattet.
(Außerdem eine ansehnliche Luftwaffe, wie ich finde (trotzdem habe ich keine
Lustüberlgenheit), und eine recht große "U-Boot"-Flotte, die aber zum Großteil schon auf dem Meeresgrund liegt.)
Der Franzose hat jetzt noch 130 Divisionen, ich habe ihm aber bestimmt schon
20-30 vernichtet. Richtig schlecht wurde mir dann aber, als ich den Russen gesehen habe, der jetzt schon 350 Divisionen hat!

1. Frage: die Lage in Frankreich ist kritisch. Welche Voraussetzungen braucht man, damit das event "Vichy-Frankreich" kommt? Ich habe die ganze Kanalküste inkl. Le Havre, stehe in Paris und habe noch zwei Felder um Paris. Maginotlinie steht noch. Italien ist in den Krieg eingetreten, hat aber nix gemacht (O-Ton Mussolini: "Ich brauche ein paar tausend Tote, damit ich mich an den Verhandlugnstisch setzen kann")

2. wie soll man die Sowjets schlagen? Mag ja sein, dass die KI schlecht spielt (wobei sie sich in Frankreich gut schlägt), aber bei einem 1:4 Verhältnis in den Weiten Russlands ist das aussichtslos. Da bleibt einem ja von vorne rein nur noch die alte Fußballerweisheit: "hinten reinstellen". Wenn die Front nicht zu lang wird, wird man den Russen dann wohl aufhalten können.

Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Schwierigkeitsgrad "sehr hart". Ich habe so den Eindruck, dass man da nurnoch Inf und Panzer produzieren sollte, sonst hat man keine Chance.

Golwar
23.01.06, 13:17
Du musst bedenken dass beim Franzmann auch die ganzen Benelux-Divs mitgezählt werden, das passt schon. Vichy triggert wenn du Paris hälst und Frankreich mindestens 25% seiner VPs verloren hat. Du wirst also noch nachlegen müssen.
Das Italien passiv ist stört nicht weiter, immerhin binden sie einige Kräfte an ihrer Front. Ich würde an deiner Stelle Maginot links liegen lassen und versuchen bis Bordeaux zu kommen, das müsste reichen zum triggern.

Die UdSSR hat Massen, logisch. Aber wenn du nicht auch noch eine Version mit GDE Bug spielst ist das machbar. Deren Truppen sind veraltet und haben anfangs ein Handicap. Abwarten ist da die falsche Idee, schliesslich wird deren Übermacht nicht kleiner und das Handicap baut sich ab.
Einfach das übliche Kesseln versuchen, neben Panzern & Inf solltest du auch auf Taktische Bomber nicht verzichten.

Colonel Chris
23.01.06, 13:30
Stimme Golwar zu, doch neben TaBos gibt es auch Stukas, die seit 1.3 enorm aufgwertet wurden. Sehr viel Angriffskraft und billig.

Golwar
23.01.06, 13:33
Hätte auch Stukas empfohlen, nutze ich ja auch immer selbst. Nur denkt die Mehrheit leider noch immer dass sie zu wenig taugen würden. Vor allem zum Osten hin, da geringe Reichweite und wenig Flughäfen.
Aber wie gesagt, das ist nicht meine Meinung, ich liebe Stukas ( schon vor 1.3 :) )

Hipper
23.01.06, 13:39
Hallo und Danke für die Antworten.

blöde Frage, aber ich bin nicht sonderlich vertraut mit dem HOI-Jargon: was ist "VPs"? Provinzen?
Ich bin auch eher der Freund von Stukas. Habe keine Taktischen (DR hat von anfang ja einige von denen) gebaut, dafür aber 8 Stukas.

Golwar
23.01.06, 13:45
VP = Victory Points. Also Provinzen mit Siegespunkten. Wenn Frankreich 25% davon verliert ist es fällig, von daher der Rat mit Bordeaux.

Colonel Chris
23.01.06, 13:54
@Golwar

Wenn man FRA hat, dann reichen 25% normale Provinzen, so steht es im Trigger, wenn ich nicht irre.

Also grob die Linie Caen-Dijon inkl. Paris.

