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Medicus
13.11.05, 18:24
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In den nördlichen Himmelsphären schien alles beim Alten zu sein. Bärenjäger gingen genauso ihrem Tageswerk nach, wie auch der Schuster an der Ecke. Nur die wenigen "Blauröcke" fielen auf, die hastig einige Plakate an ausgewählte Townhäuser nagelten, um danach auf schnellen Pferden zu verschwinden. Die Winde waren der Jahreszeit angemessen und die Ranger trieben die Herden ein. Nichts ließ sich mit den Ereignissen in der Hauptstadt in Verbindung bringen, wahrscheinlich aber auch aus dem Grunde, weil es verschlafene Provinzkäffer waren und die Lüfte der Gerüchte launisch ihre Runden drehten, ohne herein zu flattern.

Man sprach zwar davon, das der Gouverneur Robert La Follette nach der Hauptstadt gereist sei, aber was war daran schon Neu? Lag es nicht im Interesse jedes Politikers die Provinztracht abzuwerfen und sich im Speck des Reiches breit zu machen. Na auf jeden Fall köchelten die Gerüchte um La Follette und viel weniger darum, wie es um die Nation stände.

Medicus
25.11.05, 18:44
Paffend stand er vor einer Schmiede. Eine von hunderten im Gebiet Wisconsin's und eine von denen, die dabei waren die gewünschten Rohre zu gießen.

Neben ihm ein Mann von vielleicht Mitte fünfzig, der nervös in seinem Notizblock schmalerte.

"Gebt den Einzugsbehörden bescheid, sie sollen die Männer aus der Reserve holen. Nichts nützt uns weniger als Grenadiere die so grün hinter ihren Löffeln sind, daß sie die Kanonen weder bedienen, noch halten können."

Dann wandte er sich ab, schaute hinüber zum Rathaus der Stadt und gab dem gesetzteren Mann einen Wink. "Kommen sie Rockefeller trinken wir ersteinmal einen Kaffee, bevor wir uns zu den Kriegstreibern in Washington begeben, der Zug wartet ja eh."

Medicus
21.12.05, 09:56
Lang, lang war es her, das er etwas von neuen Gerüchten aus der Hauptstadt gehört hatte. Mittlerweile überlegte er ob und vielleicht wann er dahin reisen sollte. Doch hörte er weder das Donnern irgendwelcher Geschütze, noch den Ruf der Reisenden, das es diesen bereits in irgendwelcher Form gab.

Genüsslich ließ er sich also wieder in seinen Schaukelstuhl fallen und blickte auf das kühle Nass des Sees hinaus.