Golwar
23.01.06, 14:04
hmm, kann sein. Paradox macht es einem aber auch zu einfach ;)

Colonel Chris
23.01.06, 14:16
hmm, kann sein. Paradox macht es einem aber auch zu einfach ;)

Stimmt wohl - bei HOI1 musste man noch weiter vorstoßen. Das hat Laune gemacht! :)

Übrigens, was nett ist, wenn man diverse Provinzen westlich der Maginot-Linie besetzt hat, dann kommt das "Flamkierungs-Event" und die Festungsstufen sinken auf 3!

Hipper
24.01.06, 11:31
Hallo, ich nochmal,

ich habe tatsächlich Frankreich noch niedergerungen, das lief tatsächlich nicht über die Victory-Points (von denen hatte ich sechs, aber der Franzos' wollte immer noch noch die Waffen strecken), sondern über die Provinzen. Soweit sogut. Jugoslawien und Griechenland sind auch erobert, wobei Griechenland nicht kapitulieren will, da ich nicht nach Kreta komme (Reichweite der Transporter zu gering). Gibt es da, außer Invasion zur See, noch eine andere Möglichkeit?
Zur Sache: ich habe jetzt Frühjahr '41. Wie sieht bei euch bei "sehr hart" das Kräftverhältnis aus, wenn ihr - zumindest halbwegs - historisch gespielt habt und dann Barbarossa startet? Bei mir ist es zu Lande tatsächlich 1:4 (eher sogar noch schlechter), zu Luft 1:2, was beides definitiv nicht historisch ist. Vielleicht könnt ihr mir mal verraten, mit wie viel Inf, Panzer und Flugzeugen (Stukas/Tabos) ihr den Angriff wagt. Danke!

Mantikor
24.01.06, 11:50
Ich finde auch das die Russen viel zu schwach sind.

Jorrig
24.01.06, 11:59
Gibt es da, außer Invasion zur See, noch eine andere Möglichkeit?
Na, die Fallschirmjäger natürlich!

thrawn
24.01.06, 12:23
Jugoslawien und Griechenland sind auch erobert, wobei Griechenland nicht kapitulieren will, da ich nicht nach Kreta komme (Reichweite der Transporter zu gering). Gibt es da, außer Invasion zur See, noch eine andere Möglichkeit?

Was ist mit dem Duce???

Iskander
24.01.06, 12:24
Was ist mit dem Duce???

Der dürfte dafür zu schwach sein, denke ich mal.

Hipper
24.01.06, 13:07
Ich finde auch das die Russen viel zu schwach sind.

Ähem, ich meinte eigentlich, dass die Russen viel zu stark sind. Also wenn historisch ein 1:4 Verhältnis vorgelegen hätte, dann hätte der Gröfaz wohl niemals die Sowjets angegriffen.


Na, die Fallschirmjäger natürlich!.

Mit denen komm ich ja eben nicht rüber, da die Reichweite der Transportflugzeuge nicht ausreicht. Ich könnte noch nen Flugplatz nach Korinth bauen, dann müsste es klappen, aber das ist mir zu spät eingefallen und dauert mir jetzt zu lange - Angriffsplanung Barbarossa läuft.


Was ist mit dem Duce???!.
Der verliert gerade Afrika und bombadiert sinnlos Kreta, anstatt da mal anzulanden. Vielleicht sollte ich noch dazu sagen, dass ich die KI bewußt alleine spielen lasse und nicht den Oberbefehl übernehme. Die KI macht mindestens genausoviel Blödsinn wie der tatsächliche Duce. Von daher historischer Flair :)


Nochmal zur Frage: wie stark ist üblicherweise eure Wehrmacht, wenn ihr Russland angreift?

Colonel Chris
24.01.06, 13:17
@Hipper

Für Kreta solltest Du ausnahmsweise doch mal den OB über ITA übernehmen.

Allerdings müsste der Flughafen von Rhodos auch dicht genung an Kreta sein für eine LL.

Alfredus
24.01.06, 18:54
@ Colonel Chris

Frankreichs Norden und Belgien sind ideales Stuka-Terrain. Mit 1.3 ein wahres Eldorado für Sturzkampfbomber-Fans. Für die Maginot gibts auch ein Event 'Frontal durchbrochen'. Ich müsste lügen wenn ich sagen würde wieviele Festungstufen daraus resultieren, aber es war schon einiges.

@ Hipper

Nominal war ein Verhältnis der deutschen gegenüber den russischen Divisionen von 1:3 mal im Gespräch(Halbwissen). Jedoch hinkt der Apfel wenn man ihn mit Birnen vergleicht, da die Russen eine andere Struktur/Mannstärke für ihre Divisionen bevorzugten(wesentlich kleiner).

Verhältniss DR<->Russland:

Wenn ich in Angriffstärke für den Russlandfeldzug bin, 1:2 bzw. max. 1:3. In meinem aktuellen DR-Spiel 1:4(andere Taktik&Strategie&OOB, '40). Wobei ich sagen muss, dass ich in den Feldzug hineinrüste. Am Anfang viel Panzer und Mot-Inf. für gute Kessel. Dann ganz schnell in Richtung Kaukasus und Moskau. Kurz vor dem ersten Kriegswinter, also beim Erstarren der Front, wird die Infanterie(41er) fertig. Meist beträgt dann dass Verhältniss 2:3 für die Russen.

Gruss
Alfredus

Mantikor
24.01.06, 20:36
Ähem, ich meinte eigentlich, dass die Russen viel zu stark sind. Also wenn historisch ein 1:4 Verhältnis vorgelegen hätte, dann hätte der Gröfaz wohl niemals die Sowjets angegriffen.


Da währe ich mir nicht so sicher. Der Gröfaz wusste auch das die Russen bei Kriegsbeginn 20 000 Panzer hatten, aber das wollte er schlicht weg und einfach nicht glauben.

Davon mal abgesehen würde ich auf einen sehr schweren Schwierigkeitsgrad nicht unbedingt historische Armeestärken erwarten. Und 1:4 muss nicht unbedingt schlecht sein wenn man selbst lauter Panzerdivisonen und Brigaden gebaut hat während der Feind wohlmöglich hauptsächlich Infanterie hat. Und selbst wenn, bei Kriegsende war die Wehrmacht oft froh wenn die Russen nur vierfache Übermacht hatten, so unrealistisch finde ich das gar nicht.

Alfredus
24.01.06, 20:55
Und 1:4 muss nicht unbedingt schlecht sein wenn man selbst lauter Panzerdivisonen und Brigaden gebaut hat während der Feind wohlmöglich hauptsächlich Infanterie hat.

In HOI 2 ist die Ostfront extrem schwierig wenn man, außer zum Kriegsbeginn natürlich :cool:, 1:4 unterlegen ist. Der Don-Bogen, die russischen Steppen und das Baltikum sind dann im ersten Kriegswinter nur extrem schwierig zu halten. Der Russe erschöpft deine Truppen einfach. Ich hatte schonma ein durchbrochene Front Dez. 41. in Ostpreußen. Und Panzer sind im Schnee/Matsch nur bedingt zu gebrauchen. Was gut geht ist, einfach ein paar Ungarn und Rumänen mit unterzumischen. Die verteidigen gut und nehmen den Schaden der russischen Angriffe mit auf.
Fakt ist aber, dass im Winter (deutsche) Infanterie in ausreichender Stärke an die Front geführt werden müssen. Mein Opa sagte immer, die haben uns die MG-Läufe mit Fleisch und Blut vollgestopft bis wir verschossen waren.

Gruss
Alfredus

Hipper
25.01.06, 10:38
hmm, ich werde heute abend mal in meinem "Philipp Masson", dem wohl besten Werk zur Wehrmacht (besonders zu empfehlen, da eben nicht von einem Deutschen oder einem Alliierten geschrieben wurde, sondern von einem Franzosen, die ich nicht als Siegermacht ansehe [sie selbst ja auch nicht]), nachschauen, wie das Kräftverhältnis genau aussah. Dass die Russen in der Übermacht waren ist natürlich unbestritten. Man sollte auch nicht vergessen, dass das OKW aufgrund des erbärmlichen finnischen Winterkrieges von einem jämmerlichen Zustand der Roten Armee ausging. Die ersten Kriegsmonate haben ihm da auch recht gegeben, aber General Winter kam dann ja den Russen zur Hilfe.

Es stimmt natürlich, dass ich bei "sehr schwierig" nicht mit historischen Kräfteverhältnissen rechnen kann.

Danke für die Antworten!

Colonel Chris
25.01.06, 11:42
@Hipper

Ein verdammt gutes Buch von Masson. Ihr meint "Die Deutsche Armee - Geschichte der Wehrmacht von 1935-1945", nicht wahr?

War mein erstes Buch über den II.WK - verschafft einem guten, abgerundeten und sachlichen Überblick. Und das von einem Franzosen!

Hipper
25.01.06, 12:03
Ja, genau das meine ich.

Es gib noch ein älteres, 2-bändiges Werk von Raymond Cartier (auch ein Franzose), das auch extrem detailliert und empfehlenswert ist.
Und wo wir gerade dabei sind: Churchills Nobelpreis-prämiertes Werk ist natürlich auch ein tolles Buch, vor allem da man Einblicke in die Gedanken einer Person in solch exponierter Stellung bekommt.
Oft wird als Lektüre auch Piekalkiewicz empfohlen, das ich persönlich nicht so toll finde, da es streng chronologisch vorgeht und da die Kriegsschauplätze doch schnell mal durcheinander geraten.

Es gibt ja auch Memoiren von Manstein und Guderian? Hat die schonmal jemand gelesen? Im Guderian "Erinnerungen eines Soldaten" habe ich mal ein bischen geblättert, das Manstein Buch kenn ich überhaupt nicht.

...extrem vom Thema abgewichen...

von Stollberg
25.01.06, 13:25
"Verlorene Siege" von Manstein ist eine Pflichtlektüre für jeden,
der sich mit der Geschichte des 2. Weltkrieges näher auseinandersetzen möchte.
Das Werk von Guderian ist ebenfalls zu empfehlen.

Ebenfalls lesenswert:
"Operation Paukenschlag" von Michael Cannon
"Hurra die, Gams!" von Julius Ringel
"Generaloberst Dietl. Der Held von Narvik. Eine Biographie." von Roland Kaltenegger

gulaschkoenig
25.01.06, 14:14
Hurra die, Gams kann ich absolut empfehlen.

Das Buch von Churchill ist auch eine sehr gute Lektüre, teilweise etwas parteiisch geschrieben, aber nicht allzu übertrieben.

Colonel Chris
25.01.06, 14:46
Guderians "Erinnerungen" ist sehr gut geschrieben. Man legt es kaum noch aus der Hand. Sehr amüsant ist die Stelle, wo er seine Eindrücke von Göring wiedergibt!

Mansteins "Verlorene Siege" habe ich auch... aber bei Stalingrad mag ich irgendwie nicht weiterlesen... und das ist schon über 1 Jahr her. Ich muß mal allen Mut zusammenehmen.

Jeanne d'Arc
25.01.06, 15:12
Was bei HoI1 gut funktionierte, wenn man sich nicht mit 600 russischen Divs rumschlagen wollte: Einfach einen Streifen Polen und einen Streifen Rumänen am Leben lassen, so gut es geht alle deren Divs vorher vernichten, in jede Grenzprovinz 2 Infs hinstellen, Aarhus erobern (sonst schippert der Brite noch unzählige Divs nach Restpolen) und schon kann einem der Russki den Krieg erklären was er will... ohne Grenze kommt er nicht weiter und Transporter hat er keine... --> nebenbei von Anfang an Atombombe forschen, die sollte dann '42 fertig sein, dann Türkei erobern, die zwei Grenzprovinzen mit 10 Gib.jägern besetzten --> Der Russe stellt dann nahezu seine ganze Armee in seine drei (ehemmalig türkischen) Grenzprovinzen --> die dann wegnuken :D (so kann man gut und gerne 500 Divs vernichten :D :D)
weiß nicht, ob das bei HoI2 auch noch funkt...

Mantikor
25.01.06, 23:30
hmm, ich werde heute abend mal in meinem "Philipp Masson", dem wohl besten Werk zur Wehrmacht (besonders zu empfehlen, da eben nicht von einem Deutschen oder einem Alliierten geschrieben wurde, sondern von einem Franzosen, die ich nicht als Siegermacht ansehe [sie selbst ja auch nicht]), nachschauen, wie das Kräftverhältnis genau aussah.



Das Buch habe ich auch gelesen und es ist gut geschrieben. Allerdings enthält es andere Zahlen als andere Bücher da sich der Autor anderer Quellen bedient hat als andere Autoren. Das Kräfteverhältnis zu Kriegsbeginn war jedoch, da gebe ich dir recht nicht so schlecht das Deutschland mit 1 zu 4 unterlegen gewesen währe. Das kam erst in den späteren Kriegsjahren. Das problem in HOi ist jedoch das die Ki es nicht schafft ihre Armee so zu vergrößern wie es die Russen damals taten. Daher müssen die Russen im Orginalspiel (ich rede nicht von Mods) anfangs stärker sein als in echt, da es ansonsten zu leicht werden würde.